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Der Niederlandische Postkurs war seit der Grundung unter Konig Maximilian I im Jahre 1490 ein europaischer Hauptpostkurs und zugleich die erste dauerhaft betriebene Postlinie im Heiligen Romischen Reich Die Route verlief uber Alt und Reichsstrassen und verband Innsbruck mit den Niederlanden und Italien In den Niederlanden waren seit 1505 Mechelen oder Brussel die Endpunkte ab 1516 nur noch Brussel 1 wo unter Karl V eine neue Zentrale mit Generalpostmeistern aus der Familie der Taxis entstand Nach der Abdankung Karls V und der Reichsteilung fielen die Niederlande und die italienischen Besitzungen an Spanien Seitdem war der Niederlandische Postkurs sowohl eine Transitroute zwischen den Spanischen Niederlanden und den italienischen Besitzungen der Spanischen Habsburger als auch der zentrale Postkurs der Kaiserlichen Post innerhalb des Heiligen Romischen Reiches Durch die Eroberungskriege Ludwigs XIV verlor dieser Postkurs zunehmend an Bedeutung Mit der franzosischen Besetzung der Spanischen Niederlande und Luxemburgs zu Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges und der Aufkundigung des spanisch niederlandischen Postgeneralats der Thurn und Taxis 2 im Jahre 1701 endete der spanische Transitpostkurs von den Niederlanden nach Italien Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Die Anfange 2 1 Postkurs von 1490 91 2 2 Postkurse 1495 1499 2 3 Der Postkurs von 1506 2 4 Poststationen nach dem Tagebuch des Lucas Rem 1515 2 5 Poststationen nach dem Postvertrag von 1516 3 Einrichtung fester Poststationen 3 1 Nach 1519 3 2 Poststationen im nordlichen Teil der Route 3 3 Poststationen im sudlichen Teil der Route 3 4 Abzweiger 4 Regelmassiger Postverkehr nach 1530 5 Poststationen zwischen 1540 und 1560 6 1561 1563 7 Strukturwandel durch die Habsburger Erbteilungen 8 Finanzierung 9 Nach 1596 10 Routenverlagerungen im Dreissigjahrigen Krieg 11 Neuorientierung nach dem Dreissigjahrigen Krieg 12 Auswirkungen der Eroberungskriege Ludwigs XIV 13 Ausblick 14 Zusammenfassende Liste 15 Historische Rekonstruktion 16 Quellen 17 Sekundarliteratur Auswahl 18 EinzelnachweiseGrundung Bearbeiten nbsp Zahlungen fur die Post in den Innsbrucker Raitbuchern 1489 90Das Jahr 1490 gilt als das Grundungsjahr des neuzeitlichen europaischen Postwesens Nach der Ubernahme Tirols beauftragte Maximilian I mehrere Mitglieder der italienischen Kurierfamilie Tasso wie Janetto dessen Bruder Franz und deren Neffen Johann Baptista eine Postfelleisen und Kurierroute zwischen den Burgundischen Niederlanden wo sein minderjahriger Sohn Philipp erzogen wurde und seiner Residenz Innsbruck einzurichten mit einer Fortsetzung uber Sudtirol nach Italien Neben Innsbruck hatte Maximilian die Freie Reichsstadt Speyer als Anlaufstelle fur die Briefe der Fursten und Reichsstande vorgesehen nach dem Speyer an einem gelegen endt ligt In einem Brief vom 14 Juli 1490 beklagte er sich beim Rat der Stadt Speyer dass er noch immer keine Antwort erhalten hatte obwohl er sechzig Gulden geschickt hatte um dort einen Fussboten und einen Postreiter zu stationieren 3 Nachdem auch dieser Brief unbeantwortet blieb richteten die Taxis im Dorf Rheinhausen auf der ostlichen Rheinseite neben der Fahre eine Poststation ein Der erste Rheinhausener Posthalter war der Fahrmann der sein Amt nachweisbar von 1495 bis 1499 ausubte 4 Weitere Quellen sind die Innsbrucker Raitbucher sowie die Aufzeichnungen Heinrich Lohlins in der Memminger Stadtchronik Item inn dem Jar legt der Romische Konig reitbotten von dem land ostereich biis in das Niderlandt biis in franckrich auch biis gehn Rohm und lag allweg ein potten 5 meils weeg von einander 5 dd Die entscheidende Neuerung gegenuber dem bestehenden Botensystem bestand darin dass es Poststationen gab auf denen die Reiter und Pferde wechselten und nur das verschlossene und versiegelte Felleisen mit den Briefschaften wie bei einer Staffel weitergereicht wurde Da die Post auch nachts ritt verkurzte sich die Wegezeit erheblich was auch aus der Memminger Chronik hervorgeht Zunachst wurden fast nur in unbefestigten Dorfern Pferdewechselstationen eingerichtet weil die Stadte nachts die Tore schlossen Der Abstand zwischen den einzelnen Stationen betrug ursprunglich 5 lange Meilen was etwa 37 5 km entsprach Diese ersten Postkurse dienten einerseits dem Transport von Postfelleisen waren anderseits aber auch Kurierrouten Daneben boten sie vielen Postreisenden die Moglichkeit auf den Relaisstationen die Pferde zu wechseln und mit Begleitung zur nachsten Wechselstation zu reiten Ein Beispiel dafur ist das Tagebuch des Lucas Rem eines Augsburger Kaufmanns in Diensten der Welser Die Anfange BearbeitenPostkurs von 1490 91 Bearbeiten Nach der Memminger Chronik und weiteren Quellen ritt die Post im Jahre 1490 von den Niederlanden uber Rheinhausen Elchingen Pless und Kempten nach Innsbruck und Italien Bereits im Jahre 1491 gab es eine erste Anderung So verlief der Postkurs von Innsbruck aus ab Pless weiter ostlich uber Mindelheim statt uber Kempten 6 Schon hieraus wird deutlich dass es noch keine festen Poststationen gab Dies geht auch aus der Memminger Chronik hervor wo berichtet wird dass die Postreiter in Herbergen stationiert waren Dass auch die Routen variabel waren und sich nach dem Aufenthaltsort von Maximilian I und seinem begrenzten Budget richten bestatigen viele spatere Belege So wurden Poststationen aufgehoben neue Postkurse haufig nur kurzfristig