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Die Grafschaft Dortmund war eine reichsunmittelbare Grafschaft rund um die Reichsstadt Dortmund Seit wann sie bestand ist unklar Im Jahr 1343 wurde eine Halfte an die Stadt Dortmund verkauft Nach dem Tod des letzten Grafen fiel 1504 auch der Rest an Dortmund Unter Dortmunder Herrschaft bestand die Grafschaft bis zum Ende des Heiligen Romischen Reichs im Jahr 1806 Territorium im Heiligen Romischen ReichGrafschaft DortmundWappenHeutige Region en DE NWReichskreis niederrheinisch westfalisch vertreten durch Dortmund Flache 85 km Aufgegangen in 1803 Nassau Dillenburg1808 Grossherzogtum Berg 1815 Preussen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebiet 3 Rechte 4 Grafen 4 1 Haus Dortmund 4 2 Haus Lindenhorst 4 3 Haus Stecke 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenSiehe auch Geschichte der Stadt Dortmund Die ersten verburgten historischen Nachrichten uber das Amt der Grafen von Dortmund stammen aus einer Kaiserurkunde aus dem Jahr 1236 Allerdings weisen sie auf altere verlorene Quellen aus dem 12 Jahrhundert zuruck Aus dem Jahr 1189 ist zudem ein Graf Albertus comes Tremoniensis zweifelsfrei in einer Urkunde des Kolner Erzbischofs Philipp von Heinsberg namentlich erwahnt Unbelegt sind dagegen Theorien dass bereits Karl der Grosse 789 dieses Amt schuf Eine entsprechende Urkunde hat sich spater als Falschung erwiesen Seit wann das konigliche Reichsgut in und um Dortmund einem Grafen unterstand ist nicht sicher bekannt Aus anderen vergleichbaren Gebieten sind derartige Amter seit dem 10 Jahrhundert bekannt In Dortmund stand der Inhaber wohl in der Tradition des aus karolingischer Zeit stammenden koniglichen Richters des Konigshofes Dortmund curtis regia Belegt ist der Konigshof aus der Zeit Ottos I um 960 In der Folge wird er in Kaiserurkunden vielfach genannt Der Hof war verbunden mit einer Pfalz Dort haben zahlreiche Kaiser zeitweise residiert Die Grafen stammten aus der freien Reichsministerialitat Die ersten Grafen gehorten dem Haus Dortmund an Sie durften auf ein Edelherrengeschlecht gleichen Namens zuruckgehen das im 11 und 12 Jahrhundert nachweisbar ist Dass die Grafen von Dortmund den Ministerialen angehorten geht aus ihrer Nennung in Zeugenlisten nach den eigentlichen Grafen hervor Teilweise nannten sich Angehorige des Hauses sowohl comes Graf als auch miles Ritter Nach dem Aussterben des Hauses Dortmund im Jahr 1316 kam es zu langjahrigen Konflikten um die Nachfolge im heimgefallenen Reichslehen Diese zogen sich bis etwa 1330 hin Da es bei Ausbruch des Streits mit Ludwig dem Bayern und Friedrich von Osterreich zwei Konige gab wurden sowohl der Erzbischof von Koln als auch Konrad von Lindenhorst mit dem Amt belehnt Daneben gab es weitere Anwarter Schliesslich setzte sich das Haus Lindenhorst durch Dieses war eine Nebenlinie des ursprunglichen Geschlechts Auch dieses stammte aus dem Ritteradel Die von der Stecke die seit der Mitte des 15 Jahrhunderts den letzten Grafen stellten waren sogar ursprunglich unfreie Ministeriale Im 14 Jahrhundert war die Grafschaft zeitweise an die Grafen von der Mark verpfandet Im Jahr 1343 verkaufte Graf Konrad V eine Halfte der Grafschaft an die Reichsstadt Dortmund Nachdem der letzte Graf Johann Stecke 1504 verstorben war kam auch der Rest der Grafschaft an die Reichsstadt Dortmund Mit dieser kam die Grafschaft 1803 an Nassau Dillenburg und 1808 an das Grossherzogtum Berg Seit 1815 gehorte das Gebiet zu Preussen Gebiet BearbeitenSeit dem Vorliegen von Urkunden war das Dortmunder Grafenamt ein erbliches Reichslehen Die ersten genaueren Beschreibungen uber den Umfang stammen erst aus dem Jahr 1512 als die Grafschaft bereits zur Reichsstadt Dortmund gehorte Im Jahr 1567 war sie etwa 5 bis 7 