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Die Freie Stadt Frankfurt war von 1815 bis 1866 einer von vier Stadtstaaten im Deutschen Bund Sie war Sitz des Bundestages und ein Finanzzentrum von europaischem Rang Im Frankfurter Wachensturm versuchten Aufstandische 1833 eine deutsche Revolution in Gang zu bringen 1848 49 tagte in der Paulskirche die Frankfurter Nationalversammlung Freie Stadt FrankfurtBundesstaat des Deutschen Bundes Wappen FlaggeFlagge der Freien Stadt Frankfurt 1833 1866 Staatsform RepublikLetztes Oberhaupt Alterer Burgermeister Karl Konstanz Viktor FellnerBestehen 1815 1866Einwohner 91 150 1864 Wahrung Gulden VereinstalerUnmittelbar vorher Grossherzogtum FrankfurtAufgegangen in preussische Provinz Hessen NassauUmgebungskarteIm Deutschen Krieg wurde sie am 16 Juli 1866 von preussischen Truppen besetzt Am 3 Oktober 1866 annektierte Preussen die Freie Stadt Frankfurt und gliederte sie der neu geschaffenen Provinz Hessen Nassau ein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Koalitionskriege und Wiener Kongress 1 2 Frankfurt als Bundeshauptstadt 1 3 Stadtentwicklung 1 4 Das Handels und Verkehrszentrum 1 5 Schwarz Rot Gold 1 6 Das Ende der Freien Stadt 1 7 Die Eingliederung in den preussischen Staat 2 Territorium 2 1 Stadtbezirk 2 2 Landbezirk 2 3 Forstbezirk 3 Einwohnerzahlen 4 Verfassung und Verwaltung 4 1 Gesetzgebender Korper 4 2 Standige Burgerreprasentation 4 3 Senat 4 4 Burgermeister 4 5 Justiz 4 6 Verwaltung 4 7 Quartiere 4 8 Schulwesen 5 Religionsgemeinschaften 5 1 Kirchenverfassung 5 2 Evangelisch lutherische Kirche 5 3 Fortwirken der Dotation 5 4 Evangelisch reformierte Kirche 5 5 Katholische Kirche 5 6 Israelitische Gemeinde 6 Auswartige Beziehungen 7 Militarwesen 8 Wahrung und Masseinheiten 8 1 Wahrung 8 2 Masseinheiten 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 Quellen und AnmerkungenGeschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte von Frankfurt am Main Koalitionskriege und Wiener Kongress Bearbeiten nbsp Ruckzug der franzosischen Armee am 1 November 1813 nbsp Abnahme des Burgereides am 16 Oktober 1816Frankfurt am Main war seit 1220 eine selbstverwaltete Stadt und wurde 1372 Freie Reichsstadt im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation Aufgrund ihrer Bedeutung als Wahl und Kronungsstadt der Kaiser wurde sie nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 nicht mediatisiert wie die meisten anderen Reichsstadte sondern behielt ihre Selbstandigkeit Erst im Rheinbundvertrag vom 12 Juli 1806 fiel die Reichsstadt an das von Napoleon dem letzten Erzbischof von Mainz Carl Theodor von Dalberg zugesprochene Furstentum Aschaffenburg das 1810 im Grossherzogtum Frankfurt aufging Frankfurt bildete im Grossherzogtum ein eigenes Departement Napoleon plante das Grossherzogtum als einen Pufferstaat zwischen Deutschland und Frankreich den spater Napoleons Stiefsohn Eugene de Beauharnais ubernehmen sollte Dalberg fuhrte eine Reihe von Reformen in der mittelalterlichen Stadtverfassung ein Die nach dem Fettmilch Aufstand erlassene Ratsverfassung von 1614 die den Patrizierfamilien der Ganerbschaften Alten Limpurg und Zum Frauenstein die Vorherrschaft sicherte wurde abgeschafft Justiz und Verwaltung nach franzosischem Vorbild reformiert Alle Burger gleich welcher Konfession erhielten das Recht die 28 Burgerreprasentanten eine Art Stadtparlament in gleicher und geheimer Wahl zu bestimmen Am 28 Dezember 1811 erhielten auch die Frankfurter Juden gegen die Zahlung einer kollektiven Ablosung von 440 000 Gulden die volle burgerliche Gleichberechtigung Leibeigenschaft und Frondienste der in den acht Frankfurter Dorfern wohnenden Landbevolkerung wurden abgeschafft Die 1804 begonnene Schleifung der mittelalterlichen Stadtbefestigung wurde rasch abgeschlossen und ein 1809 erlassenes Baustatut des Stadtbaumeisters Johann Georg Christian Hess schuf die Voraussetzung fur die klassizistische Umgestaltung des Stadtbildes Die Burger nahmen das Ende des Alten Reiches gelassen und zeigten sich den Dalbergschen Reformen gegenuber aufgeschlossen Catharina Elisabeth Goethe hatte die territorialen Veranderungen der Koalitionskriege so kommentiert Mag meinetwegen das rechte und linke Rheinufer zugehoren wem es will das stort mich weder im Schlaf noch im Essen 1 Zu den Reformen schrieb sie am 1 Juli 1808 an ihren Sohn Die alten Perucken hatten so was bis an Jungsten Tag nicht zuwege gebracht Doch gab es auch Grund zur Unzufriedenheit Die Emanzipation der Juden sorgte fur Konkurrenz zu den christlichen Kaufleuten und Handwerkern wahrend die Wirtschaft insgesamt unter der Kontinentalsperre litt 1810 wurde auf der Pfingstweide vor den Toren der Stadt ein grosses Lager mit englischer Konterbande offentlich verbrannt und die Frankfurter Messen lagen danieder Nach der Volkerschlacht bei Leipzig am 18 Oktober 1813 wandte sich daher auch die stadtische Burgerschaft gegen die als Fremdherrschaft empfundene franzosische Besatzung wahrend der Franzosenzeit Nach letzten Gefechten am 31 Oktober 1813 zog die franzosische Armee am 1 November ab Der Grossherzog war schon am 28 Oktober ins Exil gegangen Am 6 November zogen die Alliierten in Frankfurt ein Das Zentralverwaltungsdepartement fur die Zivilverwaltung in den zuruckeroberten Gebieten unter Leitung des Freiherrn vom Stein nahm seinen provisorischen Sitz in Frankfurt Er forderte schon im Dezember 1813 die Stadt Frankfurt mit ihrem ehemaligen Gebiete fur eine freie deutsche Stadt zu erklaren und in ihre alte Verfassung wieder einzusetzen 2 Dagegen regte sich Widerstand da die Stadt vom Konigreich Bayern beansprucht und diesem von Kaiser Franz I von Osterreich auch bereits zugesagt war Aber auch Nassau forderte die Souveranitat uber Frankfurt Erst nach zahen diplomatischen Verhandlungen beschloss der Wiener Kongress am 9 Juni 1815 in Artikel 46 der Kongressakte La ville de Francfort avec son territoire tel qu il se trouvait en 1803 est declaree libre et fera partie de la Ligue Germanique 3 Da es kein Reich und keinen Kaiser mehr gab hiess die ehemalige freie Reichsstadt nunmehr Freie Stadt und war wie die anderen deutschen Lander ein volkerrechtlich vollig selbstandiger Staat Dies lag damals durchaus im preussischen Interesse weil es neben Osterreich keine zweite suddeutsche Grossmacht wollte und ein neutrales Frankfurt als Sitz des Deutschen Bundes favorisierte Am 9 Juli 1815 erhielt die Stadt ihre Souveranitatsrechte ubertragen Um die kunftige Verfassung wurde noch uber ein Jahr gerungen Am 18 Oktober 1816 wurde die Konstitutionserganzungsakte in einer feierlichen Burgerversammlung auf dem Romerberg beschworen Die neue Verfassung restaurierte in wesentlichen Teilen die alten reichsstadtischen Gesetze wobei die Rolle des Rats nun dem Senat zufiel Nach der Konstitutionserganzungsakte ruhte die Souveranitat der Stadt auf der Gesamtheit der christlichen Burgerschaft Die Bewohner der Frankfurter Landgemeinden und die Juden galten wieder als Staatsuntertanen ohne volle Burgerrechte 1818 wurde die Leibeigenschaft der Dorfbewohner abgeschafft Erst am 1 September 1824 beschloss die Gesetzgebende Versammlung nach achtjahrigen Auseinandersetzungen in der zuletzt Osterreich und Preussen zugunsten der Frankfurter Juden interveniert hatten das Gesetz zur privatburgerlichen Gleichstellung der Juden Wahrend der antijudischen Hep Hep Krawalle bei denen es zwischen August und Oktober 1819 in uber 80 Stadten und Ortschaften im Deutschen Bund und uber seine Grenzen hinaus zu zahlreichen Ausschreitungen und Vorfallen kam war Frankfurt zwischen dem 8 und 12 August 1819 Schauplatz der neben Wurzburg schwersten Gewaltexzesse Uber vier Tage befand sich die Stadt durch massive gewaltsame Ausschreitungen im Ausnahmezustand 4 Judische Geschafte und Wohnhauser in der Umgebung der Judengasse wurden attackiert und geplundert Personen korperlich und teils auch mit Schusswaffen angegriffen Bei den Krawallen gab es Verletzte anders als in Wurzburg aber gab es keine Toten Die Zahl der Tumultanten und Angreifer die sich am Abend des 10 August vor dem Geschaftshaus Rothschilds versammelten wird zeitgenossischen Quellen mit bis zu 6 000 angegeben Viele judische Bewohnerinnen und Bewohner verliessen an diesem Tag fluchtartig die Stadt Polizei und Militar konnten die Lage zunachst nicht unter Kontrolle bringen Erst am 12 August konnte das Militar die Lage beruhigen und die judischen Familien kehrten in den folgenden Tagen wieder in ihre Hauser zuruck 5 Die Vorrechte der Patrizier wurden nicht wiederhergestellt allerdings enthielt die Verfassung auch standische Elemente z B im Hinblick auf die Zusammensetzung des Senats und die Einschrankung der Gewerbefreiheit durch das Zunftwesen Vor allem aber war die politische Mitbestimmung an das Burgerrecht gebunden das den Nachweis eines Vermogens von mindestens 5000 Gulden verlangte 1817 waren von den 38 657 Einwohnern 6 des kleinen Staates 4848 vollberechtigte Burger in deren Haushalten weitere 17 670 Angehorige wohnten Hinzu kamen 3173 einheimische und 1170 auswartige Juden 1996 steuerpflichtige Beisassen 3408 Permissionisten vorubergehend ansassige Auslander hauptsachlich Diplomaten Kaufleute und Handwerker sowie die 6392 Bewohner der acht Frankfurter Dorfer Der 18 Oktober Jahrestag der Volkerschlacht und der Konstitutionserganzungsakte wurde bis 1848 alljahrlich als Frankfurter Nationalfeiertag festlich begangen Frankfurt als Bundeshauptstadt Bearbeiten nbsp Das Palais Thurn und Taxis um 1900Seit dem 5 November 1816 hatte der Bundestag seinen Sitz im Palais Thurn und Taxis in der Grossen Eschenheimer Strasse Die Mitgliedsstaaten richteten in der Stadt Gesandtschaften ein Die Bundeszentralbehorde eine Koordinierungsstelle der politischen Polizei der Bundesmitglieder hatte in Frankfurt seit den 1830er Jahren ihren Sitz Stadtentwicklung Bearbeiten nbsp Frankfurt am Main mit der klassizistischen Mainfront vom Muhlberg aus gesehen etwa 1845 Altkolorierter Stahlstich von H Worms Die vermogende Oberschicht der Stadt liess an der Zeil am Rossmarkt entlang des Anlagenrings und an den Mainufern grosszugige Wohnhauser durch Architekten wie Salins de Montfort und Friedrich Rumpf entstehen und stiftete eine Reihe von wissenschaftlichen Gesellschaften wie die Polytechnische Gesellschaft und den Physikalischen Verein 1819 grundete Freiherr vom Stein die Gesellschaft fur altere deutsche Geschichtskunde Monumenta Germaniae Historica 1825 erbaute Stadtbaumeister Johann Friedrich Christian Hess die reprasentative Stadtbibliothek gleichzeitig entstand am Eschenheimer Turm der Neubau der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft Von hier aus ging Eduard Ruppell auf seine ausgedehnten Forschungsreisen nach Afrika Die 1829 eroffnete Stadelschule zog renommierte Kunstler aus ganz Europa an darunter Bertel Thorvaldsen Philipp Veit Eduard von Steinle und Moritz von Schwind Auch das Kulturleben der Stadt wurde von burgerlichen Stiftungen und Vereinen gepflegt darunter dem Frankfurter Kunstverein der Museumsgesellschaft dem Cacilienverein und dem Stadtischen Theater 1828 legte Stadtgartner Sebastian Rinz etwa eine Viertelstunde ausserhalb der alten Stadtmauern einen neuen Hauptfriedhof und einen judischen Friedhof an Die noch aus dem Mittelalter stammenden alten Friedhofe der Peterskirchhof und der alte judische Friedhof wurden geschlossen Ebenfalls 1828 begann die Firma Knoblauch amp Schiele das erste Gaswerk der Stadt mit der Belieferung von Privathaushalten 1830 regelte die Stadt in den beiden Dotationsvertragen den Unterhalt der im stadtischen Besitz befindlichen Kirchen die Besoldung der