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Heinrich Graetz Hirsch Graetz geboren am 31 Oktober 1 1817 in Xions Grossherzogtum Posen gestorben am 7 September 1891 in Munchen 2 war ein deutscher Historiker judischer Abkunft Seine Geschichte der Juden von den altesten Zeiten bis auf die Gegenwart ist ein Standardwerk der Geschichtsschreibung des 19 Jahrhunderts und eine der wirkmachtigsten Gesamtdarstellungen der judischen Geschichte uberhaupt Heinrich Graetz circa 1885 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die Geschichte der Juden 2 1 Ausgaben 2 2 Inhalt 2 3 Ubersetzungen ganz und in Teilen Auswahl 2 4 Einschatzungen Bewertungen Kritik 2 4 1 Hirsch 2 4 2 Geiger 2 4 3 Steinschneider 2 4 4 Smolenskin 2 4 5 Treitschke 2 4 6 Dubnow 2 4 7 Adolph Kohut 2 4 8 Wininger 2 4 9 Meisl 2 4 10 Stemberger 3 Weitere Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen und EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Graetz wurde als Erstgeborener von drei Kindern des Inhabers eines kleinen Fleischereibetriebes Jakob Graetz gest 1876 in Xions in der preussischen Provinz Posen geboren Jiddisch war seine Muttersprache Nicht zuletzt wegen der armlichen Verhaltnisse innerhalb der Familie wurde er 1831 zu Verwandten nach Wollstein geschickt wo er die talmudischen Vortrage des Rabbiners Samuel S Munk besuchte Vom 8 Mai 1837 bis Ende Juli 1840 lebte er als Schuler und literarische Hilfskraft Famulus im Hause von Samson Raphael Hirsch des damaligen Landesrabbiners von Oldenburg des fuhrenden Vertreters der Neo Orthodoxie im deutschen Judentum des 19 Jahrhunderts Nach dem Abschied aus dem Hause Hirschs nahm er gegen Ende 1840 bis Juli 1842 in Ostrowo einen Hofmeisterposten an um sich finanzielle Mittel fur den Universitatsbesuch zu verschaffen Anschliessend ging er nach Breslau wo er sich auch publizistisch 3 in die dortigen Auseinandersetzungen innerhalb der judischen Gemeinde einschaltete und insbesondere als Gegner des die Reform vorantreibenden Gemeinderabbiners Abraham Geiger der zu dieser Zeit als charismatische Personlichkeit und gewaltiger Kanzelredner gefurchtet war auftrat Ab 1842 4 hatte er als Autodidakt mit ministerieller Sondererlaubnis die Universitat Breslau besucht trieb dort geschichtliche philosophische orientalische und physikalische Studien und wurde im April 1845 an der Universitat Jena zum Dr phil promoviert mit der in Latein verfassten Arbeit De autoritate et vi quam gnosis in Judaismum habuerit unter anderem auch das Sefer Jetzira behandelnd deren deutsche Fassung 1846 unter dem Titel Gnostizismus und Judentum veroffentlicht wurde In Breslau besuchte er das katholische Schullehrerseminar und erhielt am 4 November 1847 das Befahigungszeugnis 5 nbsp Grab von Heinrich GraetzIm Winterhalbjahr 1852 1853 hielt er in Berlin Vorlesungen uber judische Geschichte Nach Stationen als Leiter einer Religionsschule in Breslau 6 dann 1849 in Nikolsburg 7 und seit dem 12 September 1850 8 als Leiter der judischen Schule in Lundenburg Mahren die Stelle hatte ihm Hirsch der inzwischen Landesrabbiner im mahrischen Nikolsburg geworden war besorgt von Zacharias Frankel mit dem ihn seit 1846 9 eine enge Freundschaft und Gesinnungsgenossenschaft verband wurde er 1853 zum Dozenten fur judische Geschichte an das neu gegrundete Judisch Theologische Seminar in Breslau berufen 10 und wirkte hier 37 Jahre bis zu seinem Tode als der vielgefeierte und hochverehrte Dozent Salomon Wininger fur judische Geschichte und Bibelkritik Im Dezember 1869 wurde er von der preussischen Regierung auch zum Honorarprofessor an der Universitat Breslau ernannt an jener Universitat an der er einst erst nach Uberwindung grosser Schwierigkeiten zur Immatrikulation zugelassen worden war Die konigliche spanische Akademie der historischen Wissenschaften zu Madrid ernannte ihn auch in Anerkennung seiner objektiven Darstellung der Judenvertreibung aus Spanien zu ihrem Ehrenmitglied 27 Oktober 1888 Von 1869 bis 1887 gab er auch die Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judentums heraus Graetz besuchte 1872 im Auftrag der Alliance Israelite Universelle Palastina und grundete in Jerusalem ein Waisenhaus Im Oktober 1850 heiratete er Marie Monasch gestorben am 31 Mai 1900 Der Physiker Leo Graetz 1856 1941 war sein altester Sohn Daneben hatten sie drei weitere Sohne und eine Tochter Das Grab von Heinrich Graetz befindet sich auf dem Alten Judischen Friedhof in Breslau Wroclaw Die Geschichte der Juden