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Dieser Artikel befasst sich mit der thuringischen Stadt Vacha Zu Personen mit dem gleichen Namen siehe Vacha Vacha ˈfaxa ist eine Stadt im Westen von Thuringen im Wartburgkreis direkt an der Landesgrenze zu Hessen Wappen Deutschlandkarte50 828888888889 10 021388888889 223 Koordinaten 50 50 N 10 1 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis WartburgkreisHohe 223 m u NHNFlache 44 41 km2Einwohner 4966 31 Dez 2021 1 Bevolkerungsdichte 112 Einwohner je km2Postleitzahl 36404Vorwahl 036962Kfz Kennzeichen WAK EA SLZGemeindeschlussel 16 0 63 082Stadtgliederung 18 OrtsteileAdresse der Stadtverwaltung Markt 4 36404 VachaWebsite www vacha deBurgermeister Martin Muller CDU Lage der Stadt Vacha im WartburgkreisKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Stadtgliederung 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichtliche Zeit 2 2 Ersterwahnung 2 3 Namensursprung 2 4 Hochmittelalter 2 5 Reformation und Bauernkrieg 2 6 Vacha im Dreissigjahrigen Krieg 2 7 Neuzeit 2 8 Siebenjahriger Krieg 2 9 Wirtschaftliche Verhaltnisse um 1800 2 10 Napoleonische Besetzung 2 11 Vacha im 19 Jahrhundert 2 12 20 Jahrhundert 2 13 Gegenwart 2 14 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Stadtrat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 3 4 Stadtepartnerschaften 4 Religionen 4 1 Katholische Gemeinde 4 2 Judische Gemeinde 4 3 Evangelische Gemeinde 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Museen 5 2 Gedenkstatten 5 3 Bauwerke 5 4 Regelmassige Veranstaltungen 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Gewerbegebiete 6 2 Verkehr 6 2 1 Schienenverkehr 6 2 2 Strassenverkehr 6 2 3 OPNV 6 3 Wasser und Abwasser 7 Personlichkeiten 7 1 Sohne und Tochter der Stadt 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten StadtgliederungVacha liegt im Werratal an den nordlichen Auslaufern der Rhon Eisenach liegt etwa 27 km nordostlich Bad Hersfeld etwa 23 km westlich von Vacha entfernt Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn der Ortsteil Vitzeroda der Stadt Werra Suhl Tal im Norden der Bad Salzungener Stadtteil Springen im Nordosten die Krayenberggemeinde im Osten Dermbach im Sudosten die Gemeinden Oechsen Geisa und Buttlar im Suden Unterbreizbach mit seinem Ortsteil Sunna im Sudwesten Philippsthal im Westen und Heringen im Nordwesten Stadtgliederung Bearbeiten Die Stadt besteht neben der Kernstadt Vacha mit der Siedlung Badelachen aus folgenden Ortsteilen Oberzella mit der Kleinsiedlung Unterzella und den Wustungen Heiligenroda Niederndorf und Schwenge Martinroda Volkershausen mit den Siedlungen Busengraben Furthmuhle Hedwigshof Kohlgraben Luttershof Rodenberg Sauermuhle und Willmanns Wolferbutt mit den Siedlungen Mariengart und MasbachGeschichte BearbeitenVorgeschichtliche Zeit Bearbeiten Ubersicht zu den Wallanlagen auf dem OchsenDie archaologisch belegbare Siedlungsgeschichte im heutigen Stadtbereich beginnt mit Fundmaterial der Jungsteinzeit aus der Michelsberger Kultur Die altesten erhaltenen Zeugnisse von Bauwerken befinden sich auf dem Ochsenberg 627 2 m u NN Es sind Steinwalle aus Basalt sie umfassten im innersten Bering ein vollstandig geschlossenes Oval von 180 Meter Lange und 130 Meter Breite Die Grosse der Anlage es ist zugleich die starkste Befestigung der thuringischen Rhon deutet auf eine entwickelte keltische Hohensiedlung ein Oppidum die Hauptumwallung hatte einen Durchmesser von 320 Meter Die Trinkwasserquelle befindet sich auf dem Sudhang des Berges die mit der Zeit talabwarts gewandert sein muss worauf eine beckenartige Struktur eine Art Rinne und zwei kurze Vorwalle hinweisen Der obere der beiden Zusatzwalle beruhrt auf der Westseite den hier im Bogen angewinkelten ausseren Hauptwall Mit diesen Vorwallen hatte der Ringwall in letzter Ausbaustufe bis zum Hauptwall im Norden einen Durchmesser von 480 Meter 2 3 4 Ersterwahnung Bearbeiten Seit dem fruhen Mittelalter befand sich das Gebiet um die heutige Stadt im Grenzbereich zwischen Sachsen Thuringen und Franken Im 9 Jahrhundert stiessen hier die Territorien der Abteien Fulda und Hersfeld aufeinander Daher existieren aus dieser Zeit viele Urkunden mit Grenzbeschreibung im Bereich um das heutige Vacha Diese Grenzbeschreibungen erwahnen Vacha nicht So wird am 31 August 786 die Dorndorfer Mark mit einer Grenzbeschreibung an die Abtei Hersfeld ubergeben Hier wird der westliche Grenzverlauf vom Berg Ochsen in nordlicher Richtung bis zur heutigen Wustung Schwenge in der Urkunden Uuihingesboumgarto mit dem Zwischenpunkt des Hofes Badelachen eventuell Konigshof beschrieben Demzufolge geht man davon aus dass es bis in das 12 Jahrhundert hinein keine nennenswerte Bebauung im heutigen Stadtgebiet gab denn auch die Wildbann Urkunde von Kaiser Heinrich II fur die Abtei Hersfeld aus dem Jahr 1016 erwahnt Vacha nicht Eventuell gab es hier ein Vorwerk des Hofes Badelachen aus dem dann allmahlich das Dorf Vacha entstand Dieses Dorf wird erstmals in einem Servitienverzeichnis Dorfer die Naturalien an das Kloster abfuhren mussten des Klosters Fulda erwahnt das zwischen 1155 und 1165 datiert wird In dem Verzeichnis hatte Vacha an die Bruder im Kloster Fulda eine Kuh zu liefern die geringste Leistung im gesamten Verzeichnis 5 Wolfgang Kahl weist hingegen die urkundliche Ersterwahnung des Ortes fur den Zeitraum von 802 bis 817 nach 6 Ein Nachtrag im Codex Eberhardi des Klosters Fulda aus dem 12 Jahrhundert beurkundet einen Guteraustausch zwischen 814 und 817 In der