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In der Liste der Orte der Hep Hep Krawalle 1819 werden alle antijudischen Ausschreitungen mit den grossten Ausmassen in Wurzburg Frankfurt am Main Hamburg und Kopenhagen sowie auch vereinzelte Vorfalle wie einzelne Steinwurfe Hep Hep Rufe oder Drohungen verschiedener Art im Zeitraum zwischen August und November 1819 dokumentiert und nach ihrem Ausmass und dem Grad der Gewalttatigkeiten kategorisiert Inhaltsverzeichnis 1 Uberlieferung 2 Ubersicht 3 Liste von Stadten und Ortschaften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseUberlieferung Bearbeiten nbsp Karte der Hep Hep Krawalle 1819Fur die Rekonstruktion der Hep Hep Krawalle gibt es Quellen und Darstellungen aus verschiedenen Uberlieferungszusammenhangen s den Abschnitt im Artikel Hep Hep Krawalle Eine umfangreiche Darstellung der Ereignisse in verschiedenen Stadten und Ortschaften in denen es zwischen August und November 1819 zu Vorfallen kam hat Stefan Rohrbacher 1993 in seiner Dissertation Gewalt im Biedermeier vorgelegt die in der 2020 erschienenen Gesamtdarstellung Tumulte Excesse Pogrome Kollektive Gewalt gegen Juden in Europa 1789 1900 von Werner Bergmann erganzt wurde Daruber hinaus gibt es inzwischen einige Einzeldarstellungen zu bestimmten Orten die in der Liste als Fussnote nachgewiesen werden Stefan Rohrbacher stellt zu seiner ausfuhrlichen Rekonstruktion der Schauplatze der Hep Hep Krawalle fest Die hier gegebene Darstellung des Verlaufs der Hepp Hepp Krawalle ist zweifellos keine vollstandige Rekonstruktion es ist wenig wahrscheinlich dass es im badischen Kraichgau mit seinen zahlreichen judischen Gemeinden in einigen wenigen Orten zu offenbar doch erheblichen Exzessen kam die Juden aber ansonsten ganz unbehelligt blieben Auch die Geschehnisse in Frankfurt Darmstadt oder Heidelberg haben zweifellos auf die benachbarten Ortschaften ausgestrahlt auch wenn wir nur Vermutungen daruber anstellen konnen wie sich etwa der bose Geist ausserte den man nach den Heidelberger Ausschreitungen auch bei den Bewohnern der umliegenden Dorfer ausmachen zu konnen glaubte Dass vor allem in landlichen Gegenden auch Tatlichkeiten nicht immer aktenkundig geworden sind ist mit Sicherheit anzunehmen 1 Erganzungen in der alphabetischen Liste von Stadten und Ortschaften der Liste die sich auf neue Quellenfunde oder Publikationen stutzen konnen gerne vorgenommen werden Ubersicht BearbeitenUbersicht uber die Vorfalle im Zusammenhang der Hep Hep Krawalle fur jeden Ort nur ein Eintrag A Die drei schwersten mehrere Tage andauernden Ausschreitungen B Schwere Ausschreitungen C Vereinzelte Vorfalle D Unklare FalleAugust1819 September1819 Oktober1819 anderer oderunbekannter Zeitpunkt insgesamtA Die vier schwersten mehrere Tage andauernden Ausschreitungen Wurzburg Frankfurt M Hamburg Kopenhagen 4B Schwere Ausschreitungen Bamberg BayreuthDarmstadt Heidelberg Heidingsfeld KarlsruheRimpar Sommerach Danzig Odense Dormagen 11C1 Kleinere Tumulte dabei vereinzelt eingeworfene Fensterscheiben oder Ubergriffe gegen einzelne Personen Berlichingen Dresden Fulda Jagstberg Koblenz LeipzigMemmelsdorf Obergrombach Barchfeld Enger Gustrow Hillerod Helsingor Meimbressen Naestved Schwerin Slagelse Vordingborg Hulchrath Rheinbreitbach Rheinbrohl 21C2 Vereinzelte Hep Hep Rufe Menschenauflaufe Buhl Burgkunstadt Kassel Lissa Aachen Bergen Berlin Bionville sur Nied Brugny Vaudancourt Muhlhausen Rappoltsweiler Konigsberg Durmenach Edenkoben Graz Kleve Kunzelsau Schlettstadt Saarebourg Wien 20C3 Vereinzelte Plakatanschlage Schmierereien an Hausern Drohbriefe oder Drohungen Breslau Dusseldorf Koln Mannheim Marburg Regensburg Zirndorf Elbing Grunberg Hamm Kreuznach Halle Ingelfingen Breitenbach Rotenburg Salmunster Volkmarsen 17C4 Andere oder nicht genauer ausgefuhrte vereinzelte Vorfalle Furth Heidelsheim Leinach Mainz Pressburg Pforzheim Untergrombach Binningen Emmerich Krakau Malchin 11insgesamt 37 26 7 14 84D Unklare Falle fehlende Nachweise werden nicht gezahlt Ebermannstadt Hannover Hollfeld Meiningen Pottenstein Breisgau Amsterdam Helsinki Linz Prag Riga StrassburgListe von Stadten und Ortschaften BearbeitenAlphabetische Liste von Stadten und Ortschaften in denen Vorfalle im Zusammenhang der Hep Hep Krawalle stattgefunden haben Nur zitierte Primarquellen werden als Zitat eingeruckt Ort Datum VorfallAachenPreussen September 1819 C2 Doch von vereinzelten Schmahrufen abgesehen wie sie etwa in Aachen gehort wurden Zitat Rohrbacher 1993 S 117AmsterdamNiederlande unbekannt D Bergmann 2020 ordnet Amsterdam den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 unklar mehr Nachweise erforderlichBambergOberfranken Bayern 8 12 August 1819 B Es folgten ab dem 8 August mehrtagige Ausschreitungen in Bamberg in denen die Fensterscheiben von Juden bewohnter Hauser eingeworfen wurden obwohl Patrouillen der Burgerwehr eingerichtet worden waren Erst ab dem 12 Juli Fehler im Text August kehrte wieder Ruhe ein Zitat Bergmann 2020 S 152 In der Nacht des 8 9 August fielen Ausschreitungen gegen die Juden in Bamberg vor Auch durch verstarkte Patrouillen konnte nicht verhindert werden dass in den folgenden Nachten erneut an verschiedenen von Juden bewohnten Hausern die Fensterscheiben eingeworfen wurden Zitat Rohrbacher 1993 S 102 f Aufsatz von Johannes Staudenmaier Nach einem Bericht des in Bamberg geborenen und in Bayreuth tatigen Regierungsdirektors Friedrich Freiherr Lochner von Huttenbach an den Minister des Innern Friedrich Graf von Thurheim vom folgenden Tag begannen die Aktionen mit einem Angriff auf ein Hauss vor dem Langgasser Thore der sogenannten Salzlecke welches ein Jud gekauft hat Dem Wurzburger Beispiel folgend wurden die Fenster eingeworfen In der Nacht wurden weitere Hauser ins Visier genommen auch dem Nathan Walter sowohl als mehreren anderen Juden wurden die Fenster unter dem larmenden Geschrei Hep hep eingeworfen Dem Banquier Hesslein wird gedroht dass in wenigen Tagen alle Juden aus ihren Hausern gejagt und in die ehemalige Juden Gasse wurden verwiesen werden Wie in Wurzburg begannen die antijudischen Unruhen in Bamberg mit Zerstorung der Hauserfenster und Geschrei 3 An den folgenden Tagen kam es zu weiteren Ausschreitungen am 12 August konnten die Krawalle beendet werden BarchfeldKurhessenheute Thuringen Sept Okt 1819 C1 Zu Ausschreitungen die sich aber offenbar auf Fenstereinwurfe beschrankten kam es hingegen im September und Oktober in einigen Landgemeinden so in der kurhessischen Exklave Barchfeld Thuringen und in Meimbressen Zitat Rohrbacher 1993 S 108BayreuthOberfranken Bayern 8 August 1819 B Ein ahnliches Muster wie in Bamberg zeigen die Krawalle am 11 und 12 August in Bayreuth wo es bereits seit dem 8 August Drohbriefe und Hep Hep Rufe gegeben hatte Zitat Bergmann 2020 S 152 mehr Nachweise notwendig da es sich vermutlich um einen Vorfall der Kategorie B handelt Am 11 August wurden an drei von Juden bewohnten Hausern einige Fensterscheiben eingeworfen am Abend des 12 August kam es zu grosseren Zusammenrottungen und die Szenen vom Vortag wiederholten sich in bedeutenderem Ausmass Aus verschiedenen Gendarmeriestationen im weiten Umkreis wurden daraufhin Verstarkungen nach Bayreuth beordert In den folgenden Nachten blieb es in Bayreuth ziemlich ruhig Zitat Rohrbacher 1993 S 108 Am 12 August 1819 kam es in Bayreuth erneut zu Ausschreitungen bei denen Juden geschmaht und mit Steinen und Apfeln beworfen wurden Zitat auf der Seite Geschichte der Juden in Bayreuth abgerufen 17 2 2022 Primarquelle Bericht uber die Hep Hep Krawalle Bayreuth nbsp Baireuther Zeitung vom 15 August 1819 Baireuth 14 August Das nachtheilige Beispiel in der Stadt Wurzburg in ubler Behandlung israelitischer Glaubensgenossen bewirkte auch bei uns ein unangenehmes Ereignis In der hiesigen Hauptstrasse welche zugleich der Marktplatz ist versammelte sich am 12ten d Abends nach 8 Uhr ein Haufe mussiger und ungesitteter junger Leute etc indem sie den bekannten insultirenden Zuruf allenthalben laut werden liessen nachdem in drei Juden Wohnungen Tags vorher einiger Fensterscheiben mit Steinen eingeworfen waren Das Erscheinen einiger Militairpatrouillen zerstreute diese unruhigen Menschen und noch vor 10 Uhr hatten sie sich grosstentheils verlaufen Es wurden sogleich energische Massregeln durch gemeinsames Benehmen der Policei und Militair Behorden ergriffen durch welche jeder weitern Stohrung der offentlichen Ruhe vorgebeugt seyn wird Seitdem hat der beleidigende Zuruf sich nicht weiter horen lassen da Aeltern und Lehrer angewiesen worden sind ihren Kindern und Lehrlingen denselben zu untersagen BergenHessen Anfang September 1819 C2 Primarquelle Bericht uber die Hep Hep Krawalle in Bergen bei Hanau nbsp Augsburgische Ordinari Postzeitung vom 17 September 1819 Hanau den 11 Sept Unsre Stadt ist von unruhigen Auftritten gegen die Juden frey geblieben mehrere judische Familien aus Frankfurt und andern Mayngegenden sind im Gegentheil zu grosserer Sicherheit hierher gefluchtet aber auf dem platten Lande hat es auch im Hanauischen an mancherley einzelnen Ausschweifungen nicht gefehlt In einem Dorfe bei Bergen wurde ein durchreisender Jude von den Landleuten dergestalt verspottet dass er bey dem Amtmann daruber eine Klage vorbrachte Es wurde hieraus bey Thaler Strafe oder 14tagiger Einthurmung verbothen sich irgend eines solchen Exzesses fur die Zukunft gegen einen Juden zu erlauben Als der Jude aber erneut das Dorf betrat sah er sich dem ungeachtet von allen Seiten mit dem bekannten Losungswort begrusst und da es zur Untersuchung kam bestanden die sammtlichen Einwohner des Dorfes darauf an den Vorfall Theil genommen zu haben so dass man es aufgeben musste Einzelne zu bestrafen Nennung Im Hanauischen mit Datum in der Ubersicht uber Ort und Zeit der tumultarischen Auftritte gegen die Juden in Deutschland 1819 mit dem Losungswort Hep Hep HStAM Best 6 a Nr 2548 4 BerlichingenWurttemberg 21 22 August 1819 C1 In Wurttemberg kam es vielerorts vorkommende Neckereien und Zettel mit Drohungen gegen die Juden die in einigen Orten wie Berlichingen auch zu Steinwurfen einiger junger Burschen gegen einige judische Hauser oder zu physischer Gewalt eines betrunkenen Soldaten gegen einen einzelnen Juden ausarten konnten Zitat Bergmann 2020 S 158 In Berlichingen wurden am 21 August durch ledige Pursehe Steine gegen Ture und Fensterladen eines von Juden bewohnten Hauses geworfen in der Nacht wiederholten sich diese Exzesse vor mehreren Hausern Rohrbacher 1993 S 110BerlinPreussen August 1819 C4 Primarquelle Bericht uber die Hep Hep Krawalle in Berlin nbsp Augsburgische Ordinari Postzeitung vom 31 August 1819 Die strafbaren Vorfalle in einigen Orten haben auch unter den hiesigen Israeliten bereits Besorgnisse erregt und schon sind einige kleine Auftritte gewesen So hatten z B vor einigen Tagen einige Judenfeinde mehrere Strassenbuben Geld gegeben dass sie unter den Fenstern eines hiesigen Bankiers in Schoneberg einem nahe gelegenen Dorf rufen sollten welches auch geschah Ohne nennenswertes Echo blieben die Hepp Hepp Krawalle in Berlin Einen franzosischen Pressebericht wonach schon einige recht sturmische Szenen an verschiedenen offentlichen Platzen vorgefallen seien zitiert Poliakov Antisemitismus S 103 104 Zitat Rohrbacher 1993 S 118Nennung der Stadt mit Datum in der Ubersicht uber Ort und Zeit der tumultarischen Auftritte gegen die Juden in Deutschland 1819 mit dem Losungswort Hep Hep HStAM Best 6 a Nr 2548 4 Bergmann 2020 ordnet Berlin den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 Bergmann 2020 S 165 mehr Nachweise wunschenswertBinningenPreussen November oder Dezember 1819 C4 waren in den Monaten November und Dezember auch in entfernteren Gegenden der Rheinprovinz erstmals mehr oder minder schwerwiegende Exzesse zu verzeichnen so in Emmerich und Binningen Mosel Zitat Rohrbacher 1993 S 118Bionville sur NiedFrankreich September 1819 C2 Solche Auftritte Hep Hep Rufe kleine Tumulte gab es auch in einigen kleineren Orten Lothringens Brugny Bionville sur Nied Zitat Bergmann 2020 S 177 Im Oktober berichtete das franzosische Innenministerium dass die unruhigen Bewegungen gegen die Juden in Deutschland nun auch an mehreren Orten Lothringens ein Nachspiel gefunden hatten Unordnungen waren in Saarburg und zwei kleinen Ortschaften im nordlichen Grenzgebiet Brugny und Bionville sur Nied bei St Avold vorgekommen doch hatten sie sich offenbar auf Hepp Hepp Rufe beschrankt Zitat Rohrbacher 1993 S 123BreisgauBaden Anfang September 1819 D Primarquelle Bericht uber die Hep Hep Krawalle im Breisgau ohne genaue Ortsangabe nbsp Augsburgische Ordinari Postzeitung vom 17 September 1819 Vom Oberrhein den 10 Sept Im Elsass sind keine unruhigen Bewegungen gegen die Juden wahrgenommen worden aber auf dem rechten Rheinufer haben nun auch dergleichen im Breisgau Statt gehabt Auf den Landstrassen im Badischen stosst man gegenwartig haufig auf Patrouillen zu Pferd die das Land nach allen Richtungen durchstreifen um reisende Juden gegen Misshandlungen sicher zu stellen Angaben zu ungenau Kategorie DBreitenbachKurhessen Oktober 1819 C3 In Breitenbach bei Kassel verkundete ein Tagelohner dass den 18ten October eine Schlacht sein solle wo alle Juden geschlachtet werden sollten er wolle auch noch in alle Wirthshauser gehen um es weiter bekannt zu machen Zitat Rohrbacher 1993 S 108BreslauPreussen August 1819 C3 In Breslau liess ein Buchdrucker an den Strassenecken Plakate anbringen die eine gegen die Juden gerichtete Flugschrift anpriesen Am gleichen Tag wurde ein Aufruf gefunden der zum Angriff gegen die Juden aufforderte doch blieb es bei ein paar Neckereien der Juden in einem Schankhause Zitat Rohrbacher 1993 S 115 Bergmann 2020 ordnet Breslau den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 Brugny VaudancourtFrankreich September 1819 C2 Solche Auftritte Hep Hep Rufe kleine Tumulte gab es auch in einigen kleineren Orten Lothringens Brugny Bionville sur Nied Zitat Bergmann 2020 S 177 Im Oktober berichtete das franzosische Innenministerium dass die unruhigen Bewegungen gegen die Juden in Deutschland nun auch an mehreren Orten Lothringens ein Nachspiel gefunden hatten Unordnungen waren in Saarburg und zwei kleinen Ortschaften im nordlichen Grenzgebiet Brugny und Bionville sur Nied bei St Avold vorgekommen doch hatten sie sich offenbar auf Hepp Hepp Rufe beschrankt Zitat Rohrbacher 1993 S 123BuhlBaden 22 29 August 1819 C Wahrend sich am 16 17 August in Karlsruhe und auch in Mannheim die judenfeindlichen Aktionen