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Das Kloster Neuzelle lat Monasterium Nova Cella ist ein Zisterzienserkloster im Landkreis Oder Spree Die fruhere Abtei in der Gemeinde Neuzelle wurde im 13 Jahrhundert vom Haus Wettin gegrundet bestand bis 1817 und wurde von der Regierung Preussens sakularisiert Die Klosterguter gingen an das staatlich verwaltete Stift Neuzelle das bis zu dessen Verstaatlichung im Jahr 1955 bestand Im Jahr 1996 wurde die Stiftung Stift Neuzelle als Stiftung offentlichen Rechts des Landes Brandenburg neu errichtet 1 Die Klosterkirche St Maria Himmelfahrt ist Wallfahrtskirche und Pfarrkirche Zisterzienserpriorat NeuzelleKlosterkirche St Maria HimmelfahrtLage Deutschland Deutschland Brandenburg NeuzelleLiegt im Bistum GorlitzKoordinaten 52 5 26 N 14 39 8 O 52 090555555556 14 652222222222 Koordinaten 52 5 26 N 14 39 8 OOrdnungsnummernach Janauschek 682Patrozinium Maria Aufnahme in den HimmelGrundungsjahr 1268Jahr der Auflosung Aufhebung 1817Jahr der Wiederbesiedlung 2018 als Priorat von Heiligenkreuz Mutterkloster 1268 Kloster Altzella 2018 Stift HeiligenkreuzPrimarabtei Kloster MorimondKongregation Osterreichische ZisterzienserkongregationTochterkloster keineAm 2 September 2018 wurde der Konvent des Priorates Neuzelle kanonisch errichtet Das Priorat wurde von Monchen des osterreichischen Stiftes Heiligenkreuz besiedelt und ist von diesem abhangig 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Fruhe Neuzeit 1 3 19 bis 21 Jahrhundert 2 Klosterkirche 2 1 Architektur 2 2 Altare 2 3 Weitere Ausstattung 2 4 Orgel 3 Klausur 4 Stiftsgebaude 5 Garten 6 Die Neuzeller Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Das Kloster Neuzelle wurde am 12 Oktober 1268 von Markgraf Heinrich dem Erlauchten aus dem Haus Wettin im Gedenken an seine zwei Tage zuvor verstorbene Ehefrau Agnes gestiftet um die von den Piasten erworbenen Grundherrschaft zwischen Oder und Schlaube im Siedlungsgebiet der Sorben dem Christentum zu erschliessen wirtschaftlich zu entwickeln und zu nutzen Das Kloster Neuzelle war eine Ausgrundung des Mutterklosters Altzella Cella in Sachsen ein Konvent bestand seit 1281 Der Klosterkomplex Neuzelle wurde zwischen 1300 und 1330 auf einem in die Oderniederung ragenden Bergsporn errichtet auf dem vorher ein Plateau geschaffen wurde Die dreischiffige Hallenkirche der Abtei wurde im Stil der Backsteingotik in der fur die Gegend typischen Backsteinbauweise ausgefuhrt Im Mittelalter errichtete die Verwaltung des Klosters Neuzelle eine umfangreiche Grundherrschaft Uber 30 Dorfer in der Niederlausitz und einige in der Mark Brandenburg mit ihren Einnahmen und Frondiensten gehorten zur Klosterherrschaft Auch das Stadtchen Furstenberg Oder heute Teil von Eisenhuttenstadt sowie die Burg Schiedlo an der Neissemundung waren im Besitz der Zisterzienser Im Jahr 1429 drang wahrend der Hussitenkriege eine Heeresgruppe aus Bohmen ein und zerstorte neben der Stadt Guben auch das Kloster Neuzelle Da sich die Monche weigerten die Lehren des Reformators Jan Hus anzunehmen wurden sie gemartert ermordet oder verschleppt Seither werden sie als Martyrer verehrt insbesondere Abt Petrus 1408 1429 Unter Abt Nicolaus II von Bomsdorf 1432 1469 wurde das Kloster wiederaufgebaut wozu einige erbuntertanige Dorfer verkauft wurden Die Ausbildung der Kleriker erfolgte am Zisterzienserkolleg in Leipzig Fruhe Neuzeit Bearbeiten nbsp Ansicht der Klosterkirche von Sudost nbsp Ostansicht der KlosterkircheAls einziges Kloster in der Niederlausitz blieb Neuzelle in der Reformationszeit als