eingerichtet und wieder aufgekundigt oder die Postreiter liefen mangels Bezahlung weg Postkurse 1495 1499 Bearbeiten nbsp Ehrenberger KlauseZum Wormser Reichstag im Jahre 1495 liess Ludovico Sforza der Onkel von Maximilians zweiter Gemahlin Bianca Maria Sforza von Mailand aus einen neuen Postkurs nach Worms anlegen Dieser fuhrte ab Bormio durch Tirol mit Mals Sudtirol dann uber Landeck an Innsbruck vorbei uber Prutz Nassereith die Ehrenberger Klause bei Reutte Durach bei Kempten Boos im Nordosten von Memmingen Pfuhl bei Ulm Cannstatt Knittlingen und Rheinhausen nach Worms was durch mehrere Poststundenpasse belegt ist 7 Auch ein Postkurs in die Niederlande ist durch einen Brief aus Antwerpen belegt Dort beschwerte man sich dass der Postverkehr nur schleppend verlief und dass ein Brief von Worms nach Antwerpen 10 Tage gebraucht hatte Dieser Postkurs bestand nachweisbar bis 1496 8 In einem Brief vom 24 Juli 1496 schrieb Maximilians Sohn Philipp dass er einen neuen Postkurs von Mechelen nach Worms eingerichtet hat 9 Nach Dokumenten aus den Jahren 1494 und 1499 verlief die nordliche Route zu dieser Zeit ab Worms am Rhein entlang uber Bingen Koblenz Koln und Julich wobei keine Zwischenstationen genannt wurden 10 Der Endpunkt des Postkurses war abhangig vom Aufenthaltsort Philipps wobei Antwerpen 1495 1496 Mechelen 1496 und Gent 1501 11 belegt sind Der Postkurs von 1506 Bearbeiten Im Postvertrag vom 18 Januar 1505 zwischen Philipp dem Schonen und Franz von Taxis wurden genaue Zeitvorgaben vereinbart wobei auch die Start und Zielorte und die Beforderungszeiten genannt wurden Nach diesem Vertrag durfte die Wegezeit von Brussel oder Mechelen nach Innsbruck im Sommer nicht mehr als 5 5 Tage im Winter nicht mehr als 6 5 Tage betragen Nur fur die kriegsbedingte Sonderroute nach Geldern war bereits ein Abstand von 4 Meilen etwa 30 km zwischen den Poststationen festgelegt Philipp ubernahm die Kosten bis zum Aufenthaltsort Maximilians innerhalb des Reiches Die Bezahlung eines Postkurses nach Italien war nicht im Vertrag vorgesehen 12 Nach einem von Franz von Taxis initiierten Poststundenpass vom 25 Marz 1506 wurden folgende Poststationen angeritten 13 Malines Mechel Mechelen Start der Stafette Rellar Rillaar bei Aarschot NN Name der Poststation fehltPeudargent Identifizierung zweifelhaft Bois d argenteau oder Eigenname 14 Vee oder Der vee Identifizierung unsicher 15 Bulesem Bullesheim Gross oder Kleinbullesheim bei EuskirchenBryssche BreisigHatsport Hatzenporten Hatzenport Moselfahre Rempolen RheinbollenFlonem FlonheimHeppenheim Heppenheim bei WormsSpeir Speyer VorbeirittHausen Rheinhausen NN Name der Poststation fehltBlochingen Plochingen nahe der spateren Poststation DeizisauGingen Gingen zwischen Goppingen und GeislingenSefflingen Soflingen bei UlmBless Pless bei Memmingen NN Name der Poststation fehlt NN Name der Poststation fehltLermos LermoosPairwies BarwiesIspruch InnsbruckIn Innsbruck nahm Gabriel von Taxis am 31 Marz das Felleisen in Empfang und leitete es nach Wiener Neustadt weiter wo sich Maximilian I zu diesem Zeitpunkt aufhielt 16 Poststationen nach dem Tagebuch des Lucas Rem 1515 Bearbeiten In den Jahren danach wurde auch Augsburg mehrfach in den Postkurs eingebunden sodass sich die Wegstrecke nach Innsbruck verlangerte Im Jahr 1515 als sich Maximilian I in den Habsburger Stammlanden aufhielt war Augsburg ganzjahrig an den Niederlandischen Postkurs angeschlossen und es gab von dort aus kurzfristig einen Abzweiger nach Wien Im selben Jahr ritt der Augsburger Kaufmann Lucas Rem in der Zeit vom 6 bis 13 Oktober in knapp sechs Tagen auf der Postroute von Brussel nach Augsburg adi 6 Ottob 1515 ritt ich aus Antorff gen Brussel Adi 7 dito fruo rit ich alda aus auf der post und ritt 5 3 4 3 4 4 posten und in 6 tagen gen Augsburg dan ich 13 dito fruer dan ich zu Antorff fruo ausritt kam Sein Ruckweg war kaum langsamer adi 4 December nachtz rit Ich aus Augspurg auf der post Dieselbe nacht nur 1 darnach 3 3 3 3 5 2 3 posten Kam gen Brussel adi 11 17 Demnach gab es im Jahre 1515 zwischen Augsburg und Brussel 23 Poststationen Leider nannte Rem nicht die Orte uber die er geritten ist Seine nachste Reise von Augsburg nach Brussel und Antwerpen unternahm Rem im September 1518 Bei der Ruckreise im Januar 1519 ritt er wieder mit den posten zuo post 18 Poststationen nach dem Postvertrag von 1516 Bearbeiten Der Postvertrag vom 12 November 1516 zwischen dem 16 jahrigen Konig Karl von Spanien 19 dem spateren Kaiser Karl V Franz von Taxis sowie dessen Stellvertreter Johann Baptista von Taxis sah eine Umstrukturierung 20 die Kundigung mehrerer Posten Postreiter bzw Posthalter eine Reduzierung der Zeitvorgaben und die Einrichtung neuer Postkurse auch nach Italien vor Der durchschnittliche Abstand zwischen den Poststationen sollte nicht langer als 4 Meilen sein und an jeder Poststation sollten zwei Pferde bereitgehalten werden 21 Moglicherweise war bereits zu diesem Zeitpunkt ein Postkurs von Brussel uber Flamisoul Arzfeld die Moselfahre bei Lieser 22 den Hunsruck Rheinhessen und Wurttemberg geplant der jedoch wegen der Achtung Herzog Ulrichs durch Kaiser Maximilian I am 11 Oktober 1516 und der spateren Unpassierbarkeit Wurttembergs hochstens kurzfristig bestand So erhielt Gabriel von Taxis im Mai 1518 von Maximilian I den Befehl den Kurs in die Niederlande so zu verlegen dass er keinesfalls Wurttemberg beruhrte 23 Schon vorher geht aus den Innsbrucker Raitbuchern des Jahres 1517 