Pfarrer und das kirchliche Schulwesen Viele der kleinen alteren Kirchen vor allem die 1803 sakularisierten ehemaligen Kloster verfielen oder wurden zu profanen Zwecken genutzt Dagegen wurde der seit 1789 als Bauruine stehende Neubau der Paulskirche 1833 endlich vollendet Nur allmahlich wuchs die Siedlungsflache der Stadt uber die auf dem Gelande der alten Stadtbefestigung angelegten Wallanlagen hinaus zunachst entlang der alten Landstrassen Noch bis 1837 wurden die schmiedeeisernen Stadttore jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit verschlossen Wer spater kam musste wie im Mittelalter den Sperrbatzen zahlen was 1830 und 1831 zu blutigen Krawallen dem Sperrbatzenkrawall fuhrte Das Handels und Verkehrszentrum Bearbeiten nbsp Frankfurt am Main 1831 nbsp Der Taunusbahnhof von 1839Obwohl die uralte Frankfurter Messe wahrend der freistadtischen Zeit einen Tiefpunkt ihrer Geschichte erlebte stieg Frankfurt zu einem Handels und Finanzplatz von europaischer Bedeutung auf Wichtigste Grossbank war das in ganz Europa vertretene Haus Rothschild Unter den christlichen Bankiers nahm das Haus Bethmann den ersten Rang ein Beide dominierten den Handel mit europaischen Staatspapieren Gegen die preussischen Zollvereinsplane gab es erhebliche Widerstande weil sie die Rolle Frankfurts empfindlich bedrohten Die Stadt trat 1828 dem gegen die preussischen Aktivitaten gerichteten Mitteldeutschen Handelsverein bei konnte jedoch nicht verhindern dass der Nachbarstaat Hessen Darmstadt sich dem preussischen Zollgebiet anschloss Als nach der Grundung des Deutschen Zollvereins 1834 auch Nassau dazu gehorte war die Stadt vollstandig von preussischem Zollgebiet umschlossen Dies hatte innerhalb kurzer Zeit einen dramatischen Ruckgang des Frankfurter Handels zur Folge wahrend die Nachbarstadte Offenbach Hochst und Bockenheim eine Blutezeit erlebten 1836 trat die Freie Stadt als letzter Staat der Region dem Zollverein bei Gunstiger verlief die Entwicklung Frankfurts zu einem Verkehrszentrum wobei sich wie seit alters her die gunstige Lage der Stadt bemerkbar machte 1832 schloss die Stadt einen Freihandels und Schifffahrtsvertrag mit England Dafur wurde eigens die erste Stadtflagge in den traditionellen Frankfurter Farben entworfen zwei rote und zwei weisse Streifen mit dem Frankfurter Adler in der linken oberen Ecke Zwar blieb die von Simon Moritz von Bethmann geforderte und seit 1829 betriebene Dampfschifffahrt auf dem Main wegen der ungunstigen Wasserfuhrung des nicht kanalisierten Flusses eine Episode dafur nahm die Stadt beim Ausbau des deutschen Eisenbahnnetzes von Anfang an eine fuhrende Rolle ein Frankfurter Bankiers an ihrer Spitze Moritz von Bethmann forderten den Eisenbahnbau nach Kraften Unsere Vaterstadt in dem Mittelpunkte Deutschlands gelegen wo sich die Strassen von Nord zu Sud von Ost zu West begegnen darf nicht versaumen sich der Verbindungsmittel zu versichern Die Eisenbahnen von Hamburg Leipzig Augsburg Nurnberg Basel Mainz mussen in Frankfurt zusammentreffen Ist dies erreicht so ist auch der Wohlstand unserer Stadt aufs neue gesichert 7 Die erste Eisenbahnanleihe war vierzigfach uberzeichnet Der Bau der ersten Frankfurter Eisenbahn gelang jedoch erst 1839 nach zahen Verhandlungen da die 40 Kilometer lange Strecke der Taunusbahn nach Wiesbaden trotz ihrer Kurze uber das Gebiet von drei Staaten fuhrte die miteinander im wirtschaftlichen Wettbewerb lagen Bis 1848 war Frankfurt bereits ein Knotenpunkt in dem funf Eisenbahnstrecken aus allen Himmelsrichtungen zusammenliefen Die genannte Taunusbahn die Main Neckar Bahn nach Baden die Main Weser Bahn nach Kassel und in den preussischen Raum die Frankfurt Hanauer Eisenbahn Richtung Bayern und Osterreich und die Homburger Bahn mit nur regionaler Bedeutung Schwarz Rot Gold Bearbeiten Hauptartikel Revolution von 1848 1849 in der Freien Stadt Frankfurt nbsp Die Paulskirche 1848 nbsp Die NationalversammlungFrankfurt war eines der Zentren der revolutionaren Bewegung des Vormarz Ludwig Borne der 1786 in der Judengasse geborene Publizist wurde mit seinen satirischen Schriften zu einer herausragenden Figur des Jungen Deutschland Obwohl der Bundestag und die um ihr Ansehen furchtende stadtische Obrigkeit versuchten die politischen Vereine zu verbieten und die Verbreitung liberaler Schriften zu unterdrucken waren die oppositionellen Kreise der Stadt spatestens nach der Julirevolution von 1830 von revolutionarem Geist erfullt Der Schritt vom idealistischen Eifer zur entscheidenden Tat misslang jedoch grundlich Der Plan zum Frankfurter Wachensturm vom 3 April 1833 wurde verraten die kleine Armee der Stadt das Linienbataillon schlug den vor allem von Studenten und polnischen Exil Offizieren getragenen Aufstand blutig nieder Fur die burgerliche Elite Frankfurts hatte das weitgehend folgenlose Ereignis trotzdem empfindliche Konsequenzen da seitdem eine Garnison von 2 500 osterreichischen und preussischen Soldaten ab 1837 noch 2 000 Soldaten 8 die stadtische Souveranitat herausforderte und die furstlichen Bundestagsdiplomaten die Freie Stadt fortan als liberales Nest schmahten 9 In den vierziger Jahren wuchs das Nationalbewusstsein Der Bildhauer Ludwig Schwanthaler schuf 1844 das Goethe Denkmal dessen feierliche Einweihung ebenso zur nationalen Kundgebung wurde wie 1846 der erste Germanistentag im Kaisersaal des Romers der kurz zuvor von Kunstlern wie Philipp Veit Alfred Rethel und Eduard von Steinle mit den Bildern aller 52 Kaiser des Heiligen Romischen Reichs geschmuckt worden war Seit dem Winter 1845 46 tagte das Montagskranzchen ein von dem Rechtsanwalt Maximilian Reinganum gegrundeter Zusammenschluss der Frankfurter demokratischen Vereine Anfang Marz 1848 schwappte die revolutionare Stimmung aus Frankreich kommend nach Deutschland Wie uberall wurde auch in Frankfurt die Forderung nach Presse und Versammlungsfreiheit staatsrechtlicher Gleichstellung aller Burger Amnestie der wegen politischer Delikte Inhaftierten und nach allgemeiner Volksbewaffnung erhoben Am 3 Marz gestand der Senat alle Forderungen bis auf die vollige Emanzipation der Juden zu Die Reformvereine des Montagskranzchens forderten eine Verfassungsreform auch fur Frankfurt Eine von allen Burgern zu wahlende Konstituante sollte eine neue Verfassung als Ersatz fur die Konstitutionserganzungsakte erarbeiten Am 9 Marz wehte die schwarz rot goldene Fahne uber dem Bundespalais Am 31 Marz trat das Vorparlament in der in aller Eile umgebauten Paulskirche zusammen Wande und Fenster der Kirche wurden mit schwarz rot goldenen Fahnen geschmuckt die Kanzel wurde mit einem Tuch verhullt die Orgel durch einen breiten Vorhang verdeckt der ein Gemalde zeigte die Germania mit Fahne und Schwert rechts und links von je einem Lorbeerkranz mit vaterlandischen Versen Anstelle des Altars wurde der Prasidententisch aufgebaut Am 18 Mai 1848 zogen die Parlamentarier der Frankfurter Nationalversammlung des ersten frei gewahlten deutschen Parlaments feierlich in die Paulskirche ein Zum Vertreter der Freien Stadt war am 28 April der Jurist Friedrich Siegmund Jucho gewahlt worden Er wurde Schriftfuhrer der Nationalversammlung und schloss sich der Fraktion Westendhall der linken Mitte an spater gehorte er zu den Erbkaiserlichen um Heinrich von Gagern nbsp Barrikadenkampfe am 18 September 1848 nbsp Denkmal fur die Gefallenen des 18 September 1848Mit zunehmender Dauer und Zahigkeit der Parlamentsdebatten schwand die schwarzrotgoldene Begeisterung der Frankfurter Eine ausserparlamentarische Opposition radikaler Demokraten und Sozialisten gewann zunehmenden Einfluss in den unterprivilegierten Bevolkerungsschichten und den zahlreichen in die Stadt gestromten Fremden Es kam zum Wendepunkt der Revolution den Septemberunruhen Nachdem die Nationalversammlung am 16 September mit knapper Mehrheit im zweiten Anlauf den Waffenstillstand von Malmo im Schleswig Holsteinischen Krieg angenommen hatte radikalisierte sich der in seinen nationalen Gefuhlen enttauschte Mob Am 18 September rissen Aufstandische an vierzig Stellen der Stadt das Strassenpflaster auf und errichteten Barrikaden Die preussischen Abgeordneten Felix Furst von Lichnowsky und Hans von Auerswald wurden auf offener Strasse ermordet Erst das aus der Bundesfestung Mainz aus Darmstadt und Friedberg herbeigerufene preussische und hessische Militar stellte die Ordnung gewaltsam wieder her Dabei fielen 30 Aufstandische und 12 Soldaten Von nun an gab es in Frankfurt stets eine Besatzungstruppe der grossen Territorialstaaten Preussen Osterreich und Bayern Die gemischte Patrouille wurde einerseits bespottet sie erinnerte die Burger andererseits schmerzlich daran dass man der Stadt nicht mehr zutraute die offentliche Sicherheit und Ordnung alleine zu wahren Die traditionsreiche Burgerwehr wurde aufgelost ihre Waffen mussten sie abliefern Die meisten Burger begrussten jedoch das Eingreifen des Militars so auch der nach Frankfurt zugezogene Philosoph Arthur Schopenhauer der die Hinterbliebenen der 12 gefallenen Soldaten testamentarisch bedachte Nach diesen Septemberunruhen polarisierte sich die Diskussion auch in der Nationalversammlung Die Anhanger der Grossdeutschen Losung die einen deutschen Nationalstaat unter Einbeziehung der deutschen Lande Osterreichs forderten konnten sich nicht durchsetzen Als auch die kleindeutsche Losung einer konstitutionellen Monarchie mit einer im preussischen Herrscherhaus erblichen Kaiserkrone scheiterte loste sich die Nationalversammlung weitgehend auf Ihre Reste zogen am 31 Mai 1849 nach Stuttgart um Auch in Frankfurt scheiterte die Revolution Zwar wurden am 30 Oktober 1848 die 120 Mitglieder der Konstituante gewahlt doch kam die Arbeit an dem Verfassungsentwurf nur langsam voran Im Marz 1849 scheiterte ein radikaler Entwurf im September 1849 ein revidierter Schliesslich verabschiedete die Konstituante am 3 Dezember 1849 einen Entwurf der sich in 195 Artikeln sehr stark an die Paulskirchenverfassung anlehnte Inzwischen hatte sich die politische Grosswetterlage aber so geandert dass der Senat die Verfassungsreform unterband Er verbot durch Beschluss vom 31 Dezember 1849 die geplante Volksabstimmung uber die neue Verfassung und schrieb stattdessen regulare Wahlen nach der alten Verfassung fur die Gesetzgebende Versammlung aus die am 21 Januar 1850 zusammentrat Die Konstituante loste sich daraufhin selbst auf Am 13 August 1850 wurde auch die schwarz rot goldene Flagge uber dem Palais Thurn und Taxis wieder eingezogen Das Ende der Freien Stadt Bearbeiten nbsp Frankfurter FurstentagAuch nach der Auflosung der Nationalversammlung und der Wiederherstellung der Bundestagsdiplomatie 1850 setzte sich die demokratische Opposition weiterhin fur ihre Forderungen ein auch wenn der Senat mit Rucksicht auf die deutschen Fursten einen restaurativen Kurs steuerte Trotzdem kam es allmahlich auch in der altertumlichen Stadtverfassung zu Reformen 1853 brachte eine Wahlrechtsreform den Bewohnern des Landbezirks das Wahlrecht Die Gerichts und Verwaltungsreform von 1856 fuhrte die Gewaltenteilung ein indem sie die Senatoren aus den Gerichten und der Gesetzgebenden Versammlung zuruckzog Gerichtsverfahren fanden kunftig in offentlicher und mundlicher Verhandlung statt und die anderswo langst ublichen Schwurgerichte wurden eingefuhrt 1851 bis 1859 vertrat Otto von Bismarck die preussischen Interessen als Gesandter beim Deutschen Bundestag in Frankfurt Die Liberalitat der burgerlichen Frankfurter Gesellschaft und die Freiheit der Presse missfielen ihm grundlich Am 14 April 1853 schrieb er an den Minister von Manteuffel Was die demokratische Stimmung und die