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Martinroda ist ein Ortsteil der Stadt Vacha im Wartburgkreis in Thuringen MartinrodaStadt VachaKoordinaten 50 48 N 10 4 O 50 806111111111 10 070277777778 371 Koordinaten 50 48 22 N 10 4 13 OHohe 371 m u NHNEingemeindung 31 Dezember 2013Postleitzahl 36404Vorwahl 036962Karte Lage von Martinroda in Vacha Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Berge 1 2 Gewasser 2 Geschichte 2 1 Vor und Fruhgeschichte 2 2 Ortsname 2 3 Die Herrschaft Volkershausen 2 4 Neuzeit 2 5 Einwohnerentwicklung 3 Wirtschaft und Infrastruktur 3 1 Ansassige Unternehmen 3 2 Verkehr 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Ort Martinroda liegt in der Vorderrhon etwa 11 km Luftlinie westlich der Kreisstadt Bad Salzungen Berge Bearbeiten Die Landschaft um das im Stadtlengsfelder Hugelland gelegene Martinroda wird von den markanten Kuppen der ostlichen Kuppenrhon gepragt Dies gilt insbesondere fur die unmittelbar westlich befindlichen Berge Ochsen 627 2 m u NN und Dietrichsberg 668 9 m u NN Als hochster Punkt des Ortsteils Martinroda gilt der Schorn 452 3 m u NN Bedeutend sind ferner der Riesenberg 378 4 m u NN und der Hoppberg 378 1 m u NN 1 Gewasser Bearbeiten Die Gemarkung liegt im Flusssystem der Werra Die Oechse mit ihren Zuflussen Nussgraben und Schiegelbach entwassert den nordlichen westlichen und sudlichen Teil der Gemeinde der ostliche Rand entwassert uber den Riesengraben in das Tal der Felda und somit wiederum in die Werra 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Die Kapelle in Martinroda nbsp Das ehemalige Schulgebaude in Martinroda nbsp Wohnhausruine ein Opfer des Gebirgsschlags von 1989 nbsp Blick uber das Ochsetal von Westen nach Martinroda Vor und Fruhgeschichte Bearbeiten Das Gebiet um den Berg Oechsen war bereits in vor und fruhgeschichtlicher Zeit ein Zentrum der Besiedlung und durch die Anlage von Wallburgen in Gipfellagen geschutzt Grabungsfunde aus der Zeit der Kelten veranlassten in den 1990er Jahren die Grundung eines Freilichtmuseums Keltendorf am Sudwesthang des Ochsenberges bei Sunna Ortsname Bearbeiten Der Ortsname Martinroda findet sich am 29 Marz 1389 als erste beurkundete Erwahnung Eine bei Vacha angegebene Siedlung Merbertsroda wurde im Frankensteiner Verkaufsbrief 1330 erwahnt Martinroda ist geschichtlich sehr eng mit dem nur 2 km entfernten auf der gegenuberliegenden Talseite gelegenen Nachbarort Volkershausen verbunden wo sich die zugehorige Pfarrkirche Martinrodas befand Die Herrschaft Volkershausen Bearbeiten Das Gebiet um Martinroda gehorte mit zu den Besitztumern und restlichen Gebietsteilen welche von den Herren von Frankenstein 1330 an die Grafen von Henneberg verkauft wurden Die Henneberger besassen im 13 Jahrhundert bereits einen Burgsitz in Volkershausen und ubten die niedere Gerichtsbarkeit aus Nach den Frankensteinern ubernahmen die Herren von Volkershausen die Gerichtsbarkeit und Verwaltung dieses Gebietes Ihre Burganlage war schwer befestigt und lag im oberen Teil des Ortes heutiges Schulgelande Beim Ausbruch des Bauernkrieges im mittleren Werratal beteiligten sich auch Martinrodaer Bauern und traten dem Schwarzen Haufen bei Die militarisch unerfahrenen Bauern belagerten zu Ostern 1525 vergeblich die Burganlagen in Volkershausen und Dietlas Aus der Stadt Vacha erhielten sie Verstarkung und Waffen Der Zug vor die Stadt Eisenach kostete dem Vachaer Landsknechtshauptmann Hans Sippel und weiteren Anfuhrern des Bauernhaufens das Leben sie waren in eine Falle geraten Der Aufstand endete nach der Niederlage in Frankenhausen mit Vergeltungsmassnahmen der Landesherren Die sozialen Spannungen blieben bestehen zudem wurden auch religiose Spannungen durch die um Vacha bereits fruh und intensiv betriebene Reformationsbewegung und die zuvor bereits gescheiterte Wiedertauferbewegung sichtbar Den Lutherischen Glauben fuhrte Hans der Funfte von Volkershausen 1481 1542 nach dem Weggang des katholischen Pfarrers Michael Tratter im Jahre 1534 ein Der erste evangelische Pfarrer hiess Ludwig Landgraf Neuzeit Bearbeiten Um 1610 zahlte der Ort gerade 17 Hauser Wahrend der 1635 eingeschleppten Pest verstarben 35 Personen auch die durchziehenden Heerscharen namentlich die Kroaten verschonten den Ort nicht 1707 starb der letzte Herr von Volkershausen und Landgraf Karl von Hessen zog deshalb die Halfte des Gerichtes als heimgefallenes Hersfelder Lehen an sich und kaufte auch die Allodialguter Volkershausen