auf den Anschlag von Drohplakaten Kaffeehausdiskussionen Hep Hep Rufen und vereinzelten Ubergriffen beschrankten brachen zwischen dem 20 und 22 August 1819 die ersten grosseren Ausschreitungen in kleineren Stadten wie Pforzheim Buhl sowie Heidelsheim und Untergrombach beide zwischen Bruchsal und Karlsruhe gelegen aus die in einigen Fallen erst durch herbeigerufenes Militar unterdruckt werden konnten Zitat Bergmann 2020 S 159 Zwischen dem 20 und 22 August kam es in Pforzheim und Buhl zu hochst unruhigen Auftritten auch in Untergrombach bei Bruchsal hatten ahnliche Ausbruche des Hasses Statt In Heidelsheim fielen in diesen Tagen ebenfalls bedeutendere Exzesse vor die wie jene in Buhl durch herbeigerufenes Militar unterdruckt werden mussten Zitat Rohrbacher 1993 S 111Zeitungsartikel Badisches Tagblatt 2021 ln Buhl begannen am 22 August 1819 Unruhen die im Laufe der Woche zunahmen Am nachsten Sonntag am 29 August 1819 dem ersten Jahrestag der Verfassung sollen es Volksmassen gewesen sein die sich auf den Strassen drangten Mit Anbruch der Dunkelheit waren Rufe zu horen Hep Hep auch noch am nachsten Tag Die amtlichen Untersuchungen nach den Unruhen richteten sich vor allem gegen den Kaufmann Joachim Maurer Ein Farbergeselle namens Markus Meyer der bei Franz Cornelius beschaftigt war beschuldigte Maurer Dieser sei am Sonntag bei ihm aufgetaucht und habe ihn gedrangt in die Nachbarorte zu laufen und zu Hep Hep Rufen aufzustacheln Dort wisse man bereits dass es in der Nacht zum Montag hinter den Juden hergehe alle sollten sich in Buhl im Rebstock auf der Hauptstrasse treffen Der Zeuge Josef Herrle gab an Maurer habe ihn nach Buhlertal und Altschweier und Kappel schicken wollen um da Leute zu alarmieren zur Unterstutzung der Buhler die in der Nacht hinter die Juden wollten Amtmann Bauerle war an diesem 29 August wie er der Regierung berichtete in hochster Alarmstimmung Er sei uberall zugegen gewesen habe die Besten und verlasslichsten Burger als Burgerpatrouille zu Mithandhabern der offentlichen Ruhe eingesetzt Er bestimmte auch Massnahmen fur die folgenden Nachte Je 16 Mann der Burgermiliz unter der Aufsicht eines Mitglieds der Gerichts der ortlichen Vertretung sollten auf alles Verdachtige achten und notfalls einschreiten 5 Die bisher genauesten Angaben zu Buhl Danach gab es hier einen grossen Auflauf aber keine Steinwurfe deshalb Herabstufung zu C2Burgkunstadt Oberfranken Bayern 18 August 1819 C2 Die Unruhen blieben aber nicht auf die Stadte begrenzt sondern es kam in Ober und Unterfranken auch in kleineren Orten und auf dem Lande zu Hep Hep Rufen und Ubergriffen und in der gleichen Nacht des 18 August zogen die christlichen Einwohner Burgkunstadts mit Hep Hep Rufen durch die vor allem von Juden bewohnte Unterstadt Zitat Bergmann 2020 S 152 Primarquelle Verfugung des Landgerichts Weismain an den Magistrat zu Burgkunstadt 19 August 1819 StadtA Burgkunstadt A 130 1 Soeben geht dahier die Nachricht ein dass sich gestern Abends oder vielleicht bey eintrettender Nacht einige Bewohner von Burgkundstadt erlaubt haben in mehreren Abtheilungen die Gassen vorzuglich der untern Stadt zu durchschwarmen dabey das bekannte Hep Hep auszurufen und sich gegen israelitischen Einwohner mit Drohungen und beschimpfenden Ausrufungen zu vergehen Der Magistrat daselbst wird hiermit nachdrucklich aufgefordert nicht nur Angesichts liess uber alles was ihm uber gemeldeten Vorfalle bekannt worden umstandliche Anzeige zu erstatten sondern in Berucksichtigung der ihm mitgetheilten allerhochsten Entschliessung vgl 1 3 a die wirksamsten Maasregeln zur Abwendung oder Unterdruckung aller Unordnung anzuwenden Zu diesem Ende wird der weitere Auftrag ertheilt sogleich ein Landwehr Commando von 40 Mann mit dem betreffenden Offizier zu bewafnen und mit scharfen Patronen zu versehen Abtheilungen hiervon zu Patrouillen zu verwenden jede verdachtige Zusammenrottung zu verhindern oder zu zerstreuen und jeden Wiederspenstigen auf der Stelle zu arretiren sofort taglich von den Vorfallen der abgewichenen Nacht Anzeige anher zu erstatten und hiermit bis zu ganzlicher Herstellung der Ruhe fortzufahren Das konigl Landgericht behalt sich die Inspizienz der getroffenen Anordnungen bevor 6 DanzigPreussen 28 und 29 September 1819 B Enorm gewalttatig verliefen die Ausschreitungen in Danzig Flugschriften kursierten deren Verfasser den Juden Untergang Vertreibung und Tod prophezeiten Wahrend des judischen Festtages der langen Nacht 29 September Jom Kippur sollten die mosaisch Glaubigen angegriffen werden Bereits am 28 September versammelten sich bei einer Synagoge antijudisch gesinnte Menschen in Haufen Obwohl Militar Landgendarmerie und Polizei die Demonstrationen auflosten wurden Fenster judischer Hauser eingeworfen und Steine gegen Soldaten und Polizisten geschleudert Tags darauf stromten noch mehr Judenfeinde herbei und beschadigten die Fenster dreier Synagogen Zitat Helfert 7 zu einem regelrechten Tumult kam es erst am 28 September als sich eine grosse Menschenmenge vornehmlich aus Lehrjungen Ladendienern und Handwerkern vor der Synagoge in der Breitengasse sammelte aus der heraus Steine geworfen und Fensterscheiben zerschlagen wurden Die Polizei konnte die Randalierer zerstreuen doch wiederholten sich die Ausschreitungen am 29 wo es unter Hep Hep Rufen in den der Synagoge benachbarten Strassen nun zu Ubergriffen auf judische Hauser kam Als sogar Aufrufe zu Plunderungen zu horen waren wurden mehrere Kompanien Infanterie als Verstarkung herbeigerufen die die Ruhe wiederherstellten Zitat Bergmann 2020 S 166Am 28 September Vor der neuen Synagoge und der Synagoge auf dem Zweiten Damm versammelten sich unter Hepp Hepp und Hurrahrufen Volkshaufen die von Gendarmerie und Polizeiwache zerstreut wurden doch entstand vor der Synagoge auf dem Dritten Damm ein neuer Zusammenlauf einige Fensterscheiben wurden dort eingeschlagen einige Steinwurfe fielen vor am 29 September An zahlreichen von Juden bewohnten Hausern wurden die Fenster mit halben Ziegeln und Feldsteinen eingeworfen bei einigen auch die Fensterladen zerschlagen Da aus der Menge auch mehrere Ausserungen von vorzunehmenden Plunderungen laut wurden musste schliesslich Alarm geschlagen und die Entsendung mehrerer Kompanien Infanterie aus der Garnison verfugt werden Noch ein Vorfall am 1 Oktober wurde schliesslich aus Danzig berichtet dass man am 10 Oktober an der dortigen Katharinenkirche eine Proclamation angeschlagen gefunden hatte die den Juden Tod und Verderben androhte Zitat Rohrbacher 1993 S 116 f Monographie von Michael Szulc Emanzipation in Stadt und Staat Die Judenpolitik in Danzig 1807 1847 8 Primarquelle Proklamation Danzig ohne Datum September 1819 Bruder in Christo Auf auf sammelt euch rustet euch mit Muth und Kraft gegen deine Feinde unseres Glaubens es ist Zeit das Geschlecht der Christusmorder zu unterdrucken damit sie nicht Herrscher werden uber euch und unsere Nachkommen denn stolz erhebt schon die Juden Rotte ihre Haupter und spotten unserer Ehrfurcht dass wir unsere Knie beugen fur den den sie gewurgt darum nieder nieder mit ihnen ehe sie unsere Priester kreutzigen unsere Heiligthumer schanden und unsere Tempel zerstoren noch haben wir Macht uber ihnen und die Gewalt ist in unseren Handen darum lasst uns jetzt ihr sich selbst gefalltes Urtheil an ihnen vollstrecken laut dem sie geschrien Sein Blut komme uber uns und unsere Kinder Auf wer getauft ist es gilt der heiligsten Sache furchtet nichts und zogert keine Stunde den Streit fur den Glauben offen zu wagen Diese Juden die hier unter uns leben die sich wie verzehrende Heuschrecken unter uns verbreiten und die das ganze preussische Christentum dem Umsturz drohen das sind Kinder derer die da schrien kreutzige kreutzige Nun auf zur Rache unser Kampfgeschrey sey Hepp Hepp Hepp Aller Juden Tod und Verderben Ihr musst fliehen oder sterben 9 DarmstadtHessen 12 14 August B Die schweren Ausschreitungen in Darmstadt begannen am 12 August wo sich eine nicht unbetrachtliche Menge in zwei Gassen versammelte in denen mehrere Juden wohnten Bis Mitternacht wurden durch Steinwurfe Fenster und Laden der judischen Hauser zerstort Vorgange die sich am nachsten Tag unter noch grosserer Beteiligung von unerwachsenen Menschen Lehrlingen und Handwerksgesellen wiederholten Erst am 14 August gelang es der Landwehr mit Muhe weitere Gewalttaten zu verhindern Zitat Bergmann 2020 S 157 Am 12 August wurden in Darmstadt von einer in der grossen und kleinen Ochsengasse zusammengelaufenen Menge Steine gegen die Fenster und Laden der von Juden bewohnten Hauser geworfen Obwohl nun zahlreiche Patrouillen zu Fuss und zu Pferde durch die Strassen zogen wiederholten sich diese Szenen am folgenden Abend wobei auch ein getaufter Jude Misshandlungen erlitt Zitat Rohrbacher 1993 S 109Publikation Juden als Darmstadter Burger uber Darmstadt 10 Primarquelle Bericht uber die Hep Hep Krawalle in Darmstadt nbsp Augsburgische Ordinari Postzeitung vom 24 August 1819 Darmstadt den 15 Aug Die namlichen Auftritte welche in Wurzburg Frankfurt und anderen Orten Statt fanden haben auch vorigen Donnerstag den 12 diess in unserer Residenz begonnen Eine nicht unbetrachtliche Menge sammelte sich der grossen und kleinen Ochsengasse wo mehrere Juden wohnen und machten ihrer Wuth an Fenstern und Laden durch Steinwurfe Luft Nach Mitternacht ward es ruhig Da es am folgenden Abend zu ahnlichen Scenen kommen sollte durchstreiften zahlreiche Patrouillen Fussvolk und Reiterey die Strassen wodurch nicht ohne Muhe die Ruhe erhalten wurde Gestern wurde durch eine weise schonende Maassregel des Gouvernements die Sicherheit der Stadt einzig der hiesigen Landwehr anvertraut und die Exzesse liessen nach Zugleich machte die Polizeydeputation folgende Ermahnung bekannt Wenn sich gleich am vorigen Donnerstag Abend in der grossen und kleinen Ochsengasse eine ungewohnliche Menge Menschen versammelt hatte so fiel doch daselbst neben einigen muthwilligen Ausbruchen keine weitere Unordnung vor und man durfte hoffen dass sich auch ein solcher Vorfall unter den Augen des Souverans dem die hiesigen Einwohner so viel zu verdanken haben nicht wieder erneuern wurde Zu unserm Leidwesen ist diese Erwartung nicht in Erfullung gegangen In jenen beyden Strassen haben sich gestern Abend noch mehr Menschen zusammen gerottet alle gutlichen Aufforderungen sich zu entfernen nicht geachtet und Exzesse mancherley Art begangen Unerachtet auch hieran hauptsachlich nur unerwachsene und solche Menschen theilgenommen haben die kein bleibender Aufenthalt an die hiesige Residenz knupft und unerachtet auch diese nur durch die an andern Orten gegebenen Beyspiele verfuhrt worden sind so darf doch ein Uebel nicht geduldet werden das immer grosser zu werden droht und das nur die verderblichen Folgen fur alle Einwohner erzeugen kann Wir fordern daher 1 sammtliche Hauserbesitzer und Familienvater auf ihre Angehorigen besonders aber Kinder Lehrlinge und Dienstboten beym Einbruch der Nacht zuruck zu halten und wenn sie Geschaffte uber die Strasse rufen sie anzuweisen sich nicht langer als nothig daselbst zu verweilen diejenigen aber welche diesem nicht nachkommen uns anzuzeigen 2 Jedes Zusammenrotten auf der Strasse oder vor den Hausern wird durchaus verboten und Jeder welcher hieran sey es auch nur aus Neugierde Theil nimmt ohne Weiteres arretirt 3 Derjenge welcher durch larmendes Geschrey oder auf jede andere Art zu Unordnung reizt und auffordert so wie der welcher die offentliche Ruhe und Sicherheit mit der That sey es durch Steinwerfen oder durch die Widersetzlichkeit gegen die betreffenden ortlichen Behorden oder auf jede andere Art stort wird als Aufruhrer behandelt und nach der ganzen Scharfe des Gesetzes bestraft werden 4 Indem wir endlich alle diejenigen welche an den Exzessen Theil genommen nochmals im Allgemeinen warnen sich diess fernerhin nicht schuldig zu machen ersuchen wir alle wohlgesinnten Einwohner ihre Bemuhungen mit denjenigen der Polizey zu vereinigen Darmstadt den 14 August 1819 DormagenPreussen 20 Oktober 1819 B Von Dormagen wo ein Ritualmordgerucht zu einer bedrohlichen Situation fuhrte die aber von den Behorden unter Kontrolle gehalten wurde fuhrte das Gerucht zu vereinzelten Ubergriffen etwa in einigen Nachbarorten wie Rommerskirchen Wevelingshoven und Grimlingshausen wobei es nur in Hulchrath zu Angriffen einer Menge von 20 30 zumeist jungen Burschen kam die grosse Steine auf die judische Schule warfen und drei judische Gottesdienstbesucher blutig misshandelt haben sollen Zitat Bergmann 2020 S 140 Fussnote 16 Den entscheidenden Impuls fur diesen spaten Nachhall der Hepp Hepp Krawalle gab offensichtlich die bereits erwahnte Ritualmord Beschuldigung von Dormagen Niederrhein Am Schauplatz des vorgeblichen Ritualmordes versammelte sich am 19 Oktober eine Menschenmenge unter Hepp Hepp Rufen vor dem Haus eines Juden in Dormagen selbst hielten die Exzesse wochenlang an Zitat Rohrbacher 1993 S 117Primarquelle Auszug Die rheinische Dorfchronik des Joan Peter Delhoven aus Dormagen 1783 1823 18 Oktober Die allgemein verbreitete Sage dem Kind ware von Juden das Blut ausgesogen worden hatte Tausende hierher gezogen Viele waren drei Stunden weit gekommen von Straberg Nivenheim Worringen hatten sich kleine Prozessionen gebildet welche laut beteten Da es eben Dienstag war so ward die Kirche gepfropft voll 20 Um 11 Uhr hatte sich eine Menge Worringer vor dem Hause des Juden Isaak versammelt sie riefen hep hep welches die Zerstorung Jerusalems bedeutet und drohten das Haus zu sturmen Die Anwesenheit aber des Burgermeisters und der anderen Gerichtsherren von Koln und hier benahm ihnen den Mut Aus den abgehorten Zeugen geht nichts hervor was unseren Juden zur Last fallt und die Tat kann ebenso gut von einem Christen als Juden der besoffen war verubt worden sein 11 DresdenSachsen August oder September C1 In Leipzig und Dresden kam es nach Zeitungsberichten gegen Ende des Monats August oder in den ersten Septembertagen zu Exzessen die sich jedoch offenbar auf Steinwurfe gegen die Fenster von Juden bewohnter Hauser beschrankten Zitat Rohrbacher 1993 S 118 Eintrag als kleinerer Vorfall auf der Karte Hep Hep Krawalle des Jahres 1819 bei Bergmann 2020 S 141 mehr Nachweise wunschenswertDusseldorfPreussen August 1819 C3 Ebenfalls am 15 August fand man in Dusseldorf wo sich bereits zuvor Spuren antijudischer Umtriebe gezeigt hatten an mehreren von Juden bewohnten Hausern Anschlage in denen ihnen ein Blutbad angedroht wurde Eine Woche spater wurden in Dusseldorf