Wuhlereien unter der Bevolkerung von Stadt und Umgegend betrifft so konnen wir meiner Uberzeugung nach diesen Gefahren erst dann mit Erfolg entgegentreten wenn wir diesen Teil von Deutschland einer militarischen Diktatur ohne jede Rucksicht auf gerichtliche Formen und deren Schutz unterwerfen 10 1864 fielen nach jahrelangen Auseinandersetzungen endlich die Reste der mittelalterlichen Zunftordnungen Die Gewerbefreiheit setzte sich durch und auch die letzten Einschrankungen der Rechte judischer Burger wurden abgeschafft Kurz vor dem Ende der Freien Stadt im Juni 1866 wurde anstelle des bisherigen nach Berufsstanden geordneten Wahlverfahrens fur die Gesetzgebende Versammlung ein direktes Mehrheitswahlrecht fur alle Burger eingefuhrt das allerdings weiterhin an das Burgerrecht und damit ein Vermogen von mindestens 5000 Gulden gebunden war Das neue Wahlrecht wurde vor der preussischen Annexion nicht mehr angewandt Wegen der von Handel und Handwerk bestimmten Wirtschaftsstruktur und der fehlenden Gewerbefreiheit gab es in Frankfurt bis 1866 kein Industrieproletariat Dem 1863 gegrundeten ersten Arbeiterverein Frankfurts gehorten nur 67 Mitglieder an davon 33 Schneider Der preussisch osterreichische Gegensatz steuerte Deutschland inzwischen immer mehr auf einen Krieg zu Auch der Frankfurter Furstentag im August 1863 auf Einladung Osterreichs abgehalten brachte aufgrund des preussischen Boykotts keine Losung Das Scheitern des Gipfeltreffens brachte aber die Frankfurter Offentlichkeit die schon seit jeher mit Osterreich sympathisierte vollends gegen Preussen auf Auch die liberale Frankfurter Presse war mehrheitlich antipreussisch vor allem die seit 1617 bestehende Frankfurter Ober Post Amts Zeitung das franzosischsprachige Journal de Francfort und die seit 1856 bestehende Handelszeitung In der seit 1860 erscheinenden satirischen Zeitschrift Frankfurter Latern kritisierte Herausgeber Friedrich Stoltze die Politik Bismarcks in immer scharferen Glossen und Karikaturen Er wurde daraufhin mit Haftbefehl in Preussen gesucht und konnte die Grenzen seiner Heimatstadt nicht mehr verlassen Im Umfeld des 1859 in Frankfurt gegrundeten Deutschen Nationalvereins gab es jedoch auch einflussreiche Frankfurter die an die preussische Sendung zur Herstellung der deutschen Einheit glaubten Ihr Sprachrohr war das nationalliberale preussisch subventionierte Frankfurter Journal Preussischer Generalkonsul in Frankfurt war der angesehene Bankier Moritz von Bethmann der auch einer der Gastgeber des Furstentages gewesen war Aus Protest gegen die Bismarcksche Politik gab er sein Amt jedoch spater auf nbsp Einmarsch preussischer Truppen am 16 Juli 1866 durch das Allerheiligentor nbsp Durchmarsch am Rossmarkt Frankfurt am Main nbsp Manteuffels Kontributionsforderung vom 20 Juli 1866Als sich im Fruhsommer 1866 der Deutsche Krieg unausweichlich abzeichnete blieb die Stadt getreu ihrer Devise Stark im Recht bundestreu Sie stimmte am 14 Juni 1866 fur die Bundesexekution gegen Preussen erklarte jedoch gleichzeitig dass sie sich nicht am Bruderkrieg beteiligen werde Es gelang ihr jedoch nicht sich aus den kriegerischen Verwicklungen herauszuhalten da Preussen die Frankfurter Bundestreue als feindlich ansah und Bismarck entschlossen war die deutsche Einheit unter Preussens Fuhrung mit Gewalt herzustellen und Osterreich aus der deutschen Politik zu verdrangen nbsp Bekanntmachung uber die Einquartierungen in Frankfurt am Main als Strafe fur die Nichtzahlung der KriegskontributionAm 16 Juli 1866 okkupierten Preussische Truppen unter General Eduard Vogel von Falckenstein die unverteidigte Stadt und belegten sie sofort mit scharfsten Repressalien Bereits am 17 Juli wurde ihr eine erste Kontribution von rund 5 8 Millionen Gulden auferlegt die sofort bezahlt wurde Der am 20 Juli zum Nachfolger Falckensteins ernannte Edwin von Manteuffel erhob daraufhin eine zweite Kontributionsforderung von 25 Millionen Gulden die von den damals etwa 35 000 Burgern der Freien Stadt aufgebracht werden sollte unter denen nur etwa 8 000 steuerpflichtig waren Zahlreiche Burger darunter alle Mitglieder des Senats wurden mit Einquartierungen belegt die Burger hatten ihre privaten Reitpferde fur die Armee zu stellen die Handler und Gastwirte der Stadt wurden gezwungen grosse Vorrate an Lebensmitteln Wein und Zigarren an die preussische Feldintendantur auszuliefern 11 Den Frankfurter Zeitungen mit Ausnahme des Journals wurde das Erscheinen verboten der Redakteur der Oberpostamtszeitung Hofrat Fischer Goullet wurde verhaftet und erlitt bei einer Vernehmung einen todlichen Schlaganfall Die Senatoren von Bernus und Speltz wurden als Geiseln in die Festung Koln gebracht durften jedoch am 19 Juli gegen Verpfandung ihres Ehrenworts wieder nach Frankfurt zuruckkehren Zahlreiche Frankfurter flohen ins Ausland so Friedrich Stoltze nach Stuttgart und der Naturforscher Eduard Ruppell in die Schweiz Ende 1866 durften die Emigranten im Rahmen einer allgemeinen Amnestie zuruckkehren Der Senat unter Burgermeister Fellner lehnte einen freiwilligen Anschluss der Stadt an Preussen nicht grundsatzlich ab und erklarte sich bereit die Stadtgeschafte als Bevollmachtigter der Besatzer weiterzufuhren Fellner wurde am 22 Juli vom preussischen Militarkommando vereidigt und pladierte im Senat dafur die zweite Kontributionsforderung ebenso wie die erste zu erfullen jedoch bei der preussischen Regierung um eine Moglichkeit zur Ratenzahlung zu bitten nbsp Preussisches Annexionspatent vom 3 Oktober 1866 nbsp Proklamation des preussischen Konigs an die Burger Frankfurts nbsp Verkundung der Annexion am 8 Oktober 1866Die Gesetzgebende Versammlung und die Standige Burgerreprasentation der Freien Stadt lehnten diesen Vorschlag jedoch am 23 Juli 1866 ab um gegen die Behandlung der Stadt zu protestieren Der preussische Stadtkommandant Generalmajor von Roder legte dies als offene Rebellion aus und forderte Fellner auf bis zum nachsten Morgen eine Proskriptionsliste mit den Namen und Besitzverhaltnissen aller Mitglieder der stadtischen Korperschaften offenzulegen Andernfalls drohte er mit der Bombardierung und Plunderung der Stadt Fellner fand sich somit in einem unauflosbaren Konflikt zwischen seinen Pflichten gegenuber der Stadt und ihren Burgern einerseits und seinem Eid als Regierungsbevollmachtigter andererseits eine Situation in der er keinen anderen Ausweg als den Selbstmord sah Am Morgen seines 59 Geburtstages dem 24 Juli 1866 erhangte sich Fellner in seinem Wohnhaus in der Seilerstrasse Obwohl die Mitteilung seines Todes von der preussischen Militarbehorde unterdruckt wurde verbreitete sie sich rasch in der Burgerschaft Uber 6 000 Burger gaben ihm bei seinem Begrabnis auf dem Hauptfriedhof am 26 Juli 1866 das letzte Geleit obwohl die Beerdigung auf Anordnung des Stadtkommandanten am fruhen Morgen um vier Uhr 30 stattzufinden hatte Bei der Trauerfeier uberreichte Fellners Schwager Appellationsgerichtsrat Kugler dem neuen preussischen Landrat Dienst die leere Proskriptionsliste und den Strick mit dem Fellner sich erhangt hatte Danach wurden die schlimmsten Repressalien gelockert Bismarck hatte in diplomatischen Kontakten mit dem franzosischen Kaiser und dem russischen Zaren die Gewissheit gewonnen dass diese der preussischen Annexionspolitik keinen Widerstand entgegensetzen wurden Eine Delegation der Stadt unter Fuhrung des Senators Muller erreichte Ende Juli bei Bismarck in dessen bohmischem Hauptquartier einen Aufschub der Kontributionsforderung erhielt aber zugleich die Mitteilung dass die Annexion beschlossene Sache sei Am 28 Juli setzte Preussen eine Zivilverwaltung unter dem Landrat Guido von Madai ein und ernannte Senator Samuel Gottlieb Muller zum amtierenden Burgermeister Im September stimmten beide Hauser des preussischen Landtags fur das von der Regierung vorgelegte Annexionsgesetz das am 23 September veroffentlicht wurde Die Annexion vollzog sich am 8 Oktober 1866 mit der offentlichen Verlesung des Patentes wegen Besitznahme der vormaligen Freien Stadt Frankfurt und der Allerhochsten Proclamation an die Einwohner der vormaligen freien Stadt Frankfurt durch den neuen Zivilgouverneur von Patow auf dem Romerberg In das Hoch auf den Konig soll nur ein einziger der versammelten Frankfurter eingestimmt haben Nach dem Ende von uber 600 Jahren als eigenstandige Stadtrepublik verblieben in Deutschland nur noch drei Stadtstaaten Lubeck das 1937 an Preussen fiel sowie die Freie Hansestadt Bremen und Hamburg die diese alte Tradition bis heute fortsetzen Die Eingliederung in den preussischen Staat Bearbeiten nbsp Gemeinden des preussischen Stadtkreises Frankfurt nbsp Der Dombrand am 14 August 1867 nbsp Der Friede von FrankfurtTrotz der Einsicht in die realpolitische Notwendigkeit und der Gewissheit dass die kleine Republik deren Grenzen man an einem Tag umwandern konnte im Zeitalter der Nationalstaaten schon langst ein Anachronismus geworden war sturzte der Verlust der Freiheit und der politischen Bedeutung als Bundesstadt die Frankfurter Gesellschaft in eine tiefe Depression Stoltze schrieb sarkastisch No immerhin die alte Frei Reichs Wahl Kronungs Mess und Hannelsstadt is jetzt e preussisch Provinzstadt worn 12 Noch bis weit ins 20 Jahrhundert hinein bezeichneten sich die Frankfurter als Musspreussen Zu der Demutigung trat die Furcht vor dem wirtschaftlichen Ruin aufgrund der weiterhin bestehenden preussischen Kontributionsforderungen Wahrend die Frankfurter Verhandlungsfuhrer die Ruckzahlung der bereits geleisteten Kontribution verlangten weil sie unrechtmassig erhoben sei und dabei Unterstutzung beim preussischen Zivilgouverneur Patow und sogar im Landtag fand weigerte sich das Finanzministerium da die Gelder schon im Haushalt verplant seien Schliesslich griff Bismarck ein der die Frankfurter offentliche Meinung zugunsten Preussens beeinflussen wollte Da Konig Wilhelm mit dem Annexionspatent fur ein Jahr personlich die alleinige gesetzgebende Gewalt fur die Stadt ubernommen hatte konnte er im Sommer 1867 bei einer Audienz in Bad Ems den Vertretern der stadtischen Gremien zusichern dass der preussische Staat die zur Deckung von Kriegslasten aufgenommenen Anleihen als Staatsschulden der fruheren Freien Stadt Frankfurt ansehen und ubernehmen werde Damit war der Weg fur eine Aufteilung des staatlichen und des kommunalen Vermogens der Freien Stadt Frankfurt vorgezeichnet Im Marz 1869 wurde der Frankfurter Rezess vereinbart 13 Der Preussische Staat ubernahm Grundstucke Gebaude und sonstiges Vermogen der Frankfurter Eisenbahnen des Frankfurter Militars den Staatstelegraphen die staatlichen Archivalien verschiedene Strassen mit uberortlicher Bedeutung und die Mainbrucke sowie die Schuldtitel der Freien Stadt und die Pensionsverpflichtungen gegenuber ihren Beamten Die Stadt behielt ihren Lotteriefonds der jahrlich 200 000 Gulden abwarf bis 1872 dazu eine Entschadigung von zwei Millionen die der Konig aus seinem Privatfonds um eine weitere Million aufstockte Als weitere versohnliche Geste unterstutzte der Konig den Wiederaufbau des am 15 August 1867 niedergebrannten Kaiserdomes Der Brand der alten Wahl und Kronungskirche der Kaiser in der Nacht vor dem Antrittsbesuch des preussischen Konigs in seiner neuen Provinzstadt war den Frankfurtern als Fanal erschienen Friedrich Stoltze fasste die Gefuhle der Frankfurter in die Worte Alles was uns lieb und theuer Was uns heilig hoch und werth Unsre Tempel frass das Feuer Unsre Freiheit frass das Schwert Aber der Wiederaufbau der Ruine bot dem Burgersinn der Frankfurter auch ein neues Betatigungsfeld Dem am 29 August gegrundeten Dombauverein