BearbeitenSeine elfbandige Geschichte der Juden von den Anfangen bis auf die Gegenwart ist das erste moderne umfassende judische Geschichtswerk des spaten 19 Jahrhunderts und wurde in mehrere Sprachen ubersetzt 11 Es bot ein neuartiges Bild der judischen Geschichte Fur ihn war sie keine reine Religionsgeschichte sondern hatte einen uberreligiosen Zusammenhang der sich zwar vor allem in der Ethik widerspiegelte der aber auch national verstanden werden sollte Den Ereignissen der judischen Geschichte gab Graetz eine neue Bedeutung So wurden z B die Hasmonaer bzw Makkabaer die eigentlich fur die Freiheit der judischen Religion kampften in seinen Buchern Nationalgesinnte Manner welche ihr Vaterland liebten Er ubertrug somit die moderne Nationalstaatsidee des 18 und 19 Jahrhunderts auf fruhere Zeiten Graetz wurde durch sein Werk zu einem der Vorlaufer des Zionismus wenn er selbst auch die Beteiligung an der Chibbat Zion Bewegung abgelehnt hatte und nicht an die Moglichkeit der Wiedererrichtung eines judischen Staates in Palastina glaubte Ausgaben Bearbeiten Geschichte der Juden Von den altesten Zeiten bis auf die Gegenwart Aus den Quellen neu bearbeitet 11 Bande Berlin 1853 1875 mehrere Ausgaben und Ubersetzungen Ausgabe letzter Hand Leipzig 1890 1909 gekurzt Volkstumliche Geschichte der Juden 3 Bande viele Auflagen die Ausarbeitung seines Hauptwerkes hat Graetz nicht chronologisch fortschreitend sondern punktuell teilweise ruckschreitend vorgenommen Geschichte der Juden Bd IV Vom Untergang des judischen Staates bis zum Abschluss des Talmud Berlin 1853 Geschichte der Juden Bd III Von dem Tode Juda Makkabis bis zum Untergange des judaischen Staates 1855 1856 Geschichte der Juden Bd V Vom Abschluss des Talmuds 500 bis zum Aufbluhen der judisch spanischen Kultur 1027 Magdeburg 1860 Geschichte der Juden Bd VI Vom Aufbluhen der judisch spanischen Kultur 1027 bis Maimunis Tod Leipzig 1861 Geschichte der Juden Bd III 2 Aufl Leipzig 1862 mit dem neuen Kapitel zur Entstehung des Christentums das in der 1 Aufl wegen allzu skrupoloser sic Bedenklichkeit des Verlegers ausgelassen war Vorwort Geschichte der Juden Bd VII Von Maimunis Tod 1205 bis zur Verbannung der Juden aus Spanien und Portugal Erste Halfte Leipzig 1863 Geschichte der Juden Bd VIII Von Maimunis Tod 1205 bis zur Verbannung der Juden aus Spanien und Portugal Zweite Halfte Leipzig 1864 Geschichte der Juden Bd IV 2 Aufl Leipzig 1866 Geschichte der Juden Bd IX Von der Verbannung der Juden aus Spanien und Portugal 1494 bis zur dauernden Ansiedelung der Marranen in Holland 1618 1866 Geschichte der Juden Bd X Von der dauernden Ansiedelung der Marranen in Holland 1618 bis zum Beginne der Mendelssohnschen Zeit 1750 Leipzig 1868 Geschichte der Juden Bd XI Vom Beginne der Mendelssohnschen Zeit 1750 bis in die neueste Zeit 1848 Leipzig 1870 der umstrittenste Band da u a in die aktuelle Tagespolitik eingreifend 12 Geschichte der Juden Bd V 2 verb Aufl Leipzig 1871 Geschichte der Juden Bd VI 2 verb Aufl Leipzig 1871 Geschichte der Juden Bd VII 2 verb Aufl Leipzig 1873 Geschichte der Juden Bd I Geschichte der Israeliten von ihren Uranfangen um 1500 bis zum Tode des Konigs Salomo um 977 vorchristl Zeit Leipzig 1874 von Graetz verfasst nachdem sich sein Traum einer Palastinareise erfullt hatte Ich mochte nicht eher an die Schilderung dieser grundlegenden gnadenreichen Zeit von Mose bis Jeremia von dem flammenden Sinai bis zu den rauchenden Trummern Jerusalems und von der babylonischen Gefangenschaft bis zu den Kampfen der Makkabaer herangehen bis ich den Schauplatz dieser Begebenheiten mit eigenen Augen gesehen habe 13 Geschichte der Juden Bd II erste Halfte Vom Tode des Konigs Salomo bis zum babylonischen Exile 586 Leipzig 1875 Geschichte der Juden Bd II zweite Halfte Vom babylonischen Exile 586 bis zum Tode des Juda Makkabi 160 Leipzig 1876 Geschichte der Juden Bd III 1 u 2 Halfte dritte verbesserte u stark vermehrte Aufl Leipzig 1878 Geschichte der Juden Bd III 1 u 2 Halfte vierte verbesserte u stark vermehrte Aufl Leipzig 1888 Geschichte der Juden Bd VIII 2 Halfte dritte Aufl Leipzig 1890 Geschichte der Juden Bd IX dritte Aufl Leipzig 1891Nach Graetz Tod Geschichte der Juden Bd IV bearbeitet durch Rabbiner Dr F Rosenthal 1893 Geschichte der Juden Bd VI bearbeitet durch Rabbiner Dr F Rosenthal 1894 Geschichte der Juden Bd VII bearbeitet durch Rabbiner Dr J Guttmann 1894 Geschichte der Juden Bd V dritte verb Aufl 1895 mit Zusatzen v Prof A Harkavy in