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Der Deutsch Osterreichische Postverein nahm am 1 Juli 1850 seine Arbeit auf Die administrativen Voraussetzungen schuf der 1834 etablierte Deutsche Zollverein Am 18 Oktober 1847 traten in Dresden auf Anregung Preussens und Osterreichs die Vertreter der deutschen Postverwaltungen zur deutschen Postkonferenz zusammen Durch politische Verhaltnisse gebremst schlossen Preussen und Osterreich erst am 6 April 1850 in Berlin einen Vertrag uber die Errichtung eines Deutsch Osterreichischen Postvereins Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Voraussetzungen 1 2 Die Postkonferenz 1 3 Der Verein 1 4 Revidierte Postvereins Vertrag 1 5 I Nachtrag zum Revidierten Postvereins Vertrag 1 6 II Nachtrag zum Revidierten Postvereins Vertrag 1 7 1860 Neuer Postvereinsvertrag 1 8 Gebietsanschlusse 2 QuelleGeschichte BearbeitenVoraussetzungen Bearbeiten Bayern hatte seine ersten Briefmarken gedruckt Seit 1835 gab es die erste Eisenbahn bis 1849 waren bereits 6000 km Schienen verlegt Der Fortschritt nahm seinen Lauf Der wirtschaftliche Aufschwung fast aller Wirtschaftszweige verlangte nach einer gut organisierten Post und diese war mit Kleinstaaterei nicht zu erreichen Gebraucht wurde ein geschlossenes Wirtschaftsgebiet Der 1834 etablierte Deutsche Zollverein hatte die administrativen Voraussetzungen dafur bereits geschaffen Bis 1840 hatten sich unter Preussens Fuhrung 23 Staaten mit mehr als 80 der Bevolkerung durch Aufhebung der Zoll und Handelsschranken zusammengeschlossen Osterreich suchte durch Schutzzolle den Deutschen Zollverein zu schwachen Nicht zuletzt durch den Beitritt Hannovers war der Verein zum Mittrager der industriellen Revolution geworden Ein einheitliches Wirtschaftsgebiet verlangte eine einheitliche Post und so spielte die Grundung des Deutsch Osterreichischen Postvereins eine wichtige Rolle Die Verschiedenheit in den bestehenden Posten erstreckte sich auf alle Teile der Postgesetze des Postregal den Postzwang die Garantieverhaltnisse die besonderen Vorrechte der Posten und die Strafbestimmungen Naturlich auch fur die der Tarife fur alle Kategorien von Sendungen die Portofreiheit die Transitverhaltnisse den Posttransport und die Behandlung der Sendungen Eine fur die Konferenz bearbeitete gedrangte tabellarische Ubersicht der bestehenden Gesetzgebungen uber das Postregal und den Postzwang in den verschiedenen deutschen Bundesstaaten umfasste sieben eng gedruckte Folioseiten Bei den Taxen bestand Unterschiede auch in den Formellen der Tarifbildung in den einzelnen Satzen wie in den Abstufungen In einigen Staaten bestand die Brieftaxe aus zwei in anderen in dreissig Abstufungen nach Entfernung und Gewicht Dazu die Verschiedenheit in den Meilenmassen den Munzen und Gewichten Das einfache Briefgewicht war z B in Osterreich Lot Wiener Gewicht in Preussen Lot preussisches Gewicht in Bayern Lot bayrischen Gewichts in Sachsen 12 Gramm in Hannover Lot Kolnisch in Wurttemberg 1 Lot Kolnisch in Baden Lot Kolnisch in Luxemburg 10 Gramm in Mecklenburg Schwerin 1 Lot Kolnisch in Mecklenburg Strelitz Lot Kolnisch in Oldenburg 1 Lot Kolnisch in Holstein und Lauenburg 1 Lot Kolnisch usw Fur eine Sendung die mehrere Gebiete zu durchlaufen hatte mussten all diese Unterschiede bei der Berechnung des endgultigen Portos berucksichtigt werden Vorgeschlagen wurden von Osterreich 8 75 g von Preussen 12 g von Bayern 15 6 g von Sachsen 15 gMan einigte sich auf 1 Lot