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Nachum ben Josef Samuel Sokolow auch Nahum und Sokolof hebraisch נחום סוקולוב geboren 10 Januar 1859 in Wyszogrod bei Plozk Russisches Kaiserreich gestorben 17 Mai 1936 in London war Prasident der Zionistischen Weltorganisation Pionier des modernen hebraischen Journalismus und hebraischer Schriftsteller Nachum Sokolow um 1922 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weitere Werke Sokolows Auswahl 3 Weblinks 4 Einzelnachweise 5 Quellen LiteraturLeben BearbeitenSokolow wurde in eine Rabbinerfamilie in Wyszogrod in Polen damals Russisches Kaiserreich geboren Er war ein vollendeter Sprachenkenner und sprach Deutsch Franzosisch Englisch Italienisch Spanisch Hebraisch Jiddisch Polnisch und Russisch Als 17 Jahriger begann er fur die hebraische Zeitung Ha Zefira Der Alarm von Chajim Slonimski in Warschau zu schreiben Ihm gelang das einmalige Kunststuck Anhanger aus den unterschiedlichsten Lagern zu begeistern von sakularen Intellektuellen bis hin zu anti Haskala Orthodoxen Er erhielt eine eigene Kolumne und wurde spater Chefredakteur und Miteigentumer der Zeitung 1 Obwohl Sokolow fast alle Artikel fur Ha Tzefirah selbst schrieb hatte er noch Zeit und Energie sich anderen Projekten zu widmen Er trug zu verschiedenen Zeitschriften bei gab eine Zeit lang eine polnische Zeitung Izraelita fur die judische Gemeinde in Warschau heraus und ein jiddisches Periodikum Er schrieb Gedichte Geschichten und Essays Zwischen 1885 und 1894 erschienen sechs Bande seiner hebraischen Jahresschrift HeAsif die grossen Einfluss auf die Wiederbelebung des Hebraischen hatte 1900 bis 1906 gab er ein weiteres Jahrbuch heraus Sefer HaSchana Warschau Sokolow engagierte sich obwohl zunachst ein Gegner des politischen Zionismus seit 1897 fur den Zionismus gehorte wahrend des ersten Zionistenkongresses zur hebraischen Literaturkommission gemeinsam mit Elieser Ben Jehuda Marcus Ehrenpreis Achad Ha am Armand Kaminka wurde nach Herzls Tod 1905 Generalsekretar der Zionistischen Organisation in Koln redigierte zeitweilig die Welt daruber hinaus das von ihm gemeinsam mit David Wolffsohn gegrundete hebraische Zentralorgan der Bewegung Haolam Die Welt und wurde 1906 der Generalsekretar der WZC In den folgenden Jahren bereiste er Europa und Nordamerika z B 1909 Konstantinopel mit Wolffsohn um fur die zionistische Sache zu streiten 1911 wurde er auf dem 10 Zionistenkongress in Basel in das Engere Actions Comite gewahlt gemeinsam mit Otto Warburg Schemarjahu Levin und Arthur Hantke Er ubersiedelte damals nach Berlin und blieb hier bis zum Beginn des Weltkrieges Als einer der Hauptkampfer fur die Wiedergeburt der hebraischen Sprache war Sokolow der erste der auf einer zionistischen Konferenz Hebraisch sprach Auf Basis seines Antrages wurde die hebraische Sprache auch als offizielle Sprache der Organisation anerkannt Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte er Deutschland verlassen und kam uber Kopenhagen Den Haag Paris schliesslich nach London Nach Gesprachen mit Chaim Weizmann und Sokolow erklarte 1917 der britische Aussenminister Balfour in der Balfour Deklaration die grundsatzliche Zustimmung Grossbritanniens zur Errichtung einer nationalen Heimstatte des judischen Volkes in Palastina Sokolow verhandelte mit vielen fuhrenden politischen Personlichkeiten und es gelang ihm bei den Regierungen Frankreichs und Italiens die Zustimmung zur Balfour Deklaration zu erlangen Sokolow hat auch wiederholt mit dem Vatikan verhandelt und wurde 1917 von Papst Benedikt XV empfangen dem er die Ziele der zionistischen Bewegung ausfuhrlich erklaren konnte Wahrend der Friedensverhandlungen wurde Sokolow Prasident des Comite des Delegations Juives und wirkte bei der Anerkennung der judischen Minderheitsrechte in den verschiedenen Friedensvertragen mit Zustimmungsbekundungen vieler Regierungen Polen Rumanien Sudafrika sogar des amerikanischen Parlaments zur Grundung der judischen Heimstatte in Palastina sind direkt auf Sokolows Wirken zuruckzufuhren 1920 1931 war Sokolow Prasident der zionistischen Exekutive Vorlaufer der Jewish