hervor dass ein Postkurs in die Niederlande uber Markdorf am Bodensee verlief 24 Auch Rem berichtete uber einen Umweg Ab dem 19 Januar 1519 ritt er auf der Post von Brussel uber Namur und Bastogne Flamisoul bis Strassburg wahlte aber anschliessend trotz Bedenken wegen Herzog Ulrichs Belagerung von Reutlingen ab Strassburg einen kurzeren Weg uber Wurttemberg 25 was durch die bereits im Mittelalter entstandene Vernetzung von unabhangigen Herbergen mit Mietpferden moglich wurde 26 Zusammen mit den Angaben von Rem ergibt sich dass die Route bis 1519 uber Namur Bastuan Bastogne Flamisoul die Ardennen Lothringen Strassburg und weiter uber Markdorf am Bodensee nach Innsbruck verlief 27 Einrichtung fester Poststationen Bearbeiten Hauptartikel Liste der Poststationen des Niederlandischen Postkurses Nach 1519 Bearbeiten Nach dem Tod Kaiser Maximilians I noch vor der Vertreibung Herzog Ulrichs durch den Schwabischen Bund liess der neue Generalpostmeister Johann Baptista von Taxis den Postkurs im April 1519 auf eine kurzere Route zuruckverlagern Das Finanz und Handelszentrum Augsburg wurde erneut einbezogen 28 auch wegen der kostspieligen Konigswahl Wahrscheinlich bestand kurzfristig ein Abzweiger zum Wahlort Frankfurt am Main Nachdem Karl V am 28 Juni 1519 zum deutsch romischen Konig gewahlt worden war ritt Johann Baptista von Taxis als Kurier von Frankfurt nach Brussel und konnte bereits zwei Tage spater das Wahlergebnis dem Brusseler Hof melden 29 Demnach war der Postkurs fur Kuriere und Postreisende wieder so schnell wie bei Rems Reise 1515 Quellen aus den Folgejahren bezeugen dass die Post im Nordwesten auf einer anderen Route als 1506 ritt und dass es von nun ab auf dem Hauptkurs feste Poststationen gab die von Posthaltern geleitet wurden Poststationen im nordlichen Teil der Route Bearbeiten Der bislang alteste Beleg fur den Verlauf des nordlichen Teils der Route ist ein Reitplan fur Postreisende in dem die Poststationen zwischen Brussel und Speyer aufgelistet sind 30 Dieser Reitplan war ein Anhang zu einem standardisierten Empfehlungsschreiben Passbrief des Generalpostmeisters Johann Baptista von Taxis vom 22 Januar 1522 an alle Posthalter zwischen Brussel und Innsbruck Darin wurden alle Posthalter aufgefordert den Berechtigten bevorzugt zu behandeln und ihm zwei Pferde sowie ein Geleit zur Verfugung zu stellen Ferner durften sie nicht mehr als einen Gulden verlangen 31 Folgende Poststationen mitsamt den Reitzeiten werden auf dem Reitplan genannt nbsp Altestes Haus am Posthof zu Lieser fruhes 16 JahrhundertA Vauer 4 hora WavreA namur 6 NamurEmbtim 4 EmptinneA lignieres 5 LignieresA flemesen 4 Flamisoul bei Bastogne 32 A Arsfeldt 8 ArzfeldA Natten 3 NattenheimA lisur 4 LieserA la musele 4 Lieserer MoselfahreA Eckwiller 5 EckweilerA flonnen 5 FlonheimA puffelken 3 Pfiffligheim oder Bobenheim bei WormsA Spira 6 Speyer 33 Rheinhausen ungenannt Diese Post und Pferdewechselstationen sind auch spater belegt wie Arzfeld im Jahre 1537 in den Abrechnungen von Schloss Neuerburg 34 Auch Flonheim ist zwischen 1540 und 1550 noch mehrfach bezeugt 35 wurde aber vor 1563 durch Wollstein ersetzt Poststationen im sudlichen Teil der Route Bearbeiten Vor der Abreise Karls V nach Spanien im Jahre 1522 wurde die Verwaltung der Habsburger Gebiete neu geregelt Karls Bruder Ferdinand ubernahm Tirol Inner Nieder und Oberosterreich sowie die Vorlande mit Ausnahme des Elsass und daneben kommissarisch das Herzogtum Wurttemberg das nach der Vertreibung Herzog Ulrichs an Karl V gefallen war Margarete von Osterreich die Tante Karls V und Ferdinands I wurde erneut Statthalterin der Niederlande Im Jahre 1522 ist ein Postkurs von Innsbruck uber Trient nach Rom belegt 36 1523 richtete der Innsbrucker Hofpostmeister Gabriel von Taxis im Auftrag Ferdinands I unter Nutzung der Niederlandischen Postroute einen Postkurs von Trient nach Stuttgart ein das bis zur Ruckkehr Herzog Ulrichs nach der Schlacht bei Lauffen im Jahre 1534 in Habsburger Besitz war 37 Nach der Postordnung von 1523 teilten sich die Tiroler Rechnungskammer und die Brusseler Zentrale die Kosten fur die Betreibung der festen Poststationen Ab Trient wurden folgende Poststationen angeritten Neumarkt Bozen Kollmann Newenstift Kloster Neustift Sterzing Steinach Innsbruck Barwies Lermoos Fussen Brugg Hurlach Augsburg Rosshaupten Rochapt Elchingen Altenstadt Ebersbach Stuttgart 38 Augsburg war seit 1520 endgultig in die Streckenfuhrung eingebunden Cannstatt wurde nicht explizit genannt sodass unsicher bleibt wann die seit 1561 bezeugte Poststation entstand Als nachste Station auf dem Weg nach Norden ist bereits um 1520 Enzweihingen unter dem Posthalter Hieronymus Jeremias von Taxis belegt 39 Danach folgten Diedelsheim bei Bretten 1563 durch Knittlingen ersetzt und spater auch Bruchsal bevor Rheinhausen mit der Fahre nach Speyer erreicht war Von nun ab anderte sich der Verlauf des Postkurses nur noch geringfugig sofern nicht wie im Dreissigjahrigen Krieg Routenverlagerungen notig wurden Siehe hierzu die Liste der nach 1519 belegten Poststationen in der auch die spateren zusatzlichen Zwischenstationen genannt werden Abzweiger Bearbeiten Abzweiger von diesem Hauptpostkurs gab es anfangs hauptsachlich zu Reichstagen an denen Ferdinand I oder ein Vertreter teilnahmen Ebenso existierte bis 1527 ein Abzweiger der Hofpost von Innsbruck nach Wien und zu den Residenzen Ferdinands 40 siehe auch Hauptartikel Osterreichische Postgeschichte bis 1806 Nach der