km breit und 13 5 km lang Sie umfasste ein Gebiet von etwa 85 km Dazu gehorten die folgenden Bauerschaften Baukloh Besenberg Brackel Brambauer Brechten Deusen Eckey Ellinghausen Eving Groppenbruch Herrenthey Holthausen Kemminghausen Korne Lindenhorst Schwieringhausen und Wambel Ursprunglich durfte das Gebiet noch etwas grosser gewesen sein Nach der Verpfandungsurkunde des Grafen Engelbert III von der Mark gehorten zur Grafschaft neben dem eigentlichen Konigshof neunzehn grossere und sechs kleinere Konigshofe sowie sogenannte Zweidrittelhofe Konigshofland Weiden Garten und etwas Wald Dieses Land wurde von freien Reichsleuten oder Konigsleuten bewirtschaftet Die Zentren der Konigshofe lagen vor allem entlang des Hellwegs Rechte BearbeitenZum Inhalt des Grafenlehens gehorte nach einer Belehnungsurkunde Friedrichs III fur Erzbischof Heinrich II von Virneburg aus dem Jahr 1316 die Dortmunder Grafschaft comitatus Tremoniensis das Freigrafschaftsgericht das weltliche Gericht die Munz Zoll und Gruitgerechtsame Der Graf war damit Inhaber der Herrschaft des koniglichen Gerichts sowie der Regalien Auch die Siedlung spater Stadt Dortmund unterstand zunachst dem Dortmunder Grafen Die Stadt hat sich dieser Aufsicht allerdings weitgehend entzogen Noch 1220 waren die Einwohner Dortmunds der Gerichtsbarkeit des Grafen unterworfen Einige Zeit spater tauchte allerdings schon ein erster Stadtrichter auf Dessen Bestatigung erfolgte zunachst weiterhin durch den Grafen Fur das nicht dem Stadtrichter unterstehende Gebiet wurde der Begriff der Freigrafschaft ublich Die Belehnung erfolgte durch den Kaiser Nachdem eine Halfte der Grafschaft Dortmund an die Reichsstadt ubergegangen war erfolgte die Bestellung des Richters in der Freigrafschaft durch Stadt und Graf gemeinsam Hinsichtlich der Regalien ist bekannt dass die Grafen Einkunfte aus der Munze zu Dortmund bezogen Im Jahr 1266 wurde die Halfte der Regalien an den Erzbischof von Koln abgetreten Die Zolle durften auch den Grafen unterstanden haben Im Jahr 1320 wurde die Halfte der Einkunfte an die Stadt abgetreten wie dies wohl schon zuvor geschehen war Nach dem Ubergang der halben Grafschaft an die Stadt wurden Munzer und Zollner von der Kommune und den Grafen gemeinsam bestellt Die Einkunfte wurden geteilt Die Braugerechtsame gingen den Grafen im Laufe der Zeit verloren Grafen BearbeitenHaus Dortmund Bearbeiten Albert 1189 erwahnt Konrad I 1200 1225 urkundlich erwahnt Konrad II 1219 1249 urkundlich erwahnt Herbord 1253 1295 als Graf erwahnt Konrad III 1286 1314 urkundlich erwahnt seit 1298 als Graf genannt 1316 gestorbenHaus Lindenhorst Bearbeiten Konrad IV 1313 1339 urkundlich genannt als Graf 1316 sowie 1330 1339 erwahnt gestorben 1341 Konrad V 1316 1399 als Graf seit 1341 erwahnt Heinrich I 1381 1429 urkundlich erwahnt erstmals als Graf 1396 seit 1399 regelmassig als Graf genannt Konrad VI 1413 1449 als Graf ab 1429 genannt gestorben um 1450 Heinrich II seit 1444 erwahnt als Graf 1451 und 1462 genanntHaus Stecke Bearbeiten Johann Stecke 1504Siehe auch BearbeitenListe der Grafschaften DeutschlandsLiteratur BearbeitenEduard Kromecke Die Grafen von Dortmund Ein Beitrag zur alteren Geschichte Westfalens Stein Werl 1858 urn nbn de hbz 061 1 479470 August Meininghaus Die Grafen von Dortmund Ein Beitrag zur Geschichte Dortmunds Dortmund 1905 Digitalisat August Meininghaus Die Herren und Rittersitze in der Grafschaft Dortmund im 13 und 14 Jahrhundert In Beitrage zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark Band XVI 1908 ISSN 0405 2021 S 11 84 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Weblinks BearbeitenDortmunder Burgenlandschaft mit Karte von Stadtgebiet und der Grafschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Dortmund amp oldid 227858103