bildete so bereits im 18 Jahrhundert mit den Dorfern Wolferbutt Willmanns und Martinroda bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichte einen verwaltungsrechtlichen Sonderfall im spateren Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach ein landgraflich hessisches Patrimonialamt Martinroda erhielt 1804 eine eigene Schule Der Spruch In Martinroda lernen die Ochsen das Pflugen war keine Beleidigung vielmehr ubernahmen einige Bauern das erforderliche Einuben des Ackerns bei jungen Ochsen Diese Ochsenschule war sehr erfolgreich und verhalf den Bauern auch nebenbei zu gut gepflugten Ackern 1879 wurden basierend auf der Volkszahlung von 1875 erstmals statistische Angaben zum Ort Martinroda publiziert Dieser hatte zum Stichtag 42 Wohnhauser mit 240 Einwohnern Die Grosse der Martinrodaer Flur betrug damals 209 8 ha davon Hofe und Garten 7 4 ha Wiesen 28 6 ha Ackerflache 129 1 ha Wald 6 7 ha Teiche Bache und Flusse 0 1 ha Auf Wege Triften Odland und Obstbauplantagen entfielen 37 8 ha Die Waldflache wurde im 20 Jahrhundert durch Aufforstung ertragsarmer Acker an der Vachaer Grenze und durch die Zufuhrung eines Forstes an der Grenze zu Wolferbutt betrachtlich vergrossert und betragt gegenwartig etwa 56 der Gesamtflache Zum Viehbestand die Martinrodaer hatten 123 Rinder 82 Schafe 41 Schweine und 12 Ziegen 2 Die um die Jahrhundertwende einsetzende Kaliindustrie schuf auch fur die Martinrodaer Bevolkerung Arbeitsplatze in den Nachbarorten Dietlas Menzengraben und Merkers entstanden Schachtanlagen Keine grosseren Schaden in der Gemeinde verursachte der Gebirgsschlag von Volkershausen im Marz 1989 Die in der neuerbauten Friedhofskapelle angebrachte Glocke tragt auch zur Erinnerung an dieses Ereignis die Inschrift Gott segne und erhalte Martinroda Zum 31 Dezember 2013 wurde der Ort in die Stadt Vacha eingegliedert Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl 1995 301 2000 309 2005 295 2010 274Datenquelle ab 1994 Thuringer Landesamt fur Statistik Werte vom 31 DezemberWirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Das Umspannwerk bei Martinroda nbsp Windkraftanlagen und Landwirtschaft bestimmen gegenwartig die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes Ansassige Unternehmen Bearbeiten Nordwestlich des Ortes markieren etwa 15 moderne Windkraftanlagen den mit der Energiewende nochmals vergrosserten Windpark bei Martinroda Das uber die Hochflache verteilte Kraftwerk entstand bereits in den 1990er Jahren und nutzt die windige Lage des Standortes Grosster Arbeitgeber im Ort ist die Rhon Agrargenossenschaft e G Martinroda Die modernen Stallungen und Lagergebaude wurden am Rand der Siedlung Busengraben errichtet Dieser zertifizierte Betrieb hat sich auf die Herdbuchzucht von Limousin Rindern und Z Saatgut spezialisiert und bewirtschaftet die im Umkreis von Martinroda befindlichen Acker und Weiden Verkehr Bearbeiten Martinroda ist mit Vacha uber die Landesstrasse 2601 verbunden Der nachstgelegene Anschluss an die A 4 befindet sich im hessischen Friedewald Die nachstgelegenen Anschlussbahnhofe im Schienenverkehr befinden sich seit der Stilllegung der Bahnstrecke Bad Salzungen Vacha in Bad Salzungen Bad Hersfeld und Eisenach Martinroda ist mit der Buslinie 111 Vacha Volkershausen Oechsen des Verkehrsunternehmen Wartburgmobil an den Offentlichen Personennahverkehr angeschlossen 3 Literatur BearbeitenOlaf Ditzel Walter Hohn Vacha und die Nachbargemeinden im Oechsetal Michael Imhof Verlag Petersberg Fulda 2011 ISBN 978 3 86568 121 8 S 25 27 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martinroda Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Thuringer Landesvermessungsamt TK25 Blatt 5126 Vacha Erfurt 1997 ISBN 3 86140 062 6 C Kronfeld Landeskunde des Grossherzogthumes Sachsen Weimar Eisenach Zweiter Teil Weimar 1879 Verkehrsgesellschaft Wartburgmobil Memento des Originals vom 20 April 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wartburgmobil info Regionalverkehrsangebote und aktuelle Fahrplane ab dem 1 Juni 2019Ortsteile der Stadt Vacha Martinroda Oberzella mit Unterzella Vacha mit Badelachen Volkershausen mit Busengraben Furthmuhle Hedwigshof Kohlgraben Luttershof Rodenberg Sauermuhle und Willmanns Wolferbutt mit Mariengart und MasbachWustungen Heiligenroda Niederndorf und Schwenge Normdaten Geografikum GND 7570852 8 lobid OGND AKS VIAF 245858230 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martinroda Vacha amp oldid 238628586