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Die Seitenlinie Weimar Orlamunde der Askanier eines deutschen Hochadelsgeschlechts beherrschte ab dem 12 Jahrhundert die Grafschaft Weimar Orlamunde im heutigen Thuringen Wappen der askanischen Grafen von OrlamundeDie Grafschaft Orlamunde im Herrschaftsbereich der Askanier Siegfried II von OrlamundeEpitaph der Agnes von OrlamundeAusschnitt aus dem Epitaph Ottos VI im Kloster HimmelkronAusschnitt aus dem Epitaph Ottos X in der Kirche von Ludwigsstadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Pfalzgrafen bei Rhein 1 3 Askanische Linie 1 4 Albert Graf von Holstein 1 5 Die Meranische Linie 1 6 Der Grafenkrieg 1 7 Erloschen im 15 16 Jahrhundert 2 Askanische Grafen von Weimar Orlamunde 2 1 Orlamunder Linie 2 2 Weimarer Linie 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Seit dem 10 Jahrhundert hatten die Grafschaft Weimar und spater auch die damit vereinigte Grafschaft Orlamunde unter der Herrschaft des Adelsgeschlechts Weimar gestanden Am 13 Mai 1112 starb mit Ulrich II von Weimar und Orlamunde der letzte Graf von Weimar Orlamunde aus dem Geschlecht Weimar Pfalzgrafen bei Rhein Bearbeiten Kaiser Heinrich V behauptete den Heimfall dieses Grafengebietes als Lehngut an das Reich Die Pfalzgrafen bei Rhein Siegfried und Heinrich Sohne der Erbtochter Adelheid von Weimar Orlamunde aus dem Geschlecht der Weimarer beanspruchten das Gebiet als ihr Erbe was zu einem Erbfolgekrieg fuhrte Dabei kam es zwischen den Kaiserlichen und dem Pfalzgraf Siegfried mit seinen Anhangern 1113 zur Schlacht bei Warnstedt am Harz Der Pfalzgraf wurde verwundet und starb kurze Zeit darauf Im Laufe dieses Krieges wurde 1115 die Burg Orlamunde belagert Im selben Jahr besiegte jedoch die Pfalzgrafenpartei den Kaiser in der Schlacht am Welfesholz woraufhin die Belagerung von Orlamunde durch die Kaiserlichen aufgegeben werden musste Dieser Erbfolgekrieg wurde erst 1121 durch den in Wurzburg von Kaiser Heinrich V verkundeten Landfrieden beendet und brachte dem Pfalzgrafen bei Rhein Siegfried II den dauerhaften Besitz der Erblande Weimar Orlamunde Sein Nachfolger Wilhelm IV Pfalzgraf bei Rhein errichtete die erste Saalebrucke St Nicolaus in Orlamunde Er starb 1140 kinderlos als der Letzte der pfalzgraflichen Linie der askanischen Grafen von Orlamunde Askanische Linie Bearbeiten Als weiterer Nachkomme Ottos von Orlamunde in weiblicher Linie gelangte Albrecht der Bar kampflos in den Erbbesitz des Gebietes Albrecht der Bar setzte seinen Sohn Hermann I als Statthalter in Orlamunde ein Nach dem Tod des Vaters 1170 und der Teilung des askanischen Erbes unter den funf weltlichen Sohnen Albrechts wurde Hermann I reichsunmittelbarer Graf von Orlamunde Er starb am 19 Oktober 1176 Ihm folgte sein Sohn Siegfried III Dieser uberliess 1179 seine Besitzungen bei der kaiserlichen Burg Kayna dem Kaiser Friedrich I und erhielt dafur Guter im Orlagau Albert Graf von Holstein Bearbeiten 1194 liess Siegfried III die Kirche St Marie vor der Burg in Orlamunde feierlich weihen Er starb 1206 Sein Sohn Albert Graf von Holstein erbte die Grafschaft Orlamunde sein anderer Sohn Hermann II erbte die Grafschaft Weimar Letzterer versuchte den abwesenden Bruder die Grafschaft zu entreissen und es kam deshalb zwischen ihm und dem Schwiegervater Alberts dem Landgrafen von Thuringen zum Krieg Im Laufe dieses Krieges besetzte 1223 Landgraf Ludwig der Heilige im Interesse seines Schwagers Albert die Burg Schauenforst als Teil von Orlamunde und nahm Hermann II in Weimar gefangen liess ihn spater wieder frei 1227 kehrte Albert in sein Erbland Orlamunde zuruck Er starb 1245 kinderlos und wurde von seinem Bruder Hermann II beerbt der ihn gut zwei Jahre uberlebte Die Meranische Linie Bearbeiten Hermann II war der Gemahl von Beatrix der Erbtochter von Meranien 1272 starb Beatrix und die meranischen Guter wurden unter den Sohnen Hermanns II geteilt Otto III erhielt Weimar und Rudolstadt Damit wurde er zum Grunder der Weimarer Linie die in der Folge eigenstandig und nicht immer im Einvernehmen mit der bruderlichen Erblinie agierte was eine eklatante Schwachung gegenuber den erstarkenden Landgrafen aus dem Haus Wettin bedeutete Aus dem meranischen Erbe das er zunachst gemeinsam mit seinem Bruder verwaltete erhielt Otto die Herrschaft Plassenburg Hermann III erbte die Grafschaft Orlamunde stellte 1252 in Orlamunde eine Urkunde aus und nahm mit seinen Nachkommen dort dauernd seinen Sitz Damit wurde er zum Begrunder der Linie Orlamunde Daneben erhielt er das meranische Nordhalben Er starb 1283 in Orlamunde