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Der Grillenburger Sandstein gehort zu den kreidezeitlichen Sandsteinen aus Sachsen Goldene Pforte am Freiberger Dom aus Grillenburger SandsteinLetzter Muhl bzw Schleifstein aus Grillenburger Sandstein vor der ehemaligen Steinbruchverwaltung an der Seerenteichstrasse in GrillenburgDer 2020 fur den Geopark Sachsens Mitte wieder zuganglich gemachte Sandsteinbruch am Flugel Jagerhorn bei Grillenburg Tharandter WaldAbgebaut wurde er im Sandsteinbruch am Flugel Jagerhorn bei Grillenburg im Tharandter Wald Osterzgebirge Wie alle kreidezeitlichen Werksandsteine aus Sachsen hat sich auch der Grillenburger Sandstein in einem flachen Meer gebildet wie an den verschiedenen marinen Spurenfossilien u a von Zehnfusskrebsen erkennbar ist 1 Er entstand vor ca 95 Millionen Jahren im oberen Cenomanium ist damit alter als die Sandsteine des Elbsandsteingebirges Der aktive Sandsteinabbau am Flugel Jagerhorn begann nachweislich etwa 1170 und wurde um 1940 als letzter verbliebener cenomanzeitlicher Werksandsteinbruch auf dem Osterzgebirge endgultig eingestellt 1 So ist dieser doch recht kleine Steinbruch das Zeugnis einer mit Unterbrechungen immerhin 770 Jahre andauernden Abbautatigkeit nach Werksandsteinen im Tharandter Wald Die vom Universalgelehrten J F Henckel 2 veroffentlichten Kupferstiche der fossilen Hahnenkamm Muschel Rastellum carinatum und der Pectinide Merklinia aspera aus dem Sandsteinbruche im Grullenburger Walde sind in der Literatur die bisher altesten bekannten Abbildungen von sachsischen Kreidefossilien Die Werksteinbank im Sandsteinbruch am Flugel Jagerhorn wurde in den letzten uber 130 Jahren falschlicherweise den Niederschonaer Schichten der Niederschona Formation zugeordnet und als fossilfreier Dunensandstein interpretiert 3 Auch in allen anderen Sandsteinbruche z B im Tharandter Wald der Paulsdorfer und Dippoldiswalder Heide sowie bei Bannewitz wurde die Oberhaslich Formation der ehemalige Unterquader abgebaut zu der auch der Grillenburger Sandstein gehort 1 Inhaltsverzeichnis 1 Gesteinsbeschreibung und Verwendung 2 Weblinks 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGesteinsbeschreibung und Verwendung BearbeitenDer sehr reine weiss bis gelbliche Grillenburger Sandstein besteht zu 99 aus Quarzkornern Die uberwiegende Korngrosse liegt zwischen 0 2 bis 0 5 mm was einem Mittelsandstein entspricht Die gut gerundeten Quarze sind massig kieselig gebunden 4 Die 5 m machtige Werksteinbank im Sandsteinbruch am Flugel Jagerhorn ist ein homogener massiger Sandstein ohne Schichtfugen Schragschichtung oder sonstige Sedimentstrukturen Tonlagen treten ebenfalls nicht auf 1 Die Herkunft zahlreicher bedeutender Bauten und Skulpturen aus dem Sandstein des Grillenburger Waldes wird in diesem Steinbruch verortet auch aufgrund petrographisch gesteinstechnischer Untersuchungen 4 Historisch belegt ist dass beispielsweise 1225 die Goldene Pforte des Freiberger Domes 5 aus Grillenburger Sandstein gefertigt wurde Das Material wurde auch fur den Bau des Jagdsitzes in Grillenburg 1216 am Kloster Altzella 1170 1220 1230 des Meissner Doms 1266 1290 der Albrechtsburg 1471 in Meissen und vieler weiterer bedeutender Bauwerke verwand Zusammenstellung siehe 1 und 4 Ab Anfang des 19 Jahrhunderts wurden daraus bevorzugt Schleifsteine fur Holzschleifereien gefertigt Siehe auch Liste der Sandsteine Cottaer Sandstein Postaer Sandstein Reinhardtsdorfer SandsteinWeblinks BearbeitenBKSK Profiluntersuchungen im Sandsteinbruch Grillenburg Timo Gohler 22 Mai 2006 Literatur BearbeitenC J Freiesleben Mineralogisch bergmannische Beobachtungen auf einer Reise durch einen Theil des meissner und erzgebirgischen Kreises zu Anfang des 1791 Jahres in Bergmannisches Journal Nr 5 1792 D Beeger und W Quellmalz Geologischer Fuhrer Bd 87 Dresden und Umgebung Verlag Gebr Borntraeger Berlin Stuttgart 1994 S 205 ISBN 3 443 15062 4Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Birgit Niebuhr Frank Haubrich Markus Fengler Der Grillenburger Sandsteinbruch am Flugel Jagerhorn Cenomanium Tharandter Wald Sachsen historisch beruhmt und geologisch verkannt In Geologica Saxonica Journal of Central European Geology Band 67 16 Dezember 2021 ISSN 2750 8242 S 1 28 doi 10 3897 gs 67 e78579 J F Henckel Flora Saturnizans die Verwandschaft des Pflanzen mit dem Mineral Reich Leipzig 1722 S 670 S W Hantzschel Das Cenoman und die Plenus Zone der sudetischen Kreide In Abh Preuss Geol Landesanstalt N F Nr 150 Berlin 1933 S 1 161 a b c H Siedel J Gotze K Kleeberg und G Palme Bausandsteine in Sachsen In A Ehling und H Siedel Hrsg Bausandsteine in Deutschland Band 2 2011 S 163 272 Siegfried Grunert Der Sandstein der Sachsischen Schweiz Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1986 ISBN 3 342 00092 9 S 111 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grillenburger Sandstein amp oldid 225011088