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Hortulus ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum gleichnamigen Asteroiden siehe 4323 Hortulus Zur gleichnamigen Literaturzeitschrift siehe hortulus Zeitschrift Der Liber de cultura hortorum lateinisch fur Buch uber den Gartenbau wortlich Buch uber die Pflege der Garten bekannter als Hortulus ist ein fruhes botanisches Werk in Form eines Lehrgedichts des Reichenauer Monchs und Abtes Walahfrid Strabo entstand um das Jahr 840 1 und enthalt eine literarische Darstellung eines Klostergartens 2 Walahfrid der von 829 bis 838 am Hof Kaiser Ludwigs des Frommen in Aachen Kapellan der Kaiserin Judith sowie Erzieher Karls des Kahlen war beschreibt in dem seinem Lehrer Grimaldus gewidmeten Werk nicht nur Pflanzen sondern geht aus eigener Anschauung 3 auch auf Aspekte des Gartenbaus 4 und die Arbeit des Gartners ein In Versform sind dort in 23 Strophen 24 Heilpflanzen sowie deren Anwendungsmoglichkeiten aufgefuhrt Die Reihenfolge der aufgefuhrten Pflanzen basiert auf der im Capitulare de villis vel curtis imperii aufgefuhrten Pflanzenreihenfolge Die Pflanzenanlage im St Galler Klosterplan aus dem fruhen 9 Jahrhundert entspricht weitgehend der im Hortulus aufgefuhrten Pflanzenliste 5 Zehn der 24 Pflanzen des Hortulus sind auch im herbularius dem Arzneigarten des St Galler Plans zu finden und weitere vier in dessen hortus dem Plan des Kuchengartens Von den restlichen Pflanzen sind funf auch im Capitulare de villis genannt und funf weder dort noch im Klosterplan St Gallen 6 Der Liber de cultura hortorum wurde unter dem lateinischen Titel Hortulus deutsch Gartlein 1510 in Wien von Vadian als Druck herausgegeben Inhaltsverzeichnis 1 Pflanzenliste 2 Handschriften 3 Textausgaben 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePflanzenliste BearbeitenFolgende Pflanzen sind im Hortulus aufgefuhrt Reihenfolge der Erwahnung dahinter der im Hortulus verwendete Name und der wissenschaftliche Artname Salbei salvia Salvia officinalis auch Salvia tomentosa 7 Weinraute ruta Ruta graveolens Eberraute abrotanum Artemisia abrotanum Flaschenkurbis curcurbita Cucurbita lagenaria heute Lagenaria siceraria Melone pepones Cucumis melo Wermut absinthium Artemisia absinthium Andorn marrubium Marrubium vulgare Fenchel feniculum Foeniculum vulgare Schwertlilie gladiola Iris germanica Liebstockel lybisticum Levisticum officinale Kerbel cerefolium Anthriscus cerefolium Lilie lilium Lilium candidum Schlafmohn papaver Papaver somniferum Muskatellersalbei sclarega Salvia sclarea Frauenminze costus Chrysanthemum balsamita erwahnt unter Muskatellersalbei Minze menta Mentha spec Poleiminze puleium Mentha pulegium Sellerie apium Apium graveolens Heil Ziest vettonica Betonica officinalis fruher Stachys officinalis betonica Odermennig agrimonia Agrimonia eupatoria Rainfarn oder Schafgarbe ambrosia Tanacetum vulgare oder Achillea millefolium 8 Katzenminze nepeta Nepeta cataria Rettich rafanum radices Raphanus sativus ev auch der Meerrettich Armoracia rusticana Rose rosa Rosa spec wie Rosa gallica Handschriften Bearbeiten Angaben nach Berschin et al 2023 S 21 ff Augsburg Staats und Stadtbibliothek 2 Cod 133 f 46v 58v vom Jahr 1479 aus dem Besitz von Konrad Peutinger A Citta del Vaticano Biblioteca Apostolica Vaticana Pal lat 1519 f 85v 88v saec x ex aus Lorsch unvollstandig K Citta del Vaticano Biblioteca Apostolica Vaticana Reg lat 469 f 29v 39r saec ix ursprunglich aus Fulda spater in St Gallen C Herrnstein Bibliothek des Grafen Nesselrode Hs 192 saec ix x aus Brauweiler verschollen H Leiden Universitaire Bibliotheken VLO 78 p 69 Auszug saec xiii E Leipzig Universitatsbibliothek Rep I 53 f 1r 10r saec x aus dem Besitz von Konrad Peutinger L Lucca Biblioteca Statale MS 1388 f 14r 21v vom Jahr 1470 U Munchen Bayerische Staatsbibliothek Clm 666 f 1r 12v vom Jahr 1463 Abschrift des Hartmann Schedel aus der Leipziger Hs M Privatbesitz o O 1 Pergamentblatt Vers 23 99 auf der Versoseite um 1000 F Textausgaben BearbeitenWalahfrido Strabone hortulus ediert und ins Italienische ubersetzt