gehorten die angesehensten Honoratioren der Stadt an darunter Mayer Carl von Rothschild Auch die preussische Konigin Augusta trat dem Verein bei und Konig Wilhelm ubernahm das Patronat Uber die kunftige Verfassung der Stadt entwickelte sich ein Konflikt der die politischen Frontlinien in Frankfurt fur lange Zeit zementierte Eine Gruppe um den amtierenden Burgermeister Muller und Mitglieder der standigen Burgerreprasentation hatte versucht wesentliche Elemente der alten Verfassung darunter die Senatsherrschaft auch unter preussischer Herrschaft zu wahren Muller scheiterte jedoch weil er nicht nur die preussisch gesinnten Nationalliberalen gegen sich hatte sondern auch diejenigen fundamentalistischen Kreise denen bereits seine Verhandlungen mit Bismarck wahrend der Annexionsphase zu eigenmachtig und konzessionsbereit gewesen waren Das preussische Innenministerium setzte daraufhin eine ausschliesslich aus preussenfreundlichen Vertretern bestehende stadtische Verhandlungskommission ein die sich fur einen volligen Verzicht auf die freistadtischen Verfassungsorgane einsetzte und eine echte Magistratsverfassung auf der Grundlage der Preussischen Stadteordnung von 1853 vorschlug Man strebte lediglich eine spezifische Anpassung des Zensuswahlrechtes an die im Wesentlichen dazu diente die unbemittelten Bevolkerungsgruppen von der politischen Mitbestimmung auszuschliessen Die von der Frankfurter Zeitung Leopold Sonnemanns angefuhrte demokratische Opposition kritisierte diese freiwillige Aufgabe der freistadtischen Rechtspositionen durch Verhandlungsfuhrer welche nicht durch stadtische Gremien legitimiert waren konnte sich jedoch damit nicht durchsetzen Am 25 Marz 1867 erliess Konig Wilhelm das Gemeindeverfassungs Gesetz fur die Stadt Frankfurt am Main 14 Die Stadt Frankfurt und ihr ehemaliger Landbezirk mit den Gemeinden Bornheim Bonames Hausen Niederrad Oberrad und Niederursel bildeten nun den Stadtkreis Frankfurt am Main im Regierungsbezirk Wiesbaden der zur Provinz Hessen Nassau gehorte Am 1 Oktober 1867 trat die neue Gemeindeverfassung in Kraft In der ersten Stadtverordnetenversammlung erhielten die Liberalen eine klare Mehrheit Zum ersten Oberburgermeister Frankfurts ernannte der Konig den Frankfurter Burger und ehemaligen Senator der Freien Stadt Daniel Heinrich Mumm von Schwarzenstein Einen wichtigen Meilenstein zur Versohnung Frankfurts mit der Annexion stellte der Friede von Frankfurt dar Bei den Verhandlungen am 10 Mai 1871 sagte Bismarck Es ist mir ein schoner Gedanke dass der erste grosse politische Akt des wiedererstandenen Deutschen Reiches gerade in Frankfurt der alten deutschen Kaiser und Kronungsstadt sich hat vollziehen konnen Ich wunsche von Herzen dass der Friede von Frankfurt auch den Frieden fur Frankfurt und mit Frankfurt bringen werde 15 Territorium Bearbeiten nbsp Territorium der Freien Stadt FrankfurtDas Staatsgebiet der Freien Stadt lag weitgehend innerhalb des heutigen Frankfurter Stadtgebiets beiderseits des Mains Es war seit dem 15 Jahrhundert im Wesentlichen unverandert geblieben Die Nachbarstaaten Frankfurts waren das Grossherzogtum Hessen im Suden Provinz Starkenburg und Norden Provinz Oberhessen das Kurfurstentum Hessen Kreis Hanau im Norden und Osten die Landgrafschaft Hessen Homburg im Nordwesten und das Herzogtum Nassau im Westen Das Territorium der Freien Stadt umfasste die eigentliche Stadt Frankfurt als Stadtbezirk acht Dorfer im Landbezirk sowie den Forstbezirk Stadtbezirk Bearbeiten Der Stadtbezirk bestand vor allem aus der staufischen Altstadt und der im 14 Jahrhundert gegrundeten Neustadt die beide auf dem rechten Mainufer innerhalb der Anfang des 19 Jahrhunderts zu den Wallanlagen umgestalteten Stadtbefestigung lagen Auf einer Flache von nur knapp zwei Quadratkilometern wohnten uber 40 000 Einwohner bis 1866 stieg diese Zahl bis auf etwa 70 000 an Im ebenfalls bisher ummauerten Stadtteil Sachsenhausen auf dem linken Mainufer lebten anfangs rund 5 000 Menschen uberwiegend Handwerker und Kleinburger Die ausserhalb der Wallanlagen in einem Umkreis von etwa drei bis vier Kilometern gelegene Gemarkung bestand zunachst noch weitgehend aus landwirtschaftlich genutzten Flachen Unmittelbar vor der Stadt lagen Garten Streuobstwiesen und Weinberge Die Aussenbezirke etwa entlang des heutigen Alleenrings wurden nach einer seit alters her uberlieferten Flurverfassung bewirtschaftet deren Grundlage immer noch die mittelalterliche Dreifelderwirtschaft war Ein Teil des Gelandes war mit Sommergetreide bestellt ein Teil mit Wintergetreide wahrend der dritte Teil brachlag Dazwischen lagen kleinere Waldstriche und Fluren wie das Knoblauchsfeld im Nordend wo die fur die Wasserversorgung der Stadt lebenswichtigen Quellen lagen Der Bau der Wasserversorgung zwischen 1827 und 1834 war eines der wichtigsten offentlichen Projekte der Freien Stadt gewesen Aus vier Brunnenkammern wurde das Wasser in zwei Verteilstationen in der Nahe des Friedberger und des Eschenheimer Tores gespeist von wo ein Leitungssystem von etwa 17 Kilometern Lange taglich etwa 1500 Kubikmeter Quellwasser auf insgesamt 98 Pump und 120 Rohrenbrunnen 120 Feuerhydranten und ca 300 Hauszapfventilen verteilte 16 Beim Bau der Wasserleitung hatte Stadtbaurat Hoffmann prognostiziert dass die Wasserversorgung bei einem angenommenen Bevolkerungswachstum von 10 000 pro Jahrhundert und einem Bedarf von 20 7 Litern pro Person und Tag fur mehrere Jahrhunderte ausreichen wurde Die tatsachliche Entwicklung der Bevolkerung und des Wasserverbrauchs sorgte schon Ende der 1850er Jahre fur zunehmende Wasserknappheit doch wurden die Plane zum Bau eines Wasserwerks zur Aufbereitung von Mainwasser und zum Bau einer Fernwasserleitung vor dem Ende der Freien Stadt nicht mehr realisiert Um die Stadt zog sich im 19 Jahrhundert immer noch ein Kranz von grossen aus dem Mittelalter stammenden Wehrhofen darunter auf dem nordlichen Mainufer der Gutleuthof der Hellerhof der Kettenhof der Grunhof der Kuhhornshof und die Riederhofe auf der sudlichen Mainseite der Sandhof und der Riedhof Erst allmahlich vor allem ab 1840 dehnte sich das geschlossene Siedlungsgebiet in die Gemarkung aus Viele der ehemaligen Flurbezeichnungen finden sich noch heute in den Strassennamen z B Kettenhofweg Feldgerichtstrasse oder Oeder Weg Die Gemarkung umfasste rechtsmainisch die heutigen Stadtteile Bahnhofsviertel Gutleutviertel Gallusviertel Westend Nordend und Ostend einschliesslich Riederwald mit einer Flache von 10 770 Morgen 17 das sind 2182 Hektar dazu linksmainisch den ausserhalb der Mauern gelegenen Teil von Sachsenhausen mit einer Flache von etwa 400 Hektar In der Gemarkung lebten zuletzt bereits etwa 10 000 Menschen Vereinzelt gab es in der Gemarkung auch bereits kleinere Industriebetriebe so die Farbenfabrik Bronner am Kettenhofweg im Westend Vor allem im Nordend entstanden jedoch ab 1825 in rascher Folge Gewerbebetriebe vor allem chemische Fabriken Schriftgiessereien und Kunstdruckereien 1836 liess der Unternehmer Friedrich Wippermann im Oeder Weg die erste Dampfmaschine Frankfurts fur seine seit 1825 dort bestehende Pulverisieranstalt eine Farbmullerei in Betrieb nehmen 18 Zum Schutz der Gemarkung hatte seit dem Mittelalter die Frankfurter Landwehr gedient ein System aus undurchdringlichen Hecken mit einem oder zwei Graben die nur an wenigen Stellen die durch Wartturme geschutzt waren passierbar waren Zwar war der Unterhalt der Landwehr bereits ab 1785 eingestellt worden doch blieben die Anlagen bis zur Bebauung der Flachen noch recht ansehnlich Zwischen Eschersheimer Landstrasse und Friedberger Warte blieb die Landwehr noch bis zur Bebauung der ehemaligen Bunde um 1930 erkennbar Die Sachsenhauser Landwehr ist sogar heute noch stellenweise sichtbar z B in der Nahe des Goetheturms Die an den Stadtbezirk angrenzenden Gemeinden der Nachbarstaaten waren nordlich des Mains Griesheim die Stadt Bockenheim Ginnheim Eschersheim Eckenheim und Fechenheim die alle Anfang des 20 Jahrhunderts nach Frankfurt eingemeindet wurden Landbezirk Bearbeiten Von den acht Gemeinden des Landbezirkes lagen Bornheim Oberrad und Niederrad innerhalb der Landwehr und grenzten damit unmittelbar an das Stadtgebiet an Vor allem Bornheim entwickelte sich gegen Ende des 19 Jahrhunderts immer mehr zu einer suburbanen Vorstadt Auf der ehemaligen Bornheimer Heide entlang des nach Bornheim fuhrenden Sandwegs und der Berger Strasse entstand ab 1820 bis etwa 1860 eine nahezu geschlossene Bebauung Die Dorfer Hausen Niederursel zur Halfte mit dem Grossherzogtum Hessen Bonames Niedererlenbach und Dortelweil waren durch hessische und nassauische Gebiete voneinander sowie vom Hauptstaatsgebiet getrennt Aufgrund der grosseren Stadtferne behielten sie ihren landlichen Charakter noch bis weit ins 20 Jahrhundert bei lediglich in Bonames hatte es schon seit dem Mittelalter ein florierendes Kleingewerbe gegeben Bis auf Dortelweil heute ein Ortsteil von Bad Vilbel gehoren alle heute wieder zur Stadt Frankfurt am Main Der gesamte Landbezirk hatte eine Flache von 15 570 Morgen 3153 Hektar die sich folgendermassen verteilte Gemarkung Flache in Morgen Flache in HektarNieder Erlenbach 4366 884Dortelweil 2568 520Bornheim 2110 427Niederursel 1703 345Bonames 1559 316Hausen 0 640 130Hinzu kamen die Gemarkungen der sudmainischen Dorfer Oberrad und Niederrad mit zusammen 2624 Morgen 531 Hektar Von der Flache des Landbezirks befanden sich nur 4841 Morgen 31 im Eigentum der Dorfbewohner 4249 Morgen gehorten Frankfurter Burgern Stiftungen oder der Stadt wahrend der Rest Eigentum von Auslandern war z B des Deutschen Ordens Forstbezirk Bearbeiten Wichtigster Teil des 22 123 Morgen 4 480 Hektar grossen Forstbezirk war der seit 1372 zu Frankfurt gehorende Stadtwald der sich sudlich des Mains auf einer Flache von fast 40 Quadratkilometern erstreckte Auch der sudlich von Bornheim gelegene Riederwald und die Exklave Hohemark im Taunus an der die Dorfer Hausen Niedererlenbach Bonames Niederursel und Dortelweil Anteile hatten gehorten zum Forstbezirk Der Holzeinschlag stellte einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar wahrend die Bedeutung des Waldes fur die Schweinemast gegenuber der reichsstadtischen Zeit stark zuruckgegangen war Am Waldchestag dem Dienstag nach Pfingsten zogen fast alle Burger zum Oberforsthaus in den Stadtwald um dort Frankfurts grosstes Volksfest zu feiern Es hatte sich aus den jahrlichen Brennholzzuteilungen an die Burger entwickelt Insgesamt umfasste das Territorium der Freien Stadt 48 470 Morgen 9 815 Hektar Es bestand nach der Annexion noch bis 1885 als preussischer Stadtkreis Frankfurt am Main fort bis auf die an das Grossherzogtum Hessen im Tausch gegen eine Halfte Niederursels abgetretenen Gemeinden Dortelweil und Niedererlenbach Einwohnerzahlen BearbeitenDie Entwicklung der Einwohnerzahlen zeigt ab Ende der 40er Jahre ein stark beschleunigtes Wachstum sowohl in der eigentlichen Stadt als auch in den bereits damals vorstadtisch gepragten Gemeinden wahrend sich die Einwohnerzahlen der landlichen Gemeinden kaum veranderten 19 Jahr 1837 1840 1843 1846 1849 1852 1855 1858 1861 1864Stadtbezirk 54 037 56 217 56 348 58 519 59 366 62 561 64 316 68 049 71 564 78 221Vorstadtische Gemeinden 6 296 6 562 6 630 6 860 7 052 7 587 7 522 8 254 8 880 9 866Landgemeinden 2 818 2 743 2 853 2 861 2 936 3 002 2 946 2 975 2 946 3 063Gesamtes Staatsgebiet 63 151 65 522 65 831 68 240 69 354 73 150 74 784 79 278 83 390 91 150Verfassung und Verwaltung Bearbeiten nbsp Karl Konstanz Viktor Fellner letzter Burgermeister der Freien Stadt FrankfurtDas Grundgesetz der Freien Stadt Frankfurt war die 1816 