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Der Dom zu Meissen ist den Heiligen Johannes und Donatus von Arezzo geweiht und tragt daher den Namen St Johannis und St Donatus 1 Donatus von Arezzo war Patron des alten Bistums Meissen und ist einer der Patrone des heutigen Bistums Dresden Meissen Der Dom gehort zusammen mit der Albrechtsburg dem Bischofsschloss und der Dompropstei zum Burgberg Ensemble das sich uber die Meissner Altstadt erhebt Der Hauptteil der Kirche erscheint als einer der stilreinsten deutsch gotischen Dome Daneben verfugt er uber eine der reichsten und wertvollsten Ausstattungen sachsischer Kirchen und zahlreiche Nebenraume von der fruhesten Gotik bis hin zur ausgehenden Spatgotik Albrechtsburg und DomMeissner Dom vor dem neugotischen Ausbau Messbildaufnahme 1898 von Albrecht Meydenbauer DomturmeInnenraum nach OstenHauptportal des Doms in der FurstenkapelleInnenhof des Kreuzgangs mit Blick auf den ChorumgangStifterfigurenHochaltarretabelKreuzgangflugel mit ZellengewolbeEule Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Baugeschichte 2 1 Vorgangerbau als Basilika 2 2 Bau des Doms als Hallenkirche 2 3 Turme 2 4 Furstenkapelle 2 5 Grabmal des Bischofs Benno 2 6 Kreuzgang und weitere Anbauten 2 7 Restaurierungsarbeiten 3 Ausstattung 3 1 Stifter und Patronatsfiguren 3 2 Lettner und Inventar 3 3 Glocken 4 Orgeln 4 1 Eule Orgel 4 2 Truhenorgel 5 Masse 6 Dom als Turmfalkenbrutplatz 7 Domherren 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseFunktion BearbeitenDer Kirchenbau steht in der Tradition der Grundung des Bistums Meissen durch Konig Otto I im Jahr 968 und stellt somit die christliche Keimzelle des heutigen Sachsens der fruheren Mark Meissen dar Als Kathedrale dieses Bistums war sie bis 1581 Bischofskirche der romisch katholischen Bischofe von Meissen Viele Markgrafen von Meissen betatigten sich als Mazene der Meissener Domkirche Um 1400 war es Markgraf Wilhelm I der die Exemtion der Meissener Kirche und des Bistums vom Erzbistum Magdeburg durchzusetzen half Erst Bischof Johannes IV konnte mehrere Jahrzehnte spater den Exemtionsstreit schlichten 1581 wurde der Dom eine lutherische Kirche Heute ist der Dom die Predigtkirche fur den Landesbischof der evangelisch lutherischen Landeskirche Sachsens Das katholische Bistum Dresden Meissen hat seine Kathedrale seit 1980 in Dresden und die Konkathedrale in Bautzen Die Verwaltung des Doms erfolgt durch das Hochstift Meissen vertreten durch das Domkapitel dem acht ordentliche Domherren angehoren Baugeschichte BearbeitenVorgangerbau als Basilika Bearbeiten Der Vorgangerbau an diesem Ort war schon im Jahr 968 anlasslich der Grundung des Bistums Meissen durch Kaiser Otto I als kleine Kapelle errichtet und in den Jahren 1006 bis 1073 in eine vierturmige romanische Basilika umgebaut worden die zur bischoflichen Kathedralkirche erhoben wurde Bau des Doms als Hallenkirche Bearbeiten Um 1260 wurde der Neubau des Doms von Osten aus als gotische Kirche begonnen Zunachst wurden der einschiffige Chor und das Querhaus errichtet Ab 1268 konnten bereits der Chor und der Kreuzgang genutzt werden Um 1270 wurde das grosse Chorfenster mit markantem Masswerk und wertvollen mittelalterlichen Glasmalereien aus derselben Zeit gestaltet Es folgten die Fertigstellung der Allerheiligenkapelle an der Ostseite des Kreuzgangs um 1280 heute als Lapidarium und als Raum der Stille genutzt die achteckige Johanneskapelle im Winkel zwischen Sudquerhaus und Langhaus im Jahr 1291 und der Kapitelsaal im Jahr 1297 Das ostliche Joch des Langhauses auf der Sudseite zeigt dass zunachst eine Basilika beabsichtigt war Das Langhaus wurde nach einem Planwechsel einheitlich als siebenjochige