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Dieser Artikel behandelt die schriftliche Nachricht Brief Weiteres unter Brief Begriffsklarung Der Brief ab dem 12 Jh ursprunglich als sentbrief in der heutigen Bedeutung von lateinisch brevis libellus bzw im 6 Jh von spatlateinisch breve kurzes Schreiben Urkunde zu brevis kurz 1 ist eine auf Papier festgehaltene Nachricht die meist von einem Boten uberbracht wird und eine fur den Empfanger gedachte personliche Botschaft enthalt Ein Brief wird gefaltet Faltbrief ist als Brief Briefchen oder Brieflein auch eine pharmazeutische Bezeichnung fur Tute 2 bzw Apothekerbriefchen oder in einem Umschlag Umschlagbrief verschickt 3 Ausserdem kann eine Briefsendung damit gemeint sein 3 Personlicher BriefHastiger Briefschreiber und Postillon Neuer gemeinnutzlicher Briefsteller fur das burgerliche Geschaftsleben Berlin 1825Briefe setzen Schreibmaterial voraus Federkiele Post und Reisecarte der Wege durch Franckreich 1703 Willem van Mieris Lesender Greis 1729Rudolf Epp Der Liebesbrief um 1896Der Brief besteht meist aus der Angabe zu Ort und Tag des Verfassens der Anrede dem Text und der Schlussformel Der Umschlag enthalt in der Regel Angaben zum Absender die Empfangeranschrift und bei Versand eine Freimachung Der Brief ist ein Kulturprodukt das die Uberwindung der Illiteralitat zur Voraussetzung hat und das die Entwicklung der geschriebenen Sprache zur Grundlage nimmt Seine Verwendung als Kommunikationsmittel setzt eine Schreib und Lesekompetenz etwa als Schrift in einer visuell grafischen Wahrnehmung im Sinne von Schreiben Lesen bzw der Anwendung von Schreibmaterialien und Schrifttragern voraus 4 Mit der Entwicklung moderner Kommunikationstechniken haben auf Papier geschriebene Briefe in den letzten Jahrzehnten zunehmend ihre Bedeutung verloren Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Geschichte des Briefs und der Post im Frankreich des 18 Jahrhunderts 1 1 1 Post und Reisewege durch Frankreich 1 2 Der Zeitungs Brief 1 3 Der Brief als historische Quelle 1 4 Der Briefkopf 1 5 Postalisches 2 Normen 2 1 Elektronische Post 2 2 E Postbrief 3 Nicht private Briefe und Urkunden 4 Philatelistisches 5 Siehe auch 6 Literatur 6 1 Briefsammlungen 6 2 Sekundarliteratur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Anfange des Verfassens einer solchen Mitteilung gehen auf die Babylonier zuruck die Nachrichten in Tontafeln ritzten Im Alten Agypten dagegen dienten Papyri als Schrifttrager fur Briefe Im antiken Griechenland und Rom benutzte man zu diesem Zweck mit Wachs beschichtete Tafeln aus Holz Seit den ersten Verfassern solcher Mitteilungen hat sich der Zweck eines Briefes kaum geandert Er ist immer noch ein Mittel zur offentlichen Meinungsausserung z B Leserbriefe in einer Zeitung eine literarische Form vgl Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werthers die Paulusbriefe des Neuen Testaments der Bibel sowie ein Instrument zur Verbreitung amtlicher z B kultusministerieller Schreiben und Ubermittlung personlicher Nachrichten z B Liebesbrief Bereits in der fruhen Neuzeit entwickelte sich der Brief auch zum Sammlerobjekt eine der grossten seit damals erhaltenen Sammlungen in Deutschland ist die von Christoph Jacob Trew Briefe werden in den Geisteswissenschaften nach historischen literaturwissenschaftlichen und kulturwissenschaftlichen Gesichtspunkten untersucht Ein Pionier der deutschen Briefforschung war der Bibliothekar und Kulturwissenschaftler Georg Steinhausen dessen Geschichte des deutschen Briefes 1889 1891 in zwei Banden erschien Geschichte des Briefs und der Post im Frankreich des 18 Jahrhunderts Bearbeiten