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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Postgeschichte des Grossherzogtums Berg umfasst einen Zeitraum von sieben Jahren von 1806 bis 1813 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fahrpost 3 Briefpost 4 Das Ende 5 Siehe auchGeschichte BearbeitenAuf der Grundlage des Vertrags von Schonbrunn und des Vertrags von Brunn trat Konig Maximilian Joseph von Bayern am 15 Marz 1806 durch ein Regierungs Abtretungspatent das Herzogtum Berg an den franzosischen Kaiser Napoleon ab Der wiederum ernannte seinen Schwager Joachim Murat zum Herrscher uber das Herzogtum Berg Der im Sommer 1806 geschlossene Vertrag von Paris Rheinbundakte der das bergisch klevische Territorium in die Konfoderation der Rheinbundstaaten und in eine Militarallianz mit Frankreich einfugte berechtigte Joachim Murat den Titel eines Grossherzogs von Kleve und Berg anzunehmen Seither wird das Territorium als Grossherzogtum Berg bezeichnet seltener allerdings als Grossherzogtum Kleve und Berg Die Thurn und Taxissche Postverwaltung war vollig uberrascht und verunsichert Napoleon war entschlossen Gesetze und Verwaltungsgrundsatze nach franzosischen Vorbildern einfuhren zu lassen Murat befahl die Posten den Thurn und Taxisschen Beamten abzunehmen weil er ihnen keine Verschwiegenheit zutraute Napoleon schrieb 1807 aus Warschau Ich kann es nicht ertragen dass die Posten der Rheinbundstaaten den Beamten derer von Thurn und Taxis ausgeliefert sind Er befahl die Beamten aus den Postamtern zu vertreiben Alle Versuche die Vertreibung der Thurn und Taxisischen Beamten zu verhindern schlugen fehlen Am 15 Mai 1806 erschien in Dusseldorf der franzosische Postinspektor Du Preuil aus Paris mit dem Auftrag den Postdienst im Herzogtum Berg einzurichten und die vorlaufige Leitung der Post zu ubernehmen Herzog Joachim erliess am 17 Mai 1806 eine Verordnung nach der die Postbeamten angewiesen wurden diesen Anspruch zu unterstutzen Alle Posteinrichtungen wurden beschlagnahmt Damit hatte die Thurn und Taxissche Post im Herzogtum Berg aufgehort zu bestehen Der neue Postchef Du Preuil informierte die Postamtsvorsteher uber die neuen Gegebenheiten Zuerst wurden die Kassen beschlagnahmt Der Ubergang auf die franzosische Verwaltung verlief ohne grossere Storungen Du Preuil schrieb Sollten Sie Schwierigkeiten bei der Verwaltung Ihres Amtes haben so schreiben Sie mir ich werde mich bemuhen sie zu beseitigen Der ehemalige Thurn und Taxissche Kommissar Geheimrat Freiherr von Vrintz Berberich gab seinen Postlern den Rat den Dienst unter dem franzosischen Kommissar fortzusetzen eine andere Perspektive konne er ihnen nicht bieten Streitigkeiten gab es mit Thurn und Taxis um die Vergutung der beiderseitigen Gebuhrenanteile die bei Grenzuberschreitungen von Postsendungen anfielen Der Grenzubergang gestaltete sich umstandlich Die Sendungen wurden erst nach Klassen sortiert dann nummeriert und jeder Brief in ein Verzeichnis mit Name Ort des Empfangers Porto Franco Porto Auslagen Porto und Nummer des Briefes eingetragen und dann noch eine Kopie zur Einlage in das Felleisen angefertigt Bei der Ankunft im Zustellpostamt wurde das Felleisen geoffnet die Briefe nach Nummern geordnet und die Liste mit den Angaben auf den Briefen uberpruft In Dusseldorf wurde eine Generaldirektion der Posten eingerichtet und dem bergischen Finanzminister unterstellt Generalpostdirektor wurde Du Preuil Auf Veranlassung