die Turen mehrerer von Juden bewohnter Hauser mit schwarzen Strichen gekennzeichnet und Zettel in den Strassen ausgestreut die offenbar Gewalttaten gegen die Juden ankundigten Zitat Rohrbacher 1993 S 114 Aber auch in grossen Stadten dieser Region wie Koln und Dusseldorf gab es Hep Hep Rufe und Plakatanschlage die mit der Vertreibung der Juden oder gar mit einem Blutbad drohten wobei es durch ein entschiedenes Handeln der Behorden bei blossen Drohungen blieb Zitat Bergmann 2020 S 140 Fussnote 16Bergmann 2020 ordnet Dusseldorf den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 Primarquelle In Dusseldorf 22 August z B wurden an judischen Wohnhausern Plakate angeschlagen auf denen es hiess 12 Schon zu lange hat die Herrschaft der Juden uber den Betrieb des Handels gedauert Mit ruhigen Augen haben die Christen diesem unerlaubten Unwesen zugesehen die Zeiten haben sich geandert Sind bis 26ten dieses Monats dem Handel und Moral verderbenden Volke was kein gesetzmassiges Oberhaupt anerkennen kann nicht Schranken gesetzt so soll ein Blutbad entstehen das anstatt Bartholomaus Nacht Salomoni Nacht heissen soll DurmenachFrankreich unbekannt C2 Auch im notorisch unruhigen Elsass kam es in Strassburg zu Hep Hep Rufen und zu unruhigen Auftritten etwa in Schlettstadt und Ribeauville Rappoltsweiler in der Umgebung von Muhlhausen sowie in Durmenach aber es waren keine Exzesse zu verzeichnen und Offenbar harten in einigen Fallen die Behorden Vorsichtsmassnahmen getroffen so liess der Unterprafekt aufgrund der Polizeiberichte und der Befurchtungen der judischen Gemeinde in Durmenach fur die hohen judischen Feiertage im September Polizeipatrouillen anordnen obwohl er selbst diese Massnahme fur ubertrieben hielt Zitat Bergmann 2020 S 177 auch Fussnote 177EbermannstadtOberfranken Bayern D Auf die Polizeiverstarkung in Bayreuth beziehen sich die irrigen Angaben uber Vorfalle in Pottenstein Hollfeld Ebermannstadt und vielen anderen Orten Oberfrankens bei Erb Bergmann Nachtseite der Judenemanzipation Zitat Rohrbacher 1993 S 105 also hier offenbar keine Vorfalle 13 EdenkobenRheinpfalz Bayern unbekannt C2 Auch in der bayerischen Provinz Rheinpfalz zeigten sich vereinzelt Spuren einer Gahrung gegen die Juden so in Edenkoben Exzesse waren aber auch hier nicht zu verzeichnen Rohrbacher 1993 S 105ElbingPreussen 28 September 1819 C3 Auch in Elbing wurden vor dem Versohnungstag Zettel gegen die Juden an den Hauswanden angeschlagen Zitat Rohrbacher 1993 S 116 Bergmann 2020 ordnet Elbing den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 EmmerichPreussen November oder Dezember 1819 C4 waren in den Monaten November und Dezember auch in entfernteren Gegenden der Rheinprovinz erstmals mehr oder minder schwerwiegende Exzesse zu verzeichnen so in Emmerich und Binningen Mosel Zitat Rohrbacher 1993 S 118EngerPreussen 18 September 1819 C1 Zu kleineren Eskalationen in denen eine zusammengelaufene Menge Steine warf und einzelne Juden verprugelte kam es am 18 September in Enger Westfalen Zitat Bergmann 2020 165 Am Vorabend des Neujahrstages dem 18 September wurden in Enger Westfalen durch zusammengelaufenen Pobel unter Hepp Hepp Rufen verschiedene Excesse durch Steinewerfen an die Fensterladen und Durchprugelung der habhaft gewordenen Juden begangen Zitat Rohrbacher 1993 S 115Frankfurt am MainFreie Reichsstadt 8 12 August 1819 nbsp Bekanntmachung der Stadt Frankfurt vom 11 August 1819A Neben Wurzburg ereigneten sich in Frankfurt die schwersten Ausschreitungen Am 8 August gab es in Frankfurt eine erste Reiberei zwischen christlichen Handelslehrlingen und Juden Am Abend des 10 August drangen zunachst Dutzende dann einige Hundert Menschen die mit Knuppeln Steinen und Messern bewaffnet waren in die Judengasse und die angrenzenden Strassen ein um die Fenster einzuwerfen wodurch etliche Juden verletzt wurden Schusse abzufeuern die Wohnungen reicherer Juden zu verwusten und Juden zu attackieren die sich auf die Strasse wagten Von den auf beiden Seiten abgefeuerten Schussen sollen auf beiden Seiten Personen verletzt worden sein Erst zwei Stunden nach Beginn der Unruhen setzte der Senat die Landwehr ein die mit gefalltem Bajonett und Kolbenstossen eingriff und die Judengasse von Tumultuanten sauberte Zitat Bergmann 2020 154f dort auch Angaben zur Zahl der Angreifer die sich am Abend des 10 August vor dem Geschaftshaus Rothschilds versammelten Sie wurde in zeitgenossischen Quellen mit Tausende bzw 6 000 Menschen angegeben S 154 Fussnote 71 schliesslich kam es auch hier zu erheblichen Ausschreitungen Am Nachmittag des 10 August wurden alle Juden aus der offentlichen Promenade vor der Stadt vertrieben In den Abendstunden versammelten sich grosse Volkshaufen in der Judengasse und den angrenzenden von Juden bewohnten Strassen schliesslich wurden von der offenbar nach Tausenden zahlenden Menge zunachst am Haus der Familie Rothschild und dann auch an verschiedenen anderen judischen Hausern die Fenster zertrummert Erst nach Mitternacht gelang es Polizei Militar und Burgergarden die Ruhe wiederherzustellen Zahlreiche judische Familien suchten vorubergehend in den umliegenden Ortschaften Zuflucht Nicht zuletzt auf die energischen Demarchen der Bundesversammlung hin ergriff der Senat umfangreiche Vorkehrungen zur Vermeidung weiterer Unruhen Zitat Rohrbacher 1993 S 104 f Primarquelle 1 Bericht des bayerischen Gesandten von Aretin an die Regierung in Munchen Frankfurt 11 August 1819 HStA Munchen M A 9620 Der Volksaufstand gegen die Juden in Wurzburg hat auch bereits hier seine Wirkungen hervorgebracht Schon gleich als die Nachricht dieses Vorfalls dahier bekannt wurde haben Strassenjungen die Juden mit dem namlichen Ausruf wie dort geneckt und zwei Tage nacheinander sind die Juden die auf der Post die Austheilung der Briefe erwarteten von den Hausknechten und Dienern der christlichen Kaufleute hinausgeworfen worden Gestern abends wurden Spazierengehende vor den Thoren auf die namliche Weise angerufen und gegen Abend vergrosserten sich die Volkshaufen auf den Strassen besonders in der Gegend der Konstabler Wache am Ende der Zeit und in der Fahrgasse bis auf den Grad dass um 9 Uhr ein offener Tumult ausbrach welcher bis nach Mitternacht dauerte Wahrend dieser Zeit hat der ungestume Volkshaufe in einer Zahl von ungefahr 6000 Menschen grossentheils aus Strassenjungen Studenten Handwerksburschen und Handlungs Commis dann Einwohnern von Sachsenhausen bestehend die Fenster in dem Hause des Banquiers von Rothschild dann mehreren anderen Judenhausern in der Neugasse Judengasse und Fahrgasse zertrummert und immer mehr Unheil zu stiften gedroht Nach Mitternacht hat es endlich der Polizei dem besoldeten Militair und den Burgergarden gegluckt die Ruhe herzustellen und nach und nach verliefen sich die Haufen 6 Primarquelle 2 Bericht uber die Hep Hep Krawalle in Frankfurt nbsp Augsburgische Ordinari Postzeitung vom 24 August 1819 Frankfurt den 11 Aug In verwichener Nacht ist auf der Strasse vor den Wohnungen einiger hiesigen Handelsleute durch eine Zusammenrottung mehrerer junger meistens fremder Leute die offentliche Ruhe auf kurze Zeit gestort und an einigen judischen Hausern die Fenster eingeschlagen worden Die eigentliche Veranlassung soll bey dem Briefabholen an dem Oberpostamte sich ergebe haben wo wegen des Zudrangs der judischen und christlichen Abholer Wortwechsel Streit Schimpfworte und zuletzt Thatigkeiten vorgefallen seyn sollen Aus diesem kleinen Vorfall entstand eine Erbitterung die schon lange geglimmt hatte Den Juden wurden die Worte der Wurzburger Gassenjungen Hepp Hepp zugerufen und dadurch ergaben sich auf offner Strasse bosartige Auftritte deren Folge war dass Abends um 9 Uhr an mehreren Judenhausern die Fenster eingeworfen wurden Diess Alles geschah am 10 Diess Am Nachmittage dieses Tages gieng der Pobel schon so weit dass er die Juden aus der offentlichen Promenade vor der Stadt vertrieb Gegen Abend nun rottete sich eine Menge Handwerkerspursche Tagelohner ec Zusammen und misshandelte wie gesagt die Hauser der Juden Die Polizey und die Mannschaft der nachstgelegenen Wache boten Alles auf um die Ruhe herzustellen allein da der Haufe immer grosser wurde so sah man sich genothigt das Militar ausrucken zu lassen und auch einen Theil der Landwehr sowohl Infanterie als Kavallerie aufzubieten durch welche endlich die Ruhestorer zerstreuet wurden Der ubrige Theil der Nacht von gestern auf heute gieng ruhig voruber und fur den heutigen Tag wo zahlreiche Patrouillen die Strassen durchzogen waren alle Vorkehrungen getroffen um ahnlichen Exzessen vorzubeugen an denen ubrigens kein rechtlicher Burger Frankfurts Antheil genommen hat Die Nacht ist ebenfalls ruhig voruber gegangen was als eine Folge der getroffenen Maassregeln angesehen werden kann Die eigentliche nahere Veranlassung und die Urheber dieser Unordnungen werden erst durch die eingeleitete Untersuchung entdeckt und letztere strenge bestraft werden FurthMittelfranken Bayern 18 August 1819 C4 Ausserhalb Ober und Unterfrankens blieb es in Bayern weitgehend ruhig es kam nur zu kleineren Vorfallen und Drohbriefen etwa in Regensburg wo die sofort ergriffenen militarischen Schutzmassnahmen weitere Eskalationen verhinderten sowie in Furth und Zirndorf Zitat Bergmann 2020 S 152Fulda Kurhessen 10 16 August 1819 C1 Nachdem in Fulda bereits am 10 August erste Drohungen Steinwurfe und Hep Hep Rufe seitens kleinerer Gruppen junger Leute und Handwerksburschen registriert worden waren blieb es in der Stadt unruhig und am 16 wurde am Morgen in einem Circular an die Burger der Stadt Fulda dazu aufgerufen die Juden wie in Wurzburg und Frankfurt aus der Stadt hinauszuprugeln was in den Abendstunden dann zu erneuten Zusammenrottungen junger Leute fuhrte Doch konnte ein Ausbruch der Gewalt durch Militarpatrouillen verhindert werden Zitat Bergmann 2020 S 157 Abermals kam es zu Steinwurfen gegen Juden In den Abendstunden des 16 August sammelten sich Trupps junger Leute und Handwerksburschen auf einem offentlichen Platz in der Nahe der Judengasse eine weitere Zusammenrottung bewaffneter junger Leute die heftige Drohungen gegen die Juden ausgestossen hatten sollte ausserhalb der Stadt am judischen Friedhof beobachtet worden sein Der Einsatz von Militarpatrouillen verhinderte jedoch weitere Zwischenfalle Zitat Rohrbacher 1993 S 107Primarquelle Aufruf zu Ausschreitungen gegen die Juden zu Fulda aufgefunden am 16 August 1819 StA Marburg 24a 28 Circular an die Burger der Stadt Fulda Man ersucht hiermit die Burger der Stadt Fulda diesen so angemessenen Erfolg die Juden betreffend zu vollfuhren als Mann sieht nunmehr ein wie wohl die Burger der Stadt Frankfurt u Wurzburg handelten dass Sie ihre Betruger u Juden vertrieben so halten wir fur gut nun diese Gelegenheit zu Nutz zu machen und sie ebenfalls hinaus zu Prugel Unsere Zahl so sich dazu verstanden hat belauft sich auf 250 und wird jeden Tag starker es wird vor dem Ausfuhren unseres Plans ein ganz unbekanntes Signal gegeben werden wo wir wie anderseitig alle Burger der Stadt auffordern sich an uns anzuschliessen um unser Vorhaben auch gut vollfuhren zu konnen 14 GrazOsterreich unbekannt C2 In Osterreich fanden die Hepp Hepp Krawalle offenbar nur geringen Widerhall In Wien und Graz zeigten sich Spuren der Unruhe die jedoch keine ernsteren Folgen hatten In Wien fand man an von Juden bewohnten Hausern die Aufschrift Hepp Hepp hier und in Graz wurden Hepp Hepp Rufe laut Rohrbacher 1993 S 122 Bergmann 2020 ordnet Graz den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 GrunbergPreussen 10 September 1819 C3 Flugzettel mit dem Signalwort Hep Hep wurden in Grunberg bei Liegnitz verbreitet Die Ursache hierfur schrieb der zustandige Regierungsrat sei die Bedruckung der Grunberger Tuchfabrikanten durch judische Handler In einem der Traktate las man dass auf einen judischen Tuchhandler namens Philipp einzuschlagen sei denn solche blutsaugende Creatur muss nicht unter lebenden Menschen geduldet werden Unter der Losung Hep Hep Jude verreck sollten sich die Gegner der Juden bewaffnet in Grunberg versammeln Zitat Helfert 7 In Grunberg Niederschlesien tauchten in den ersten Septembertagen Anschlage auf die zu Verfolgung und Vertreibung der Juden aufriefen Doch auch hier fielen keine Ausschreitungen vor Die Anschlage waren zum Teil als Theaterzettel fur ein fiktives Stuck mit dem Titel Hep Hep oder Krieg gegen die Juden Eine Bluthochzeit in mehreren Abtheilungen abgefasst Zitat Rohrbacher 1993 S 115Bergmann 2020 ordnet Grunberg den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 GustrowMecklenburg Schwerin September 1819 C1 Geschehnisse in Gustrow anlasslich des judischen Feiertages Jom Kippur die sich insbesondere gegen einen judischen Kaufmann Baer richteten Zitat Gramenz 15 In Mecklenburg fand vorzugsweise in Gustrow das Hep Hep Geschrei Anklang Mehrfach wurden Brandschriften gefunden die auf eine Verschworung zur Judenverfolgung schliessen liessen Am Versohnungstag wurde deshalb die Synagoge durch einen Militarkordon eingeschlossen und die Offiziere wohnten dem Gottesdienst bei zu Ubergriffen kam es nicht Zitat Rohrbacher 1993 S 120Bergmann 2020 ordnet Gustrow den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 Halle Saale Preussen 10 11 September 1819 C3 In Halle Saale wurde in der Nacht des 10 11 September an mehrere von Juden bewohnte Hauser das gefurchtete Losungswort mit Kreide angeschrieben weitere Anzeichen fur ein bevorstehendes Ubergreifen der Hepp Hepp Krawalle wurden aber auch hier nicht mehr festgestellt Zitat Rohrbacher 1993 S 115 Bergmann 2020 ordnet Halle den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 HamburgFreie und Hansestadt 19 26 August 1819 A In Hamburg ereigneten sich uber eine Woche lang teils schwere Ausschreitungen Die Tumulte begannen als am 19 August judische Kaffeehausbesucher an der Alster beleidigt und aus dem Lokal vertrieben wurden Daran entzundeten sich mehrtagige Unruhen die sich in der Stadt ausbreiteten Antijudische Flugblatter mit Parolen wie Hepp Hepp Jude verreck wurden gefunden die Fensterscheiben der Hauser judischer Kaufleute wurden eingeworfen und es kam zu tatlichen Ubergriffen Als sich dann junge Juden zur Wehr setzten spitzte sich die Lage weiter zu und ein gewaltbereiter Mob zog randalierend durch die Strassen 16 Am 24 weiteten sich die Tumulte auf die Stadt aus und es wurden Hauser wohlhabender judischer Burger attackiert und die einschreitenden Polizisten beschimpft und geschlagen Erst die Kavallerie konnte die Unruhen