Petersburg uber die Entstehung des Karaismus und mit Fussnoten von S J Halberstam in Bielitz Fur die folgenden Ausgaben Auflagen vgl bei M BrannNach den von Brann besorgten Ausgaben Geschichte der Juden Bd IV 4 verm u verb Aufl bearb Dr S Horovitz 1908 Geschichte der Juden Bd V 4 verb u erg Aufl bearb Dr S Eppenstein 1909 Geschichte der Juden Bd VI 4 Aufl bearb Dr S Eppenstein ohne Jahr 1909 Volkstumliche Geschichte der Juden I III Leipzig 1888 Geschichte der Juden 11 Bande in 13 Teilen Berlin 1996 14 Digitale Ausgabe Directmedia Publishing Berlin 2004 Digitale Bibliothek Produkt Band 44 CD ROM 1 Inhalt Bearbeiten Erster Band Die Vorgeschichte Die Einnahme des Landes Kanaan Die Richterzeit Eli und Samuel Saul David und Isch Boschet Salomo Gesetz und Sitten Kunst und Literatur Zweiter Band Teil 1 und 2 Die Reichsspaltung Das Haus David und die Jehuiden Die Usianische Zeit Das Ende des Zehnstammereiches und das Haus Davids Die Thora Der Untergang des Reiches Samaria Abfall von Assyrien Konig Josia und die neue Ordnung Juda s Niedergang Untergang des judaischen Reiches Dritter Band Teil 1 und 2 Jonathan Der judische Alexandrinismus Simon Johann Hyrkanos Salome Alexandra Bruderkampf um die Krone Antigonos und Herodes Archelaus und die ersten romischen Landpfleger Der galilaische Krieg Untergang des judischen Staates Vierter Band Erstes Tanaiten Geschlecht Verhaltnis des Christentums zum Judentum Politische Lage der Juden unter Domitian Hadrianische Regierungszeit Aufstand unter Bar Kochba Letztes Tanaiten Geschlecht Lage der Juden in Babylonien und den parthischen Landern Das Amora Geschlecht Kaiser Julian Funfter Band Babylonien und Judaa Lage der Juden in Europa Die Juden der arabischen Halbinsel Mohammed und die Juden Das erste gaonaische Jahrhundert Lage der Juden im frankischen Kaiserreiche Das Sinken des Exilarchats und die Anfange einer judisch wissenschaftlichen Literatur Blutezeit der judischen Wissenschaft Morgenrote der judisch spanischen Kultur und Verfall des Gaonats Sechster Band Untergang des Gaonats und erstes rabbinisches Zeitalter Zweites rabbinisches Zeitalter Der erste Kreuzzug und seine Leiden Drittes rabbinisches Zeitalter Viertes rabbinisches Zeitalter Maimonides Siebter Band Neue Stellung der Juden in der Christenheit Die innere Parteiung und ihre Folgen Die Geheimlehre der Kabbala Verfangliche Disputationen und Scheiterhaufen fur den Talmud Das Zeitalter Ben Aderets und Ascheris Fortbildung der Kabbala und Achtung der Wissenschaft Die erste Vertreibung der Juden aus Frankreich Zeitalter der Ascheriden und des Gersonides Der Schwarze Tod Die Macht der kastilianischen Juden unter Don Pedro Achter Band Das Zeitalter des Chasdai Crescas und Isaak Ben Scheschet Apostaten und literarische Fehden Das judenfeindliche Kleeblatt und das ausgedehnte Religionsgesprach von Tortosa Die Hussiten und die Juden Capistrano und seine Hetzereien gegen die Juden Der letzte Schimmer der spanischen Juden Die Juden in Italien Die Juden in Deutschland und der Turkei Die Inquisition in Spanien Vertreibung der Juden aus Spanien Vertreibung der Juden aus Navarra und Portugal Neunter Band Folgen der Vertreibung der Juden aus Spanien und Portugal Der Streit um den Talmud Humanisten und Dunkelmanner Der Reuchlin sche Streit und die lutherische Reformation Die Kabbala und messianische Schwarmerei die Marranen und die Inquisition Einheitsbestrebung der Juden im Morgenlande und ihre Leiden im Abendlande Die Juden in der Turkei Don Josef Nassi Salomo Aschkenasi Die Juden in Polen Ansiedlung der Juden in Holland Erste schwache Anfange zu ihrer Gleichstellung Zehnter Band Das hollandische Jerusalem Die deutschen Juden und der Dreissigjahrige Krieg Chmielnicki und die Verfolgung der Juden in Polen durch die Kosaken Neue Ansiedlung der Juden in England und Manasse Ben Israel Spinoza und Sabbatai Zewi Schatten und Licht Allgemeine Verwilderung in der Judenheit Elfter Band Die Mendelssohn sche Epoche Das neue Chassidaertum Die Franzosische Revolution und die Emanzipation der Juden Das judisch franzosische Synhedrion und die judischen Konsistorien Die Reaktion und die Deutschtumelei Borne und Heine Die Reform und das junge Israel Das erwachende Selbstgefuhl und die judische Wissenschaft Das Jahr 1840 und die Blutanklage von Damaskus Die letzten Jahre vor den Februar und MarzsturmenUbersetzungen ganz und in Teilen Auswahl Bearbeiten englisch S Tuska Cincinnati 1867 James K Gutheim New York 1873 Bella Lowy London 