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Das Amt Rossla war eine territoriale Verwaltungseinheit der Ernestinischen Herzogtumer Es wurde 1447 aus sieben Orten gebildet und in der Folgezeit um mehrere Orte erweitert Das Amt gehorte von 1572 bis 1603 zum Herzogtum Sachsen Weimar von 1603 bis 1672 zum Herzogtum Sachsen Altenburg danach wieder zu Sachsen Weimar und seit 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Nach der Erhebung Sachsen Weimar Eisenachs zum Grossherzogtum im Jahr 1815 wurde das Amt Rossla um zehn sachsen weimarische Orte darunter Apolda und funf koniglich sachsische Orte vergrossert Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1850 und der damit verbundenen Auflosung bildete das Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Der Burgbezirk Rossla vom 12 bis zum 15 Jahrhundert 3 2 Das Amt Rossla vom 15 Jahrhundert bis zum Wiener Kongress 1815 3 3 Das Amt Rossla von 1815 bis zur Auflosung 1850 4 Zugehorige Orte 4 1 Orte die vor 1815 zum Amt Rossla gehorten 4 2 Orte die ab 1815 zum Amt Rossla kamen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Amt Rossla lag im sudostlichen Teil des Thuringer Beckens am Ubergang zur Ilm Saale Platte Der Grossteil des Amtes befand sich im unteren Tal der Ilm kurz vor deren Mundung in die Saale Das Amtsgebiet liegt heute im Nordosten des Freistaats Thuringen an der Landesgrenze zu Sachsen Anhalt Es bildet den nordostlichen Teil des Landkreises Weimarer Land Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenSituation bis zum Wiener Kongress 1815Nordwest Exklave Willerstedt des Amts Wendelstein Kurfurstentum Sachsen ab 1806 Konigreich Sachsen Norden Amt Eckartsberga Kurfurstentum Sachsen ab 1806 Konigreich Sachsen Nordosten Amt Pforta Exklave Grossheringen des Amts Tautenburg Exklave Lachstedt des Amts Naumburg Kurfurstentum Sachsen ab 1806 Konigreich Sachsen Osten Amt Dornburg 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 zum Herzogtum Sachsen Jena 1690 zum Herzogtum Sachsen Weimar ab 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Sudosten Amt Heusdorf 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 zum Herzogtum Sachsen Jena 1690 zum Herzogtum Sachsen Weimar ab 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Suden Stadt Apolda 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zu den Herzogtumern Sachsen Weimar und Sachsen Altenburg 1634 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 zum Herzogtum Sachsen Jena 1690 zum Herzogtum Sachsen Weimar ab 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Sudwesten Amt Weimar Herzogtum Sachsen Weimar ab 1741 Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Westen Exklave Kommende Liebstedt des Amts Eckartsberga Kurfurstentum Sachsen ab 1806 Konigreich Sachsen Amt Hardisleben 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 zum Herzogtum Sachsen Weimar ab 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Im Amt lag die Exklave Kodderitzsch mit der Flur von Rannstedt die zum kursachsischen Amt Eckartsberga gehorte Die ebenfalls zu diesem Amt gehorige Exklave Niedertrebra grenzte im Osten an das Amt Rossla an Sie war nur uber den zum kursachsischen Amt Pforta gehorigen Ort Darnstedt mit dem Kurfurstentum Sachsen verbunden wobei Darnstedts Flur jedoch zum ernestinischen Amt Rossla gehorte und dessen Hauptgebiet mit dem Sulzaer Raum verband Situation nach dem Wiener Kongress 1815 und der Vergrosserung des AmtsNach dem Wiener Kongress grenzte das erweiterte Amt Rossla nach 1815 an folgende Verwaltungseinheiten Norden Landkreis Eckartsberga Konigreich Preussen Provinz Sachsen Osten und Suden Amt Dornburg Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Sudwesten Amt Weimar Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Westen Amt Buttstadt Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Geschichte BearbeitenDer Burgbezirk Rossla vom 12 bis zum 15 Jahrhundert Bearbeiten Die Wasserburg Niederrossla in Rossla an