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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum spanischen Offizier 1546 1588 siehe Johann Baptista von Taxis Offizier Johann Baptista von Taxis um 1470 in Camerata Cornello bei Bergamo 16 Oktober 1541 in Regensburg aus der seit dem 14 Jahrhundert im Kurierdienst engagierten Familie Tasso aus Camerata Cornello stammend war der Neffe und Nachfolger des Franz von Taxis als Burgundisch Niederlandischer Generalpostmeister Seit dem 6 Februar 1514 war Johann Baptista mit Christina von Wachtendonk zu Hemissem 1561 verheiratet Von 1490 bis zu seinem Tod war er in Habsburger Diensten und gehorte zu den Mitbegrundern eines landerubergreifenden Habsburger Postwesens Karl V ernannte ihn zum Hofpfalzgrafen und kaiserlichen Rat Mitteltafel eines Votivaltars Johann Baptista und Frau als Stifterfiguren Inhaltsverzeichnis 1 In Diensten Maximilians I 2 Assistent von Franz von Taxis in den Niederlanden 3 Johann Baptista als Generalpostmeister unter Karl V 4 Nachfolgeregelung 5 Ubereignung des Postamtes Rheinhausen 6 Nachkommen des Johann Baptista von Taxis 7 Siehe auch 8 Literatur 9 AnmerkungenIn Diensten Maximilians I Bearbeiten nbsp Erste Nennung in den Innsbrucker Raitbuchern 1490Im Jahre 1490 trat Johann Baptista zusammen mit seinen Onkeln Janetto und Franz von Taxis in den Dienst Konig Maximilians I um gemeinsam mit diesen ein funktionierendes landerubergreifendes Post und Kurierssystem aufzubauen Zwischen 1504 und 1506 verwaltete er die istrischen Guter seines Onkels Janetto bevor er als oberster Kuriermeister und Postorganisator in den Dienst Maximilians zuruckkehrte Im Jahre 1512 organisierte Johann Baptista die Felleisenstafetten von Innsbruck und Augsburg zum Reichstag nach Trier und Koln Im Mai desselben Jahres wurde er zusammen mit Franz von Taxis und dessen Brudern sowie seinen eigenen Brudern in den einfachen erblichen Adelsstand erhoben Assistent von Franz von Taxis in den Niederlanden BearbeitenIm Zuge der Ermittlungen gegen Gabriel von Taxis der verbotenerweise Privatbriefe in einem verschlossenen kaiserlichen Felleisen befordert hatte geriet auch Johann Baptista in Misskredit Der Rechnungshof Raitkammer warf ihm unter anderem vor falsch abzurechnen indem er 8 Gulden zur Bezahlung der Possten einnahm aber nur 7 Gulden auszahlte Die Innsbrucker Hofkammer forderte ihn erstmals im September 1513 auf aus den Niederlanden nach Innsbruck zuruckzukehren um dort Rechenschaft abzulegen Johann Baptista rechtfertigte sich in einem Schreiben vom 4 Oktober 1513 aus Namur verwies auf seine offizielle Beurlaubung durch Maximilian I und blieb nicht zuletzt wegen seiner Heiratsplane in den Niederlanden wo er in den Niederlandisch Burgundischen Postdienst unter Franz von Taxis eintrat Im Jahre 1515 wurde Johann Baptista durch Maximilian rehabilitiert Im Postvertrag Karls V vom 12 November 1516 A 1 wurde Johann Baptista als Assistent von Franz und gleichzeitig zusammen mit Franz als Hauptpostmeister capitaines et maistres des postes und Post und Kuriermeister bezeichnet Nach Inkrafttreten dieses Vertrages sollten Franz und Johann Baptista von Brussel aus binnen zwolf und in umgekehrter Richtung binnen zwanzig Tagen neue Routen anlegen Die Postreiter auf den stillgelegten Routen sollten gekundigt und ausbezahlt werden Aus dem Tagebuch des Lucas Rem und anderen Quellen ist jedoch bekannt dass zumindest der Niederlandische Postkurs von Brussel nach Innsbruck wegen der Achtung Herzog Ulrichs von Wurttemberg und Sickingens Belagerung von Worms zeitweilig uber Strassburg und