Wahl Ferdinands zum bohmischen Konig im Jahre 1527 entstand ein Abzweiger von Augsburg nach Prag und der Abzweiger von Innsbruck nach Wien wurde aufgehoben 41 Von Rheinhausen zweigte bereits in den Jahren 1521 1522 ein Postkurs nach Ensisheim im Elsass ab 42 Regelmassiger Postverkehr nach 1530 BearbeitenMit dem hoheren Postaufkommen setzte um 1534 eine Verregelmassigung des Postverkehrs ein 43 Nach italienischen Quellen gab es 1539 zwei Beforderungsarten auf der Niederlandischen Postroute die Ordinaripost normale Post die an festgelegten Tagen ritt 44 und die Extraordinaripost Eilpost Sonderpost Es bestand ein regelmassiger Ordinaripostverkehr zwischen Rom und Flandern sowie zwischen Venedig und Flandern 45 Im Jahre 1545 verbot Karl V allen Kaufleuten besonders denen aus Antwerpen ihre Briefe durch eigene Boten und Kuriere mittels Pferdewechsel zu befordern Stattdessen sollten sie ihre Briefe mit der Post schicken 46 Poststationen zwischen 1540 und 1560 Bearbeiten nbsp Niederlandischer Postkurs Anleger der Rheinhausener Fahre bei Speyer Holzschnitt aus Sebastian Munsters Cosmographia um 1550Im Jahre 1540 ubereignete der Brusseler Generalpostmeister Johann Baptista von Taxis das Postamt Rheinhausen mit den Filialen Bobenheim bei Worms und Diedelsheim bei Bretten zum Niessbrauch auf Lebenszeit an die Bruder Seraphin I und Bartholomaus von Taxis Sein altester Sohn Franz II von Taxis erweiterte diese Ubereignung im Jahre 1543 auf Augsburg und Rosshaupten Rochapt 47 Diese Urkunden bestatigen den Verlauf des Postkurses und die seit den 1520er Jahren belegten Poststationen Aus den Prozessakten zwischen dem Brusseler Generalpostmeister Leonhard I von Taxis und Seraphin II von Taxis dem Postmeister von Augsburg und Rheinhausen aus dem Jahre 1568 ist jedoch auch bekannt dass die Poststation Rosshaupten bereits 1549 nach Scheppach und die Poststation Diedelsheim 1563 nach Knittlingen verlagert wurde sodass Seraphin II die Einnahmen entzogen wurden 48 Weitere Belege fur den Verlauf des Niederlandischen Postkurses zwischen 1540 und 1560 sind osterreichische Abrechnungen und die Mailander Postordnung aus dem Jahre 1546 Im Jahre 1540 ritt der Postkoordinator Matthias von Taxis im Auftrag Ferdinands I mit der Post von Haguenau im Elsass nach Brugge und rechnete anschliessend die Gebuhren ab Nach dieser Quelle gab es auf dem elsassischen Abzweiger zwischen Haguenau und Rheinhausen 3 Posten Poststationen dann von Rheinhausen bis Amur 14 Posten eine Post 1 Krone 22 fl 30 kr uber die Musel 49 1 Pazen von Amur bis Brussel 3 fl 4 kr 50 Die Mailander Postordnung von 1546 in der die Gebuhren fur postierende Reisende genannt wurden bestatigt die Anzahl der Poststationen am Niederlandischen Postkurs Ein Kurier nach Gent auf dem Weg durch Deutschland es sind 57 Posten Ein Kurier nach Speyer 37 Posten kostet 65 Scudi 51 dd Nach diesen Quellen gab es im Jahre 1540 zwischen Rheinhausen und Namur bereits 14 Poststationen Wegen der Nennung von Arzfeld in den Abrechnungen von Schloss Neuerburg aus dem Jahre 1537 ist sicher dass die Post weiterhin auf der 1522 belegten Route ritt Dagegen bleibt unsicher ob der Kurs bereits uber das nordliche Land Luxemburg mit Asselborn fuhrte oder ob noch die direkte Verbindung von Flamisoul nach Arzfeld bestand Erst das Binsfelder Postwegekreuz aus dem Jahre 1551 verweist auf eine veranderte Route und zusatzliche Zwischenstationen 1561 1563 Bearbeiten nbsp Titelvignette des Postreisebuchs von Giovanni da l Herba nbsp Europaische Postkurse 1563 nach da l HerbaMit der endgultigen Einfuhrung der Ordinaripost einer zu festen Zeiten reitenden allgemein zuganglichen Post die auch Wertgegenstande und Lasten transportierte kamen zusatzliche Pferdewechselstationen hinzu sodass sich der Abstand auf 2 3 Meilen verkurzte Von nun ab starteten die Ordinari Stafetten einmal wochentlich zur selben Uhrzeit Ein Nachteil dieser Regelung war dass die Rittzeiten bekannt waren und somit auch fur Rauber planbar wurden So hauften sich in der Zeit von 1555 bis 1561 die Uberfalle Aus diesem Grund unternahm der Hofpostmeister Christoph von Taxis im Auftrag Kaiser Ferdinands I im Oktober 1561 eine Inspektionsreise wobei er von Augsburg bis Bobenheim bei Worms auf der Postroute ritt 52 In seinem Rechenschaftsbericht nannte er verschiedene angerittene Stationen die durch das 1563 erschienene Handbuch fur Postreisende von Giovanni da l Herba bestatigt werden Giovanni da l Herba die detaillierteste Quelle fur die fruhen Poststationen fuhrte in seinem Itinerar 20 Stationen zwischen Rheinhausen und Brussel namentlich auf ebenso wie die Stationen zwischen Rheinhausen und Trient Zur Zeit des Reisebuches von da l Herba war fast durchgangig der Dreimeilenabstand 22 5 km zwischen den einzelnen Poststationen eingefuhrt 53 Erst im Jahre 1577 entstand ein Abzweiger von Wollstein nach Koln zunachst als Fussbotenpost ab 1579 als berittene Post Strukturwandel durch die Habsburger Erbteilungen BearbeitenNach den Rucktritten Karls V fielen die Niederlande und die italienischen Besitzungen an Philipp II von Spanien wahrend Ferdinand I in den Habsburger Stammlanden Bohmen Ungarn Vorderosterreich und als deutscher Konig und Kaiser ab 1558 im Reich herrschte Damit anderte sich auch die Struktur der Niederlandischen Postroute Einerseits war sie ein Postkurs im Reich andererseits eine Transitroute von den Spanischen Niederlanden nach Italien Die Hauptkosten trug die spanische Krone Organisatoren und Betreiber