vorlaufig beenden Am folgenden Abend eskalierte die Situation weiter und eine grosse Menschenmenge zog durch die Stadt warf in den von Juden bewohnten Hausern die Fensterscheiben ein misshandelte ihre Bewohner and kehrte sich mit Steinwurfen sogar gegen die Ordnungskrafte wobei Mitglieder der Burgerwehr offenbar die Seiten wechselten Die Menge musste schliesslich mit gefalltem Bajonett auseinandergetrieben werden In einem Fall wurde sogar von einem bewaffneten Haufen ein Haus gesturmt und demoliert in dem angeblich ein Christ gefangen gehalten wurde Zitat Bergmann 2020 S 175 dort wird weiter berichtet dass einige judische Bewohner aus Hamburg flohen und die Tumulte schliesslich durch Einsatz von Burgermilitar beendet wurde Dennoch kam es bis in den November hinein zu weiteren einzelnen Vorfallen Auf Flugblattern stand Hepp hepp der Jude muss inn Dreck oder Juden verreck 17 Am Abend des 24 August trafen die Belastigungen und Misshandlungen in den Kaffeehausern jedoch auf eine organisierte Gegenwehr der Juden Dieser unerwartete Widerstand mag dazu beigetragen haben dass die Lage nun weiter eskalierte Am folgenden Tag dem 25 August kam es zu schweren Ausschreitungen Bereits in den fruhen Morgenstunden waren am Jungfemstieg mehrere Zettel mit Aufschriften wie Hepp Hepp der Jude muss in n Dreck gefunden worden Am spateren Abend durchzogen grosse Menschenmengen die Strassen und warfen an zahlreichen von Juden bewohnten Hausern die Fensterscheiben ein Eine Infanteriepatrouille stiess auf etwa dreihundert Tumultuanten die sich sofort in zwei Abteilungen teilten strategische Aufstellung nahmen und sich mit Steinen bewaffneten da sie auf die Aufforderung sich ruhig zu entfernen mit Steinwurfen reagierten wurden sie schliesslich mit gefalltem Bajonett auseinandergetrieben Zitat Rohrbacher 1993 S 121Online Artikel Moshe Zimmermann Die Hep Hep Unruhen in Hamburg Ludolf Holsts Schrift Uber das Verhaltnis der Juden zu den Christen in den Handelsstadten Primarquellen 1 und 2 auf den von Geschichtsbuch Hamburg 1 Anzeige des Samuel Isaak Brie uber die am 25 August 1819 im Haus seines Vaters begangenen Exzesse vom 25 September 1819 2 Bekanntmachung des Hamburger Rates 1819 Ausgangsverbot fur Juden vom 26 August 1819 Primarquelle 3 Bericht uber die Hep Hep Krawalle in Hamburg nbsp Augsburgische Ordinari Postzeitung vom 6 September 1819 Es ist wieder zu Thatlichkeiten gegen die Juden gekommen Seit vorigem Freytag durfte sich kein Jude auf den offentlichen Spaziergangen und in den dort gelegenen Kaffeehausern blicken lassen oder er ward mit dem ihren so furchtbar gewordenen Hep Hep begrusst und ohne Umstande weggefuhrt Da nun aber die Juden ihrer Seits gleichfalls vorgestern ein christliches Kaffeehaus mit Uebermacht uberfielen und die eben Anwesenden unter Misshandlungen vertrieben so machten sie das Uebel dadurch arger und veranlassten dass gestern Abend eine Menge junger Leute nicht von Pobel die Strassen bis nach Mitternacht durchzogen uberall das Hep Hep erschallen liessen und in mehreren judischen Hausern die Fenster einwarfen Juden selbst trafen sie nirgends Unter den angegriffenen Hausern ist das von M A Heckscher am hartesten mitgenommen worden Der Senat hat demnach 2 Bataillone Infanterie und eine Abtheilung Kanoniere auf diesen Abend 8 Uhr nach ihren Larmplatzen beordert um die offentliche Ruhe zu erhalten Primarquelle 4 Bericht uber die Hep Hep Krawalle in Hamburg nbsp Oppositions Blatt oder Weimarische Zeitung vom 10 September 1819 Auf die gewisse Nachricht dass die Ruhestorer die in Rotten organisirt und besoldet mit jedem Tage um Tausende zunahmen sich ferner nicht mit blossen Beschimpfungen und Fenstereinwerfen begnugen wurden und dass nicht nur ein grosser Theil der hiesigen Bewohner laut und unumwunden dem Unfuge seinen Beifall gab sondern selbst mehrere aus den hoheren Standen in der ihnen geziemenden Kleidung des Pobels vermummt als die Haupter desselben erkannt wurden wanderten Hunderte der reichsten judischen Familien im Vertrauen auf den Schutz der humanen Danischen Regierung und der musterhaften Polizey daselbst nach Altona und dem ubrigen benachbarten Danischen Gebiete aus und benahmen auf diese Weise den Raubgierigen die Aussicht einer reichlicheren Beute Man muss in den letzten sechs Jahren in Hamburg gelebt und die eigentliche Volksstimmung genau beachtet haben um sich uberzeugt zu halten dass das sich selbst uberlassene Volk durchaus nicht gegen seine Israelitischen Mitbruder gestimmt war und dass in diesen Bewegungen des Volkes die sich in den freien Stadten offenbar aussprechen die Israeliten denen welches eine Unruhe der Burger gern sehen mogen nur der beste Zunder schienen HammPreussen 19 September 1819 C3 In Hamm Westfalen wurde am 19 September vor einem der Stadttore eine ausgestopfte Figur gefunden die einen gehangten Juden vorstellen sollte und der verschiedene Zettel mit einem Schmahgedicht und Drohungen gegen die Juden sowie Reisepasse fur mehrere judische Handelsleute beigegeben waren Zitat Rohrbacher 115 Bergmann 2020 ordnet Hamm den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 HannoverKonigreich Hannover August 1819 D Primarquelle Erwahnung Hannover ohne weitere Angaben nbsp Oppositions Blatt oder Weimarische Zeitung vom 26 August 1819 S 1615 Kurze Nachrichten Die namlichen Auftritte welche in Wurzburg Bamberg Frankfurt am Main gegen die Israelitischen Glaubensgenossen Statt gefunden haben sollen auch in Baireuth Darmstadt Hannover und Mainz vorgefallen seyn Genauere Angaben notwendig Kategorie DHeidelbergBaden 25 August 1819 B Quellen auf den Seiten des Heidelberger Geschichtsvereins und Aufsatz von Hans Martin Mumm 18 Mumm gibt eine Aufstellung der entstandenen Schaden Demnach gab es im Haus von Samuel Carlebach einen Schaden von 2237 Gulden bei Hirsch Marx 2598 Gulden und bei Herz Carlebach 827 Gulden Dies waren nicht die Hauser der reichen Juden sondern des im Handwerk tatigen Mittelstandes Die neun Manner die von den Burschenschaftern als Gefangene genommen wurden waren Handwerksgesellen darunter funf aus Heidelberg und vier nichtbadische Handwerksgesellen S 28f Primarquelle 1 Bericht uber die Hep Hep Krawalle in Heidelberg nbsp Rheinische Blatter vom 31 August 1819 Heidelberg vom 26 Aug Nachdem schon seit mehreren Wochen das bekannte Losungswort Hep Hep durch alle Strassen tonte wurde vorgestern sogar ein Judenmadchen von einem Burger personlich insultiert dieser deswegen verhaftet aber gestern Morgen von dem Burgermilitar das bei Gelegenheit des festlichen Ludwigs Tages musizirend durch die Stadt zog eigenmachtig wieder befreit Zwischen 7 und 8 Uhr des Abend zogen Schaaren von Hepmannern gegen die Judenwohnungen durchbrachen mit Aexten Brecheisen und ahnlichen Instrumenten bewaffnet an mehreren derselben die Fenster Laden und Thuren und drangen so da sie zu dieser Operation fast drei Stunden lang vollkommen Musse hatten in die Hauser selbst wo sie alles was sie vorfanden plunderten oder zerschlugen alles in verschlossenen Pulten vorrathige Geld raubten Papiere zerrissen Bette zerschnitten und eine solche Zerstorung anrichteten dass fast die ganze Strasse von Bettfedern Trummern der Moblen und dergleichen gefullt war Keine verhindernde Masregel von Seiten der Polizei oder der noch dazu gerade bewaffneten Burgergarde war bis nach gestilltem Larm im entferntesten zu sehen und so hatten dann sicher alle judischen Hauser ein gleiches Schicksal tragen mussen ware nicht plotzlich als bereits drei ausgeplundert und bei einem vierten der Versuch gemacht worden eine ungewohnliche Hulfe gekommen Die Studierenden der hiesigen Universitat waren es namlich welche bewaffnet mit Hiebern Sabeln und Rapieren die Rauber augenblicklich zerstreuten diejenigen deren sie habhaft werden konnten der stadtischen Behorde uberlieferten und so die Juden vor fernerer Misshandlung die Burger vor grosserer Schande den Magistrat vor hoherer Verantwortlichkeit sicher stellten Primarquelle 2 Bericht uber die Hep Hep Krawalle in Heidelberg nbsp Allgemeine Zeitung Munchen vom 2 September 1819 Die den jetzigen Zeitgeist oder wenigstens die Stimmung der niedern Volsklassen nicht vortheilhaft bezeichnenden Neckereien der Israeliten ausserten sich neuerlich auch in mehreren Stadten unsers Grossherzogthums Am heftigsten waren diese Auftritte am 25 d in Heidelberg Es wurden daselbst mehrere Judenhauser gesturmt die darin vorgefundenen Mobilien Waaren ec Auf die Strasse geworfen und die ganze Hauseinrichtung zerstort Nur mit Hulfe der Akademiker konnte endlich die Ruhe wieder hergestellt werden Die Regierung hat sich daher veranlasst gesehen dis musterhafte den ganzen Geist der Studierenden so vortheilhaft bezeichnende Benehmen offentlich zu loben Es mag dis zugleich als ein sprechender Beweis diesen wie unbegrundet und voreilig das Urtheil derjenigen ist welche wahnen als ginge allein von unsern Universitaten der Geist der Revolution und Unruhe aus Nachdem zunachst nur Neckereien und grobe Scherze zu horen gewesen waren sammelten sich am Abend des 25 August Schaaren von Heppmannern wohl vor allem Handwerksburschen und Strassenjungen und zogen mit Axten und Brecheisen bewaffnet in die Judengasse wo sie im Laufe der Aktion von einer grosseren Menschenmenge unterstutzt in die Hauser wohlhabender Juden eindrangen sie plunderten und den Hausrat zerstorten wobei erheblicher Sachschaden entstand Die Neue Speyerer Zeitung hebt besonders hervor dass die Plunderer drei Stunden lang ungestort agieren konnten und weder Polizei noch die an dem Tag in der Stadt paradierende und unter Waffen stehende Burgergarde eingegriffen hatten Hilfe kam denn auch nicht von dieser Seite sondern von zweihundert Heidelberger Studenten die die Juden vor weiteren Misshandlungen und Plunderungen bewahrten und die auch in den nachsten Tagen zusammen mit wenigen anderen Burgern durch Patrouillegehen fur Ruhe in der Stadt sorgten Zitat Bergmann 2020 S 160f In den Abendstunden des 25 August zog ein Trupp Handwerkspursche und Strassenjungen in die Judengasse und begann eine systematische Plunderung der Hauser wohlhabender Juden an der sich alsbald eine grosse Menschenmenge beteiligte Nur durch das Eingreifen der Studenten wurden die Juden schliesslich vor weiterer Misshandlung und Plunderung bewahrtes Offenbar waren die Tumultuanten fast drei Stunden lang ungestort geblieben und von der Polizei wie auch von der unter Waffen stehenden Burgergarde keinerlei Massregeln getroffen worden Den Studenten wurde anderntags der Dank der Regierung ausgesprochen 10 doch in weiten Teilen der christlichen Einwohnerschaft hatten sie sich mit der Verteidigung der Juden nur verhasst gemacht Am 26 August verlautete in der Stadt allenthalben man wolle nachts erneut die Juden plundern und gegen die hiesigen Akademiker zu Feld ziehen Zitat Rohrbacher 1993 S 111 f Publikation Heinrich Graetz Geschichte der Juden uber die Rolle der Studenten und des Juristen Anton Thibaut 19 HeidelsheimBaden August 1819 C4 Wahrend sich am 16 17 August in Karlsruhe und auch in Mannheim die judenfeindlichen Aktionen auf den Anschlag von Drohplakaten Kaffeehausdiskussionen Hep Hep Rufen und vereinzelten Ubergriffen beschrankten brachen zwischen dem 20 und 22 August 1819 die ersten grosseren Ausschreitungen in kleineren Stadten wie Pforzheim Buhl sowie Heidelsheim und Untergrombach beide zwischen Bruchsal und Karlsruhe gelegen aus die in einigen Fallen erst durch herbeigerufenes Militar unterdruckt werden konnten In Heidelsheim sollten auf Anordnung des Ministeriums alle Heidelsheimer Burger einbestellt und ihnen eine Frist von 24 Stunden eingeraumt werden um die Tater zu benennen die dann fur den angerichteten Schaden aufkommen mussten Sollte dies erfolglos sein so sollte der betreffende Geldbetrag ohne Verzug von der gesamten Gemeinde eingetrieben werden Die Heidelsheimer beugten sich diesem Druck nicht und behielten die Namen der Tater fur sich Zitat Bergmann 2020 S 159 In Heidelsheim fielen in diesen Tagen ebenfalls bedeutendere Exzesse vor die wie jene in Buhl durch herbeigerufenes Militar unterdruckt werden mussten Zitat Rohrbacher 1993 S 111Aufgrund der unklaren Uberlieferungslage Abstufung von B zu C4 die Angaben bei Bergmann und Rohrbacher sind nicht hinreichend fur Kategorie B in den Quellen bisher keine Angaben Auf Anfrage an das Stadtarchiv Bruchsal keine Uberlieferungen HeidingsfeldUnterfranken Bayern 4 August 1819 B Die Ereignisse griffen pogromtypisch zunachst auf die unmittelbare Nachbarschaft Wurzburgs nach Heidingsfeld uber wohin sich viele Wurzburger Juden gefluchtet hatten Dort begannen bereits am 4 August 1819 Ausschreitungen und Hep Hep Rufe In Brandbriefen wurde mit Feuer gedroht und als am 11 August ein Feuer in dem Stadtchen ausbrach wurde den judischen Mietern von ihren christlichen Vermietern gekundigt Trotzdem kam es zu weiteren Brandstiftungen und zu antijudischen Schikanen der aus Wurzburg angeruckten Feuerwehr Zitat Bergmann 2020 S 151 In dem Wurzburg benachbarten Stadtchen Heidingsfeld das eine grosse judische Gemeinde aufzuweisen hatte begannen die Exzesse am 4 August als ein fremder Soldat an einigen von Juden bewohnten Hausern die Fenster einwarf Daraufhin wurden auch hier Hepp Hepp Rufe laut Am 11 August brach in der Stadt ein Feuer aus und da Brandbriefe mit gezielten Drohungen verbreitet worden waren wurde allen judischen Mieten in Hausern christlicher Burger auf der Stelle aufgekundigt Trotzdem kam es noch mehrfach zu Brandstiftungen dies gab der Wurzburger Feuerwehr Veranlassung zweimal unter dem Vorwand falschen Alarms mit der Wasserspritze nach Heidingsfeld auszurucken um dort die Juden zu schikanieren Zitat Rohrbacher 1993 S 102Primarquelle Aus dem Augenzeugenbericht des Leser Kraft Druck Bamberger Wurzburg Heidingsfeld Ubertragung aus dem Judischdeutschen S R Nun befurchteten wir Landjuden dass solches Ubel auf dem platten Lande Platz greife wie auch wirklich am selben Tag des 13 Menachem Aw hier in Heidingsfeld durch einen fremden einberufenen beurlaubten Soldaten in der Behausung des reichen Leib Sohn des Josuah Schmalkalden und auch bei dem reichen David Veitshochheim hier mehrere Fenster eingeworfen wurden worauf auch hier von einigen Burgern namentlich Bierbrauer Konig und dessen Schwager einem Sattler seiner Profession wie noch mehr von einem Schreiner in der Klingen wohnend der bose Ruf Hepp sich ausgebreitet hat Sie haben sogar Kindern Geld gegeben auf dass sie auf der Gasse das gottlose Wort Hepp recht schreien sollen Durch einen unglucklichen