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Dieser Artikel behandelt das Adelsgeschlecht von der Gabelentz Zu Personen mit dem Namen Gablentz siehe Gablentz Gabelentz ist der Name eines alten meissnischen Adelsgeschlechts Die Herren von der Gabelentz gehorten zum vierten Heerschild Zweige der Familie bestehen bis heute Wappen derer von der GabelentzDa der Orts und Familienname Gablenz relativ haufig ist darf das Geschlecht von der Gabelentz nicht mit anderen alten Adelsgeschlechtern gleichen Namens in genealogischen Zusammenhang gebracht werden So hatten zum Beispiel die schlesische Familie Gablentz und die in Osterreich und Sachsen ansassigen niederlausitzer Gablenz andere Ursprunge Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Besitzungen 2 Wappen 3 Namenstrager 4 Grabstatten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Der Sitz der Herren von der Gabelentz auf Schloss PoschwitzVermutlich waren Godesalcus und Badericus de Gabelenze Angehorige der Familie die in einer Urkunde des Erzbischofs Adelgotus von Magdeburg bereits 1106 erscheinen 1 Ihr namensgebender slawischer Stammsitz der 1140 zerstort wurde soll bei Plotzkau gelegen haben Spater zogen Angehorige der Familie unter dem Schutz des Burggrafen Heinrich II von Magdeburg der zugleich Burggraf von Leisnig war in die Markgrafschaft Meissen Dort erwarben sie ein Gut bei Crimmitschau dem sie den Namen Gablenz heute ein Ortsteil von Crimmitschau gaben und 1276 die Herrschaft Poschwitz welches heute ein Stadtteil der Stadt Altenburg ist Dieser neue Stammsitz blieb noch bis zur Enteignung 1945 in Familienbesitz Nach Kneschke erscheint die Familie erstmals 1221 mit Georg von der Gabelentz der bei den meissnischen Markgrafen in hoher Gunst stand 2 Als erster gesicherter Angehoriger des Geschlechts erscheint Theodoricus de Gabelence im Jahre 1273 in einer Urkunde 3 Er erwarb durch Kauf das Gut Nobitz Die gesicherte Stammreihe beginnt mit Albrecht von der Gabelentz auf Poschwitz Burgmann zu Altenburg der 1376 bis 1392 urkundlich erscheint Ausbreitung und Besitzungen Bearbeiten Das heute bekannte Wappen mit dem Gabeleisen in der Spitze erschien erstmals 1394 Vorher zeigten die Siegel nur das einfache Heroldsbild mit der gesenkten Spitze Die Familie war im Pleissenland reich begutert Albertus von der Gabelentz war 1436 Abt im Kloster zu Altenburg Er versorgte auch das Kloster Pforta mit mehreren Einkunften 1438 kam Windischleuba in Familienbesitz Georg von der Gabelentz verkaufte 1529 dem sachsischen Kurfursten Johann dem Bestandigen das Burglehn zu Altenburg das die Familie seit Urzeiten besass Um diese Zeit wurde Hans von der Gabelentz kurbrandenburgischer Rat Er war unter anderem zu Kletzwalde besitzlich und begrundete eine Linie des Geschlechts im Herzogtum Preussen Sie erlosch aber bereits im Jahre 1657 mit dem Tod des koniglich schwedischen und polnischen Oberstleutnant Christoph Friedrich von der Gabelentz Anfang des 17 Jahrhunderts konnte die Herrschaft Lemnitz erworben werden Das dort Mitte des 18 Jahrhunderts errichtete Schloss wurde Stammsitz der Lemnitzer Linie Aus dieser Linie kam Friedrich von der Gabelentz 1794 Er war Kommandant der Festung Hohentwiel und Taufpate von Friedrich Schiller Auch Lemnitz blieb bis zur Enteignung 1945 im Familienbesitz 1749 liess Hieronymus Christoph von der Gabelentz das im Jahr 1712 abgebrannte Schloss Spree wieder aufbauen Ein bedeutender Vertreter der Familie war Hans Conon von der Gabelentz 1874 Er war herzoglich altenburgischer Minister und ein namhafter Sprachforscher Sein erster Sohn Hans Albert von der Gabelentz 1892 erhielt am 18 November 1859 zu Weimar von Grossherzog Carl Alexander von Sachsen Weimar Eisenach die Genehmigung seinen Namen und sein Wappen mit dem seiner Mutter einer geborenen von Linsingen vereinigen zu durfen Sein Sohn Hans Georg Conon von