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Schloss Nossen befindet sich in der gleichnamigen Stadt Nossen im Landkreis Meissen im deutschen Bundesland Sachsen Die imposante Schlossanlage liegt auf einem Felsvorsprung uber dem Tal der Freiberger Mulde Der Renaissancebau entstand an der Stelle einer alteren mittelalterlichen Burg im Auftrag der sachsischen Kurfursten als Jagdsitz und als Wohnung auf der Durchreise von und nach Dresden sowie als Verwaltungssitz des Amtes Nossen Die Verwaltungstradition endete mit Auflosung des Amtsgerichtes Heute konnen Teile des Schlosses besichtigt werden mit Ausstellungen zu den sachsischen Adelsgeschlechtern Schonberg und Friesen Schloss Nossen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beruhmte Personen auf Schloss Nossen 3 Gegenwart 4 Anmerkungen und Quellen 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Blick von der Freiberger Mulde auf das Schloss nbsp Westflugel mit den drei HalbturmenDas Schloss Nossen geht auf eine Burg zuruck die wahrscheinlich in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts errichtet wurde Die Burg befand sich damals im Besitz der Ritter von Nozin deren Geschlecht hier erstmals 1185 in der Person des Petrus de nozin urkundliche Erwahnung fand 1 Die Herren von Nossen wie man sie heute in Anlehnung an den aktuellen Namen der Stadt nennt hatten einen Streifen Land zwischen Pitzschebach und Mulde vom Bischof von Meissen zu Lehen Im weitgehend unbesiedelten Land entstanden im Schutz der Grundherren dorfliche Siedlungen wie Breitenbach Gruna Keseberg das heutige Augustusberg und Niedereula Aus der dorflichen Siedlung am Fusse der Burg entwickelte sich spater die Stadt Nossen Nachdem das Lehen der Bischofe an die Herren von Nossen erledigt war ging 1315 die Burg von deren baulicher Gestalt heute wenig bekannt ist wieder in kirchlichen Besitz in den Besitz von Withego II von Colditz uber und diente den Bischofen von Meissen als Sitz Bischof Thimo von Colditz siehe auch Colditz Adelsgeschlecht verpfandete sie 1403 an seinen Vetter Otto von Colditz bevor die Anlage mitsamt der Stadt Nossen 1436 fur die Summe von 4 200 rheinischen Gulden in den Besitz der Zisterzienser von Kloster Altzella uberging Diese nutzten die Burg als Abtssitz liessen die Anlage wegen Geldmangels aber zusehends verfallen Im Zuge der Reformation wurde das Kloster 1540 aufgelost und ging in den Besitz des Kurfurstentums Sachsen uber Kurfurst August liess 1554 1557 unter Nutzung von Grundmauern und Gewolben der Burg sowie von Abbruchmaterial des Klosters Altzella den mit seinen drei Halbturmen markanten Westflugel des heutigen Schlosses als Reise und Jagdunterkunft errichten Zu den bemerkenswertesten Raumen des Neubaus zahlte der sogenannte Riesensaal in dem mehrere hundert Menschen Platz fanden um das bei den Jagden erlegte Wild zu verzehren An den Wanden des Saals befanden sich 1714 unter anderem 27 Hirschkopffe mit Geweihen auf grun und vergoldeten Schildern 2 Daneben beherbergte das Schloss das durch die Sakularisation des Klosters Altzella im Jahr 1555 gegrundete kursachsische Amt Nossen fur das 1628 1630 im sudlichen 1631 im nordlichen und 1659 1667 im nordwestlichen Teil des Schlosses neue Gebaude entstanden Dadurch wurden die noch in der Mitte des Schlosshofes stehenden Reste der Burganlage entbehrlich so dass 1667 deren Abriss erfolgte Seine endgultige Gestalt erhielt das Schloss mit der Vollendung des Torturmes 1682 und dem Bau der steinernen Schlossbrucke 1714 welche die holzerne Zugbrucke ersetzte nbsp Ansicht um 1820Wahrend des Siebenjahrigen Krieges wurde das Schloss 