eine konfessionelle Insel beim alten Glauben wahrend sich die bauerlichen Untertanen der Grundherrschaft des Klosters Neuzelle um 1550 der Lehre Luthers anschlossen Neue Anwarter kamen nun uberwiegend aus Nordbohmen und der katholischen Oberlausitz und studierten nach dem Noviziat an der Karls Universitat Prag Das Kloster wurde in die bohmische Ordensprovinz der Zisterzienser aufgenommen Als die Habsburger 1635 im Prager Frieden die Niederlausitz an das sachsische Haus Wettin abtraten musste der evangelische Kurfurst von Sachsen im sogenannten Traditionsrezess den Fortbestand des Klosters Neuzelle garantieren Es gehorte zu den Niederlausitzer Landstanden und war bis zu seiner Auflosung im Landtag vertreten Im Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Klosteranlage schwer beschadigt Zwei Jahre nach dem Westfalischen Frieden kehrten die Monche 1650 wieder zuruck und stabilisierten die Grundherrschaft Abt Bernardus liess zwischen 1655 und 1658 die wiederaufgebauten Gebaude von italienischen Kunstlern mit Fresken und Stuckaturen versehen Sein Nachfolger liess die Klosteranlage im Stil des suddeutschen Barocks umgestalten Die prachtige Barockisierung des Gebaudes liess die Raumstruktur der dreischiffigen Hallenkirche mit ihren eng gesetzten Pfeilern und den schmalen Seitenschiffen jedoch unverandert Die Verwaltung des Klosters stand in dieser Zeit unter dem Kanzler Johann Brusch von Neiberg Fast alle heute noch bestehenden Gebaude der Anlage sind durch den Umbau in der Barockzeit gepragt oder wurden in dieser Zeit erbaut Die Neuzeller Klosterkirche ist der Sakralbau mit der reichsten Ausstattung der Niederlausitz Siehe auch Liste der Abte von Neuzelle 19 bis 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Korpus des Wallfahrtkreuzes von Georg Schroter von 1948 auf dem Kreuzweghugel des Klostergelandes nbsp Klostergarten mit Orangerie nbsp Der Kirchturm von Westen gesehenAls Folge des Wiener Kongresses kam die sachsische Niederlausitz zu Preussen und das Neuzeller Kloster der Zisterzienser wurde 1817 durch Konig Friedrich Wilhelm III sakularisiert Im 19 Jahrhundert war einem Waisenhaus im Klosterbereich auch ein evangelisches Lehrerseminar bis 1922 angeschlossen Von 1934 bis 1945 war dort eine Aufbauschule fur Madchen im Rahmen der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten untergebracht Die Klostergebaude und der Grundbesitz wurden vom staatlichen Stift Neuzelle verwaltet Die ehemalige Konventskirche blieb katholisch und wurde ab 1947 zur Wallfahrtskirche fur die Glaubigen im deutschen Restteil des Erzbistums Breslau die von den traditionellen Wallfahrtsorten in Schlesien abgeschnitten waren Seither finden in jedem Jahr am Dreifaltigkeitssonntag Wallfahrten von Jugendlichen hierher statt 4 Am ersten Sonntag im September ist die Stiftskirche Ziel der Bistumswallfahrt des Bistums Gorlitz Dabei wird das Neuzeller Wallfahrtslied des Gorlitzer Holzbildhauers und Lieddichters Georg Schroter gesungen 5 Die ehemals katholische Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz wurde im Jahre 1817 zu einer evangelischen Pfarrkirche im Zuge der Einrichtung eines Lehrerseminars in den Klausurgebauden 6 Sie war zwischen 1730 und 1740 als Leutekirche erbaut und 1741 geweiht worden Ab 1934 beherbergten die Stiftsgebaude eine nationalsozialistische Eliteschule die NPEA Neuzelle zum Heranbilden von Fuhrernachwuchs Zu DDR Zeiten war im Kanzleigebaude eins von republikweit drei katholischen Priesterseminaren untergebracht Nach der Schliessung der Seminare in Huysburg und Neuzelle 