blieben die Brusseler Generalpostmeister aus dem Hause Taxis Durch die Teilung der Habsburger Stammlande nach dem Tod Kaiser Ferdinands I im Jahre 1564 fiel Tirol an Erzherzog Ferdinand Damit verlief der Transitpostkurs von den Spanischen Niederlanden nach Italien einerseits im Reich wurde aber andererseits auch von der Tiroler Landespost bis Trient genutzt und anteilig bezahlt Finanzierung BearbeitenDie Betreibung der Felleisenstafetten am Niederlandischen Postkurs war anfangs sehr kostenintensiv Ab 1490 trugen zunachst Maximilian I und die Innsbrucker Rechnungskammer Raitkammer die Kosten Zwischen 1495 und 1500 gelang es Maximilian den Mailander Herzog Ludovico Sforza als Finanzier zu gewinnen Auch Maximilians Sohn Philipp beteiligte sich seit 1596 von den Burgundischen Niederlanden aus an der Finanzierung Im Postvertrag von 1505 wurde die Bezahlung des Niederlandischen Postkurses neu geregelt Der Postkurs nach Innsbruck sollte innerhalb der Reichsgrenzen bis zum Aufenthaltsort Maximilians I bezahlt werden aber nicht ausserhalb 54 Wenn sich also Maximilian in den Niederlanden aufhielt hatte die Innsbrucker Hofkammer samtliche Kosten zu tragen was nach dem fruhen Tod Philipps im Jahre 1506 zu Streitigkeiten mit Maximilians Tochter Margarete von Osterreich der Statthalterin der Niederlande fuhrte Mit der vorzeitigen Volljahrigkeitserklarung Karls V und dessen Ubernahme der spanischen Konigswurde im Jahre 1516 Karl I von Spanien wurde eine neue Abmachung getroffen Karl ubernahm samtliche Kosten fur die Transitroute auf dem Landweg nach Italien wofur Franz und Johann Baptista von Taxis wie 1505 eine Pauschale erhielten 55 Zusatzlich trug Karl V die Kosten bis zum Aufenthaltsort Maximilians innerhalb und ausserhalb des Heiligen Romischen Reiches 56 Vor Karls zweiter Spanienreise im Jahre 1522 und der Interessenaufteilung zwischen Karl V und Karls Bruder Ferdinand gab es erneut eine Kostenaufteilung So ubernahm Ferdinand anteilig die Kosten fur die Hofpostroute nach Stuttgart und Wurttemberg 57 das bis zur Ruckkehr Herzog Ulrichs im Jahre 1534 unter Habsburger Verwaltung stand Nach Karls Rucktritten 1555 56 fielen die niederlandischen und italienischen Gebiete der Habsburger an Philipp II womit der Niederlandische Postkurs eine Transitroute wurde gleichzeitig aber auch ein Postkurs im Reich war Von nun ab trugen die Spanischen Niederlande und damit Spanien die Kosten fur die Transitfelleisen und die Beforderung der dynastischen Post die von der Rechnungskammer in Lille bezahlt wurde Bedingt durch den Aufstand der Niederlande die Vertreibung des Brusseler Generalpostmeisters Leonhard I von Taxis und mehrere spanische Staatsbankrotte kam es zu Zahlungsruckstanden Dies fuhrte ab dem Herbst 1568 bis zum Zahlungsausgleich im Jahre 1596 zu mehreren Streiks der Posthalter zwischen Wollstein und Augsburg und zu Routenunterbrechungen siehe Habsburger Post 1557 1597 Erst nach der Grundung der Kaiserlichen Reichspost im Jahre 1597 und der verstarkten Offnung fur die Offentlichkeit reduzierten sich die Zuschusse Im Laufe des 17 Jahrhunderts finanzierte sich die Post durch das erhohte Briefaufkommen und die Portoeinnahmen selbst und warf fur die Familie der Taxis als Betreiber hohe Gewinne ab Nach 1596 Bearbeiten nbsp Titel des Postreisebuches von Ottavio Codogno Ausgabe von 1611Nach der endgultigen Konsolidierung trat am 16 Oktober 1596 eine neue Postordnung in Kraft die alle Posthalter am Niederlandischen Postkurs unterschreiben mussten In dieser Postordnung wurden auch individuelle Beforderungszeiten festgelegt die ausser bei hoherer Gewalt nicht uberschritten werden durften 58 Im Jahre 1597 entstand die von der Brusseler Zentrale aus betriebene Kaiserliche Reichspost die sich auf ein Privileg Rudolfs II berief und einen Alleinvertretungsanspruch vertrat An der Streckenfuhrung des Niederlandischen Postkurses anderte sich nichts Im Jahre 1615 vereinbarten der Generalerbpostmeister Lamoral von Taxis und der Augsburger Postmeister Octavio von Taxis eine Kompetenzabgrenzung und Kostenaufteilung Octavio der weiterhin dem Brusseler Generalpostmeister unterstand wurde verpflichtet alle Posten von Lysur Lieser bis einschliesslich Mantua welche die welsche und ndl Ordinari fuhren vierteljahrlich im Voraus zu bezahlen und daruber abzurechnen Die Poststationen bis Lieser dagegen sollten auch kunftig von der Brusseler Zentrale aus bezahlt werden 59 Durch die Initiative des Frankfurter Postmeisters Johann von den Birghden wurde ab 1615 das Postnetz der Kaiserlichen Reichspost ausgeweitet und es kamen zusatzliche Abzweiger der Hauptroute und neue Postkurse hinzu Routenverlagerungen im Dreissigjahrigen Krieg BearbeitenNach dem Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges kam es haufig zu Storungen aber erst mit dem Eingreifen der Schweden unter Gustav Adolf wurde der Weg durch das Reich fur die Post unpassierbar So beauftragte Kaiser Ferdinand II die Brusseler Generalpostmeisterin Alexandrine von Taxis am 13 Januar 1632 eine Ausweichroute auf der westlichen Seite des Rheins uber Breisach und Nancy nach Flamisoul einzurichten da dem Postmeister von Rheinhausen von Feinden die uber den Rhein setzten Ordinarifelleisen samt Briefen und Pferden weggenommen wurden 60 Ebenso gab es vor 1636 eine Umleitung uber Duren und Koln die eine Verspatung von sechs bis sieben Tagen bedeutete 61 Nach dem Prager Interimsfrieden erfolgte auf kaiserlichen Befehl vom 13 August 1636 eine Ruckverlagerung