den Bodensee umgeleitet werden musste Wegen des absehbaren Todes von Franz verlieh Konig Karl am 30 November 1517 in Valladolid Johann Baptista die Anwartschaft auf das oberste Post und Kuriermeisteramt Johann Baptista als Generalpostmeister unter Karl V BearbeitenNach dem Tod des Franz von Taxis schloss Karl am 20 Dezember 1517 in Valladolid mit Johann Baptista sowie dem in Spanien tatigen Maffeo von Taxis einen neuen Postvertrag ab Darin reduzierte sich die vereinbarte Jahrespauschale weil Karl keine Landverbindung nach Neapel mehr brauchte Gleichzeitig wurde in diesem Vertrag noch einmal betont dass die Estafetten nur fur konigliche Zwecke in Bewegung gesetzt werden durften Beide Postmeister sollten Patente fur die untergeordneten Posten bekommen damit diese dieselben Rechte und Privilegien wie die spanischen und niederlandischen Beamten erhielten Damit war zumindest in den Burgundischen Niederlanden der Grundstein fur feste Poststationen unter Posthaltern gelegt Nach der Konigswahl Karls V am 28 Juni 1519 ritt Johann Baptista als Kurier binnen zwei Tagen mit Postpferden von Frankfurt nach Brussel um am Hof der Statthalterin Margarethe von Osterreich wo auch Karls Bruder Ferdinand weilte das Wahlergebnis zu verkunden Am 14 Juni 1520 wurde Johann Baptista von Karl V in seinen Konigreichen und Herrschaftsgebieten als Generalpostmeister eingesetzt Karls Post war zwar ein landerubergreifendes System der Nachrichtenubermittlung diente aber zunachst nur Habsburger Interessen und durfte nicht von der Offentlichkeit genutzt werden So erhielt Johann Baptista noch am 6 November 1520 ein Schreiben Karls V aus Koln wo ein erneutes Verbot der Fremdbeforderung ausgesprochen wurde Dieses anderte sich grundlegend als 1530 die Offnung der Niederlandischen Postroute und der Niederlandischen Postkurse fur den privaten Briefverkehr gegen Bezahlung erlaubt wurde Spatestens seit 1530 fand eine Verregelmassigung des Postverkehrs statt Vertrage mit dem deutschen Konig Ferdinand I regelten die Bezahlung Auf der Niederlandischen Postroute von Brussel uber Namur Flamisoul die Westeifel mit Arzfeld Rheinhausen Wurttemberg Augsburg und Innsbruck nach Italien entstanden erste regulare Postamter als Annahme und Ausgabestellen fur Briefe und Pakete Rheinhausen und Augsburg als wichtigste Poststationen waren berechtigt Transit Felleisen zu offnen und von dort aus die Post weiterzuleiten Nachfolgeregelung Bearbeiten1536 schloss Karl V einen neuen Vertrag mit Johann Baptista ab in dem er ihm als seinem langjahrigen Diener Ritter Rat und Generalpostmeister wegen seines hohen Alters fur dessen minderjahrigen Sohn Franz II von Taxis die Anwartschaft auf das Amt des GPM verlieh Johann Baptista sollte jedoch bis zu seinem Rucktritt oder Tod das Amt ausuben und Franz II in das Amt des Generalpostmeisters einweisen In diesem Vertrag wurden auch noch einmal die Verdienste Johann Baptistas als Organisator von neuen Postkursen und kriegsbedingten Interimsrouten aufgefuhrt Ubereignung des Postamtes Rheinhausen BearbeitenMit der Einrichtung von festen Postamtern auf der Niederlandischen Postroute die gleichzeitig eine Transitlinie war gewann nicht nur Augsburg sondern auch Rheinhausen an Bedeutung Aus diesem Grund verlieh Johann Baptista mit kaiserlicher Erlaubnis und Bestatigung im Jahre 1540 das Postamt Rheinhausen mit den Filialen Bobenheim bei Worms und Diedelsheim zur Betreibung und zum Niessbrauch an seine Vettern Seraphin und Bartholomaus von Taxis Dabei verzichtete Johann Baptista fur sich und seine Erben zu Lebzeiten beider Vettern auf das