1993 konzentriert sich die Ausbildung in Ostdeutschland auf das Priesterseminar Erfurt 7 1955 wurde das Stift Neuzelle verstaatlicht und diente bis 1985 als Institut fur Lehrerbildung 1996 wurde es in eine Stiftung uberfuhrt und bereits seit 1993 die in grossen Teilen erhaltene barocke Klosteranlage saniert 2004 wurden der barocke Klostergarten und die Orangerie nach aufwendiger Rekonstruktion wiedereroffnet Im November 2016 beschloss der Konvent der Zisterzienser der Abtei Stift Heiligenkreuz in Osterreich einer Einladung des Bischofs von Gorlitz Wolfgang Ipolt zu folgen und das Kloster Neuzelle bis zum 750 jahrigen Jubilaum des Klosters 2018 wiederzubesiedeln Dabei sollen dem Grundungskonvent zunachst acht Monche angehoren 8 Die ersten vier Monche ubersiedelten im August 2017 nach Neuzelle unter ihnen der kunftige Prior P Simeon Wester OCist 9 Am 2 September 2018 wurde das Priorat Neuzelle kanonisch errichtet In den folgenden Jahren soll ein Klosterneubau im naheren Umfeld von Neuzelle entstehen 10 voraussichtlich in Treppeln 11 Am 14 Januar 2021 stimmte der Haushalts und Finanzausschuss des Potsdamer Landtages dem Verkauf des ehemaligen Forsthauses Treppeln an das Priorat Neuzelle zum Zweck eines Klosterbaus zu Damit steht dem Bau des neuen Zisterzienserklosters nichts mehr im Weg 12 Am 1 September 2019 wurden der Neuzeller Pfarrei Beata Maria Virgo zwei in Eisenhuttenstadt gelegene Kirchen angeschlossen die Kirche Heiligstes Herz Jesu in Furstenberg und die 1994 eingeweihte Kirche Heilig Kreuz in Schonfliess die zuvor eine eigene Pfarrei bildeten 13 Klosterkirche Bearbeiten Hauptartikel Stiftskirche St Marien Neuzelle Architektur Bearbeiten Die Kirche entstand aus dem Umbau einer dreischiffigen gotischen Hallenkirche von sieben Jochen im Barockstil vom Anfang des 18 Jahrhunderts bis 1741 Das Aussere wurde bis auf die Nordwand verputzt und die Strebepfeiler zu kraftigen Wandvorlagen mit Kapitellen umgewandelt Daruber wurde ein hohes verkropftes Wandgesims angeordnet Im Westen wurde eine Vorhalle mit konvex geschwungener Fassade und prunkvollem Portal hinzugefugt Daruber entstand ein Uhrenturm Der vorhandene Glockenturm der gotischen Kirche wurde 1720 30 erhoht und mit einer geschweiften Haube versehen Nach Osten wurde ein halbkreisformig geschlossener Chor mit Dachreiter angebaut An der Chornordseite entstand 1725 ein Sakristeianbau mit Spiegelgewolben Die sechseckige Josephskapelle an der Sudseite des Langhauses entstand um 1730 40 nbsp Inneres der Klosterkirche nbsp Gotischer Spitzbogen und GewolbeansatzIm Innern war die gotische Raumform bereits nach der Zerstorung im Dreissigjahrigen Krieg verandert worden Unter den erhaltenen gotischen Gewolben wurde 1654 58 ein Tonnengewolbe mit Stichkappen eingezogen Die Gewolbe Pfeiler und Wande erhielten uberreiche ornamentale und figurliche Stuckdekorationen von Johann Bartholomaus Cometa Davon hervorzuheben sind die Statuen der zwolf Apostel auf den Volutenkapitellen der Pfeiler die Festons an den Pfeilern und Wanden sowie Grotesken und Busten Die Stukkaturen wurden prachtig erganzt durch Gewolbe und Wandmalereien mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament in den Gewolben der Schiffe datiert 1654 58 und an der oberen Zone beider Seitenschiffe mit Szenen aus dem Leben Christi signiert durch Johannes Vanet Vanetti Im Zuge der Barockisierung wurden die Wand und Deckenmalereien durch Georg Wilhelm Neunhertz und seine Werkstatt erganzt Im Chor wurden zwei Gewolbefelder 1740 bemalt die Wandmalereien in der Vorhalle entstanden