Das Brieftransportwesen im 18 Jahrhundert konnte allgemein betrachtet auf unterschiedliche Transportmittel zuruckgreifen Diese bedienten einen postalischen Datenaustausch mit unterschiedlichen Beforderungsgeschwindigkeiten Ein Briefverkehr setzt zum einen das entsprechende Schreibmaterial sowie Schrifttrager und zum anderen den Transport der geschriebenen Texte etc von einem Ort zum nachsten voraus Die Portobriefe d h der Empfanger zahlte die Transportgebuhr stellten die Regel dar Porto bedeutet unbezahlte Gebuhr Schon ab dem 16 Jahrhundert vermerkte man in Frankreich auf den Postsendungen en diligence ubersetzt mit Eile auch mit Sorgfalt Von diesem Vermerk ruhrt es her dass franzosische Postkutschen ihre Bezeichnung diligences erhielten Zum Ende des 18 Jahrhunderts entwickelte man die Stahlfeder welche in einem Halter dem Federhalter eingelassen wurde Zuvor waren die Federkiele verbreitet und wurden allmahlich verdrangt Bis zur Entwicklung der Chlorbleiche Eau de Javel 1789 durch Claude Louis Berthollet waren die einzigen verfugbaren Faserrohstoffe zur Papierherstellung die hellen Hadern aus Leinen Hanf oder sehr selten Baumwolle In Verbindung mit Spinnerei und Seilereiabfallen wurde damit das sogenannte Hadernpapier hergestellt Als Reise und Transportmittel standen im 18 Jahrhundert im Wesentlichen die Bewegung zu Fuss das selbststandige Reiten die Fahrt in einer Kutsche Postkutsche oder uber Wasserwege zur Verfugung 5 Im Jahre 1671 grundeten die Familien Pajot und Rouille im Zentrum von Paris Pariser Stadtpost in der Rue des Bourdonnais 34 gegenuber der 9 und 11 Rue des Dechargeurs die erste Poststelle premier centre Postal de Paris Sie waren Ferme generale des Postes unter Ludwig XIV Zu Beginn des 17 Jahrhunderts erschien die Briefpost die durch Beitrage des surintendant general des postes finanziert wurde 6 Man erhob einen Preis fur den Brief der vom Empfanger bezahlt wurde Die Briefe reisten von einer Poststation zur nachsten unterbrochen durch die Relaisstationen wo die Pferde gewechselt wurden Die Posttransporte wurden von einem Postillon begleitet Er war fur die Fuhrung bis zur jeweiligen nachsten Station verantwortlich und brachte dann die Pferde allein zu der ursprunglichen Relaisstation zuruck Die Distanz der Relaisstationen betrug durchschnittlich 7 franzosische Meilen oder 28 km daher die beruhmten Siebenmeilenstiefel im Marchen von Charles Perrault Le Petit Poucet Post und Reisewege durch Frankreich Bearbeiten Im 18 Jahrhundert betrug die durchschnittliche Entfernung zwischen zwei Relaisstationen 16 Kilometer Ein Brief von Paris aus geschickt benotigte bis Lyon 2 Tage und 8 Stunden und etwas mehr als 4 Tage bis Marseille Es gab damals etwa 1400 Poststationen Im Jahre 1760 grundete Claude Humbert Piarron de Chamousset 1717 1773 eine Poststelle in Paris Mit 200 Brieftragern facteurs sie machten mit Klappern auf sich aufmerksam sorgte er fur die Postzustellung und sicherte eine Verteilung innerhalb von drei Tagen zu Der Zeitungs Brief Bearbeiten Im 16 Jahrhundert wurde in Europa eine Briefform ublich die sich der Zeitung annaherte und Parallelen zum sozialen Netz im Internet aufweist Um seine Mitteilungen gleich grosseren Kreisen zukommen zu lassen richtete der Briefschreiber sein Schreiben gar bald nicht mehr nur an einen Einzelnen sondern in der Hauptsache gleich an eine grossere Anzahl von Gesinnungsgenossen notierte der Zeitungschronist Ludwig Salomon 1906 und bezog sich hierbei auf Richard Grasshoff 7 Diese Briefe bestanden aus zwei Teilen dem intimen Teil der sich in einem eigenen Umschlag innerhalb des grosseren Briefumschlags befand sowie einem