auf den alten Kurs uber das Herzogtum Luxemburg Stift Tryer Kurtrier mit den Stationen Binsfeld und Lieser und den Hunsruck Mit dem Eingreifen Frankreichs im Schwedisch Franzosischen Krieg und der Besetzung der Pfalz wurde der Weg uber den Hunsruck unpassierbar Daher entstand etwa zu Beginn der Amtszeit des Brusseler Generalpostmeisters Lamoral Claudius Franz von Taxis im Jahre 1646 eine Ausweichroute ab Lieser die uber Alf Karden und dann weiter uber Dietkirchen bei Limburg Frankfurt am Main und Nurnberg nach Augsburg fuhrte 62 Trotz des Westfalischen Friedens im Oktober 1648 ritt die Post erst ab Januar 1651 wieder auf der Route uber den Hunsruck Rheinhausen Wurttemberg und Augsburg Neuorientierung nach dem Dreissigjahrigen Krieg BearbeitenIn den Folgejahren weitete sich das Postnetz der Kaiserlichen Reichspost sowie der konkurrierenden Landespostanstalten aus und es zeigte sich eine zunehmende Tendenz Stadte einzubeziehen Dies galt auch fur den Niederlandischen Postkurs Viele dorfliche Poststationen wurden zugunsten von stadtischen Postamtern aufgegeben nicht zuletzt wegen des hoheren Briefaufkommens und der Einfuhrung der Postkutschen fur Postreisende Ab 1680 81 gab es im nordlichen Teil der Route gravierende Anderungen durch die Einbeziehung der Stadte Luxemburg und Trier wobei die Stationen zwischen Flamisoul und Lieser aufgehoben wurden 63 Zunachst verlief der Postkurs noch von Trier uber Lieser wurde aber 1698 uber Budlich und Haag verlegt 64 Auswirkungen der Eroberungskriege Ludwigs XIV Bearbeiten nbsp Postkurse im nordlichen Teil der Route um 1709 1714Neue Probleme die den Fortbestand der Transitroute gefahrdeten entstanden durch die Eroberungskriege Ludwigs XIV Bereits im Hollandischen Krieg kam es zu Storungen des Postverkehrs Routenunterbrechungen Besetzungen und Plunderungen 65 Wahrend der Reunionskriege und der Besetzung des Herzogtums Luxemburg geriet die 1680 81 verlagerte Teilstrecke ab Flamisoul unter franzosische Kontrolle im Pfalzischen Erbfolgekrieg auch ein Grossteil des Kurfurstentums Trier Nach Verhandlungen mit dem franzosischen Kriegsminister Louvois erzielte der Generalpostmeister Eugen Alexander von Thurn und Taxis im Jahre 1689 ein Abkommen uber die Weiterbetreibung der Transitroute den Transport von verschlossenen Postfelleisen durch die besetzten Gebiete den gegenseitigen Briefaustausch sowie die Ausstellung von Pass und Schutzbriefen fur die Postreiter Kuriere und Posthalter 66 Die franzosische Besetzung endete erst im Oktober 1697 mit dem Frieden von Rijswijk Mit dem Aussterben der Spanischen Habsburger im November 1700 dem Ausbruch des Spanischen Erbfolgekriegs im Jahre 1701 und der Besetzung der Spanischen Niederlande und Luxemburgs durch Truppen Ludwigs XIV endete der traditionelle Transitpostkurs Brussel Innsbruck Italien Im September 1701 verkundete der neue spanische Konig Philipp V ein Enkel Ludwigs XIV das Ende des Niederlandischen Postgeneralats und die Absetzung Eugen Alexanders von Thurn und Taxis als spanisch niederlandischem Generalpostmeister 67 In den besetzten Gebieten wurde der Niederlandische Postkurs in das franzosische Postnetz integriert und nach franzosischem Vorbild neu organisiert 68 Eugen Alexander von Thurn und Taxis ubersiedelte Anfang des Jahres 1702 nach Frankfurt am Main wo unter seiner Leitung die neue Zentrale der Kaiserlichen Reichspost entstand Ausblick Bearbeiten nbsp Postkurse bis Italien 1711Ein Postkurs von Brussel uber Rheinhausen und Wurttemberg nach Augsburg Innsbruck und Italien bestand zwar mit kriegsbedingten Grenz und Briefubergabestellen weiter 69 hatte aber an Bedeutung verloren und gehorte von nun ab innerhalb der Grenzen des Heiligen Romischen Reiches zur Kaiserlichen Reichspost Die Teilstrecke sudlich von Augsburg blieb bestehen einerseits als Tiroler Landespost andererseits als uberregionale Verbindung zu den Kriegsschauplatzen in Italien Nach dem Ende des Spanischen Erbfolgekrieges mit dem Rastatter Friede 1714 der die 1713 abgeschlossenen Friedensvertrage von Utrecht bestatigte fielen die ehemaligen Spanischen Niederlande 70 mitsamt Luxemburg sowie die italienischen Besitzungen an das osterreichische Haus Habsburg Erst im Jahre 1725 konnte der Generalpostmeister Anselm Franz von Thurn und Taxis das gesamte Postwesen in den nunmehr Osterreichischen Niederlanden pachten sodass es wieder einen Postkurs von den Niederlanden nach Italien unter einheitlicher Fuhrung gab nbsp Post und Reisekarte der Wege durch Frankreich um 1703Zusammenfassende Liste BearbeitenEinen Uberblick uber die nach 1519 belegten festen Poststationen mitsamt den urkundlich gesicherten Daten gibt die Liste der Poststationen des Niederlandischen Postkurses Auch die gravierenden Anderungen im Streckenabschnitt Brussel Rheinhausen im spaten 17 Jahrhundert werden in der Liste berucksichtigt Historische Rekonstruktion BearbeitenAnlasslich des Jubilaums 500 Jahre Post ritt im Jahr 1990 unter dem Motto Historischer Postkurs einmalig wieder eine Reiterstafette unter ahnlichen Bedingungen wie im fruhen 15 Jahrhundert auf dem Niederlandischen Postkurs von Innsbruck nach Mechelen Quellen BearbeitenAus der postgeschichtlichen Literatur geht hervor dass noch viel unausgewertetes oder nur teilweise publiziertes Material zum Niederlandischen Postkurs in osterreichischen belgischen franzosischen und italienischen Archiven sowie im Furst Thurn und Taxis Zentralarchiv Regensburg lagert 71 Die veroffentlichten Quellen zum Verlauf