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Georg Ferdinand Gerstung 6 Marz 1860 in Vacha 5 Marz 1925 in Ossmannstedt war ein deutscher Imker und grundete mit August Ludwig 1867 1951 den Deutschen Reichsverein fur Bienenzucht einen der Vorlaufer des 1907 gegrundeten Deutschen Imkerbunds 1 Gedenktafel an Ferdinand Gerstung in OssmannstedtAuf seine Anregung hin wurde 1907 mit dem Deutschen Reichs Bienenzuchtmuseum des Deutschen Imkerbundes in Weimar das erste Museum seiner Art gegrundet Zu seinem 60 Geburtstag erhielt er 1920 auf Antrag von Ludwig Plate die Ehrendoktorwurde der Universitat Jena fur seine Verdienste um Bienenkunde und Bienenwirtschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFerdinand Gerstung entstammt einer im Werratal und in der Rhon ansassigen Familie Sein Vater wurde fur die Teilnahme an der Revolution von 1848 49 zu Festungshaft in Rastatt verurteilt Nach Abschluss der Burgerschule in Vacha wurde er in eine Vorbereitungsanstalt fur das Gymnasium geschickt Mit 14 Jahren kam er auf das Gymnasium in Eisenach Wahrend dieser Zeit hielt er sich zu Beobachtungszwecken zahlreiche Vogelarten Durch die Beschaffung von Ameiseneiern zur Vogelfutterung erwachte sein Interesse an Ameisenkolonien deren Untersuchung bald seine ganze Zeit in Anspruch nahm Unzufrieden mit dem naturkundlichen Unterricht am Gymnasium grundete er mit Freunden einen naturwissenschaftlichen Verein den Kauzverein Nach Abschluss des Gymnasiums mit 20 Jahren wollte er Arzt werden widmete sich aber seiner Mutter und dem letzten Wunsch seines Grossvaters zuliebe der Theologie Im August 1883 bestand er mit Auszeichnung die Kandidatenprufung und wurde Pfarrvikar in Ifta bei Eisenach am Fusse des Heldrasteins Sein Vorganger in der Pfarrei hatte umfangreiche Bienenzucht in Magazinkasten nach Johann Ludwig Christ betrieben wahrend ansonsten in dieser Gegend mit den hessischen Pudelmutzen Strohkorbe als Bienenwohnungen verbreitet waren Der letzte Pfarrer hatte die Bienenvolker jedoch dem Muller im Ort geschenkt und von diesem erhielt Gerstung im Tausch gegen einen Kanarienvogel einen Korb mit Bienen Das war der Beginn seiner Zeit als Bienenzuchter Nach Ludwig Huber baute sich Gerstung Dzierzon Lagerbeuten in denen sich die Bienen gut entwickelten jedoch sehr schwierig zu behandeln waren Parallel dazu liess er sich Strohkorbe von 42 cm Hohe und 30 cm Durchmesser flechten da die Bienen in den kleineren Pudelmutzen schnell vorlagen Nach dem Umzug nach Ossmannstedt 1886 liess er sich einen 36 fachrigen Berlepsch Stapel mit Ganzrahmen im Brutraum ausstatten Im Vergleich zu den ublichen Halbrahmchen im Brutraum entwickelten sich die Bienenvolker zugiger 2 Er gab eine Zeitung mit dem Titel Die deutsche Bienenzucht heraus und vertrieb in einer neu gegrundeten Fabrik Artikel fur Bienenzuchtgerate Gerstung fasste das Bienenvolk erstmals als einen Organismus hoherer Ordnung auf Nach Gerstungs Auffassung handelt es sich nicht mehr um ein Bienenvolk sondern um einen Bien Der Bien ist ein Organismus dessen Funktionen durch den Futtersaftstrom reguliert werden Diese so genannte organizistische Betrachtungsweise erklart die Lebensvorgange der Bienen auf eine grundlegend neue Weise und brachte Gerstung im Jahr 1920 die Ehrendoktorwurde Dr phil h c durch die Universitat Jena ein Er hat die bisherigen Vorstellungen vom Bienenstaat auf revolutionare Weise verandert Das von ihm verfasste Lehrbuch Der Bien und seine Zucht vermittelt dem Imker Theorie und Praxis einer am Bien orientierten artgemassen Bienenhaltung Ehrungen Bearbeiten nbsp Ehrung Gerstungs im Wappen des OrtesDie Gemeinde Ossmannstedt in Thuringen beschloss im Jahr 1953 ihm zu Ehren das Wappen des Ortes mit einer Biene zu verzieren Zu seinem 150 Geburtstag wurde in der Gemeinde Ossmannstedt die Strasse An der Kirche ihm zu ehren in Ferdinand Gerstung Platz umbenannt Werke Auswahl BearbeitenDas Grundgesetz der Brut und Volksentwicklung des Biens Bremen 1890 Der rechte Weg zur Erlernung und Ausbreitung rationeller Bienenzucht Freiburg i Br Leipzig 1895 Immenleben Imkerlust Bremen 1890 Grundlagen fur die rationelle Ein und Durchwinterung der Bienen Freiburg i Br Leipzig Der Bien und seine Zucht Pfenningstorff Berlin Insgesamt sieben Auflagen letzte Auflage 1926 Der Bien und seine Zucht Buschhausen Herten Nachdruck der 7 Aufl von 1926 ISBN 978 3 946030 51 5 1 Auflage 2019Literatur BearbeitenWalter Kaeser Gerstung Georg Ferdinand In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 330 Digitalisat Ludwig Huber Die neue nutzlichste Bienenzucht 6 Auflage Schauenburg Lahr 1875 Digitalisat abgerufen am 15 Juli 2023 Erwin J Hentschel Dr phil h c Georg Ferdinand Gerstung Pfarrer und praktischer Imker Festschrift Azmenstat 956 2006 Ossmannstedt 5 72 79 2006 Erwin J Hentschel Prof August Ludwig und Dr h c Ferdinand Gerstung Zwei Thuringer Bienenpfarrer und ihre Garten in Veroffentlichungen des Naturkundemuseums Erfurt Band 24 2005 S 55 65 Theophil Gerber Personlichkeiten aus Land und Forstwirtschaft Gartenbau und Veterinarmedizin Biographisches Lexikon Verlag NORA Berlin 4 erw Aufl 2014 S 234 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ferdinand Gerstung im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Dr h c Ferdinand Gerstung Lebensgeschichte Memento vom 1 Januar 2014 im Internet Archive Ferdinand Gerstung Der Bien und seine Zucht Pfenningstorff Berlin 1926 Normdaten Person GND 123389321 lobid OGND AKS VIAF 47667931 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerstung FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher ImkerGEBURTSDATUM 6 Marz 1860GEBURTSORT VachaSTERBEDATUM 5 Marz 1925STERBEORT Ossmannstedt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Gerstung amp oldid 235510602