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Otto Warburg 20 Juli 1859 in Hamburg 10 Februar 1938 1 in Berlin war ein deutscher Agrarbotaniker Mitbegrunder des Kolonialwirtschaftlichen Komitees und Zionist Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Warb Er war Prasident der Zionistischen Weltorganisation Otto Warburg 1911 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Privates 3 Ehrungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach seinem Abitur 1879 studierte er Naturwissenschaften Botanik Chemie und Zoologie in Bonn Berlin und Strassburg In Strassburg legte er 1883 seine Dissertation vor 1885 unternahm er eine vierjahrige Ostasienreise die ihn unter anderem nach Indien und Ceylon in die niederlandische Kolonie Java nach China Korea Japan Formosa und Australien fuhrte Nach seiner Ruckkehr 1889 erregte er mit den auf seinen Expeditionen erworbenen hunderten von Pflanzen reges Interesse hielt zahlreiche Vortrage und publizierte Aufsatze in Fachzeitschriften Nach Abschluss der Systematisierung und wissenschaftlichen Auswertung ubergab er seine Sammlung 1893 dem Botanischen Museum zu Berlin Als Tropenbotaniker war er Mitglied in verschiedenen Gremien der Deutschen Kolonialgesellschaft und grundete 1896 mit Karl Supf und anderen das Kolonialwirtschaftliche Komitee in Berlin Warburg war ein engagierter Verfechter einer angewandten Botanik zur Entwicklung der Landwirtschaft in den deutschen Kolonien und veranlasste diesem Ziel entsprechend gemeinsam mit dem Bonner Agrarwissenschaftler Ferdinand Wohltmann die Herausgabe der Zeitschrift Der Tropenpflanzer ab 1897 Als Unternehmer beteiligte er sich an der Grundung mehrerer kolonialwirtschaftlicher Gesellschaften denen er teilweise als Vorstand und Aufsichtsrat angehorte Um 1900 folgte seine Hinwendung zum Zionismus Gemeinsam mit Franz Oppenheimer und Selig Eugen Soskin war er Mitglied der vom Sechsten Zionistenkongress in Basel 1903 eingesetzten Commission zur Erforschung Palastinas und Herausgeber der Zeitschrift Altneuland Als Mitglied der Kommission war Warburg massgeblich an fruhen Initiativen zur Entwicklung Palastinas beteiligt beginnend mit einem Aufruf zur Olbaumspende 1904 Das Engere Aktions Comite EAC der Zionistischen Weltorganisation ZWO sah ihn ab 1905 in Koln als Mitglied ab 1911 als seinen Vorsitzenden anschliessend bis 1920 in dieser Funktion in Berlin 1920 grundete Warburg im Auftrag der ZWO eine landwirtschaftliche Versuchsstation in Rechovot 1922 1923 warb er auf Reisen in den USA fur die Hebraische Universitat Jerusalem Unter seiner Leitung ging die ursprunglich selbstandige Versuchsstation 1925 mit der biologisch botanischen Fakultat als Institute of Agriculture und Natural History eine enge Verbindung ein Nach seiner Emeritierung 1933 forderte Warburg von Berlin aus weiter die Universitat Als Vorsitzender 1934 1937 der Gesellschaft der Freunde der Jerusalem Bibliothek engagierte er sich dafur dass Buchnachlasse von judischen Familien die unter dem Druck der NS Verfolgung auswandern mussten nicht verschleudert sondern geordnet an Bibliotheken in Eretz Israel gehen sollten Nicht selten wird Otto Warburg mit dem gleichnamigen aber weitaus bekannteren Nobelpreistrager Otto Warburg verwechselt etwa bei den Personenstammdaten von Online Bibliothekskatalogen Beide Warburgs waren entfernt verwandt kannten sich aber nicht personlich und erhielten oft irrtumlich die Post des jeweils anderen da beide zeitgleich in Berlin wirkten Privates BearbeitenVerheiratet war Otto Warburg mit Anna Bertha Cohen 1864 1937 2 der Tochter des Hamburger Bankiers Gustav Gabriel Cohen Ehrungen Bearbeiten1892 wurde Otto Warburg zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 3 Das 1984 als israelisch deutsches Joint Venture gegrundete Otto Warburg Minerva Center in Rechovot das zur Fakultat Agricultural Food and Environmental Quality Sciences der Hebraischen Universitat Jerusalem gehort erinnert durch seine Namensgebung an die Leistungen Warburgs 4 Ihm zu Ehren wurden die Pflanzengattungen Warburgia Engl der Pflanzenfamilie der Canellaceae Warburgina Eig aus der Familie der Rotegewachse Rubiaceae und die Moosgattung Warburgiella Mull Hal ex Broth benannt 5 Schriften Auswahl BearbeitenUber den Bau des Holzes von Caulotretus heterophyllus Diss rer nat Strassburg 1883 Die Muskatnuss Ihre Geschichte Botanik Kultur Handel und Verwerthung sowie ihre Verfalschungen und Surrogate Zugleich ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Banda Inseln Verlag Engelmann Leipzig 1897 Text im ganzen Online gestellt 1 Monsunia Beitrage zur Kenntniss der Vegetation des sud und ostasiatischen Monsungebietes Verlag Engelmann Leipzig 1900 Die Kautschukpflanzen und ihre Kultur Berlin 1900 Geschichte und Entwicklung der angewandten Botanik In Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft Bd 19 1901 S 153 183 Kulturpflanzen der Weltwirtschaft Verlag R Voigtlander Leipzig 1908 Die Pflanzenwelt 3 Bande Bibliographisches Institut Leipzig 1913 1916 und 1922 Literatur BearbeitenJacob Thon Sefer Warburg hebr Das Buch Warburg Jerusalem 1948 Frank Leimkugel Botanischer Zionismus Otto Warburg 1859 1938 und die Anfange institutionalisierter Naturwissenschaften in Erez Israel Reihe Englera 26 Hg Botanischer Garten und Botanisches Museum Dahlem Berlin 2005 ISBN 3 921800 54 4 Rezension dazu Kalonymos Beitrage zur deutsch judischen Geschichte aus dem Salomon Ludwig Steinheim Institut Heft 3 2006 PDF ISSN 1436 1213 Stefan Vogt Zwischen Togo und Tel Aviv Otto Warburg als Jude und Zionist in der deutschen Kolonialbewegung In Geschichte in Wissenschaft und Unterricht Jg 72 2021 Heft 7 8 S 416 430 Dana von Suffrin Pflanzen fur Palastina Otto Warburg und die Naturwissenschaften im Jischuw Tubingen 2019 ISBN 978 3 16 156816 9Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Otto Warburg Quellen und Volltexte nbsp Commons Otto Warburg Sammlung von Bildern und Audiodateien Literatur von und uber Otto Warburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Otto Warburg 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Weschenfelder Art Warburg Otto In Deutsches Literatur Lexikon dritte Auflage Bd 28 Walsh Wedegartner de Gruyter Berlin 2008 ISBN 978 3 908255 43 7 Sp 271 272 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Normdaten Person GND 117565725 lobid OGND AKS LCCN no2005082509 VIAF 97338180 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Warburg OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Agrarbotaniker Mitbegrunder des Kolonialwirtschaftlichen Komitees und ZionistGEBURTSDATUM 20 Juli 1859GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 10 Februar 1938STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Warburg Agrarwissenschaftler amp oldid 232794470