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Das Hauptstaatsarchiv Dresden ist die grosste Abteilung des Sachsischen Staatsarchivs und bewahrt Kulturgut Es beinhaltet das Ministerialarchiv des Freistaates Sachsen sowie das Archiv der Zentralbehorden des Konigreichs und Kurfurstentums Sachsen Das Archiv Gebaudeensemble befindet sich im Regierungsviertel in der Inneren Neustadt in Dresden Aus einem 1702 begonnenen Geheimen Koniglichen Archiv wurde 1834 ein staatliches Archiv gegrundet das bis zum Neubau eines Ensembles aus Speicher und Verwaltung ein umfunktioniertes Theaterhaus Am Taschenberge nutzte Das in den 1910er Jahren errichtete Archiv Ensemble steht seit den 2000er Jahren unter Denkmalschutz Knapp einhundert Jahre spater 2006 2008 wurde ein weiteres Speichergebaude hinzugebaut Hauptstaatsarchiv DresdenStrassenansicht des Hauptstaatsarchivs von der Albertstrasse im Vordergrund das alte Magazingebaude rechts daneben das VerwaltungsgebaudeDatenOrt Dresden Innere NeustadtArchitekt Karl Ottomar Reichelt Karl Heinrich Koch ASP Schweger AssoziierteBauherr Konigreich Sachsen Land SachsenBaustil Historismus Jugendstil Moderne Neubauten 2008 Baujahr 1912 1915 2006 2008Koordinaten 51 3 35 7 N 13 44 49 4 O 51 059905555556 13 747055555556 Koordinaten 51 3 35 7 N 13 44 49 4 OHauptstaatsarchiv Dresden Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Zustandigkeiten Bestand 3 Geschichte 3 1 18 Jahrhundert bis 1945 3 2 Mai 1945 bis September 1990 3 3 Seit 3 Oktober 1990 3 4 Neugrundung einer Abteilung Elektronisches Archiv 4 Architektur Bauensemble der 1910er Jahre 4 1 Aussen 4 2 Innen 5 Architektur Neubauten in den 2000er Jahren 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise und FussnotenLage BearbeitenZwischen dem fruheren St Privatplatz der fruheren Duppelstrasse heute Archivstrasse und der St Privatstrasse auf einer Grundflache von rund 6500 m stehen die Gebaudeteile Verwaltung Speicher und Heizhaus 1 Sudostlich war bereits zur Bauzeit eine Flache fur einen spateren Erweiterungsbau vorgesehen Die Ensembleteile grenz t en nordostlich an das Konigliche Amtsgericht und nordwestlich an die Konigliche Bauschule Alle Bauten sind durch unterirdische Tunnel miteinander verbunden 2 Zustandigkeiten Bestand BearbeitenAls eines der grossten deutschen Staatsarchive verwahrt das Hauptstaatsarchiv Dresden Urkunden Amtsbucher Akten Zeichnungen Karten und Risse sowie elektronische und andere Datentrager aus elf Jahrhunderten deutscher Geschichte Die Grundlage der Tatigkeit bildet das Archivgesetz des Freistaates Sachsen Innerhalb des Sachsischen Staatsarchivs ist das Hauptstaatsarchiv Dresden zustandig fur das Archivgut der Ministerien des Freistaates Sachsen sowie der Gerichte Behorden und anderer offentlicher Stellen im ehemaligen Direktionsbezirk Dresden Das Hauptstaatsarchiv gliedert sich in drei Referate Referat 21 Zentrale Dienste Referat 22 Alteres und neueres Archivgut Mittelost Sachsen Referat 23 Neuestes Archivgut Mittelost Sachsen Der Bestand umfasst Stand Marz 2023 etwa 40 laufende Regalkilometer darunter Materialien der parlamentarischen Gebietskorperschaften bis 1952 und ihrer Vorganger der sachsischen Hof und Militarbehorden und der sachsischen Armee bis 1921 privater und staatlicher Wirtschaftsbetriebe sowie wirtschaftsleitender Einrichtungen mit Schwerpunkten in den Bereichen Elektrotechnik Elektronik Optik und Maschinenbau von Parteien und Organisationen wie das SED Bezirksparteiarchiv Dresden von ausgewahlten Vereinen sowie Nachlasse und Sammlungsgut und eine etwa 75 000 Medieneinheiten umfassende Bibliothek 3 In Hubertusburg unterhalt das Staatsarchiv ein Archivzentrum Referat 13 eine Zentralwerkstatt fur