der Route und den Poststationen bestatigen dass der Postkurs seit 1490 kontinuierlich als Kurier und Reitroute bestand Trotzdem gibt es bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Beleglucken sowohl fur die Zeit zwischen 1490 und 1506 als auch fur die Zeit zwischen 1507 und 1563 Ein Manko der Quellen ist ferner dass haufig nur die Betreiber und Organisatoren nicht aber die Namen der angerittenen Poststationen uberliefert sind 72 Sekundarliteratur Auswahl BearbeitenHermann Josef Becker Der Postkurs Brussel Innsbruck im Eifel Mosel und Hunsruck Raum in Postgeschichtliche Blatter Saarbrucken 1962 1 S 12 17 1962 2 S 4 10 Wolfgang Behringer Thurn und Taxis Piper Munchen Zurich 1990 ISBN 3 492 03336 9 Wolfgang Behringer Im Zeichen des Merkur Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2003 ISBN 3 525 35187 9 Leon Bode Die Verlegung des italienisch niederlandischen Postkurses im Hunsruck Eifel und Ardennenraum in Archiv fur deutsche Postgeschichte AfdPg 1 1994 S 8 19 Uli Braun Die Post erstmals in Memmingen erwahnt in Archiv fur deutsche Postgeschichte 2 1990 Ottavio Codogno Nuovo Itinerario delle poste per tutto il mondo 1608 Martin Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil I Quellen Literatur Einleitung Verlag Michael Lassleben Kallmunz 1977 Martin Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II Urkunden Regesten Verlag Michael Lassleben Kallmunz 1977 Martin Dallmeier Die habsburgische kaiserliche Reichspost unter dem furstlichen Haus Thurn und Taxis in Archiv fur deutsche Postgeschichte 2 1990 S 13 32 Eduard Effenberger Aus alten Postakten Quellen zur Geschichte der osterreichischen Post ihrer Einrichtungen und Entwicklung Verlag der Zeitschrift fur Post und Telegraphie R Spies amp Co Wien 1918 Adolf Korzendorfer Urkunden zur Fruhgeschichte der Deutschen Post in Archiv fur Postgeschichte in Bayern APB 3 1927 S 70 74 Otto Lankes Die Post in Augsburg von ihren Anfangen bis zum Jahre 1808 Dissertation Munchen 1914 Wilhelm Mummenhoff Der Nachrichtendienst zwischen Deutschland und Italien im 16 Jahrhundert Dissertation Berlin 1911 Fritz Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis Verlag von Duncker und Humblot Leipzig 1909 Lucas Rem Hrsg B Greiff Tagebuch aus den Jahren 1494 1541 Hartmann sche Buchdruckerei Augsburg 1861 Joseph Rubsam Johann Baptista von Taxis Herder Freiburg im Breisgau 1889 Ernst Otto Simon Der Postkurs von Rheinhausen bis Brussel im Laufe der Jahrhunderte in Archiv fur deutsche Postgeschichte 1 1990 S 14 41Einzelnachweise Bearbeiten Postvertrage vom 18 Januar 1505 und vom 12 November 1516 vollstandiger Wortlaut bei Rubsam Johann Baptista von Taxis 1889 S 188 197 und S 215 227 1650 Umbenennung des Hauses Taxis in Thurn und Taxis siehe hierzu Behringer Thurn und Taxis S 207f Korzendorfer Urkunden zur Fruhgeschichte der Deutschen Post in Archiv fur Postgeschichte in Bayern 3 1927 siehe auch Gottfried North Der Brief Maximilians I an die Stadt Speyer in Archiv fur deutsche Postgeschichte 2 1990 S 10 12 Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis Leipzig 1909 Seite 318 und 324 Uli Braun in Archiv fur deutsche Postgeschichte AdPg 2 90 S 7 mit Abbildung Transkription mit kleinen eigenen Korrekturen siehe auch Ausstellungskatalog 500 Jahre Post Thurn und Taxis Neusass Augsburg 1990 S 63 Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 92 n 2 Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 319 326 Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 150 und S 119 Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 119 Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 119 und 318 Briefe des Postenlegers Meurl Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II Urkunden Regesten S 3 Regest 1 Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II Urkunden Regesten S 3f Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 326 329 Text nach Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 327 je ambros aie rechus la bouget a III heurs a mantin et la livrens a peudargent a IX heur a mantin Ich Ambrosius habe den Ledersack um 3 Uhr morgens empfangen und ihn in an Peudargent um 9 Uhr morgens abgeliefert Ohmann glaubte nach Fussnote 1 S 141 bei peudargent an eine absichtliche Namensverdrehung um auf den Geldmangel des Postreiters aufmerksam zu machen und schlug den Bois d Argenteau sudlich von Maastricht als Pferdewechselstation vor Andererseits ist Peudargent auch als Familienname bekannt siehe den Komponisten Martin Peudargent aus Huy Belgien Text laut Stundenpass Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 327 Moy pouste der vee aie rechus la bouget Ich Postreiter von der vee habe den Ledersack empfangen Fritz Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis Verlag von Duncker und Humblot Leipzig 1909 S 141 vermutete in Vee die Auslaufer des Hohen Venn Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 329 Lucas Rem Hrsg Greiff Tagebuch S 18 Lucas Rem Hrsg Greiff Tagebuch S 21 Karl war als Herzog von Burgund am 5 Januar 1515 vorzeitig grossjahrig erklart worden Behringer Im Zeichen des Merkur S 75 Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II S 4 Simon Der Postkurs von Rheinhausen bis Brussel im Laufe der Jahrhunderte S 16 und S 26 Rubsam Zur Geschichte der altesten Posten in Tirol und den angrenzenden Landern in L Union Postale UP 12 Dezember 1891 S 201 Siehe auch Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 192 Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 