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Das Amt Dornburg war eine territoriale Verwaltungseinheit der Ernestinischen Herzogtumer Es wurde 1358 aus der Herrschaft Dornburg gebildet Das Amt gehorte von 1485 bis 1547 den Albertinern danach den Ernestinern Von 1572 bis 1603 gehorte es zum Herzogtum Sachsen Weimar ab 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg ab 1672 bis 1690 zum Herzogtum Sachsen Jena danach wieder zu Sachsen Weimar und seit 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Nach der Erhebung Sachsen Weimar Eisenachs zum Grossherzogtum im Jahr 1815 erfuhr das Amt Dornburg eine territoriale Veranderung Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1850 und der damit verbundenen Auflosung bildete das Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Herrschaft Dornburg 3 2 Amt Dornburg 1358 bis 1815 3 3 Amt Dornburg 1815 bis zur Auflosung 1850 4 Zugehorige Orte 4 1 Orte die vor 1815 zum Amt Dornburg gehorten 4 2 Orte die nach 1815 zum Amt Dornburg kamen 4 3 Orte die nach 1815 vom Amt Dornburg zum Amt Rossla kamen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Amt Dornburg zog sich mit seinem nordwestlichen Auslaufer vom Tal der Ilm uber die Ilm Saale Platte bis ins mittlere Tal der Saale im Osten Der sudwestliche Teil mit Oberndorf Krippendorf Gross und Kleinromstedt war bis 1815 16 durch die bis dahin zum Amt Kapellendorf gehorigen Orte Hermstedt und Stobra vom Hauptteil des Amts getrennt Weiterhin gehorte zum Amt Dornburg die Exklave Kunitz welche durch das Amt Jena von Dornburg getrennt war Zum Amtsgebiet gehorten weiterhin ein Teil des Tautenburger Walds der Gleissberg bei Kunitz und der Alte Gleisberg bei Graitschen an der Gleise Das Amtsgebiet liegt heute in der ostlichen Mitte des Freistaats Thuringen Der Nordwesten des ehemaligen Amts gehort heute zum Landkreis Weimarer Land der Sudosten zum Saale Holzland Kreis Kunitz und Krippendorf sind Ortsteile der kreisfreien Stadt Jena Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenSituation bis zum Wiener Kongress 1815Folgende Amter grenzten bis 1815 an das Amt Dornburg ohne Berucksichtigung von Exklaven ernestinischer Amter Norden Amt Rossla 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 zu Sachsen Weimar ab 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Nordosten Exklave Pfuhlsborn des Amts Tautenburg Exklave Niedertrebra des Amts Eckartsberga beide zum Kurfurstentum Sachsen ab 1806 Konigreich Sachsen Osten Amt Camburg 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 1680 und ab 1707 zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg 1680 1707 zum Herzogtum Sachsen Eisenberg Sudosten Amt Tautenburg Kurfurstentum Sachsen ab 1806 Konigreich Sachsen Amt Burgel 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1672 zum Herzogtum Sachsen Jena 1690 zu Sachsen Weimar ab 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Suden Amt Jena 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1672 zum Herzogtum Sachsen Jena 1690 zu Sachsen Eisenach ab 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Exklave der Kommenden Zwatzen und Lehesten zum Amt Eckartsberga Kurfurstentum Sachsen ab 1806 Konigreich Sachsen Sudwesten Amt Kapellendorf Stadt Erfurt 1508 wettinischer Pfandbesitz 1667 zum Herzogtum Sachsen Weimar ab 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Westen