1891 London 1892 Philadelphia 1892 1901franzosisch Maurice Hess Paris 1867 Moses Hess Paris 1872 M Wogue Moise Bloch Paris 1882 1884 1888 1893 1897hebraisch A Kaplan Wien 1875 1876 K Schulmann Wien 1876 Sch P Rabinowitz Warschau 1888 Warschau 1890 1892 1894 1895 1897 1899 Nachum Sokolow Warschau 1905 weitere Ubersetzung durch Zitron Jahr unbekannt jiddisch 15 Joseph Judah Lerner Warschau 1897 1898 J L Leiserowitz Warschau 1910 Warschau 1913 7 Teile in 3 Bd Vorwort v Hillel Zeitlin J Spiro Warschau 1915 1918 12 Teile illustriert jiddische Bearbeitung der Volkstumlichen Geschichte durch Jakob Dinesohn bis auf Bd I den Lerner lieferte 1885polnisch Warschau 1902 1908 1914russisch Moskau 1880 Simon Dubnow ubersetzte 1881 Graetz Volkstumliche Geschichte ins Russische Moskau 1883 2 Aufl Moskau 1884 1888 ubers Schwarzmann Volksausgabe Kiew 1888 weitere Ausgaben 1901 1902 1904 1908 z T Red O Imber Odessa ungarisch Max Szabolcsi 6 Bde Budapest 1906 1908Einschatzungen Bewertungen Kritik Bearbeiten Hirsch Bearbeiten Sein einstiger Lehrer und Gonner Samson Raphael Hirsch widmete der Graetzschen Geschichtsschreibung von Anfang an in seinem Organ Jeschurun die grosste Aufmerksamkeit und lieferte darin schon den Wert der Graetzschen Arbeit bezeugend ausfuhrlichste Kritiken in Einzelheiten und in der Gesamttendenz Prinzipiell lagen die beiden Manner inzwischen so weit auseinander dass keine gemeinsame Basis mehr gefunden werden konnte Hirsch grundsatzlich von einem ahistorischen uberzeitlichen Konzept ausgehend leugnete grundsatzlich die menschliche Einflussmoglichkeit auf einen vor aller Zeit vorhergesehenen Geschichtsablauf fur Hirsch waren die Talmudgelehrten zum Beispiel nur die Trager der Tradition nicht deren Schopfer historische Entwicklungen finden nicht statt seien vielmehr das Produkt der Graetzschen Phantasie dem Historiker komme wenn uberhaupt nur die Rolle zu zu uberprufen inwieweit menschliches Handeln dem Willen Gottes entspreche Geiger Bearbeiten Was Hirsch uberflussig oder als Produkt der Graetzschen Phantasie empfand fand im Gegensatz dazu Abraham Geiger zu wenig konturiert und herausgearbeitet Geiger vermisst kausale Zusammenhange die Graetz hatte aufzeigen sollen Graetz erzahle Geschichten anstatt Geschichte zu analysieren und zu strukturieren Ebenfalls kritisierte Geiger dass Graetz seine Geschichtsbucher nicht in chronologischer Folge herausgebe so dass man nur schwerlich einen Gesamtuberblick gewinnen und erkennen konne was gegebenenfalls woraus folge Steinschneider Bearbeiten Moritz Steinschneider kritisierte Graetz angeblich schludrige Quellenarbeit und nahm ihm nicht ab die Quellen seiner historischen Arbeit selbst in Augenschein genommen und gepruft zu haben Er ging sogar so weit Graetz literarische Unehrlichkeit beziehungsweise literarischen Diebstahl vorzuwerfen Dass ein einzelner Mensch eine Gesamtgeschichte der Juden verfassen konne erschien ihm ein Ding der Unmoglichkeit Smolenskin Bearbeiten Peretz Smolenskin fuhlte sich in seiner russischen Ehre gekrankt und warf Graetz in seiner in Wien erscheinenden hebraischen Monatsschrift Haschachar vor dass er ebenso wie andere judische Wissenschaftler in Deutschland nichts als Verachtung fur die russische Judenheit ubrig hatte Wahrend in Russland funfmal so viele Juden lebten wie in Deutschland sei aber beinahe ausschliesslich von deutschen Juden die Rede wenn es darum gehe bedeutende Personlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen des Lebens zu skizzieren Dieser Ansicht wurde allerdings verschiedentlich widersprochen zum Beispiel von Elieser Lippmann in seiner Zeitschrift Hammagid oder auch von Jizchak Schlomo Fuchs Treitschke Bearbeiten Insbesondere vom nationaldeutschen Historiker und Publizisten Heinrich von Treitschke wurde Graetz vorgeworfen allzu parteiisch an die Darstellung der Geschichte der Juden herangegangen zu sein eine Kritik die am Anfang des Berliner Antisemitismusstreits um die Rolle der Juden in der Gesellschaft des deutschen Kaiserreichs 1879 1880 stand Im Gegensatz hierzu fand Graetz jedoch Unterstutzung von Theodor Mommsen der 1890 den Verein zur Abwehr des Antisemitismus grundete 16 Ungeachtet der antisemitischen Anfeindungen durch Treitschke und Gleichgesinnte wurde Graetz jedoch wegen seines packenden Stils und der guten Lesbarkeit bis ins 20 Jahrhundert hinein einer der einflussreichsten judischen Historiker Dubnow Bearbeiten Selbst der Graetz sonst eher kritisch gegenuberstehende