Brand welcher in Heidingsfeld im Haus eines Schusters namens Hettlich am Donnerstag 25 Aw richtig 21 Aw nachts um zwolf Uhr ausbrach und durch welches grosse Feuer dann noch zwei Hauser und eine Scheuer abbrannten wurde doch durch Gottes Hilfe das vorderseitig anstossende Wohnhaus des reichen Jobel Frenklein und das hintersetig benachbarte Wohnhaus des Hirsch Hochberg gerettet weil solches Feuer nur durch Fleiss von Juden gedampft worden ist Mehrere Nichtjuden haben ihre schlechte Meinung geaussert als ware solches Feuer gelegt weil die dort wohnenden Juden mit der Burgerschaft im Einverstandnis waren Herr Landrichter Behr von Wurzburg wie auch Herr Dechant Lurz hier in Heidingsfeld haben mit Fleiss von Juden ruhmvoll erzahlt doch haben hierauf alle Burger welche in Heidingsfeld Juden als Hausmieter hatten ihnen auf der Stelle aufgekundigt wen diesen Hausbesitzern Drohbriefe in diese ihre Behausung gelegt worden sind wenn sie nicht sogleich ihren im Hause wohnenden Juden aufsagten Den darauf folgenden Freitag am 22 des Monats mittags zwei Uhr wurde wirklich ein Feuer in der sogenannten Klingen gelegt wo sehr viele Scheuern anstiessen bei Steuereinnehmer Hoffmann Durch in Wurzburg als Feueralarm fallende zwei Kanonen Schusse aber sind aus Angst wegen dem ersten Brand samtliche dort sich aufhaltenden Juden nach Hause gelaufen um mit Loschhilfe herbeizueilen Es heisst zwar allgemein Heidingsfeld brannte an vier Ecken doch hat es bei uns Juden angefangen 20 HelsinkiFinnland September 1819 D Exzesse Tumulte Rufe Rohrbacher 124 Bergmann 2020 ordnet Helsingfors Helsinki den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 unklar ausser bei Bergmann keine Erwahnung mehr Nachweise erforderlichHelsingorDanemark September 1819 C1 Die Unruhen blieben aber nicht auf Kopenhagen begrenzt sondern zeigten sich auch an anderen Orten Seelands und Funens so wurden nach Jens Christian Manniche Unruhen in Helsingor Hillerod Naestved Vordingborg und Slagelse verzeichnet Zitat Bergmann 2020 S 178 mehr Nachweise notwendig da es sich vermutlich um einen Vorfall der Kategorie B handelt Vor dem 20 September wurden in Helsingor Hillerod Naestved Vordingborg und Slagelse antijudische Exzesse verzeichnet Zitat Rohrbacher 1993 S 124HillerodDanemark September 1819 C1 Die Unruhen blieben aber nicht auf Kopenhagen begrenzt sondern zeigten sich auch an anderen Orten Seelands und Funens so wurden nach Jens Christian Manniche Unruhen in Helsingor Hillerod Naestved Vordingborg und Slagelse verzeichnet Zitat Bergmann 2020 S 178 mehr Nachweise notwendig da es sich vermutlich um einen Vorfall der Kategorie B handelt Vor dem 20 September wurden in Helsingor Hillerod Naestved Vordingborg und Slagelse antijudische Exzesse verzeichnet Zitat Rohrbacher 1993 S 124HollfeldOberfranken Bayern D Auf die Polizeiverstarkung in Bayreuth beziehen sich die irrigen Angaben uber Vorfalle in Pottenstein Hollfeld Ebermannstadt und vielen anderen Orten Oberfrankens bei Erb Bergmann Nachtseite der Judenemanzipation Zitat Rohrbacher 1993 S 105 also hier offenbar keine Vorfalle 13 HulchrathPreussen 30 Oktober 1819 C1 Wenig spater fielen in mehreren benachbarten Orten Exzesse vor zu blutigen Misshandlungen judischer Gottesdienstbesucher kam es am 30 Oktober in Hulchrath Rohrbacher 1993 S 117 Im von Dormagen benachbarten Hulchrath war in der Nacht zum 30 Oktober auf dem judischen Friedhof ein neu gesetzter Leichenstein zertrummert worden und am hellen Tag bewarf eine Rotte von 20 30 meist jungen Burschen die judische Schule mit Steinen und misshandelte zwei Juden als diese die Schule verlassen wollten 21 IngelfingenWurttemberg September 1819 C3 Ein in Ingelfingen am 9 September gefundener Zettel kundigte fur den folgenden Samstag eine grosse Juden Schlacht an Obwohl man sich vollkommen uberzeugt gab dass dieser Zettel blos in der Absicht angeschlagen worden ist um die Juden zu necken und zu schrekken wurden in den umliegenden von Juden bewohnten Orten umgehend heimliche Vorkehrungen gegen den Ausbruch von Unruhen getroffen Zitat Rohrbacher 1993 S 110JagstbergWurttemberg August 1819 C1 Einige Tage spater wurde in Jagstberg ein Jude von einem betrunkenen Soldaten und zu dessen Unterstutzung herbeigeeilten Burgern mehrfach misshandelt ehe er schliesslich aus dem Stadtchen entfliehen konnte Zitat Rohrbacher 1993 S 110KarlsruheBaden 16 17 und 27 28 August 1819 B In Karlsruhe kam es zu Hep Hep Rufen am 16 17 August und am 27 28 August zu Ausschreitungen die Uberlieferungslage ist etwas kompliziert Die Hepp Hepp Ausschreitungen erreichten in Baden unter anderem auch Mannheim Bruchsal Pforzheim und Karlsruhe Am 27 August 1819 rotteten sich abends Menschen in der Langen Strasse heute Kaiserstrasse und der Kronenstrasse vor Wohnhausern von Juden zusammen skandierten den antijudischen Ruf und warfen Steine auf die Fensterladen Stadtkommandant Generalmajor Josef Ludwig Bruckner liess die Menge mit Militar auseinander treiben Etwa zehn Tage zuvor waren an der Synagoge und einigen Hausern von Juden Zettel angeheftet worden mit dem Text Tod und Verderben den Juden Im Gesellschaftsverein der gehobenen Stande dem Museum hatte es zeitgleich einen Vorfall gegeben bei dem ein Gardeoffizier das Dienstpersonal veranlasst hatte Hepp Hepp gegen ein judisches Museumsmitglied zu rufen das daraufhin zum Austritt aufgefordert wurde Zitat Schuhladen Kramer 22 In Karlsruhe hatten Unbekannte in der Nacht des 16 17 August an der Synagoge und einigen von Juden bewohnten Hausern Plakate angeschlagen die den Juden Tod und Verderben ankundigten In den Strassen waren nachts Hepp Hepp Rufe zu horen und in den Kaffee hausern wurde lebhaft fur und wider die Juden gesprochen Am 17 August wurde ein angesehener Jude von einem Offizier misshandelt Zitat Rohrbacher 1993 S 111 und widerspruchlich zwei Seiten weiter Zwei Tage nach dem aufsehenerregenden Heidelberger Judensturm kam es auch in Karlsruhe erstmals zu einem Tumult Am Abend des 27 August zog eine Menschenmenge unter Hepp Hepp Rufen durch die Strassen doch da fur diesen Tag bereits Angriffe gegen die Juden angedroht worden waren hatten die Behorden fruhzeitig Massnahmen zur Sicherheit der Ordnung ergreifen konnen Zitat Rohrbacher 1993 S 113 Wahrend sich am 16 17 August in Karlsruhe und auch in Mannheim die judenfeindlichen Aktionen auf den Anschlag von Drohplakaten Kaffeehausdiskussionen Hep Hep Rufen und vereinzelten Ubergriffen beschrankten brachen zwischen dem 20 und 22 August 1819 die ersten grosseren Ausschreitungen in kleineren Stadten wie Pforzheim Buhl sowie Heidelsheim und Untergrombach beide zwischen Bruchsal und Karlsruhe gelegen aus die in einigen Fallen erst durch herbeigerufenes Militar unterdruckt werden konnten Zitat Bergmann 2020 S 159 Primarquelle 1 Bericht uber die Hep Hep Krawalle Karlsruhe nbsp Frankfurter Ober Post Amts Zeitung vom 26 August 1819 Karlsruhe vom 18 August Die uberhand nehmende nachtheilige Stimmung gegen die Juden fangt nun auch an sich hier zu aussern In der Nacht vom 16 Auf den 17 D wurden an der Synagoge und an den Hausern einiger angesehenen Israeliten unter anderen an dem Hause des bekannten Hofbankiers Haber Anschlage gemacht den Juden Tod und Verderben verkundigend In den Strassen erschallte schon einigemal zu nachtlicher Zeit das ominose Hep Hep und in den Kaffeehausern wird lebhaft fur und gegen die Juden das Wort genommen Gestern vergass sich sogar ein Offizier so sehr dass er einen achtungswerthen Israeliten der uberdiess Lehrer am hiesigen Lycaum ist korperlich beleidigte Diess Benehmen findet jedoch allgemeine Missbilligung Auch in Mannheim sollen Anschlage gegen die Juden gemacht worden seyn Es ist zu wunschen dass diese nachtheilige Stimmung sich nicht unter dem Landvolk verbreite welches bei uns zum Theil sehr durch den Wucher der Juden leidet Bei dem Gardeoffizier handelte es sich um de Lorne von Saint Ange der Karl Michael Marx korperlich beleidigte Primarquelle 2 Bericht uber die Hep Hep Krawalle Karlsruhe nbsp Augsburgische Ordinari Postzeitung vom 2 September 1819 Karlsruhe den 28 Aug Die Anzeigen des gegen die Juden gespannten Zeitgeistes wovon fruher schon mehrere offentliche Anschlage von Drohungen den Beweis fuhrten haben sich heute Nacht den 27 diess in voller Gahrung gezeigt Kaum war der Zapfenstreich voruber als das bekannte Hep Hep durch alle Strassen und Vieler Mund ertonte und in dem geangstigtem Israeliten de hochste Furcht verbreitete Da dieser Tag nach dem Anschlagszettel zum Angriffe auf die Juden bezeichnet war so wurde schon fruher Vorkehrung zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffen und zahlreiche Abtheilungen von Infanterie an deren Spitze des Stadtkommandant selbst ritt durchstreiften die Strassen sogar eine Abtheilung der Garde zu Pferd sprengte zuletzt im Galopp herbey um die verschiedenen Haufen zu zersteuen Uebrigens hatte kein wesentlicher Unfug Statt und diesmal kamen die Juden mit der blossen Furcht davon Die Gahrung wachst jedoch immer mehr und verbreitet sich auch auf dem Lande sehr lebhaft Es ist deshalb von der grossherzogl Polizeydirektion Folgendes verordnet worden 1 Jedes larmende Geschrey und jede Zusammenrottung besonders zur Nachtzeit ist auf das Strengste verboten 2 Wer sich den Verfugungen der Polizey widersetzt wird arretirt und nach der Strenge des Gesetzes bestraft 3 Die Burger und Einwohner werden aufgefordert ihre Hausangehorigen Kinder und Dienstboten besonders bey eintretendem Abend bey sich zu behalten dieselbe zur gemeinsamen Mitwirkung an der allgemeinen Ordnung aufzufordern endlich aber bey wieder eintretender Unordnung ihre Hauser sorgsam zu verschliessen Primarquelle 3 Quelle 5 Brief von Ludwig Robert an Rahel Verhagen 28 August 1819KasselKurhessen August 1819 C2 Kassel an einem Septembertag 1819 Schuler des ortlichen Lyzeums stellen ihren judischen Mitschulern und deren Eltern nach schmahen und zwingen sie die Parole der uberall grassierenden Ausschreitungen das jetzt so beruchtigte Hepp Hepp zu skandieren So berichtet es der Oberpolizeidirektor an den kurfurstlichen Oberschulrat in Kassel Die Obrigkeit reagierte in Kurhessen im Jahr der Karlsbader Beschlusse ebenso besorgt wie kompromisslos Nachtliche Versammlungen wurden aufgelost Unruhestifter in Haft genommen oder wie im Fall des Kasseler Lyzeums die Lehrer angewiesen die Schuler schon fur das Rufen der Parole die der Bericht als Losungswort zur Unordnung bezeichnet korperlich zu zuchtigen Im Vordergrund stand vor allem die Aufrechterhaltung der offentlichen Ruhe und Sicherheit nicht der Schutz der bedrohten Minderheit Strafrechtlich verfolgt wurden Tater nur wenn sie unmittelbar gestellt werden konnten Zitat Staatsarchiv Marburg 4 Bergmann 157 Primarquelle Bericht uber die Hep Hep Krawalle in Kassel nbsp Augsburgische Ordinari Postzeitung vom 14 September 1819 Kassel den 7 Sept Auch in hiesiger Residenz hat vor einigen Tagen unter dem Schutz der Nacht ein kleiner Exzess gegen die Juden Statt gehabt Ein Haufe Menschen versammelte sich plotzlich des Abends auf dem Konigsplatze vor dem Hause des judischen Bankiers Aron Gans und begrusste denselben mit dem bekannten Losungsworte ganz so wie angesehenen und vornehmen Personen ein Vivat gebracht zu werden pflege Weder den Soldaten von dem benachbar t en kolnischen Thore noch den herbey eilenden Polizeydienern wollte es gelingen ein Mitglied der verwegenen Gesellschaft handfest zu bekommen In dem judischen Hause fand man wahrend dieses Vorfalls fur gut sogleich alle Lichter auszuloschen Der judische Bankier hat sich den andern Tag bey der Poizeydirektion uber diesen Vorfall beklagt und um Schutz fur die Zukunft gebeten Dieser ist demselben so wie seinen ubrigen Glaubensgenossen zugesichert jedoch auch den Juden Bescheidenheit empfohlen worden Seit der Zeit bemerkt man mit Vergnugen dass die hiesigen Juden in ihrem Betragen wo sie mit Christen zusammen treffen ausserst vorsichtig sind KlevePreussen unbekannt C2 Keine Tumulte aber verbaler Radikalismus Bergmann 2020 S 140KoblenzPreussen 15 August 1819 C1 Am 15 August wurde in Koblenz ein Jude beleidigt und tatlich angegriffen In einer Koblenzer Zeitung wurde anderntags dieser Vorfall in einer Weise mit Auslassungen uber die Hepp Hepp Krawalle in Frankfurt verbunden die als Aufreizung zur Gewalt gegen die Juden verstanden werden musste Zitat Rohrbacher 114 Bergmann 2020 ordnet Koblenz den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 Kopenhagen Danemark 3 7 September 1819 A Ausfuhrlich zu den scheren Ausschreitungen in Kopenhagen der danische Wikipedia Artikel Jodefejden 1819 1820 In Kopenhagen kam es am 3 September zu ersten Ausschreitungen in denen Seeleute die bewaffneten Burger unterstutzen Bei diesen Ubergriffen wurden judischen Geschaften in der Ostergade die Schaufensterscheiben eingeschlagen und die Polizeikrafte von der grossen Menschenmenge in die Flucht geschlagen Husaren sollen sich geweigert haben gegen die Tumultuanten vorzugehen so dass erst eine Militareinheit mit gezucktem Sabel die Tumulte beenden konnte Trotz verstarkter Patrouillen breitete sich der Aufruhr in den nachsten Tagen aus und Gruppen sowohl feiner Leute als auch der Pobel zogen durch die Stadt und zerstorten Fenster judischer Wohnungen Es wurde das Haus eines Wechslers und Pfandleihers gesturmt und geplundert er selbst einen Tag spater von einer Menschenmenge verfolgt und misshandelt Altere Juden die sich auf die Strasse wagten wurden geschlagen und gejagt Viele Juden versteckten sich in den Kellern ihrer Wohnungen Die Angriffe auf Hauser von Juden hielten bis zum 7 September 1819 an Zitat Bergmann 2020 S 140 177f Tatsachlich kam es in den Abendstunden des 3 September zu ersten Ausschreitungen in der Ostergade wo an den judischen Geschaften samtliche Fensterscheiben eingeschlagen wurden Auch an den folgenden Tagen hielt in Kopenhagen die Unruhe an Mehrfach wurden Plakate entdeckt die zu weiteren Ubergriffen aufforderten Am 5 September wurde das Haus des Wechslers und Pfandleihers Erfeldt gesturmt und geplundert einige Tage spater wurde Erfeldt auf der Strasse beschimpft und schliesslich nachdem er von einer Menschenmenge langere Zeit verfolgt worden war mit Schlagen und Fusstritten misshandelt Noch am 7 September wurden an zahlreichen von Juden bewohnten Hausern eingeschlagene Fenster registriert Zitat Rohrbacher 1993 S 123 f Primarquelle Bericht uber die Krawalle in Kopenhagen nbsp Karlsruher Zeitung vom 16 September 1819 Danemark Kopenhagen den 7 Sept Es ist die Fehde wider die Juden nun auch