lose ins Couvert gelegten halboffentlichen Teil den der Adressat an Bekannte und Gleichgesinnte weiterreichen sollte wenn er ihn fur interessant hielt Uber diese gezielte Streuung von Nachrichten in einen uberschaubaren Kreis entstanden unter den Korrespondenten der Zeit dezentrale Diskussionszirkel und wachsende soziale Netzwerke Die halboffentlichen Briefbestandteile hiessen Avise Beylage Pagelle Zeddel Nova und schliesslich nur noch Zeitung Die Form in welcher die Schreiber dieser Zeitungen ihre Neuigkeiten berichteten war fast immer nur die rein relatorische also eine des Zusammenhangs nichts hart Recherchiertes eher ein Zusammentragen von Nachrichten und Meinungen 8 Der Brief als historische Quelle Bearbeiten Der Goldene Brief des birmanischen Konigs Alaungphaya aus dem Jahre 1756 an den britischen Konig Georg II Aus Sicht der Geschichtswissenschaft ist nur der Privatbrief ein Brief Ist der Verfasser bzw der Empfanger eine Amtsperson oder eine Institution dann gehort das Schriftstuck zu den Urkunden oder Akten Ein offener Brief der sich in Wirklichkeit an die Allgemeinheit richtet gehort zu den literarischen Werken Wegen der vielen Mischformen z B Geschaftsbriefe die auch Privates beinhalten ist aber auch unter Historikern diese Terminologie nicht immer zwingend Briefe waren fruher sehr teuer und wurden eher von Amtspersonen oder reichen Kaufleuten verschickt ab dem 18 Jahrhundert weitet sich der Briefverkehr auf weitere Kreise der Oberschicht aus Dieses Jahrhundert nennt man auch das Jahrhundert der Briefe Nur vereinzelt in wichtigen Angelegenheiten liessen auch einfache Leute Briefe schreiben Dazu gab es den Beruf des Briefschreibers Oftmals wurden dabei floskelhafte Wendungen gebraucht wodurch viel Individualitat verloren ging Bereits seit dem 19 Jahrhundert verwendet die Geschichtswissenschaft auch uberlieferte Korrespondenzen Im 20 Jahrhundert verstarkte sich das Interesse fur die Alltagsgeschichte und die Geschichte der kleinen Leute sodass auch die Post dieser Menschen verstarkt ins Blickfeld geriet Beispiele dafur sind Soldatenbriefe aus den Weltkriegen in die Heimat die nicht nur wegen der Einzelschicksale interessieren sondern weil man darauf Aussagen uber das Leben und die Mentalitat grosserer Personengruppen basieren mochte Briefe spielten auch eine wichtige Rolle fur Auswanderer Diese schrieben von ihren Erlebnissen Erfolgen und Misserfolgen an die Daheimgebliebenen Teilweise wurden so weitere Auswanderungswillige uber die Verhaltnisse im Zielland von Bekannten informiert Mit diesem Wissen konnten sich diese besser auf die Auswanderung vorbereiten Solche Briefe vermitteln personliches Wissen und Erfahrungen Die Ausgewanderten interessierten sich aber auch fur das Geschehen in der ehemaligen Heimat So finden sich Briefe von Auswanderern nach Amerika 9 nach Sudamerika oder Russland 10 11 Der Briefkopf Bearbeiten Firmenbriefkopf der Weinkellerei Josef Weiss in Bozen Dorf Verwendung 1913 Briefkopf des Bayerischen Ministerprasidenten Soder in amtlicher Funktion Als Briefkopf bezeichnet man die ublicherweise oben auf der ersten Seite eines papiernen Briefes vorgedruckten Elemente Wahrend sie sich auf privatem Briefpapier immer schon auf wenige Daten beschrankten und kaum dekorative Motive zeigen allenfalls beispielsweise ein im Pragedruck eingefugtes Wappen sind die aufwendig gestalteten Briefkopfe von Unternehmen durchaus von historischem Interesse Die schlichten Anfange reichen bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts zuruck Mit der Zunahme des Warenverkehrs und der Entpersonlichung des kaufmannischen Handelns kam es immer mehr auf eine