www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kloster Altzella ursprunglich Cella bzw genauer Cella Sanctae Mariae Altenzelle heute Altzella ist eine ehemalige Zisterzienserabtei westlich der Stadt Nossen an der Mundung des Pitzschebaches in die Freiberger Mulde Im Mittelalter gehorte es zu den bedeutendsten Klostern des mitteldeutschen Raums und war von 1190 bis 1381 die Erbbegrabnisstatte der Wettiner 1 Im fruhen 13 Jahrhundert entstand moglicherweise in der Abtei Altzella mit dem Sachsenspiegel das bedeutendste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters Das Kloster wurde infolge der Reformation aufgelost die Anlage ist mit ihrer teilweise noch gut erhaltenen Mauer inzwischen eine Mischung aus romantischem Park mit Ruinen und renovierten Gebauden Es wird vom Schlossbetrieb Schloss Nossen Kloster Altzella verwaltet und dient verschiedenen kulturellen und religiosen Zwecken Im Wirtschaftsbereich konnen Seminare aber auch private Feierlichkeiten veranstaltet werden Die Reste des Klosters stehen seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz 2 3 Zisterzienserabtei AltzellaKonversenhausLage Deutschland Deutschland SachsenKoordinaten 51 3 37 N 13 16 35 6 O 51 060277777778 13 276544444444 Koordinaten 51 3 37 N 13 16 35 6 OOrdnungsnummernach Janauschek 439 CCCCXXXIX Patrozinium Hl MariaGrundungsjahr 1170Jahr der Auflosung Aufhebung 1540Mutterkloster Zisterzienserabtei PfortePrimarabtei Kloster MorimondTochterkloster 1268 Kloster Neuzelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Uberblick 1 1 Erste Jahre 1 2 Blutezeit 1 3 Sakularisation 2 Mittelalterliche Bauten rund um den Kreuzgang 2 1 Uberblick 2 2 Stiftskirche Andreaskapelle 2 3 Ostflugel und Westfassade 2 4 Weinkeller Sommerrefektorium 2 5 Konversenhaus 3 Mittelalterliche Architektur jenseits der Klausur 3 1 Abtei 3 2 Wirtschaftsgebaude und anlagen 3 3 Klostermauer Klostertor und Betsaule 4 Mausoleum 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichtlicher Uberblick BearbeitenErste Jahre Bearbeiten nbsp Grenzurkunde des Klosters Altzella Landgericht Colmnitz 2 August 1185 FaksimileKaiser Friedrich I ubereignete 1162 einer von Markgraf Otto von Meissen gestifteten Abtei 800 Hufen gerodetes Land westlich und sudlich der Freiberger Mulde Der ursprunglich fur die Anlage der Abtei vorgesehene Ort Bohrigen wurde von den Zisterziensern abgelehnt Nach einem Silberfund im Jahre 1168 auf dem Territorium des jetzigen Freiberg wurde ein Teil des Landes um Freiberg gegen ein Bischofslehen westlich von Nossen ausgetauscht auf dem vorher kurzzeitig ein Benediktinerkloster existierte In den folgenden Jahren begann etwas nordlich der ehemaligen Benediktinerabtei westlich von Nossen und sudlich der Freiberger Mulde der Bau der Zisterzienserabtei Zum Aufbau der Klosteranlagen wurden Lehmgruben Brennofen fur Ziegelsteine und Kalk errichtet sowie Steinbruche eroffnet teilweise in unmittelbarer Nahe der Abtei Der Einzug des Abtes mit seinem Konvent aus der Zisterzienserabtei Pforte bei Naumburg in das Kloster Cella erfolgte im Jahr 1175 Zeitgleich wurde mit dem Bau der Klosterkirche begonnen die im Jahr 1198 geweiht wurde Fur die Zeit zwischen 1180 und 1230 ist eine