Amt Weimar Herzogtum Sachsen Weimar ab 1741 Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Nordwesten Amt Heusdorf 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 zum Herzogtum Sachsen Jena 1690 zum Herzogtum Sachsen Weimar ab 1741 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Weiterhin grenzte das Amt an folgende Exklaven ernestinischer Amter Suden Stiebritz zum Amt Heusdorf Sudwesten Vierzehnheiligen zum Amt Camburg Westen Wiegendorf zum Amt Kromsdorf Im Amt lag bis kurz nach 1815 die Exklave Stobra Hermstedt des Amts Kapellendorf welche das Amt Dorndorf in einen grosseren ostlichen und einen kleineren westlichen Teil trennte Beide Orte gingen nach 1815 im Amt Dornburg auf Der zum Amt Dornburg gehorige Ort Kunitz lag fast vollstandig im Amt Jena Situation nach dem Wiener Kongress 1815 und der Vergrosserung des AmtsNach dem Wiener Kongress 1815 grenzte das territorial veranderte Amt Dornburg an folgende Verwaltungseinheiten Westen und Norden Amt Rossla Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Osten Amt Camburg Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg ab 1826 Herzogtum Sachsen Meiningen Sudosten Amt Burgel mit Tautenburg Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Suden Amt Jena Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Sudwesten Amt Weimar Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Exklave Vierzehnheiligen des Amts Camburg Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg ab 1826 Herzogtum Sachsen Meiningen Geschichte BearbeitenHerrschaft Dornburg Bearbeiten Die Siedlung Dornburg wurde erstmals 937 nach dem Machtantritt der Liudolfinger als civitas Pfalz befestigte Siedlung urkundlich erwahnt Der Name der Siedlung Dornburg leitet sich aus der wahrscheinlich im 9 Jahrhundert als karolingische Reichsburg entstandenen Dornburg ab Im 10 Jahrhundert geriet sie gemeinsam mit der Burg Kirchberg bei Jena unter den Ottonen starker in die Reichspolitik Mit dem Ende des letzten Liudolfingers Heinrich II 1025 verlor die Pfalz Dornburg ihre Bedeutung sie blieb aber in Reichsbesitz Im Jahre 1083 erhielt Wiprecht von Groitzsch die Dornburg fur seine Verdienste von Konig Heinrich IV zu Lehen Spater war sie an die als Reichsministeriale eingesetzten Herren von Lobdeburg verlehnt die in einer verfalschten Urkunde 1221 1261 als Gerichtsherren auftreten Spatestens 1282 erhielten die Schenken von Vargula vom Kaiser Dornburg als Reichslehen obwohl diese schon zuvor Besitz im Umfeld der Burg hatten Der auf der Burg ansassige Familienzweig nannte sich in der Folgezeit Schenken von Dornburg Bis zum Thuringer Grafenkrieg 1342 46 konnten die Schenken Dornburg als Lehen halten Beim Verkauf an die Grafen von Schwarzburg und von Orlamunde wurde Dornburg im Jahr 1343 erstmals als Stadt mit Burgern genannt Noch im selben Jahr zwangen die Wettiner den neuen Besitzern die Lehnsherrschaft auf welche nach Ende des Krieges bestehen blieb Amt Dornburg 1358 bis 1815 Bearbeiten 1358 wurde Dornburg unter die direkte Verwaltung der Wettiner gestellt und mit einem Amtmann besetzt Das Amt Dornburg existierte bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts fast unverandert 1404 erhielt das benachbarte Amt Camburg einen eigenen Amtmann der seinen Sitz ebenfalls in Dornburg hatte Die beiden Amter Dornburg und Camburg