Agency ha sochnut ha jehudit gegrundet 11 August 1929 seit 1921 Prasident aller Zionistenkongresse von 1931 Rucktritt Weizmanns auf dem 17 Zionistenkongress in Basel wegen des Passfield Weissbuchs bis 1935 Prasident der Zionistischen Weltorganisation WZO sein Vorganger und Nachfolger auf diesem Posten war Chaim Weizmann Als Weizmann 1935 in sein Amt zuruckkehrte wurde Sokolow zum Ehrenprasidenten der WZO ernannt Er wurde Vorsitzender der neu gegrundeten Kulturabteilung erhielt aber keine ausreichenden finanziellen Mittel um seine Programme auszufuhren So kehrte er zur Schriftstellerei zuruck und sammelte Geld fur den Keren Hajessod Sokolow war ein uberaus produktiver Autor und Ubersetzer Sein schriftstellerisches Werk ist so umfangreich und behandelt so viele verschiedene Themen dass sich sein Schriftstellerkollege Chaim Nachman Bialik einmal zu der Bemerkung veranlasst sah man wurde dreihundert Kamele brauchen um alles was Sokolow jemals geschrieben habe an einen Ort zu transportieren Zu seinen Arbeiten gehoren eine dreibandige Geschichte Baruch Spinozas und seiner Zeit Baruch Spinoza usemanno London 1929 sowie zahlreiche weitere Biographien Er ubersetzte Theodor Herzls zionistischen Roman Altneuland unter dem Titel Tel Aviv Fruhlingshugel ins Hebraische und war damit gewissermassen der Namensgeber der israelischen Grossstadt der ersten judischen Stadt im modernen Eretz Israel 1918 veroffentlichte Nachum Sokolow seine Geschichte des Zionismus eine zweibandige englische Studie uber die westlichen Wurzeln der zionistischen Idee mit Grussworten des damaligen franzosischen Aussenministers Pichon und Lord Balfours vollstandige Ubersetzung des ersten Bandes durch Stefan Hofer des zweiten Bandes durch Lothar Hofmann Im Jahre 1956 wurden Sokolows Gebeine nach Jerusalem uberfuhrt Der israelische Sokolow Preis fur Literatur und der Kibbuz Sde Nahum sind nach ihm benannt Weitere Werke Sokolows Auswahl Bearbeitenmekuze erez Grundlagen des Erdballs Lehrbuch der physikalischen Geographie Warschau 1878 sin at olam le am olam Geschichte des Antisemitismus Warschau 1882 zaddik wenissgaw historische Novelle uber Jomtow Lipmann Heller Warschau 1882 thorath sefath anglith Warschau 1882 erez chemda uber die Geographie Palastinas Warschau 1885 sefer sikkaron bio bibliographisches Lexikon zeitgenossischer judischer Schriftsteller Warschau 1889 Lehrbuch der englischen Sprache in jiddisch 16 Aufl 1904 Ausgewahlte Schriften Warschau 1912 ha ani hakibuzzi Das Kollektiv Ich New York 1930Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nachum Sokolow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Nachum Sokolow im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Judische Presse im 19 i e neunzehnten Jahrhundert Aus dem Internationalen Zeitungsmuseum der Stadt Aachen Ausstellung zur Eroffnung des Neubaus der Bibliothek Professor Walter Hirsch in Tel Aviv 1967 Von Internationales Zeitungsmuseum der Stadt Aachen Internationales Zeitungsmuseum Bernhard Poll Johann Maier 1967 S 102 Snippet Ansicht Quellen Literatur BearbeitenJewish Encyclopedia 1901 1906 XI 429 Sefer hajowel Festschrift zum 25 jahrigen Schriftstellerjubilaum Sokolows Warschau 1904 Reisen Lexikon 1 Aufl 1914 II 608 ff Ozar Yisrael Bd VII Wien 1924 Judisches Lexikon Berlin 1927 Bd IV 2 Spalten 485 487 Archiv fur publizistische Arbeit 8 Juli 1928 Judische Rundschau 23 Januar 1931 Salomon Wininger Grosse Judische Nationalbiographie Czernowitz 1925 1936 Band V S 559 ff John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 756 Julius Hans Schoeps Hrsg Neues Lexikon des Judentums Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1992 ISBN 3 570 09877 X S 426 Normdaten Person GND 120767473 lobid OGND AKS LCCN n83184371 VIAF 35295112 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sokolow NachumALTERNATIVNAMEN Sokolow Nahum Sokolof NachumKURZBESCHREIBUNG Generalsekretar der World Zionist Organization und JournalistGEBURTSDATUM 10 Januar 1859GEBURTSORT Wyszogrod bei Plock PolenSTERBEDATUM 17 Mai 1936STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nachum Sokolow amp oldid 217681285