von Cataldo Roccaro Herbita Palermo 1979 De cultura hortorum Uber den Gartenbau lateinisch deutsche Ausgabe Reclam Stuttgart 2002 ISBN 3 15 018199 2 De cultura hortorum Hortulus Das Gedicht vom Gartenbau Latein Deutsch eingeleitet und herausgegeben von W Berschin mit Pflanzenbildern von C Erbar Mattes Heidelberg 2007 ISBN 978 3 930978 95 3 2 Auflage 2010 ISBN 978 3 86809 040 6 3 erweiterte Auflage 2023 ISBN 978 3 86809 191 5 Hortulus Vom Gartenbau Hrsg ubersetzt und eingeleitet von Werner Naf und Matthaus Gabathuler St Gallen 1942 2 Auflage ebenda 1957 auch in Hans Dieter Stoffler Hrsg Der Hortulus des Walahfrid Strabo Aus dem Krautergarten des Klosters Reichenau Mit einem Beitrag von Theodor Fehrenbach Sigmaringen 1978 2 Aufl Darmstadt 1985 3 Aufl Sigmaringen Thorbecke 1989 4 Aufl ebenda 1996 S 74 102 Auf Italienisch De hortorum cultura e latre opere Traduzione e commento di Riccardo Sessa 2015 Literatur BearbeitenChristina Becela Deller Ruta graveolens L Eine Heilpflanze in kunst und kulturhistorischer Bedeutung Mathematisch naturwissenschaftliche Dissertation Wurzburg 1994 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1998 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 65 ISBN 3 8260 1667 X S 108 110 Der Hortulus des Walahfrid Strabo Julius Berendes Hortulus Walafridi Strabi Das Gartchen des Walafridus Strabus ein ehrwurdiges Denkmal des Arznei Gartenbaues aus dem 9 Jahrhundert In Pharmazeutische Post 1908 Sonderdruck Tino Licht DerCodex medicus Hertensis Zu einer verlorenen Walahfrid uberlieferung In Wilhelm Kreutz Wilhelm Kuhlmann Hg Literatur in ihren kulturellen Raumen Festschrift fur Hermann Wiegand zum 70 Geburtstag 1 Januar 2021 Mattes Heidelberg 2021 ISBN 978 3 86809 177 9 S 77 90 zu H Hans Dieter Stoffler Der Hortulus des Walahfrid Strabo Aus dem Krautergarten des Klosters Reichenau Mit einem Beitrag von Theodor Fehrenbach Thorbecke Sigmaringen 1978 2 Auflage Darmstadt 1985 3 Auflage Sigmaringen 1989 5 Auflage Sigmaringen 1997 6 Auflage 2000 Karl Sudhoff Codex medicus Hertensis Ms 192 Handschriftstudie In Archiv fur Geschichte der Medizin Band 10 1917 S 265 313 zu H Hans Rudolf Velten Der allegorische Garten im fruhen Mittelalter zwischen Heilwissen religioser Semantik und Poetologie Zum Liber de cultura hortorum des Walahfrid Strabo In Guita Lamsechi Beatrice Trinca Hg Spiritual Vegetation Vegetal Nature in Religious Contexts Across Medieval and Early Modern Europe Vandenhoeck amp Ruprecht 2022 ISBN 978 3 8471 1426 0 S 71 96 Benedikt Konrad Vollmann Ein neues Fragment von Walahfrid Strabos Gedicht De cultura hortorum In Aevum Rassegna di scienze storiche linguistiche e filologiche Band 79 Nr 2 2005 S 283 292 zu F Weblinks BearbeitenHortulus lateinisch und deutsch De cultura hortorum im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Gottfried Mayer Konrad Goehl Krauterbuch der Klostermedizin Reprint Verlag Leipzig 2013 S 29 ISBN 978 3 8262 3057 8 Christina Becela Deller Ruta graveolens L Eine Heilpflanze in kunst und kulturhistorischer Bedeutung Mathematisch naturwissenschaftliche Dissertation Wurzburg 1994 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1998 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 65 ISBN 3 8260 1667 X S 102 und 108 f Hans Dieter Stoffler Hrsg Der Hortulus des Walahfrid Strabo Aus dem Krautergarten des Klosters Reichenau 1978 S 9 13 Hermann Sierp Walahfrid Strabos Gedicht uber den Gartenbau In Die Kultur der Abtei Reichenau Munchen 1925 Band 2 S 756 772 Tobias Niedenthal Wie die Heilkunst in die Kloster kam In Rudolf Walter Hrsg Gesundheit aus Klostern Verlag Herder Freiburg 2013 S 6 7 ISBN 978 3 451 00546 6 Christina Becela Deller Ruta graveolens L Eine Heilpflanze in kunst und kulturhistorischer Bedeutung 1998 S 106 und 109 f Christina Becela Deller Ruta graveolens L Eine Heilpflanze in kunst und kulturhistorischer Bedeutung 1998 S 109 Vgl auch Ein karolingischer Klostergarten In Markt Rosstal Archaologischer Rundweg Station 3b Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liber de cultura hortorum amp oldid 238212308