hier losgebrochen und hat einen ziemlich ernsthaften Charakter angenommen Schon in der vorigen Woche zeigten sich die Gemuther aufgeregt und am 4 fielen die ersten Exzesse vor Am namlichen Tage waren auch mehrere Schriften theils gegen die Juden theils gegen die Regierung gerichtet an offentlichen Orten angeschlagen worden Am 5 stieg der Tumult aufs hochste und es wurden mehrere Menschen verwundet Gestern 6 D Morgens erschien ein Plakat worin eine Belohnung von 4000 Rbthlr demjenigen zugesagt wird der einen Verfasser der Druckschriften nachweisen und Belohnung von 200 bis 1000 Rbthlr denen die die Anfuhrer der Volkshaufen angeben konnen Mittags erschien eine konigl Bekanntmachung worin Se Maj Ihr hochstes Missfallen zu erkennen geben alles Zusammenrotten aufs strengste untersagen und mit Anwendung der scharfsten Mittel drohen Auch sey ein Standrecht niedergesezt von welchem die Schuldigen ohne Appellation sogar mit der Todesstrafe bestraft werden konnten Die ganze Garnision musste Mittags ausziehen die Burgerschaft unter Gewehr gehen scharfe Patronen wurden ausgetheilt und alle Platze und Markte vom Militar besetzt die in den Kopenhagen am nachsten liegenden Stadten garnisonirenden Truppen wurden einberufen Gegen Abend begann die Menge auf den Strassen wieder zuzunehmen wurde aber von starken und haufigen Kavallerie und Infanteriepatrouillen und Detaschments im Zaum gehalten doch wurden an mehreren Orten Fenster eingeschlagen Uebrigens gieng die Nacht ziemlich ruhig voruber und heute erschienen schon wieder mehr Juden auf den Strassen als in den vorhergehenden Tagen wo man deren wenige sah Koln Preussen August 1819 C3 Vermutlich in der letzten Augustwoche wurde auch in Koln ein Pamphlet gegen die Juden angeschlagen Kolnische Zeitung 29 August 1819 Zitat Rohrbacher 1993 S 114 Aber auch in grossen Stadten dieser Region wie Koln und Dusseldorf gab es Hep Hep Rufe und Plakatanschlage die mit der Vertreibung der Juden oder gar mit einem Blutbad drohten wobei es durch ein entschiedenes Handeln der Behorden bei blossen Drohungen blieb Zitat Bergmann 2020 S 140 Fussnote 16Bergmann 2020 ordnet Koln den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 KonigsbergPreussen 29 September 1819 C2 Bergmann 2020 ordnet Konigsberg den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 In Konigsberg waren bereits seit einiger Zeit Pasquille gegen die Judenschaft verbreitet worden auch hatte man in den zuruckliegenden Wochen verschiedentlich Hepp Hepp Rufe und Steinwurfe gegen Fensterscheiben registrieren mussen Anderntags am Vorabend des Versohnungstages wurde wahrend des Gottesdienstes offenbar nicht zum erstenmal ein Stein durch ein Fenster in die Synagoge geworfen Weitere Exzesse waren in Konigsberg offenbar nicht zu vermerken Zitat Rohrbacher 1993 S 116 f Hierzu zwei weitere Angaben Antijudisches war nicht minder aus Konigsberg zu vermelden wo Juden ebenfalls das Losungswort Hep Hep nachgerufen und das Gerucht verbreitet wurde laut dem sich 400 Konigsberger unter der Leitung von vier Hauptlingen verschworen hatten die Juden aus der Stadt zu treiben bei ihren Wohnungen keinen Stein auf dem anderen zu lassen Zitat Helfert 7 und Zu Konigsberg gibt es in den Lebenserinnerungen von Fanny Lewald die 1819 aber erst acht Jahre alt war eine kurze Darstellung der Hep Hep Ereignisse In Konigsberg aber ging die Epidemie der Judenverfolgung ziemlich gelind voruber Es blieb bei den spottenden Nachrufen und als man sich damit genug getan hatte fand man sich von beiden Seiten ausserlich wieder zurecht Meine Lebensgeschichte 3 Bande hrsg von Ulrike Helmer Konigstein Taunus 1998 Bd 1 S 97 f Zitat Bergmann 2020 S 140 Fussnote 14KrakauOsterreich unbekannt C4 in Krakau soll es antijudische Ubergriffe von Seiten der Studenten gegeben haben die vom Militar unterdruckt werden mussten Zitat Bergmann 2020 S 177 Zu Unruhen kam es angeblich in Krakau wo Militar gegen rebellierende Studenten eingesetzt worden sein soll Rohrbacher 1993 S 122KreuznachPreussen 27 September C3 In Kreuznach wurden in der Nacht des 27 28 September an den Strassenecken gedruckte Zettel angeschlagen die verkundeten dass auf den langen Tag alle Juden aus Teutschland gejagt werden sollen vollstandig wiedergegeben bei Sterling Emanzipation S 293 wo jedoch falschlich von Exzessen in Kreuznach die Rede ist Rohrbacher 1993 S 118 auch Bergmann 2020 S 140 Primarquelle In Kreuznach verkundete ein in der Nacht vom 27 auf den 28 September an Strassenlaternen und Hauserecken angeschlagenes Flugblatt 23 Kreuznacher das Vehmgericht hat beschlossen dass auf den langen Tag alle Juden aus Teutschland gejagt werden sollen Es erwartet dass die Stadt Kreuzenach dabey nicht zuruckbleibt Der Landrat hielt die Gendarmerie bereit doch der Folgetag verlief ohne Unruhen Daraus zogen die Behorden den Schluss es handele sich nur um Bangemachen ohne konkrete Verwirklichungsabsicht Dies fuhrte in manchen Stadten und Regionen zum vorzeitigen Abzug der Militartruppen Meist aber wurde das Militar sofort eingesetzt besonders dann wenn die Aufrufe gegen die Juden mit allgemeineren politischen Forderungen verbunden waren Dies deuteten die Behorden als revolutionare Garung so dass sie im eigenen Interesse nicht nur dem der betroffenen Juden jeden Massenprotest so rasch wie moglich erstickten Kunzelsau Wurttemberg unbekannt C2 Jeggle berichtet von einem Fall in Kunzelsau wo Hep Hep Rufe von Erwachsenen mit einer Geldstrafe von Kindern mit Rutenstreichen zur Erlernung von Toleranz geahndet wurden S 95 Zitat Bergmann 2020 S 158 Der Oberamtmann von Kunzelsau berichtete am 2 September uber Hepp Nepp Rufe und ahnliche Neckereien die beynahe in allen Orten des Oberamts und der benachbarten Gegenden gegen die Juden geubt wurden Zitat Rohrbacher 1993 S 109 f LeipzigSachsen August oder September C1 In Leipzig und Dresden kam es nach Zeitungsberichten gegen Ende des Monats August oder in den ersten Septembertagen zu Exzessen die sich jedoch offenbar auf Steinwurfe gegen die Fenster von Juden bewohnter Hauser beschrankten Zitat Rohrbacher 1993 S 118 Eintrag als kleinerer Vorfall auf der Karte Hep Hep Krawalle des Jahres 1819 bei Bergmann 2020 S 141 mehr Nachweise wunschenswertLinzPreussen unbekannt D Es ist nicht auszuschliessen dass eine Strafandrohung wegen Storung der offentlichen Ruhe die am 3 November 1819 in Linz bekanntgemacht wurde im Zusammenhang mit den erwahnten Krawallen zu sehen ist In dem Text heisst es Schon verschiedenemal ist die Anzeige gemacht worden dass Kinder und selbst Erwachsene sich unterfangen sowohl hiesige als fremde Juden auf der Strasse und bis in ihre Hauser zu verfolgen und durch Zurufen von Wortern deren Sinn sie selbst nicht einmal kennen zu beunruhigen Noch gestern als an einem hohen Festtage der katholischen Glaubensgenossen ist ein ahnlicher anstossiger Auftritt vorgefallen Indem man hieruber nicht nur die grosste Missbilligung zu erkennen geben muss muss man zugleich bedauern dass man selbst Burger bemerkt habe welche eine ungezogene Rotte von Strassenjungen durch gewisses Beifallbezeugen aufmunterten an einem so hohen Tag ungeziemenden Larm zu treiben 24 mehr Nachweise wunschenswertLissaPreussen August 1819 C2 Lediglich in Lissa wurden in der zweiten Augusthalfte mehrfach anonyme Billets ausgestreut die die Drohung enthielten dass an den dortigen Juden das in Wurzburg Bamberg etc gegebene Beispiel nachstens ausgeubt werden solle Zitat Rohrbacher 1993 S 118 Bergmann 2020 ordnet Lissa den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 MainzHessen August 1819 C4 Primarquelle Erwahnung Mainz ohne weitere Angaben nbsp Oppositions Blatt oder Weimarische Zeitung vom 26 August 1819 S 1615 Kurze Nachrichten Die namlichen Auftritte welche in Wurzburg Bamberg Frankfurt am Main gegen die Israelitischen Glaubensgenossen Statt gefunden haben sollen auch in Baireuth Darmstadt Hannover und Mainz vorgefallen seyn Im Grossherzogtum Hessen gab es Unruhen in weiteren Orten und sie erreichten auch Mainz Zitat Bergmann 2020 S 157 Zu angeblichen Exzessen in Mainz s Kolnische Zeitung 28 August 1819 Zitat Rohrbacher 1993 S 109MalchinMecklenburg Schwerin unbekannt C4 Zu Ubergriffen ist es moglicherweise in Malchin gekommen da den dortigen Juden militarischer Schutz gewahrt wurde Rohrbacher 1993 S 120MannheimBaden 16 17 August 1819 C3 Wahrend sich am 16 17 August in Karlsruhe und auch in Mannheim die judenfeindlichen Aktionen auf den Anschlag von Drohplakaten Kaffeehausdiskussionen Hep Hep Rufen und vereinzelten Ubergriffen beschrankten brachen zwischen dem 20 und 22 August 1819 die ersten grosseren Ausschreitungen in kleineren Stadten wie Pforzheim Buhl sowie Heidelsheim und Untergrombach beide zwischen Bruchsal und Karlsruhe gelegen aus die in einigen Fallen erst durch herbeigerufenes Militar unterdruckt werden konnten Zitat Bergmann 2020 S 159 Auch in Mannheim sollten bereits Anschlage gegen die Juden gemacht worden seyn Von Plunderung der Juden in Mannheim spricht Lewin Badische Juden S 194 Zitat Rohrbacher 1993 S 111MarburgKurhessen August 1819 C3 Mit Flugblattern wurde die ortliche Bevolkerung wie beispielsweise in Marburg und Fulda aufgerufen sich an den Hetzjagden zu beteiligen Zitat Staatsarchiv Marburg 4 Primarquelle In Marburg wurden im Oktober Zettel verteilt auf denen stand 25 den 18ten October wird hep hep gegeben der Schauplatz ist auf allen Strassen Gewisse Umstande zwingen uns den HUNDSTATEN der Juden eine Galgenfriste zu gestatten FURCHTBAR und alles vertilgend wird alsdann der Wurgeengel ueber Euch schweben wie an jenem Tage in Jerusalem Hier wurde auf den Ersten Kreuzzug angespielt der am 15 Juli 1099 mit einem Massaker in Jerusalem geendet hatte Der Wurgeengel Ex 12 23 EU ein biblischer Ausdruck fur die Macht mit der Gott den Israeliten zum Auszug aus Agypten verhilft wird hier zum Racheengel an den Juden umgedeutet Antijudisch gedeutete Bibelmotive spielten auch sonst auf vielen Flugblattern eine Rolle Sie dienten dazu den eigenen Handlungen eine religiose Rechtfertigung und einen hoheren Sinn zu geben Sie zeigten die Wirkung der jahrhundertelangen kirchlichen Gottesmord Propaganda und jahrzehntelang angestaute Hassgefuhle bei Christen die bei geringfugigen Anlassen durchbrachen 26 MeimbressenKurhessen Sept Okt 1819 C1 Zu Ausschreitungen die sich aber offenbar auf Fenstereinwurfe beschrankten kam es hingegen im September und Oktober in einigen Landgemeinden so in der kurhessischen Exklave Barchfeld Thuringen und in Meimbressen Zitat Rohrbacher 1993 S 108MeiningenSachsen Ende Marz D Bergmann 2020 ordnet Meiningen den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 mehr Nachweise notwendig Ausschreitung wohl bereits im Marz 1819 siehe die Ubersicht uber Ort und Zeit der tumultarischen Auftritte gegen die Juden in Deutschland 1819 mit dem Losungswort Hep Hep HStAM Best 6 a Nr 2548 4 Widerspruchlich sind die Nachrichten uber die Ereignisse in Sachsen Meiningen Die in Hildburghausen erscheinende Dorfzeitung berichtete im September 1819 der Judenlarm habe eigentlich nicht erst im August in Wurzburg sondern bereits im Fruhjahr in Meiningen begonnen Die dortigen Juden sollen nach anderen Angaben durch die Krawalle fast samtlich gezwungen gewesen sein Meiningen zu verlassen Es handelte sich zweifellos um einen lokalen Konflikt der mit den spateren Hepp Hepp Krawallen in keinem Zusammenhang stand Zitat Rohrbacher 1993 S 118Aufsatz von Christoph Gann 27 MemmelsdorfUnterfranken 28 29 August 1819 C1 Zu einzelnen Steinwurfen gegen die Fenster der von Juden bewohnten Hauser kam es schliesslich in der Nacht des 28 29 August in Memmelsdorf Zitat Rohrbacher 1993 S 104MulhausenFrankreich September 1819 C2 Auch im notorisch unruhigen Elsass kam es in Strassburg zu Hep Hep Rufen und zu unruhigen Auftritten etwa in Schlettstadt und Ribeauville Rappoltsweiler in der Umgebung von Muhlhausen sowie in Durmenach aber es waren keine Exzesse zu verzeichnen Zitat Bergmann 2020 S 177 Im Elsass kam es im September 1819 in der Umgebung von Mulhausen und in Rappoltsweiler zu unruhigen Auftritten gegen die judische Bevolkerung die daraufhin die Behorden um Schutz ersuchte Zitat Rohrbacher 1993 S 122NaestvedDanemark September 1819 C1 Die Unruhen blieben aber nicht auf Kopenhagen begrenzt sondern zeigten sich auch an anderen Orten Seelands und Funens so wurden nach Jens Christian Manniche Unruhen in Helsingor Hillerod Naestved Vordingborg und Slagelse verzeichnet Zitat Bergmann 2020 S 178 mehr Nachweise notwendig da es sich vermutlich um einen Vorfall der Kategorie B handelt Vor dem 20 September wurden in Helsingor Hillerod Naestved Vordingborg und Slagelse antijudische Exzesse verzeichnet Zitat Rohrbacher 1993 S 124ObergrombachBaden August 1819 C1 Ebenfalls 1819 wurde die judische Leichenhalle auf dem Friedhof in Obergrombach angezundet und es kam dort zu weiteren Akten des Vandalismus Bergmann 2020 S 159 mehr Nachweise notwendig da es sich vermutlich um einen Vorfall der Kategorie B handeltOdenseDanemark 12 September 1819 B und am 12 September kam es in Odense zu einem Tumult nach dem ublichen Muster indem man den Abzug der Juden forderte Hauser mit Steinen bewarf und in einzelnen Fallen auch plunderte Auch hier konnte erst das Eingreifen des Militars die Ruhe wiederherstellen Zitat Bergmann 2020 S 178 In Odense kam es am Abend des 12 September zu einem Tumult die Menge rief Hepp Hepp und Hurrah weg mit den Juden bewarf mehrere von Juden bewohnte Hauser mit Steinen und schlug Fenster ein Schliesslich wurde die Tur eines Hauses eingeschlagen und der Laden des Kaufmanns Isaak Israel geplundert Erst durch das Eingreifen des Militars konnten die Ausschreitungen beendet werden Rohrbacher 1993 S 124 Primarquelle Bericht uber die Krawalle in Odense nbsp Karlsruher Zeitung vom 24 September 1819 Danemark Von Odense wird geschrieben Auch hier in der Hauptstadt Fuhnens sind einige Exzesse gegen die israelitischen Einwohner vorgefallen Letzten Sonntag Abends versammelte sich ein Haufe von Handwerksgesellen und Lehrlingen ec Vor dem Hause eines hiesigen Juden warf die Fenster ein und begieng andere Exzesse Unser braver allgemein beliebter Polizeimeister Hausen besanftigte die unruhigen Gemuther allein dies konnte doch das Fenstereinwerfen in einer anderen Judenwohnung nicht verhindern Als sich darauf der Zug wandte um auch das Haus eines anderen Israeliten zu besturmen der sich auch dadurch auszeichnet dass er seine Sohne theils studieren theils ein Handwerk erlenen lasst traten redlich gesinnte Burger vor den