russisch judische Historiker Simon Dubnow pries ihn in seiner Weltgeschichte des judischen Volkes als ein architektonisches Genie Adolph Kohut Bearbeiten Adolph Kohut schrieb uber Graetz Beruhmte israelitische Manner und Frauen 1900 1901 Unbestreitbar ist er der grosste Geschichtsschreiber den das Judentum bisher hervorgebracht hat Leider ist er nicht immer objektiv genug und sein Temperament reisst ihn zuweilen zu leidenschaftlichen Angriffen hin Seine Vorliebe fur Polen und Abneigung gegen deutsches Wesen und deutsche Bildung haben ihm manche heftigen Angriffe zugezogen Wenn man jedoch bedenkt dass er in seiner Jugend als das Ghetto fur das deutsche Israel noch nicht gefallen war sich so manchen personlichen Unbilden ausgesetzt sah wird man sein Vorgehen psychologisch erklarlich finden Wininger Bearbeiten Salomon Wininger fruchtbarster und bekanntester judischer Historiker der Neuzeit Sein Geschichtswerk ist zum Gemeingut der Judenheit auf dem ganzen Erdenrund geworden es hat unserer Glaubensgemeinschaft nicht nur die Kenntnis ihrer ruhmreichen Vergangenheit vermittelt sondern auch ihr den Glauben an ihre Zukunft wiedergegeben uberall wo er Menschen Volker geschichtliche Ereignisse kritisch behandelt war er stets von der Erkenntnis und Uberzeugung erfullt dass das judische Volk eine erhabene Mission im Weltgeschehen zu erfullen hat Den Zweck seiner Arbeit sah er stets in der Verteidigung des Judentums gegen seine Feinde die ihm jeden Wert eines Faktors der Geschichte absprechen So ist es nun zu erklaren warum Graetz mitunter in seiner Auffassung geschichtlicher Momente u hervorragender Personlichkeiten subjektiv einseitig u parteiisch war Meisl Bearbeiten Josef Meisl in Kaznelson Eine von Zunz Geiger und Steinschneider vollig verschiedenartige Erscheinung ubrigens von ihnen auch schwer angefeindet stellt Heinrich Graetz dar Graetz der als der erste nationalgesinnte Historiker des judischen Volkes bezeichnet werden kann hat die judische Geschichte als Einheit dargestellt freilich nach der nicht gerade glucklichen Formel von Lernen und Leiden Die Fundierung des Stoffes durch ein weitschichtiges vielfach selbst entdecktes und durch kuhne bisweilen allzu kuhne Kombinationen ausgewertetes Quellenmaterial und eine bemerkenswerte Kunst der Darstellung haben Graetz elfbandiger Geschichte der Juden einen besonderen Platz in der Wissenschaft des Judentums gesichert Sie hat fruchtbare Anregungen gegeben ungeachtet ihrer zahlreichen Irrtumer unhaltbaren Hypothesen und sonstigen Mangel Stemberger Bearbeiten Gunter Stemberger Geschichte der judischen Literatur Munchen 1970 Seite 190 Graetz schrieb eine Leidens und Gelehrtengeschichte die politischen und wirtschaftlichen Zusammenhange interessierten ihn kaum Obwohl weithin von L v Ranke abhangig strebt er nicht nach einer Darstellung wie es eigentlich gewesen ist sondern lasst seinen subjektiven Vorlieben und Abneigungen weiten Raum So treffend er die grossen Gelehrten des Judentums zu zeichnen vermag sowenig Verstandnis bringt er fur Mystik und Kabbala auf Auch dem rabbinischen Judentum seiner polnischen Heimat steht er verstandnislos gegenuber er ignoriert die Leistungen der polnisch russischen Haskala und verachtet das Jiddische Auch die Geschichte der judischen Reform in Deutschland der er bis 1848 nachgeht stellt er als ihr Gegner sehr subjektiv dar Dieser personliche Einsatz hat allerdings sehr zu sic Lebendigkeit seiner Darstellung beigetragen Weitere Werke Auswahl Bearbeitenחשבון חעתים Wollstein 1832 kalendarisches Werk uber Judische und deutsche Zeitrechnung תולדות אבות ca 1840 Biographien der Mischnalehrer nicht uberkommen Uber die Heiligkeit der judischen Begrabnisplatze In Der Orient Jahrgang 4 Nr 49 5 Dezember 1843 S 391 392 das erste literarische Auftreten des bisher unbekannten Studenten anonym Die Septuaginta im Talmud In Zeitschrift fur die religiosen Interessen des Judenthums Jahrgang 2 Nr 11 1845 S 429 437 JSTOR 45132371 mit Bernhard Friedmann Die angebliche Fortdauer des judischen Opfercultus nach der Zerstorung des zweiten Tempels In Theologische Jahrbucher Band 7 Nr 1848 S 338 371 Judisch geschichtliche Studien In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 1 Nr 3 1851 S 112 120 Nr 4 1852 S 156 162 Nr 5 1852 S 192 202 Nr 8 1852 S 307 322 Die talmudische Chronologie und Topographie In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 1 Nr 13 1852 S 509 521 Die absetzbaren Hohenpriester wahrend des zweiten Tempels