rege Bautatigkeit nachgewiesen innerhalb der die Gebaude des Klausurbereichs und das romanische Stufenportal entstanden und 1198 die Stiftskirche geweiht wurde 1217 wurde das Benediktinerinnen Kloster Heilig Kreuz zu Meissen dem Abt von Zelle unterstellt rund 50 Jahre spater entstand 1268 das Tochterkloster Neuzelle Cella Nova bei Guben Der Name Cella Vetus Altzella burgerte sich zur besseren Unterscheidung allmahlich ein Das Kloster diente bereits ab 1190 als Grablege der Wettiner schliesslich wurde von 1339 bis 1349 die Andreaskapelle als Begrabnisstatte des Geschlechts errichtet Dort wurden Friedrich der Ernsthafte und Friedrich der Strenge begraben Im 13 Jahrhundert konnte das Kloster Altzella der Entstehungsort des zwischen 1220 und 1235 entstandenen Sachsenspiegels gewesen sein des bedeutendsten deutschen Rechtsbuch des Mittelalters Zumindest entspricht der uberlieferte Buchbestand der Abtei weitgehend den fur das Buch genutzten Quellen 4 Blutezeit Bearbeiten nbsp Kloster Altzella gezeichnet nach einer alten Munze Unter den Abten Vinzenz von Gruner und dem Humanisten Martin von Lochau erstmals erwahnt 1485 1522 Abt von 1501 bis 1522 erfuhr das Kloster seine Blutezeit 5 1436 erwarb das Kloster vom Bistum Meissen fur 4 200 Gulden die Burg Nossen mit Inventar und Landereien Die Gebaude befanden sich in einem schlechten Bauzustand und wurden zum Abtssitz umgebaut Das Obergeschoss des Konversenhauses wurde 1506 als Bibliothekssaal genutzt Martin von Lochau erhohte den Buchbestand auf 1000 Bande die spater den Grundstock der Universitatsbibliothek Leipzig bildeten 6 Sakularisation Bearbeiten Um 1540 veranlasste der sachsische Herzog Heinrich der Fromme die Sakularisation des Klosters Bis zur Einrichtung des Amtes Nossen im Jahr 1544 erfolgte die Verwaltung des umfangreichen Klosterbesitzes noch durch ehemalige Klosterangehorige von Altzella aus Auch danach dienten die Gebaude bis 1548 als Ort fur mehrere kirchenpolitische Konferenzen 7 Spatestens ab 1557 liess Kurfurst August grosse Teile der sich nun in schlechtem baulichen Zustand befindlichen Klosterbauten abbrechen die Materialien dienten teilweise als Baumaterial z B fur den Umbau des Schlosses Nossen in ein kurfurstliches Jagdschloss Das Schicksal vieler noch nutzbarer Gebaude innerhalb der Klostermauern besiegelte schliesslich 1599 ein Brand In den folgenden drei Jahrhunderten wurde Landwirtschaft betrieben Nur das als Schuttboden und Rinderstall genutzte Konversenhaus blieb vollstandig erhalten 8 nbsp Kursachsische Postmeilensaule von 1727 Ganzmeilensaule Nr 16 am Postkurs Dresden Nossen Chemnitz aus Marbach Dreierhauser am ehemaligen Gasthof unweit vom KlostertorZwischen 1676 und 1787 liessen die sachsischen Kurfursten Grabungen nach den sterblichen Uberresten der Vorfahren durchfuhren und diese in einer Gedachtniskapelle dem heutigen Mausoleum beisetzen Um 1810 entstand nach Planen von Johann Gottfried Hubler ein romantischer Landschaftspark bei dem Gebaude und Ruinen mit in die Gestaltung einbezogen wurden 2 Im 19 Jahrhundert wurden auf dem Gelande eine Muhle ein Wagenschuppen und ein Spritzenhaus errichtet Nach der deutschen Wiedervereinigung und der Neugrundung von Bundeslandern