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Ossmannstedt 956 Ersterwahnung als Azmenstat 1344 Atzmanstete 1482 Asmestete 1797 bei Goethe Ossmannstadt ist ein Ortsteil der Landgemeinde Ilmtal Weinstrasse im Nordosten des Landkreises Weimarer Land OssmannstedtLandgemeinde Ilmtal WeinstrasseWappen von OssmannstedtKoordinaten 51 1 N 11 26 O 51 018611111111 11 427222222222 200 Koordinaten 51 1 7 N 11 25 38 OHohe 200 m u NHNEinwohner 1260Eingemeindung 31 Dezember 2013Postleitzahl 99510Vorwahl 036462Karte Lage von Ossmannstedt in Ilmtal WeinstrasseWielandgut mit DelphinbrunnenWielandgut mit Delphinbrunnen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Personlichkeiten 4 Sehenswurdigkeiten 5 Verkehr 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeografie BearbeitenDas Dorf liegt nordostlich von Weimar und westlich von Apolda Zwischen den Dorfern Ossmannstedt und Ulrichshalben fliesst der Fluss Ilm Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung fand Ossmannstedt in einer Urkunde Ottos I aus dem Jahre 956 welche besagte Konig Otto I schenkt dem Servatiuskloster zu Quedlinburg fur seine Tochter Mathilde seinen Besitz zu Liebstedt und Ossmannstedt in Thuringen in der Grafschaft Willihelms mit Horigen und anderem Zubehor 1 Schon lange vor der ersturkundlichen Erwahnung befand sich in dem Ort der Sitz eines Adelsgeschlechtes das etwa in der zweiten Halfte des 5 Jahrhunderts hier lebte Dies wird durch den Fund von Gebeinen einer Ostgotin hohen Adelsstandes nahegelegt Der Grabungsfund weist auf ein Bundnis von thuringischen mit ostgotischen Stammen hin Bei Ausgrabungen in der Nahe des Ortes wurde in ihrem Grab eine goldene Gewandspange gefunden Diesen stilisierten Adler eine sogenannte Adlerfibel liess die Gemeinde stark vergrossert auf einem Erinnerungsstein in einer Anlage nahe dem Freibad abbilden Mitte des 13 Jahrhunderts bis 1440 residierte eine Seitenlinie der Herren von Liebstedt die Ritter von Ossmannstedt im Ort 1290 erhielten sie die Burg vom Konig ubertragen Diese Burg lag am linken Ufer der Ilm am Unterlauf an der Stelle des jetzigen Wielandgutes Das Ilmtal macht hier fur eine Furt Platz Hier querte die Kupferstrasse die Ilm und von der Burg aus konnte die Strasse und der Verkehr gut uberwacht und kontrolliert werden Bilder nbsp Erinnerungsstein mit Adlerfibel nbsp Evangelische Kirche Ossmannstedt nbsp Wielandhaus auf DDR Briefmarke von 1973 nbsp Gedenktafel fur Ferdinand GerstungSpater mussten die Ritter von Ossmannstedt die Lehnshoheit an die Lobedeburger und ab 1344 an die Landgrafen von Thuringen abgeben Ab 1440 erwarben die Herren von Harras den Besitz Das Anwesen und die Burg wurde 1450 im Sachsischen Bruderkrieg zerstort Danach richteten die Grafen ein Rittergut ein Dann ubernahmen die Herren von Bunau das Anwesen Heinrich von Bunau liess das heutige Gutshaus bauen und den Park anlegen Von 1783 bis 1795 war der Illuminat August Dietrich Graf Marschall Besitzer des Schatullguts in Ossmannstedt gewesen Dieses Gut mit Park kaufte 1797 Christoph Martin Wieland und bewirtschaftete es bis 1803 Jetzt ist es Wieland Gedenkstatte 2 3 4 Ossmannstedt gehorte bis 1815 zum Amt Weimar 5 und kam dann an das Amt Rossla 6 welches 1850 im Verwaltungsbezirk Apolda des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach aufging 1920 kam der Ort zum Land Thuringen Am 1 Juli 1950 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Ulrichshalben eingegliedert Bis zum 31 