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Dieser Artikel behandelt die Anfange des organisierten europaischen Postwesens im HRR nicht die Territorialpost der Osterreichischen Habsburger Diese wird im Artikel Osterreichische Postgeschichte bis 1806 dargestellt In diesem Artikel uber die landerubergreifende Habsburger Post von 1557 bis 1597 werden hauptsachlich die Schwierigkeiten auf dem Niederlandischen Postkurs von Brussel bis Italien behandelt soweit sie das Deutsche Reich betreffen Die Route diente den Spanischen Habsburgern als Transitlinie und der Tiroler und Niederosterreichischen Landespost als Teil ihres Netzes Die Oberhoheit uber die Poststationen im Reich besass der Kaiser Im Mittelpunkt dieses Konfliktes stand die Brusseler Taxis Familie die sich ab 1650 Thurn und Taxis nannte Postkurse 1563 nach dem Postreisebuch des Giovanni da l Herba Inhaltsverzeichnis 1 Das uberregionale Postwesen unter Ferdinand II 1 1 Historischer Hintergrund 1 2 Die Spanisch Niederlandische Post und die Habsburger Hofpost 1 3 Christoph von Taxis 2 Die Post unter Maximilian II und Philipp II 2 1 Die Habsburger Erbteilung und die Zersplitterung der Habsburger Hofpost 2 2 Vertrag uber die Transitroute Brussel Augsburg 2 3 Erste Zahlungsschwierigkeiten bei der Niederlandischen Post 2 4 Der erste Streik auf der Niederlandischen Transitroute 2 5 Der Konfessionsstreit in den Niederlanden 3 Die uberregionale Post unter Kaiser Rudolf II und Philipp II von Spanien 3 1 Auswirkungen des Aufstands der Niederlande 1576 auf die Brusseler Zentrale 3 2 Der erste Abzweiger Wollstein Koln 3 3 Konkurrenz durch stadtische Botenanstalten 4 Die Postreform im Reich 4 1 Der Versuch eine private Reichspost zu grunden 4 2 Bildung einer Reformkommission 4 3 Vermittlungsversuche von Jacob Henot 4 4 Die Brusseler Postzentrale nach dem Untergang der Spanischen Armada 4 5 Konsolidierung der Finanzen und Grundung der kaiserlichen Reichspost 5 Literatur Auswahl 6 Siehe auchDas uberregionale Postwesen unter Ferdinand II BearbeitenHistorischer Hintergrund Bearbeiten Karl V trat 1556 als Kaiser zuruck und reiste im September nach Spanien wo er am 21 September 1558 starb Von nun an teilten sich die Habsburger in zwei Herrscherhauser die Spanischen Habsburger und die Osterreichischen Habsburger Trotzdem blieb auch danach durch Heiraten untereinander eine enge Bindung bestehen Karls Bruder Ferdinand wurde im Februar 1558 in Frankfurt zum Kaiser gewahlt Karls Sohn Philipp wurde 1556 spanischer Konig blieb aber in Brussel Er war seit 1554 mit der englischen Konigin Mary Tudor verheiratet und kehrte erst nach ihrem Tod am 17 November 1558 von Brussel nach Spanien zuruck Die Spanisch Niederlandische Post und die Habsburger Hofpost Bearbeiten Die beiden Postanstalten blieben von diesen Veranderungen zunachst noch unberuhrt weil die niederlandischen und italienischen Besitzungen Philipp gehorten Die Brusseler Postzentrale arbeitete nun fur das habsburgische Spanien und die Niederlandische Postroute wurde zu einer spanischen Transitroute durch das Reich Christoph von Taxis Bearbeiten Christoph von Taxis wurde 1559 Koordinator der Hofpost Er versuchte auch in dieser Postanstalt die Fremdbeforderung von Briefen einzufuhren aber die Postmeister in Wien Innsbruck und Trient verweigerten die Auslieferung solcher Briefe nbsp Augsburger Posthaus 1616Nachdem er 1557 das Niederlandische Postamt in Augsburg eine Filiale der Brusseler Zentrale fur sechs Jahre gepachtet hatte richtete er im Jahre 1559 