Vereinsgewicht 15 6 g excl Im Postvereinsvertrag wurde es faktisch beibehalten aber als 1 30 des Zollpfundes fur jeden Teil des Briefgewichts definiert Die Postkonferenz Bearbeiten Diese verkehrshemmenden Zustande liessen schon fruh den Gedanken zur Schaffung eines einheitlichen deutschen Postwesens aufkommen Nach mancherlei vergeblichen Bemuhungen zur Erreichung dieses Zieles traten am 18 Oktober 1847 in Dresden auf Anregung Preussens und Osterreichs die Vertreter der deutschen Postverwaltungen zur deutschen Postkonferenz unter dem Vorsitz von Franz Maria von Nell zusammen um die Postverhaltnisse in den deutschen Landern zu erortern und die Bestimmungen fur die Grundung eines deutschen Postvereins auszuarbeiten Die Verhandlungen an denen in 37 Sitzungen alle Abgeordneten samtlicher deutschen Postverwaltungen teilnahmen zogen sich bis zum 3 Februar 1848 hin Als dringendste Aufgabe sah man die Vereinfachung des Portos fur Briefe Bayern schlug eine Taxe von sechs Kreuzern fur jeden Brief vor Osterreich wollte einen dreistufigen Tarif Preussen sogar funfstufig Den meisten Anklang fand der bayerische Vorschlag man glaubt aber damit die Kosten fur den Postdienst nicht abdecken zu konnen auch nicht durch den gunstigen Einsatz der Eisenbahnen siehe Bahnpost Bahnpost Deutschland und Bahnpost Osterreich Die Einfuhrung einer besonderen Postwahrung als Postvereinsmunze wurde ins Auge gefasst aber nicht ausgefuhrt Deren Einheit sollte ein Posttaler sein mit dem 12 Teile der kolnischen Mark fein Silber gleich und in 100 Kreuzer geteilt Eine Kolnische Mark Feinsilber 233 855 Gramm entsprach 1753 20 Gulden bzw 13 Taler und 1837 24 Gulden bzw 16 Taler Nachdem zunachst die politischen Verhaltnisse die Weiterverfolgung des Gedankens behindert hatten nahmen Preussen und Osterreich die Verhandlungen wieder auf und schlossen am 6 April 1850 in Berlin einen Vertrag uber die Errichtung eines Deutsch Osterreichischen Postvereins Der Verein Bearbeiten nbsp Briefbeforderung mit der Thurn und Taxis Post 1852Der Verein sollte ursprunglich am 1 Mai 1850 ins Leben treten man musste den Termin auf den 1 Juli 1850 verschieben Ausser den beiden Grunderstaaten waren bereits die Koniglich Bayerische die Koniglich Sachsische die Grossherzoglich Mecklenburg Schwerinsche die Grossherzoglich Mecklenburg Strelitzsche Regierung und die Schleswig Holsteinsche oberste Postbehorde beigetreten Der Vertrag bezweckte die Feststellung gleichmassiger Bestimmungen fur die Taxierung und postalische Behandlung der Brief und Fahrpost Sendungen sowie fur die Regulierung der Transit Verhaltnisse nicht nur fur die beiderseitigen Landesgebiete sondern womoglich fur das gesamte Deutsche Bundesgebiet Im Jahre 1851 traten dem Verein bei am 1 Mai 1851 die Furstlich Thurn und Taxissche Postverwaltung und die Grossherzoglich Badische Regierung am 1 Juni 1851 die Koniglich Hannoversche Regierung am 1 September 1851 die Koniglich Wurttembergische Regierung am 1 Oktober 1851 das Grossherzogtum und das Kurfurstentum Hessen sowie das Herzogtum Nassau am 1 Dezember die Freie Hansestadt Bremen Am 1 Januar 1852 traten ferner die Grossherzoglich Luxemburgische Regierung das Herzogtum Braunschweig die Freie Hansestadt Lubeck und die Grossherzoglich Oldenburgische Regierung dem Postverein bei nbsp Briefmarke der Thurn und Taxis Post 1859Der Postverein galt nun fur den Briefverkehr als ein ungeteiltes Postgebiet Fur Briefe Drucksachen Kreuzbandsendungen Warenproben und Muster sowie