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Die Hermunduren waren ein germanischer Volksstamm der zur Gruppe der Elbgermanen Herminonen zahlt und am Oberlauf der Elbe siedelte Die Romer rechneten sie zur grossen Stammesgruppe der Sueben und bezeichneten sie als treu ergebene Freunde der Romer In Nachbarschaft zu den Hermunduren siedelten nach Tacitus die Narister Markomannen und Quaden 1 Karte der germanischen Stamme um 50 n Chr mit Angabe des Siedlungsgebietes der Hermunduren Inhaltsverzeichnis 1 Romische Kaiserzeit 2 Archaologie 3 Hermunduren und Thuringer 4 Anmerkungen 5 Literatur 6 WeblinksRomische Kaiserzeit BearbeitenVermutlich im Jahr 3 v Chr wurden Teile der Hermunduren durch den romischen Oberbefehlshaber Lucius Domitius Ahenobarbus in das von den Markomannen verlassene Gebiet am Main umgesiedelt Sie gerieten unter die Oberhoheit des markomannischen Konigs Marbod Im Jahr 5 n Chr standen sie im Zuge des immensum bellum einem romischen Heer unter Tiberius an der Elbe gegenuber ohne dass es jedoch zu Kampfen kam Nach dem Krieg mit Arminius 17 n Chr wurde Marbod vom Goten Katualda gesturzt und ging daraufhin ins romische Exil Fur 51 n Chr sind Kampfe an der Donau belegt in denen die Hermunduren unter ihrem Fursten Vibilius den Usurpator Katualda sturzten Im Jahre 58 n Chr wird von einem hermundurischen Sieg uber die Chatten in der legendaren Salzschlacht berichtet in der es wahrscheinlich um die Salzquellen an der Werra oder der Saale ging Zuletzt erhalt man 166 n Chr bis 180 n Chr Kenntnis von der Teilnahme der Hermunduren an den Markomannenkriegen auf Seiten der aufstandischen Markomannen und Quaden gegen Marcus Aurelius Archaologie Bearbeiten nbsp Hermundurenfibeln 1 Jahrhundert n Chr aus Fichtenberg ElbeIn Thuringen wurden archaologische Funde elbgermanischer Provenienz wie die von Fibeln eisernen Waffen Terrinen Schalenurnen und radchenverzierten Keramikteilen bislang zumeist als hermundurisch gedeutet Man nahm an dass diese von der Elbe her allmahlich nach Suden und Sudwesten einwanderten und die dort siedelnden Kelten uber den Thuringer Wald abdrangten sofern sie sich nicht mit ihnen vermischten Bei Grossromstedt in Thuringen wurde ein grosses germanisches Brandgraberfeld der spaten vorromischen Eisenzeit 2 Halfte des 1 Jahrhunderts v Chr und der fruhen Romischen Kaiserzeit entdeckt und in den Jahren von 1907 bis 1913 ausgegraben Es ist namengebend geworden fur die Grossromstedter Kultur die in der alteren Forschung mit den Hermunduren verbunden wurde 2 Hermunduren und Thuringer BearbeitenEtwa 300 Jahre bestehen keine Nachrichten uber das Gebiet so dass stark angenommen werden muss dass die Hermunduren abgewandert sind Im 4 5 Jahrhundert n Chr wanderten Angeln und Warnen von Norden in das ehemalige Siedlungsgebiet der Hermunduren ein Auch aus anderen Gegenden kamen neue Stamme in dieses Gebiet die spater den Stammesverband der Thuringer bildeten Noch um 800 wurde das von den frankischen Besatzern aufgezeichnete Gesetzeswerk der Thuringer als Lex Angliorum et Werinorum hoc est Thuringorum bezeichnet Die lange Zeit angenommene Kontinuitat zwischen den Hermunduren und den spateren Thuringern wird in der neueren Forschung angezweifelt Die Hermunduren seien in den Quellen nur rechts der Elbe und im Donauraum fassbar jedoch nicht im Raum des heutigen Freistaates Thuringen und nicht in den Kerngebieten des volkerwanderungszeitlichen Konigreiches Demnach befande sich der Stamm der Hermunduren allenfalls an der aussersten Peripherie der Raume die spater als thuringisch bezeichnet werden Stammeszugehorigkeiten oder abhangigkeiten der Trager elbgermanischen Materials in Mitteldeutschland links der Elbe vor allem im thuringischen Raum vor der Etablierung des Reiches der Thuringer seien daher als nicht uberliefert anzusehen 3 Anmerkungen Bearbeiten Tacitus Germania 42 Gustav Eichhorn Der Urnenfriedhof auf der Schanze bei Grossromstedt Mannus Bibliothek Nr 41 Kabitzsch Leipzig 1927 ISSN 0720 7158 Helmut Castritius Dieter Geuenich Matthias Werner Thorsten Fischer Die Fruhzeit der Thuringer Archaologie Sprache Geschichte Walter de Gruyter 2009 ISBN 978 3 11 021454 3 google de abgerufen am 11 Februar 2019 Literatur BearbeitenGunter Neumann Ermunduri In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 7 Walter de Gruyter Berlin New York 1989 ISBN 3 11 011445 3 S 517 f online Ferdinand Haug Hermunduri In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VIII 1 Stuttgart 1912 Sp 906 908 Matthias Springer Zwischen Thuringern und H Ermunduren besteht keinerlei Zusammenhang In Helmut Castritius Dieter Geuenich Matthias Werner Hrsg Die Fruhzeit der Thuringer Archaologie Sprache Geschichte Reallexikon der germanischen Altertumskunde Erganzungsbande Bd 63 de Gruyter Berlin u a 2009 ISBN 978 3 11 021454 3 S 135 ff Weblinks BearbeitenMuseumsobjekte zum Stichwort Hermunduren aus den Museen in Sachsen Anhalt bei Museum digital Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermunduren amp oldid 238214847