Dezember 2013 war Ossmannstedt der Verwaltungsgemeinschaft Ilmtal Weinstrasse zugehorig Diese wurde zum genannten Datum aufgelost und Ossmannstedt wie auch Ulrichshalben wurden eigenstandige Ortsteile der neuen Landgemeinde Ilmtal Weinstrasse 7 Personlichkeiten BearbeitenDas Ossmannstedter Gutshaus samt Park wurde 1756 1762 vom damaligen Premierminister des Herzogtums Sachsen Weimar Eisenach dem Reichsgrafen Heinrich von Bunau errichtet Johann Christian Stark der Altere 1753 in Ossmannstedt 1811 in Jena Professor in Jena Pionier der Gynakologie Geburtshilfe Leibarzt grosser Personlichkeiten Weimarer Herzogs Familie Goethe und Schiller Familie Beerdigt auf Johannis Friedhof an der Jenaer Friedenskirche Spater befand sich das Gut im Besitz des furstlichen weimarschen Hofmarschalls Friedrich Gotthilf von Marschall Zu dieser Zeit lebte Johann Matthias Gesner 9 April 1691 in Roth an der Rednitz 3 August 1761 in Gottingen ebenfalls in Weimar Er war Padagoge klassischer Philologe und Bibliothekar in Weimar Da Gesner ein enges freundschaftliches Verhaltnis zum Hofmarschall pflegte verbrachte er seine Ferien auf dessen Gut in Ossmannstedt Johann Jacob August Liebeskind 1758 1793 Theologe und Kinderbuchautor war am 1787 Pfarrer im Ort Johann Wilhelm Ritter 1776 1810 Sohn des Ossmannstedter Gerichtsherrn gleichen Namens Apotheker Naturforscher 1801 Entdecker der UV Strahlen Ab 1794 war Franz Justus Frenzel 1740 1823 Pfarrer in Ossmannstedt der 1800 als Botaniker mit der Cothenius Medaille ausgezeichnet wurde Von 1797 bis 1803 war der Ossmannstedter Gutshof samt Park Eigentum des ersten deutschen Shakespeare Ubersetzers des Aufklarers und Wegbereiters der Deutschen Klassik in Weimar Christoph Martin Wieland 1733 1813 In Anlehnung an das Landgut SABINUM seines Lieblingsdichters Horaz nannte Wieland sein Ossmannstedter Refugium OSMANTINUM Hier entstanden unter anderem die Romane Agathodamon 1799 sowie Aristipp und einige seiner Zeitgenossen 1800 1801 Neben den Weimarer Dichtern und Gelehrten Goethe Schiller und Herder weilte unter anderem Heinrich von Kleist im Haus von Wieland in Ossmannstedt Der Gutspark birgt des Dichters Grab gemeinsam mit seiner Ehefrau sowie Sophie Brentano einer Schwester des Romantikers Clemens Brentano Ferdinand Gerstung kam 1886 als Pfarrer nach Ossmannstedt Hier traf sein langjahriges eigenes Interesse an der Imkerei auf eine Schar begnadeter Imker Gerstung griff deren Erfahrungen auf dachte und entwickelte weiter und machte die wissenschaftliche Bienenzucht bis zu seinem Lebensende am 5 Marz 1925 zu seinem zweiten Beruf Er entdeckte den Legegang der Bienenkonigin Brutnestordnung sowie die Arbeitsteilung der Bienen und entwickelte die Theorie des Futtersaftstromes Der Begriff Bien der fur das Zusammenleben der Bienen im Volk steht wurde von ihm erstmals wissenschaftlich definiert Gemeinsam mit dem Taubacher Pfarrer August Ludwig grundete er 1910 das Bienenmuseum in Weimar Schliesslich beriefen beide 1902 einen Allgemeinen Deutschen Imkertag ein und grundeten den Reichsverein fur Bienenzucht 1907 schloss sich dieser Verein mit dem 1880 gegrundeten Deutschen Bienenwirtschaftlichen Zentralverein zum Deutschen Imkerbund zusammen Im gleichen Jahr wurde in Weimar das Reichs Bienenzuchtmuseum gegrundet Nachfolger wurde das heutige Deutsche Bienenmuseum in Oberweimar Eines der bekanntesten Werke Gerstungs ist sein Lehrbuch Der Bien und seine Zucht Aber auch seine seit 1892 