wurden bis ins 17 Jahrhundert gemeinsam verwaltet Die Wettiner verpfandeten die Burg Dornburg in den Jahren nach 1358 des Ofteren so dass ein haufiger Besitzerwechsel stattfand Im Sachsischen Bruderkrieg 1451 wurde die alte Reichsburg belagert erobert und schwer beschadigt Auf ihren Grundmauern erbaute man wahrscheinlich danach das heute sogenannte Alte Schloss welches im 16 Jahrhundert einige grundlegende Umbauten erhielt Nach mehrfachen vorlaufigen Teilungen unter den Wettinern kam es 1485 durch die Leipziger Teilung zur endgultigen Trennung in die albertinische und die ernestinische Linie bei der die Amter Dornburg und Camburg an die Albertiner kamen Dabei wurde dem Amt Dornburg die Pflege Gleissberg mit den Dorfern Kunitz Golmsdorf Naura Beutnitz Loberschutz Laasan und Gniebsdorf angegliedert Bei einer Revision des Teilungsvertrages am 25 Juni 1486 in Naumburg kam die Pflege Gleissberg an den Kurfursten Ernst von Sachsen zuruck Nur Kunitz verblieb weiter beim damals albertinischen Amt Dornburg und bildete dadurch eine Enklave im ernestinischen Amt Jena 1 Die sachsische Erbprinzessin Elisabeth von Rochlitz 1502 1557 geborene Landgrafin von Hessen erhielt 1543 die albertinischen Amter Dornburg und Camburg nachdem sie auf ihr 1537 zugeteiltes Wittum Amter Rochlitz und Kriebstein verzichtete Nach der Wittenberger Kapitulation wurden die Amter Dornburg und Camburg 1547 den Ernestinern ubergeben Bei der Erfurter Teilung 1572 kamen sie an das Herzogtum Sachsen Weimar und bei dessen Teilung 1603 an das Herzogtum Sachsen Altenburg Nachdem die altere Linie Sachsen Altenburg im Jahr 1672 ausstarb wurde das Amt Dornburg bei der nun erfolgten Landesteilung dem Herzogtum Sachsen Weimar zugeteilt Das Amt Camburg kam hingegen an das Herzogtum Sachsen Gotha welches sich seitdem Sachsen Gotha Altenburg nannte Das durch Anfall eines Teils von Sachsen Altenburg vergrosserte Herzogtum Sachsen Weimar teilte sich im gleichen Jahr erneut wodurch das Amt Dornburg seit 1672 zum Herzogtum Sachsen Jena gehorte Nach dem Erloschen dieses Herzogtums im Jahr 1690 erfolgte erneut eine Landesteilung bei der das Amt Dornburg dem Herzogtum Sachsen Weimar zugeteilt wurde 2 Nachdem Herzog Ernst August von Sachsen Weimar 1717 aus dem Alten Schloss in Dornburg ausgezogen war wurde dieses Sitz der Verwaltung des Amtes Dornburg Mit der Vereinigung der Herzogtumer Sachsen Weimar und Sachsen Eisenach im Jahr 1741 gehorte das Amt Dornburg seitdem zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Amt Dornburg 1815 bis zur Auflosung 1850 Bearbeiten Durch die Auswirkungen des Wiener Kongresses wurde das Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1815 zum Grossherzogtum erhoben Damit verbunden waren etliche Gebietszugewinne u a Teile des Thuringer Kreises des Konigreichs Sachsen Dem Amt Dornburg wurden die ehemaligen koniglich sachsischen Orte Steudnitz Pfuhlsborn Exklave Grossheringen Exklave alle vom Amt Tautenburg und Lachstedt Exklave vom Amt Naumburg angegliedert Von den angrenzenden sachsen weimarischen Amtern erhielt das Amt Dornburg nach 1815 die Orte Hermstedt und Stobra aus dem Amt Kapellendorf den Ort Hainichen aus dem Amt Jena und den Ort Stiebritz vom aufgelosten Amt Heusdorf Die Amtsorte Flurstedt Oberndorf Obertrebra und Sulzbach wurden hingegen dem Amt Rossla angegliedert 1849 50 erfolgte