fur die durch die Post bezogenen Zeitungen wurden im Vereins Wechsel Verkehr gemeinschaftliche Gebuhren erhoben Ihre Hohe richtete sich bei Briefen Warenproben und Mustern nach dem Gewicht der Sendung und nach der Entfernung des Aufgabeortes vom Bestimmungsort in gerader Linie gemessen Jede Postverwaltung hatte im Wechselverkehr die Gebuhren fur die von ihren Postanstalten abgesandten Briefe zu beziehen Der Vertrag sah zwar die Freiheit des Durchgangs nicht aber seine Unentgeltlichkeit vor Der Bezug der den einzelnen Postverwaltungen aus der Briefpost zustehenden Durchgangsvergutungen war im Vertrag besonders geregelt Fur die Gebuhrenfreiheiten waren gemeinsame Bestimmungen vorgesehen Im Art 7 des Vertrags erscheint zum ersten Mal die Bezeichnung Wechselverkehr der Postvereinsstaaten Hierzu H v Stephan Insbesondere in Betreff der schnelleren Beforderung und der Porto Vereinfachung und Ermassigung sowohl innerhalb des Vereinsgebietes als im Transit durch Deutschland beforderte Briefe In Holland zahlte man z B fruher fur einen Brief nach Alexandrien 22 Kreuzer Preussisches und 12 Kreuzer Osterreichisches Transitporto zusammen also 34 Kreuzer gegenwartig im ganzen 9 Kreuzer fur die gleiche Strecke von Emmerich nach Triest die Gewichtsprogressionen nicht eingerechnet nbsp 1850 Briefposttarife im DOPVDer Briefposttarif galt gleichmassig in gesamtem Vereinsgebiet Als Ausnahme war vorgesehen dass fur den Briefwechsel zwischen denjenigen Orten fur welche gegenwartig eine geringere Taxe besteht kann diese geringere Taxe nach dem Einverstandnis der dabei beteiligten Postverwaltungen auch ferner weiterhin in Anwendung kommen Bezuglich der Kreuzertaxe wurde die Konventionsmunze oder Reichswahrung je nach der Landeswahrung erhoben Diese Regelung hatte auch nach Einfuhrung einer neuen Munzwahrung Bestand Osterreich hat am 2 Oktober 1858 den Neukreuzer eingefuhrt Die Korrespondenzen samtlicher Mitglieder der Regentenfamilien der Postvereinsstaaten wurden in dem ganzen Vereinsgebiet portofrei befordert weiter Korrespondenzen in reinen Staatsdienst Angelegenheiten und die dienstlichen Korrespondenzen der Postbehorden und Postanstalten Fur die Ruck oder Nachsendung eines Briefes wurde kein neues Porto berechnet Ausser den Taxen aus der Tabelle durften keine weiteren Gebuhren erhoben werden und sie waren ausnahmsweise nur bezuglich der Bestellgebuhr erlaubt Der Ersatz barer Auslagen fur ausserordentliche Besorgung z B Bestellung durch einen Expressen Boten war nicht ausgeschlossen Die Korrespondenz mit dem Ausland unterlagen derselben Behandlung wie die Vereins Korrespondenz Die Portozuschlage fur nicht frankierte Briefe blieben dabei ausser Anwendung Fur Pakete wurde die Angabe des Wertes nur noch fur Wertsendungen gefordert Als Ersatz fur ein verloren gegangenes einfaches Paket wurden 10 Silbergroschen oder 30 Kreuzer fur jedes Pfund festgesetzt Das Porto betrug zwei Pfennig je Pfund mindestens Briefporto Bei der gegenseitigen Ubergabe der Fahrpost wurde das Porto nach den Entfernungen zwischen den postalischen Grenzen und den Abgangs resp Bestimmungsorten berechnet Fur die Taxierung der Fahrpostsendungen wurden Grenzpunkte verabredet bis zu welchen und von welchen ab gegenseitig die Berechnung und der Bezug des Portos erfolgt Es addierten sich also jeweils mindestens zwei Entfernungen Zur Berechnung des Portos fur Transitsendungen war bei mehreren Transitlinien die Meilenzahl auf Durchschnittsentfernungen zuruckzufuhren