der Ilm wurde wahrscheinlich im 12 Jahrhundert errichtet Zu dieser Zeit erfolgte ebenfalls die Unterscheidung des Orts in Ober und Niederrossla Als Erbauer der Burg wird der edelfreie Dietmar Diethmarus von Rossla angesehen der erstmals in einer Urkunde von 1119 erwahnt wurde Er entstammte dem frankischen Adelsgeschlecht der Reginbodonen und war der Stammvater der Niederadelsfamilie von Rossla Weitere Vertreter der Familie waren Lupf von Rossla 1191 Heinrich und Friedrich von Rossla 1221 bzw 1231 Ritter Wiederhold von Rossla 1241 Hugo von Rossla 1261 Hermann von Rossla 1264 und Heinrich von Rossla 1296 Nach dem Aussterben dieses letztmals 1371 urkundlich erwahnten Rittergeschlechtes ging die Burg in den Besitz der von Vitzthum uber welche sie bis 1447 besassen 1 Sie gelangte zunachst an Ritter Busso Vitzthum gest 1384 Seine Sohne teilten sich um 1400 das Erbe auf wodurch die Linie Vitzthum zu Rossla entstand Bussos Sohn Apel Vitzthum der Altere zu Rossla um 1400 1474 wurde als Raubritter der Brandmeister von Thuringen Er wird mitverantwortlich gemacht fur den Ausbruch des Sachsischen Bruderkrieges von 1446 bis 1451 welcher nach der Altenburger Teilung der wettinischen Lande ausbrach Als Folge dieses Krieges verloren die Vitzthums im Jahr 1447 die Burg und Apel Vitzthum der Altere zu Rossla wurde des Landes verwiesen Das Amt Rossla vom 15 Jahrhundert bis zum Wiener Kongress 1815 Bearbeiten Die Wasserburg Niederrossla fiel an Herzog Wilhelm III von Sachsen Er richtete in der Burg das Amt Rossla ein welches aus einem Rechnungs und Justizamt fur damals sieben Dorfer bestand Da Herzog Wilhelm III im Jahr 1482 kinderlos starb ging der Besitz an seine Neffen Ernst und Albrecht uber Diese vollzogen 1485 die Leipziger Teilung wodurch das Amt Rossla an die Ernestiner kam Bei diesen blieb es auch nach der Wittenberger Kapitulation 1547 Durch die Erfurter Teilung des ernestinischen Herzogtums Sachsen kam das Amt Rossla im Jahr 1572 an das Herzogtum Sachsen Weimar und 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg In dieser Zeit erfuhr das Amt Rossla eine Erweiterung Ihm unterstanden die Orte Nieder und Oberrossla Pfiffelbach Zottelstedt Mattstedt Wickerstedt Stadt Berg und Dorfsulza Zinspflichtig gegenuber dem Amt Rossla waren ausserdem die ernestinischen Orte Oberndorf Sulzbach Wormstedt Utenbach Stobra Neustedt Niederreissen Buttstadt und Rannstedt sowie die albertinisch kursachsischen Orte Eckartsberga Thusdorf Pfuhlsborn Oberreissen Rudersdorf Rehehausen und Darnstedt Nach dem Aussterben der Linie Sachsen Altenburg im Jahr 1672 kam das Amt Rossla bei der nun erfolgten Landesteilung an Sachsen Weimar zuruck Nach dem Tod des Christian Moritz von Hessler fielen die Ritterguter Burghessler und Klosterhaseler im kursachsischen Amt Eckartsberga an den Herzog von Sachsen Weimar heim und wurden seitens des Herzogtums unter die Verwaltung des Amtes Rossla gestellt Da das Kurfurstentum Sachsen zu Lebzeiten des Herzogs die beiden Guter beschlagnahmte kam es zu Streitigkeiten zwischen dem Kurfurstentum und dem Herzogtum 2 Im Jahr 1738 39 liess der Weimarer Herzog Ernst August I auf dem Boden der Vorburg der Wasserburg Niederrossla das barocke Jagdschloss Niederrossla erbauen Die Burg war Justiz und Rechnungsamt Mit der Vereinigung der Herzogtumer Sachsen Weimar und Sachsen Eisenach im Jahr 1741 gehorte das Amt Rossla seitdem zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Zum Amt gehorten in dieser Zeit neben den neun ursprunglichen Amtsorten der 1699 erstmals erwahnte Ort Sonnendorf das Freigut Wersdorf die Flur von Darnstedt der Ort Rannstedt ohne die zum kursachsischen Amt Eckartsberga gehorige Flur die Hoheit uber zwei Freihofe des kursachsischen Orts Niedertrebra das adlige Gut Eberstedt und die Vogtei Gebstedt mit den Orten Gebstedt Neustedt Reisdorf und dem Gehoft Schwabsdorf Das Amt Rossla von 1815 bis zur Auflosung 1850 Bearbeiten Durch die Auswirkungen des Wiener Kongresses wurde das Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1815 zum Grossherzogtum erhoben Damit verbunden waren etliche Gebietszugewinne u a Teile des Thuringer Kreises des Konigreichs Sachsen Dem Amt Rossla wurden die ehemaligen kursachsischen Orte Kodderitzsch Rannstedt Flur Niedertrebra mit Wustung Eschenroda alle vom Amt Eckartsberga und Darnstedt Ort ohne die Flur vom Amt Pforta angegliedert Von den angrenzenden sachsen weimarischen Amtern erhielt das Amt Rossla die Orte Flurstedt Obertrebra Oberndorf und Sulzbach aus dem Amt Dornburg den Ort Ossmannstedt aus dem Amt Weimar und den Grossteil vom 1818 aufgelosten Amt Heusdorf mit Heusdorf Herressen Nauendorf Schoten Weiterhin gehorte die Stadt Apolda zum Amtsgebiet Stadtsulza besass ein eigenes Stadtgerichts Kommissariat zu dem auch Berg und Dorfsulza und Sonnendorf gehorten 1849 50 erfolgte im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung Dabei wurden auch die im Amt bestehenden Patrimonialgerichte aufgehoben Das Amt Rossla kam mit anderen Amtern des Weimarer Kreises zum Verwaltungsbezirk Weimar II der auch als II Verwaltungsbezirk bezeichnet wurde und 1868 den Namen Verwaltungsbezirk Apolda erhielt 3 Fur die Jurisdiktion des aufgehobenen Amtes Rossla wurde dabei das Justizamt Apolda errichtet welches mit Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1 Oktober 1879 in Amtsgericht Apolda 4 umbenannt und gleichzeitig dem neu errichteten Landgericht Weimar unterstellt wurde 5 Der Sitz des Justizamts befand sich durch die Verlegung von Niederrossla seit 1850 im Rathaus Apolda Zum Gerichtsbezirk gehorten alle Orte des ehemaligen Amtes Rossla ausser Gebstedt mit Schwabsdorf Kodderitzsch und Pfiffelbach die 1850 dem Justizamt Buttstadt unterstellt wurden Der Amtsgerichtsbezirk Apolda wurde 1879 um einige Orte des aufgelosten Justizamts Dornburg erweitert Zugehorige Orte BearbeitenOrte die vor 1815 zum Amt Rossla gehorten Bearbeiten StadteStadtsulzaAmtsdorferBergsulza Dorfsulza Darnstedt nur die Flur Mattstedt Pfiffelbach Rannstedt Flur gehort ins kursachs Amt Eckartsberga Niederrossla Oberrossla Sonnendorf Wersdorf Freigut ohne Gerichte Wickerstedt ZottelstedtWeiterhin hatte das Amt die Hoheit uber zwei Freihofe im kursachsischen Niedertrebra Dorfer der Vogtei GebstedtGebstedt mit Gehoft Schwabsdorf Neustedt Reisdorf 6 Adlige OrteEberstedtOrte die ab 1815 zum Amt Rossla kamen Bearbeiten von anderen Amtern des Herzogtums Sachsen Weimar EisenachStadt Apolda unter der Gerichtsbarkeit der Universitat Jena Heusdorf vom Amt Heusdorf Nauendorf vom Amt Heusdorf Schoten vom Amt Heusdorf Herressen vom Amt Heusdorf Flurstedt vom Amt Dornburg Oberndorf vom Amt Dornburg Obertrebra vom Amt Dornburg Sulzbach vom Amt Dornburg Ossmannstedt vom Amt Weimar vom Konigreich SachsenDarnstedt Ort ohne die Flur vom Amt Pforta Kodderitzsch Exklave des Amts Eckartsberga Niedertrebra Exklave des Amts Eckartsberga Rannstedt nur die Flur Exklave des Amts Eckartsberga Weblinks BearbeitenDas Amt Rossla vor 1815 im Buch Geographie fur alle Stande S 35f Beschreibung des Amts Rossla nach 1815 ab S 141 f Orte des Amts Rossla nach 1815 auf S 55 f Der Amtsgerichtsbezirk Apolda in den Digitalen Sammlungen der Universitatsbibliothek Weimar S 383 f Geschichte des Amts Rossla auf der Homepage des NCC NiederrosslaEinzelnachweise Bearbeiten http www reginhards burgen de Burg 20Niederrossla html Abgerufen am 20 November 2014 Das Burghessler und Klosterhaseler im Buch Geographie fur alle Stande S 38 Orte des Verwaltungsbezirks Apolda im Gemeindeverzeichnis 1900 Der Amtsgerichtsbezirk Apolda in den Digitalen Sammlungen der Universitatsbibliothek Weimar S 383f Gesetz betreffend die nach Massgabe des Deutschen Gerichtsverfassungs Gesetzes vom 27 Januar 1877 im Grossherzogthume zu errichtenden ordentlichen Landesgerichte vom 8 Marz 1879 Reg Bl S 65 ff Reisdorf auf der Homepage von Bad Sulza Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Rossla Sachsen Weimar amp oldid 194582310