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Die Bahnstrecke Vacha Hilders auch Ulstertalbahn genannt war eine Nebenbahn in Thuringen und Hessen die heute nahezu vollstandig stillgelegt und abgebaut ist Sie fuhrte vom Bahnhof Vacha aus im Tal der Ulster uber Philippsthal Unterbreizbach Buttlar Geisa und Tann Rhon nach Hilders wo im Bahnhof Hilders Anschluss an die Bahnstrecke Gotzenhof Wustensachsen bestand Vacha Hilders 1 Strecke der Bahnstrecke Vacha HildersStreckennummer DB 3815 Philippsthal Tann 3821 Tann Aura Kursbuchstrecke DB 190s Vacha Tann 1944 190z Tann Hilders 1944 192h Hilders Tann 1970 Spurweite 1435 mm Normalspur Legende von Bad Salzungen16 30 Vacha 230 mnach Gerstungennach Unterbreizbach ab 1952 17 06 Oechse18 62 Landesgrenze Thuringen Hessen19 04 Philippsthal Sud 235 mvon Heimboldshausen ab 2000 20 91 Landesgrenze Hessen Thuringen22 03 Unterbreizbach 235 mvon Vacha ab 1952 22 30 Ulster25 70 Pferdsdorf Rhon 26 43 Landesgrenze Thuringen Hessen26 84 Landesgrenze Hessen Thuringen27 20 Landesgrenze Thuringen Hessen Ulstersack 28 20 Landesgrenze Hessen Thuringen28 55 0 00 Wenigentaft Mansbach 250 mnach OechsenTaftnach Hunfeld1 92 Buttlar4 27 Borsch4 70 Ulster6 11 Geisa 280 m8 63 Schleid Rhon 9 00 Kohlbach10 27 Motzlar Rhon 308 m12 30 Landesgrenze Thuringen Hessen13 10 Gunthers15 84 ehem Grenze RBD Erfurt Frankfurt Main16 19 37 10 Tann Rhon 36 80 Ulster33 70 Habel Lahrbach30 10 Neuschwambachvon Fulda28 50 Aura Abzw 27 20 Hildersnach Wustensachsen Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenDie Strecke begann in Vacha an der Werratalbahn und fuhrte uber Wenigentaft Mansbach Geisa und Tann Rhon bis nach Hilders in der Rhon und wechselte dabei mehrfach zwischen Thuringen zur Bauzeit Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach und Hessen zur Bauzeit preussische Provinz Hessen Nassau Damit war eine durchgehende Schienenverbindung von Fulda zunachst auf der Rhonbahn durch die Rhon und so dann auf der Ulstertalbahn uber Hilders das Ulstertal abwarts bis ins Werratal nach Vacha hergestellt Geschichte Bearbeiten nbsp Empfangsgebaude ehemaliger Bahnhof Pferdsdorf Rhon nbsp Empfangsgebaude ehemaliger Bahnhof Wenigentaft Mansbach Die Ulstertalbahn wurde in drei Abschnitten eroffnet Zwischen Hilders und Tann am 1 Juni 1891 zwischen Vacha und Geisa am 1 August 1906 Der Luckenschluss zwischen den beiden Stichstrecken mit der Verbindung der Bahnhofe Geisa und Tann wurde am 1 Oktober 1909 eroffnet Im Bahnhof Wenigentaft Mansbach zweigten die Strecken nach Hunfeld sowie nach Oechsen ab 1916 wurde die Strecke nach Wustensachsen verlangert siehe Bahnstrecke Gotzenhof Wustensachsen Die Hauptfunktion der Bahnstrecke lag in der Erschliessung der dunn besiedelten Region der nordlichen Rhon Eine gewisse Rolle spielte auch der Berufsverkehr zur Kaliindustrie im Ulster und Werratal 2 So befuhren 1939 sechs Zugpaare die Strecke Auch gab es z B im Jahresfahrplan 1943 werktags mehrere Direktverbindungen von Fulda uber Hilders bis Wustensachsen und von Fulda uber Hilders bis Tann womit eine kombinierte Befahrung der Rhonbahn und der Ulstertalbahn erfolgte 3 Eine gewisse Bedeutung