ubernahm der Freistaat Sachsen 1993 das Kloster einschliesslich der noch vorhandenen Fragmente und liess alles denkmalgerecht wiederherstellen Mittelalterliche Bauten rund um den Kreuzgang BearbeitenUberblick Bearbeiten nbsp Modell der Klosterkirche der Konventbauten und des Konversenhauses im Zustand der Erbauungszeit um 1175 1230 in einer Vitrine im KonventhausDie Klosterabteien der Zisterzienser und Benediktinerorden orientieren sich allesamt an einem einheitlichen Grundriss der fur die Zeit um 830 erstmals fur das Kloster Sankt Gallen nachgewiesen ist Demnach schliesst sich an der von Westen nach Osten ausgerichteten Klosterkirche der Kreuzgang an der fur Gebete und Lesungen aber auch fur einen zentralen Brunnen oder einen Friedgarten genutzt wird An den Kreuzgang schliesst sich ein Arkadenumgang an uber den die Monche in die Konventsgebaude gelangen Zusammen mit dem Kreuzgang bildet das Konventsgebaude die Klausur 9 Stiftskirche Andreaskapelle Bearbeiten Die romanische Stiftskirche war so weisen es Fundamentgrabungen nach ein 67 Meter langer Bau mit dreischiffigem Langhaus und einem Querhaus Den Ostabschluss des Backsteinbaues bildete ein Staffelchor unter dem neben dem Stifter Otto von Meissen weitere 21 Mitglieder des Hauses Wettin beigesetzt wurden Die Westfront wies ursprunglich oberitalienische Einflusse auf Nach dem Abbruch der Kirche in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts sind lediglich zwei Teile des Westgiebels erhalten geblieben Eine Radierung des Malers Johann Gottfried Klinsky 1765 1828 aus dem spaten 18 Jahrhundert zeigt den noch komplett vorhandenen Westgiebel der erst 1790 bis auf den heutigen Zustand abgebrochen wurde Der Grundriss der Kirche wird seit den 1970er Jahren durch Schieferplatten markiert 10 2 An der Sudwestecke der Stiftskirche wurde 1339 bis 1349 die Andreaskapelle errichtet Der 15 Meter lange und 14 Meter breite Bau war zweischiffig und mit zwei Altaren ausgestattet Die Kapelle diente nach ihrer Errichtung bis 1391 als Begrabnisstatte des Hauses Wettin In ihr waren neben den zwei Meissner Markgrafen Friedrich II 1310 1349 genannt der Ernsthafte und Friedrich III 1332 1381 genannt der Strenge auch deren Familienangehorige begraben Die 1786 bei Grabungen aufgefundenen Gebeine wurden in die Gruft des neu errichteten Mausoleums uberfuhrt 11 Ostflugel und Westfassade Bearbeiten Der Ostflugel des Klosters bildete den eigentlichen Konventbau der im Erdgeschoss drei Einrichtungen beherbergte Die Sakristei die als unmittelbarer Nebenraum der Kirche die Gegenstande fur den Gottesdienst beherbergte und als Vorbereitungs und Umkleideraum fur ebendiesen diente Den Kapitelsaal der in erster Linie der taglichen geistigen Lesung diente Das Parlatorium Sprechsaal ein Raum in dem die Monche von ihrem Schweigegelubde entbunden waren und frei sprechen durften Zum Kreuzgang hin gab es eine Tur und zwei Fensteroffnungen Das Obergeschoss beherbergte den Schlafsaal der Monche Vom Ostflugel sind Ruinen des Kapitelsaals und einer kleinen gotischen Kapelle erhalten Das Eingangsportal des Ostflugels aus Grillenburger Sandstein wurde in den Haupteingang der Nossener Stadtkirche integriert 10 Die Westfassade des Klostergebaudes