Erhaltung von Archiv und Bibliotheksgut ZErAB Sie hat die Aufgabe beschadigtes wertvolles Archivgut konservatorisch und restauratorisch zu bearbeiten oder entsprechende Auftrage an private Anbieter zu vergeben Das Archivzentrum ist ebenfalls fur die Anfertigung von Schutz oder Sicherungsmedien und die Verwahrung dieser Medien in Sondermagazinen zustandig Daruber hinaus koordiniert und priorisiert die ZErAB die Bestandserhaltungsmassnahmen des Staatsarchivs und stimmt sie mit denen des Bundes und der Lander ab Fur Interessierte werden regelmassig Fuhrungen durchgefuhrt 4 Geschichte Bearbeiten18 Jahrhundert bis 1945 Bearbeiten nbsp Historisches Archivgebaude am Taschenberge um 1888 das spater abgebrochen wurdeDas Staatsarchiv ging aus dem 1702 errichteten Geheimen Archiv hervor das im fruheren Komodienhaus am Taschenberg untergebracht war Weitere Dokumente lagerten auch im Finanzgebaude in der Schossergasse 2 In Folge einer 1831 durchgefuhrten Verwaltungsreform wurden zahlreiche Behorden des Konigreiches Sachsen aufgelost alle amtlichen Unterlagen wurden nun auf konigliche Order zu einem Hauptstaatsarchiv zusammengefasst welches 1834 zur Ubernahme des Schriftgutes offiziell gegrundet wurde Im Jahr 1888 zog das Archiv in das umgebaute Hauptzeughaus am Bruhlschen Garten um wo sich bereits die Konigliche Skulpturensammlung befand Die hier vorhandenen Lagermoglichkeiten reichten trotz Anpassungsmassnahmen jedoch nur fur rund zehn Jahre auch genugten die Lichtverhaltnisse die Raumfeuchtigkeit und der Brandschutz nicht den Anforderungen an eine sichere Bestandslagerung der teilweise hoch bedeutsamen Stucke So beschloss der sachsische Landtag im 1908 den Neubau eines eigenen Archivgebaudes fur den der Baurat Karl Ottomar Reichelt die Plane erstellte Den Entwurf bestatigten die Standekammern im Jahr 1912 so dass auf dem staatseigenen Gelande nun die Bautatigkeit beginnen konnte erster Spatenstich am 5 September 1912 Weil Baurat Reichelt aber im Dezember 1911 verstorben war fuhrten Karl Heinrich Koch sowie die Baurate Edmund Waldow und Conrad Canzler die Arbeiten nach den genehmigten Planen aus Der Bauschmuck stammt von den Bildhauern Rudolf Born und August Strohrigl 2 Erst nach Beendigung des Ersten Weltkriegs wurden die letzten Feinarbeiten ausgefuhrt und die Aktenbestande eingeraumt Die Ubergabe an die Offentlichkeit erfolgte am 7 Juni 1915 Der gesamte Neubau des Archivensembles kostete zusammen mit allen notwendigen zusatzlichen Abgaben 1 69 Millionen Mark wovon das Speichergebaude mit einer Million das teuerste Teil war 2 Die fruhere St Privatstrasse erhielt bald den neuen Namen Archivstrasse aus der Duppelstrasse wurde spater die er Albertstrasse Der aus dem markanten zwolfstockigen Magazinbau an der Albertstrasse dem vierstockigen Verwaltungsgebaude mit dem alten Lesesaal an der Archivstrasse und dem dahinterliegenden Heizhaus bestehende historische Gebaudekomplex ist denkmalgeschutzt Das Archiv war bis 1933 das einzige in der Rechtstragerschaft des Freistaates Sachsen befindliche Archiv Mai 1945 bis September 1990 Bearbeiten Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gingen die Archivalien in den Besitz des neu gegrundeten Landes Sachsen der mit der Bildung der DDR in mehrere Bezirke zerlegt wurde Das Archiv dessen Bestand kaum unter dem Bombardement Dresdens gelitten hatte befand sich nun im Bezirk Dresden Die hier beschaftigten Archivare sichteten weiterhin wichtige Dokumente und erschlossen sie Ab 1952 trug die Einrichtung den Namen Landeshauptarchiv Dresden 1965 erfolgte eine Namensanderung in Staatsarchiv Dresden Im Jahr 1967 wurde dem Staatsarchiv Dresden das Historische Bergarchiv Freiberg als Aussenstelle