191 Lucas Rem Hrsg Greiff Tagebuch S 21 Siehe auch Ernst Kiesskalt Die Entstehung der Post Verlag Gustav Duckstein Bamberg 1939 S 29 37 Behringer Im Zeichen des Merkur S 75 setzt diesen Umweg der Rheinhausen umging bereits im Dezember 1516 an sodass der intendierte Strukturwandel nicht mehr in der Zeit Maximilians I erfolgte Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 192 Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 240 Archiv des Katharinenspitals zu Regensburg Nachlass des Diplomaten Johann Maria Warschitz Archiv Nummer VI 2 No 4 Mappe undatierte Belege siehe hierzu auch die Verifizierung Postkurs von 1522 Korzendorfer Urkunden zur Fruhgeschichte der Deutschen Post in AfPB 2 1927 S 72 Zum Reitplan siehe auch Quellen zur Poststation Lieser mit dem Nachweis weiterer Belege Fussnote 9 Ein durch die postgeschichtliche Literatur geisternder Jacob von Hesbeck rom Kr Maj post a Hoffelt siehe beispielsweise Simon Der Postkurs von Rheinhausen bis Brussel im Laufe der Jahrhunderte S 28 war nicht Posthalter im nordluxemburgischen Hoffelt sondern in Flamisoul siehe hierzu Philippe Geubel Flamisoulle Publication du Musee en Piconrue Bastogne 1997 S 13 mit Belegen aus den Jahren 1519 1530 1533 und 1541 Nachlass Warschitz Archiv des Katharinenspitals Regensburg Beleg VI 2 No 4 Becker Der Postkurs Brussel Innsbruck im Eifel Mosel und Hunsruck Raum in PgB Saarbrucken 5 1962 Heft 1 S 13 Originaldokument heute im LHA Koblenz Best 655 252 No 151 Rechnungsbuch S 39 Zeile 15f Simon Der Postkurs von Rheinhausen bis Brussel im Laufe der Jahrhunderte S 24 Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 284 Anschliessend wurde Wurttemberg ein Habsburger Afterlehen sodass die Post weiter uber Wurttemberg reiten konnte Rubsam Zur Geschichte der altesten Posten in Tirol und den angrenzenden Landern in L Union Postale UP 12 Dezember 1891 S 199 Behringer Im Zeichen des Merkur S 76f mit Bezug auf Rubsam 1894 Rubsam Zur Geschichte der altesten Posten in Tirol und den angrenzenden Landern in L Union Postale Dezember 1891 S 200 Rubsam Zur Geschichte der altesten Posten in Tirol und den angrenzenden Landern in UP Dezember 1891 S 200 Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 244 Behringer Im Zeichen des Merkur S 78 Nach Brusseler Quellen wurde die Ordinaripost um 1535 eingefuhrt siehe Behringer Im Zeichen des Merkur S 78 Wilhelm Mummenhoff Der Nachrichtendienst zwischen Deutschland und Italien im 16 Jahrhundert Dissertation Berlin 1911 S 28f Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II S 14 Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II S 12f Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II S 22f Verwechslung der Maas lat Mosa mit der Mosel lat Mosella Effenberger Aus alten Postakten S 125 Rubsam Das kaiserliche Postamt zu Mailand in der ersten Halftedes XVI Jahrhunderts unter Simon von Taxis in Archiv fur Post und Telegraphie AfPuT 14 1901 S 450 Furst Thurn und Taxis Zentralarchiv Regensburg FZA PA 2347 Auflistung der Stationen nach da l Herba Brussel bis Rheinhausen bei Simon Der Postkurs von Rheinhausen bis Brussel im Laufe der Jahrhunderte S 17 sowie die Stationen Rheinhausen Trient bei Lankes Die Post in Augsburg S 28 31 Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II S 3f Zahlung durch die Rechnungskammer in Lille vgl Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II S 5 Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II S 4f Postvertrag 1516 Rubsam Zur Geschichte der altesten Posten in Tirol und den angrenzenden Landern in L Union Postale UP 12 Dezember 1891 S 204 sowie S 199 200 Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II S 51 55 Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II S 79f Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II S 102 Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II S 107 Simon in AfdPg S 32 nennt mit Bezug auf MRhPG 1977 S 9 14 einen Postenlauf ab 1644 siehe auch FZA PA 1241 sowie den angegebenen Weblink Leon Bode Die Verlegung des italienisch niederlandischen Postkurses im Hunsruck Eifel und Ardennenraum in Archiv fur deutsche Postgeschichte 1 1994 S 8 19 Brief des Trierer PM Ludwig vom 19 Dezember 1698 FZA PA 1096 fol 156 vgl auch MRPG 1979 S 32 Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil I Quellen Literatur Einleitung S 89f Bode Die Verlegung des italienisch niederlandischen Postkurses im Hunsruck Eifel und Ardennenraum S 12 Per Dekret vom 19 September 1701 Datum nach einer Urkunde vom 8 Oktober 1701 siehe Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil II Urkunden Regesten S 246 Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil I Quellen Literatur Einleitung S 130 Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens 1501 1806 Teil I S 131f Erste Gebietsverluste bereits im Pyrenaenfrieden 1659 festgeschrieben Beispiele Postvertrag von 1501 in Lille siehe Dallmeier Die Thurn und Taxis in den Spanisch osterreichischen Niederlanden Belgien Herkunft Aufstieg Reprasentation und Besitzungen in De Post van Thurn und Taxis La Poste des Tour et Tassis Brussel 1992 S 45 und S 65 n 16 Postkurs von 1523 siehe Rubsam Zur Geschichte der altesten Posten in Tirol und den angrenzenden Landern in L Union Postale UP 12 Dezember 1891 S 198f Siehe beispielsweise Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis S 118 119 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niederlandischer Postkurs amp oldid 237355262