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Hermann Woldemar Lippert 17 Oktober 1861 in Dresden 10 Juni 1937 in Kotzschenbroda Niederlossnitz heute Radebeul war ein deutscher Archivar und Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenWoldemar Lippert war der einzige Sohn des Starkefabrikanten August Hermann Lippert 1818 1908 und seiner Frau Christiane Friederike Lippert geborene Bohmert 1832 1908 Lippert besuchte die Burgerschule seiner Heimatstadt und von 1873 bis 1881 ebendort die Kreuzschule Dann war er Einjahrig Freiwilliger im Grenadier Regiment Kaiser Wilhelm Konig von Preussen 2 Koniglich Sachsisches Nr 101 Vom Sommersemester 1882 an studierte er Geschichte Historische Hilfswissenschaften Deutsch Erdkunde und alte Sprachen an der Universitat Leipzig unter anderem bei Georg Voigt Wilhelm Arndt und Carl von Noorden Mit einer Arbeit uber Rudolf von Burgund wurde er am 16 Dezember 1885 in Leipzig zum Dr phil promoviert Sein Erstgutachter war Wilhelm Maurenbrecher Von 1886 bis 1887 arbeitete er unter Ernst Ludwig Dummler an der Monumenta Germaniae Historica Dafur zog er nach Wien wo er sich bei Theodor von Sickel mit Diplomatik beschaftigte Wegen ungewisser Zukunftsaussichten als Wissenschaftler und fehlender finanzieller Rucklagen zog er zunachst den Lehrerberuf vor Am 22 Oktober 1886 legte er das Staatsexamen fur das Lehramt an hoheren Schulen ab Von Ostern 1887 bis 1891 war er Gymnasiallehrer bzw Gymnasialoberlehrer am Wettiner Gymnasium Dresden Seit April 1891 war Lippert Archivsekretar am Hauptstaatsarchiv Dresden seit April 1893 Staatsarchivar seit August 1898 Archivrat seit August 1906 Regierungsrat und seit Dezember 1912 Oberregierungsrat bevor er schliesslich im Juli 1919 Geheimer Regierungsrat und Leiter des Sachsischen Hauptstaatsarchivs in Dresden wurde Unter seiner Leitung wurden dort erstmals Ausstellungen veranstaltet um die Schatze des Archivs grosseren Bevolkerungsteilen nahezubringen Die Themen waren 1921 Luther und die Reformationszeit 1922 Urkunden 1925 die Rheinlande und 1927 Geschichte des Dreissigjahrigen Krieges Am 31 Januar 1928 trat er in den Ruhestand und wurde Archivar des Familien Vereins Haus Wettin Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er Mitglied der NSDAP Die Universitat Leipzig erneuerte 1935 sein Doktordiplom in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Verdienste Lippert war Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften Bereits als Student trat er 1884 dem Verein Roter Lowe fur Geschichte und geschichtliche Hilfswissenschaften bei 1890 wurde er Mitglied des Sachsischen Altertumsvereins deren Vorstandsmitglied und Schriftfuhrer er 1903 wurde Von 1926 bis 1936 war er deren Vorsitzender und gleichzeitig Herausgeber der Vereinszeitschrift Neues Archiv fur sachsische Geschichte 1936 dann Ehrenmitglied des Vereins Ehrenmitglied wurde er auch in der Niederlausitzer Gesellschaft fur Anthropologie und Altertumskunde 1894 und der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften 1904 Seit 1905 war er ordentliches Mitglied der Sachsischen Kommission fur Geschichte Ausserdem war Lippert Mitglied und spater Vorsitzender der Historischen Gesellschaft in Dresden 1926 begrundete er den Verband Sachsischer Geschichts und Altertumsvereine mit und wurde erster Vorsitzender Er war Beirat des Gesamtvereins der Deutschen Geschichts und Altertumsvereine und Mitglied des Sachsischen Denkmalpflegerats Besonders verbunden fuhlte er sich neben seiner sachsischen Heimat auch der Niederlausitz Ich bin seit einem Vierteljahrhundert so eng mit ihr verwachsen dass sie mir wissenschaftlich auch eine Heimat ist neben unserer Mark Meissen 1 schrieb er 1918 Zahlreiche Vorarbeiten Lipperts uber die Niederlausitz haben es dem Historiker Rudolf Lehmann 1937 ermoglicht eine umfassende Gesamtdarstellung der Geschichte dieser Landschaft zu verfassen Neben Lipperts Ernennung zum Geheimen Regierungsrat erhielt er einige weitere Auszeichnungen Darunter waren Stand 1915 2 das Ritterkreuz I Klasse des sachsischen Albrechtsordens das Ritterkreuz IV Klasse mit der Krone des bayerischen Verdienstordens vom Heiligen Michael das Ritterkreuz des schwedischen Nordsternordens sowie der Kommandeursrang des tunesischen Nischan el Iftikhar Ordens