hatte die Strecke seinerzeit fur Beschaftigte der Kaliindustrie im Ulstertal und im Werratal Vor Kriegsende 1945 waren noch funf Personenzuge werktags und drei an Sonntagen vorgesehen 4 Nach 1945 fiel die Demarkationslinie zwischen amerikanischer und sowjetischer Besatzungszone nicht mit der Bezirksgrenze zwischen den Reichsbahndirektionen Frankfurt Main ab 1 August 1945 Kassel und Erfurt zusammen Diese lag bei Streckenkilometer 15 84 und wurde 1946 auf dem Schriftwechselweg zwischen beiden Direktionen neu auf den neuen Grenzpunkt bei Streckenkilometer 12 30 festgelegt der der Landesgrenze Thuringen zu Hessen entsprach Als Folge der Deutschen Teilung kam es im Juli 1945 zur Unterbrechung der Strecke an der Zonengrenze zwischen Motzlar und Gunthers Auf dem Abschnitt Vacha Wenigentaft Mansbach Motzlar wurde der Betrieb zunachst eingeschrankt aufrechterhalten fur die Querung der hessischen Streckenabschnitte bei Philippsthal sowie zwischen Pferdsdorf Rhon und Wenigentaft wurden Vereinbarungen mit den amerikanischen Besatzungstruppen getroffen Schnell wurde jedoch der Abschnitt bei Philippsthal zu einem Schwerpunkt der Flucht aus der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR so dass der Personenverkehr Vacha Unterbreizbach stark reduziert und auf dem Abschnitt Unterbreizbach Motzlar als Inselbetrieb durchgefuhrt wurde 5 Der sich verscharfende Ost West Konflikt fuhrte ausserdem am 1 Juli 1952 zur Unterbrechung der Strecke Vacha Unterbreizbach im Bereich von Philippsthal Sud Dies war eine Reaktion auf die Sperrung des Grenzuberganges der Bahnstrecke Vacha Gerstungen zwischen Widdershausen und Dankmarshausen der von den Kaliwerken auf westlicher Seite zum Abtransport ihrer Rohstoffe genutzt wurde Damit war das fur die DDR wichtige Kaliwerk Unterbreizbach vom Schienenverkehr und damit vom Absatz seiner Forderung abgeschnitten und die DDR sah sich veranlasst vom 1 September 1952 bis zum 30 November 1952 eine 5 2 Kilometer lange Umgehungsstrecke ausschliesslich auf ihrem Territorium zu bauen siehe Bahnstrecke Bad Salzungen Unterbreizbach Grenzumgehungsstrecke nach Unterbreizbach 6 Der Personenverkehr auf der Strecke zwischen Unterbreizbach und Motzlar welche zwischen Pferdsdorf Rhon und dem Bahnhof Wenigentaft Mansbach mehrfach die Landes und Staatsgrenze querte sogenannter Ulstersack endete am 1 Juli 1952 aus dem gleichen Grund und wurde auf Schienenersatzverkehr umgestellt Offiziell endete der Betrieb am 5 Oktober 1952 Im Spatsommer 1953 wurden samtliche Gleis und Signalanlagen des Abschnittes Unterbreizbach Motzlar und der Strecke nach Niederoechsen auf thuringischem Gebiet demontiert und als Teil der Reparationsleistungen in die Sowjetunion abtransportiert Einzig im Ulstersack verblieben auf hessischer Seite Gleisreste noch bis in die 2000er Jahre 7 Fur die Abwicklung des Personenverkehrs ab und in Richtung Unterbreizbach und Geisa mit Omnibussen wurde 1957 61 der Betriebshof des Kraftverkehr Bad Salzungen am sudlichen Ortsrand von Vacha erbaut 8 Auf dem verbliebenen Stuck der Ulstertalbahn auf hessischer Seite zwischen Hilders und Gunthers fand zunachst ein recht starker Personenverkehr