Napoleons wurde am 26 Oktober 1806 in Hamburg ein Bergisches Oberpostamt eingerichtet Das Thurn und Taxissche Oberpostamt hatte wenig Einspruchmoglichkeiten ihm wurden militarische Aktionen angedroht falls es die Felleisen fur das Grossherzogtum Berg nach ganz Frankreich Portugal und Spanien nicht an die bergische Post ablieferte Am 11 Januar 1807 hatte Napoleon wieder von Warschau aus befohlen dass die Postamter der von den Franzosen besiegten Lander zu schliessen seien Daraufhin wurden in Hamburg das preussische hannoversche braunschweigische und Taxissche Postamt geschlossen Die Schliessung der danischen schwedischen und mecklenburgischen Postamter folgte 1809 Das Hamburger Postamt es regelte den Verkehr mit uberseeischen Landern Bremen und Lubeck blieb vorerst noch bestehen Um die Fahrpost nach Russland in die Hand zu bekommen wurde zwischen dem Senat der Stadt Hamburg und der bergischen Postverwaltung ein Vertrag geschlossen Gegen eine Pachtsumme von 100 000 Mark jahrlich wurde dieser Kurs am 8 Dezember 1807 auf 25 Jahre ubernommen In Bremen ubernahm das neue bergische Oberpostamt am 15 Februar 1807 den Betrieb der Taxisschen preussischen und hannoverschen Postamter und Postkurse Nur noch das stadtbremische Postamt es besorgte den Kurs nach Holland und Hamburg und nach Ubersee blieb bestehen Der Vertrag vom 4 Juni 1808 brachte dann auch das bremische Postamt gegen die Zahlung von 4 000 Talern an die bergische Postverwaltung Den Fahrpostbetrieb behielt die Stadt Bremen in ihrer Verwaltung Wenig spater wurde auch in Lubeck ein bergisches Postamt eingerichtet wieder wurden die Taxisschen hannoverschen und braunschweigischen Postamter geschlossen Grund fur die Ubernahmen war die Uberwachung der Kontinentalsperre So konnte Napoleon den Briefverkehr der Nordseegebiete genau observieren lassen um an Informationen zu gelangen die fur die Unterbindung des Verkehrs und des Handels mit Grossbritannien wichtig waren Im Frieden von Tilsit am 9 Juli 1807 wurde Friedrich Wilhelm von Preussen gezwungen besetzte Gebiete abzutreten Die ehemaligen Abteien Elten Essen und Werden die Grafschaft Mark mit dem Teil der Stadt Lippstadt soweit sie dem Konig von Preussen gehorten das Furstentum Munster mit Kappenberg die Grafschaften Tecklenburg und Lingen sowie die Grafschaft Dortmund wurden dem Grossherzogtum Berg zugesprochen In Munster unterschrieb am 6 Mai 1808 der Ober Postmeister und Hof Kammer Rath Duesberg die Eidesformel Das Grossherzogtum Berg wurde so ein zusammenhangendes Territorium und erreichte seine grosste Ausdehnung Am 26 Februar 1808 wurde die Festung Wesel dem nach dem Fluss Rur benannten franzosischen Departement 103 La Roer zugeschlagen Kleine Gebiete wurden mit Holland getauscht Bei den bergischen Postanstalten unterschied man zwischen Postamtern directions und Postexpeditionen expeditions Am 1 Januar 1809 gab es im Bereich der Generalpostdirektion 30 Postamter und 97 Postexpeditionen Die Postexpeditionen wurden von Postexpeditoren verwaltet die einem Postamt unterstanden Fur Postillione Brieftrager facteurs Packer emballeurs und Fahrpostschaffner conducteurs sowie Burodiener garcons de Bureaus war das Tragen der Uniform vorgeschrieben Schliesslich ubernahm Ende 1809 die bergische Postverwaltung noch die Post im Herzogtum Arenberg Meppen und im Furstentum Salm nbsp Karte des Grossherzogtums Berg um 1810Ein besonderes Problem bildete das alte Munz und Wahrungssystem des Herzogtums Berg und