Weiterverleihungsrecht Diese Ubereignung wurde 1543 von Franz II von Taxis bestatigt Johann Baptista starb am 16 Oktober 1541 in Regensburg nachdem er Karl V zu einem Reichstag begleitet hatte Er wurde in der Brusseler Kirche Notre Dame du Sablon beigesetzt Nachkommen des Johann Baptista von Taxis BearbeitenIllegitim aus der Verbindung mit Barbara di Walcher aus Tirol 1538 legitimiert Johann Anton von Taxis vor 1510 in Innsbruck 1580 in Rom Spanischer Postmeister in Rom ohne Nachkommen Anton von Taxis 1509 in Innsbruck 1574 in Antwerpen kaiserlicher Postmeister in Antwerpen sowie Augustin KanonikerIllegitim aus der Verbindung mit Cornelia de Hase 1584 nachtraglich legitimiert Jean Batiste de TassisLegitime Kinder Roger 1513 in Mecheln 16 Marz 1593 in Antwerpen Dr jur Kleriker Kanzler der Universitat Lowen Franz II um 1514 1543 in Brussel Johann Baptistas Nachfolger als Generalpostmeister Raimond 1515 in Mecheln 23 Juli 1579 in Madrid spanischer Oberpostmeister correyo major vgl Schillers Don Karlos mit Raimonds Enkel Juan de Tassis erlosch die Madrider Linie Leonhard I 1521 in Brussel 5 Mai 1612 ebenda 2 Nachfolger als Generalpostmeister Ludwig nach dem 10 Januar 1568 nach 1541 mit Anna Loosmans Johann Baptista 1530 in Brussel 1610 in Madrid spanischer Diplomat Ursula Nonne Margareta 19 Juli 1596 mit Karl Boissot kaiserlicher Rat Maria 6 April 1601 mit Daniel van den Berghe flandrischer Rat Adelheid nach 1599 mit Dr jur Jacob Masius Bruder von Andreas Masius Regina auch Rosina nach dem 10 Januar 1568 am 3 Marz 1551 mit Christoph von Taxis Hofpostmeister Allegra mit Johann Baptista Zapata corriero maggiore Post und Kuriermeister in NeapelSiehe auch BearbeitenTaxis Bordogna Valnigra Nachkommen von Johann Baptistas Schwester Elisabeth Taxis 1518 die mit Bonus von Bordogna verheiratet war Der noch bluhende freiherrliche Zweig hatte das Obrist Erbpostmeisteramt zu Trient und an der Etsch der grafliche das Obrist Erbpostmeisteramt zu Bozen inne Literatur BearbeitenCarl Brandi Kaiser Karl V 2 Bde Neuauflage Frankfurt 1986 Wolfgang Behringer Thurn und Taxis Munchen 1990 ISBN 3 492 03336 9 Wolfgang Behringer Im Zeichen des Merkur Gottingen 2003 ISBN 3 525 35187 9 Martin Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens Kallmunz 1977 Europaische Stammtafeln Band V Ludwig Kalmus Weltgeschichte der Post Wien 1937 Eduard Leitner in Archiv fur deutsche Postgeschichte 2 80 S 32 53 Memminger Chronik Transkription von Uli Braun im Archiv fur deutsche Postgeschichte 2 90 S 7 Fritz Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis Leipzig 1909 Lucas Rem Tagebuch aus den Jahren 1494 1541 Hrsg B Greiff Augsburg 1861 Joseph Rubsam Taxis Johann Baptista von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 496 499 Joseph Rubsam Johann Baptista von Taxis Ein Staatsmann und Militar unter Philipp II und Philipp III 1530 1610 Nebst einem Exkurs Aus der Urzeit der Taxisschen Posten 1505 1520 Herder Freiburg im Breisgau 1889 Joseph Rubsam diverse Einzelartikel Hermann Wiesflecker Maximilian I Munchen Wien 1991Anmerkungen Bearbeiten weitere Details unter Franz von TaxisVorgangerAmtNachfolgerFranz I von TaxisGeneralpostmeister 1518 1541Franz II von TaxisNormdaten Person GND 119205009 lobid OGND AKS VIAF 45106359 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Taxis Johann Baptista vonKURZBESCHREIBUNG GeneralpostmeisterGEBURTSDATUM um 1470GEBURTSORT Camerata Cornello bei Bergamo ItalienSTERBEDATUM 16 Oktober 1541STERBEORT Regensburg Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Baptista von Taxis amp oldid 231684972