zusammen mit dem venezianischen Postmeister Roger von Taxis auf eigene Kosten eine wochentliche Post von Augsburg nach Venedig ein die Kaiser Ferdinand genehmigte Durch das Unterbieten der Tarife der Augsburger Botenanstalt versuchte Christoph die Augsburger Kaufmannschaft fur die eigene Post nach Antwerpen und Venedig zu gewinnen Im Jahre 1563 weigerte sich Christoph das fur sechs Jahre gepachtete spanisch burgundische Postamt in Augsburg dem rechtmassigen Nachfolger Seraphin II von Taxis zuruckzugeben Leonhard I von Taxis protestierte von Brussel aus und schickte seinen Bruder Johann Baptista der spater als Diplomat in spanischen Diensten stand nach Augsburg Dieser bestimmte den Fussener Postmeister Innozenz von Taxis zum Verwalter des Niederlandischen Postamtes in Augsburg und Christoph erhielt am 17 Dezember 1563 vom Kaiser eine Abmahnung Die Post unter Maximilian II und Philipp II BearbeitenDie Habsburger Erbteilung und die Zersplitterung der Habsburger Hofpost Bearbeiten Nachdem Kaiser Ferdinand am 25 Juli 1564 gestorben war wurden die Erblande unter seinen Sohnen Maximilian Ferdinand und Karl aufgeteilt Dabei entstanden drei unabhangige Hofpostanstalten mit den Zentralen Graz Innsbruck und Wien Erzherzog Karl der 1590 starb erhielt Innerosterreich mit Cilli Karnten Krain Gorz Triest und Istrien Seine Hauptresidenz war Graz mit den Postrouten Graz Wien und Graz Venedig Bis 1599 war Johann Baptista von Paar sein oberster Postmeister danach bis 1600 Hans Friedrich von Paar dann bis 1623 Hans Christoph von Paar Erzherzog Ferdinand der 1595 starb erhielt Tirol und die Vorlande Seine Hauptstadt war Innsbruck das mit Postrouten nach Wien Rovereto Venedig Augsburg und Freiburg im Breisgau verbunden war Bis 1583 war Gabriel II von Taxis sein oberster Postmeister Diesem folgten bis 1613 Paul I von Taxis dann bis 1620 Andreas von Taxis bis 1645 Wolf Dietrich und Paul II von Taxis Der neue Kaiser Maximilian II war nur fur Ober und Niederosterreich Bohmen und Ungarn zustandig Seine Hauptresidenz war Wien das mit Routen nach Prag Graz und Innsbruck und einer Linie von Augsburg nach Prag verbunden war Bis 1570 war Paul Wolzogen sein oberster Postmeister danach folgten bis 1576 Hans Wolzogen bis 1580 Andreas Wolzogen bis 1583 Michael Wolzogen und dann Hans Christoph Wolzogen Alle diese Linien waren der Offentlichkeit nicht zuganglich Das galt auch fur einige Poststafetten von deutschen Fursten So errichteten die Wittelsbacher 1569 einen Postkurs von Munchen nach Augsburg und Herzog Julius von Braunschweig liess 1576 einen Postkurs von Wolfenbuttel nach Leipzig legen Vertrag uber die Transitroute Brussel Augsburg Bearbeiten nbsp Leonhard I von TaxisDer neue Kaiser Maximilian II schloss mit dem Brusseler Generalpostmeister Leonhard I von Taxis am 24 August 1564 einen Vertrag Die beiden Augsburger Postamter wurden zusammengelegt und der Brusseler Zentrale unterstellt Leiter dieses neuen Postamtes sollte der Fussener Postmeister Innozenz von Taxis werden Das Hofpostamt in Augsburg wurde geschlossen der Verwalter entlassen Seraphin II von Taxis prozessierte gegen die Einsetzung von Innozenz und gewann Die niederlandische Statthalterin Margarete von Parma bestatigte Serafin im Jahre 1567 als Leiter des neuen Niederlandischen Postamtes und der Augsburger Rat wies den amtierenden Postmeister Innozenz v Taxis aus der Stadt Trotz eines kaiserlichen Protests trat Seraphin II im Januar 1569 seine Stellung an Erste Zahlungsschwierigkeiten bei der Niederlandischen