angeschlossen und als Sachsisches Landeshauptarchiv zusammengefasst 5 Es unterstand bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 der Staatlichen Archivverwaltung der DDR Seit 3 Oktober 1990 Bearbeiten Nach der Wiedererrichtung des Freistaats Sachsen wurde das Sachsische Landeshauptarchiv neben den Hausern in Leipzig 6 und Chemnitz eines der drei sachsischen Staatsarchive Mit der Grundung des Sachsischen Staatsarchivs wurde das Hauptstaatsarchiv mit Beginn des Jahres 2005 eine Dienststelle desselben und ist seit dem 10 Oktober 2007 die Abteilung 2 des Sachsischen Staatsarchivs nbsp Ausweichstandort im fruheren Gebaude der Sachsischen LandesbibliothekAm 6 Oktober 2006 startete der Neubau eines Magazingebaudes als Passivhaus an der Ecke Archivstrasse Erich Ponto Strasse sudlich neben den alten Archivgebauden Fast genau ein Jahr spater am 26 Oktober 2007 wurde das Richtfest gefeiert Nach der Fertigstellung des Neubaus erfolgte die Sanierung der historischen Bausubstanz mit Ausnahme des Heizhauses Der bisher nicht genutzte Lichthof im alten Magazinbau erhielt eine Glas Dachkonstruktion und wurde dadurch zu einem Atrium In der Albertstrasse entstand damit ein neuer Eingangsbereich Als Ausweichstandort bis zum Abschluss der Baumassnahmen diente die ehemalige Liegenschaft der Sachsischen Landes und Universitatsbibliothek Dresden in einem alten Kasernenbau der Albertstadt an der Dresdner Marienallee siehe Bild Am 17 Oktober 2011 wurde der neue Offentlichkeitsbereich im alten Magazingebaude zur Benutzung freigegeben 7 Die Ruckfuhrung der restlichen Archivalien vom Ausweichstandort an der Marienallee erfolgte bis Mitte November 2011 Die historischen Archivbauten aus den 1910er Jahren Bestandsgebaude wurden nach Eroffnung des neuen Speichers ebenfalls umgebaut und saniert 8 Neugrundung einer Abteilung Elektronisches Archiv Bearbeiten Mit zunehmender Digitalisierung der Behorden und von Archiven richtete die Landesregierung Sachsen im Jahr 2013 direkt im Hauptstaatsarchiv das Elektronische Staatsarchiv ein und eroffnete es am 25 Februar offiziell Die wichtigsten Aufgaben der neuen Abteilung sind die Archivierung von elektronischem Archivgut das es nur in dieser Form gibt Zu diesem Zweck mussten umfangreiche technische Massnahmen durchgefuhrt werden damit sowohl alte Anwendungen als auch neuestes digitale Unterlagen sicher und langfristig nutzbar bleiben Zur Realisierung entstand die Paket Technologie d h jede digitale Einheit wird zusammen mit selbsterklarenden Metadaten zu einem Datei Paket verpackt das unabhangig von sich andernden Betriebssystemen langfristig nutzbar bleibt Die technische Ubernahme der Paket in das Archiv ist ein komplexer Prozess Die Daten werden auf ihre Integritat validiert gepruft indexiert und zur Sicherheit redundant gespeichert Samtliche technischen Gerate fur das el sta werden von den Sachsischen Informatik Diensten SID in ihren Rechenzentren betreut Deren Hauptrechenzentrum befand sich anfangs in Dresden zog dann nach Lichtenwalde und hat jetzt seinen Standort in Kamenz 9 Im Bestand des el sta befinden sich u a die Ergebnisse von Volkszahlungen noch aus der DDR Zeit Videos Tondokumenten und Luftbilder Seit einigen Jahren werden auch die Webseiten der sachsischen Behorden und Gerichte archiviert neuerdings auch ausgewahlte Twitter Seiten Der Umfang bzw Bedarf der gespeicherten Unterlagen wird mit rund 80 Tera Byte angegeben Stand Marz 2023 9 Architektur Bauensemble der 1910er Jahre BearbeitenAussen Bearbeiten Der funfgeschossige Verwaltungssitz des Hauptarchivs war mittels eines mehrgeschossigen oberirdischen Verbindungsganges mit feuersicheren Turen schleusenartig verschlossen mit dem Speichergebaude