reprasentative aussere Form der Korrespondenz an Technisch kam diesem Bedurfnis die 1813 patentierte Schnellpresse und ein Aufschwung der Lithographie ab 1820 entgegen Beliebte Motive in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts waren neben ornamentalem und allegorischem Schmuck vor allem Fabrikansichten und dekorativ angeordnete Wiedergaben von Preismedaillen 12 Briefkopfe von offentlichen Institutionen sind in aller Regel mit dem amtlichen Wappen oben mittig oder oben rechts gekennzeichnet Postalisches Bearbeiten Schematische Darstellung der Fortbewegung um 1800 und damit auch des Transports von Briefen Die Kutsche bewegte sich mit 2 km h wesentlich langsamer als der Bote zu Fuss bei grosserer Reichweite 40 km statt 30 km pro Tag Das Segelschiff wies mit 18 km h eine nur dreimal hohere Geschwindigkeit als das Pferd auf aber seine Reichweite betrug durchschnittlich ca 400 km die des Reiters nur 50 km 13 Darstellung eines Musterbriefes mit Briefkopf Text und FusszeileBis ins 19 Jahrhundert waren zusammengefaltete Bogen die ubliche Form eines Briefes wahrend ein besonderer Umschlag die Ausnahme war Die Form eines zusammengefalteten Foliobogens wurde die Normalgrosse des Briefes etwa 9 17 cm das durchschnittliche Gewicht betrug etwa 1 Lot oder Unze rund 15 g Alle Briefe mussten versiegelt werden 1849 aufgehoben Die Post haftete nicht fur den Verlust eines Briefes Die Versiegelung diente dem Schutz des Briefgeheimnisses Die Gebuhr wurde von Postamt zu Postamt einzeln ausgehandelt seltener gab es feste Tarife Im Konigreich Westphalen waren alle Sendungen in Franken und Centimen zu berechnen Seit dem 1 November 1810 wurde nach Entfernung und dem Gewicht gezahlt Das Gewicht des einfachen Briefes konnte mit einer Briefwaage ermittelt werden Er durfte 8 g schwer sein Sendungen uber 60 g sollten mit der Fahrpost befordert werden Im Herzogtum Braunschweig betrug 1814 das einfache Briefgewicht 1 Lot der Preis stieg mit jedem Lot und der Entfernung 1834 durfte der einfache Brief nur noch Lot schwer sein der Preis stieg ab 1 Lot je Lot um die Briefgebuhr Briefe uber 4 Lot sollten mit der Fahrpost befordert werden Ab 1855 durfte der einfache Brief kein volles Lot wiegen die Entfernung spielte keine Rolle mehr Seit 1863 war je 1 Lot 1 Groschen zu zahlen 1865 gab es nur noch zwei Gewichtsstufen bis 1 Postlot 1 Groschen bis 15 2 Groschen In Preussen regelte das Posttaxregulativ von 1825 das Briefporto nach Entfernung und Gewicht Der einfache Brief durfte Lot wiegen Briefe uber 2 Lot gehorten zur Fahrpost 1860 begrenzte das Briefgewicht im Inlands und Vereinsverkehr auf 15 g 250 g Ab 1861 galt bis 1 Lot einfach bis 15 Lot doppeltes Briefporto Ab 1830 kamen gewerbsmassig hergestellte Briefumschlage auf den Markt sie wurden ab 1840 maschinell hergestellt 1849 brauchten Briefe nicht mehr versiegelt zu werden 1850 wurden Freimarken eingefuhrt 1851 kamen Umschlage mit eingedrucktem Wertzeichen hinzu Im Norddeutschen Postbezirk galt bis 1 Lot 1 Sgr bis 15 Lot 2 Sgr Bei der Reichspost 1875 bis 15 g 10 Pfg und uber 15 g 20 Pfg Das einfache Briefgewicht erhohte sich 1900 auf 20 g Gleichzeitig wurden Pappkastchen und Rollen zugelassen Neu eingefuhrt wurden 1897 amtliche Kartenbriefe als amtliches Formblatt 1908 Fensterbriefumschlage 1922 Dienstliche Aktenbriefe bis 500 g 1923 das Hochstgewicht fur Briefe von 250 g auf 500 g angehoben Steuermarke Notopfer Berlin Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1947 das Hochstgewicht von 500 g auf 1 kg angehoben Von 1948 bis 1956 mussten fast alle Sendungen in den westlichen Zonen bzw der Bundesrepublik zusatzlich zum Porto mit