der hinzugekommenen Gebiete Um dem Missstand abzuhelfen wurde zum 1 Januar 1810 das franzosische System im Grossherzogtum Berg eingefuhrt Der alte Bergische Taler entsprach dem Reichstaler war aber in 60 Stuber 8 Heller unterteilt In Frankreich war das Dezimalsystem bereits 1795 eingefuhrt worden Vom 1 Januar 1810 galt der France und dessen Dezimal Theile im Grossherzogtum Berg Fahrpost BearbeitenZuerst einmal blieben 1806 die Thurn und Taxisschen Hauptkurse in Betrieb Es waren dies Kurse nach Frankfurt nach Munster Osnabruck sowie nach Essen Der franzosischen Post fehlten die Voraussetzungen Sie hatte keine Postwagen keine Pferde und Geschirre Die Reitpost von Dusseldorf nach Hamburg konnte aber bereits zum 1 November 1806 ubernommen werden weitere Ubernahmen folgten Die neuen Kurse waren aufgeteilt nach Fahrpoststrecken Messageries und Stecken zur Personenbeforderung Diligences Ein Erlass Napoleons vom 25 Februar 1809 regelte die Organisation der reitenden fahrenden und Extra Posten im gesamten Grossherzogtum Neue Poststationen durften nur durch die von Generalpostdirektion ausdrucklich ermachtigten Posthaltern eingerichtet werden In den Poststationen konnten Pferde gewechselt und Reisende von einer Station zur anderen befordert werden Mit diesen Posthaltern gab es Vertrage zur raschen Beforderung der Brieffelleisen und der Postwagen Der Abstand zwischen den Stationen sollte 3 Meilen 27 km nicht ubersteigen Fur einen Platz in der Postkutsche waren 24 Stuber fur die Meile zu bezahlen Jeder Reisende konnte 30 Pfund an Gepack mit sich fuhren daruber wurde die Taxe fur Pakete verlangt Das Extrapostwesen bleibt unverandert Seit dem 1 Januar 1809 war ein gleichformiger Dienst der Briefposten im ganzen Land verordnet und in knapper Form Einrichtung Vorschriften sowie Gebuhren der Personen und Waren festgelegt So wurden fur die Extrapost 35 Stuber fur Pferd und Meile verlangt fur eine Chaise 20 Stuber je Meile festgelegt Fur eine Person die mit einer offenen Kalesche mit Deichsel reisen wollte waren zwei Pferde zu nehmen fur 2 Personen 3 Pferde Briefpost Bearbeiten nbsp Brief aus der bergischen ZeitDie Briefpost lief weitestgehend uber feste Reitpostkurse Der Kurs von Dusseldorf nach Hamburg siehe oben nach Kassel ins Konigreich Westphalen nach Elberfeld usw bildeten das Ruckgrat von diesen Hauptkursen aus gingen viele Botenlinien ab In einer Publikation vom 10 Juli 1807 wurden die Gebuhren fur die Feldpost fur einfache an Militarpersonen gerichteten Briefe auf 3 Stuber festgelegt gleich wohin der Brief gehen sollte Am 25 Februar 1809 wurde die Brieftaxe festgesetzt Fur einen einfachen Brief unter Lot 7 4 g bei einer Entfernung bis funf gewohnliche Stunden 3 9 km fast 20 km waren 2 Stuber 60 Stuber 1 Reichstaler bis 10 Stunden 4 Stuber bis 20 Stunden 6 Stuber bis 30 Stunden 8 Stuber und daruber bis 50 Stunden 10 Stuber zu zahlen Die Gewichtsprogression stieg bis 1 mal Porto 1 1 2 und weiter je Lot bis 4 Lot fur jede Stufe kam ein Briefporto nach der Entfernung hinzu Fur Warenproben war der Taxe jedoch mindestens die Gebuhr fur einen einfachen Brief zu entrichten Zeitungen mussten mit 1 5 Stuber fur jeden Bogen im Voraus bezahlt werden Fur eingeschriebene Briefe zahlte man doppeltes Porto bei Verlust wurden 40 Stuber vergutet Fur Fahrpostsendungen wurden bis 2 Pfund und 3 Meilen 3 Stuber bis 5 Meilen 2 Stuber und uber 5 Meilen 1 Stuber verlangt Pakete bis 50 kg durften nur mit der Post befordert