erlassene Konstitutionserganzungsakte welche die alte von 1614 bis 1806 geltende Ratsverfassung modernisierte Nach der Konstitutionserganzungsakte ruhte die Souveranitat der Stadt auf der Gesamtheit der christlichen Burgerschaft Die drei wichtigsten Verfassungsorgane waren der Gesetzgebende Korper die standige Burgerreprasentation und der Senat der Freien Stadt Frankfurt Sie waren untereinander sowie mit der Justizverwaltung verflochten so dass die Prinzipien der Gewaltenteilung nicht eingehalten waren Gesetzgebender Korper Bearbeiten Hauptartikel Gesetzgebender Korper Der Gesetzgebende Korper bestand aus 85 Mitgliedern 20 davon stellte der Senat bis 1856 und 20 die standige Burgerreprasentation wahrend 45 in indirekter Wahl von den Burgern bestimmt wurden Dazu wahlten diese jahrlich ein Wahlkollegium aus 75 Burgern zu denen seit 1823 noch neun Deputierte aus den Landgemeinden kamen Erst 1853 erhielten die Landbewohner das Wahlrecht Mit der Wahlrechtsreform von 1866 wurde die direkte Wahl eingefuhrt allerdings fand vor der preussischen Annexion keine Wahl mehr statt Der Gesetzgebende Korper war zustandig fur die Gesetzgebung die Bewilligung und Erhebung von Steuern Genehmigung des Budgets und die Aufsicht uber den Staatshaushalt Der Vorstand des Gesetzgebenden Korpers bestand aus dem Prasidenten zwei Vizeprasidenten und einem Sekretariat von vier Rechtsgelehrten Standige Burgerreprasentation Bearbeiten Hauptartikel Standige Burgerreprasentation Die standige Burgerreprasentation aus 61 Mitgliedern aller Stande stand unter dem Vorsitz eines aus ihrer Mitte gewahlten Seniors Ihr zur Seite standen ein burgerlicher Konsulent und ein rechtsgelehrter Registrator Aufgabe der standigen Burgerreprasentation war die Kontrolle der Einnahmen und Ausgaben sowie des stadtischen Rechnungswesens Die Rechnungsprufung oblag dem aus neun Reprasentanten bestehenden Stadtrechnungs Revisionscolleg auch Neunerkolleg genannt Senat Bearbeiten Hauptartikel Senat der Freien Stadt Frankfurt Der stadtische Senat war die Exekutive der Freien Stadt Frankfurt und der Nachfolger des Rates der reichsstadtischen Verfassung Wie dieser bestand er aus drei Banken mit je 14 Mitgliedern Anders als vor 1806 lag die Vorherrschaft aber nicht mehr bei den patrizischen Ganerbschaften vor allem der adeligen Gesellschaften Alten Limpurg und Zum Frauenstein Die erste Senatsbank war die Bank der Schoffen zu denen auch die vier stadtischen Syndici gehorten Ihre Mitglieder erganzten sich nach dem Prinzip der Anciennitat aus der zweiten Bank der Bank der Senatoren welche aus Juristen und Kaufleuten bestand Die Dritte Bank setzte sich aus 12 zunftigen und zwei nichtzunftigen Ratsverwandten zusammen Die Mitglieder der zweiten und dritten Bank wurden durch die Senatoren nach dem Verfahren der Kugelung kooptiert 1856 wurde mit einer Verfassungsanderung die dritte Senatsbank abgeschafft und die Anzahl der Senatsmitglieder auf 21 reduziert von denen vier Handwerker sein mussten Die Senatoren durften nicht mehr gleichzeitig der Gesetzgebenden Versammlung angehoren Die Justiz wurde von der Verwaltung getrennt und die Richter kunftig vom Senat und der Gesetzgebenden Versammlung gewahlt Damit war die Gewaltenteilung letztlich in der Frankfurter Verfassung verankert Judische Burger und Bewohner der Landgemeinden blieben jedoch weiterhin vom Senat ausgeschlossen Ein entsprechendes Emanzipationsgesetz vom Februar 1849 war nach dem Scheitern der Revolution 1851 wieder kassiert worden Burgermeister Bearbeiten Ebenfalls durch Kugelung wurden jahrlich die beiden Burgermeister gewahlt Der Altere Burgermeister fuhrte den Vorsitz im Senat und war Chef der auswartigen Beziehungen sowie des Militarwesens Er entstammte immer der Schoffenbank Der Jungere Burgermeister aus der Senatorenbank hatte die Leitung der Polizei des Zunftwesens und der Burgerrechtsangelegenheiten und war Vertreter seines Kollegen Justiz Bearbeiten Die stadtische Justizverwaltung bestand aus den Justizkollegien und den Justizamtern Oberstes Justizkollegium war das Oberappellationsgericht in Lubeck Das Appellations und Kriminalgericht mit seinen sechs Appellationsgerichtsraten wurde von der Schoffen und der Senatorenbank im Senat gewahlt Es bildete in burgerlichen Rechtsstreitigkeiten die zweite Instanz zum Stadtgericht das aus einem Direktor einem Vizedirektor und vier Gerichtsraten bestand Vor dem Stadtgericht wurden Zivilstreitigkeiten in erster Instanz verhandelt daruber hinaus war es das oberste Vormundschaftsgericht und das Ehegericht fur Protestanten Zu den Justizkollegien gehorten ferner das Kuratelamt aus drei Senatoren zustandig fur Vormundschaftsangelegenheiten sowie das Polizeigericht fur Ordnungswidrigkeiten Justizamter waren das fur strafrechtliche Untersuchungen zustandige peinliche Verhoramt unter dem Vorsitz des Jungeren Burgermeisters das Stadtamt und das Landamt welche fur zivilrechtliche Bagatellfalle unter 300 Gulden Streitwert im Stadtbezirk bzw im Landbezirk zustandig waren sowie die Hypotheken Transkriptions und Wahrschaftsbehore und das Fiscalat Verwaltung Bearbeiten Mit den stadtischen Verwaltungsaufgaben waren 20 Amter betraut darunter die Aushebungskommission zur Rekrutierung des stadtischen Militars das Bauamt dem auch das Laternenamt die Pflasterinspektion die Stadtrohrbrunnen Aufsicht die Stadtgartnerei die Chausseedeputation und die Brandversicherungsanstalt zugeordnet waren die Bucherinspektion als Zensurbehorde die Zentralfinanzkommission die Einkommensteuer und Schuldentilgungskommission das Forstamt die Innungskommission fur Zunftangelegenheiten das lutherische und das reformierte Konsistorium sowie die Katholische Kirchen und Schulkommission das Kriegszeugamt das Pfandamt das Polizeiamt das Rechnei und Rentenamt das Sanitatsamt die Stadtkammerei die Stadtlotterie die Stiftungsdeputation die Untersuchungskommission und die Zollverwaltung In den Diensten der Stadt standen unter anderem 12 lutherische und zwei reformierte Prediger nebst den acht lutherischen Dorfpfarrern ein Polizeiassessor ein Aktuar zwei Kommissare 64 Nachtwachter und zahlreiche Gendarmen Turmer und Gefangnisaufseher Unter der Aufsicht der Behorden standen 78 Arzte 11 Apotheker 12 Wundarzte erster und acht zweiter Klasse nebst vier auf den Ortschaften sieben Zahnarzte 15 Hebammen in der Stadt und 10 in den Dorfern sowie funf Tierarzte Dem Polizeiamt unterstanden auch das Feueramt das Fisch und Fleischamt die Marktaufsicht das Arbeits und Besserungshaus sowie die Aufsicht uber das Hospital fur Unreine Lepra und Geschlechtskranke Quartiere Bearbeiten nbsp Stadtplan der Altstadt Neustadt und Sachsenhausens um 1845Ein Relikt der alten reichsstadtischen Verfassung war die seit dem Fettmilch Aufstand von 1614 bestehende Einteilung des Stadtgebiets innerhalb der alten Stadtmauern in 14 Quartiere 20 Ahnlich wie heute noch die Contraden in Siena oder die Sestieri in Venedig bildeten die Quartiere soziale Gemeinschaften innerhalb der Stadtgesellschaft Jedes Quartier bestand aus 170 bis 270 Hausern die innerhalb der Quartiere durchnummeriert waren Ein modernes Nummernsystem nach Strassen wurde erst in preussischer Zeit eingefuhrt Quartier A umfasste die Gassen der Altstadt ostlich der Fahrgasse sowie das erst nach 1792 bebaute Fischerfeld die vier Quartiere B bis E lagen von Ost nach West in der Neustadt Die Quartiere F bis M lagen in der dichtbesiedelten Altstadt Quartier F bildeten die Gassen um den Grossen Hirschgraben G das Gebiet um den Liebfrauenberg und die Tongesgasse H die nordostliche Altstadt zwischen Fahrgasse und Trierischem Hof Quartier I lag zwischen der Neuen Mainzer Strasse und dem Romerberg K zwischen Kornmarkt und Neuer Krame L zwischen Schnurgasse und Markt und M war das Gebiet um den Dom zwischen Markt und dem Mainufer Die Quartiere N und O lagen in Sachsenhausen Die Grenze zwischen dem ostlichen Quartier N auch Oberhausen genannt und dem westlichen Unterhausen Quartier O bildete die Bruckengasse In der reichsstadtischen Zeit war das Amt des Burger Capitains wie die Vorsteher der Quartiere hiessen das einzige in demokratischer Wahl vergebene Amt der Stadt gewesen Durch die Dalbergschen Reformen war dieses Amt abgeschafft und eine Reihe von Aufgaben die vorher in den Quartieren gelegen hatten auf die Stadt verlagert worden In der Freien Stadt Frankfurt hatten die Quartiere deren Vorstande nun Majoren hiessen die Quartierrolle zu fuhren d h die Statistik der Einwohner des Quartiers Sie diente dem Schatzungsamt zur Erhebung der von Burgern und Beisassen erhobenen Steuern aber auch als Melderegister zur Kontrolle der im Quartier eingemieteten Fremden Daruber hinaus waren die Burgerwehr und die Burgerfeuerwehr weiterhin nach Quartieren organisiert Am 1 Juni 1866 schaffte der Senat die Quartiervorstande ab weil sie aufgrund der geplanten Polizei und Wahlrechtsreformen uberflussig geworden waren Die nach dem Fall der Stadtmauern neu entstehenden Wohngebiete waren uberhaupt nicht mehr in die Quartiereinteilung einbezogen worden Zunachst wurden nur die Grundstucke entlang der alten Landstrassen bebaut ab 1846 benannte man im Westend Nordend und Ostend die ersten neuen Strassen zumeist nach alten Flurbezeichnungen z B Wiesenau Im Sachsenlager Im Trutz Frankfurt oder Eiserne Hand Die Quartiere und ihre beschauliche Selbstorganisation waren bereits in der freistadtischen Zeit ein Gegenstand nostalgischer Verklarung Das 1821 uraufgefuhrte Lustspiel Der alte Burgerkapitan von Carl Malss erlebte uber 45 Jahre Hunderte von Auffuhrungen der Schauspieler Samuel Friedrich Hassel wurde zur Verkorperung des behabigen Alt Frankfurter Burgers Noch heute gehort das Lustspiel zu den meistgespielten Stucken des Frankfurter Volkstheaters Schulwesen Bearbeiten Bis 1803 hatte es in Frankfurt nur eine stadtische Schule gegeben das 1520 gegrundete Stadtische Gymnasium welches ausschliesslich den Sohnen der lutherischen Burger vorbehalten war Ausser dem Gymnasium bestanden neun noch aus dem Mittelalter stammende Quartierschulen Privatschulen mit stadtischer Konzession die vererbt und verkauft werden konnten Jede Schule hatte im Allgemeinen nur einen Lehrer Alle Schullehrer hatten sich in einer Art Zunft zusammengeschlossen Da die Einkunfte aus dem von ihnen selbst erhobenen Schulgeld kaum zum Leben reichten gingen sie oftmals noch Nebentatigkeiten nach z B dem Schneiden von Schreibfedern Da jeder von ihnen oft mehrere hunderte Schuler zu betreuen hatte war unter diesen Umstanden von den Quartierschulen keine nennenswerte Bildung zu erwarten Auch das Gymnasium hatte im 18 Jahrhundert einen schlechten Ruf da es nach einem vollig veralteten Lehrplan unterrichtete und die Disziplin seiner Schuler zu haufigen Beschwerden Anlass gab Wohlhabende Burger wie z B Johann Caspar Goethe liessen ihre Kinder daher an auswartigen Schulen unterrichten oder verpflichteten Hauslehrer wie Friedrich Holderlin der 1796 bis 1798 im Hause des Bankiers Gontard wirkte Die Aufsicht uber samtliche Schulen lag seit 1728 beim lutherischen Konsistorium einem aus weltlichen und geistlichen Mitgliedern bestehenden und vom Rat der Stadt eingesetzten Gremium Von seinen Vorsitzenden Friedrich Maximilian Freiherrn von Gunderrode und Wilhelm Friedrich Hufnagel dem tatkraftigen Senior des lutherischen Predigerministeriums ging schliesslich 1803 die Initiative zu einer umfassenden Schulreform aus 1803 grundete Hufnagel Frankfurts erste Realschule die Musterschule deren padagogisches Konzept dem Geiste Johann Heinrich Pestalozzis verpflichtet war Zu ihren ersten Lehrern gehorte der Pfarrer und Padagoge Anton Kirchner selbst ein