der Steuermarke Notopfer Berlin frankiert werden Am 1 Marz 1963 wurden Standardbriefsendungen zu einem besonderen Tarif angeboten 1993 wurden 4 Basisprodukte Standard Kompakt Gross und Maxibrief von der Deutschen Bundespost eingefuhrt Ein Standardbrief hat als Hochstgewicht 20 g und kostete 0 80 im Jahr 2020 14 In heutiger Zeit werden Briefe meist uber Postdienste wie z B die Deutsche Post ubermittelt ihr Inhalt ist durch einen Umschlag und das Briefgeheimnis geschutzt Sie sollten mussen aber nicht verschlossen sein Briefe werden meistens vom Absender im Voraus bezahlt freigemacht Dies geschieht durch Anbringung von Freimachungsvermerken in Form von Briefmarken Freistempeln oder Aufdrucken vom Postdienstleister Ausserdem ist eine Postanschrift des Empfangers auf das Kuvert zu schreiben gegebenenfalls zusatzlich die Adresse des Absenders Dies ermoglicht die reibungslose Rucksendung von Briefen fur den Fall dass der Empfanger die Annahme verweigert oder nicht zu ermitteln ist Sonderformen bei der Zustellung sind die deutsche Zustellungsurkunde der osterreichische Ruckscheinbrief und das international verwendbare Einschreiben Durch das verstarkte Aufkommen von Elektronischer Post und dem zum 30 November 2022 eingestellten E Postbrief geht die Bedeutung des klassischen Briefes seit Jahren zuruck Beforderte die Deutsche Post im Jahr 2008 noch 16 Mrd Briefsendungen waren es im Jahr 2017 nur noch 12 7 Mrd Davon entfallen 92 auf Geschaftsbriefe 15 Normen Bearbeiten Dieser Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Der Briefkopf sowie auch die Gestaltung von Geschaftsbriefen wird in Deutschland durch das Deutsche Institut fur Normung mit der Norm DIN 5008 geregelt In den Fallen in denen sich die Anschrift des Empfangers geandert hat und ein Nachsendeauftrag erteilt worden ist konnen auch Briefe mit einer veralteten Zustelladresse zum Empfanger um oder weitergeleitet werden Bei Verlust der Sendung wird im Falle eines gewohnlichen Briefes keine Haftung ubernommen siehe auch Ersatzpflicht der Post Elektronische Post Bearbeiten Seit den 1990er Jahren wird der klassische Briefverkehr immer mehr durch die E Mail erganzt die insbesondere im geschaftlichen Postverkehr einige erhebliche Vorteile Schnelligkeit Preis besitzt Fur die Ubermittlung bedeutender Texte z B Liebesbriefe Vertrage diplomatische Noten ist weiterhin die Briefform ublich Seit dem Aufkommen der E Mail wird die konventionelle Post auch scherzhaft Schneckenpost oder Sackpost genannt Eine Sonderform des Briefes ist der Werbebrief bzw die Werbesendung auch Mailing genannt E Postbrief Bearbeiten E PostbriefDer E Postbrief der Deutschen Post war ein Hybridpostdienst mit angeschlossener Website fur den Austausch elektronischer Nachrichten uber das Internet Er stand in Konkurrenz zu dem gesetzlich geregelten De Mail Verfahren und musste nach einem Gerichtsurteil eingestellt werden Nicht private Briefe und Urkunden BearbeitenOffene Briefe sind solche die beispielsweise in Massenmedien veroffentlicht werden und einen doppelten Adressaten haben den explizit genannten Empfanger und die Offentlichkeit Weitere Sonderformen sind der Leserbrief und der Steckbrief Als Briefe werden auch lehrhafte oder gebietende Nachrichten an Gruppen von Personen bezeichnet so Briefe an christliche Gemeinden im Neuen Testament der Bibel z B die Paulusbriefe und der Brief an die Hebraer Luthers Sendbrief vom Dolmetschen oder der Hirtenbrief in der romisch katholischen Kirche Briefe im weiteren Sinne sind Meisterbriefe die man als Urkunden ansehen kann ebenso Ehrenbriefe als amtliche Anerkennung fur eine ehrenamtliche Tatigkeit oder als