an der Pest 1310 starb Heinrich III der Sohn und Nachfolger Hermanns III und 1311 Heinrich IV Sohn Heinrichs III von Orlamunde auf dem Turnier zu Ravensburg 1331 grundete Heinrich V das Wilhelmiterkloster in Orlamunde Am 23 April 1344 verkaufte er Orlamunde an den Landgrafen Friedrich den Ernsthaften 1310 fiel die Herrschaft Berka von Rabenswalde an die Grafen von Orlamunde bei denen sie bis zum Verkauf 1370 an die Herren von Blankenhain blieb Der Grafenkrieg Bearbeiten Es folgte von 1342 bis 1346 der Thuringer Grafenkrieg In dessen Folge schlossen die Wettiner am 11 April 1346 den Frieden von Dresden mit den Grafen von Weimar Orlamunde Die Orlamunder mussten ihr Stammland den Wettinern als Lehen auftragen und verloren somit ihre Reichsunmittelbarkeit und ihre politische Selbstandigkeit Graf Hermann VI nach anderer Zahlweise Hermann VIII der Erbe von Weimar unterstellte sich 1365 der Lehensherrschaft der Wettiner Nach seinem Tod 1372 zogen diese Weimar als erledigtes Lehen ein Erloschen im 15 16 Jahrhundert Bearbeiten Eine auf Hermann III zuruckgehende Nebenlinie existierte noch in Lauenstein und Grafenthal Sie war in Magdala mit Schauenforst bis 1426 in Grafenthal bis 1427 in Lichtenberg und bis zuletzt in und um Lauenstein begutert aber vom wirtschaftlichen Niedergang gezeichnet Mit dem Enkel Ottos X dem kurbrandenburgischen Geheimen Rat Friedrich VI nach 1486 und dessen Tochter Katharina nach 1544 Nonne im Kloster Heiligkreuz bei Saalburg starben die letzten Namenstrager des Geschlechtes Askanische Grafen von Weimar Orlamunde Bearbeiten1112 1113 Siegfried I Pfalzgraf bei Rhein 1113 1124 Siegfried II 1124 1140 Wilhelm 1140 1170 Albrecht I der Bar 1167 1176 Hermann I 1176 1206 Siegfried III 1206 1245 Albrecht II zusammen mit seinem jungeren Bruder Hermann II regierte praktisch nicht 1206 1247 Hermann II Orlamunder Linie Bearbeiten 1247 1283 Hermann III Weimarer Linie Bearbeiten 1247 1285 Otto III 1285 1319 Hermann IV 1285 1305 Otto IV 1305 1340 Otto VI 1340 1365 Friedrich I 1365 1372 Hermann VI Personlichkeiten BearbeitenElisabeth 1327 Tochter von Hermann III Markgrafin von Meissen Agnes 1354 Tochter von Otto III Abtissin von Kloster Himmelkron Kunigunde 1382 Witwe Ottos VII Abtissin von Kloster Himmelthron Otto X 1403 aus spater Nebenlinie Herr zu Lauenstein und Schauenforst Helene von 1435 bis 1465 Abtissin des Klosters HofIm Kloster Himmelkron befinden sich Epitaphien mehrerer Familienangehoriger aus dem Hause Orlamunde darunter die Grabtumba des Klostergrunders Otto III und das Epitaph des letzten Orlamunder Grafen Otto VI auf der Plassenburg 1 Siehe auch Stammliste der AskanierLiteratur BearbeitenHelmut Hennig Die Grafen von Orlamunde ein fast vergessenes Geschlecht G Arzberger 2016 ISBN 978 3 927313 77 4 S 106 Rudolf Endres Orlamunde Grafen v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 591 Digitalisat C Chl Freiherr von Reitzenstein Regesten der Grafen von Orlamuende aus Babenberger und Ascanischem Stamm mit Stammtafeln Siegelbildern Monumenten und Wappen Historischer Verein fur Oberfranken Verlag Th Burger Bayreuth 1871 1896 Digitalisat Moritz Theodor Frommelt Geschichte des Herzogtums Sachsen Altenburg Leipzig 1838 A L J Michelsen Urkundlicher Ausgang der Grafschaft Orlamunde hauptsachlich nach Urkunden der Hofmann Heydenreichischen Handschrift Verlag Frommann 1856 Regesten und Urkunden uber die Kirche unserer lieben Frauen in Orlamunde In Publikationen des Vereins fur Geschichts und Altertumskunde in Kahla H C von Gabelentz Genealogische Tabellen und Regesten der Grafen von Orlamunde In Correspondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichte und Altertumsvereine 1867 Nr 6 10 Viktor Lommer Regesten und Jahrbucher der Stadt Orlamunde Paul Gotz Des Paulus Jovius pseud Chronik der Grafen von Orlamunde 1886 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon 1864 S 614ff Johann Wilhelm Holle Die Grafen von Orlamunde zu Blassenberg In Archiv fur Geschichte von Oberfranken Band 7 3 Heft Bayreuth 1858 S 1 14 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Askanier Linie Weimar Orlamunde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Orlamunde Literaturnachweise vom Schlossarchiv Wildenfels Genealogie Mittelalter Die askanischen Grafen von Weimar OrlamundeEinzelnachweise Bearbeiten Helmuth Meissner Stiftskirche ehemaliges Kloster und Schloss Himmelkron Munchen Berlin 1998 S 2 6 9 Normdaten Person GND 119536757 lobid OGND AKS VIAF 8200141 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Askanier Linie Weimar Orlamunde amp oldid 216077457