der Gabelentz 1893 war Professor fur ostasiatische Sprachen in Berlin Er fuhrte das Werk seines Vaters fort Am 27 Mai 1928 wurde in Poschwitz ein Familienverband gegrundet 1938 besass die Familie seit 550 Jahren ihr herrschaftliches Anwesen in Poschwitz 4 Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Silber eine gesenkte rote Spitze darin ein dreizinkiges silbernes Gabeleisen Auf dem Helm sind zwei rot silberne nach innen schraggeteilte Flugel Die Helmdecken sind rot silbern nbsp Wappen in Siebmachers Wappenbuch von 1605 nbsp Wappengrafik von Otto Hupp im Munchener Kalender von 1921Namenstrager BearbeitenGeorg Carl Gottlob von der Gablenz 1708 1777 preussischer Generalleutnant Leopold von der Gabelentz 1778 1831 Geheimrat altenburgischer Kanzler 5 und Skatpionier Hans Conon von der Gabelentz 1807 1874 Sprachforscher Georg von der Gabelentz 1840 1893 Sprachwissenschaftler und Sinologe Georg von der Gabelentz Schriftsteller 1868 1940 Unterhaltungsschriftsteller Hans von der Gabelentz 1872 1946 Kunsthistoriker Museumsdirektor und Schriftsteller Albrecht von der Gabelentz 1873 1933 Museumsdirektor Hanns Conon von der Gabelentz 1892 1977 Kunsthistoriker MuseumsdirektorGrabstatten Bearbeitenneuer Friedhof von Windischleuba in Thuringen in abgetrenntem Bereich im hinteren sudwestlichen Friedhofsteil mehrere Grabplatten und Grabdenkmaler derer von der Gabelentz und derer von Munchhausen Besitzer von Rittergut und Schloss WindischleubaSiehe auch BearbeitenGablenz Crimmitschau GeschichteLiteratur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1978 ISSN 0435 2408 Walter Bottger Gabelentz von der In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 2 Digitalisat Theodor Dobrucky 550 Jahre von der Gabelentz im Altenburger Land 1388 bis 1938 In Altenburger Heimatblatter Beilage der Altenburger Zeitung 7 Jg 1938 Nr 11 15 November 1938 S 89 91 Otto Hupp Munchener Kalender 1921 Buch u Kunstdruckerei Munchen Regensburg 1921 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Erster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1901 S 317ff Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 1 1896 Verlag von W T Bruer S 636 ff dlib rsl ru Reinhard von Flanss Die von der Gabelentz in Preussen In Zeitschrift des Historischen Vereins fur den Regierungsbezirk Marienwerder Druck von R Kanter Marienwerder 1882 Digitalisat Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 3 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1861 S 415 f books google deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gabelentz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wappen der Gablentz im Wappenbuch des Heiligen Romischen Reiches Nurnberg um 1554 1568 Wappen der Gabelentz in der Wappenrolle Wappen der Gabelentz im Wurttembergischen Adels und Wappenbuch Der Nachlass der Familie von der Gabelentz im Bundesarchiv Zentrale Datenbank NachlasseEinzelnachweise Bearbeiten Otto Hupp Munchener Kalender 1921 Buch u Kunstdruckerei AG Munchen Regensburg 1921 S 29 Diese Angabe kann jedoch nicht stimmen da der Erzbischof 1106 noch nicht regierte Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 3 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1861 S 415f Sachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden Nummer 250 Zeitschrift des Vereins fur Thuringsche Geschichte und Alterthumskunde 1938 Band 33 G Fischer Jena 1938 S 521 google de abgerufen am 3 Oktober 2021 Friedrich Herzog Sachsen Altenburg Hrsg Am Grabe meines lieben Geheimen Raths und Kanzlers Hans Karl Leopold von der Gabelenz Den trauernden Seinigen gewidmet am 10 Marz 1831 Hofbuchdruckerei Altenburg Hildburghausen 31 Marz 1831 S 1 f google de abgerufen am 3 Oktober 2021 Normdaten Person GND 123034523 lobid OGND AKS VIAF 5829900 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gabelentz amp oldid 236242842