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Niederrossla ist ein Ortsteil der Landgemeinde Ilmtal Weinstrasse im Landkreis Weimarer Land Thuringen Niederrossla wird im Volksmund auch Kitzelbach genannt Bekannt ist Niederrossla fur sein Elefantenfest NiederrosslaLandgemeinde Ilmtal WeinstrasseWappen von NiederrosslaKoordinaten 51 2 N 11 29 O 51 039166666667 11 485 175 Koordinaten 51 2 21 N 11 29 6 OHohe 175 m u NHNFlache 5 84 km Einwohner 1108 31 Dez 2012 Bevolkerungsdichte 190 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2013Postleitzahl 99510Vorwahl 03644Karte Lage von Niederrossla in Ilmtal WeinstrasseTeilansicht der WasserburgTeilansicht der WasserburgDie Wasserburg Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Burgermeister seit 1822 3 2 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Elefantenfest 4 2 Bauwerke 5 Vereine 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter der Stadt 6 2 Personlichkeiten die mit dem Ort in Verbindung stehen 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeographie BearbeitenNiederrossla liegt nordwestlich der Stadt Apolda an der Ilm und im Ackerbaugebiet des Thuringer Beckens in der Nahe der Bundesstrasse 87 Geschichte BearbeitenDie ersten Fundstucke aus Niederrossla und seiner Flur stammen schon aus der mittleren Steinzeit spater aus der Bronzezeit und Eisenzeit Seit dem 1 Jahrhundert ist Besiedlung durch Hermunduren nachweisbar Auf deren Kultstatten verweisen Orte wie Thorleite Heilige Weiden und Radland herabrollende brennende Rader zur Sonnwendfeier Aus spaterer Zeit stammen Slawengraber Man geht davon aus dass Niederrossla erstmals in einer Urkunde des Kaisers Otto III HRR vom 15 September 996 erwahnt wird Otto III HRR schenkte dem zu grundenden Kloster St Kilians Zelle in Wurzburg den Ort Rossla mit allem Zubehor Offen allerdings bleibt ob unter dem erwahnten Iocum Rossla Niederrossla an der Ilm oder Rossla bei Sangerhausen Sachsen Anhalt gemeint ist Im fruhen Mittelalter gab es noch keine Unterscheidung zwischen Nieder und Oberrossla Diese vollzog sich erst im 12 Jahrhundert Vermutlich zur gleichen Zeit wurde in Niederrossla die Wasserburg Niederrossla errichtet Ein edelfreier Dietmar von Rossla wurde erstmals in einer Urkunde von 1119 erwahnt Er entstammte dem frankischen Adelsgeschlecht der Reginbodonen und darf wohl als Erbauer der Wasserburg betrachtet werden Nach den Edelfreien nannte sich eine Niederadelsfamilie von Rossla Nach dem Aussterben dieses letztmals 1371 urkundlich erwahnten Rittergeschlechtes ging die Burg in den Besitz der von Vitzthum uber welche sie bis 1447 besassen Apel Vitzthum der Altere zu Rossla um 1400 1474 wurde als Raubritter der Brandmeister von Thuringen Er wird mitverantwortlich gemacht fur den Ausbruch des Sachsischen Bruderkrieges von 1446 bis 1451 Die Vitzthums verloren die Burg Bis zum Jahre 1482 besass Herzog Wilhelm III von Sachsen der Tapfere die Burg und errichtete hier ein Rechnungs und Justizamt Da er kinderlos blieb gingen die Burg und das Amt Rossla in den Besitz seiner Neffen Ernst und Albrecht uber Diese vollzogen 1485 die Leipziger Teilung wodurch Niederrossla an die Ernestiner kam Bei diesen blieb der Ort auch nach der Wittenberger Kapitulation 1547 Durch die Erfurter Teilung des ernestinischen Herzogtums Sachsen kam Niederrossla im Jahr 1572 an das Herzogtum Sachsen Weimar Seit 1603 gehorte der Ort zum Herzogtum Sachsen Altenburg Als 1672 das Geschlecht Sachsen Altenburg ebenfalls ausstarb kam Niederrossla wieder zum Herzogtum Sachsen Weimar Im Jahr 1738 39 liess der Weimarer Herzog Ernst August I auf dem Boden der Vorburg das barocke Jagdschloss Niederrossla erbauen Es hatte einen trapezformigen Grundriss zwei Eckturme und war zum Park hin offen 1779 bis 1789 hat sich Goethe