ehemaliger Schuler des Frankfurter Gymnasiums an dem er 1806 die Professur fur Religion Kirchengeschichte und hebraische Sprache ubernahm In der Dalbergzeit beauftragte ihn der Grossherzog mit der Vorbereitung weiterer Schulreformen Grundlage war ein 1812 erlassenes Gesetz uber die Verstaatlichung des Schulwesens Zwar blieb das Lyceum Carolinum der Versuch eine Frankfurter Universitat zu grunden eine kurzlebige Episode aber die 1813 erfolgte Grundung der beiden Weissfrauenschulen je eine Volksschule fur Jungen und Madchen aus dem Kaufleutestand war erfolgreich Nach der Wiederherstellung der Freien Stadt hob der Senat die staatliche interkonfessionelle Schul und Studieninspektion wieder auf Die Aufsicht uber das Gymnasium die Musterschule und alle lutherischen Schulen fuhrte kunftig das lutherische Konsistorium wahrend fur die katholischen Schulen eine katholische Kirchen und Schulkommission zustandig wurde 1818 wandelte der Senat die lutherischen Schulen in evangelische um indem er das reformierte Konsistorium in die Aufsicht mit einbezog Auch die Lehrplane wurden reformiert z B am Gymnasium der Unterricht in Mathematik Geographie und Franzosisch eingefuhrt 1824 wurden die letzten Quartierschulen abgeschafft und drei neue staatliche Schulen gegrundet Neben dem Gymnasium und der Musterschule bestanden nun die Katharinenschule als Mittelschule sowie die Allerheiligen die Dreikonigs und die Weissfrauenschule als Volksschulen Das Gymnasium nahm seit der Dalbergzeit auch katholische und judische Schuler auf alle anderen Institute nur evangelische Schuler Fur die Katholiken bestanden vier Volksschulen Knabenschulen waren die Selektenschule an der Liebfrauenkirche und die Domschule Madchenschulen die Schulen der Englischen Fraulein sowie der Rosenberger Einung Die judische Gemeinde besass seit 1804 mit dem Philanthropin eine eigene Realschule sowie eine Volksschule fur die Kinder unbemittelter Eltern Mit der Schulreform stieg auch das Ansehen und die Attraktivitat der Frankfurter Schulen wieder Insbesondere das Gymnasium zog in der freistadtischen Zeit namhafte Gelehrte an darunter den Entzifferer der Keilschrift Georg Friedrich Grotefend den Begrunder des Maschinenbaus Johann Heinrich Moritz von Poppe die Historiker Friedrich Christoph Schlosser Georg Ludwig Kriegk Theodor Creizenach und Johannes Janssen den Geographen Carl Ritter und die Altphilologen Johannes Classen und Tycho Mommsen 1830 bestatigte der Senat in den beiden Dotationsurkunden die Ubertragung der Schulgebaude fur die Volks und Mittelschulen an die Kirchen und sicherte zu diese von allen Lasten freizustellen Die Vertrage erklarten Das stadtische Arar fur verpflichtet denjenigen Bedarf dieser Gemeinde Schulen welcher durch das Schulgeld oder deren sonstige Einkunftige nicht gedeckt seyn wird jederzeit aus den Staats Mitteln unmittelbar zu erganzen 21 Bis zum Ende der Freien Stadt blieb es bei der konfessionellen Organisation der Schulaufsicht erst 1872 wurde ein staatliches Schulamt gegrundet Religionsgemeinschaften BearbeitenKirchenverfassung Bearbeiten nbsp Anton Kirchner Pfarrer und SchulreformerWahrend in der reichsstadtischen Zeit das lutherische Konsistorium das Kirchenregiment ausgeubt hatte erforderte die rechtliche Gleichstellung der christlichen Konfessionen nach 1806 auch eine Neuregelung der Kirchenverfassung 22 Die Konstitutionserganzungsakte von 1816 bestimmte dazu in Artikel 35 Alle und jede sowohl christliche als auch andere kirchliche Gemeinde gleichwie sie auf den Schutz des Staates Anspruch zu machen haben sind auch der Oberaufsicht des Staates untergeordnet und durfen keinen besonderen Staat im Staate bilden Diese Oberaufsicht wurde dem Senat ubertragen der dazu das bereits vor 1806 bestehende lutherische Konsistorium wieder errichtete Es bestand nach Artikel 36 aus zwei lutherischen Senatoren dem Senior des Predigerministeriums zwei lutherischen Pfarrern und einem rechtsgelehrten Konsistorialrat Mit Ausnahme der Ehesachen die nun dem Stadtgericht ubertragen waren blieben die Zustandigkeiten wie seit 1728 geregelt Artikel 37 stellte der reformierten Kirche frei ebenfalls ein Konsistorium einzurichten was am 8 Februar 1820 durch Verordnung des Senates auch geschah Artikel 38 regelte die Grundung der katholischen Kirchen und Schulkommission Artikel 39 bestimmte dass der Staat fur die Dotation des lutherischen und des katholischen Religions Kultus und Schulwesens aufgrund des festgestellten Bedarfs zu sorgen habe Die Verhandlungen uber diese Dotation zogen sich jedoch hin so dass die beiden Dotationsurkunden erst 1830 erlassen wurden 21 Nach Artikel 40 der Konstitutionserganzungsakte hatten die drei Konfessionen das Recht jeweils einen Gemeindevorstand zu wahlen Insgesamt war seit den Zeiten der Aufklarung in Frankfurt ein deutlicher Ruckgang der kirchlichen Bindungen in allen Bevolkerungsschichten zu beobachten Carl Ritter schrieb 1811 uber seine Zeit als Hauslehrer des Bankiers Johann Jakob Bethmann Hollweg Es herrscht durchaus eine so sinnliche Liebe zum Irdischen unter uns allen dass die zum Geistlichen Gottlichen zu den grossten Seltenheiten gehort Ich kann jahrelang in unserem Hause leben das aus einer bedeutenden Anzahl von Personen besteht ohne auch nur eine einzige religiose Ausserung aus freien Stucken zu vernehmen Es ist durchaus von nichts in religioser Beziehung die Rede da diese Ansicht vollkommen fehlt Die Menschen werden hier geboren und sterben sie sind glucklich und unglucklich sie hoffen und furchten und nichts von alledem erinnert an einen hoheren Zusammenhang an Gott und Unsterblichkeit 23 Evangelisch lutherische Kirche Bearbeiten Der evangelisch lutherischen Gemeinde gehorten 1814 etwa 28 000 Personen an Sie erstreckte sich bis 1899 uber das gesamte Stadtgebiet und besass sechs Predigtstatten an denen 12 Geistliche wirkten Eine feste Zuordnung von Parochien etwa nach dem Wohnsitz gab es in Frankfurt nicht sondern jede Familie hielt sich zu einer Kirche bzw einem Prediger ihrer Wahl Beliebte Pfarrer wie der bedeutende Prediger Anton Kirchner hatten einen guten Kirchenbesuch eine hohe Zahl von Kasualien und reiche Einnahmen an Kollekten und Gebuhren wahrend andere weit weniger in Anspruch genommen wurden Insgesamt wurden nur zwei Drittel der Kinder getauft die Halfte der Ehen kirchlich geschlossen und etwa 40 der Verstorbenen kirchlich bestattet In den Neubaugebieten ausserhalb der alten Stadtmauern gab es uberhaupt keine kirchliche Versorgung erst 1892 entstand als erster Kirchenneubau im Nordend die Lutherkirche Der lutherische Gemeindevorstand trat am 17 Mai 1820 erstmals zusammen Ihm gehorten 36 Personen aus dem weltlichen Stande an die jahrlich aus der Gesamtheit der Burger lutherischer Konfession ohne Rucksicht auf Quartier und Kirche gewahlt wurden Geistliche Senatoren und Mitglieder des Konsistoriums besassen kein passives Wahlrecht da diese verfassungsmassig in anderer Beziehung wirksam sind 24 An diesen Wahlen beteiligten sich jedoch nie mehr als 600 Gemeindemitglieder d h weniger als drei Prozent Weil die Kompetenzen des Gemeindevorstandes von denen des Predigerministeriums nicht vollkommen klar abgegrenzt waren kam es im Laufe der Zeit immer wieder zu Reibereien Erst 1833 erhielt der Gemeindevorstand ein Mitwirkungsrecht bei der Pfarrerwahl ab 1835 gab es gemeinsame Kommissionen und Ausschusse beider Gremien Eine wesentliche Veranderung der Kirchenverfassung trat nach 1848 ein Der gescheiterte Verfassungsentwurf der Konstituante sah eine strikte Trennung von Staat und Kirche ein Verbot der Grundung von katholischen Klostern und Orden und den Wegfall der kirchlichen Schulaufsicht vor Von diesen Forderungen blieb zunachst nur eine ubrig 1851 fuhrte Frankfurt endgultig die Zivilehe und die stadtische Fuhrung von Standesbuchern ein Mit der Begrundung der Senat sei schon langst nicht mehr lutherisch in neuester Zeit nicht einmal mehr christlich forderten jedoch nunmehr auch der Gemeindevorstand und das Predigerministerium die Schaffung einer vom Staat unabhangigen Kirche Dies geschah mit drei am 5 Februar 1857 verkundeten Gesetzen dem Organischen Gesetz die Abanderung einiger die evangelisch lutherische Kirchenverfassung beruhrender Bestimmungen der Constitutions Erganzungsakte betreffend dem Gesetz uber den Geschaftskreis des evangelisch lutherischen Konsistoriums und dem Gesetz die Zusammensetzung und den Geschaftskreis des evangelisch lutherischen Gemeindevorstandes betreffend Mit der neuen Kirchenverfassung wurde die Kirche in sechs Sprengel gegliedert denen jeweils eine Kirche zugewiesen war Dem Gemeindevorstand gehorten kunftig die 12 Pfarrer und 36 Mitglieder aus dem weltlichen Stand an Das Kirchenregiment wurde dem Konsistorium ubertragen Die Pfarrer mussten das Frankfurter Burgerrecht besitzen Diese Verfassung blieb im Grundsatz auch nach der preussischen Annexion bestehen wenn auch das Kirchenregiment auf die neue Landesregierung uberging und die staatskirchenrechtlichen Bestimmungen der preussischen Verfassung von 1850 auch auf Frankfurt ubertragen wurden 1899 schlossen sich die beiden bisherigen Konsistorien das lutherische und das reformierte mit den lutherischen Kirchengemeinden in Bornheim Oberrad Niederrad Bonames Niederursel und Hausen zu einer Evangelischen Landeskirche Frankfurt am Main zusammen Fortwirken der Dotation Bearbeiten Die 1830 ausgehandelte Dotation blieb im Grundsatz bis heute bestehen und wurde zuletzt 1962 als fortgeltendes hessisches Landesrecht bestatigt Trotz mehrfacher Bemuhungen war die Stadt bis 1866 nicht bereit den von ihr geleisteten Zuschuss von jahrlich 28 500 Gulden zu den Pfarrergehaltern und Kultuskosten zu erhohen Dieser Betrag blieb uber alle Wahrungsreformen hinweg unverandert und belauft sich heute auf jahrlich 24 980 Euro Samtliche Naturalleistungen z B die Lieferung von jahrlich 96 Klafter Buchenscheitholz wurden im Laufe der Zeit abgelost die letzten 1940 Weit grossere Betrage flossen und fliessen in den Unterhalt der Kirchen Von den ursprunglich sechs Dotationskirchen wurde eine die alte Heilig Geist Kirche schon 1840 abgerissen und gegen die Alte Nikolaikirche getauscht Die baufallige Dreikonigskirche und die Peterskirche wurden Ende des 19 Jahrhunderts abgerissen und auf Kosten der Stadt neugebaut Nach der Zerstorung im Zweiten Weltkrieg baute die Stadt alle Kirchen bis auf die Weissfrauenkirche wieder auf Im Tausch gegen die Paulskirche erhielt die evangelische Kirche 1954 das Dominikanerkloster und die dazugehorige Heiliggeistkirche zugewiesen Evangelisch reformierte Kirche Bearbeiten Die etwa 2000 Mitglieder der beiden reformierten Gemeinden der deutsch reformierten und der franzosisch reformierten bildeten 1820 ein eigenes evangelisch reformiertes Konsistorium Die Gemeinden hatten nach der Konstitutionserganzungsakte alle Kosten ihres Religions Cultus vertragsgemass ohne Concurrenz des Stadt Ararii aus eigenen Mitteln zu bestreiten und wurden daher auch nicht in die Dotation von 1830 einbezogen Seit 1817 bestand eine Abendmahlsgemeinschaft zwischen Lutheranern und Reformierten doch kam es anders als in Preussen zu keiner Kirchenunion Beide Konsistorien bestanden selbstandig nebeneinander Erst 1899 schlossen sich die reformierten Gemeinden der Evangelischen Landeskirche Frankfurt am Main an wo sie eine eigene reformierte Stadtsynode bildeten Die beiden Gemeinden bestehen bis heute als Personalkirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Katholische Kirche Bearbeiten Die Frankfurter Katholiken hatten seit dem Mittelalter zum Erzbistum Mainz gehort Ihre Zahl die nach der Reformation zunachst auf