Urkunde wird festgehalten dass der Abt Ratgar dem Kaiser Ludwig dem Frommen Ibstadt Ibistat am Rhein uberlasst und dafur die Meiereien villicationes Vacha Vachhe Geisa Geisaha und Spahl Spanelo erhalt Diese Urkunde wird heute jedoch als Falschung des Monches Eberhard angesehen Die Urkunde entstand als die Abtei Hersfeld in Auseinandersetzungen mit den Thuringer Landgrafen wegen strittiger Vogteirechte stand Die Abtei Fulda nutzte diese Schwachephase aus um mit Hilfe dieser Urkunde das untere Ulstertal im 12 Jahrhundert unter ihre Kontrolle zu bekommen 7 Namensursprung Bearbeiten Zu den altesten Namensbelegen Dronke Cod dipl Fuldensis Nr 353 von Vacha zahlt der urkundliche Hinweis villis in zuisgen Facchon dies meint eine aus zwei zusammenliegenden Ortschaften gebildete Siedlung zwischen denen ein Fischwehr befindlich ist Die sogenannten Facher waren Damme und Wehre die durch die Flusse fuhrten um Fische genaugenommen Lachse in Reusen zu fangen 8 Hochmittelalter Bearbeiten Ruine der Annenkapelle Stadtmauerturm Klosterkirche am FriedhofVacha war mindestens bis 1180 ein Dorf mit eigener Dorfmark In diesem Jahr erhielt die Abtei Hersfeld Schenkungen des Hersfelder Monches Sigibodo Dabei waren unter anderem die Einkunfte eines Feldes in der Dorfmark Vacha Aber schon sechs Jahre spater im Jahr 1186 erfolgte ein Tauschgeschaft zwischen Landgraf Ludwig III von Thuringen und Abt Hermann von Reinhardsbrunn in dessen Urkunde Vacha als Stadt im Besitz der Abtei Fulda erwahnt wurde In dieser Urkunde wurde auch erstmals die Werrabrucke erwahnt uber die die Altstrasse Via Regia weiter nach Eisenach und Leipzig fuhrte Nach Quellenlage war Vacha damit einer der ersten Orte in Thuringen der Stadtrechte erhielt 9 Noch im 12 Jahrhundert wurde mit dem Bau der Stadtmauer und der Burg Wendelstein begonnen sie diente sowohl zum Schutz des Werraubergangs als auch zur Kontrolle der Stadt selbst Die Burg Vacha bildete einen Bruckenkopf zur Sicherung des Werraubergangs 10 Unter Abt Heinrich IV von Erthal wurde um 1250 die Stadt erweitert bzw die Befestigung ausgebaut Zu den altesten Bauwerken der Stadt gehort die auf einem sudlich der Stadt gelegenen Berg erbaute Annenkapelle sie wurde bis zur Reformation als Wallfahrtsort genutzt Die Stadtpfarrei St Vitus tritt mit der Nennung des Pleban Berthold 1172 ins Licht der Geschichte Sie war Sitz eines kirchlichen Verwaltungsbezirkes Sedes mit den unterstellten Pfarreien Oechsen Volkershausen und Heiligenroda Der vor 1339 in Mariengart Rhon ansassige Servitenkonvent erhielt 1368 das Recht sich in der Vorstadt vor dem Obertor anzusiedeln Um 1400 erfolgte dort der Bau der Klosterkirche und eines Wirtschaftshofes Die durch Spenden und Schenkungen vermehrten Klosterbesitzungen umfassten Hofe und Grundbesitz in den Umlandgemeinden sie sollten der seelsorgerischen Tatigkeit und Pflege von Kranken und Armen zugutekommen Ein Grossfeuer vernichtete 1467 fast die ganze Stadtbebauung auch das Servitenkloster brannte dabei nieder es dauerte mehrere Jahrzehnte um die Schaden zu beseitigen Ausserhalb der Stadtmauern befanden sich einige Muhlen und Spitaler auch um die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern Das alteste Stadtsiegel Vachas stammt aus dem 13 Jahrhundert und ist 1303 als Abdruck uberliefert Ratsherren consules und Schoffen scabini werden 1307 Burgermeister 1362 erstmals bezeugt Das erste Rathaus wurde 1429 erwahnt Wegen des Marktbetriebes entstanden am Vachaer Marktplatz auch Wirtshauser Verkaufsladen und eine Munze der Fuldaer Abte Die Vachaer Munzstatte wurde 1455 vom Abt Hermann II als Filiale der klosterlichen Munze eingerichtet und durfte nur Fuldaer Munzstempel verwenden Im Jahr 1406 kamen zwei Drittel von Stadt und Amt Vacha pfandweise von der Reichsabtei Fulda an die Landgrafen von Hessen Im September 1518 versuchte Graf Wilhelm von Henneberg die Stadt bei einem nachtlichen Uberfall im Handstreich zu erobern er wurde jedoch abgewehrt Reformation und Bauernkrieg Bearbeiten Gedenktafel fur den Bauernkriegsfuhrer Hans Sippel an der Burg WendelsteinVacha zahlt zu den Stadten in Deutschland in denen die Reformation ihren Anfang nahm Erste lutherische Predigten wurden ab 1522 von Georg Witzel gehalten welcher im April 1525 im Zuge einer evangelischen Visitation erste Prediger in den Amtsdorfern Sunna und Unterbreizbach einfuhrte Sein weiteres Schicksal fuhrte ihn spater in eine Oppositionsrolle zu Luther und anderen Reformatoren er kehrte daraufhin zuruck zum katholischen Glauben Zur selben Zeit begehrten die Bauern im benachbarten Volkershausen auf Vacha wurde zum Sammelpunkt des Werrahaufens den der Vachaer Burger Hans Sippel anfuhrte und etwa 8000 Mann umfasste die aus den sachsischen und fuldischen Amtern Salzungen Krayenburg Wasungen Gerstungen Creuzburg Hausbreitenbach und Wasungen stammten Die Stadt Vacha wurde von den Bauern bedrangt man stellte den Bauern zwei Hauptleute und 20 Soldner der Stadtwache sowie Waffen und Munition zur Verfugung Zuvor hatten die Bauern eine Schlappe bei der zweitagigen Belagerung der Burg Volkershausen einstecken mussen die von Hans von Volkershausen mit seinen Soldnern verteidigt wurde Die Monche des Vachaer Servitenklosters hatten den Messgottesdienst aufgegeben und die evangelische Predigt ubernommen Ihre Wirtschaftshofe und das Kloster selbst lagen ausserhalb der Stadtmauer und wurden deshalb von den aufstandischen Bauern ausgeplundert zeitgleich wurde auch das benachbarte Kloster Kreuzberg uberfallen Diese Erfolge reizten