tobenden Haufen und schutzten das Haus dieses Mannes vor allen Gewaltthatigkeiten Einige Abtheilungen Reiterei und ein Theil des Burgermilitars machten endlich allem Unfug ein Ende Schon am Montage war die Ruhe vollig wieder hergestellt jede Nacht patrouilliren indess noch mehrere Dragoner und bewafnete Burger Die Hauptruhestorer sind verhaftet worden um den Gesetzen gemass gestraft zu werden Pforzheim Baden 20 22 August 1819 C4 Wahrend sich am 16 17 August in Karlsruhe und auch in Mannheim die judenfeindlichen Aktionen auf den Anschlag von Drohplakaten Kaffeehausdiskussionen Hep Hep Rufen und vereinzelten Ubergriffen beschrankten brachen zwischen dem 20 und 22 August 1819 die ersten grosseren Ausschreitungen in kleineren Stadten wie Pforzheim Buhl sowie Heidelsheim und Untergrombach beide zwischen Bruchsal und Karlsruhe gelegen aus die in einigen Fallen erst durch herbeigerufenes Militar unterdruckt werden konnten Zitat Bergmann 2020 S 159 Zwischen dem 20 und 22 August kam es in Pforzheim und Buhl zu hochst unruhigen Auftritten auch in Untergrombach bei Bruchsal hatten ahnliche Ausbruche des Hasses Statt Zitat Rohrbacher 1993 S 111Aufgrund der unklaren Uberlieferungslage Abstufung von B zu C4 die Angaben bei Bergmann und Rohrbacher sind nicht hinreichend fur Kategorie B in den Quellen bisher keine Angaben Auf Anfrage an das Stadtarchiv Pforzheim keine Uberlieferungen PottensteinOberfranken Bayern D Auf die Polizeiverstarkung in Bayreuth beziehen sich die irrigen Angaben uber Vorfalle in Pottenstein Hollfeld Ebermannstadt und vielen anderen Orten Oberfrankens bei Erb Bergmann Nachtseite der Judenemanzipation Zitat Rohrbacher 1993 S 105 also hier offenbar keine Vorfalle 13 PragOsterreich D Vollends unglaubwurdig sind die Angaben uber unruhige Auftritte in Prag Entgegen der Angabe bei Sterling Anti Jewish Riots S 136 erwahnt Varnhagen von Ense Denkwurdigkeiten keine Exzesse in Prag Zitat Rohrbacher 1993 S 122 Bergmann 2020 ordnet Prag den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 unklar mehr Nachweise erforderlichPressburg Bratislava August 1819 C4 Primarquelle Bericht uber die Hep Hep Krawalle in Pressburg nbsp Augsburgische Ordinari Postzeitung vom 8 September 1819 In Pressburg sollen die Juden zum Schutz gegen Misshandlungen von einigen Individuen aus der niedrigsten Volksklasse die Einschreitung der dortigen Behorden in Anspruch zu nehmen genothigt gewesen seyn Nur Nennung der Stadt mit Datum in der Ubersicht uber Ort und Zeit der tumultarischen Auftritte gegen die Juden in Deutschland 1819 mit dem Losungswort Hep Hep HStAM Best 6 a Nr 2548 4 RappoltsweilerFrankreich September 1819 C2 Auch im notorisch unruhigen Elsass kam es in Strassburg zu Hep Hep Rufen und zu unruhigen Auftritten etwa in Schlettstadt und Ribeauville Rappoltsweiler in der Umgebung von Muhlhausen sowie in Durmenach aber es waren keine Exzesse zu verzeichnen Zitat Bergmann 2020 S 177 Im Elsass kam es im September 1819 in der Umgebung von Mulhausen und in Rappoltsweiler zu unruhigen Auftritten gegen die judische Bevolkerung die daraufhin die Behorden um Schutz ersuchte Zitat Rohrbacher 1993 S 122RegensburgOberpfalz Bayern 18 August 1819 C3 Ausserhalb Ober und Unterfrankens blieb es in Bayern weitgehend ruhig es kam nur zu kleineren Vorfallen und Drohbriefen etwa in Regensburg wo die sofort ergriffenen militarischen Schutzmassnahmen weitere Eskalationen verhinderten sowie in Furth und Zirndorf Zitat Bergmann 2020 S 152 Bergmann 2020 ordnet Regensburg den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 RheinbreitbachPreussen 7 November 1819 C1 In Rheinbreitbach kam es am 7 November zu einer Schlagerei zwischen Christen und Juden Zitat Rohrbacher 1993 S 118RheinbrohlPreussen 25 26 November 1819 C1 und in Rheinbrohl wurden in der Nacht des 25 26 November Schusse durch das Fenster eines Juden abgegeben wie der Polizeibericht vermutete in der Absicht ihn zu toten Rohrbacher 1993 S 118Riga unbekannt D Bergmann 2020 ordnet Riga den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 unklar mehr Nachweise erforderlichRimpar Unterfranken Bayern 18 August 1819 B Primarquelle Bericht uber die Hep Hep Krawalle in Sommerach und in Rimpar bei Wurzburg nbsp Augsburgische Ordinari Postzeitung vom 28 August 1819 In Rimpar 2 Stunden nordlich von Wurzburg wurden am 18 dies in der Nacht um 1 Uhr den Juden mit sehr grossen Steinen die Fenster eingeworfen Selbst die Fenster in der Schule Synagoge wurden eingeworfen Dann drang ein Haufe Pobel in die Synagoge selbst ein zerschnitt die Gebetsbucher riss den Vorhang von der Lade herab worinn sich die Thora befindet schleppt ihn auf die Strasse hinaus zertrummerte die Leuchter und trieb noch anderen Unfug Die Unruhen blieben aber nicht auf die Stadte begrenzt sondern es kam in Ober und Unterfranken auch in kleineren Orten und auf dem Lande zu Hep Hep Rufen und Ubergriffen So wurden am 18 August in Sommerach Unterfranken und in Rimpar und Leinach bei Wurzburg die Synagogen verwustet Zitat Bergmann 2020 S 152 Die Angaben von Bergmann zu Leinach und Sommerach sind offenbar unzutreffend Nur in Rimpar wurde die Synagoge verwustet Rotenburg an der FuldaKurhessen 10 bis 18 Oktober 1819 C3 In Vacha Thuringen erzahlte ein Kaufmann aus Rotenburg Fulda die allgemeine Stimmung im Kurhessischen bezeichne den 18 Oktober den Jahrestag der Niederlage Napoleons als den Tag an dem die Juden geplundert und verjagt werden sollten Tatsachlich fand man in Rotenburg um den 10 Oktober am Rathaus eine Bekanntmachung angeschlagen die den Juden eine Frist von acht Tagen zum Verlassen der Stadt setzte Auf heimlich ausgestreuten Zetteln war zu lesen Den 18ten October wird hep hep gegeben der Schauplatz ist in allen Strassen Zitat Rohrbacher 1993 S 108SarrebourgFrankreich Oktober 1819 C2 nur in der Kleinstadt Sarrebourg kam es zu handfesten Ausschreitungen Zitat Bergmann 2020 S 177 Im Oktober berichtete das franzosische Innenministerium dass die unruhigen Bewegungen gegen die Juden in Deutschland nun auch an mehreren Orten Lothringens ein Nachspiel gefunden hatten Unordnungen waren in Saarburg und zwei kleinen Ortschaften im nordlichen Grenzgebiet Brugny und Bionville sur Nied bei St Avold vorgekommen doch hatten sie sich offenbar auf Hepp Hepp Rufe beschrankt Zitat Rohrbacher 1993 S 123SchlettstadtFrankreich unbekannt C2 Auch im notorisch unruhigen Elsass kam es in Strassburg zu Hep Hep Rufen und zu unruhigen Auftritten etwa in Schlettstadt und Ribeauville Rappoltsweiler in der Umgebung von Muhlhausen sowie in Durmenach aber es waren keine Exzesse zu verzeichnen Zitat Bergmann 2020 S 177SchwerinMecklenburg Schwerin September 1819 C1 Verbale und schriftliche Ausfalle gegen den Schweriner Juden Ephraim Hollaender sowie ein tatlicher Angriff auf den judischen Kaufmann Levin Ladewig aus Crivitz in einem Wirtshaus in Schwerin Zitat Gramenz 15 Auch in Schwerin wurden Hepp Hepp Rufe verzeichnet junge Leute klopften an die Hauser judischer Einwohner und in Gastwirtschaften kam es zu Neckereien Nachdem Vertreter der grossherzoglichen Regierung einem Konzert in der neu errichteten Synagoge beigewohnt hatten tauchten an den Hauswanden Aufrufe zur Verfolgung der Juden auf Zitat Rohrbacher 1993 S 120SlagelseDanemark September 1819 C1 Die Unruhen blieben aber nicht auf Kopenhagen begrenzt sondern zeigten sich auch an anderen Orten Seelands und Funens so wurden nach Jens Christian Manniche Unruhen in Helsingor Hillerod Naestved Vordingborg und Slagelse verzeichnet Zitat Bergmann 2020 S 178 mehr Nachweise notwendig da es sich vermutlich um einen Vorfall der Kategorie B handelt Vor dem 20 September wurden in Helsingor Hillerod Naestved Vordingborg und Slagelse antijudische Exzesse verzeichnet Zitat Rohrbacher 1993 S 124SommerachUnterfranken Bayern 18 August 1819 B Uber einen Vorfall in Sommerach Unterfranken wo man die Juden in der Synagoge angefallen und das Inventar geschandet hat schrieb die Dorfzeitung bedauernd Recht leid hat mir das Benehmen einiger schlechter Menschen in Sommerach gethan die die Juden in ihrer Synagoge angefallen alles darin zerstort und sogar ich mag es fast nicht sagen ihre heiligen Bucher die ja auch uns heilig sind zerrissen und zerschnitten haben Mogen die Juden in Sommerach noch so schlecht sein das war doch sehr unrecht Zitat Erb Bergmann 1989 28 In Sommerach im Wurzburgischen wurden die Juden die Fensterscheiben eingeschlagen Zitat Augsburgische Ordinari Postzeitung Nr 206 28 August 1819 2 Die Unruhen blieben aber nicht auf die Stadte begrenzt sondern es kam in Ober und Unterfranken auch in kleineren Orten und auf dem Lande zu Hep Hep Rufen und Ubergriffen So wurden am 18 August in Sommerach Unterfranken und in Rimpar und Leinach bei Wurzburg die Synagogen verwustet Zitat Bergmann 2020 S 152 StrassburgFrankreich September 1819 D Auch im notorisch unruhigen Elsass kam es in Strassburg zu Hep Hep Rufen Zitat Bergmann 2020 S 177 Unwahrscheinlich sind hingegen Angaben uber antijudische Unruhen die in Strassburg vorgefallen sein sollen Rohrbacher 1993 S 122 f UntergrombachBaden 20 22 August 1819 C4 Wahrend sich am 16 17 August in Karlsruhe und auch in Mannheim die judenfeindlichen Aktionen auf den Anschlag von Drohplakaten Kaffeehausdiskussionen Hep Hep Rufen und vereinzelten Ubergriffen beschrankten brachen zwischen dem 20 und 22 August 1819 die ersten grosseren Ausschreitungen in kleineren Stadten wie Pforzheim Buhl sowie Heidelsheim und Untergrombach beide zwischen Bruchsal und Karlsruhe gelegen aus die in einigen Fallen erst durch herbeigerufenes Militar unterdruckt werden konnten Zitat Bergmann 2020 S 159 Zwischen dem 20 und 22 August kam es in Pforzheim und Buhl zu hochst unruhigen Auftritten auch in Untergrombach bei Bruchsal hatten ahnliche Ausbruche des Hasses Statt Rohrbacher 1993 S 111Aufgrund der unklaren Uberlieferungslage Abstufung von B zu C4 die Angaben bei Bergmann und Rohrbacher sind nicht hinreichend fur Kategorie B in den Quellen bisher keine Angaben VordingborgDanemark September 1819 C1 Die Unruhen blieben aber nicht auf Kopenhagen begrenzt sondern zeigten sich auch an anderen Orten Seelands und Funens so wurden nach Jens Christian Manniche Unruhen in Helsingor Hillerod Naestved Vordingborg und Slagelse verzeichnet Zitat Bergmann 2020 S 178 mehr Nachweise notwendig da es sich vermutlich um einen Vorfall der Kategorie B handelt Vor dem 20 September wurden in Helsingor Hillerod Naestved Vordingborg und Slagelse antijudische Exzesse verzeichnet Zitat Rohrbacher 1993 S 124WienOsterreich unbekannt C4 In Osterreich fanden die Hepp Hepp Krawalle offenbar nur geringen Widerhall In Wien und Graz zeigten sich Spuren der Unruhe die jedoch keine ernsteren Folgen hatten In Wien fand man an von Juden bewohnten Hausern die Aufschrift Hepp Hepp hier und in Graz wurden Hepp Hepp Rufe laut Rohrbacher 1993 S 122 Bergmann 2020 ordnet Wien den Orten zu in denen es nur zu kleineren Vorfallen gekommen war 2 Wurzburg Unterfranken Bayern 2 8 August 1819 A Wurzburg war der Ausgangspunkt der Hep Hep Krawalle Uber vier Tage befand sich die Stadt im Ausnahmezustand Judische Geschafte und Wohnhauser wurden attackiert und geplundert Personen korperlich und teils auch mit Schusswaffen angegriffen Die meisten der etwa 400 judischen Bewohnerinnen und Bewohner verliessen am 4 August fluchtartig die Stadt Einer der Angreifer und ein Soldat kamen am 3 bzw 4 August ums Leben Polizei und Militar konnten die Lage zunachst nicht unter Kontrolle bringen Erst als am 5 August das Militar auf etwa 700 Soldaten aufgestockt wurde und in die Stadt einruckte beruhigte sich die Lage und judischen Familien kehrten am 8 August wieder in ihre Hauser zuruck In den kommenden Wochen flammte die Gewalt immer wieder auf Ende August wurde die Wurzburger Synagoge verwustet Zusammenfassung nach Bergmann 2020 S 142 150 Die betrachtliche Dauer der Unruhen die Massivitat des militarischen Einsatzes allein 700 Soldaten versahen zwischen dem S und 9 August Wachdienst in der Stadt und die beiden Todesopfer machen deutlich dass wir es hier nicht mit dem verbreiteten Typus eines kurzfristigen Krawalls auf niedrigem Gewaltniveau zu tun haben sondern wie das Frankfurter Journal es formulierte mit einem allgemeinen Aufstand gegen die Juden Zitat Bergmann 2020 S 147Dissertation und Aufsatz von Ursula Gehring Munzel 29 Wikipedia Artikel Zell am Main Im Zuge der Hep Hep Krawalle 1819 waren viele Jeschivahstudenten und andere Juden aus Wurzburg ins Umland geflohen unter anderem zu Rosenbaum nach Theilheim Rosenbaum und Bergmann grundeten mit einigen der geflohenen Wurzburger in Unterzell eine neue judische Gemeinde deren Rabbiner Rosenbaum wurde und in der Folge auch eine Talmudschule Primarquelle 1 Bericht Zirkular des koniglich bayerischen Staatsrats und Generalkommissars des Untermainkreises Freiherrn von Asbeck zu Wurzburg 11 August 1819 Seit dem 2 d M hatten einige unruhige Bewegungen dahier Statt deren Zweck und Umfang nun klar vorliegen Der ganze Larm war gegen die dahier ansassigen und in der Stadt handelnden Juden gerichtet Schon seit einiger Zeit wurde wenn ein Jude sich auf der Strasse sehen liess das Wort Hepp ihm fast allgemein entgegen gerufen Man achtete dieses anfanglich fur einen Muthwillen bis am 2ten Abends auf der Domgasse hunderte von Menschen sich sammelten welche mit grossem Larmen Hepp riefen Kaum war die Polizey Mannschaft im Stande dem Unwesen ein Ende zu machen Auch die Militar Patrouillen bewirkten nicht mehr als die Auflosung des Haufens welcher sich nun in fast alle Gassen zerstreut und das Schreyen fortsetzte Am Abende des 3ten gestaltete sich der Haufe in der Art und das Schreyen und Larmen war so stark geworden dass haufige Militar Patrouillen die Polizey Mannschaft unter stutzen mussten Gleichwohl konnten sie nicht hindern dass einzelne Haufen die Fenster einzelner Judenhauser zertrummerten Bey einem solchen Angriffe war es dass ein junger Burger von einem Polizey Soldaten todlich verwundet wurde Ob dieser mehr als Nothwehr im Dienste sich erlaubt habe wird nun untersucht Am 4ten vor Mittag rotteten sich Gassenjungen und sonst verdorbenes Gesindel zusammen und zogen von einer Juden Wohnung zur anderen zertrummerten in Eile Fenster Laden und Thuren rissen die Handelsfirma ab zerstorten Waaren Hausgerathe geraubt und geplundert wurde wenig Auf Requisition der konigl Regierung welche solcher frevelhaften Ruhestorung nun die ernstlichsten Maasregeln entgegensetzen zu mussen glaubte trat nun die ganze Garnison in Gewehr zahlreiche Infanterie