unter 100 gesunken war abgesehen von den an den weiterbestehenden katholischen Stiftskirchen wirkenden Geistlichen war im Laufe der Zeit durch Zuwanderung wieder angestiegen Mit dem Ende der alten Reichsstadt und dem Toleranzedikt von 1806 erreichten sie die volle rechtliche Gleichstellung Bald nach der Konstitution der Freien Stadt Frankfurt wurden die alten Beziehungen zu Mainz gelost und mit Unterstutzung des Frankfurter Senats das neue Bistum Limburg gegrundet welches die Katholiken des Herzogtums Nassau und der Freien Stadt Frankfurt zusammenfuhrte 1822 wurde mit Georg Friedrich von Guaita zum ersten Mal ein Katholik zum Burgermeister von Frankfurt gewahlt Zwischen den Konfessionen herrschte zunachst ein gutes Einvernehmen bis nach der Revolution von 1848 vor allem durch das Wirken der Jesuiten die Distanz wieder wuchs Israelitische Gemeinde Bearbeiten nbsp Blick in die Judengasse 1845 Stahlstich von Wilhelm Lang nach Vorlage von Jakob Furchtegott Dielmann nbsp Einweihung der Hauptsynagoge am 23 Marz 1860Seit 1462 waren die Frankfurter Juden gezwungen gewesen in der Judengasse zu wohnen Auch nach dem faktischen Ende des Ghettos das bei der Belagerung Frankfurts 1796 in Brand geschossen worden war dauerte es noch ein Menschenalter bis zur endgultigen Emanzipation Zwar durften sich die Bewohner der zerstorten Judengasse im christlichen Teil der Stadt niederlassen und das Dalbergsche Toleranzedikt von 1806 verschaffte auch ihnen die burgerliche Gleichberechtigung Dennoch erstellte die Stadt Frankfurt noch 1807 eine neue Stattigkeit und wies den Juden wiederum die Judengasse als Quartier zu Erst Dalbergs Hochste Verordnung die burgerliche Rechtsgleichheit der Judengemeinde zu Frankfurt betreffend hob 1811 Ghettozwang und Sonderabgaben endgultig auf Dafur allerdings hatte die Gemeinde eine Abschlagszahlung von 440 000 Gulden zu leisten nbsp Rothschildhaus in der Bornestrasse der einstigen JudengasseMit dem Inkrafttreten der Konstitutionserganzungsakte 1816 beschnitt der Senat die burgerlichen Rechte der uber 4000 Frankfurter Juden erneut unter Berufung auf den mehrheitlichen Willen der christlichen Burgerschaft vor allem des Handwerks und des Handels die die Konkurrenz der judischen Burger furchteten Der Ghettozwang aber blieb aufgehoben 1824 wurden die Juden den Christen privatrechtlich gleichgestellt aber erst 1864 hob Frankfurt als zweiter deutscher Staat nach dem Grossherzogtum Baden 1862 alle Beschrankungen der Burgerrechte auf und stellte die Juden den ubrigen Burgern gleich Aufgrund der beengten Wohnverhaltnisse verliessen die meisten Juden im Laufe des 19 Jahrhunderts das ehemalige Ghetto und liessen sich uberwiegend in den benachbarten Vierteln nieder spater auch in den Neubauvierteln ausserhalb der Wallanlagen Die Judengasse wurde zu einem Armenviertel dessen Einwohner in untragbaren hygienischen Verhaltnissen lebten Obwohl das pittoreske Strassenbild Touristen und Maler anzog wollte sich die Stadt deshalb der Reste des Ghettos entledigen was aber bis zum Ende der Freien Stadt nicht mehr gelang Erst 1874 wurden zunachst die mittlerweile als unbewohnbar geltenden Hauser auf der Westseite der Judengasse abgerissen die Hauser der Ostseite standen sogar bis 1884 Zu den wenigen Gebauden des ehemaligen Ghettos die erhalten blieben gehorte das als Museum genutzte Stammhaus der Rothschilds in der Judengasse Nr 148 Mayer Amschels Witwe Gutele Rothschild geborene Schnaper hatte es auch nach der 1817 erfolgten Erhebung ihrer funf Sohne in den Adelsstand nicht verlassen sondern wohnte bis zu ihrem Tode in diesem kleinen Haus im Ghetto in dem die Finanzdynastie gegrundet worden war In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wuchsen die Spannungen zwischen den orthodoxen Juden Frankfurts und den Anhangern des Reformjudentums unter Rabbiner Abraham Geiger 1844 berief der Gemeindevorstand den Rabbiner Leopold Stein nach Frankfurt einen gemassigten Vertreter des Reformflugels Die Berufung spaltete die Gemeinde da der amtierende Oberrabbiner Salomon Abraham Trier ein entschiedener Gegner Steins war 1851 trennte sich die Orthodoxe Vereinigung unter Fuhrung des Rabbiners Samson Raphael Hirsch von der Israelitischen Gemeinde in der neben dem liberalen weiterhin auch ein orthodoxer Flugel verblieb Geistliches Zentrum der Gemeinde war die Synagoge Bereits 1854 hatte die israelitische Gemeinde auf Betreiben Leopold Steins die alte Synagoge von 1711 abreissen und 1859 60 durch einen reprasentativen Neubau fur uber 1000 Besucher ersetzen lassen Die Festrede bei der Einweihung der Hauptsynagoge am 23 Marz 1860 hielt Rabbiner Stein in Anwesenheit der beiden Burgermeister und des Senats Darin betonte er dass die neue Synagoge ein Symbol fur die Verbundenheit der israelitischen Gemeinde mit der alten Religion und die Zugehorigkeit zur deutschen Nation sei Aufgrund dieser Rede kam es zu einem Eklat im Gemeindevorstand der zwei Jahre spater zum Rucktritt Steins von seinem Rabbineramt fuhrte Auswartige Beziehungen BearbeitenDie Freie Stadt Frankfurt unterhielt diplomatische Beziehungen mit zahlreichen europaischen Staaten sowie mit den Vereinigten Staaten von Amerika Eigene Gesandtschaften und Konsulate in Frankfurt besassen die Staaten Baden Bayern Belgien Danemark Frankreich Grossbritannien Hannover Hessen Darmstadt Hessen Kassel Nassau Osterreich Preussen Russland Sachsen Schweden und Norwegen beide Sizilien die USA und Wurttemberg Gemeinsame Vertretungen besassen folgende Staaten Hohenzollern Liechtenstein Waldeck Reuss Schaumburg Lippe und Lippe Mecklenburg Oldenburg Anhalt und Schwarzburg sowie die grossherzoglichen und herzoglichen sachsischen Hauser Im Bundestag des Deutschen Bundes war die Freie Stadt durch einen eigenen Gesandten vertreten Dieser wurde vom Senat der Freien Stadt Frankfurt dem obersten Exekutivorgan der Freien Stadt delegiert und war deren diplomatischer Vertreter gegenuber der Diplomatie des Deutschen Bundes Gemass Artikel IV V und IX der Deutschen Bundesakte von 1815 mussten die Vertreter der vier freien Stadte die 17 Stimme im engeren Rat als Kuriatstimme miteinander teilen Die gemeinsame Stimme erhielt nur bei Einstimmigkeit aller vier freien Stadte ihre Gultigkeit 25 Im nach Artikel VI und VII fur bestimmte Bundesangelegenheiten zustandigen Plenum besass Frankfurt eine eigene Stimme Militarwesen Bearbeiten nbsp Der Freiwillige Landsturm zu Pferde ca 1840 nbsp Karikatur der Frankfurter Latern auf die Gemischte PatrouilleDas Militar der Freien Stadt Frankfurt bestand aus dem 700 Mann starken Linienbataillon unter dem Befehl eines Obristlieutenants wovon die Stadt zum Bundeskontingent 579 Mann stellte Dieses Bataillon war stets zum Schutz des Hauptquartiers des Bundesheeres eingeteilt Das Linienmilitar bestand aus suddeutschen Soldnern Die sechs Kompanien des Linienbataillons blieben bei der Besetzung Frankfurts am Nachmittag des 16 Juli 1866 in ihren Kasernen und Wachlokalen Am Abend ubergab es die Hauptwache mit allen militarischen Ehren an die preussische Armee 10 Tage spater am 26 Juli 1866 wurde das Bataillon nach einem letzten Appell aufgelost und die Soldaten nach Abgabe ihrer Waffen aus dem Dienst entlassen Je nach Dienstzeit erhielten sie eine Abfindung zwischen 50 und 250 Gulden Viele von ihnen liessen sich anschliessend von der franzosischen Fremdenlegion anwerben oder traten in hanseatisches Militar ein 26 Bis 1848 bestand neben dem Linienmilitar das 1823 aufgestellte Corps der Freiwillige Burgerwehr unter dem Kommando eines Obristen Alle mannlichen Frankfurter zwischen 21 und 25 Jahren waren zum Kriegsdienst verpflichtet konnten sich aber durch Stellung eines Ersatzmannes vertreten lassen Alle waffenfahigen Burger waren einer der Einheiten der Stadtwehr zugeteilt Eine Schwadron Reiterei der Freiwillige Landsturm zu Pferde mit einer Sollstarke von 200 Reitern Ein Bataillon freiwilliger Jager Ein Bataillon freiwilliger Artillerie Ein Bataillon Scharfschutzen Drei Bataillons Infanterie eingeteilt nach drei Altersklassen Ein Loschbataillon einer militarisch organisierten Einheit der Frankfurter Feuerwehr Einen weiteren Verband der Stadtwehr formierten die Veteranen Die von den Dorfern gestellte Mannschaft bildete eine Landwehr aus zwei Bataillonen Die Bewohner von Oberrad Niederrad und Hausen stellten das erste die von Bornheim Nieder Erlenbach Dortelweil Bonames und Niederursel das zweite Bataillon Nach den Septemberunruhen 1848 wurde die Burgerwehr entwaffnet und aufgelost Die Stadt erhielt eine Besatzung aus je einem Bataillon preussischer osterreichischer und bayerischer Infanterie welche zusatzlich zum Frankfurter Linienmilitar die Sicherheit der Stadt und des Bundestages gewahrleisten sollte Ein fester Bestandteil des Stadtbildes war seitdem die gemischte Patrouille eine Einheit aus je drei Soldaten der vier Militarverbande unter wechselndem Kommando Wahrung und Masseinheiten BearbeitenWahrung Bearbeiten nbsp Frankfurter Guldenmunze von 1861Wichtigste Rechnungseinheit im Frankfurter Finanzwesen war der Gulden eine Kurantmunze deren Munzfuss seit dem Munchner Munzvertrag von 1837 auf 24 Gulden auf eine feine Mark Silber festgelegt war Ein Gulden entsprach somit 9 545 Gramm reinem Silber Die in Frankfurt gepragten Munzen trugen auf einer Seite den Frankfurter Adler auf der anderen Seite den Schriftzug 1 Gulden mit der Jahreszahl umkranzt von Eichenlaub Sonderpragungen zeigten andere Motive z B zu Goethes hundertstem Geburtstag 1849 Auf den Rand der Munzen war die Devise Stark im Recht gepragt Der Gulden wurde unterteilt in 60 Kreuzer Es gab Scheidemunzen zu einem drei und sechs Kreuzern und Silbermunzen zu 12 24 und 30 Kreuzern Eine Munze im Wert von vier Kreuzern war der Batzen nbsp Vereinstaler von 1865 nbsp Ruckseite der MunzeAb 1857 pragte man in Frankfurt auch Vereinstaler mit einem Munzfuss von 14 Talern auf eine Mark Silber Zwei Taler entsprachen damit im Wert 3 Gulden Die Frankfurter Vereinstaler trugen auf einer Seite das Profilbild einer allegorischen Frauengestalt der Francofurtia gestaltet von dem Bildhauer August von Nordheim Vorbild fur die Frankofurtia soll die Schauspielerin Fanny Janauschek gewesen sein Auf der anderen Seite zeigten die Taler den Frankfurter Adler mit dem umlaufenden Schriftzug Ein Vereinstaler XXX ein Pfund fein Auch bei den Talern gab es Sonderpragungen z B anlasslich des Frankfurter Furstentages Es ist nicht moglich die Kaufkraft des Gulden in heutiger Wahrung exakt zu bemessen da es keinen Warenkorb gibt Der reine Silberwert des Guldens entspricht bei den heutigen Silberpreisen etwa 6 54 Euro Eine andere Umrechnungsmethode fuhrt uber den von 1871 bis 1914 geltenden Goldstandard mit dem festen Umrechnungswert von 15 5 1 von Silber in Goldwahrung sowie den auf 1914 bezogenen Baupreisindex des Statistischen Bundesamtes aktuell 12 304 Daraus ergibt sich eine rechnerische Kaufkraft von 21 09 Euro je Gulden Ein Kaufkraftvergleich der auf Daten des Hamburger Staatsarchives und des Statistischen Bundesamtes basiert ergibt fur einen Gulden 1866 eine Kaufkraft von 16 90 Euro 27 Masseinheiten Bearbeiten In der Freien Stadt Frankfurt waren folgende Masseinheiten gebrauchlich 28 16 Frankfurter Einheit Unterteilung Metrische Einheit Etalon1 Werkschuh Fuss 12 Zoll 144 Linien 0 2846 Meter Messingnormal 17771 Elle Halbe Viertel Achtel usw 0 5473 Meter Messingnormal 17781 Aussenstadtische Feldrute 12 5 Werkschuh 10 Feldschuh 100 Feldzoll 3 5576 Meter Kein1 Aussenstadtische Waldrute 10 Waldfuss 100 Waldzoll 1000 Waldlinien 15 8489 Werkschuh 4 511 Meter Messing 18011 Feldmorgen 160 Quadratfeldruten 25 000 Quadratschuh 