1756 1763 durch die Preussen schwer in Mitleidenschaft gezogen Im Jahr 1775 war die Renaissanceanlage dann baulich buchstablich aus der Mode gekommen und wurde als Jagd und Reiselager aufgegeben diente aber nach wie vor als Amtssitz 1808 entstanden im Ost und Nordflugel Gefangnisse als Ersatz fur die baufallige ausserhalb des Schlosses gelegene Amtsfrohnfeste Nach der 1857 erfolgten Auflosung des Amtes Nossen diente das Schloss ausschliesslich zu Verwaltungszwecken und beherbergte das Renten und Justizamt samt Gerichtsamt und Gefangnis Fur diese Nutzung erfolgte ein grundlegender Umbau der Innenraume bei dem auch der Riesensaal in kleine Raume aufgeteilt wurde 1877 wurde das Justizamt aufgelost Im Sudflugel entstand daraufhin eine Hilfs Strafanstalt der Strafanstalt Zwickau die wiederum 1889 verlegt wurde und einer Landeserziehungsanstalt fur schwachsinnige Madchen Platz machte 1905 erfolgte auch deren Auflosung Da verwaltungsseitig keine weitere Nutzung angestrebt wurde begann 1910 die Einrichtung von Wohnungen im Schlosskomplex Nach dem Auszug des Finanzamtes 1934 entstanden weitere Wohnraume Teile des Schlosses wurden seit 1954 zudem als Museum genutzt Beruhmte Personen auf Schloss Nossen BearbeitenDer beruchtigte Bottcher Christian Eckholdt aus Lips Tullians Rauberbande der schwarzen Garde soll nach seiner Verhaftung am 18 Oktober 1712 in Rosswein auf Schloss Nossen Gefangener gewesen sein Eckholdt wurde am 8 Marz 1715 in Dresden hingerichtet Grafin Constantia von Cosel hielt sich hier vom 23 November bis 24 Dezember 1716 krankheitsbedingt einen Monat vor ihrem Weitertransport nach Stolpen auf Napoleon Bonaparte nutzte das Schloss in der Nacht vom 7 zum 8 Mai 1813 als Hauptquartier Gegenwart Bearbeiten nbsp Schloss Nossen KurfurstenzimmerSeit Anfang der 1980er Jahre wird das Schloss saniert und rekonstruiert Die Anlage ist seit 1994 komplett in das Eigentum des Freistaates Sachsen ubergegangen und wird zusammen mit Kloster Altzella als ein staatlicher Schlossbetrieb unterhalten In den ehemals kurfurstlichen Raumen wurde 1996 eine umfassende Ausstellung zur Schlossgeschichte eroffnet Ferner sind Ausstellungen zu den sachsischen Adelsgeschlechtern Schonberg und Friesen zu sehen Im heutigen Museum befindet sich auch eine Bibliothek in der etwa 6000 Bucher untergebracht sind Sie ist allerdings nicht fur die Offentlichkeit zuganglich und wird nur zu Forschungszwecken genutzt Auf dem Schloss finden heute Konzerte Veranstaltungen und Fuhrungen statt Anmerkungen und Quellen Bearbeiten Urkunden des Markgrafen von Meissen S 352 Zeile 7 Zitiert in Peter Wunderwald Schloss Nossen Der historische Ort Band 85 Kai Homilius Verlag Berlin 2000 ISBN 3 931121 84 4 S 9Literatur BearbeitenAlfred Berger Ein Streifzug durch die Nossener Geschichte Gedenkschrift zum Heimat und Schulfest Pfingsten 1936 Nossen 1936 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 Helmuth Groger Nossen Bischofsburg und Amtsschloss In Burgen und Schlosser in Sachsen Verlag Heimatwerk Sachsen 1940 S 124 Peter Wunderwald Schloss Nossen Der historische Ort Band 85 Kai Homilius Verlag Berlin 2000 ISBN 3 931121 84 4 Peter Wunderwald Matthias Donath Schloss Nosssen Edition Leipzig Leipzig 2011 ISBN 978 3 361 00661 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Nossen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Schloss Nossen auf dem Wissensportal der Staatlichen Schlosser Burgen und Garten Sachsen Homepage von Schloss Nossen51 058188888889 13 301941666667 Koordinaten 51 3 29 5 N 13 18 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Nossen amp oldid 233010065