In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 1 Nr 15 1852 S 585 596 Die talmudische Topographie In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 2 Nr 4 1853 S 585 596 Hagadische Elemente bei den Kirchenvatern In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 3 Nr 8 1854 S 311 319 Nr 9 1854 S 352 355 Nr 10 1854 S 381 387 Nr 11 1854 S 428 431 Jahrgang 4 Nr 5 1855 S 186 192 Die Zelotenfuhrer Eleasar Sohn Ananias Eine Scene aus dem Aufstande der Juden zur Zeit der Zerstorung des zweiten Tempels In Jahrbuch fur Israeliten Neue Folge Jahrgang 2 5616 1855 1856 1855 S 18 33 Don Joseph Herzog von Naxos Graf von Andros und Donna Gracia Nassi Eine Biographie In Jahrbuch fur Israeliten Neue Folge Jahrgang 3 5617 1856 1857 1856 S 1 39 Salomo Molcho und David Reubeni Eine Biographie In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 5 Nr 8 1856 S 205 215 Nr 7 1856 S 241 261 Die Chronologie der gaonaischen Epoche vom Beginn des zweiten Jahrtausend der seleucidischen Aera 689 der ubl Zeitr bis Saadia In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 6 Nr 9 1857 S 336 344 Nr 10 1857 S 381 386 Die grosse Versammlung Kneset ha gedola ihre Geschichtlichkeit Zahl Bedeutung Zeit und Leistung In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 6 Nr 1 1857 S 31 37 Nr 2 1857 S 61 70 Der Prophet Jeremia Eine biographische Skizze In Jahrbuch fur Israeliten Neue Folge Jahrgang 4 5618 1857 1858 1857 S 1 30 Simon der Gerechte und seine Zeit In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 6 Nr 2 1857 S 45 56 Autorschaft Abfassungszeit und Composition der Halachot Gedolot In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 7 Nr 6 1858 S 217 228 Jekutiel und Joseph Ibn Migasch In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 7 Nr 12 1858 S 453 459 Der Prophet Ezechiel Ein Lebensbild In Jahrbuch fur Israeliten Neue Folge Jahrgang 5 5619 1858 1859 1858 S 95 112 Die westgothische Gesetzgebung in Betreff der Juden In Jahresbericht des judisch theologischen Seminars Fraenckelscher Stiftung 1858 S 1 36 Die Anfange der neuhebraischen Poesie In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 8 Nr 11 1859 S 401 413 Jahrgang 9 Nr 1 1860 S 19 29 Jahrgang 9 Nr 2 1860 S 57 69 Die freien judischen Stamme und das judische Reich auf der arabischen Halbinsel vor Muhammed In Kalender und Jahrbuch fur die judischen Gemeinden Preussens Jahrgang 3 5619 1858 1859 1859 S 145 158 Der Minister Rabbiner Samuel Ibn Nagrela eine Biographie In Jahrbuch fur Israeliten Neue Folge Jahrgang 6 5620 1859 1860 1859 S 1 16 Die mystische Literatur in der gaonaischen Epoche In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 8 Nr 2 1859 S 67 78 Nr 3 1859 S 103 118 Nr 4 1859 S 140 153 Zur hebraischen Sprachkunde und Bibelexegese In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 10 Nr 1 1861 S 20 28 Der judische Staatsmann Saod Addaula und der Rabbiner Mair von Rothenburg In Jahrbuch fur Israeliten Neue Folge Jahrgang 9 5623 1862 1863 1862 S 40 54 Leketh schoschanim Blumenlese neuhebraischer Dichtungen geschichtlichen und literarhistorischen Inhalts vom zweiten bis zum dreizehnten Jahrhundert chronologisch geordnet Schletter Breslau 1862 Dauer der gewaltsamen Hellenisierung der Juden und die Tempelentweihung des Antiochus Epiphanes In Jahresbericht des judisch theologischen Seminars Fraenckelscher Stiftung 1864 S I XIV Mose Almosnino Eine Skizze In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 13 Nr 1 1864 S 23 36 Die Entwicklungsstadien des Messiasglaubens In Jahrbuch fur Israeliten Neue Folge Jahrgang 11 5625 1864 1865 1865 S 1 29 Frank und die Frankisten eine Sekten Geschichte aus der letzten Halfte des vorigen Jahrhundertes In Jahresbericht des judisch theologischen Seminars Fraenckel scher Stiftung 1868 S 1 90 Kohelet oder der Salomonische Prediger Ubersetzt und kritisch erlautert Winter Leipzig 1871 Digitalisat Schir ha Schirim oder das Salomonische Hohelied Ubersetzt und kritisch erlautert Braumuller Wien 1871 Digitalisat Der einheitliche Charakter der Prophetie Joels und die kunstlerische Gliederung ihrer Theile In Jahresbericht des judisch theologischen Seminars Fraenckel scher Stiftung 1873 S 1 35 Erwiderung an Herrn von Treitschke In Schlesische Presse Nr 859 7 Dezember 1879 Das Konigreich Mesene und seine judische Bevolkerung In Jahresbericht des judisch theologischen Seminars Fraenckelscher Stiftung 1879 S 1 44 Shylock in der Sage im Drama und in der Geschichte