den Bauernhaufen sich uber Berka Werra nach Eisenach zu begeben wo man weitere Verstarkung erhoffte Der Plan misslang und der Bauernfuhrer Sippel fand mit weiteren Gefangenen auf dem Richtplatz in Eisenach den Tod durch Enthauptung Er hatte zuvor vergeblich versucht die Eisenacher Ratsherren und die Stadtbevolkerung zur Teilnahme am Bauernaufstand zu uberreden Der zu dieser Zeit vor der Stadtmauer lagernde Heerhaufen der Bauern wagte es nicht mehr die gefangenen Anfuhrer zu befreien man zog unverrichteter Dinge ab und folgte dem Ruf Thomas Muntzers Nach dem Ende des Bauernkrieges lag das weitere Schicksal des Servitenklosters in Vacha in den Handen des Stadtherrn und hessischen Landgrafen Philipp Die Homberger Synode hatte uber das weitere Schicksal der Kloster in der Landgrafschaft Hessen zu entscheiden danach wurde das Servitenkloster 1527 aufgehoben und die Monche wurden mit Abfindungen entlassen Die Klosterguter und Landereien wurden zu Gunsten der Staatsfinanzen verkauft Als Folge dieser Entscheidung erwarben die hessischen Staatsbeamten und einige vermogende Adelige grosse Teile der einstigen Klosterbesitzungen um Vacha und Stadtlengsfeld 1528 hatte Landhofmeister Ludwig von Boineburg zu Lengsfeld auch das benachbarte Lehen Mariengart an sich bringen konnen Martin von der Tann hessischer Amtmann zu Vacha hatte Generalvollmacht erhalten alle Kirchen des Amtsbezirkes zu inspizieren um die kirchlichen Vermogenswerte zu ermitteln Auch das Kircheninventar und der jeweiligen Kirchgemeinde gehorige Wertsachen wurden beschlagnahmt Die Stadt Vacha erhielt das Vorkaufsrecht fur die Klosterkirche und den Gottesacker der Servitenmonche Der bisherige Diozesanverband in Vacha wurde fur aufgelost erklart und neue Pfarrer Vikare und Kaplane wurden vom Landesherren berufen Selbst die zum fuldaischen Drittel gehorigen Amtsorte wurden inspiziert und reformiert Der Abt Philipp von Schweinburg sah sich 1542 selbst genotigt in seinen Orten eine Reformationsanordnung zu erlassen um die radikaleren hessischen Bestimmungen zu vereiteln Streit entstand auch um die Besetzung der Stadtpfarrei in Vacha die vom Rat vorgeschlagenen Personen mussten sowohl vom hessischen Landgrafen als auch vom fuldischen Abt gepruft und bewilligt werden diese Regelung war noch im 17 Jahrhundert in Gebrauch Vacha im Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten Rathaus Haus Widmarckt und Vitusbrunnen am MarktDas heutige Rathaus der Stadt Vacha entstand 1614 als reprasentatives Stadtpalais des hessischen Amtmannes Caspar von Widmarckt Der aus einer Leipziger Patrizierfamilie stammende Caspar war sprachbegabt und vielseitig talentiert Er wurde Vertrauter des franzosischen Konigs und reiste als Geheimdiplomat an viele europaische Furstenhofe Seine Abenteuerlust liess ihn auch an mehreren Feldzugen teilnehmen Fur seine Verdienste wurde er mehrfach befordert und vom hessischen Landgrafen als Amtmann nach Vacha verabschiedet Der in seiner Ehe kinderlos gebliebene Widmarckter stiftete grosse Teile seines Vermogens fur wohltatige Zwecke und wird als Bauherr fur die Entstehung mehrerer Reprasentationsbauten in Vacha genannt er liess auch den Marktbrunnen errichten Seine bereits zu Lebzeiten angefertigter Grabstein befindet sich in der Stadtkirche Widmarckt verstarb 1621 im 56 Lebensjahr seine Gattin und Witwe blieb der Stadt als Wohltaterin erhalten sie fand beim Einfall der Kroaten in die Stadt am 18 Oktober 1634 einen grausamen Tod Die Stadt wurde im Dreissigjahrigen Krieg als strategisch bedeutsamer Ort Werrabrucke von wechselnden Kriegsparteien eingenommen und besetzt Bereits 1631 gelang dem hessischen Landgrafen die Ruckeroberung der Stadt die im Vorjahr von kaiserlichen Truppen des Grafen Fugger ohne grossen Widerstand eingenommen worden war Landgraf Wilhelm von Hessen wollte Rache nehmen und hatte die Stadt mit einem Belagerungsring eingekreist von der fuggerschen Besatzung sollen nur etwa 100 Uberlebende aus Vacha entkommen sein Da Graf Fugger auch mit Billigung des Fuldaer Abtes als Statthalter in Vacha auftrat erklarte Landgraf Wilhelm nach der Befreiung von Vacha die Doppelherrschaft fur beendet und marschierte unter diesem Vorwand in das Staatsgebiet der Abtei Fulda ein das er zwei Jahre besetzt hielt Neuzeit Bearbeiten Kupferstich von Vacha im Jahr 1655 Matthaus Merian der Jungere Der Fuldaer Abt Joachim verkaufte am 28 Dezember 1648 seinen Anteil am Stadtgebiet von Vacha fur 11 700 Reichstaler an die hessische Landgrafin Amalie Elisabeth Die vom Landgrafen Wilhelm vorgenommene Annexion des Jahres 1631 war durch den weiteren Kriegsverlauf unwirksam geworden Als Folge dynastischer Entscheidungen im hessischen Landgrafenhaus entstand auf dem gegenuberliegenden Werraufer aus Teilen der einstigen Klostervogtei Kreuzberg die Herrschaft und landgrafliche Nebenlinie Hessen Philippsthal mit einem eigenen Staatsgebiet Am Ort des ehemaligen Klosters Kreuzberg wurde das Residenzschloss Philippsthal errichtet Landgraf Ernst von Hessen Philippsthal gestattete einer Gruppe franzosischer Glaubensfluchtlinge in seinem Land zu siedeln der neue Ort wurde mit dem Namen Gethesemane gegrundet Siebenjahriger Krieg Bearbeiten Die Landgrafen von Hessen hatten sich als Unterstutzer und militarische Verbundete des Preussenkonigs Friedrich zu erkennen gegeben Im August 1757 begann die Reichsexekutionsarmee mit ihren Operationen in Thuringen gegen das von Preussen besetzte sachsische Gebiet Die Armee bestand aus einem franzosischen Korps unter dem Prinzen