Fur jede Fahrpostsendung wurde ein Gewichtsporto berechnet ein Wertporto jedoch nur dann erhoben wenn auf der Sendung ein Wert deklariert war Als Minimum des Gewichtsportos wurde fur jede Taxierungsstrecke das Briefporto angenommen Fur alle Sendungen fur welche sich durch Anwendung des Tarifs nach dem Gewichte ein hoheres Porto ergab sollte erhoben werden fur jedes Pfund auf je funf Meilen Kreuzer oder zwei Silberpfennig oder der entsprechende Satz in der Landesmunze Uberschiessende Lote wurden gleich einem Pfund gerechnet Mehrere Pakete zu einer Begleitadresse wurden selbstandig berechnet Die Begleitbriefe waren bis ein Lot frei Fur schwerere Briefe dagegen war das betreffende Porto nach dem Brief oder Fahrposttarif in Ansatz zu bringen Es war freigestellt die Sendungen entweder unfrankiert aufzugeben oder vollstandig bis zum Bestimmungsort zu frankieren Der Portobezug berechnete sich nach vorstehenden Tarif Bestimmungen fur die Transportstrecke einer jeden einzelnen Verwaltung besonders Zuruckgehende und weitergehende Sendungen unterlagen den Gebuhren nach der auf dem Hinwege und auf dem Ruckwege zuruckzulegenden Transportstrecke Fur Wertsendungen sollte erhoben werden bis zur Entfernung von 50 Meilen fur je 100 Gulden 2 Kr und fur jede 100 Taler 1 Sgr uber 50 Meilen fur je 100 Gulden 4 Kr und fur jede 100 Taler 2 Sgr mit der Massgabe dass fur geringere Summen als 100 der Betrag fur das volle Hundert erhoben werden soll Der Absender konnte den Wert der Sendung selbst bestimmen Eine Entschadigung wurde nach Massgabe des deklarierten Wertes geleistet Fur andere Pakete wurden maximal 10 Sgr bzw 30 Kr je Pfund ersetzt Gegenwartige Vereinbarung tritt mit dem 1 Juli 1850 ins Leben Dieselbe bleibt bis zum Schluss des Jahres 1860 und von da ab unter Vorbehalt einjahriger Kundigung in Kraft Revidierte Postvereins Vertrag Bearbeiten Die erste Konferenz fand im Jahre 1851 in Berlin statt auf ihr wurde am 5 Dezember 1851 der Revidierte Postvereins Vertrag von Osterreich Preussen Bayern Sachsen Hannover Wurttemberg Baden Holstein Luxemburg Braunschweig Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Lubeck Bremen Hamburg und der Thurn und Taxisschen Postverwaltung unterzeichnet Der Deutsche Postverein wie er nun genannt wurde schloss die Fahrpost noch nicht mit ein Aus den Bestimmungen dieses Vertrags sind hervorzuheben Gewahrleistung der Freiheit des Durchgangs fur Briefsendungen bei massigen Durchgangsentschadigungen Einfuhrung einer einheitlichen nach drei Entfernungsstufen abgestuften Briefgebuhr Ermassigung der Gebuhren fur Drucksachen und Warenproben Verrechnung der Gebuhren fur Briefsendungen durch Freimarken Vermittlung von Bestellungen auf Zeitungen Beibehaltung der politischen Grenzen fur die Fahrpost also namentlich fur Pakete derart dass nach wie vor fur jedes Postgebiet eine besondere Gebuhr berechnet wurdeI Nachtrag zum Revidierten Postvereins Vertrag Bearbeiten Eine weitere Konferenz fand 1855 in Wien statt Auf dieser Konferenz wurde das Vereins Reglement vereinbart Ausgeschlossen wurden Gegenstande deren Beforderung mit Gefahr verbunden ist Er regelte die Transitgebuhren die Beforderung der Briefpost sagte was mit un oder ungenugend frankierten Briefen zu geschehen hat Regelte die Garantien fur Einschreibbriefe Pakete und Sendungen mit Wertangabe und vieles mehr II Nachtrag zum Revidierten Postvereins Vertrag Bearbeiten nbsp 1858 Brief und Fahrposttarife im Deutsch Osterreichischen Post VereinAuf