Hallenkirche erbaut die um 1410 weitgehend fertig gestellt war Trotz der langen Bauzeit und der Plananderung ist ein bemerkenswert einheitliches hochgotisch wirkendes Bauwerk entstanden das bei massiger Grosse eine monumentale Wirkung entfaltet Goethe wurdigte den Dom im April 1813 mit den Worten Der Dom hat aus mehreren Ursachen ausserlich nichts Anziehendes inwendig aber ist es das schlankste schonste aller Gebaude jener Zeit die ich kenne Bei dieser Bewertung ist zu berucksichtigen dass die Westturme zu dieser Zeit nur bis zum dritten Stockwerk ausgefuhrt waren Turme Bearbeiten Jahrhundertelang war nur eine einzige Turmspitze am Dom vorhanden der sogenannte Hockrige Turm in der Sudostecke zwischen Querhaus und Chor welcher 1909 und nach 1990 umfassend saniert wurde Die mit Blendmasswerk belebten Untergeschosse der Westturme wurden bereits im fruhen 14 Jahrhundert errichtet jedoch nicht vollendet Um 1413 wurden die damaligen holzernen Turmabschlusse durch einen Sturm zerstort Zwischen 1470 und 1477 setzte Arnold von Westfalen ein formenreiches drittes Geschoss auf die Domturme auf Zwischen den kraftigen Pfeilern sind die Treppenlaufe zu erkennen welche die Aussenansicht der Turme zusammen mit dem Blendmasswerk und den freistehenden Masswerkschleiern pragen Dieses Geschoss erhielt Turmspitzen die jedoch im Jahr 1547 zusammen mit den westlichen Jochen des Langhauses durch Blitzschlag zerstort wurden Diese Joche wurden 1595 wiederhergestellt die Westturme blieben jedoch unvollendet und wurden im 18 Jahrhundert durch ein querliegendes Dach auf dem Westbau den sogenannten Schafstall abgeschlossen Die beiden heute weithin sichtbaren 81 Meter hohen Turmspitzen der Westfassade wurden zusammen mit dem vierten Geschoss der Turme erst zwischen 1903 und 1909 im Stil der Neugotik nach Entwurfen des Architekten Carl Schafer unter Anleitung des ansassigen Architekten Joseph Schaffler als Dombaufuhrer errichtet 2 Diesem Projekt ging allerdings ein erbitterter Streit mit anerkannten Kunsthistorikern wie Cornelius Gurlitt und Georg Dehio voraus welche den neugotischen Ausbau des Doms ablehnten Selbst nach der erfolgreichen Fertigstellung polemisierten Architekturtheoretiker wie Wilhelm Pinder noch gegen die Verschaferung der Westfassade Inzwischen werden die neugotischen Turmobergeschosse als eine lebendige sensible Interpretation und Vervollstandigung des mittelalterlichen Bestands gewurdigt 3 Furstenkapelle Bearbeiten Markgraf Friedrich der Streitbare reg 1381 1428 ab 1423 als Kurfurst von Sachsen liess im Jahr 1425 die Furstenkapelle als neue Begrabniskapelle der Wettiner zuvor seit 1190 im Kloster Altzella an die Westfront des Doms anbauen Die Furstenkapelle zeigt ein betont schmuckreiches Netzgewolbe mit Masswerkmotiven vermutlich von Moyses von Altenburg aus den Jahren 1443 bis 1446 Die bronzene Grabtumba Friedrichs des Streitbaren der hier seine letzte Ruhestatte fand ist von kunstlerisch wertvollen Bronzegrabplatten wahrscheinlich aus der Nurnberger Giesserwerkstatt Vischer umgeben Im Dom sind 164 weitere Grabdenkmaler zu finden Als besonders wertvoll werden davon im Dehio Handbuch die folgenden genannt aus der Werkstatt Hermann Vischer Bischof Sigmund von Wurzburg 1471 Kurfurst Friedrich der Sanftmutige 1464 Kurfurst Ernst 1486 aus der Werkstatt Peter Vischers des Alteren Zuschreibung Herzog Albrecht 1500 Kurfurstin Amalie 1502 Herzogin Sidonia 1510 moglicherweise nach einer Zeichnung von Albrecht Durer aus der Hilligerhutte in Freiberg Herzog Friedrich 1510 Herzog Johann 1537 beide moglicherweise nach einer Zeichnung von Hans KrellDas um 1370 ursprunglich als Hauptportal des Doms geschaffene Portal ist durch den Anbau der Furstenkapelle