herausgegebene Zeitung Die deutsche Bienenzucht trug massgeblich zur Verbreitung seiner Lehren bei Im Laufe der Jahre pilgerten Tausende Imker in der Pfingstwoche nach Ossmannstedt wo Gerstung seine beruhmten Imkertagungen und Lehrkurse abhielt Der Naturforscher und Philosoph Ernst Haeckel der einen heftigen wissenschaftlichen Meinungsstreit mit Gerstung ausgetragen hatte war es der der Jenaer Universitat vorschlug dem Ossmannstedter Bienenvater den Grad eines Dr h c zu verleihen Diese Ehrung wurde Ferdinand Gerstung 1920 zu seinem 60 Geburtstag zuteil Neben der wissenschaftlichen Leistung Ferdinand Gerstungs steht gleichrangig die okonomische Das als Existenzgrundlage fur seine Sohne gedachte Bienenzuchtgeratewerk brachte weit uber den Eigennutz hinaus vielen Ossmannstedtern jahrzehntelang Lohn und Brot 1953 nahm Ossmannstedt die Biene ins Ortswappen und siegel auf und wiederholte dies nachdem die DDR allen Gemeinden ein Einheitssiegel aufgenotigt hatte nach der politischen Wende Monika Ehrhardt 18 September 1947 in Ossmannstedt eigentlich Monika Lakomy Schriftstellerin und TexterinSehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Wielandgut Ossmannstedt Landgut beziehungsweise Rittergut in Ossmannstedt war von 1797 bis 1803 Wohnsitz der Familie Wieland im Mai 1803 wurde es an den Hamburger Kaufmann Christian Johann Martin Kuhne 1758 1827 verkauft Das Wohnhaus des Dichters Wieland ist heute eine Gedenkstatte die ein Museum und eine Forschungsstatte vereint und am 25 Juni 2005 neu eroffnet wurde Das Wielandgut wie auch das Haus gehoren zur Klassik Stiftung Weimar Vor dem Haus befindet sich ein Brunnen der Delphinbrunnen an einem angelegten Teich Ein Wanderweg von Ossmannstedt entlang der Ilm uber Denstedt Kromsdorf und dessen Schlossanlage und Schloss Tiefurt nach Weimar ist eine klassische Route St Peter Ossmannstedt Verkehr BearbeitenDer Haltepunkt Ossmannstedt liegt an der 1846 eroffneten Bahnstrecke Halle Bebra Thuringer Bahn Hier verkehrt die Regionalbahn Eisenach Erfurt Naumburg Leipzig In der Nahe befindet sich der ehemalige Getreidespeicher Einzelnachweise Bearbeiten Urkunde Nr 185 In Theodor Sickel Hrsg Diplomata 12 Die Urkunden Konrad I Heinrich I und Otto I Conradi I Heinrici I et Ottonis I Diplomata Hannover 1879 S 267 268 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thuringen 430 Burgen Burgruinen und Burgstatten Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 631 1 S 362 Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze Jenzig Verlag Kohler Jena 2001 ISBN 3 910141 43 9 S 197 198 Burg Johann Ernst Fabri Geographie fur alle Stande Theil 1 Band 4 Welcher die Fortsetzung und den Beschluss vom Obersachsischen Kreise enthalt Schwickert Leipzig 1793 S 26 f Geographische Ubersicht der Sachsen Ernestinischen Schwarzburgischen Reussischen und der anliegenden Lande Perthes Gotha 1826 S 55 f StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2013Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ossmannstedt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien OssmannstedtOrtsteile der Landgemeinde Ilmtal Weinstrasse Denstedt Goldbach Kromsdorf bestehend aus Grosskromsdorf und Kleinkromsdorf Leutenthal Liebstedt Mattstedt Niederreissen Niederrossla Nirmsdorf Oberreissen Ossmannstedt Pfiffelbach Rohrbach Ulrichshalben Wersdorf Willerstedt Normdaten Geografikum GND 4640284 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ossmannstedt amp oldid 235257297