2025 Quadratmeter1 Waldmorgen 160 Quadratwaldruten 40 190 Quadratschuh 3255 5 Quadratmeter1 Hufe oder Hube 30 Feldmorgen 60 751 Quadratmeter1 Kubikrute 1953 125 Kubikschuh 45 028 Kubikmeter1 Schenkmass oder Zapfmass Jungmass 4 junge Schoppen 1 608 Liter Fur Bier Branntwein und Essigaus Messing gegossen1 Ohm 20 Viertel 80 Eichmass oder Altmass 320 Schoppen 143 43 Liter Eichmass fur Ol und Weinaus Messing gegossen1 Fuder 6 Ohm 860 58 Liter Fur Weinfasser1 Stuck 2 Zulast 8 Ohm 1147 44 Liter Fur Weinfasser1 Malter oder Achtel 4 Simmer 8 Mesten 16 Sechter 64 Gescheid 64 Eichmass 256 Masschen 114 74 Liter Kupfernormale 18061 schweres Pfund Handelspfund en gros Halbe Viertel Achtel usw 505 296 Gramm1 leichtes Pfund Kramerpfund en detail 2 Mark 16 Unzen 32 Lot 128 Quentchen 256 Pfennig 467 867 Gramm augsburgische kolnische Mark Messing 17611 Zentner 100 schwere Pfund 108 leichte Pfund 50 53 KilogrammSiehe auch BearbeitenFrankfurt am Main Geschichte von Frankfurt am Main Liste der Stadtoberhaupter von Frankfurt am Main Strasse der DemokratieLiteratur BearbeitenHeinrich Bingemer Wilhelm Fronemann Rudolph Welcker Rund um Frankfurt Verlag Englert und Schlosser Frankfurt am Main 1924 Reprint im Verlag Weidlich Wurzburg 1985 ISBN 3 8035 1276 X Friedrich Bothe Geschichte der Stadt Frankfurt am Main Verlag Wolfgang Weidlich Frankfurt am Main 1977 ISBN 3 8035 8920 7 Frankfurter Historische Kommission Hrsg Frankfurt am Main Die Geschichte der Stadt in neun Beitragen Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XVII Jan Thorbecke Sigmaringen 1991 ISBN 3 7995 4158 6 Die Freie Stadt Frankfurt am Main nebst ihren Umgebungen Ein Wegweiser fur Fremde und Einheimische Verlag der J C Hermannschen Buchhandlung Frankfurt am Main 1843 Reprint beim Verlag Haag und Herchen Frankfurt am Main 1982 ISBN 3 88129 592 5 Wolfgang Klotzer Frankfurt 1866 Eine Dokumentation aus deutschen Zeitungen Verlag Dr Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1966 Sonderausgabe des Archivs fur Frankfurts Geschichte und Kunst Nr 50 Waldemar Kramer Hrsg Frankfurt Chronik 3 Auflage Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7829 0321 8 Hans Lohne Frankfurt um 1850 Nach Aquarellen und Beschreibungen von Carl Theodor Reiffenstein und dem Malerischen Plan von Friedrich Wilhelm Delkeskamp Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1967 Ralf Roth Die Herausbildung einer modernen burgerlichen Gesellschaft Geschichte der Stadt Frankfurt am Main 1789 1866 Hrsg Frankfurter Historische Kommission Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band 25 Thorbecke Ostfildern 2013 ISBN 978 3 7995 0762 2 Richard Schwemer Geschichte der freien Stadt Frankfurt a M 1814 1866 Im Auftrage der Stadtischen Historischen Kommission 3 Bande Baer amp Co Frankfurt am Main 1910 1918 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freie Stadt Frankfurt Sammlung von Bildern Entwicklung des Frankfurter Stadtgebiets 1815 1866 1 August 2006 archiviert vom Original am 20 Juli 2012 abgerufen am 25 Januar 2021 Quellen und Anmerkungen Bearbeiten Brief vom 20 Januar 1798 an ihren Sohn Zitiert nach A Koster Hrsg Die Briefe der Frau Rat Goethe Leipzig 1968 S 423 R Schwemer Geschichte der Freien Stadt Frankfurt Frankfurt am Main 1910 18 Bd 1 S 21 Die Stadt Frankfurt wird mit ihrem Territorium wie es sich 1803 befunden hat zur Freien Stadt erklart und Teil des Deutschen Bundes werden Stefan Rohrbacher Gewalt im Biedermeier Antijudische Ausschreitungen in Vormarz und Revolution 1815 1848 49 Campus Verlag Frankfurt Main 1993 S 105f Werner Bergmann Tumulte Excesse Pogrome Kollektive Gewalt gegen Juden in Europa 1789 1900 Wallstein 2020 S 152 156 Angabe zur Zahl der Angreifer auf S 154 Genaue Einwohnerzahlen wurden erstmals fur 1817 erhoben Angaben nach Rainer Koch Grundlagen burgerlicher Herrschaft Frankfurt a M 1612 1866 Wiesbaden 1983 R Schwemer Geschichte der Freien Stadt Frankfurt Band 3 1 S 12f Henning Roet Frankfurt als Garnisonsstadt zwischen 1866 und 1914 Mit besonderem Blick auf die Kriegervereine der Stadt S 109 In Robert Bohn Michael Epkenhans Hrsg Garnisonsstadte im 19 und 20 Jahrhundert Bielefeld 2015 ISBN 3 7395 1016 1 S 109 118 W Klotzer Frankfurt das Liberalennest 1977 Walter Gerteis Das unbekannte Frankfurt Neue Folge Verlag Frankfurter Bucher Frankfurt am Main 1961 S 191 Henning Roet Frankfurt als Garnisonsstadt zwischen 1866 und 1914 Mit besonderem Blick auf die Kriegervereine der Stadt S 111 In Robert Bohn Michael Epkenhans Hrsg Garnisonsstadte im 19 und 20 Jahrhundert Bielefeld 2015 ISBN 3 7395 1016 1 S 109 118 Walter Gerteis Das unbekannte Frankfurt Dritte Folge Verlag Frankfurter Bucher Frankfurt am Main 1963 S 18 Gesetz betreffend die Auseinandersetzung zwischen Staat und Stadt Frankfurt am Main vom 5 10 Marz 1869 Nr 7344 In Gesetz Sammlung fur die Koniglich Preussischen Staaten Berlin 5 Marz 1869 S 379 392 Digitalisat Gemeindeverfassungsgesetz fur die Stadt Frankfurt am Main Nr 6597 In Gesetz Sammlung fur die Koniglich Preussischen Staaten Nr 27 Ausgegeben zu Berlin den 9 April 1867 S 401 422 Digitalisat F Bothe Geschichte der Stadt Frankfurt am Main S 313 a b Volker Rodel Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806 1914 Societats Verlag Frankfurt am Main 1983 ISBN 3 7973 0410 2 Alle Flachenangaben in diesem Abschnitt entstammen einer Vorlage des Senates an die Gesetzgebende Versammlung von 1831 zitiert nach Heinrich Voelcker Zur Wirtschaftsgeschichte der rechtsmainischen Umgebung Frankfurts In Heinrich Bingemer Wilhelm Fronemann Rudolph Welcker Rund um Frankfurt Verlag Englert und Schlosser Frankfurt am Main 1924 Reprint im Verlag Weidlich Wurzburg 1985 ISBN 3 8035 1276 X S 288 Volker Rodel Fabrikarchitektur in Frankfurt am Main 1774 1924 Societats Verlag Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 7973 0435 8 Siehe auch Fabrikarchitektur im Nordend Statistische Abteilung des Frankfurter Vereins fur Geographie und Statistik Hrsg Beitrage zur Statistik der Freien Stadt Frankfurt J D Sauerlander Frankfurt 1866 Tabelle 7 Seite 18 Eines Erbarn Raths Der Statt Franckfurt am Mayn Quartir Ordnung Frankfurt am Main 25 Oktober 1614 Eine ausfuhrliche Darstellung der Quartiersgeschichte findet sich in Wolfgang Klotzer Vom Stadtquartier zum Stadtteil abgedruckt in Keine liebere Stadt als Frankfurt Studien zur Frankfurter Geschichte Band 45 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 7829 0509 1 a b Urkunde die Dotation fur den evangelisch lutherischen Religionskultus dahier betreffend und Urkunde die Dotation fur das Kirchen und Schulwesen der hiesigen katholischen Gemeinde betreffend Zur Kirchenverfassung der Freien Stadt Frankfurt siehe auch Jurgen Telschow Die alte Frankfurter Kirche Recht und Organisation der fruheren evangelischen Kirche in Frankfurt Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 922179 00 2 sowie die Beitrage von Karl Dienst in Roman Fischer Hrsg Von der Barfusserkirche zur Paulskirche Studien zur Frankfurter Geschichte Band 44 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 7829 0502 4 Friedrich Bothe Geschichte der Stadt Frankfurt am Main Verlag Wolfgang Weidlich Frankfurt am Main 1977 ISBN 3 8035 8920 7 S 264 1 2 und 3 der Verordnung die Bildung eines kirchlichen Vorstandes der evangelisch lutherischen Gemeinde betreffend vom 18 Februar 1820 Tobias C Bringmann Handbuch der Diplomatie 1815 1963 Auswartige Missionschefs in Deutschland und deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer K G Saur Munchen 2012 S 180 Henning Roet Frankfurt als Garnisonsstadt zwischen 1866 und 1914 Mit besonderem Blick auf die Kriegervereine der Stadt S 110 In Robert Bohn Michael Epkenhans Hrsg Garnisonsstadte im 19 und 20 Jahrhundert Bielefeld 2015 ISBN 3 7395 1016 1 S 109 118 Kaufkraft als Massstab fur den Wert des Geldes Nicht mehr online verfugbar Rolf Fredrik Matthaei 25 Juni 2018 archiviert vom Original am 2 Januar 2015 abgerufen am 4 Juli 2018 siehe auch den Artikel Mark 1871 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot fredriks de Quellen Ferdinand Malaise Theoretisch praktischer Unterricht im Rechnen fur die niederen Klassen der Regimentsschulen der Konigl Bayer Infanterie und Kavallerie Munchen Eigenverlag 1842 Wilfried Ehrlich nach besten synnen und vernunfften Geschichte der Stadtvermessung in Frankfurt am Main Stadtvermessungsamt Frankfurt 1987Georg Kaspar Chelius Mass und Gewichtsbuch Dritte Auflage Verlag der Jagerschen Buch Papier und Landkartenhandlung Frankfurt am Main 1830 mit Nachtragen von Johann Friedrich Hauschild und einer Vorrede von Heinrich Christian Schumacher online in der Google Buchsuche Siehe auch Amtliche Masseinheiten in Europa 1842 Memento des Originals vom 30 November 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www spasslernen de Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes 1815 1866 Kaisertum nbsp Osterreich nbsp Konigreiche nbsp Bayern nbsp Hannover nbsp Preussen nbsp Sachsen nbsp WurttembergKurfurstentum nbsp Hessen Kassel Grossherzogtumer nbsp Baden nbsp Hessen Darmstadt nbsp Luxemburg nbsp Mecklenburg Schwerin nbsp Mecklenburg Strelitz nbsp Oldenburg nbsp Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer nbsp Anhalt ab 1863 nbsp Anhalt Bernburg bis 1863 nbsp Anhalt Dessau bis 1863 nbsp Anhalt Kothen bis 1847 nbsp Holstein nbsp Lauenburg nbsp Limburg 1839 1866 nbsp Nassau nbsp Sachsen Altenburg ab 1826 nbsp Sachsen Coburg Saalfeld ab 1826 als nbsp Sachsen Coburg Gotha nbsp Sachsen Gotha Altenburg bis 1826 nbsp Sachsen Hildburghausen bis 1826 nbsp Sachsen Meiningen nbsp Herzogtum BraunschweigFurstentumer nbsp Hessen Homburg 1817 1866 nbsp Hohenzollern Hechingen bis 1850 nbsp Hohenzollern Sigmaringen bis 1850 nbsp Liechtenstein nbsp Lippe nbsp Reuss alterer Linie nbsp Reuss jungerer Linie ab 1848 nbsp Reuss Ebersdorf bis 1824 nbsp Reuss Lobenstein bis 1824 nbsp Reuss Lobenstein und Ebersdorf 1824 1848 nbsp Reuss Schleiz bis 1848 nbsp Schaumburg Lippe nbsp Schwarzburg Rudolstadt nbsp Schwarzburg Sondershausen nbsp Waldeck PyrmontFreie Stadte nbsp Bremen nbsp Frankfurt am Main nbsp Hamburg nbsp LubeckMitgliedstaaten des Deutschen Zollvereins 1834 1919 nbsp Preussen ab 1834 mit den zugehorigen Gebieten nbsp Anhalt Bernburg 1834 1863 nbsp Anhalt Dessau 1834 1863 nbsp Anhalt Kothen 1834 1847 nbsp Anhalt ab 1863 nbsp Waldeck ab 1834 nbsp Lippe ab 1841 nbsp Lauenburg 1865 1876 nbsp Schleswig Holstein ab 1867 nbsp Hessen Darmstadt ab 1834 nbsp Hessen Kassel 1834 1866 nbsp Hessen Homburg 1835 1866 nbsp Bayern ab 1834 nbsp Wurttemberg ab 1834 mit den zugehorigen Gebieten nbsp Hohenzollern Hechingen 1834 1850 nbsp Hohenzollern Sigmaringen 1834 1850 nbsp Sachsen ab 1834 Zoll und Handelsverein der Thuringischen Staaten ab 1834 mit den zugehorigen Gebieten nbsp Sachsen Weimar Eisenach ab 1834 nbsp Sachsen Altenburg ab 1834 nbsp Sachsen Meiningen ab 1834 nbsp Sachsen Coburg und Gotha ab 1834 nbsp Schwarzburg Rudolstadt ab 1834 nbsp Schwarzburg Sondershausen ab 1834 nbsp Reuss Greiz ab 1834 nbsp Reuss jungerer Linie ab 1848 nbsp Reuss Schleiz 1834 1848 nbsp Reuss Lobenstein und Ebersdorf 1834 1848 nbsp Baden ab 1835 nbsp Nassau 1835 1866 nbsp Frankfurt 1836 1866 nbsp Braunschweig ab 1841 nbsp Luxemburg ab 1842 nbsp Hannover 1854 1866 mit den zugehorigen Gebieten nbsp Schaumburg Lippe ab 1854 nbsp Oldenburg ab 1854 nbsp Hamburg ab 1888 nbsp Bremen ab 1888 nbsp Lubeck ab 1868 nbsp Elsass Lothringen ab 1871 nbsp Mecklenburg Strelitz ab 1867 nbsp Mecklenburg Schwerin ab 1867 nbsp Dieser Artikel wurde am 23 Marz 2007 in dieser Version in die Liste der 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