statt Am 05 Dezember 1955 wurde im Stadtgebiet von Tann noch der neue Haltepunkt Unterruckersbach in Betrieb genommen Ralf Roman Rossberg nennt den Kilometer 21 38 Basis alte Kilometrierung der Reichsbahndirektion Erfurt Im Winterfahrplan 1957 58 gab es werktags 10 Zugpaare samstags 11 und sonntags derer 7 9 Ab 1 Juni 1958 wurde der Personenverkehr werktags auf zwei Zugpaare reduziert und am 28 Mai 1961 ganz eingestellt Die komplette Stilllegung der zuletzt nur noch fur gelegentliche Guterverkehrsaufgaben und das Abstellen schadhafter Guterwagen genutzten Strecke erfolgte zum 1 Mai 1977 unmittelbar gefolgt vom Abbau der Gleise 10 Am 31 Januar 2000 wurde durch Kali und Salz zwischen Heimboldshausen und Unterbreizbach eine Anschlussbahn teilweise auf alter Trasse der Ulstertalbahn eroffnet Damit wurden Plane einer Verbindungskurve aus Richtung Heimboldshausen wiederaufgegriffen die in den 1930er Jahren begonnen aber nie fertiggestellt wurde Weite Teile der Trasse der Ulstertalbahn werden heute vom Ulsterradweg genutzt Literatur BearbeitenMichael Knauf Markus Schmidt 100 Jahre Ulstertalbahn Beitrage zur Geschichte der Stadt Vacha Bd 2 Books on Demand Norderstedt 2006 ISBN 3 8334 6444 5 Michael Knauf Markus Schmidt Die Geschichte der Ulstertalbahn 1981 1996 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2018 ISBN 978 3 95966 295 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ulstertalbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vergessene Bahnen Kursbuch 1944 190s Vacha Tann Kursbuch 1944 190z Hilders TannEinzelnachweise Bearbeiten Eisenbahnatlas Deutschland 9 Auflage Schweers Wall Aachen 2014 ISBN 978 3 89494 145 1 Ralf Roman Rossberg Grenze uber deutsche Schienen Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg im Breisgau 1980 ISBN 3 88255 828 8 S 200 Markus Schmidt Michael Knauf Die Hersfelder Kreisbahn In EK Reihe Regionale Verkehrsgeschichte Band 33 EK Verlag Freiburg 2001 ISBN 3 88255 445 2 S 48 Ralf Roman Rossberg Grenze uber Deutschlands Schienen 1945 1990 2 Auflage EK Verlag Freiburg 1991 ISBN 3 88255 829 6 S 188 Michael Knauf Markus Schmidt Die Geschichte der Ulstertalbahn 1981 1996 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2018 ISBN 978 3 95966 295 6 Seite 100ff Michael Knauf Markus Schmidt Die Geschichte der Ulstertalbahn 1981 1996 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2018 ISBN 978 3 95966 295 6 Seite 100ff Michael Knauf Markus Schmidt Die Geschichte der Ulstertalbahn 1981 1996 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2018 ISBN 978 3 95966 295 6 Seite 127 Michael Knauf Eugen Rohm Die Geschichte des VEB Kraftverkehr Bad Salzungen Sitz Vacha 1952 1990 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2009 ISBN 978 3 86777 113 9 Seite 4ff Ralf Roman Rossberg Grenze uber Deutschlands Schienen 1945 1990 2 Auflage EK Verlag Freiburg 1991 ISBN 3 88255 829 6 S 191 Michael Knauf Markus Schmidt Die Geschichte der Ulstertalbahn 1981 1996 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2018 ISBN 978 3 95966 295 6 Seiten 135 143 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Vacha Hilders amp oldid 231123711