im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung Dabei wurden auch die im Amt bestehenden Patrimonialgerichte aufgehoben Das Amt Dornburg kam mit anderen Amtern des Weimarer Kreises zum Verwaltungsbezirk Weimar II der auch als II Verwaltungsbezirk bezeichnet wurde und 1868 den Namen Verwaltungsbezirk Apolda erhielt 3 Fur die Jurisdiktion des aufgehobenen Amts Dornburg wurde dabei 1850 das Justizamt Dornburg errichtet zu dem der Grossteil des Amts und einige angrenzende Orte anderer Amter gehorten Mit Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1 Oktober 1879 wurde das Justizamt Dornburg aufgelost und die Orte zwischen den Amtsgerichten Apolda und Jena aufgeteilt 4 5 Zugehorige Orte BearbeitenOrte die vor 1815 zum Amt Dornburg gehorten Bearbeiten StadteDornburgAmtsdorferDorndorf Flurstedt Graitschen bei Burgel Weimarischer Anteil Grossromstedt Hirschroda Kleinromstedt Kosnitz Krippendorf Kunitz Exklave Naschhausen Oberndorf Obertrebra Sulzbach Utenbach Wilsdorf Wormstedt ZimmernBurgen und SchlosserDornburger SchlosserWustungenBernsroda bei Hirschroda Zeptritz Hermnitz und Krahndorf bei Utenbach Orte die nach 1815 zum Amt Dornburg kamen Bearbeiten von anderen Amtern des Herzogtums Sachsen Weimar EisenachHainichen 1822 vom Amt Jena Hermstedt vom Amt Kapellendorf Stiebritz 1818 vom Amt Heusdorf Stobra vom Amt Kapellendorf vom Konigreich SachsenGrossheringen Exklave des Amts Tautenburg Pfuhlsborn Exklave des Amts Tautenburg Steudnitz vom Amt Tautenburg Lachstedt Exklave des Amts Naumburg Orte die nach 1815 vom Amt Dornburg zum Amt Rossla kamen Bearbeiten Flurstedt Oberndorf Obertrebra SulzbachWeblinks BearbeitenDas Amt Dornburg vor 1815 im Buch Geographie fur alle Stande S 42f Beschreibung des Amts Dornburg nach 1815 ab S 126 f Orte des Amts Dornburg nach 1815 auf S 54 Der Amtsgerichtsbezirk Apolda in den Digitalen Sammlungen der Universitatsbibliothek Weimar S 383f Der Amtsgerichtsbezirk Jena in den Digitalen Sammlungen der Universitatsbibliothek Weimar S 25f Einzelnachweise Bearbeiten Ortsgeschichte von Kunitz und Laasan Die Jenaische Landesportion im Buch Geographie fur alle Stande S 6 Orte des Verwaltungsbezirks Apolda im Gemeindeverzeichnis 1900 Ministerial Bekanntmachung die Abgrenzung der geographischen Bezirke der vom 1 Oktober 1879 ab im Grossherzogthum bestehenden Amtsgerichte betreffend vom 24 April 1879 Reg Bl S 251 ff Plan fur die Organisation der Landesgerichte im Grossherzogthume Sachsen Weimar Eisenach auf dem Grunde des Deutschen Gerichtsverfassungs Gesetzes vom 27 Januar 1877 In Landtags Verhandlungen vom Jahre 1877 Erste Abtheilung Schriftenwechsel zwischen der Grossherzoglichen Staatsregierung und dem ein und zwanzigsten ordentlichen Landtage Weimar 1878 S 751 753 online Amter des Herzogtums Sachsen Altenburg 1603 1672 Amter seit 1603 Amt Altenburg Amt Camburg Amt Dornburg Amt Eisenberg Amt Grafenthal ab 1621 Amt Leuchtenburg Orlamunde Amt Probstzella ab 1645 Amt Roda Amt Ronneburg Amt SaalfeldErweiterung Coburger Land 1640 Amt Coburg Amt Hildburghausen Amt Neuhaus Amt Neustadt Amt Romhild Amt Sonneberg Amt SonnefeldErweiterung mit Teil der gefursteten Grafschaft Henneberg 1660 Amt Massfeld Amt Meiningen Amt Themar Kellerei Behrungen Hof zu Milz Kammergut Henneberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Dornburg amp oldid 216649255