wurde zwischen 1787 und 1804 nach Planen von Christian Adolf Franck gestaltet 2 Weinkeller Sommerrefektorium Bearbeiten Am Ubergang vom Ost zum Nordflugel der Klausur hatten die Monche einen Weinkeller mit Bruchstein Kreuzgewolbe auf einem quadratischen Pfeiler angelegt der erhalten und von Besuchern begehbar ist Die Zugange zum Weinkeller wie sie heute zu sehen sind wurden erst um das Jahr 1800 errichtet Den Nordabschluss der Klausur bildeten das Kalefaktorium Warmestube das Brunnenhaus und das Sommerrefektorium letzteres mit zweischiffigem Untergeschoss und einschiffigem Saalgeschoss von dem ein Fassadenteil erhalten ist Unter dem Ziegelmauerwerk des 45 Meter langen und 14 Meter breiten gotischen Speisesaals von 1225 30 zeichnet sich ein Rundbogen aus Bruchstein 2 ab was auf einen Vorgangerbau hinweist Der romantische Maler Caspar David Friedrich soll die Ruine des Sommerrefektoriums als Motiv fur eine Lithographie verwendet haben Konversenhaus Bearbeiten nbsp Konversenhaus als Lapidarium genutztDen nichtgeweihten Ordensbrudern die als Laienbruder Konversen in der Klosterhierarchie unterhalb der Monche standen stand das Konversenhaus am Westrand der Klausur zur Verfugung Weil das Gebaude von etwa 1700 bis 1952 als Getreidespeicher und Kuhstall genutzt wurde ist es als einziges Hochbauwerk der Klausur komplett erhalten geblieben nbsp Konversenhaus Schlafsaal im ObergeschossUm die strenge Trennung zu den geweihten Ordensbrudern zu gewahrleisten wurde das zweischiffige Refektorium im Erdgeschoss ohne Fenster zum sich ostlich anschliessenden Kreuzgang errichtet Eine Bulle des Papstes Eugen IV aus dem Jahre 1437 erlaubte es dass Chormonche und Konversen gemeinsam speisen und schlafen durften Ab 1472 ist somit die gemeinsame Nutzung als Winterrefektorium beheizbarer Speisesaal belegt da sich an der Sudostecke des Raumes bereits ab dem 13 14 Jahrhundert eine Vorgangerkonstruktion eines Kachelofens befand Am Nordrand des Speisesaals fuhrt eine Tur zum Vorraum Erm Der romanische Speisesaal wurde 1955 saniert und dient seit 1962 als Lapidarium zur Ausstellung von Architekturfundstucken die bei der Anlage des Landschaftsparks und bei Arbeiten an den Fundamenten des Mausoleums 1992 zutage traten Da mit der Zusammenlegung von Chor und Konversenmonchen der Schlafsaal Dormitorium im Obergeschoss nicht mehr benotigt wurde liess ihn Abt Martin von Lochau im Jahre 1506 zu einer Bibliothek umbauen Dabei wurde das Geschoss erhoht und mit einer machtigen Holzbalkendecke versehen Ein Bestand aus dem 41 Meter langen und 10 Meter breiten Raum wird heute noch in der Universitatsbibliothek in Leipzig verwahrt Eine steinerne Wendeltreppe verbindet den Bibliothekssaal mit dem Winterrefektorium Mittelalterliche Architektur jenseits der Klausur Bearbeiten nbsp An der AbteiruineAbtei Bearbeiten Die Abtei diente als Verwaltungszentrum des Klosters als Sitz des Abtes und als Herberge fur ausgewahlte Gaste Die gesamte Abtei ist nur in Resten als Ruine vorhanden Diese befinden sich ostlich des Klausurbereichs Erhalten geblieben sind noch die Umfassungsmauern der Abtskapelle der Ostsaal Furstenzimmer mit dickem Bruchsteinmauerwerk und tiefen Fensternischen sowie die zwei