Auszeichnung Ebenso stellen Pfandbriefe eine Urkunde in verbriefter Form dar die von entsprechend vertrauenswurdigen Instituten ausgestellt werden Auf die Bedeutung von Brief als Urkunde weist die Redensart Brief und Siegel hin In der Literatur gibt es den Briefroman das Briefgedicht und die Epistel Philatelistisches BearbeitenMit dem Erstausgabetag 1 Marz 2022 gab die Deutsche Post AG eine neue Postwertzeichen Dauerserie unter der Bezeichnung Welt der Briefe heraus Die drei Postwertzeichen mit den Nennwerten 70 110 195 und 225 Eurocent tragen die Bezeichnungen Brief auf Umlaufbahn Luftpost Mond und Briefe und Briefsonde im Weltall Die Entwurfe stammen von der Grafikerin Bettina Walter aus Bonn 16 Zu dieser Dauerserie wurde mit dem Erstausgabetag 7 Juli 2022 ein weiteres Postwertzeichen im Nennwert von 170 Eurocent mit der Bezeichnung Brief im Abendlicht herausgebracht Auch dieser Entwurf stammt von der Grafikerin Bettina Walter aus Bonn Mit dem Erstausgabetag 4 August 2022 wurden 4 weitere Postwertzeichen mit den Bezeichnungen Briefperle Nennwert 32 Eurocent Briefmuhle Nennwert 37 Eurocent Briefbaum Nennwert 45 Eurocent und Ballonpost Nennwert 95 Eurocent der Dauerserie Welt der Briefe herausgegeben Auch diese Entwurfe stammen von der Grafikerin Bettina Walter aus Bonn Erganzende Werte kamen mit dem Erstausgabetag 5 Januar 2023 in Nennwerten von 30 Eurocent Briefbahn 33 Eurocent Briefberge 38 Eurocent Flugelstifte 48 Eurocent Regenbogenbrief und 61 Eurocent Briefmarkenbegleiter auf den Markt Auch diese Postwertzeichen stammen alle von der Grafikern Bettina Walter aus Bonn Siehe auch BearbeitenGrussformel Korrespondenz Bannbrief Frachtbrief PostkarteLiteratur BearbeitenBriefsammlungen Bearbeiten Walter Benjamin Hrsg Deutsche Menschen Luzern 1936 Suhrkamp Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 518 37470 2 Rudiger Gorner Hrsg Demnachst mehr Das Buch der Briefe Deutschsprachige Briefe aus vier Jahrhunderten University Press Berlin 2008 ISBN 978 3 940432 25 4 Jens Haustein Hrsg Briefe an den Vater Zeugnisse aus drei Jahrhunderten Insel Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 458 32745 2 Walter Heynen Hrsg Das Buch deutscher Briefe Insel Wiesbaden 1957 Katharina Maier Hrsg Grosse Briefe der Freundschaft Unsere Seelen sind ja auf dem Du Fuss Tausend Aller Allerbestes Du Marix Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 86539 256 5 Jurgen Moeller Hrsg Ich hoffe der Himmel wird Deutschland erhalten Das 19 Jahrhundert in Briefen Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 34754 1 Jurgen Moeller Hrsg Historische Augenblicke Das 20 Jahrhundert in Briefen Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 42119 9 Museum fur Kommunikation Hrsg Meine Vielgeliebten Briefe der Regina Leuenberger Sommer 1848 1921 an ihre Kinder Chronos Zurich 1999 ISBN 3 905313 08 1 Museum fur Kommunikation Hrsg Walkenmatt Briefe aus dem Diemtigtal aus Russland und Amerika 1890 1946 Chronos Zurich 2001 ISBN 3 0340 0532 6 Claudia Schmolders Hrsg Briefe beruhmter Frauen Von Lieselotte von der Pfalz bis Rosa Luxemburg 2 Aufl Insel Frankfurt am Main und Leipzig 1994 ISBN 3 458 33205 7 Georg Steinhausen Hrsg Deutsche Privatbriefe des Mittelalters 2 Bde Weidmann Berlin 1899 1907 Walter Schlappi Kuster Marianne von Bergen Ernst Rufibach Katharina von Steiger Katter Briefe Die Familie Abbuhl in Guttannen und Amerika 1852 1932 Hrsg Museum fur Kommunikation Kurt Stadelmann Chronos Zurich 2015 ISBN 978 3 0340 1302 4 Hermann Uhde Bernays Kunstlerbriefe uber Kunst Von Adolph von Menzel bis zur Moderne Fischer Frankfurt am Main 1963 Sekundarliteratur Bearbeiten Bibliographie