Post Bearbeiten Konig Philipp II hatte 1559 die Herrschaft in Spanien angetreten und im Jahre 1560 die franzosische Prinzessin Elisabeth von Valois geheiratet Damit verbesserte er sein Verhaltnis zu Frankreich Der Briefverkehr zu seinen Besitzungen in Sizilien in Neapel und Mailand erfolgte meistens auf Schiffen nach Genua Damit verlor die Landverbindung von Brussel durch das Reich nach Italien fur ihn zunehmend an Bedeutung Dies wirkte sich auch auf die Brusseler Postzentrale aus Die finanzielle Situation des Brusseler Postmeisters Leonhard von Taxis verschlechterte sich weil nach dem spanischen Staatsbankrott im Jahre 1565 die Zuschusse von der niederlandischen Finanzbehorde eingestellt wurden Der erste Streik auf der Niederlandischen Transitroute Bearbeiten Im Herbst 1568 kann es zu Protesten der Posthalter von Rheinhausen bis Augsburg wegen der Zahlungsruckstande Dann folgte ein Bummelstreik Als der Streik anhielt beschwerte sich Maximilian II im Dezember 1568 beim Statthalter der Niederlande und im August 1569 bei Leonhard in Brussel Um seine Nachrichtenubermittlung nicht zu gefahrden liess Maximilian im August 1570 den Posthaltern 400 Gulden auszahlen Der Konfessionsstreit in den Niederlanden Bearbeiten Im Jahre 1572 eroberten die Calvinisten Holland und die Seelande Im Jahre 1573 loste Louis de Requesens den Herzog von Alba als Statthalter der spanischen Niederlande ab Im Jahre 1574 kam es erneut zu einem spanischen Staatsbankrott mit der Einstellung von Zahlungen aus der Staatskasse in Lille an die Brusseler Postzentrale Am 4 September 1576 kam es zum Staatsstreich in den Niederlanden Der Diplomat Johann Baptista von Taxis wurde verhaftet konnte aber mit Hilfe seines Bruders Leonhard aus der Haft befreit werden Am 12 Oktober 1576 starb Kaiser Maximilian II in Regensburg und sein Sohn Rudolf II wurde Kaiser Die uberregionale Post unter Kaiser Rudolf II und Philipp II von Spanien BearbeitenAuswirkungen des Aufstands der Niederlande 1576 auf die Brusseler Zentrale Bearbeiten Im November 1576 wurden in den Niederlanden unter Wilhelm von Oranien die Generalstaaten ausgerufen Im selben Monat eroberten Don Juan d Austrias Truppen Antwerpen und plunderten die Stadt Ende Januar 1577 flohen Leonhard von Taxis und sein Sohn Lamoral von Taxis aus Brussel nach Luxemburg in das Feldlager von Don Juan d Austria Am 12 Februar 1577 schloss Philipp II mit den Generalstaaten einen Friedensvertrag Danach traten Holland und die Seelande aus den Generalstaaten aus Don Juan d Austria eroberte im Sommer die Zitadelle von Namur und grundete die Union von Arras Am 7 Dezember 1577 wurde er als Statthalter der Generalstaaten abgesetzt Auch Leonhard verlor seinen Besitz und das Postmeisteramt in Brussel Sein Nachfolger wurde der Niederlander Johann Hinckart Um die Niederlandische Postroute stritten sich nun auch Seraphin II von Taxis in Augsburg und Johann Hinckart aus den Niederlanden Der erste Abzweiger Wollstein Koln Bearbeiten Seraphin II reiste im November 1577 nach Koln und richtete dort nach Absprache mit dem Rat der Stadt eine Poststation ein Der Hauptgrund war dass er von Augsburg aus keine Briefe mehr uber Brussel nach Antwerpen schicken konnte und eine Umleitung uber Koln suchte So entstand im Januar 1578 eine Botenlinie als Abzweiger die von Koln uber Remagen Waldesch Kisselbach nach Wollstein an der Niederlandischen Postroute fuhrte Im Februar 1578 ubernahm Jacob Henot das Amt des Postverwalters in Koln Am 17 Juni 1578 schloss Hinckart mit dem