der Konferenz in Munchen wurde am 26 Februar 1857 ein Nachtrag zum Revidierten Postvereins Vertrag unterzeichnet der die Bestimmungen fur Fahrpostsendungen neu regelte und gemeinschaftliche Gebuhren festsetzte Auch fur den Fahrpostverkehr waren nunmehr die Postgebiete der dem deutsch osterreichischen Postverein angeschlossenen Postverwaltungen als ein ungeteiltes Postgebiet anzusehen Die Hohe der Fahrpostgebuhr richtete sich nach dem Gewicht der Sendung und nach der unmittelbaren Entfernung des Aufgabeortes zum Bestimmungsorte Die Gebuhren aus dem Fahrpost Wechselverkehr flossen als gemeinschaftliche Fahrposteinnahme dem Verein zu und wurden nach einem bestimmten von Zeit zu Zeit neu festzustellenden Verhaltnis auf Grund der von den Sendungen zuruckgelegten Entfernung unter die Verwaltungen verteilt Ursprunglich sollte der Vertrag am 1 Januar 1858 in Kraft treten die Gesetz und Verordnungssammlung fur das Herzogtum Braunschweig teilt Ende Dezember 1857 als neuen Termin den 1 April 1858 mit kundigt im Marz einen neuen Termin an der dann endgultig auf den 1 Juli 1858 festgesetzt worden ist 1860 Neuer Postvereinsvertrag Bearbeiten Im revidierten Postvertrag von 1851 war die Gultigkeit bis zum Jahre 1860 beschrankt Die Postkonferenz von 1860 in Frankfurt Main musste daher einen neuen Postvertrag formulieren Die Einfuhrung einer neuen Munzwahrung in Osterreich am 2 Oktober 1858 fand Berucksichtigung Bereits am 1 November 1858 trat an Stelle der Konventionsmunze nach dem 20 Guldenfuss neue Kreuzer nach dem 45 Guldenfuss gleich dem 30 Talerfuss Wichtige Anderungen hat es kaum gegeben Drucksachen durften nicht mehr uber 500 g wiegen Eingeschriebene Briefe mussten nicht mehr frankiert sein Bei der Eilzustellung wurde nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterschieden der Eilbrief musste sofort zugestellt werden Bei der Fahrpost anderte sich der Minimalsatz von uber 40 auf uber 32 Meilen Geandert wurde das Wertporto statt 40 Taler galt der Tarif nun fur 50 Taler Fahrpostsendungen konnten gegen Ruckschein aufgegeben werden Bei Nachnahmesendungen konnte die Hochstsumme durch hohe Transportauslagen und Spesen uberschritten werden Nach Osterreich waren Nachnahmen und bare Einzahlungen nach wie vor unzulassig Begleitbriefe ein Lot oder schwerer wurden nicht mehr nach der Briefposttaxe sondern nach der Fahrposttaxe also bis zu einer Entfernung von 36 Progressionsstufen die Minimal Fahrposttaxe 6 Sgr und daruber mit dem Gewicht austaxiert Bei der Rucksendung waren Begleitbriefe bis 4 Lot frei Besonders hingewiesen wird auf die Portoermassigung fur gewisse Fahrpostsendungen aus der Heimat an die Soldaten ab Wachtmeister abwarts bis 6 Pfund einschliesslich und bis zu 20 Taler um die Halfte mindestens aber 4 Sgr Gebietsanschlusse Bearbeiten Nach dem deutsch danischen Krieg im Jahre 1864 herrschten die beiden deutschen Grossmachte uber die Elbherzogtumer als Osterreichisch Preussisches Kondominium Durch den Vertrag von Gastein kam das Postwesen in Schleswig an Preussen und das von Holstein an Osterreich Das Postwesen in Lauenburg kam an das Postinspektorat zu Ratzeburg und das stand unter der oberen Leitung in Berlin Schleswig und Holstein obwohl von Mitgliedern des Postvereins geleitet konnten aus politischen Grunden nicht eng an den Postverein gebunden werden nbsp amtliche QuelleIn Hamburg wurde das Danische Postamt im Februar 1864 aufgehoben Die Aufgaben ubernahm eine besondere Geschaftsabteilung unter