zur Briefforschung vom Institut fur Textkritik Caroline Arni Zeit zum Schreiben Regina Leuenbergers Briefe aus frauen und geschlechtergeschichtlicher Perspektive In Museum fur Kommunikation Hrsg Meine Vielgeliebten Briefe der Regina Leuenberger Sommer 1848 1921 an ihre Kinder Chronos Zurich 1999 ISBN 3 905313 08 1 S 287 295 Rainer Baasner Hrsg Briefkultur im 19 Jahrhundert Niemeyer Tubingen 1999 ISBN 3 484 10791 X Klaus Beyrer und Hans Christian Taubrich Hrsg Der Brief Eine Kulturgeschichte der schriftlichen Kommunikation Zur Ausstellung in den Museen fur Post und Kommunikation Frankfurt am Main 1996 1997 und Nurnberg 1997 Edition Braus Heidelberg 1996 ISBN 3 89466 169 0 Anne Bohnenkamp und Waltraud Wietholter Der Brief Ereignis amp Objekt Stroemfeld Verlag Frankfurt am Main 2008 mit zahlreichen Illustrationen Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Freien Deutschen Hochstift Frankfurter Goethe Museum vom 11 September bis 16 November 2008 Veranstalter ders in Verbindung mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach ISBN 978 3 86600 031 5 Rolf Bernhard Essig Gudrun Schury Bilderbriefe Illustrierte Grusse aus drei Jahrhunderten Knesebeck Munchen 2003 ISBN 3 89660 158 X Thomas Hengartner Briefe aus dem taglichen Leben In Museum fur Kommunikation Hrsg Meine Vielgeliebten Briefe der Regina Leuenberger Sommer 1848 1921 an ihre Kinder Chronos Zurich 1999 ISBN 3 905313 08 1 S 351 367 Thomas Kloti Und extra will ich ein schones Postbureau Die Wahl von Regina Leuenberger zur Posthalterin von Ursenbach im Jahre 1905 In Museum fur Kommunikation Hrsg Meine Vielgeliebten Briefe der Regina Leuenberger Sommer 1848 1921 an ihre Kinder Chronos Zurich 1999 ISBN 3 905313 08 1 S 313 350 Gerald Lamprecht Feldpost und Kriegserlebnis Briefe als historisch biographische Quelle Grazer zeitgeschichtliche Studien Bd 1 Studien Verlag Innsbruck u a 2001 ISBN 3 7065 1549 0 Reinhard M G Nickisch Brief Metzler Stuttgart 1991 ISBN 978 3 476 10260 7 Edwin Pfaffen Der Austausch familiarer Neuigkeiten als Zeugnis vergangener Alltagswelt Inhaltliche Aspekte des Briefwechsels von 1890 bis 1946 In Museum fur Kommunikation Hrsg Walkenmatt Briefe aus dem Diemtigtal aus Russland und Amerika 1890 1946 Chronos Zurich 2001 ISBN 3 0340 0532 6 S 409 439 Rudolf Probst Tue den Brief verbrennen Anmerkungen zur Briefkultur In Museum fur Kommunikation Hrsg Walkenmatt Briefe aus dem Diemtigtal aus Russland und Amerika 1890 1946 Chronos Zurich 2001 ISBN 3 0340 0532 6 S 387 408 Henner Reitmeier Von der Post zum Posten in Die Brucke Nr 161 3 2012 S 5 7 Archivlink abgerufen am 17 Juni 2023 Anita Runge Lieselotte Steinbrugge Hrsg Die Frau im Dialog Studien zu Theorie und Geschichte des Briefes Ergebnisse der Frauenforschung Bd 21 Metzler Stuttgart 1991 ISBN 3 476 00759 6 Brigitta Schmidt Lauber Zeige mir wie du schreibst und ich sage dir was du bist Bemerkungen zu Brief und Briefkultur In Museum fur Kommunikation Hrsg Meine Vielgeliebten Briefe der Regina Leuenberger Sommer 1848 1921 an ihre Kinder Chronos Zurich 1999 ISBN 3 905313 08 1 S 287 311 Fritz Schlawe Die Briefsammlungen des 19 Jahrhunderts Bibliographie der Briefausgaben und Gesamtregister der Briefschreiber und Briefempfanger 1815 1915 2 Halbbande Metzler Stuttgart 1969 Ulrich Schmitz Eva Lia Wyss Briefkommunikation im 20 Jahrhundert Osnabrucker Beitrage zur Sprachtheorie Bd 64 Obst Duisburg 2002 ISBN 3 924110 64 6 Georg Steinhausen Geschichte des deutschen Briefes Zur Kulturgeschichte des deutschen Volkes 2 Bde Gaertner Berlin 1889 1891 Weidmann Dublin Zurich 1968 Repr Christine Wand Wittkowski Briefe im Mittelalter Der deutschsprachige