wurttembergischen Posthalter Joseph di Calepio in Antwerpen einen Vertrag zwecks Ubernahme der Posthalter bis Augsburg Konkurrenz durch stadtische Botenanstalten Bearbeiten Einige stadtische Botenanstalten reagierten ebenfalls auf die Unruhen in den Niederlanden Am 3 Marz 1578 richteten die Botenanstalten Augsburg Frankfurt und Koln eine eigene Poststafette nach Antwerpen ein und benutzten dabei zum ersten Mal Pferdewechselstationen Seraphin II protestierte umgehend beim Kaiser Dieser erliess am 14 Oktober 1578 ein Verbot der Kaufmannspost mit unterlegten Pferden zwischen Augsburg Frankfurt und Koln nach Antwerpen Als Gegenreaktion wandelte Jacob Henot der neue Kolner Postmeister am 1 Juli 1579 die Fussbotenlinie von Koln nach Wollstein in eine Reitroute um und errichtete eine Postenkette nach Antwerpen Damit gab es wieder eine Pferdestafette zwischen Augsburg und Antwerpen die uber Wollstein und Koln verlief Die Postreform im Reich BearbeitenDer Versuch eine private Reichspost zu grunden Bearbeiten Schon im Jahre 1578 hatte die Augsburger Kaufmannschaft dem Kaiser vorgeschlagen eine eigene Reichspost mit einer Zentrale in Augsburg aufzubauen Initiator war der Augsburger Patrizier Konrad Rott Diese Route sollte der Allgemeinheit zuganglich sein und dem Kaiser eine kostenlose Nachrichtenubermittlung ohne Zuschusse bringen Diese Privatpost aber wurde vom Kaiser abgelehnt Konrad Rott versuchte daraufhin den sachsischen Kurfursten zu uberreden eine uberregionale Reichspost zu grunden Das alarmierte den kaiserlichen Hof Zwischen Juli und August 1579 erstellten Erzherzog Ernst in Wien Ferdinand in Innsbruck und Albrecht von Bayern am 29 Juli Postgutachten Sie billigten dem sachsischen Kurfursten zwar eine Territorialpost zu aber nicht das Recht eine Post auf fremden Gebieten zu betreiben Bildung einer Reformkommission Bearbeiten Am 13 November 1579 ernannte Rudolf II eine gemischte Kommission in Augsburg zur Reformation des Postwesens mit den Mitgliedern Hans Fugger Georg Ilsung und Anton Christoph Rellinger Letzterer wurde am 29 September 1582 durch Marx Fugger ersetzt Am 24 November 1579 kamen unter Leitung von Calepio die wurttembergischen Posthalter in Esslingen zusammen und beschlossen erneut einen Streik Die Briefe wurden in Wollstein und Scheppach angehalten und Calepio wurde fur kurze Zeit in Augsburg inhaftiert Allerdings erhielten die Posthalter an der Niederlandischen Postroute 600 Gulden aus kaiserlicher Reichshilfe Vermittlungsversuche von Jacob Henot Bearbeiten Leonhard von Taxis der nach seiner Wiedereinsetzung als Postmeister in Brussel im Jahre 1580 wieder als Postmeister in Brussel aktiv wurde ubermittelte im Januar 1581 der Augsburger Kommission durch Henot ein Gesuch zur Wiedereinsetzung als Generalpostmeister im Reich Seine Forderung wurde am 5 Mai 1581 abgelehnt Auch der Augsburger Postmeisters Seraphin II strebte dieses Amt an starb jedoch im Januar 1582 Im zweiten Halbjahr 1583 unternahm Henot von Koln aus eine Reise nach Venedig Er machte den Posthaltern in Wurttemberg den Vorschlag die Ruckstande in vier Raten zu bezahlen Im Gegenzug schlug er eine neue Postordnung fur die Route Venedig Trient Innsbruck Augsburg Rheinhausen bis Koln vor Im Januar 1584 reiste Jacob Henot zu Leonhard von Taxis nach Brussel Leonhard erteilte ihm und seinen Sohn Lamoral die Order gemeinsam 3000 Kronen an die Posthalter auszuzahlen Im Fruhsommer trafen sich Henot und Lamoral in Koln Es kam zum Streit Lamoral verlangte vom Rat in Koln Henots Absetzung