mehrmals im Schloss aufgehalten Er soll auch Kastanienbaume im Park gepflanzt haben Die Burg war Justiz und Rechnungsamt Das Amt Rossla bestand bis zur Verwaltungsreform des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1850 Danach gehorte Niederrossla zum Verwaltungsbezirk Apolda Daneben entwickelte sich ein beachtliches landwirtschaftliches Gut ab 1874 Weimarisches Kammergut von 1920 bis 1945 staatliche Domane Im Fruhjahr 1945 wurde das Schloss bei einem Bombenangriff beschadigt Nach Kriegsende wurde es als Burgermeisteramt und fur die Unterbringung von Fluchtlingen genutzt Die US amerikanische Besatzung ab April 1945 wurde Anfang Juli durch die Rote Armee abgelost 1947 erfolgte auf Anordnung der Sowjetischen Militaradministration Befehl 209 der Abbruch des Schlosses und der Gesindewohnungen Mit dem Bauschutt verfullte man den Wassergraben um das ehemalige Schloss Durch Einsatz von Burgern und Gemeinde konnte jedoch die Kernburg vor einem Abriss bewahrt werden Es setzte allerdings ein Verfall der Burg ein 1956 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt 1966 begannen Restaurierungs und Sanierungsmassnahmen Die Burg wurde zum Kulturzentrum umgestaltet 1991 bis 1996 waren Schwerpunkte die Gestaltung der Aussenanlage und der Erhalt der Fachwerkreste Am 1 April 2008 brach die Giebelseite des Ostflugels ein Die Ursache dafur ist strittig Nach ersten Sicherungsmassnahmen erfolgte der Wiederaufbau dessen Grundstein am 23 April 2009 durch den Burgermeister gelegt wurde Ins Mauerwerk eingelassen wurde eine Kunststoffrohre mit Munzen einem Faltblatt zur Wasserburg dem Spendenaufruf einer aktuellen Zeitung und eine Festschrift 1 Ein Schaukasten vor der kleinen Burg mit ihrem 57 m hohen Bergfried mit spitzem Turmhelm 14 m erzahlt gut bebildert die Geschichte von Burg und beseitigtem Schloss Die ehemalige Wasserburg mit ihrem weithin sichtbaren Turm ist das Wahrzeichen von Niederrossla Mit der angegebenen Hohe ist er somit der hochste Bergfried Deutschlands Die soliden Wirtschaftsgebaude des ehemaligen Kammerguts teilweise mit Fachwerk sind gut erhalten Die Evangelische Kirchengemeinde unterhalt eine Partnerschaft mit Messstetten 2 Ab 1995 ist ein grosses neues Wohngebiet in Niederrossla entstanden Am 31 Dezember 2013 wurde Niederrossla in die neue Landgemeinde Ilmtal Weinstrasse eingegliedert 3 Politik BearbeitenBurgermeister seit 1822 Bearbeiten 1822 1835 Wilhelm Schlomilch 1835 1861 Bernhard Kaiser 1862 1887 August Preller 1888 1897 Karl Heidelmann 1897 1908 Karl Meisselbach 1908 1919 Otto Zahn 1919 1922 August Meissner 1922 1934 Karl Schlomilch 1934 1945 Arno Thiel 1945 0000 Bruno Kalkhoff 1945 1947 Arthur Zeunert 1947 1951 August Vent 1951 1954 Conrad Weise 1954 1959 Arno Berger 1959 1963 Helmut Prenzel 1964 1970 Hilde Mai 1970 1974 Hans Meuschke 1974 1982 Karl Taudte 1982 1984 Klaus Horn 1984 1985 Hubert Lindner 1985 1994 Peter Dubberke 1994 2010 Hans Jurgen Dietsch 2010 2013 Andreas Trubner 2013 0000 Ralf Lindner ab dem 1 Januar 2014 Ortschaftsburgermeister Wappen Bearbeiten Blasonierung In Rot ein silberner Elefant das rechte Vorderbein anhebend belegt mit einem Schildchen darin in Rot auf schwarzem silberbebordeten Schildfuss eine silberne zweistockige Burg mit walmbedachten Mittelbau mit vier schwarzen Fenstern und silbernem Portal zwei spitzbedachte Flankenturmen mit schwarzer Wetterfahne besteckt sowie je zwei schwarzen Fenster Wappenerklarung Der silberne Elefant erinnert an die Elefantenkuh Miss Baba die im Februar 1857 auf der Durchreise unter nicht mehr klarbaren Umstanden verstarb siehe Ortsneckname Beispiele und auf die das Elefantenfest zuruckgeht Die silberne Burg symbolisiert die Niederrosslaer Wasserburg Das Wappen wurde am 25 Mai 1993 genehmigt Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenElefantenfest Bearbeiten nbsp Das Denkmal des Elefanten auf dem Anger nbsp Plakat der Wandermenagerie nbsp Evangelische DorfkircheIn Niederrossla findet alle 25 Jahre ein Elefantenfest statt das auf eine kuriose und aufsehenerregende Begebenheit des Jahres 1857 mit einem Elefanten zuruckgeht siehe Miss Baba Bisher fanden in den Jahren 1907 1932 1957 1982 und 2007 Elefantenfeste statt Das nachste Fest ist fur 2032 geplant Seit der Elefantengeschichte ziert ein Elefant das Wappen des Ortes Bauwerke Bearbeiten Wasserburg Niederrossla aus dem 13 Jahrhundert auf dem davorliegenden Platz befand sich das 1947 abgerissene Barockschloss Barocke Dorfkirche aus dem Jahr 1670 mit Orgel 1730 von Heinrich Nicolaus Trebs nach Entwurf von Johann Gottfried Walther erbaut Evangelisches Pfarrhaus 1826 erbaut von Clemens Wenzeslaus Coudray Dorfplatz als Mittelpunkt des Ortes Wasserturm von 1913 von hier aus hat man einen guten Blick auf den Ort Vereine BearbeitenDie wichtigsten im Ort aktiven Vereine sind Burg und Heimatverein Niederrossla e V seit 2004 Volkschor Niederrossla seit 1946 hervorgegangen aus Freien Sangern und Gesangsverein Mannerchor SV Blau Weiss Niederrossla mit Sportplatz und Sportlerheim Freiwillige Feuerwehr Niederrossla Niederrosslaer Carnevals Club NCC Vocalkreis Niederrossla seit 1986 Kirchenmusikalisches Ensemble Jugend und Freizeitverein Niederrossla e V seit 1996Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Christian Friedrich Polz 1714 1782 deutscher Logiker und evangelischer Theologe Christian Heinrich Hase 1731 1791 Pastor Kirchen und Schulbeamter in Stadt Sulza und Allstedt Johann Gottlob Samuel Schwabe 1746 1835 Padagoge Schulrektor Traugott Leberecht Schwabe 1737 1812 Regierungsrat Hofadvokat und Burgermeister von Weimar Johann Gottlob Topfer 1791 1870 Organist Komponist und bedeutender Theoretiker des Orgelbaus Carl Christoph Gobel 1794 1851 Chemiker 4 Ludwig Osmer Otto Saalfeld 1822 1886 Kameralist Staatsbeamter Arwed Emminghaus 1831 1916 Mitbegrunder der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbruchiger Arno Friedrich Wilhelm Muller 1877 1942 Lehrer und Heimatforscher Herbert Haenert 1891 1973 Sanitatsrat Ehrenburger Fritz Hermann Ehrlich 1917 1980 HeimatforscherPersonlichkeiten die mit dem Ort in Verbindung stehen Bearbeiten Apel Vitzthum der Jungere 1425 1474 Territorialherr der in Kampfen gegen Herzog Wilhelm III von Weimar den Besitz von Wasserburg und Amt verlor Karl Dobermann 1834 1894 Hundezuchter und Hundesteuereintreiber im Amt Niederrossla Dorothea Mackenroth geb Luther 1483 Schwester Martin Luthers verheiratet mit dem Niederrosslaer Amtsschreiber Paul Mackenroth Margarethe Kestner geb Mackenroth 6 April 1574 Tochter von Dorothea Luthers Nichte ist in der Kirche des Ortes begraben Literatur BearbeitenThomas Bienert Ein Bau von Herzog Ernst August in Niederrossla In Thuringer Allgemeine 2006 Aus der Serie Das Schicksal geschundener und ausgeloschter Adelssitze Einzelnachweise Bearbeiten Niederrossla Grundsteinlegung an der Wasserburg In Thuringische Landeszeitung vom 24 April 2009 Messstetten StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2013 William Lobe Gobel Karl Christian Traugott Friedemann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 299 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Niederrossla Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile der Landgemeinde Ilmtal Weinstrasse Denstedt Goldbach Kromsdorf bestehend aus Grosskromsdorf und Kleinkromsdorf Leutenthal Liebstedt Mattstedt Niederreissen Niederrossla Nirmsdorf Oberreissen Ossmannstedt Pfiffelbach Rohrbach Ulrichshalben Wersdorf Willerstedt Normdaten Geografikum GND 7537184 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niederrossla amp oldid 237505138