werden Wertsendungen wurden nach Wert und Entfernung berechnet Man zahlte bis 10 Reichstaler je Meile 1 Stuber bis 100 Reichstaler 2 Stuber je 50 Reichstaler 1 Stuber mehr und uber 900 bis 1 000 Reichstaler 15 Stuber die Meile Fur Wertpapiere nur die Halfte Fur Fahrten mit dem Postwagen waren 24 Stuber je Meile und Person zu zahlen bei der Extrapost unverandert 35 Stuber je Pferd und Meile Hinzu kamen 15 Stuber je Meile als Trinkgeld fur den Postillion wahrend der Posthalter fur eine Chaise 20 Stuber berechnete Die Portofreiheit wurde auf Minister Prafekten und Unterprafekten in dienstlichen Angelegenheiten beschrankt Gerichtsprasidenten und Generalprokuren konnten die Portobetrage fur Dienstpost bis zum Monatsende stunden lassen Der Tarif war wie im Konigreich Westphalen sehr hoch schliesslich wollte man Gewinne machen die dann allerdings nicht eintrafen Infolge eines kaiserlichen Dekrets werden am 13 Juli 1809 die Entfernungen zwischen den Poststationen publiziert Wieder eine Verbesserung durch die franzosische Post Nun konnte wenn auch kompliziert Jedermann sein Porto vorausberechnen Das Ende BearbeitenDer Bruder Napoleons Konig Louis von Holland hatte am 3 Juli abgedankt und sein Land mit unbekanntem Ziel verlassen Dies nahm Napoleon zum Anlass die gegen England gerichtete Kontinentalsperre zu verscharfen Ganz Holland und die deutschen Nordseehafen mit ihrem Hinterland wurden dem franzosischen Kaiserreich einverleibt Ein Senatsbeschluss vom 13 Dezember 1810 bestimmte dass Holland die Hansestadte Lauenburg und alle Lander die zwischen der Nordsee und einer vom Einfluss der Lippe in den Rhein uber Haltern Telgte Stolzenau und Boitzenburg bis Lubeck gezogene Linie lagen zum franzosischen Staatsgebiet gehorten Das Grossherzogtum Berg verlor damit ein Funftel seines gesamten Staatsgebietes Von 130 Postanstalten fielen 48 an das Kaiserreich darunter die ertragsreichen Postamter in Munster Bremen Hamburg und Lubeck Die grossherzoglich bergische Postverwaltung mit eigener Postdirektion blieb jedoch bestehen Nach der Schlacht bei Leipzig wurde das gesamte Grossherzogtum Berg von Alliierten Truppen besetzt Am 15 November 1813 findet die grossherzoglich bergische Post nach siebenjahriger Tatigkeit ihr Ende Nach einigem Hin und Her ubernahm Thurn und Taxis die Post im Generalgouvernement Berg bis die Post am 30 Juni 1816 von Preussen ubernommen wurde Nach den Pariser Friedensschlussen war am 10 November 1814 das Grossherzogtum Berg an Preussen gefallen Siehe auch BearbeitenDie Maurenbrechersche Fahrpost 1623 1806 Peter Wilhelm Maurenbrecher Inspecteur des Postes im Grossherzogtum Berg 1809 1813 Postgeschichte nach deutschen Landern bzw Epochen Thurn und Taxis und ReichspostSatellitenstaaten bzw Teile des Franzosischen KaiserreichsHerzogtum Berg Konigreich Westphalen Napoleonische Post in Norddeutschland Altdeutsche StaatenBaden Bayern Bergedorf Braunschweig Bremen Hamburg Hannover Lubeck Mecklenburg Oldenburg Preussisches Postwesen Preussische Postgeschichte Sachsen Schleswig Holstein Wurttemberg Deutsch Osterreichischer Postverein Norddeutscher PostbezirkNach dem Ersten WeltkriegWeimarer Republik und NS StaatNach dem Zweiten WeltkriegPostgeschichte und Briefmarken Deutschlands unter alliierter BesetzungWest Berlin Deutsche Bundespost Deutsche Post DDR Nach der Postreform IIDeutsche Post AG Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Postgeschichte des Grossherzogtums Berg amp oldid 237884713