von Soubise und den Reichstruppen unter dem Herzog von Sachsen Hildburghausen der auch den Oberbefehl fuhrte Gegen diese Armee ruckte Friedrich II von Schlesien heran und schlug sie am 5 November 1757 vernichtend in der Schlacht bei Rossbach Entsprechend der damaligen Kriegsfuhrung waren in allen zuvor passierten Stadten Garnisonen und militarische Versorgungseinrichtungen zuruckgelassen worden die das besetzte Gebiet unter Kriegsrecht setzten und auspressten Am 11 November 1757 zog ein fluchtendes franzosisches Regiment de Rengon durch Vacha und besetzte den Nachbarort Pferdsdorf wo sie das Winterquartier einrichteten Weitere Truppenteile der Reichstruppen verteilten sich bis Januar 1758 uber Westthuringen als Folge der winterlichen Versorgungsengpasse In dieser Situation begann der hessische General von Urff Anfang Marz eine unerwartete Gegenoffensive um die ostlichen Teile der Landgrafschaft wieder von der militarischen Besetzung zu befreien Bei einem Uberraschungsangriff wurde das in der Vachaer Garnison stehende Colnische Regiment in die Flucht geschlagen und geriet in hessische Gefangenschaft Die kaiserlichen Regimenter wurden alarmiert und zogen sich uber das Ochsetal nach Kaltensundheim zuruck Vacha entging einer drohenden Beschiessung durch die Ubergabe von 20 000 Talern Als Folge der Fruhjahrsoffensive wurde die Vachaer Strasse 1758 von zahlreichen Regimentern passiert Im Spatherbst 1758 hatten wieder feindliche Truppen in Vacha die Herrschaft ubernommen Anfang Februar 1761 drangen preussische Truppen von Langensalza kommend bis in das Vachaer Gebiet ein Am 19 Februar 1761 wurde die Stadt vom Siechenberg her von preussischer Artillerie beschossen mehrere Gebaude in der Stadt brannten nieder Der Geschutzdonner war bis in die Gegend von Hersfeld zu horen Um den weiteren Vormarsch der Preussen zu stoppen ordnete der dortige franzosische Stadtkommandant noch am gleichen Tag die Vernichtung der in der Abteikirche eingelagerten Wintervorrate an die Kirche wurde in Brand gesetzt Die Durchzuge fliehender feindlicher oder verbundeter Truppen dauerten bis zum Frieden von Hubertusburg 15 Februar 1763 an Wirtschaftliche Verhaltnisse um 1800 Bearbeiten Nach amtlichen Zahlung des Jahres 1771 lebten in diesem Jahr 1548 Einwohner 317 erwachsene Manner 347 erwachsene Frauen 330 Knaben und 414 Madchen in der Stadt sowie 68 Knechte 52 Magde waren in der Stadt aus Umlandgemeinden beschaftigt Es gab vier judische Familien in der Stadt Die Berufe der Stadtbevolkerung wurden ebenfalls erfasst 33 Schuhmacher 37 Wollentuchmacher 7 Topfer ein Ziegelbrenner 4 Grobschmiede 4 Nagelschmiede 4 Schreiner 3 Maurer 13 Schneider 3 Sattler 12 Metzger 15 Lohgerber ein Weissgerber 2 Apotheker ein Papiermacher 2 Zimmerleute ein Wagner 2 Drechsler 3 Muller 9 Backer ein Konditor und weitere Gewerbetreibende lebten in der Stadt Neben 58 Tagelohnern gab es auch eine bedeutende Gruppe an Kaufleuten und Fuhrunternehmern 6 allgemeine Handelsleute einen Weinhandler 7 Schutz und Handelsjuden 11 Napoleonische Besetzung Bearbeiten Wahrend der Zeit des napoleonischen Konigreichs Westphalen 1807 1813 war Vacha Hauptort des Kantons Vacha und Sitz des Friedensgerichts In der Nacht vom 27 zum 28 Oktober 1813 passierte Napoleon mit kleiner Eskorte nach der Volkerschlacht von Leipzig die Stadt Eine kurze Rast diente dem fliehenden Kaiser um sich uber die Wegeverhaltnisse zu erkundigen er ritt noch in der Nacht weiter um nach Hersfeld zu gelangen Nach der Restitution des Kurfurstentums Hessen Kassel kam es wieder zu Kurhessen wurde aber 1816 an das Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach abgetreten Die fluchtigen Franzosen schleppten auch eine Thyphusepidemie ein es verstarben bis zum Jahreswechsel noch 266 Einwohner 12 Vacha im 19 Jahrhundert Bearbeiten Johanneskirche evangelische Stadtkirche geweiht 1824 1868 erbaute Schule heute Vitus GrundschuleDer Wiederaufbau Vachas brachte der Stadt erste wirtschaftliche Impulse als 1816 durch Unwetter die Ernte verloren ging und eine Hungersnot ausbrach Im Folgejahr hatte das Werrahochwasser grosse Schaden angerichtet Nach dem Krieg waren viele vernachlassigte Bauten und Schaden zu beseitigen Die baufallig gewordene Stadtkirche sollte zunachst im gotischen Baustil restauriert werden wegen der enormen Baukosten konnte dieses Projekt nicht verwirklicht werden Das nun im klassizistischen Baustil erganzte Gebaude fugt sich an den mittelalterlichen Glockenturm an Der Umbau der Stadtkirche begann 1821 zur Grundsteinlegung wurde der Geburtstag des damaligen Erbprinzen Carl Alexander August Johann bestimmt und ihm zu Ehren der Neubau Johanniskirche genannt Am 3 September 1824 erfolgte die feierliche Einweihung durch Generalsuperintendent Nebe aus Eisenach Zur Verbesserung der Schulbildung wurde 1868 eine neue Schule errichtet sie dient heute als Grundschule Von 1869 bis 1890 war Carl Oeste als Burgermeister tatig Das zweite Kirchengebaude der Stadt die Klosterkirche musste 1878 wegen Einsturzgefahr ebenfalls restauriert werden Der Eisenacher Architekt Dittmar erhielt den Auftrag zur Neugestaltung des Bauwerks Man verkleinerte das Kirchenschiff und entdeckte bei den Abbrucharbeiten noch mittelalterliche Wandmalereien die wohl in der Reformationszeit ubertuncht wurden Die in eine spatgotische Kapelle umgebaute Kirche wurde am 10 November 1878 vom Superintendenten K Stossner als Friedhofskirche geweiht Bereits im Fruhjahr 1878 war in der Oberstadt von Vacha ein vom Fuldaer Bischof Christian Florentinus