und die Einsetzung einer anderen Person als Kolner Postmeister Diese wurde verweigert Daraufhin reiste Lamoral nach Augsburg heiratete dort Genoveva die alteste Tochter Seraphins II und schlug der Augsburger Kommission vor ihn zum Generalpostmeister im Reich zu ernennen Am 14 Juli 1585 empfahl die Augsburger Kommission dem Kaiser Lamoral von Taxis zum Generalpostmeister im Reich zu machen Der Kaiser akzeptierte diese Empfehlung aber der spanische Konig Philipp II legte in Prag erfolgreich dagegen Widerspruch ein Im September 1586 reiste Henot von Prag nach Innsbruck und danach weiter nach Trient Mantua Mailand und Venedig Dort verhandelte er uber die Erweiterung der Postordnung von 1583 Leonhard in Brussel zahlte den Posthaltern zwischen Brussel und Wollstein Ende 1586 die ruckstandigen Jahresgehalter aus sodass die Verbindung Brussel Augsburg zunachst wieder funktionierte Am 24 April 1588 erhielt Henot in Prag den Auftrag einen Entwurf zur Neuordnung der kaiserlichen Hofpost zu erstellen Henot legte am 5 Mai 1588 ein Konzept vor wonach die Hofpost mit der zukunftigen Reichspost zusammengelegt der Postkurs von Wien uber Graz nach Venedig abgeschafft und die stadtischen Botendienste ausgeschaltet werden sollten Henots Ziel war es unter Einbeziehung der Hofpost kaiserlicher Generalpostmeister zu werden Er versprach dem Kaiser die Einrichtung neuer Postlinien im Deutschen Reich wollte auf alle Zuschusse verzichten und sicherte ihm eine kostenfreie Beforderung zu Bis Ende 1588 wartete er in Prag darauf zum Hofpostmeister ernannt zu werden Zu dieser Ernennung kam es nicht Rudolf II residierte in Prag und die drei osterreichischen Postzentralen in Wien Graz und Innsbruck waren unabhangig und unterstanden ihm nicht Die Brusseler Postzentrale nach dem Untergang der Spanischen Armada Bearbeiten Auch die Lage Spaniens hatte sich nach dem Untergang der Armada in der Seeschlacht von Dover am 31 Juli 1588 geandert Philipp II war gezwungen die Schwerpunkte seiner Politik neu zu setzen Wegen der Auseinandersetzungen mit Frankreich konnte er seine Briefe in die Spanischen Niederlande weder durch Frankreich noch auf dem Seeweg durch den Armelkanal befordern Die einzige Moglichkeit war eine Landroute von Genua aus uber die Schweiz das Elsass und Lothringen Im Januar 1589 begann Henot seine Reformreise Bis Ende April schloss er neue Vertrage in Tirol in Italien und in Wurttemberg Da die kaiserliche Hofkammer nicht die Bezahlung der Schulden ubernehmen wollte scheiterte er Die Reichsfinanzen waren zerruttet und der Kaiser nicht in der Lage Geld fur die Bezahlung der Post bereitzustellen Henot schaffte es nicht die notwendigen Geldbetrage uber Kredite zu beschaffen So kam es im Verlauf des Jahres 1589 zu einem weiteren Streik der wurttembergischen Posthalter Leonhard von Taxis nutzte unterdessen seine Chance Noch im Jahre 1589 sohnte er sich mit seinem Sohn Lamoral aus bestatigte Jacob Henot als Kolner Postmeister und liess Absprachen mit Calepio treffen Konsolidierung der Finanzen und Grundung der kaiserlichen Reichspost Bearbeiten Kaiser Rudolf II hielt sich mit der Ernennung eines Generalpostmeisters im Heiligen Romischen Reich weiter zuruck Auch die notwendige Schuldentilgung der Post konnte nicht geklart werden Die finanzielle Lage Leonhards von Taxis des Postmeisters in den Niederlanden verbesserte sich dagegen sehr Seit dem 27 Juli 1593 erhielt er einen jahrlichen Zuschuss von 10 000 Livres fur eine Postenkette durch Lothringen und Burgund nach Italien