In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 29 Nr 8 1880 S 337 354 Nr 9 1880 S 387 403 Die Psalmen Kritischer Kommentar nebst Text und Ubersetzung 3 Bande 1 Text 2 Kommentar Bde Schottlaender Breslau 1881 1883 anonym Briefwechsel einer englischen Dame uber Judenthum und Semitismus Levy amp Muller Stuttgart 1883 Digitalisat Exegetische Studien zu den Salomonischen Spruchen In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Jahrgang 33 Nr 4 1884 S 145 160 Nr 5 1884 S 193 207 Nr 6 1884 S 241 254 Nr 7 1884 S 289 304 Nr 9 1884 S 414 431 Nr 10 1884 S 433 447 Die judischen Proselyten im Romerreiche unter den Kaisern Domitian Nerva Trajan und Hadrian In Jahres Bericht des judisch theologischen Seminars Fraenckel scher Stiftung 1884 S 1 38 Sikarikon Gesetz In Jahresbericht des judisch theologischen Seminars Fraenckel scher Stiftung 1892 S 3 18 Emendationes in plerosque Sacrae Scripturae Veteris Testamenti libros secundum veterum versiones nec non auxiliis criticis caeteris adhibitis Ex relicto defuncti auctoris manuscripto edidit Guil Bacher 3 Teile Schottlaender Breslau 1892 1894 posthum unter ausserlich ungunstigen Umstanden 17 Auch Graetz Tagebuch ist erhalten Heft I uber Wollstein Posen Heft II uber Oldenburg Heft III uber seine Hofmeistertatigkeit in Ostrowo 1840 1842 Heft IV uber die Zeit des Studiums in Breslau Heft V und VI uber seine Bemuhungen eine Lebensstellung zu finden sowie uber die ersten Breslauer Amtsjahre dazu Marcus Brann Aus H Graetzens Lehr und Wanderjahren In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judentums Jahrgang 62 Nr 3 1918 S 231 265 Jahrgang 63 Nr 1 1919 S 34 47 Nr 3 1919 S 343 363 Jahrgang 64 Nr 2 1920 S 143 156 Ausgabe Heinrich Graetz Tagebuch und Briefe Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts 34 Herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von Reuven Michael Mohr Tubingen 1977 ISBN 3 16 838762 2 Literatur BearbeitenTheodor Mommsen Auch ein Wort uber unser Judenthum 5 Abdruck Weidmann Berlin 1881 urn nbn de hebis 30 180012823001 Emanuel Schreiber Gratz s Geschichtsbauerei Issleib Berlin 1881 urn nbn de hebis 30 180011290002 Benjamin Rippner Zum siebzigsten Geburtstage des Professors Dr Heinrich Graetz am 31 October 1887 Expedition der Israelitischen Wochenschrift Magdeburg 1887 urn nbn de hebis 30 180013493004 Israel Abrahams H Graetz The Jewish historian In The Jewish Quarterly Review Band 4 Nr 2 1892 S 165 203 JSTOR 1449977 Adolph Kohut Beruhmte israelitische Manner und Frauen in der Kulturgeschichte der Menschheit Band 2 Payne Leipzig 1900 S 201 202 Philipp Bloch Die Biographie des Dr H Graetz Posen 1904 Online Publikation auf HaGalil Adolf Brull Graetz Hirsch Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 49 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 510 f Markus Brann Heinrich Graetz Abhandlungen zu seinem 100 Geburtstage 31 Okt 1917 Wien Berlin 1917 Josef Meisl Zum 100 Geburtstag 31 Oktober 1917 Graetz und das nationale Judentum In Der Jude Jg 1917 18 Heft 7 Online Publikation auf HaGalil Bibliographie erstellt von M Brann In MGWJ 61 1917 Sonderheft Nachtrage ebd 62 1918 Salomon Wininger Grosse Judische National Biographie Bd II Druckerei Orient Czernowitz 1927 S 512 ff Georg Herlitz Hrsg Judisches Lexikon Bd II Judischer Verlag Berlin 1927 Sp 1265 1268 Ismar Elbogen Von Graetz bis Dubnow In Festschrift fur S Dubnow 1930 R Michael Graetz contra Treitschke In Bulletin des Leo Baeck Instituts IV 1961 S 301 ff Siegmund Kaznelson Hrsg Juden im deutschen Kulturbereich Berlin 1962 passim Kurt Wilhelm Hrsg Wissenschaft des Judentums im deutschen Sprachbereich Ein Querschnitt 2 Bde Tubingen 1967 passim John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 257 L Kochan The Jew and his History New York 1977 Michael Graetz Graetz Heinrich In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 14 de Gruyter Berlin New York 1985 ISBN 3 11 008583 6 S 112 115 Julius Hans Schoeps Hrsg Neues Lexikon des Judentums Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1992 ISBN 3 570 09877 X S 174 Marcus Pyka Judische Identitat bei Heinrich Graetz Judische Religion Geschichte und Kultur JRGK Bd 5 Gottingen 2008 Klappentext und Rezensionsnotiz auf Perlentaucher Leonhard Kuhschelm Heinrich Graetz und die judische Mystik Dissertation Universitat Wien Wien 2006 Friedrich Wilhelm Bautz Graetz Heinrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 281 282 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Heinrich