sich anschliessenden mit Bruchsteinen gewolbten Keller Wirtschaftsgebaude und anlagen Bearbeiten nbsp Ehemaliges SchuttgebaudeUm die Selbstversorgung des Ordens sicherzustellen war ein fliessendes Gewasser unabdingbar Hierzu wurde von der Freiberger Mulde ein Graben abgeleitet der bis heute unter die Klostermauern hindurch an der Abtei vorbei und durch den nordostlichen Bereich des Gelandes fuhrt Am Muhlgraben wurden samtliche Gebaude mit hohem Wasserbedarf errichtet im Einzelnen Schlachthaus Abteikuche Weinpresse Waschhaus Muhle Brauerei und Gerbhaus 10 nbsp Ehemaliges SchuttgebaudeDer Muhlgraben fuhrt nordostlich an den beiden Schuttgebauden vorbei von denen die Aussenmauern und die markanten Giebel erhalten sind In ihnen wurde das bauerliche Zinsgetreide bzw nach anderer Quelle das selbst angebaute Getreide wie Hafer Roggen und Buchweizen auf mehreren ubereinander liegenden Boden gelagert Die Untergeschosse dienten wahrscheinlich zur Aufbewahrung leerer Fasser Wagen Schlitten Rader und Kufen Westlich der Schuttgebaude erstreckten sich die Klostergarten die Hortulusgarten genannt wurden Am Westrand der Klausur wiederum vor dem Konversenhaus liegt die Schreiberei die vor allem Verwaltungszwecken diente Sie bestand ursprunglich nur aus zwei Raumen im Erd und Obergeschoss und wurde 1847 um den sudlichen Teil erweitert Heute dient die Schreiberei als Zugangsbereich mit Kasse Cafe und sanitaren Anlagen Von 1993 bis 2005 befand sich etwas sudlich der Schreiberei der Sitz der Batuz Foundation Sachsen und das Hauptquartier und Atelier der Societe Imaginaire von Batuz Klostermauer Klostertor und Betsaule Bearbeiten nbsp Romanisches Eingangstor zum KlosterarealDie Anlage ist von einer 1325 Meter langen 1 50 bis 2 Meter starken und bis zu 5 Meter hohen Bruchsteinmauer umgeben Als 1868 die Bahnstrecke Borsdorf Coswig gebaut wurde musste ein Teil der Mauer am Nordrand nach Suden versetzt werden Das romanische Stufenportal des Klostertors an der Westseite der Klostermauer entstand im letzten Viertel des 12 Jahrhunderts und war ursprunglich der einzige Zugang in das Kloster 2 Die innere lichte Weite betragt 4 90 Meter und erweitert sich nach aussen durch drei Abtreppungen auf zehn Meter In der Ursprungsform fuhrte vor dem Tor eine Brucke uber einen Graben Durch Auffullung des Torweges mit Bauschutt sind die Gewande 1 60 Meter tief in der Erde verschwunden 12 Die Klostermauer in diesem Bereich wurde wegen des Baus der Eisenbahn Dresden Leipzig im Jahr 1868 etwas weiter nach Suden neu errichtet Nach dem Hochwasser des Jahres 2002 liess die Klosterverwaltung den nordlichen Teil der Mauer restaurieren 13 Vor dem Hauptportal liessen die Monche im 15 Jahrhundert eine funfeckige gotische Betsaule errichten 2 Die 6 5 Meter hohe Saule war ursprunglich mit farbigen Steinen umfasst und trug Marien und Heiligendarstellungen Bei der Anlegung des Landschaftsparks erhielt sie auf einem kunstlichen Hugel im ostlichen Klosterbereich einen neuen Standort Mausoleum Bearbeiten nbsp Mausoleum mit Grabstatte der WettinerBereits 1676 liess Kurfurst Johann Georg II Grabungen nach den Gebeinen seiner Vorfahren durchfuhren Unmittelbar darauf begann der Bau einer barocken Begrabniskapelle