in den Jahren 1725 30 Weitere Wandmalereien an der unteren Fensterzone der Seitenschiff wurden 1728 31 geschaffen Illusionistische Kuppelmalereien in der Josephskapelle entstanden 1735 und die Deckenmalereien in der Sakristei in den Jahren um 1730 Altare Bearbeiten Das Innere der Klosterkirche wurde glanzvoll ausgestattet durch Meister der Wessobrunner Schule unter Leitung von Mitgliedern der Kunstlerfamilie Hennevogel Der prachtvolle Hochaltar wurde 1740 41 durch Johann Wilhelm Hennevogel in Stuckmarmor erbaut Er zeigt einen figurenreichen Aufbau mit einer Emmaus Gruppe am Tabernakel Das Altarbild zeigt die Himmelfahrt Mariae aus der Schule des Michael Willmann aus der Zeit um 1740 Elf weitere Nebenaltare von denen sechs Johann Wilhelm Hennevogel zugeschrieben werden entstanden um 1730 40 in Holz oder Stuckmarmor Im Marienaltar ist eine spatgotische Schnitzfigur einer Madonna aus dem 15 Jahrhundert eingefugt Besonders hervorzuheben ist der wertvolle Taufaltar von 1730 aus vergoldetem Holz der aus der Schule des J Wentzl Low stammt In der Josephskapelle befindet sich ein Altar mit einem Gemalde der Heiligen Familie In der Sakristei sind zwei Stifteraltare aus der Zeit um 1730 untergebracht Weitere Ausstattung Bearbeiten Die reichgeschnitzte Kanzel mit figurlichem und ornamentalem Schmuck wurde 1728 geschaffen Die Taufe entstand aus Marmor in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts und besitzt einen holzernen Deckel Das reichgeschnitzte Gestuhl im Mittelschiff entstammt der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts in den Seitenschiffen befindet sich Gestuhl aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Weiterhin sind vier Beichtstuhle in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts entstanden An der Nordwand stehen sechs Beichtstuhle aus der Zeit um 1800 von Andreas Nerse Zwei Weihwasserbecken aus Marmor stammen wie die Altarschranken aus Schmiedeeisen aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Ein vergoldeter Abtsstuhl wurde 1733 geschaffen Zwei Kredenztische entstanden 1739 und 1741 Zu erwahnen ist schliesslich eine uberaus reiche Ausstattung mit liturgischen Gefassen Leuchtern Paramenten und liturgischen Gewandern Das Kloster besitzt daruber hinaus eine Bibliothek und eine Gemaldesammlung Orgel Bearbeiten nbsp Sauer Orgel 1906Die reich ornamentierte Orgelempore wurde in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts geschaffen und zeigt an der Brustung sechs musizierende Putten Das Prospekt der grossen Orgel der Stiftskirche von Andreas Nerse stammt aus dem Jahr 1806 Das jetzige Instrument baute der Orgelbauer Wilhelm Sauer aus Frankfurt a d Oder 1906 in das Gehause ein op 981 Es hat 24 Register auf zwei Manualen und Pedal die Traktur ist pneumatisch und betatigt Kegelladen Das Klangbild der Orgel wird als spatromantisch sinfonisch bezeichnet die dynamischen Qualitaten insbesondere durch Streicher und Flotenstimmen fein tarierbar werden besonders hervorgehoben Zwischen 1999 und 2001 wurde die Orgel von der Orgelwerkstatt Christian Scheffler aus Sieversdorf umfassend restauriert 14 Dabei wurden die neobarocken Anderungen der Firma W Sauer Orgelbau Frankfurt Oder von 1954 ruckgangig gemacht und die Orgel in ihren Originalzustand zuruckgefuhrt 15 2014 wurde eine Ausreinigung vorgenommen 16 Disposition I Hauptwerk C f31 Bordun 16 2 Principal 8 3 Gambe 8 4 Fiute 8 5 Gemshorn 8 6 Rohrflote 8 7 Rohrflote 4 8 Octave 4 9 Rauschquinte II 2 2 3 10 Cornett II III11 Trompete 8 II Manual C f312 Lieblich Gedackt 16 13 Geigenprincipal 8 