nbsp Villa Kathe Lipperts Wohnsitz in NiederlossnitzLippert heiratete 1890 Wilhelmina Johanna Thecla Muller die 1898 starb 1899 ging er eine zweite Ehe mit Katharina Kathe Henriette Ina Pape ein mit der er in der Villa Kathe in Niederlossnitz wohnte Ihr Sohn Rudolf 18 April 1891 29 August 1918 fiel wenige Wochen vor Ende des Ersten Weltkrieges in Flandern Werke BearbeitenGeschichte des westfrankischen Reiches unter Konig Rudolf G Schmidt Leipzig 1885 Dissertation erweiterte Neuausgabe unter dem Titel Konig Rudolf von Frankreich Fock Leipzig 1886 Wettiner und Wittelsbacher sowie die Niederlausitz im XIV Jahrhundert Ein Beitrag zur deutschen Reichs und Territorialgeschichte Baensch Stiftung Dresden 1894 Uber das Geschutzwesen der Wettiner im 14 Jahrhundert Leipzig 1894 Woldemar Lippert und Hans Beschorner Hrsg Das Lehnbuch Friedrichs des Strengen Markgrafen von Meissen und Landgrafen von Thuringen 1349 1350 Teubner Leipzig 1903 Schriften der Koniglich Sachsischen Kommission fur Geschichte Band 8 Die deutschen Lehnsbucher Beitrage zum Registerwesen und Lehnrecht des Mittelalters Teubner Leipzig 1903 Nachdruck Scientia Verlag Aalen 1970 ISBN 3 511 00299 0 Briefwechsel 1747 1772 Kaiserin Maria Theresia und Kurfurstin Maria Antonia von Sachsen Teubner Leipzig 1908 Schriften der Koniglich Sachsischen Kommission fur Geschichte Band 14 Urkundenbuch der Stadt Lubben Band 1 Die Lubbener Stadtbucher 1382 1526 Baensch Stiftung Dresden 1911 Band 2 Die Lubbener Stadtrechnungen des 15 und 16 Jahrhunderts Baensch Stiftung Dresden 1919 Band 3 Die Urkunden der Stadt und des Amtes Lubben der Herrschaft Zauche Pretschen und Leuthen Baensch Stiftung Dresden 1933 Das Sachsische Hauptstaatsarchiv Sein Werden und Wesen Baensch Stiftung Dresden 1922 2 erheblich erweiterte Auflage Baensch Stiftung Dresden 1930 Urkundenbuch des Klosters Neuzelle und seiner Besitzungen Baensch Stiftung Dresden 1924 Richard Wagners Verbannung und Ruckkehr 1849 1862 Mit unveroffentlichten Briefen und Aktenstucken Aretz Dresden 1927 Meissnisch Sachsische Forschungen Zur Jahrtausendfeier der Mark Meissen und des Sachsischen Staates Baensch Stiftung Dresden 1929Literatur BearbeitenHans Beschorner Hrsg Archivstudien Zum siebzigsten Geburtstage von Woldemar Lippert Baensch Dresden 1931 Hans Beschorner Nachruf auf Woldemar Lippert Archivalische Zeitschrift Band 45 Bohlau Verlag Heft Dez 1939 Online Kunz von Brunn gen von Kauffungen Woldemar Lippert zum 60 Geburtstag 17 Oktober 1921 In Niederlausitzer Mitteilungen Band 15 S 91 ff Rudolf Lehmann Woldemar Lippert und die Niederlausitz In Niederlausitzer Mitteilungen Band 26 1938 S 1 15 Rudolf Kotzschke Woldemar Lippert 1861 1937 In Neues Archiv fur Sachsische Geschichte Band 58 1937 S 121 135 Wolfgang Leesch Die deutschen Archivare 1500 1945 Band 2 Biographisches Lexikon Saur Munchen u a 1992 ISBN 3 598 10605 X S 370 Kurt Wensch Reiner Gross und Manfred Kobuch Archivgeschichte und Genealogie In Reiner Gross und Manfred Kobuch Hrsg Beitrage zur Archivwissenschaft und Geschichtsforschung Bohlau Weimar 1977 Ahnentafel auf S 165 Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 1931 S 1758 f Wer ist s 1928 S 960 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Woldemar Lippert Quellen und Volltexte Literatur von und uber Woldemar Lippert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Woldemar Lippert in der Sachsischen Bibliografie Lorenz Beck Woldemar Lippert 1861 1937 In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Nachlass von Woldemar Lippert in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek DresdenEinzelnachweise Bearbeiten zitiert nach Rudolf Lehmann Woldemar Lippert und die Niederlausitz In Niederlausitzer Mitteilungen Band 26 S 3 Laut Adressbuch von Dresden und Vororten 1915 Teil VI S 352 Normdaten Person GND 117044547 lobid OGND AKS LCCN no97058115 VIAF 59851684 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lippert WoldemarALTERNATIVNAMEN Lippert Hermann Woldemar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Archivar und HistorikerGEBURTSDATUM 17 Oktober 1861GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 10 Juni 1937STERBEORT Radebeul Niederlossnitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Woldemar Lippert amp oldid 239320510