Graetz Geschichte der Juden von den altesten Zeiten bis auf die Gegenwart arani Verlag Berlin 1996 ISBN 978 3 7605 8673 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Graetz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Heinrich Graetz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Digitalisierte Werke von und uber Heinrich Graetz in der Aron Freimann Sammlung Geschichte der Juden bei Zeno org Eintrag in der Jewish Encyclopedia Marcus Pyka Zur biographischen Methode in der Geschichte der Juden von Heinrich Graetz Abgerufen am 24 November 2009 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Entspricht dem 21 Cheschwan Wahrend eines Besuchs bei seinem Sohn Leo Graetz Leichnam wurde dann nach Breslau uberfuhrt und drei Tage spater dort unter grosser Anteilnahme seiner Schuler und weiterer Mitmenschen bestattet In verschiedenen Nummern des von Dr Furst wochentlich herausgegebenen Der Orient beginnend im Hauptblatt des Orient Jahrgang 1844 Geiger reagierte ausserst scharf und ins Personliche ubergreifend im Israelit des 19 Jahrhunderts Immatrikulation Oktober 1842 Zuvor hatte er erwogen Rabbiner zu werden sein schriftstellerischer und personlicher Ruf war bereits so verbreitet dass die zweitgrosste Gemeinde Schlesiens Gleiwitz ihm den kurzlich frei gewordenen Rabbinatsposten in ehrenvollster Weise anbot Graetz sich dieses Angebot aber verscherzte weil er trotz aller sonst vorhandenen Fahigkeiten und obwohl sich schon alle Entscheidungstrager der Gemeinde fur ihn erklart hatten im offentlichen Auftreten klaglich versagte misslungene Predigt zum Versohnungsfest 1845 5606 in der Gleiwitzer Synagoge bei der er vergass was er hatte sagen wollen nach Worten rang und schliesslich nach wenigen Minuten von der Kanzel abging Religionsschule der orthodoxen Partei unter Leitung der Rabbiners Gedaljah Tiktin des Sohnes des Salomo Salman Tiktin Provisorisch in untergeordneter Stellung an der dortigen Religionsschule wiederum bei Hirsch der mittlerweile das Landrabbinat Emdens mit dem Nikolsburgs getauscht hatte und dort eine Rabbinerschule errichten wollte die aber nicht zustande kam Beginn der Anstellung Arbeitsaufnahme am 15 Oktober 1850 Anfang Oktober 1850 hatte er geheiratet 1851 wurde eine Tochter geboren es folgten noch vier Sohne In diesem Jahr hatte Frankel Graetz auch die formelle Autorisierung zur Ausubung rabbinischer Funktionen התרת הוראה erteilt Dienstaufnahme am 1 Juli 1853 Vorangegangen waren Versuche von Basnage 1706 1711 von Hannah Adams einer christlichen Amerikanerin aus Boston erschienen 1818 sowie das ebenfalls unzulangliche Werk Isaak Markus Josts erschienen 1820 1847 So schrieb Graetz von einem neuen Feinde der Juden Ein anderer Erzfeind ist fur die Juden in den letzten Jahrzehnten aufgetaucht nicht unter dem Zeichen des Kreuzes sondern unter der Maske der Rassenuberhebung Ein Phrasenheld hatte in der Tagesliteratur ein zundendes Wort hineingeworfen dass die angeblichen Abkommlinge von Sem die Juden Araber und andere sprachverwandte Volkerschaften Semiten genannt an Geisteskraft Leistungsfahigkeit schopferischer Erfindungsgabe tiefer stunden als die Arier die indoeuropaischen Volkerschaften Aus dieser verderblichen Vorspiegelung entnahmen die Judenfeinde sie nennen sich heute Antisemiten die Berechtigung die Juden zu achten und sie allenfalls in untergeordneter Stellung als Gaste zu dulden da die Erde von Rechts wegen den Ariern gehore Seite 553 f Vorwort des 11 Bandes Seite VI Peter Jochen Winters Das historische Handwerkszeug wiegt schwer In FAZ NET Nr 43 20 Februar 1997 ISSN 0174 4909 S 39 faz net abgerufen am 27 Februar 2022 Graetz war eigentlich gegen eine Ubersetzung ins Jiddische und ausserte sich sehr abfallig uber die jiddische Sprache was eine langere Debatte in verschiedenen Zeitschriften Volksblatt Hausfreund etc provozierte bei der Dinesohn die jiddische Sprache verteidigte Zeno Werke von Heinrich Graetz im Volltext Abgerufen am 27 Februar 2022 Ein grosserer Teil der Prophetentexte war abhandengekommen und musste von Bacher muhsam aus anderen Notizen rekonstruiert werden Normdaten Person GND 118541293 lobid OGND AKS LCCN n50037058 VIAF 71431102 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Graetz HeinrichALTERNATIVNAMEN Graetz HirschKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 31 Oktober 1817GEBURTSORT Xions Provinz PosenSTERBEDATUM 7 September 1891STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Graetz amp oldid 231472959