14 Concertflote 8 15 Salicional 8 16 Gedackt 8 17 Traversflote 4 18 Fugara 4 Pedal C d119 Subbass 16 20 Principal 16 21 Violon 16 22 Principal 8 23 Gedackt 8 24 Posaune 16 Koppeln II I I P II P Spielhilfen Feste Kombinationen mf f tutti elektrischer Zweitspieltisch mit elektronischer SetzeranlageKlausur Bearbeiten nbsp KreuzgangDie ursprunglich als Backsteinbau errichtete Klausur ist eine fast vollstandig erhaltene Dreiflugelanlage um einen quadratischen Hof an der Nordseite der Kirche Vier Kreuzgangflugel zu je sieben Jochen sind mit ornamentalen und figurlichen Schlusssteinen und Konsolen versehen Vor der Mitte des Nordflugels ist ein polygonales sterngewolbtes Brunnenhaus angeordnet Die Anlage stammt im Kern aus der Zeit vom Ende des 13 bis zum Anfang des 14 Jahrhunderts Der Ostflugel ist ein Bau des 14 Jahrhunderts mit Gewolben aus der Zeit nach 1380 Nach einem Brand von 1429 wurde der Neubau des Nordflugels mit reichen Netzgewolben im ehemaligen Refektorium und Kapitelsaal ausgestattet Ausserdem wurde der Westflugel mit Stern und Netzgewolben um 1450 neu errichtet Stiftsgebaude Bearbeiten nbsp Hauptportal des StiftsbezirksDer mittelalterliche Klausurbereich wurde im 18 Jahrhundert erheblich durch den Bau von Reprasentations und Verwaltungsgebauden um den sudlich und westlich der Klosterkirche angelegten Stiftshof erweitert Zu erwahnen sind der Furstenflugel an der Nordseite das Altangebaude mit Hauptportal und die ehemalige Stiftskanzlei an der Westseite sowie Wirtschaftsgebaude an der Sudseite Die Ostseite blieb unbebaut und ist zu den Stiftsgarten geoffnet Der Furstenflugel aus dem letzten Viertel des 18 Jahrhunderts ist ein zweigeschossiger Putzbau mit Kolonnade Sudlich schliesst sich das Altangebaude von 1727 an Dabei handelt es sich um einen eingeschossigen Putzbau der hofseitig mit einer toskanischen Kolonnade versehen ist Das schmiedeeiserne Dachbrustungsgitter stammt von 1744 An der Sudseite befindet sich das mit einem Emmausrelief und figurlicher Plastik reich gegliederte Hauptportal des Stiftsbezirks das auf 1736 datiert ist und in einer Achse mit dem westlichen Hauptportal der Kirche liegt Die ehemalige Stiftskanzlei ist ein zweigeschossiger Putzbau von 13 Achsen mit einem auf 1723 datierten Sandsteinportal und einem Hauptraum mit Stuckdecke Die ehemaligen Wirtschaftsgebaude an der Sud und Westseite der Stiftshofes sind zweifluglige zweigeschossige Putzbauten die im Kern aus dem 18 Jahrhundert stammen Im sudostlichen Bereich des Stiftshofes befindet sich die ehemalige Sommerabtei ein zweigeschossiger zwolfachsiger Putzbau Garten BearbeitenDer barocke Klostergarten wurde nach vollstandiger Wiederherstellung am 10 Juni 2022 wiedereroffnet 17 Die Neuzeller Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab BearbeitenVon 1751 bis 1753 schuf der aus Bohmen stammende Kunstler Joseph Felix Seifrit im Auftrag Abt Gabriels ein Ensemble lebensgrosser bemalter Holzskulpturen die in funfzehn Szenen verteilt auf funf Buhnenbilder die Passion und die Auferstehung Jesu Christi darstellen 18 Diese Andachtsbilder dienten der Betrachtung Bis ins 19 Jahrhundert wurden sie in der Fastenzeit in der Klosterkirche aufgestellt 1997 wurden auf dem Dachboden der Klosterkirche 229 der ursprunglich 242 eingelagerten Stucke wiedergefunden und von 2011 bis 2014 im Brandenburgischen Landesamt fur Denkmalpflege in Wunsdorf restauriert 19 Ein Teil des Ensembles ist im Museum Himmlisches Theater die Neuzeller Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab ausgestellt das im Marz 2015 eroffnet