im Bereich des Chores der abgebrochenen Stiftskirche der unvollendet blieb Dabei wurde auf die ursprunglichen Konturen des Chores keine Rucksicht mehr genommen Nachdem preussische Truppen den Bau im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 beschadigt hatten erhielt 1785 der Oberlandfeldmesser Christian Adolf Franck den Auftrag zum Umbau der Begrabniskapelle er gestaltete sie ab 1787 im klassizistischen Stil neu Nach der Fertigstellung 1801 des im Mausoleum befindlichen Denkmals mit Bauteilen aus weissem Crottendorfer sowie schwarzem und rotem Wildenfelser Marmor wurden am 1 Juni 1804 die Gebeine der funf ursprunglich in der Andreaskapelle begrabenen Wettiner in der darunter liegenden Gruft bestattet Die funf klassizistischen Sandsteinsarge liegen 2 85 Meter unter dem Denkmalsockel Die zwei Saulen des Denkmals tragen ein korinthisches Kapitell die Inschriften bestehen aus 1700 vergoldeten Metallbuchstaben Im Giebel des Mausoleums wurde die folgende Inschrift eingemeisselt Friedrich August III hat in Liebe und Ehrfurcht das Andenken an seine Vorfahren deren Gebeine diese Erde deckt durch Wiederherstellung ihres Grabmals erneuert 1787 Hier sind unter anderem folgende Markgrafen von Meissen bestattet 14 Otto der Reiche Albrecht der Stolze Dietrich der Bedrangte Heinrich der Erlauchte Albrecht der Entartete Friedrich der Gebissene Friedrich der Ernsthafte Friedrich der Strenge Vor der Tumba im Mausoleum stehen die Grabdenkmaler der Klosterstifter Markgrafin Hedwig und Markgraf Otto ursprunglicher Standort war am Hochaltar der Stiftskirche 14 Literatur BearbeitenEduard Beyer Das Cistercienser Stift und Kloster Alt Zelle in dem Bisthum Meissen Janssen Dresden 1855 Digitalisat Tom Graber Urkundenbuch des Zisterzienserklosters Altzelle Band 1 1162 1249 Codex diplomaticus Saxoniae Hauptteil 2 Die Urkunden der Stadte und geistlichen Institutionen in Sachsen Bd 19 Hahn Hannover 2006 ISBN 3 7752 1901 3 Cornelius Gurlitt Altenzella In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 41 Heft Amtshauptmannschaft Meissen Land C C Meinhold Dresden 1923 S 1 Heinrich Magirius Die Baugeschichte des Klosters Altzella Abhandlungen der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Philologisch Historische Klasse Bd 53 H 2 ISSN 0080 5297 Akademie Verlag Berlin 1962 Zugleich Leipzig Universitat Dissertation 1958 Martina Schattkowsky Das Zisterzienserkloster Altzella 1162 1540 Studien zur Organisation und Verwaltung des klosterlichen Grundbesitzes Studien zur katholischen Bistums und Klostergeschichte Bd 27 St Benno Verlag Leipzig 1985 Martina Schattkowsky Andre Thieme Hrsg Altzelle Zisterzienserabtei in Mitteldeutschland und Hauskloster der Wettiner Schriften zur sachsischen Landesgeschichte Bd 3 Wissenschaftliche Tagung anlasslich der 825 Wiederkehr des Initium des Klosters Altzelle 5 6 Mai 2000 Leipziger Universitats Verlag Leipzig 2002 ISBN 3 935693 55 9 Kloster Zelle In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 17 Band Schumann Zwickau 1830 S 413 423 Andre Thieme Matthias Donath Kloster Altzella Edition Leipzig Leipzig 2011 ISBN 978 3 361 00663 8 Harald Winkel Herrschaft und Memoria Die Wettiner und ihre Hauskloster im