verbunden Diesen Bautrakt schmuckte ein Dachreiter Im Erdgeschoss und weiteren Etagen befanden sich etliche Arbeitsraume eine kleine Handbibliothek eine gesonderte Kleiderablage ein Arbeitssaal Packraume eine Waschkuche eine Buchbinderei eine Fotografenwerkstatt und schliesslich im Dachgeschoss vier Dienerwohnungen Als Einzelbau folgte auf dem Hof ein Heizhaus Kesselhaus mit Heizerstubchen und Werkstatt welches auch das bereits vorhandene Amtsgericht und die Bauschule mit Warme und warmem Wasser versorgte 1 2 Das Magazingebaude mit einem funfeckigen unregelmassigen Grundriss hatte einen Keller daruber befanden sich elf Etagen inklusive einer ausgebauten Dachetage Die Gesamtbauhohe blieb unter den vorgegebenen 22 m Hauptsimshohe 2 Die Fenster zum Lichthof waren raumhoch und als Metall Sprossenfenster mit doppelter Verglasung gefertigt Die Fassadenflachen hier erhielten weisse Kachelverkleidungen und dezente geometrische Muster in Kontrastfarben Die Fassaden beider Hauptgebaude entlang der Strasse des Platzes sind mit angedeuteten Pfeilern aus Vorsatzbeton auf sandsteinverkleideten Sockeln versehen worden eine waagerechte Gliederung erfolgte durch weit vorgestreckte Simse Weiteren dezenten Schmuck bilden die ebenfalls mit Sandstein verkleideten Flachen zwischen den Fensterreihen Verwaltungshaus und die geziertem Kupferblech bekleideten Sturze Speicherhaus Sparsamer bildhauerischer Wappenschmuck der damals existierenden deutschen Herrschaftsgebiete an den Fassaden vollendete die schmuckenden Massnahmen am Verwaltungsgebaude die Wappen vom Konigreich Sachsen uber dem Haupteingang Meissen dem Thuringen der Oberlausitz und der Henneberg Am Speichergebaude sind zwolf Wappen platziert die die Kurwurde der Wettinischen Gebiete symbolisierten 2 An der sudostlichen Gebaudeecke befindet sich der Haupteingang durch den die Nutzer in eine gesonderte Eingangshalle gelangen konnen 2 Diesem folgt noch ein Torhauses uber dessen Portal das mit Festons eingerahmte sachsische Staatswappen angebracht ist daruber in einer flachen halbkreisformigen Nische der Schriftzug Hauptstaatsarchiv MDCCCCXVV Beiderseits neben dem Portal steht eine gemauerte Halbsaule obenauf ist ein sachsischer Lowe aus Sandstein postiert 10 Die Pultdacher wurden mit roten Biberschwanzen gedeckt 2 Das Ziegelmauerwerk des Heizhauses erhielt einen Graupelputz Rauhputz mit ausgesiebten Steinen und ist mit einem einfachen Ziegeldach gedeckt Der notwendige Schornstein wurde aus Rucksicht auf die Gesamtbauansicht und auf eventuelle Schmutzbelastungen durch das Innere des Speichergebaudes gefuhrt Sein Dachaustritt ist zwei Meter hoher als der First und er ist insgesamt 36 Meter hoch Wegen der einliegenden Wohnungen hat das Heizhaus eher das Aussehen eines einstockigen Wohngebaudes erhalten der Kesselraum fur zwei Hochdruckdampfkessel ist baulich als gesonderter Flugel ausgefuhrt darunter befand sich der Kohlelagerraum 2 Innen Bearbeiten VerwaltungsbauDie Haupteingangshalle erhalt durch hochgelegene Rundfenster seitliches Tageslicht sie ist zwei Etagen hoch Eine breite Marmor Treppe mit zehn Stufen fuhrt auf die Nutzebene in der ersten Etage Hier stehen in drei Wandnischen weisse Marmorbusten von Personen die sich um das Hauptstaatsarchiv verdient gemacht haben Staats und Finanzminister Ruger zum Zeitpunkt der Veroffentlichung 1916 waren noch keine weiteren Namen genannt 2 Unter der Haupttreppe befanden sich die Sanitarraume Im Sockelgeschoss gab es eine Hausmeisterwohnung mit einem zusatzlichen eigenen Ein Ausgang 2 nbsp Alter Lesesaal mit Aufgang zur GalerieDer Lese bzw Arbeitssaal bot dreissig Arbeitsplatze an drei grossen holzernen Tischen Die leicht erhohten Schmalseiten waren den