wurde 20 Der Neuzeller Passionszyklus steht in der Tradition der Heiligen Graber und gilt in Bezug auf die Vielgestalt und kunstlerische Qualitat als in Europa einzigartig 21 Literatur Bearbeiten Auswahl nach Erscheinen geordnet W Bollert Das Cistercienserkloster Neuzelle in der Nieder Lausitz In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 4 1901 Sp 205 224 zlb de Atlas Tafel 25 27 Wilhelm Oelmann Das Stift Neuzelle Untersuchungen zur Quellenkunde und Besitzgeschichte eines ostdeutschen Zisterzienserklosters Greifswald 1937 Wilhelm Oelmann Die Entwicklung der Kulturlandschaft im Stift Neuzelle Landshut 1950 Heinrich Trost Beate Becker Horst Buttner Ilse Schroder Christa Stepansky Die Bau und Kunstdenkmale der DDR Bezirk Frankfurt Oder Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1980 S 170 185 Ernst Badstubner Kloster Neuzelle Deutscher Kunstverlag Munchen 1985 2002 Walter Ederer Klaus Reinecke Hrsg Sein Grab wird herrlich seijn Das heilige Grab von Neuzelle und seine Passionsdarstellungen von 1751 Schnell und Steiner Regensburg 1998 ISBN 3 7954 1173 4 Ausstellungskatalog Winfried Topler Das Kloster Neuzelle und die weltlichen und geistlichen Machte 1268 1817 Studien zur Geschichte Kunst und Kultur der Zisterzienser Band 14 Berlin 2003 ISBN 3 931836 53 3 Alexander Niemann Gartenanlage des Klosters Neuzelle In Weissbuch der historischen Garten und Parks in den neuen Bundeslandern Herausgegeben vom Bund Heimat und Umwelt in Deutschland Bonn 2005 ISBN 3 925374 69 8 S 57 f Alexander Niemann Die barocke Gartenanlage des Klosters Neuzelle ihre Geschichte und Restaurierung In Kreiskalender fur den Landkreis Oder Spree 2005 12 Jg Beeskow 2004 S 12 19 Alexander Niemann Kloster Neuzelle Der Klostergarten Probleme und Moglichkeiten der Wiederherstellung eines Gartendenkmals In Brandenburgische Denkmalpflege Jahrgang 15 2006 Heft 1 S 69 81 ISSN 0942 3397 Alexander Niemann Die Wiederherstellung des Klostergartens Neuzelle In Gubener Heimatkalender 2007 51 Jg Guben 2006 S 63 68 Alexander Niemann Der barocke Garten des Klosters Neuzelle und seine Wiederherstellung In Das Zisterzienserkloster Neuzelle Bestandsforschung und Denkmalpflege Arbeitshefte des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologischen Landesmuseums Heft 15 Lukas Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 86732 005 4 S 50 116 Zugleich Redaktion der gesamten Publikation Winfried Topler Zisterzienser Abtei Neuzelle 3 erweiterte u aktualisierte Auflage Konigstein im Taunus 2010 ISBN 978 3 7845 1025 5 Die Blauen Bucher Alexander Niemann Pflanzen und Gartenliteratur Garten Orangerie und Bibliothek des Klosters Neuzelle in der Niederlausitz In Georg Schrott Manfred Knedlik Hrsg Klosterliche Sammelpraxis in der fruhen Neuzeit Verlag Traugott Bautz Nordhausen 2010 ISBN 978 3 88309 564 6 S 257 323 Religionsgeschichte der fruhen Neuzeit Band 9 Gisela Rieck Die Monche sind zuruckgekommen Neuzelle ist nach 200 Jahren wieder ein Zisterzienserkloster In Cistercienser Chronik Band 125 2018 S 539 547 Wolfgang de Bruyn Dem Himmel nahe 750 Jahre Kloster Neuzelle 1268 2018 Sandstein Verlag Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 389 6 S 153 180 Eef Overgaauw Tilman Schladebach Hrsg Zisterzienser auf Papier und Pergament Handschriften aus dem Zisterzienserkloster Neuzelle in der Staatsbibliothek zu Berlin Verlag fur Berlin Brandenburg Berlin 2020 ISBN 978 3 947215 78 2 Alexander Niemann Klostergarten und Denkmalpflege die Wiederherstellung der Garten des Klosters Neuzelle in Brandenburg In Volkmar Eidloth