Kott als Stiftung erworbenes Haus fur die Katholiken der Stadt Vacha zum Gottesdienst umgebaut worden Die in der Stadt lebende israelitische Kultusgemeinde hatte in der Hintergasse eine kleine Synagoge errichten konnen ihr Friedhof befindet sich am Martinrodaer Weg In der Nacht zum 2 September 1878 wurde in der Oberstadt durch Brandstiftung grosser Schaden verursacht 60 Wohnhauser mit uber 140 Scheunen und Nebengebauden wurden zerstort Die Brandstatten wurden eingeebnet Neubauten und breitere Strassen entstanden die Stadtmauer wurde an vielen Stellen abgetragen Am ostlichen Stadtrand entstand ein Kopfbahnhof fur die nach Vacha verlangerte Feldabahn und erlaubte den Anschluss an das Schienenverkehrsnetz Es folgte der stetige Ausbau der Verbindungen infolge des Kalibergbaus im nahen Werra Kalirevier Die industrielle Entwicklung Vachas wurde durch den Bahnanschluss beschleunigt Am ostlichen Stadtrand entstanden zahlreiche Neubauten und einige Fabriken 20 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1933 hatte die Stadt 71 judische Einwohner bei einer Gesamtbevolkerung von 2 300 Die Synagoge Vacha wurde im Zuge der Novemberpogrome 1938 von sieben bis acht Personen gesturmt die die Inneneinrichtung verwusteten Die judische Gemeinde verkaufte wenig spater Synagoge und Grundstuck fur 1 900 Reichsmark an die Stadt 13 1955 wurde das Gebaude inzwischen in Privatbesitz abgerissen In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurden zwei Bogen der historischen Werrabrucke Vacha zu dieser Zeit Teil der Reichsstrasse 84 gesprengt Nach Kriegsende lag Vacha in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1949 in der DDR unmittelbar an der innerdeutschen Grenze 1950 kam die Stadt die seit 1922 dem Landkreis Eisenach angehorte in den neu errichteten Kreis Bad Salzungen Mehrere Einwohner der grenznahen Stadt wurden 1952 im Zuge der Aktion Ungeziefer aus Vacha ins Landesinnere der DDR deportiert 14 1990 kam Vacha zum Bundesland Thuringen und gehort seit 1994 zum Wartburgkreis Ebenfalls 1994 wurde Oberzella nach Vacha eingemeindet Gegenwart Bearbeiten Zum 31 Dezember 2013 wurde die Verwaltungsgemeinschaft Vacha der neben der Stadt Vacha auch die Gemeinden Martinroda Volkershausen Wolferbutt angehorten aufgelost und die Gemeinden zur neuen Stadt Vacha zusammengeschlossen 15 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl 1994 4 162 1995 4 109 1996 4 029 1997 3 961 1998 3 954 1999 4 029 2000 4 032 2001 3 979 2002 3 939 2003 3 898 2004 3 902 2005 3 861 2006 3 865 2007 3 781 2008 3 737 2009 3 687 2010 3 676 2011 3 709 2012 3 644 2013 5 464 2014 5 383 2015 5 303 2016 5 237 2017 5 218 2018 5 173 2019 5 125 2020 5 055 2021 4 966Datenquelle ab 1994 Thuringer Landesamt fur Statistik Werte vom 31 Dezember ab 2013 nach Neubildung der StadtPolitik BearbeitenStadtrat Bearbeiten Der Stadtrat setzt sich seit der Stadtratswahl 2014 aus 20 Mitgliedern zusammen vorher 16 Die Kommunalwahlen seit 1999 fuhrten zu folgenden Ergebnissen Parteien und Wahlergemeinschaften 2019 Sitze2019 2014 Sitze2014 2009 Sitze2009 2004 Sitze2004 1999 Sitze1999CDU und Burger unserer Stadt 47 1 10 44 4 9 23 4 4 29 1 5 29 4 4Freie Liste Oechsetal und SPD 16 1 3 26 1 5 53 3 9 43 7 7 52 6 9Freie Wahlergemeinschaft Vacha 19 7 4 22 4 5 23 2 3 27 2 4 18 1 3Die Linke fur Vacha 10 5 2 7 1 1 Nationaldemokratische Partei Deutschlands 6 6 1 Wahlbeteiligung 61 5 55 6 58 0 50 5 61 9 Kommunalwahl am 26 Mai 2019 16 Burgermeister Bearbeiten Martin Muller CDU wurde bei der Kommunalwahl am 22 April 2012 mit 1267 Stimmen entspricht 63 9 zum Burgermeister gewahlt Er loste am 1 Juli 2012 Frank Pach SPD ab der das Amt seit 1994 bekleidete 17 Bei der Kommunalwahl am 15 April 2018 wurde Martin Muller CDU mit 97 7 wiedergewahlt 18 Wappen Bearbeiten Beschreibung In Blau eine eingebogene gesturzte goldene Spitze uber einer durchgehenden dreibogigen silbernen Steinbrucke in blauem Wasser In der Spitze ein nimbierter rot gekleideter wachsender Bischof mit goldenem Bischofsstab in der linken und ein ebenso gefarbtes Buch in der rechten Hand haltend die Spitze wird von einer goldenen Ahre vorn und hinten von einem goldenen Zahnrad mit einem Hammer uberdeckt begleitet Symbolik Das Wappen enthalt zwischen Industrie und Landwirtschaftssymbolen als historische Reminiszenz den heiligen Bonifatius die Brucke verkorpert die steinerne Werrabrucke aus dem Mittelalter Das Vachaer Stadtwappen ist in der vorliegenden Form seit dem 15 Dezember 1950 gultig Den heiligen Bonifatius Patron des Klosters Fulda zeigte bereits das erste Stadtsiegel von 1303 1631 erscheint stattdessen St Vitus der Patron der Stadtkirche 19 Stadtepartnerschaften Bearbeiten Blatna Tschechien Philippsthal Hessen Sarge les le Mans Departement Sarthe in Frankreich seit 1992 Religionen BearbeitenKatholische Gemeinde Bearbeiten Die katholische St Elisabeth Kirche in Vacha wurde 1907 geweiht Als sich im Jahr 1525 das Vachaer Servitenkloster aufloste erlosch der katholische Glaube in der Stadt Erst 1823 ermoglichte ein weimarisches Gesetz in Vacha wieder katholische Seelsorge die von der Pfarrei Buttlar ubernommen wurde 1870 wohnten 14 Katholiken in der Stadt Mit der Industrialisierung des Werratals kamen in den folgenden Jahren auch immer mehr katholische Christen nach Vacha und der Wunsch nach einer eigenen Kirche wuchs 1906 begann der Bau der Kirche und im selben Jahr wurde der Rohbau vollendet Bischof Endert starb 1906 daher konnte das Gotteshaus erst am 14 April 1907 geweiht werden Durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges verbunden mit durchziehenden Fluchtlingen und die spatere Vertreibung der deutschen Bevolkerung aus den Ostgebieten kamen nochmals zahlreiche Katholiken nach Vacha Die Gemeinde wuchs bis 1947 rasch auf 6000 Mitglieder Ab den 1960er Jahren berichten die Chronisten von verstarkten Repressalien durch staatliche Stellen der DDR So wurde zum Beispiel auf christliche Jugendliche und deren Eltern Druck ausgeubt die sich nicht an der Jugendweihe beteiligten Auch die Teilnehmer der Mannerwallfahrt am 7 Juni 1970 zum Weiherberg bei Geismar wurden schikaniert 1972 wurden Bischof Hugo Aufderbeck und Dechant Ferdinand Dallwig verhaftet als sie in Reinhards einen Altar weihten 1976 wurde die Vachaer St Elisabeth Kirche renoviert Die katholische Pfarrgemeinde hielt in dieser Zeit ihre Gottesdienste in der evangelischen Johanniskirche Dallwig stiftete 1992 der Vachaer Gemeinde auch eine Elisabeth Skulptur welche der Unteralbaer Holzbildhauer Manfred Bellinger anfertigte 20 Judische Gemeinde Bearbeiten Hauptartikel Synagoge Vacha Eine judische Gemeinde ist in Vacha bereits fur das Jahr 1323 nachweisbar Sie bestand bis 1349 Vermutlich gab bereits in dieser Zeit eine Synagoge und eine Mikwe Um 1630 lebten zehn judische Familien in der Stadt 1652 noch ein Jude 1777 entstand eine judische Kultusgemeinde die bis 1938 Bestand hatte Am 21 August 1903 schlossen sich die letzten Mitglieder der aufgelosten Kultusgemeinde Volkershausen der Kultusgemeinde Vacha an Evangelische Gemeinde Bearbeiten Die evangelische Kirchgemeinde in Vacha geht zuruck auf die Zeit der Reformation Georg Witzel hielt 1522 erste lutherische Predigten in Vacha Heute gehort die evangelische Kirchgemeinde Vacha zum Kirchenkreis Bad Salzungen Dermbach der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Das Pfarramt Vacha betreut neben der Kirchgemeinde Vacha auch die Kirchgemeinde Oberzella 21 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Stadtkirche Johanneskirche Storchenturm Blick vom ehem BahnhofMuseen Bearbeiten Museum Burg WendelsteinGedenkstatten Bearbeiten Vor der Johanneskirche erinnert ein Bronzedenkmal von Richard Engelmann aus dem Jahre 1929 an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Das Denkmal zeigt einen sterbenden Jungling ein zu damaliger Zeit sehr seltenes Motiv Auf dem stadtischen Friedhof erinnert ein Grabfeld mit Denkmal an 27 Zwangsarbeiter innen und ihre Kinder die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden 1998 wurde auf dem judischen Friedhof eine Gedenktafel fur die verfolgten judischen Burger der Stadt Vacha in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 errichtet 2014 wurden mehrere Stolpersteine zum Gedenken an die Vachaer Opfer des Nationalsozialismus verlegt siehe Liste der Stolpersteine in Vacha Bauwerke Bearbeiten Burg Wendelstein daneben der Burgturm davor die Reste der Burg bzw der Stadtbefestigung Storchenturm in der Widemarkter Strasse 2018Der Marktplatz ist ein langsgerichteter nach Suden zum Dreieck erweiterter und nach Norden auf die Stadtkirche Johanneskirche ausgerichteter Platz Er ist mit giebelstandigen Hausern im hessischen Fachwerkstil bebaut Dazu gehoren das Haus Widmarckt die Alte Munze die Einhornapotheke um 1780 und das Knusperhauschen um 1600 Weitere Betonung erfahrt der Platz durch die Marktlinde und den Vitusbrunnen 22 Seit 1911 befinden sich im Haus Widmarckt Rathaus und Ratskeller Der reprasentative Fachwerkbau im hessischen Stil wurde 1613 von Hans Weber Hersfeld fur den landgraflichen Amtmann Caspar Widmarckter erbaut 1910 erhielt das Gebaude einen rechtwinkligen Anbau Eine Restaurierung erfolgte 1923 23 Die Anfange der Alten Munze reichen bis ins 12 Jahrhundert zuruck Das Gebaude blieb von einem Brand im Jahr 1467 verschont und war von 1878 bis um 1900 ein katholischer Gottesdienstraum Es enthalt ein seitlich zugesetztes gotisches dreibahniges Fenster 22 24 Beim sog Knusperhauschen handelt es sich um ein giebelstandiges dreigeschossiges Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss geschnitzten Eckstandern und Schwellen In den Brustungsfeldern sieht man geschweifte Andreaskreuze und Sonnenrosetten 25 Der Vitusbrunnen entstand im Jahr 1613 und wurde 1818 erneuert Das runde Sandsteinbecken enthalt einen Brunnenstock mit Reliefs aus dem Leben des Stadtheiligen und ist bekront mit der Figur des heiligen Vitus 25 Die Werrabrucke ist eine 225 Meter lange Steinbogenbrucke aus dem Mittelalter Teil der Frankfurt Leipziger Strasse die die Stadt mit dem hessischen Philippsthal verbindet und die Werra uberspannt Am Nordrand der Altstadt befindet sich die Burg Wendelstein eine im hohen Mittelalter errichtete Stadtburg welche den Zugang zur Werrabrucke schutzte Am St Annenberg findet man die Ruine der Annenkapelle Sie wurde 1440 erwahnt Es sind auf drei Seiten die Umfassungsmauern des Rechteckbaus erhalten 22 Die evangelische Johanneskirche ehem St Vitus ist eine klassizistische Saalkirche mit romanischem Westturm Sie wurde 1821 1824 teilweise neu errichtet nachdem 1820 der Chor von 1365 und das Langhaus von 1467 abgebrochen waren Es handelt sich um einen breitgelagerten Quadersteinbau Der Westturm in Bruchsteinmauerwerk enthalt eine Eckquaderung und ein romanisches Saulenportal Das Glockengeschoss aus dem 14 15 Jahrhundert weist gotische Fenster und eine Masswerkgalerie mit Wasserspeiern auf Auf dem Turm befindet sich ein Pyramidenhelm von 1478 26 Im Suden des Gebaudes ist ein Portikusportal mit Thermenfenster im Ostportal