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Speisemeisterei ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur den Gastronomiebetrieb mit diesem Namen siehe Schloss Hohenheim Speisemeisterei Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen Langenmass siehe Poststation Einheit Fur den Verkaufsservice der Deutschen Post siehe Packstation Poststation Als Poststation bezeichnete man seit der Grundung der Post im Jahre 1490 eine Relaisstation an einem Postkurs an der die Reiter und Pferde wechselten wahrend das verschlossene und versiegelte Postfelleisen wie bei einer Staffel weitergereicht wurde Die ausserhalb der Stadtmauern gelegene Poststation Augsburg mit Posthaus Kupferstich von 1616Eine weitere Aufgabe der Poststationen war es Kurieren und Postreisenden mit Berechtigungsschein Pferde und eine Begleitung bis zur nachsten Wechselstation zur Verfugung zu stellen was man aus Sicht der Reisenden als Postieren bezeichnete In der Nahe von Poststationen befanden sich oft fur die Verpflegung so genannte Speisemeistereien sowie fur den Betrieb notwendige Gewerke wie Schmied und Stellmacher Inhaltsverzeichnis 1 Ursprunge 2 Feste Poststationen 3 Privilegien 4 Neutralitat 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUrsprunge BearbeitenBereits die romische Staatspost errichtete ihre Hauptstutzpunkte an bedeutenden Handels und Verkehrsorten mansiones spater stationes die zum Ausruhen und Verweilen der Reisenden wahrend der Nacht dienten und meist je eine Tagereise voneinander entfernt waren Zwischen je zwei Mansiones befanden sich sechs bis acht Mutationes fur den Pferdewechsel Die Bereitstellung der Postpferde oblag den Bewohnern der betreffenden Poststation und bildete einen schweren Frondienst Feste Poststationen Bearbeiten nbsp Post und Vorspannkarte von Ungarn und Siebenburgen mit Poststationen 1836 Nach der Neugrundung der Post im Jahre 1490 waren die Postreiter mitsamt ihren Pferden zunachst in Herbergen untergebracht da sich die Postkurse nach dem Aufenthaltsort Maximilians I richteten und haufig nur kurzfristig bestanden Mit der endgultigen Einrichtung fester Postkurse spatestens unter Karl V entstanden auch feste Poststationen Grossere Poststationen die Vorlaufer der Postamter unterstanden Postmeistern die im Sprachgebrauch der von den Thurn und Taxis betriebenen Kaiserlichen Reichspost als Postverwalter oder Commis bezeichnet wurden Reine Pferdewechselstationen dagegen unterstanden Posthaltern Zur Kontrolle dass die vorgegebenen Reitzeiten eingehalten wurden dienten Stundenpasse auf denen die Leiter der Poststationen die Ankunfts und Abfertigungszeiten einer Stafette vermerkten Durch bestimmte Signale die mit dem Posthorn geblasen wurden kundigten die Postreiter oder Postillons bereits vor dem Eintreffen auf der Poststation ihre Ankunft an damit der Pferdewechsel schneller erfolgen konnte Da die Stadte nachts die Tore schlossen und die Postreiter Tag und Nacht ritten lagen die Poststationen anfangs in unbefestigten Dorfern wie Flamisoul und Rheinhausen oder bei Stadten ausserhalb der Stadtmauern wie beispielsweise in Augsburg um eine zugige Abfertigung zu gewahrleisten Privilegien BearbeitenPoststationen waren von Steuern und Frondiensten befreit und standen unter dem Schutz des Kaisers oder Territorialherren Ein fruhes Dokument dafur ist eine Urkunde der Konigin Maria von Ungarn Statthalterin der Niederlande vom 29 September 1531 Dort bestatigte sie dem Posthalter von Casteau bei Mons dass er wie die anderen kaiserlichen Posten Posthalter von allen Steuern Salzsteuern Weinabgaben Standgeld und sonstigen Lasten befreit sei 1 Neutralitat Bearbeiten nbsp Salvaguardia Schild mit den Wappen Franzʼ I und der Familie Thurn und Taxis 18 Jahrh Poststationen galten in Kriegszeiten als neutral und konnten eine Salva Guardia beantragen die sie vor feindlichen Ubergriffen schutzen sollte Trotzdem kam es immer wieder zu Zwischenfallen und Plunderungen wie beispielsweise im Jahre 1675 was Kaiser Leopold I zu einem Dekret am 23 April 1675 veranlasste Danach sollten die Territorialherren die Poststationen besser schutzen damit nicht wieder so etwas geschahe wie in Lieser dass bei der unlangst erfolgten franzosischen Uberwaltigung und Ausplunderung des Stadtleins Lieser seinem dortigen Postverwalter Postmeister Commis trotz der vorgebrachten koniglich franzosischen Salvaguardia alle seine Habe weggenommen wurde sogar die Bucher und Briefschaften mitsamt den Pferden Satteln und Zeug Zusatzlich wurde er erbarmlich mit Schlagen traktiert 2 dd Siehe auch BearbeitenPosthalter Ausspanne Relais Post nbsp Posttor von 1734 der Kursachsischen Poststation am Crostigall in Wurzen nbsp Tafel uber dem Eingang des Gasthof Zum Roten Hirsch in Eilenburg einer ehemaligen Poststation nbsp Ehemalige Schmiede und Gasthof mit Poststation in Schweinerden Panschwitz Kuckau im Zuge der Via Regia bei Bautzen in der sachsischen Oberlausitz nbsp Kursachsische Poststation am Markt in Zary Sorau in Polen mit koniglich sachsischer Postkutsche nbsp Ehemalige Poststation in Arnoldstein KarntenLiteratur BearbeitenWolfgang Behringer Thurn und Taxis Munchen 1990 Uli Braun im Archiv fdPg 2 90 S 7 Memminger Chronik Transkription Martin Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens Kallmunz 1977 Band 1 und 2 Ludwig Kalmus Weltgeschichte der Post Wien 1937 Ernst Kiesskalt Die Entstehung der Post Bamberg 1930 Fritz Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis Leipzig 1909 Bernhard Siegert Relais Geschicke der Literatur als Epoche der Post 1751 1913 Berlin 1993Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Poststation Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Martin Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Thurn und Taxis Studien 9 II Kallmunz 1977 Seite 10 Gudrun Meyer in Jahrbuch 2003 Kreis Bernkastel Wittlich S 97ff Ubertragung in die heutige Sprache ISBN 3 924182 42 6Normdaten Sachbegriff GND 4312694 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Poststation 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