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Dietrich genannt der Bedrangte 1162 18 Februar 1221 war ab 1198 Markgraf von Meissen und ab 1210 als Dietrich III Markgraf der Lausitz Dietrich I von Meissen Abbildung seiner Figurengrabplatte um 1692 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Nachkommen 3 Grablege 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenEr war der zweite Sohn des Markgrafen Ottos des Reichen von Meissen und der Hedwig von Ballenstedt Tochter des Markgrafen Albrecht I von Brandenburg Er gehorte somit dem Adelsgeschlecht der Wettiner an Seine Mutter hatte seinen Vater zu einer Anderung der Erbfolge entgegen den ublichen Gepflogenheiten uberredet wonach Dietrich Meissen und die Markgrafenwurde sein alterer Bruder Albrecht der Stolze hingegen nur Landereien um Weissenfels erhalten sollte Albrecht rebellierte ab 1188 dagegen und zwang den Vater mit Waffengewalt ihn als vorrangigen Erben anzuerkennen Beim Tod des Vaters 1190 folgte ihm somit Albrecht als Markgraf von Meissen Dietrich fand Unterstutzung beim Landgrafen Hermann I von Thuringen mit dessen minderjahriger Tochter Jutta er sich verlobte und mit dessen Hilfe er 1194 Weissenfels von seinem Bruder erkampfte Als sein Bruder Albrecht 1195 starb belehnte Kaiser Heinrich VI nicht Dietrich mit der Markgrafschaft Meissen sondern zog die Mark mit ihren reichen Bergwerken als heimgefallenes Lehen ein Dietrich schloss sich daraufhin zusammen mit seinem Schwiegervater dem Kreuzzug des Kaisers nach Palastina an der beim uberraschenden Tod des Kaisers 1197 abgebrochen wurde Nach seiner Ruckkehr unterstutzte Dietrich den neuen Konig Philipp von Schwaben im Thronstreit gegen den Gegenkonig Otto von Braunschweig und wurde zum Dank von diesem 1198 erneut mit der Mark Meissen belehnt Seitdem stand Dietrich auf Philipps Seite und blieb auch nach dessen Ermordung 1208 auf der Seite der Staufer 1206 schlichtete er einen Streit zwischen dem Burggrafen von Dohna der auf einem Gebiet das der Bischof von Meissen beanspruchte eine Burg namens Thorun erbaut hatte und dem Bischof Die dabei erstellte Urkunde erwahnt zum ersten Mal den Namen Dresden Ausserdem wird er mit den bis heute ratselhaften Anlagen von Schloss Osterland bei Oschatz und dem romanischen Vorgangerbau von Schloss Grillenburg im Tharandter Wald in Verbindung gebracht Im Jahre 1210 wurde er nach dem Aussterben der dedonidischen Linie der Wettiner und nach Zahlung von 10 000 Mark Silber auf der Burg Landsberg im Auftrag Kaiser Ottos IV mit der Ostmark Lausitz belehnt Er forderte in seinen Territorien die Grundung und den Ausbau von Stadten und verbesserte die Landesverwaltung durch Gliederung in Vogteien Er fuhrte Fehden gegen den meissnischen Adel und die Stadt Leipzig die er in seinen Besitz einzugliedern versuchte Nach fruchtloser Belagerung von Leipzig erkannte er 1216 deren Rechte an konnte die Stadt aber im Folgejahr durch List dennoch einnehmen liess die Stadtmauern schleifen und zur Festigung seiner Herrschaft innerhalb derselben drei Burgen anlegen und mit Garnisonen versehen Markgraf Dietrich starb am 18 Februar 1221 Es wird spekuliert ob ihn sein Leibarzt auf Anstiften der Leipziger oder des unzufriedenen Adels vergiftete Ehe und Nachkommen Bearbeiten nbsp Dietrich der Bedrangte und Heinrich der Erlauchte Furstenzug DresdenEr heiratete Jutta von Thuringen 1184 1235 Tochter des Landgrafen Hermann I von Thuringen Einige seiner Kinder starben jung acht Kinder Dietrichs lassen sich nachweisen Hedwig 1249 Graf Dietrich IV von Kleve 1185 1260 Otto vor 1215 Sophia 1280 Graf Heinrich von Henneberg Schleusingen 1262 Konrad illegitimer Sohn Monch im Kloster Petersberg in Erfurt Jutta Heinrich der Erlauchte um 1215 1288 1221 Markgraf von Meissen und der Lausitz 1247 auch Pfalzgraf von Sachsen und Landgraf von Thuringen Dietrich illegitimer Sohn um 1190 1272 Bischof von Naumburg Heinrich illegitimer Sohn 1259 Dompropst in Meissen Grablege BearbeitenDietrich der Bedrangte starb im Jahr 1221 und wurde im Hauskloster der Wettiner in Altzella beigesetzt Heute findet sich seine Grabplatte wieder im Chor neben jenen fur Otto den Reichen und seine Gemahlin die Klosterstifterin Hedwig Im Jahr 1288 wurde auch Dietrichs Sohn Heinrich der Erlauchte hier beigesetzt Heinrich der Erlauchte kann als Auftraggeber des Grabplattenzyklus in Altzella vermutet werden da die Monumente der Stifter und Vorfahren in seine Zeit datiert werden konnen Literatur BearbeitenHelga Wass Die Figurengrabplatte Dietrichs von Meissen In Helga Wass Form und Wahrnehmung mitteldeutscher Gedachtnisskulptur im 14 Jahrhundert Band 2 Katalog ausgewahlter Objekte vom Hohen Mittelalter bis zum Anfang des 15 Jahrhunderts Bristol Berlin u a 2006 ISBN 3 86504 159 0 S 30 und Kat Nr 8 mit Abb siehe S 27 ff mit den Monumenten der Eltern etc Zugleich Gottingen Universitat Dissertation 2001 Heinrich Theodor Flathe Dietrich der Bedrangte In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 186 f Herbert Helbig Dietrich der Bedrangte In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 680 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dietrich der Bedrangte Sammlung von Bildern Literatur von und uber Dietrich in der Sachsischen BibliografieVorgangerAmtNachfolgerAlbrecht I Markgraf von Meissen 1198 1221Heinrich III Konrad II Markgraf der Lausitz 1210 1221Heinrich III Normdaten Person GND 115803424 lobid OGND AKS LCCN no2005005403 VIAF 51412990 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dietrich der BedrangteALTERNATIVNAMEN Dietrich III ab 1210 KURZBESCHREIBUNG Markgraf von MeissenGEBURTSDATUM 1162STERBEDATUM 18 Februar 1221 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dietrich der Bedrangte amp oldid 229889465