der Bezeichnung Schleswig Holsteinische Abteilung des stadtischen Postamts Hamburg Im Jahr 1866 fuhrte der preussisch osterreichische Streit uber die Zukunft Schleswig Holsteins zum Deutschen Krieg Auf der Seite Preussens standen die norddeutschen Klein und Mittelstaaten ohne Hannover und Sachsen und das Konigreich Italien In der entscheidenden Schlacht bei Koniggratz siegten die preussischen Truppen Preussen zwang Osterreich zur Anerkennung dass der Deutsche Bund aufgelost sei Nachdem Osterreich aus Deutschland ausgeschieden war ubernahm Preussen die alleinige Verwaltung des Postwesens in den Elbherzogtumern Durch die preussischen Annexionen vom Oktober 1866 wurde das fruhere hannoversche Postwesen in das preussische Postwesen eingefugt Thurn und Taxis kam durch Vertrag vom 28 Januar 1867 gegen eine Entschadigungssumme von drei Millionen Taler an Preussen Preussen hatte die Hohenzollernschen Lande Schleswig Holstein Hannover und Hessen Nassau einschliesslich der freien Stadt Frankfurt am Main und Lauenburg hinzu bekommen Damit hatte es sich zum 1 Juli 1867 um 3 Millionen Einwohnern und mehr als 500 Postanstalten ausgedehnt Die Zahl der selbstandigen Landes Postgebiete hat sich infolgedessen auf dreizehn vermindert es sind noch Preussen Bayern Sachsen Wurttemberg Baden Braunschweig Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Luxemburg Bremen Hamburg und Lubeck Hinzu rechnen muss man noch ein danisches Ober Postamt in Lubeck und ein schwedisches Postamt in Hamburg Der Deutsche Postverein fand sein Ende durch die politischen Ereignisse 1866 67 Er hat nicht nur die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den durch gemeinsame Sprache verbundenen deutschen Landern gefordert sondern ist auch vorbildlich fur die Grundung des Allgemeinen Postvereins und dem spateren Weltpostverein gewesen Quelle BearbeitenHandworterbuch des Postwesens 1 Auflage S 178 Aufsatz von Karl Schneider Ministerialrat im Reichspostministerium Amtsblatt des Koniglich Preussischen Post Departementes 1849 S 501 ff 1850 S 11 ff 242 1851 S 401 ff Die Deutsche Post im Weltpostverein und im Wechselverkehr Von A Meyer Postrat Zweite vermehrte und veranderte Auflage nach dem Stande vom 15 Juli 1908 bearbeitet von H Herzog Oberpostinspektor Julius Springer Berlin 1908 S 339 ff Deutsche Verkehrs Zeitung 1900 S 453 Archiv fur Post und Telegraphie Herausgegeben im Auftrage des Reichspostministeriums Verlag Postzeitungsamt Berlin W 1917 S 41 ff K A H Schmid Geschichte der Briefpostreform in Deutschland Jena 1864 Schmid war Thurn und Taxisscher Archivar in Regensburg Postgeschichte nach deutschen Landern bzw Epochen Thurn und Taxis und ReichspostSatellitenstaaten bzw Teile des Franzosischen KaiserreichsHerzogtum Berg Konigreich Westphalen Napoleonische Post in Norddeutschland Altdeutsche StaatenBaden Bayern Bergedorf Braunschweig Bremen Hamburg Hannover Lubeck Mecklenburg Oldenburg Preussisches Postwesen Preussische Postgeschichte Sachsen Schleswig Holstein Wurttemberg Deutsch Osterreichischer Postverein Norddeutscher PostbezirkNach dem Ersten WeltkriegWeimarer Republik und NS StaatNach dem Zweiten WeltkriegPostgeschichte und Briefmarken Deutschlands unter alliierter BesetzungWest Berlin Deutsche Bundespost Deutsche Post DDR Nach der Postreform IIDeutsche Post AG Normdaten Korperschaft GND 310268 3 lobid OGND AKS VIAF 154224115 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsch Osterreichischer Postverein amp oldid 235537372