und nach Frankreich Ferner bekam er seit dem 31 Dezember 1593 vom niederlandischen Statthalter Peter Ernst I von Mansfeld einen jahrlichen Zuschuss von 4000 Livres fur die Wiederherstellung der Posten von Brussel uber Flamisoul nach Augsburg und Trient Am 16 Juni 1595 erhielt Leonhard von Taxis endlich einen kaiserlichen Bestallungsbrief fur alle Posten im Deutschen Reich soweit sie vom spanischen Konig Philipp II bezahlt wurden Gleichzeitig bekam er den Titel eines Generalobristen Postmeisters im Heiligen Romischen Reich Am 16 Oktober 1596 trat eine neue Postordnung in Kraft die alle Posthalter des Niederlandischen Postkurses in Augsburg oder an ihrem Heimatort unterschreiben mussten Gestutzt auf ein kaiserliches Postregal nahm im Jahr 1597 die Kaiserliche Reichspost ihren Betrieb auf An den Aufgaben der Posthalter anderte sich zunachst nichts Der Niederlandische Postkurs nach Italien uber Augsburg Innsbruck und Trient blieb weiterhin eine von Spanien bezahlte Transitlinie durch das Heilige Romische Reich Literatur Auswahl BearbeitenHermann Joseph Becker in PgB Saarbrucken 1962 1 S 12 17 1962 2 S 4 10 Wolfgang Behringer Thurn und Taxis Munchen 1990 ISBN 3 492 03336 9 Wolfgang Behringer Im Zeichen des Merkur Gottingen 2003 ISBN 3 525 35187 9 Martin Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens Kallmunz 1977 Martin Dallmeier In Archiv fur deutsche Postgeschichte 2 90 S 13 32 Eduard Effenberger Geschichte der osterreichischen Post Wien 1913 Eduard Effenberger Aus alten Postakten Wien 1918 Rudolf Freytag In AfPuT 1921 49 S 289 295 Engelbert Goller Jakob Henot Dissertation Bonn 1910 Christine Kainz In Archiv fur Deutsche Postgeschichte 1 79 S 111 134 Ludwig Kalmus Weltgeschichte der Post Wien 1937 Ernst Kiesskalt Die Entstehung der Post Bamberg 1930 Otto Lankes Die Post in Augsburg Dissertation Munchen 1914 Fritz Ohmann Die Anfange des Postwesens und die Taxis Leipzig 1909 Max Piendl Das furstliche Haus Thurn und Taxis Regensburg 1980 Erhard Riedel und Lamoral von Taxis Bordogna Zur Geschichte der Taxis Bordogna Innsbruck 1955 Joseph Rubsam Johann Baptista von Taxis Freiburg im Breisgau 1889 Friedrich Wilhelm Siebel Die Hexenverfolgung in Koln Dissertation Bonn 1959 Ernst Otto Simon Der Postkurs von Rheinhausen bis Brussel im Laufe der Jahrhunderte In Archiv fur deutsche Postgeschichte 1 90 S 14 41Siehe auch BearbeitenThurn und Taxis Spiel Brettspiel das 2006 zum Spiel des Jahres gewahlt wurdePostgeschichte nach deutschen Landern bzw Epochen Thurn und Taxis und ReichspostSatellitenstaaten bzw Teile des Franzosischen KaiserreichsHerzogtum Berg Konigreich Westphalen Napoleonische Post in Norddeutschland Altdeutsche StaatenBaden Bayern Bergedorf Braunschweig Bremen Hamburg Hannover Lubeck Mecklenburg Oldenburg Preussisches Postwesen Preussische Postgeschichte Sachsen Schleswig Holstein Wurttemberg Deutsch Osterreichischer Postverein Norddeutscher PostbezirkNach dem Ersten WeltkriegWeimarer Republik und NS StaatNach dem Zweiten WeltkriegPostgeschichte und Briefmarken Deutschlands unter alliierter BesetzungWest Berlin Deutsche Bundespost Deutsche Post DDR Nach der Postreform IIDeutsche Post AG Thurn und Taxis postgeschichtlich Postgeschichte Thurn und Taxis nach Landern bzw EpochenThurn und Taxis Habsburger Post 1490 1556 Habsburger Post 1557 1597 Kaiserliche Reichspost Osterreichische Postgeschichte bis 1806Deutsch osterreichischer Postverein Postgeschichte Thurn und Taxis Post Deutsch 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