sind die Thermenfenster in vertiefter Bogennische Der querrechteckige Saal zeigt ein freitragendes Muldengewolbe An den Schmalseiten sind breite Emporen mit gestaffelten Bankreihen Der Gemeinderaum unter der Ostempore ist durch Glasfenster abgetrennt Die Ausstattung stammt aus der Erbauungszeit Die Farbgebung ist klassizistisch kuhl in Grau Weiss Blau und Gold Der Hauptraum enthalt ganzfigurige Bildnisgrabsteine von Caspar Widmarckter und seiner Frau 1615 und 1621 27 Die Kirche birgt eine Orgel von Johann Michael Holland aus dem Jahre 1831 die von Orgelbau Waltershausen von 2002 bis 2004 restauriert wurde Klosterkirche Servitenorden ab 1368 in Vacha mit Wandmalereien 15 Jahrhundert Die katholische Pfarrkirche St Elisabeth ist eine Saalkirche von 1906 und weist einen eingezogenen polygonalen Chor auf Sie enthielt eine bedeutende seltene Schreinmadonna aus Elbing vermutlich 1402 Diese wurde mittlerweile in ein Museum verbracht Sie zeigt geoffnet das Schutzmantelmotiv und einen vollplastischen Gnadenstuhl 22 Von der Stadtbefestigung die ab dem 12 Jahrhundert errichtet wurde sind von Hausern uberbaute Teile der Stadtmauer und drei Rundturme erhalten Ursprunglich handelte es sich um ein durch die Burg Wendelstein verstarktes Befestigungssystem mit Turmen und vorgelegtem Wall Graben System 22 Judischer Friedhof am Hospitalland in Richtung Busengraben 28 Bismarckturm auf dem Ochsenberg errichtet 1902 1978 gesprengt Der Betriebshof des Kraftverkehr Bad Salzungen am Ortseingang aus Richtung Sunna mit seinem dreistockigen runden Verwaltungsgebaude wies eine fur die DDR der 1950er Jahre aussergewohnliche Architektur auf Er wurde 2014 15 abgerissen Das Haus Hossfeld eine ehemalige Druckerei erlangte traurige Beruhmtheit in der deutsch deutschen Geschichte da der Grenzverlauf des Eisernen Vorhangs mitten durch das Gebaude verliefRegelmassige Veranstaltungen Bearbeiten weihnachtlicher Herzermarkt Karneval Burgfest StadtfestWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenGewerbegebiete Bearbeiten Das Gewerbegebiet Vacha Oberzella befindet sich am westlichen Ortsrand des Stadtteils Oberzella Es verfugt uber eine Gesamtflache von 26 3 ha Stand 2009 weitere 17 ha sind als Erweiterungsflache reserviert 29 30 Verkehr Bearbeiten Schienenverkehr Bearbeiten Seit 1879 hat die Stadt mit dem Bahnhof Vacha Anschluss an das Eisenbahnnetz Nach der Stilllegung der Ulstertalbahn wegen Grenzsicherungsmassnahmen an der innerdeutschen Grenze erfolgte 1952 der Bau einer Grenzumgehungsschleife nach Unterbreizbach um den Guterverkehr zum dortigen Kaliwerk komplett uber DDR Gebiet abwickeln zu konnen Die Umgehungsstrecke wurde von 1954 bis 1956 auch im Personenverkehr bedient Seit 1956 erfolgte Personenverkehr nur noch zwischen Bad Salzungen und Vacha 31 Mit der Einstellung des Kaliverkehrs nach Unterbreizbach Anfang des Jahres 2000 und dem Ende des Personenverkehrs nach Bad Salzungen im Juni 2001 lag der Bahnhof brach In den Raumlichkeiten des fruheren Bahnbetriebswerkes Vacha ist nach langjahriger Nutzung durch einen Stahlbaubetrieb heute ein Eisenbahnverein ansassig der die Bahnanlagen pflegt und eine Wiederaufnahme des Eisenbahnbetriebes auf der Strecke nach Bad Salzungen als Anschlussbahn fur den Guterverkehr anstrebt Strassenverkehr Bearbeiten Durch das Gebiet der Stadt fuhren die Bundesstrassen 62 und 84 uber welche die Stadte Bad Salzungen Eisenach Fulda und Bad Hersfeld zu erreichen sind Anschluss an die Bundesautobahn 4 besteht uber die B 62 bei Friedewald und uber die B 84 in Eisenach OPNV Bearbeiten Vacha ist heute mit mehreren Buslinien des Verkehrsunternehmen Wartburgmobil an das OPNV Netz angeschlossen Diese verkehren zwischen 5 Uhr und 20 Uhr in Richtung Geisa Unterbreizbach Oechsen Dermbach Bad Salzungen und Eisenach ICE Halt Zusatzlich verkehrt eine Linie nach Bad Hersfeld ICE Halt welche in Kooperation mit dem NVV betrieben wird Wasser und Abwasser Bearbeiten Die Wasserver und Abwasserentsorgung wird durch den Wasser und Abwasserverband Bad Salzungen sichergestellt Personlichkeiten BearbeitenCarl Oeste 1832 1898 Politiker von 1869 bis 1890 Burgermeister von VachaSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Balthasar Fabricius um 1478 1541 Humanist lateinischer Grammatiker und Rhetoriker Hans Sippel 1525 Kommandant des Werrahaufens im Grossen Deutschen Bauernkrieg Georg Witzel 1501 1573 Theologe und Gegner Luthers Louis Heyligenstaedt 1842 1910 Maschinenfabrikant in Giessen und Reichstagsabgeordneter Ferdinand Gerstung 1860 1925 Imker und Mitbegrunder des ersten Museums fur Bienenzucht Leopold Suchsland 1871 1943 Musikpadagoge und Komponist Gunter Porsiel 1933 2017 Politiker CDU und Heimatforscher Tillmann Mohr 1940 Meteorologe Prasident des Deutschen Wetterdienstes und Generaldirektor von EUMETSAT Conrad Cappell 1947 Diplomat und 2008 2013 Generalkonsul von Ho Chi Minh Stadt Jurgen Bohn 1959 FDP Politiker und von 1990 bis 1994 Landesminister fur Wirtschaft und Technik in Thuringen Volker Wachter 1960 Archivar und Publizist im Filmbereich Karsten Schumann 1963 Sportwissenschaftler Frank Witter 1970 Schauspieler Steven Scharf 1975 Schauspieler Karin Moog 1976 SchauspielerinLiteratur BearbeitenW E Eberhardi Geschichtliche Notizen uber die Stadt Vacha Muller Vacha 1841 Paul Grau Chronik der Stadt Vacha Festschrift zur Feier des 75 jahrigen Anschlusses des Amtes und der Stadt Vacha an das Grossherzogtum Sachsen Weimar Borkmann Vacha 1891 Georg Voss Grossherzogthum Sachsen Weimar Eisenach Verwaltungsbezirk