Petra M Martin Hrsg Barocke Klostergarten Gartenhistorische Bedeutung und gartendenkmalpflegerische Herausforderung Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2022 ISBN 978 3 7995 1555 9 S 79 92 Arbeitsheft 44 Landesamt fur Denkmalpflege im Regierungsprasidium Stuttgart Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Neuzelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stiftung Stift Neuzelle Neuzelle cistercensi info Katholisches Pfarramt Neuzelle Stiftskirche und Klostergarten youtube com Video Zisterziensisches Leben im Kloster Neuzelle Informationsseite zur geplanten Wiederbesiedlung Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09115044 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Let s Talk Landscape Der Podcast zur Landschaftsarchitektur 53 Klostergarten Neuzelle Gartendenkmalpflege in historischen Anlagen mit Alexander Niemann anchor fm Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Gesetz uber die Errichtung einer Stiftung Stift Neuzelle Stift Neuzelle Gesetz StNeuzG brandenburg de abgerufen am 16 Januar 2018 Tochter Kloster in Neuzelle gegrundet Nicht mehr online verfugbar Berliner Morgenpost 3 September 2018 archiviert vom Original am 4 September 2018 abgerufen am 9 Juli 2020 Monche von Neuzelle konnen auf dauerhafte Bleibe hoffen Ende des Provisoriums in Sicht Domradio 15 Januar 2018 abgerufen am 16 Januar 2018 Rudolf Grulich Maria Mutter Friedenshort Das Neuzeller Wallfahrtslied PDF Nidda 2008 abgerufen am 19 Juli 2018 Thomas Backhaus Maria Mutter Friedenshort In Tag des Herrn 2008 Ausgabe 35 abgerufen am 19 Juli 2018 Evangelische Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz stift neuzelle de abgerufen am 15 Mai 2017 Steffen Zimmermann Erinnerungen an eine katholische Oase in der DDR In katholisch de 7 Juni 2018 abgerufen am 8 November 2020 Monche von Stift Heiligenkreuz entscheiden sich fur Neuzelle PDF Nicht mehr online verfugbar Stift Heiligenkreuz 10 November 2016 archiviert vom Original am 10 November 2016 abgerufen am 10 November 2016 Pressemitteilung Katholische Nachrichtenagentur 25 August 2017 Zisterzienser grunden Priorat in Neuzelle Nicht mehr online verfugbar Ministerium fur Wissenschaft Forschung und Kultur Land Brandenburg 27 August 2018 archiviert vom Original am 28 August 2018 abgerufen am 28 August 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot mwfk brandenburg de Verhandlungen uber Kaufvertrag beginnen Welt vom 31 Januar 2020 Neuzelle Grundstucksverkauf an Zisterzienser nimmt weitere Hurde Kathpress abgerufen am 14 Januar 2021 Pfarrei Heiligstes Herz Jesu Heilig Kreuz Eisenhuttenstadt Bistum Gorlitz abgerufen am 27 Juli 2020 Orgelwerkstatt Christian Scheffler orgelwerkstatt de abgerufen am 17 Februar 2016 Information zur Orgel im Orgelindex Abgerufen am 28 Oktober 2017 Orgelwerkstatt Christian Scheffler Abgerufen am 28 Oktober 2017 Barockgarten des Klosters Neuzelle wieder eroffnet Walter Ederer Klaus Reinecke Hrsg Sein Grab wird herrlich seijn Das heilige Grab von Neuzelle und seine Passionsdarstellungen von 1751 Schnell und Steiner Regensburg 1998 Ausstellungskatalog S 26 Barockkloster Neuzelle eroffnet Passionsmuseum Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Evangelischer Pressedienst epd abgerufen am 26 Marz 2015 Die Neuzeller Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab Katholische Nachrichten Agentur 18 Marz 2015 Normdaten Korperschaft GND 4390178 5 lobid OGND AKS LCCN n85071605 VIAF 245815193 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Neuzelle amp oldid 234925693