www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt das Amt und das Gebiet eines Freigrafen Zur historischen Region im Osten Frankreichs siehe Franche Comte Freigrafschaft ndd frigreveschap bezeichnet sowohl das Amt und die Amtsgewalt als auch das Gebiet eines Freigrafen Der Freigraf wurde vom Konig oder in dessen Namen mit der Freigrafschaft belehnt und ubte dort im Auftrag seines Lehnsherrn als Vorsitzender der Freigerichte die Gerichtsbarkeit aus Eine Freigrafschaft umfasste gewohnlich mehrere Gerichtsbanke Freistuhle die schliesslich nur noch uber Freie nicht einem Grundherrn Horige richteten Ursprunglich lediglich Gerichtsbezirke entwickelten sich Freigrafschaften oder einzelne Freigerichte oftmals zu eigenstandigen Herrschaften Wahrend die hochmittelalterliche auf karolingische Ursprunge zuruckgehende Grafschaft ihre Hochgerichtsbarkeit infolge der mit der Territorialisierung einhergehenden Mediatisierung verloren konnten vor allem in Westfalen Freigrafschaften diese neben anderen Formen der Justiz teilweise bis ins 19 Jahrhundert beibehalten Struktur und Entwicklung Bearbeiten nbsp Karte der westfalischen Freistuhle Th Linder Die VemeZu jeder westfalischen Freigrafschaft gehorten mehrere Gerichtsstatten unter freiem Himmel haufig unter hohen Baumen Frei oder Ding Stuhle genannt Der designierte Freigraf wurde vom Stuhlherrn mit der Freigrafschaft belehnt Dieser sass dem alle achtzehn Wochen tagenden Gericht vor Samtliche Manner des Freigerichtsbezirks waren dingpflichtig Zum Freigericht gehorte auch wie schon zur Zeit Karls des Grossen ein Schoffenkollegium In den westfalischen Bistumern Koln Munster Paderborn und Osnabruck hat man uber 400 Freistuhle gezahlt Manche von ihnen hatten eine zwar wechselvolle aber doch ununterbrochene tausendjahrige Geschichte Die Zustandigkeit der Freigerichte ergab sich im Wesentlichen aus der Zustandigkeit des karolingischen Grafen fur die Bannfalle Das Freigericht war unter anderem zustandig fur Streit uber Eigentum an Grund und Boden daher auch fur die Beurkundung von Eigentumsubertragungen und fur todeswurdige Verbrechen Dabei entwickelten sie sich aus und neben anderen Gerichten vor allem dem Gogericht Im 14 und 15 Jahrhundert erreichte die Bedeutung der Frei oder Femegerichte ihren Hohepunkt Teilweise wird dies darauf zuruckgefuhrt dass 1371 Kaiser Karl IV den Stuhlherren Freigrafen und Freischoffen die Durchsetzung des Landfriedens ubertrug sodass in der Folge des Landfriedensbruchs Angeklagte in ganz Deutschland vor ein zumeist westfalisches Freigericht geladen und bei Ausbleiben in die Acht erklart werden konnten Literatur BearbeitenTheodor Lindner Die Feme Geschichte der heimlichen Gerichte Westfalens 2 Auflage 1896 Neudruck 1989 Theodor Lindner Die Freistuhle der westfalischen Feme Berlin 1931 Albert K Homberg Grafschaft Freigrafschaft Gografschaft Munster 1949 Heinrich Mitteis Deutsche Rechtsgeschichte 15 Auflage Munchen 1978 Normdaten Sachbegriff GND 4155305 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freigrafschaft amp oldid 236347164