und Cavallerie Patrouillen durchstreiften sich kreuzend die Stadt in allen Richtungen An das Militar schlossen sich zahlreiche Detaschements der Landwehr an deren Spitze sich angesehene Burger ausgezeichnet durch eine Binde mit der Nationalfarbe um den Arm Gemeindebevollmachtigte und Bezirksvorsteher stellten Vor Mitternacht ereignete sich unglucklicher Weise ein Vorfall welcher leicht die Veranlassung zu schlimmem Auftritten hatte geben konnen Es geschah ein Schuss auf eine Militar Patrouille und ein Mann fiel todlich verwundet darnieder Der Verdacht fiel sogleich auf einen Schuhmachermeister bekannt als ein ausserst leidenschaftlicher Mann wegen frevelhafter Attentate auf Menschenleben und anderer groben Uberschreitungen der Gesetze schon ofters bestraft und wegen allen jetzt gegen ihn zeugenden Anzeigen der That wurde er auf Befehl der k Regierung alsbald zur Haft gebracht und befindet sich nun im Criminal Arreste Die ubrige Nacht gieng ohne weitere gewaltsame Auftritte voruber An den zunachst folgenden Tagen fielen zwar noch einzelne Excesse vor indessen ist bis jene die Ruhe im Allgemeinen nicht mehr gestort worden obgleich die in den sturmischen Tagen ergriffenen militarischen Maasregeln zuruckgenommen worden sind Gegen 23 Individuen sind arretirt und werden nun theils polizeylich theils von dem Criminalgerichtshofe untersucht Kein rechtlicher Burger befindet sich darunter das Ganze bestehet aus Handwerkspurschen und Jungen aus fremdem zugelaufenem Gesindel und aus einem Paar verganteter Burger Es verdient bemerkt zu werden dass dieser zugellose Haufe bey dem Angriffe auf die Judenhauser alles was als Angriff auf den Staat oder vielmehr auf das Staats Oberhaupt hatte gedeutet werden konnen sorgfaltig vermied An einem Judenladen wurde die Handelsfirma abgerissen der daneben hangende Schild welcher eine Niederlage konigl Porcellains in demselben Laden andeutete geschont Ebenso schonend gieng der Haufe an den konigl Wappen voruber welche an den Wohnungen judischer Lotto Collecteurs aufgehangt waren obgleich die Fenster mit einem Steinhagel begrusst und sonst alle judische Handels Schilde abgerissen wurden 30 Primarquelle 2 Aus dem Augenzeugenbericht des Leser Kraft Druck Bamberger Wurzburg Heidingsfeld Ubertragung aus dem Judischdeutschen S R Am 13 des Monats am fruhen Morgen wie wir Landjuden wie gewohnlich nach Wurzburg gingen wurden wir so mit Hepp Schreien uberfallen dass neben dieser grossen Beschamung auch Leibesgefahr drohte Mehrere tausend Nichtjuden standen auf der Gasse rotteten sich haufenweise zusammen und wenn sie einen Juden von ferne erblickten haben sie ihn verfolgt Selbst mir Unterschriebenem ist eine Christenfrau mit viel grossem Lumpengesindel nachgelaufen und nur durch das gluckliche Eindringen in dem sogenannten Fischerischen Kaffeehaus auf der Domgasse durch welches ich hinten hinausging und geschwind an den Fluss Main gelaufen alldort uber gefahren bin konnte ich mein Leben retten Keine Polizei noch Militarpatrouille war in der Lage diese bose Menschenmenge zu vertilgen so dass dort jeder Jude in gleicher Weise der Verfolgung ausgesetzt war der sich nur aus Wurzburg fluchten wollte Mehrere sind mit Chaisen und Postkutschen herausgefahren mehrere durch militarische Begleitung herausgekommen Am selben Tag hatte diese Rotte von Ubeltatern alle Firmenschilder von Juden abgerissen So weit ist ihre eigene Gewalt gegangen dass sie an diesem Mittag zwolf Uhr bei dem reichen Jakob Forchheimer in Wurzburg ein ganz fest und neu verfertigtes Tor nach geendigtem Fenstereinwurf an seinem Haus durch Zimmerleute mit Hebeln einsprengten und viel schones Mobel als gleichsam Stockuhren Kanapeesessel und noch mehr dergleichen Gegenstande zum Fenster hinauswarfen auf dass kein Jude davon Nutzen zoge Eben bei diesem erwahnten Jakob Forchheimer war der General von Gebsattel und Erster Rat namens Jenum zugegen konnten keine Abwehr halten In derselben Nacht namlich jener des 13 Aw sind viele Wurzburger Juden mit Frau und Kindern geflohen und obzwar aus Sorge um die Sicherheit von den Landesbeamten und dem Ortsvorstand die Vorkehrung getroffen worden war keinen Wurzburger Juden zu logieren sind doch die meisten in Heidingsfeld aufgenommen worden wie auch fremde Juden welche gerade Wurzburg passieren mussten 20 Primarquelle 3 Bericht desFrankfurter Journalsvom 7 August 1891 Wir haben zwei schreckenvolle Tage erlebt Schon lange herrschte hier eine dumpfe Unzufriedenheit uber die bedeutende Vermehrung der hiesigen Juden von welchen in der Vorzeit gar keine hier geduldet waren die endlich wie der Ausbruch eines Vulkans in eine volle Emporung gegen dieselben ausbrach Grosse Volksmassen sturmten am 3 die Hauser der hiesigen Juden rissen unter wildem Geschrei ihre Aushangeschilder herunter zertrummerten solche warfen Thuren Fenster und Laden ein und da sich mehrere der Juden zur Wehre setzten so wurden sie durch Prugel sehr misshandelt Diese Schreckensscene erneuerte sich gestern aufs neue und was von Wohnungen Laden und Schildern ubrig blieb wurde heute zertrummert Nun fluchteten die Juden in Schaaren zur Stadt hinaus was einen erschutternden Anblick gewahrte indem man sich von dem Heulen und Wehklagen derselben auf ihrer Flucht kaum einen Begriff machen kann Das ausgeruckte Militair stellte endlich die Ruhe wieder her jedoch bussten auch von diesem Einige ihr Leben ein Noch heute sieht man keinen Juden in hiesiger Stadt Wenn solche Vorfallenheiten das Herz jedes Menschenfreundes mit Schmerz erfullt so ist es auf der anderen Seite leider nur zu wahr dass die Juden in Deutschland in jeder Hinsicht besser daran sind als die Christen Sie arbeiten nicht und wollen nicht arbeiten bemachtigen sich alles Handels und da sie sich uber jede Beschimpfung und Erniedrigung hinaussetzen so gelingt es ihnen durchaus ihre Waaren zu Spottpreisen an den Mann zu bringen wahrend der ehrliebende christliche Kaufmann oft nah rungslos in seinem Gewolbe sitzt Der christliche Handwerker der kummerlich im Schweiss seines Angesichts sein nothdurftiges Brod erwirbt muss mit grossen Kosten seine Knaben bis zu Konfirmation erziehen dann erst muss er sie zu irgend einem Geschafte auf 3 auch 4 bei der Handlung auf 6 Jahre zur Lehre geben und sie wahrend dieser Zeit auf seine Kosten unterhalten Ist diese beendigt dann mussen solche die Wanderjahre und nach ihrer Zuruckkunft die Muthjahre aushalten dann erst konnen sie zum Meister werden und das ofters mit schweren Kosten gelangen Ganz anders verhalt es sich mit den Juden im 15 und 14 Jahre nimmt schon der Wechsler seine Sohne mit sich auf den Handel unterrichtet sie und von diesem Zeitpunkt an mussen sie auf die leichteste Art von der Welt sich schon ernahren so dass wenn der christliche Handwerker nach vielen Muhseligkeiten erst im 30 Jahre zur Selbststandigkeit gelangen kann der Jude sich bis dahin ofters schon grosse Summen erworben hat Solche Sachen mussen endlich dem christlichen Volke die Augen offnen Das sind Wahrheiten die nicht zu widerlegen sind Man spricht immer von moralischen Verbesserungen der Juden und schreibt grosse Abhandlungen daruber Ich sage aber mit wenigen Worten die Juden als Juden sind nicht zu bessern bei ihren Religionsgrundsatzen werden sie trotz der Aufklarung die sich hin und wieder unter ihnen verbreitet dennoch bleiben was sie bisher waren und sind Nur Ein Mittel haben christliche Regierungen zu ergreifen die Juden fur kommende Geschlechter nutzlicher zu machen das namlich ihnen den Uebertritt zu den christlichen Religionen so viel wie moglich zu erleichtern ja ihn hei Betreibung jeder Art burgerlichen Gewerbes zur unerlasslichen Bedingung zu machen 31 Zirndorf Mittelfranken Bayern 18 August 1819 C3 Ausserhalb Ober und Unterfrankens blieb es in Bayern weitgehend ruhig es kam nur zu kleineren Vorfallen und Drohbriefen etwa in Regensburg wo die sofort ergriffenen militarischen Schutzmassnahmen weitere Eskalationen verhinderten sowie in Furth und Zirndorf Zitat Bergmann 2020 S 152Literatur BearbeitenWerner Bergmann Tumulte Excesse Pogrome Kollektive Gewalt gegen Juden in Europa 1789 1900 Wallstein 2020 ISBN 978 3 8353 3645 2 Stefan Rohrbacher Gewalt im Biedermeier Antijudische Ausschreitungen in Vormarz und Revolution 1815 1848 49 Campus Verlag Frankfurt Main 1993Weblinks BearbeitenCommons Hep Hep Krawalle Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Rohrbacher Gewalt im Biedermeier 1993 S 124 f a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Werner Bergmann Tumulte Excesse Pogrome Kollektive Gewalt gegen Juden in Europa 1789 1900 2020 S 139f In den verschiedenen Darstellungen der Hep Hep Unruhen gibt es allerdings teils Ubereinstimmungen uber die betroffenen Orte teils finden sich in manchen aber auch Orte die in anderen nicht aufgefuhrt sind sowie Orte die offenbar falschlich benannt werden da es dort zwar Spottgesange Hep Hep Geschrei Drohbriefe und Aufrufe und Plakatierungen gab die dazu aufriefen Juden zu vertreiben oder zu verprugeln wobei es jedoch nicht zu nennenswerten Krawallen kam z B in Koblenz Koln Dusseldorf Hamm Breslau Berlin Gustrow Meiningen Grunberg Schlesien Halle Saale Regensburg Lissa Posen Elbing und Konigsberg Riga Helsingfors Amsterdam Prag Wien und Graz Johannes Staudenmaier Die Hep Hep Unruhen des Jahres 1819 und ihre Auswirkungen auf die Stadt Bamberg In Berichte des Historischen Vereins Bamberg fur die Pflege der Geschichte des Ehemaligen Furstbistums Band 154 2018 S 139 150 hier S 145 a b c d e f Stadtarchiv Marburg so storen sie doch die Ruhe und Sicherheit in den Strassen Vor 200 Jahren Antisemitische Hepp Hepp Unruhen 2019 Gunther Moor Hep Hep oder die bedenkliche Macht des Zuschauens Badisches Tagblatt Ausgabe 291 16 12 2021 a b Zitiert nach Stefan Rohrbacher Gewalt im Biedermeier Antijudische Ausschreitungen in Vormarz und Revolution 1815 1848 49 Frankfurt Main 1993 S 301 a b c Rolf Helfert Todesurteil gegen Juden die Hepp Hepp Unruhen in Danzig 1819 20 7 2017 Michael Szulc Emanzipation in Stadt und Staat Die Judenpolitik in Danzig 1807 1847 Wallstein Verlag Gottingen 2016 ISBN 978 3 8353 1853 3 1 S 173 230 Zitiert nach Eleonore Sterling Judenhass Die Anfange des politischen Antisemitismus in Deutschland 1815 1850 Frankfurt am Main 1969 S 171 Amtliche Abschrift Zentralarchiv Merseburg Rep 77 Abt I Tit XXX Nr 4 1819 Peter Engels und Thomas Lange begrundet von Eckhart G Franz neu herausgegeben von J Friedrich Battenberg Juden als Darmstadter Burger Vollstandig uberarbeitete und erweiterte Neuausgabe der 1984 erschienenen Erstausgabe Auflage Wiesbaden 2019 ISBN 978 3 921434 36 9 S 68 Vgl hierzu Joan Peter Delhoven Hermann Cardauns Die rheinische Dorfchronik des Joan Peter Delhoven aus Dormagen 1783 1823 Dormagen 1966 S 231f Zitiert nach Heinrich Linn Juden an Rhein und Sieg Siegburg 1984 S 89 a b c Die Orte werden auch angegeben bei Johannes Staudenmaier Die Hep Hep Unruhen des Jahres 1819 und ihre Auswirkungen auf die Stadt Bamberg In Berichte des Historischen Vereins Bamberg fur die Pflege der Geschichte des Ehemaligen Furstbistums Band 154 2018 S 139 150 Zitiert nach Stefan Rohrbacher Gewalt im Biedermeier Antijudische Ausschreitungen in Vormarz und Revolution 1815 1848 49 Frankfurt Main 1993 S 302 a b Jurgen Gramenz Sylvia Ulmer Die Hep Hep Krawalle in Mecklenburg im Jahr 1819 20 9 2015 Angela Schwarz Antijudische Hep Hep Unruhen o D Rainer Erb Werner Bergmann Die Nachtseite der Judenemanzipation 1989 S 240 Hans Martin Mumm Denket nicht Wir wollen s beim Alten lassen Die Jahre der Emanzipation 1803 bis 1862 In Norbert Giovannini Jo Hannes Bauer ders Hrsg Judisches Leben in Heidelberg Studien zu einer unterbrochenen Geschichte Heidelberg 1992 S 21 60 Mumm macht deutlich dass sich die Krawalle vor allem gegen solche Juden richteten die sich im Handwerk betatigten zum Beispiel der Mobelschreiner Daniel Carlebach vgl ebd S 29 Sie gehorten nicht zu den reichen ortsansassigen Juden sondern eher zur Mittelschicht Im Beitrag findet sich auch eine Kostenaufstellung des entstandenen Sachschadens an insgesamt sechs Hausern Heinrich Graetz Hep Hep Krawalle im Jahr 1819 Geschichte der Juden aus Band 11 2 Auflage von 1900 S 334 ff a b Zitiert nach Stefan Rohrbacher Gewalt im Biedermeier Antijudische Ausschreitungen in Vormarz und Revolution 1815 1848 49 Frankfurt Main 1993 S 300 Helmut Walser Smith Die Geschichte des Schlachters Mord und Antisemitismus in einer deutschen Kleinstadt Gottingen 2002 S 129 Jurgen Schuhladen Kramer Hepp Hepp Unruhen 1819 Hep Hep Stadtlexikon Karlsruhe 2012 Zitiert nach Konrad Schilling Kurt Hackenberg Hrsg Monumenta Judaica 2000 Jahre Geschichte und Kultur der Juden am Rhein Eine Ausstellung im Kolnischen Stadtmuseum Juden in Deutschland Band 2 Kolnisches Stadtmuseum Joseph Melzer Verlag 1964 S 293 Anton und Anita Rings Die ehemalige judische Gemeinde in Linz am Rhein Erinnerung und Gedenken 2 Aufl Linz am Rhein 1992 S 85f Quelle StAL 2 34 36 3 11 1819 Zitiert nach Dorothee Schimpf Emanzipation und Bildungswesen der Juden im Kurfurstentum Hessen 1807 1866 Kommission fur die Geschichte der Juden in Hessen Band 13 1994 ISBN 978 3 921434 15 4 S 57 Friedrich Battenberg Das Europaische Zeitalter der Juden Zur Entwicklung einer Minderheit in der nichtjudischen Umwelt Europas Band II Von 1650 bis 1945 Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2 erweiterte Auflage Darmstadt 2007 ISBN 3 534 14620 4 S 126 Christoph Gann Meiningen als Ausgangspunkt der antijudischen Krawalle von 1819 Hep Hep Krawalle in Hennebergisch Frankischer Geschichtsverein Hrsg Jahrbuch 2017 Kloster Vessra Meiningen Munnerstadt 2017 S 253 284 Rainer Erb Werner Bergmann Die Nachtseite der Judenemanzipation 1989 S 236 als Quelle wird Dorfzeitung hrsg von Karl Ludwig Nonne 1819 S 145 angegeben Ursula Gehring Munzel Vom Schutzjuden zum Staatsburger Die gesellschaftliche Integration der Wurzburger Juden 1803 1871 Schoningh Wurzburg 1992 ISBN 3 87717 768 9 zugleich Dissertation an der Universitat Wurzburg 1987 und dies Die Wurzburger Juden von 1803 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg Band III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Theiss Stuttgart 2007 DNB 458231886 S 499 528 und 1306 1308 Zitiert nach Stefan Rohrbacher Gewalt im Biedermeier Antijudische Ausschreitungen in Vormarz und Revolution 1815 1848 49 Frankfurt a M 1993 S 297 f Zitiert nach Wolfgang Benz Was ist Antisemitismus Munchen 2004 S 81 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Orte der Hep Hep Krawalle 1819 amp oldid 239278614