Brief als weltliche und religiose Literatur Verlag fur Wissenschaft und Kunst Herne 2002 ISBN 3 924670 36 6 Julia Stadter Der Brief im Spiegel der Kunste Briefmotive und Buhnenbriefe in Malerei Literatur und Musiktheater Studiopunkt Verlag Sinzig 2015 ISBN 978 3 89564 164 0 Arnd Beise Jochen Strobel in Zusammenarbeit mit Ute Pott Hrsg Letzte Briefe Neue Perspektiven auf das Ende von Kommunikation Rohrig Universitatsverlag St Ingbert 2015 ISBN 978 3 86110 576 3 Matthias Berg Helmut Neuhaus Hrsg Briefkultur en in der deutschen Geschichtswissenschaft zwischen dem 19 und dem 21 Jahrhundert Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 106 Gottingen 2021 424 S ISBN 978 3 525 37095 7Weblinks Bearbeiten Wiktionary Brief Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Briefe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikiquote Brief Zitate Wikisource Briefe Quellen und Volltexte Preise fur Porto Brief Postkarte in Deutschland auf der Website der Deutschen Post correspSearch Briefeditionen durchsuchen und vernetzenEinzelnachweise Bearbeiten Brief Schreibung Definition Bedeutung Etymologie Synonyme Beispiele 2 November 2020 abgerufen am 17 Juni 2023 Jurgen Martin Die Ulmer Wundarznei Einleitung Text Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15 Jahrhunderts Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1991 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 52 ISBN 3 88479 801 4 zugleich Medizinische Dissertation Wurzburg 1990 S 121 brievelin a b Brief In Wolfram Grallert Lexikon der Philatelie 2 Aufl S 66 Phil Creativ GmbH Schwalmtal 2007 Karl Ernst Sommerfeldt Gunter Starke Dieter Nerius Hrsg Einfuhrung in die Grammatik und Orthographie der deutschen Gegenwartssprache Bibliographisches Institut Leipzig 1981 S 23 f Voltaire Reisen im 18 Jahrhundert In correspondance voltaire de Voltaire Stiftung abgerufen am 27 Juli 2012 PDF 716 kB deutsch Histoire de la poste des origines a nos jours PDF 162 72 kB Richard Grasshoff Die briefliche Zeitung des XVI Jahrhunderts Druck von C W Vollrath 1877 google de abgerufen am 17 Juni 2023 Ludwig Salomon Geschichte des Deutschen Zeitungswesens Erster Band S 3 f Oldenburg Leipzig 1906 Walter Schlappi Kuster Marianne von Bergen Ernst Rufibach Katharina von Steiger Katter Briefe Die Familie Abbuhl in Guttannen und Amerika 1851 1932 Hrsg Museum fur Kommunikation Kurt Stadelmann Chronos Zurich 2015 ISBN 978 3 0340 1302 4 Museum fur Kommunikation Bern Hrsg Walkenmatt Briefe aus dem Diemtigtal aus Russland und Amerika 1890 1946 Chronos Zurich 2001 ISBN 3 0340 0532 6 Museum fur Kommunikation Bern Hrsg Meine Vielgeliebten Briefe der Regina Leuenberger Sommer 1848 1921 an ihre Kinder Chronos Zurich 1999 ISBN 3 905313 08 1 Lit Angelika Marsch Artikel Briefkopfe in Christa Pieske ABC des Luxuspapiers Herstellung Verbreitung und Gebrauch 1860 1930 Museum fur deutsche Volkskunde Berlin 1983 ISBN 3 88609 123 6 S 100 Sammlung Stiftung Westfalisches Wirtschaftsarchiv Dortmund 500 000 Exemplare Last und Lust des Reisens Oder von der Unbequemlichkeit der Fortbewegung zu Lande 1750 1815 Teil 1 Die Reisenden und ihre Equipage 2010 PDF 3 4 MB Teil 2 Von dem Reisen selbst der Fortbewegung und den Hindernissen 2010 PDF 2 6 MB Produkte und Preise auf einen Blick hrsg von Deutsche Post und DHL Stand 1 Mai 2020 Wettbewerb auf dem deutschen Postmarkt PDF Antwort der Bundesregierung Bundestagsdrucksache 19 4122 In dip21 bundestag de Deutscher Bundestag 31 August 2018 abgerufen am 16 September 2018 Sonderpostwertzeichen 2022Normdaten Sachbegriff GND 4008240 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brief amp oldid 234699965