Aufsichtspersonen vorbehalten Wande und Decken wurden mit Eichenholzplatten mit Intarsien bekleidet An der Eingangsseite zum Raum waren feuergesicherte Schranke zur kurzfristigen Ablage der bereitgestellten Materialien eingebaut Eine Galerie auf der Eingangsseite vervollstandigte das aufgelockerte Ambiente dieses Raums 2 Erwahnenswert bezuglich der Innenausstattung sind u a der Raum fur die Handbibliothek dessen Wande mit Fliesen verkleidet waren ein Direktorenzimmer drei Ratszimmer zwei Kanzleiraume ein Repertoriensaal sowie technische Werkstatten Fotografie Galvanoplastik Phonetik 2 Zur Beforderung des Schriftguts gab es im Verwaltungsbau einen elektrischen Aufzug mit einer Tragkraft von max 75 kg 2 Speichergebaude nbsp Blick in einen Magazinraum 2016Die Lagerraume in jeder Etage sind rechteckig mit einer Lange von rund 18 Meter im leicht spitzen Winkel zueinander gebaut und um einen Lichthof herumgefuhrt so dass sich ein Rundgang im Inneren ergab In den Zwickeln planten die Architekten Treppen Ausklopfraume kleinste Arbeitsraume und Toiletten 2 Die nutzbare Raumhohe betrug weniger als 2 50 m so dass die Archivare alle Ablagen ohne Leitern erreichen konnte Nur eine Plankammer in der siebenten Ebene ist mehr als sechs Meter hoch um die teilweise sehr grossen Plane und Risse bequem aufnehmen und betrachten zu konnen 2 nbsp Teilansicht der PlankammerIm Speichergebaude kamen aus Feuerschutzgrunden selbsttatig schliessende Metallturen und massive Decken zur Anwendung Eisenbetonstutzen durchziehen das gesamte Bauwerk 2 Eine gesonderte Zwangsbeluftung war nicht vorgesehen dafur gab es im Inneren zahlreiche Mauerdurchbruche und Schlitze zur leichten naturlichen Luftbewegung die Zwischenraume um den Schornstein wurden dafur effektiv genutzt 2 Die gesamte Ausstattung mit Regalen erfolgte durch individuelle Anpassung der Eisenkonstruktionen an Raumverhaltnisse und die Art der Archivalien Lieferant war der Metallwarenproduzent August Blodner aus Gotha 2 Zur Personen und Aktenbeforderung innerhalb des Speichers wurde ein Aufzug fur 500 kg Traglast eingebaut Zusatzlich gab es in den Umfassungen der vier Gebaudetreppen Aktenaufzuge in je einem kleinen Schacht 2 Architektur Neubauten in den 2000er Jahren Bearbeiten nbsp Neues Magazingebaude 2008 Der quadratische neue Magazinbau umfasst neun Stockwerke davon drei Untergeschosse und ist mit dem Untergeschoss des Verwaltungsgebaudes durch einen unterirdischen Gang verbunden Es handelt sich um ein rein funktionelles Bauwerk ohne jeglichen Bauschmuck mit hellen Backsteinfassaden der nach Planen und unter Leitung der Hamburger Architekten ASP Schweger Assoziierte errichtet wurde 8 Das Gebaude entstand in Passivhaus Bauweise aus Stahlbeton mit 30 cm dicken Aussenwanden ausgelegt fur enorme Traglasten rund 500 kg fur einen Kubikmeter Akten Die Hauptnutzflache betragt rund 6200 m Von den neun Stockwerken liegen drei im Keller Entlang der Strasse sind nur die oberen vier Geschosse mit Flachdach zu sehen In jeder Etage wurden in unregelmassiger Anordnung schmale hochrechteckige Fenster sparsam angeordnet Zu erkennen sind zwanzig angedeutete Bauachsen 11 Das neue Atrium im Erdgeschoss des historischen Magazinbaus ist der Kern des Offentlichkeitsbereiches der von den zweigeschossig mit Galerie eingerichteten Lesesalen umgeben wird Die daruberliegenden Geschosse dienen weiterhin als Magazin Im sanierten Verwaltungsgebaude hat seit Oktober 2011 auch das Sachsische Staatsarchiv seinen Sitz gefunden Der holzgetafelte historische Lesesaal im Verwaltungsgebaude dient als Veranstaltungsraum Alle durchgefuhrten Neu und Umbauarbeiten waren Ende 2010 abgeschlossen und kosteten 35 7 Millionen Euro 8 Personlichkeiten