Mittelalter Schriften zur sachsischen Geschichte und Volkskunde Bd 32 Leipziger Universitats Verlag Leipzig 2010 ISBN 978 3 86583 439 3 Heinrich von Martius Kloster Altenzelle Ein Beitrag zur Kunde der Vorzeit Craz und Gerlach Nossen 1822 OCLC 63767539Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klosterpark Altzella Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Zella in der Topographia Superioris Saxoniae Matthaus Merian Quellen und Volltexte Klosterpark Altzella auf dem Wissensportal der Staatlichen Schlosser Burgen und Garten Sachsen Website des Klosters Altzella Altzella bei www cistercensi info ausfuhrlicher Aufsatz uber die Geschichte des Klosters AltzellaEinzelnachweise Bearbeiten Carl Heinrich Ferdinand von Zehmen Die Schicksale der furstlichen Begrabnisse im Kloster Alten Zelle an der Freiberger Mulde Meinhold und Sohne Dresden 1846 S 1 16 a b c d e f g Georg Piltz Kunstfuhrer durch die DDR 4 Auflage Urania Verlag Leipzig Jena Berlin 1973 S 527f Heinrich Magirius Klosterpark Altzella Sachsens schonste Schlosser Burgen und Garten 7 Edition Leipzig Berlin 2000 ISBN 3 361 00525 6 Peter Landau Der Entstehungsort des Sachsenspiegels Eike von Repgow Altzelle und die anglo normannische Kanonistik In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 61 Nummer 1 2005 S 73 101 Digitalisat Carl Heinrich Ferdinand von Zehmen Die Reihenfolge der Aebte des ehemaligen Cistercienser Klosters Alten Zelle bei Nossen an der Mulde Walther sche Buchhandlung Dresden 1845 S 1 62 Tom Graber Martina Schattkowsky Hrsg Die Zisterzienser und ihre Bibliotheken Buchbesitz und Schriftgebrauch des Klosters Altzelle im europaischen Vergleich Schriften zur sachsischen Geschichte und Volkskunde Bd 28 Leipziger Universitats Verlag Leipzig 2008 ISBN 978 3 86583 325 9 Karlheinz Blaschke Altzelle ein Kloster zwischen Geistlichkeit und Herrschaft In Martina Schattkowsky Andre Thieme Hrsg Altzelle Zisterzienserabtei in Mitteldeutschland und Hauskloster der Wettiner 2002 S 98 99 Burkhard Kunkel Die Kunst der lutherischen Kirchen im 16 Jahrhundert Medien Mitteldinge Monumente eine Geschichte der Materiellen Kultur Berlin 2020 S 316 373 Susanne Geck Thomas Westphalen Forschungen zum Zisterzienserkloster Altzella In Karlheinz Blaschke Heinrich Magirius Siegfried Seifert Hrsg 750 Jahre Kloster Marienstern Festschrift Stekovics Halle Saale 1998 ISBN 3 929330 96 2 S 223 230 a b c Susanne Geck Zwischen Klostermauer und Klausur Neue Erkenntnisse zur Bebauung von Altzella In Arbeits und Forschungsberichte zur sachsischen Bodendenkmalpflege 45 2003 ISSN 0402 7817 S 383 442 Carl Heinrich Ferdinand von Zehmen Die Andreas oder Fursten Kapelle angebaut an die Stiftskirche zu Alten Zelle Ein historisches Fragment Meinhold und Sohne Dresden 1847 S 1 11 Hinweistafel neben dem Portal Ein Rundgang durch den Klosterpark Altzella Flyer Staatliche Schlosser Burgen und Garten gGmbH Klosterpark Altzella o J a b Die Erbbegrabnisstatte im Klosterpark Altzella Flyer Hrg Staatlicher Schlossbetrieb Schloss Nossen Kloster Altzella o J Normdaten Korperschaft GND 4042577 0 lobid OGND AKS LCCN n95012519 VIAF 129164146 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Altzella amp oldid 236701162