Dermbach Amtsgerichtsbezirke Vacha Geisa Stadtlengsfeld Kaltennordheim und Ostheim v d Rhon Jena 1911 digitalisat Paul Grau Chronik der Stadt Vacha Vervollstandigt und herausgegeben von Max Eckardt 3 vom Verfasser erweiterte Auflage Albrecht Durerhaus u a Vacha 1922 Waldemar Kuther Vacha und sein Servitenkloster im Mittelalter Mit einem Urkunden und Regestenanhang Unter Mitarbeit von Hans Goller Bohlau Verlag Koln u a 1971 Mitteldeutsche Forschungen 64 ISSN 0544 5957 Olaf Ditzel Die Entstehungszeit der Stadt Vacha Eine Nachbetrachtung zur 800jahrigen Wiederkehr der Erstbezeichnung als Stadt 1186 1986 Ott Bad Hersfeld 1991 Gunter Hermes Vacha Zeittafel zu Geschichte 4 Bande s n Vacha 1996 2004 Gunter Hermes Vacha Bilder einer alten Stadt Geiger Horb am Neckar 2004 ISBN 3 89570 985 9 Olaf Ditzel Walter Hohn Vacha und die Nachbargemeinden im Oechsetal Michael Imhof Verlag Petersberg Fulda 2011 ISBN 978 3 86568 121 8 S 32 Dietrich Lemke Vachaer Heimatbuch Zeuthen 2010 ISBN 978 3 00 028957 6 Weblinks Bearbeiten Commons Vacha Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Vacha Reisefuhrer Wikisource Vacha in Merians Topographia Hassiae Quellen und Volltexte Website der Stadt Vacha Illustration von Daniel Meisner von 1624 Vacha Fortuna Non Sine Metu Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Robert Riemann Keltenburgen nordlich und sudlich des Thuringer Waldes Hagenberg Verlag Homburg 1986 S 26 Alfred Gotze Vorgeschichtliche Burg auf dem Oechsen bei Vacha In Georg Voss Hrsg Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Grossherzogthum Sachsen Weimar Eisenach Amtsgerichtsbezirk Vacha Heft XXXVII Verlag Gustav Fischer Jena 1911 S 37 39 Vacha und sein Servitenkloster im Mittelalter S 3 Vacha und sein Servitenkloster im Mittelalter S 9 14 Wolfgang Kahl Ersterwahnung Thuringer Stadte und Dorfer Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2010 ISBN 978 3 86777 202 0 S 297 Waldemar Kuther Vacha und sein Servitenkloster im Mittelalter Bohlau Koln 1971 S 8 Edward Schroder Vacha und Fischbach Lachszug und Siedelung an deutschen Flussen In Namn och Bygd Zeitschrift fur nordische Ortsnamensforschung Lund 1928 S 39 58 Vacha und sein Servitenkloster im Mittelalter S 14 u 15 Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze Jenzig Verlag 2001 ISBN 3 910141 43 9 S 256 Lager Stuck und Steuerbuch der Stadt Vacha Band 1771 Durch einen englischen Kriegskorespondenden gelangten Nachrichten uber die Ereignisse in Vacha auch an die englische Presse Als Entschadigung erhielt die Stadt Vacha von einem Hilfskomitee aus Grossbritannien 3050 Thaler Ein Viertel des Geldes wurde fur den Umbau der Stadtkirche verwendet Vacha in alemannia judaica de abgerufen am 27 November 2017 Gewerbeverein Vacha Memento des Originals vom 20 Januar 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gewerbeverein vacha de abgerufen am 27 November 2017 Thuringer Gesetz und Verordnungsblatt Nr 12 2013 S 355 abgerufen am 16 Oktober 2016 Gemeinderatswahl 2019 in Thuringen vorlaufiges Ergebnis Thuringer Landesamt fur Statistik abgerufen am 28 Mai 2019 Wahlergebnis der Burgermeisterwahl 2012 in Vacha Stadt Nicht mehr online verfugbar Buro des Landeswahlleiters 22 April 2010 ehemals im Original abgerufen am 23 April 2012 Wahlberechtigte 3108 Wahler 2005 Wahlbeteiligung 64 5 Ungultige Stimmen 21 Gultige Stimmen 1984 Wahlen in Thuringen Abgerufen am 29 April 2019 Hartmut Ulle Thuringer Wappenbuch Arbeitsgemeinschaft Genealogie e V Hrsg sach Ein einfaches Kirchlein fur Vachaer Katholiken Sudthuringer Zeitung Redaktion Bad Salzungen 20 April 2007 abgerufen am 30 September 2012 Pfarramt Vacha a b c d e Georg Dehio bearbeitet von Stephanie Eissing u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ISBN 3 422 03095 6 S 1262 Georg Dehio bearbeitet von Stephanie Eissing u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ISBN 3 422 03095 6 S 1262 f Olaf Ditzel Die Johanneskirche Stadtpfarrkirche zu Vacha 2004 S 90 Anmerkung 54 a b Georg Dehio bearbeitet von Stephanie Eissing u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ISBN 3 422 03095 6 S 1263 Olaf Ditzel Die Johanneskirche Stadtpfarrkirche zu Vacha 2004 S 90 Anmerkung 54 Georg Dehio bearbeitet von Stephanie Eissing u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ISBN 3 422 03095 6 S 1261 Erich Hahn Der judische Friedhof in Vacha In Rhonklub Hrsg Rhonwacht Nr 4 1994 ISSN 0936 1723 S 6 7 Gewerbegebiete in der Wartburgregion In Wartburgkreis Online Abgerufen am 18 Februar 2010 1 2 Vorlage Toter Link www wartburgkreis de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2017 Suche in Webarchiven Landratsamt Wartburgkreis Hrsg Der Wirtschaftsstandort Wartburgkreis Stadt Eisenach Info Mappe Bad Salzungen Eisenach 1998 S 20 Michael Knauf Geschichte der Eisenbahnstrecke Vacha Unterbreizbach 1952 2000 Erster sozialistischer Bahnbau in Deutschland 1 September 30 November 1952 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2008 ISBN 978 3 86777 038 5 Stadte und Gemeinden im Wartburgkreis Amt Creuzburg Bad Liebenstein Bad Salzungen Barchfeld Immelborn Berka v d Hainich Bischofroda Buttlar Dermbach Eisenach Empfertshausen Frankenroda Geisa Gerstengrund Gerstungen Hallungen Horselberg Hainich Krauthausen Krayenberggemeinde Lauterbach Leimbach Nazza Oechsen Ruhla Schleid Seebach Treffurt Unterbreizbach Vacha Weilar Werra Suhl Tal Wiesenthal Wutha Farnroda Normdaten Geografikum GND 4107498 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vacha amp oldid 235190091