BearbeitenDirektoren seit der Grundung als Geheimes Archiv 1702 1834 Hauptstaatsarchiv 1702 1718 Johann Friedrich Reinhardt 1718 1725 Michael Heinrich Gribner 1725 1753 Adam Friedrich von Glafey 1753 1761 Georg Leberecht von Wilcke 1762 1765 Christian Gotthelf von Gutschmid 1765 1794 Karl Rudolph Grafe 1794 1832 Karl Gottlob Gunther 1833 1836 Ferdinand August Meissner 1836 1848 Friedrich Wilhelm Tittmann 1849 1879 Karl von Weber 1880 1882 Casar von Witzleben 1882 1906 Paul Hassel 1906 1919 Otto Posse 1919 1928 Woldemar Lippert 1928 1936 Hans Beschorner 1937 1958 Hellmut Kretzschmar 1959 1974 Horst Schlechte 1975 1994 Reiner Gross 1994 2004 Guntram Martin Mit der Grundung des Sachsischen Staatsarchivs 2005 wurde das Direktorenamt im Hauptstaatsarchiv abgeschafft Dienststellenleiter war von 2005 bis 2017 weiterhin Guntram Martin ab 10 Oktober 2007 in der Dienststellung Abteilungsleiter Seit dem 1 September 2017 wurde die Abteilung kommissarisch von Peter Wiegand geleitet der am 20 Marz 2018 offiziell zum Abteilungsleiter bestellt wurde 12 Am 3 Februar 2012 wurde Andrea Wettmann zur Direktorin des Sachsischen Staatsarchivs berufen 13 Weitere hier tatig gewesene Archivare Karlheinz Blaschke Hans Brichzin Theodor Distel Hubert Maximilian Ermisch Johannes Falke Ingrid Grohmann Agatha Kobuch Manfred Kobuch Wilhelm Ernst Tentzel Karl Eduard VehseLiteratur BearbeitenWoldemar Lippert Das Sachsische Hauptstaatsarchiv zu Dresden und sein Neubau In Archivalische Zeitung 3 Folge Band 2 Munchen 1925 S 41 60 Wolfgang Leesch Die deutschen Archivare 1500 1945 Band 1 Verzeichnis nach ihren Wirkungsstatten Saur Munchen u a 1985 ISBN 3 598 10530 4 S 45 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sachsisches Staatsarchiv Dresden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Hauptstaatsarchivs Dresden Abgerufen im Jahr 2023 Virtueller Rundgang durch das Archiv Abgerufen im Jahr 2023 Eintrag zum Sachsischen Staatsarchiv In dresden und sachsen de Abgerufen im Jahr 2023 Lorenz Beck Das Hauptstaatsarchiv Dresden und seine Militarbestande bis 1921 In erster weltkrieg clio online de Abgerufen im Jahr 2019 Einzelnachweise und Fussnoten Bearbeiten a b Koniglich Sachsisches Hauptstaatsarchiv in Dresden In Bildatlas zur Zeitschrift fur Bauwesen 1916 Blatt 48 49 zlb de a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Karl Heinrich Koch Der Neubau des Koniglich Sachsischen Hauptstaatsarchivs in Dresden In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 10 1916 Sp 485 510 zlb de Atlas Blatt 48 49 Hauptseite Info zur Abteilung 2 2023 abgerufen am 12 August 2023 SStA Zentrale Aufgaben Grundsatz gt Archivzentrum Hubertusburg 2023 abgerufen am 16 August 2023 Georg Piltz Kunstfuhrer durch die DDR 4 Auflage Urania Verlag Leipzig Jena Berlin 1973 S 501 Ansicht des sachsischen Staatsarchivs Abteilung Leipzig Abgerufen am 15 August 2023 Neuer Lesesaal des Hauptstaatsarchivs Dresden ab 17 Oktober 2011 fur die Benutzung geoffnet PDF 220 kB Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 23 September 2015 abgerufen am 6 Februar 2012 a b c Magazin des Staatsarchivs Dresden fertig In Bauhandwerk Magazin 2008 abgerufen am 12 August 2023 a b 10 Jahre Elektronisches Staatsarchiv el sta saxachiv hypothesis org abgerufen am 12 August 2023 Stockfoto zum Torhaus Abgerufen am 15 August 2023 Frontansicht der Hauptfassade In alamy de Abgerufen am 12 August 2023 Amtsubergabe im Hauptstaatsarchiv Dresden Abgerufen im Jahr 2019 Behordenleitung 2023 abgerufen am 12 August 2023 Normdaten Korperschaft GND 5094167 7 lobid OGND AKS LCCN n83223703 VIAF 139030461 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauptstaatsarchiv Dresden amp oldid 236986723