zum Innenportal geworden Es zeigt einen reichen figurlichen Schmuck im Gewande und Tympanon der die Geburt Christi die Anbetung der Konige die Marienkronung und das Jungste Gericht darstellt Durch die fruhe Umbauung mit der Furstenkapelle ist hier die mittelalterliche Polychromie gut erhalten An die Furstenkapelle schliesst sich die spatere Georgskapelle an siehe Kreuzgang und weitere Anbauten Grabmal des Bischofs Benno Bearbeiten Die Heiligenverehrung des Meissner Bischofs Benno und der Bau des gotischen Domes bildeten eine geistliche Einheit Der ursprunglich an einer abgelegenen Stelle des romanischen Vorgangerbaus um 1106 bestattete zehnte Bischof von Meissen wurde unter Bischof Withego um 1270 in die Mitte des geplanten Langhauses des neuen Doms umgebettet Zu dieser Zeit standen an der Stelle des heutigen Langhauses noch Teile des alten romanischen Domes 4 Erst 120 Jahre spater lag das Bennograb das Ziel einer bis in die Reformationszeit bestehenden Wallfahrtstradition tatsachlich in der Mitte der neuen Kathedrale Eine heute vermauerte Pforte im vierten Joch in der sudlichen Langhauswand diente wahrscheinlich fur eine Ubergangszeit den zahlreichen Pilgern die mit ihren Gaben fur die Finanzierung des gotischen Domes sorgten als Zugang zum Bennograb 5 In der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts wurde die schlichte Grabtumba mit einem Hochgrab versehen Anlasslich der durch Herzog Georg von Sachsen betriebenen Kanonisation Bennos zum ersten sachsischen Heiligen 1524 wurde das Grab weiter ausgeschmuckt Nach dem Tod Georgs fuhrte Herzog Heinrich von Sachsen das lutherische Bekenntnis ein 1539 erzwangen er und der ernestinische Kurfurst Johann Friedrich den Zugang zum Dom und liessen das Grabmal Bennos vollstandig zerstoren Seit 2017 zeigt eine schlichte Platte im Mittelschiff den fruheren Standort des Grabes Kreuzgang und weitere Anbauten Bearbeiten nbsp InnenraumDer Kreuzgang wurde in den Jahren 1470 71 erneuert und besitzt in drei Flugeln ein kunstvolles Zellengewolbe Der Kreuzgang geht in den Chorumgang uber der sich in zwei Geschossen um den hohen Chor zieht An den Kreuzgang schliesst sich im Osten die Allerheiligenkapelle an ein dreijochiger kreuzrippengewolbter Bau mit Satteldach und massiven Giebeln mit Masswerkfenster nach Osten In diesem Raum sind Schlusssteine Konsolen und einzelne Glasmalereien aus der Bauzeit des Chores erhalten Die nordostlich vom Chor gelegene Sakristei mit kunstvollem Zellengewolbe uber unregelmassigem Grundriss entstand 1504 In der um 1530 angebauten spatgotischen Georgskapelle in der Sudwestecke zwischen Domturmen und Furstenkapelle sind Herzog Georg der Bartige und seine Gemahlin Barbara beigesetzt Wolf Caspar von Klengel zog 1677 eine Stuckdecke in diese Kapelle ein Ein Rundbogenportal mit einer Adikula Architektur im Renaissancestil erschliesst diese Kapelle von der Furstenkapelle aus Restaurierungsarbeiten Bearbeiten Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 begannen umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten die bis zum Jahr 2002 andauerten Sie umfassten die Restaurierung des Chores im Innern und im Ausseren eine Erneuerung der Domschatzkammer im zweiten Geschoss des Sudostturms Restaurierungsarbeiten am Ausseren dieses Turms statische Sicherungsarbeiten am sudlichen Querhaus eine Restaurierung des Langhauses im Ausseren und Innern die Neueindeckung des Langhausdachs sowie umfangreiche Sicherungs und Wiederherstellungsarbeiten an den Westturmen Die Nebengebaude insbesondere die Fursten und die Allerheiligenkapelle des Doms wurden ebenfalls baulich gesichert und zahlreiche denkmalpflegerische Forschungs und Erhaltungsarbeiten an der Ausstattung des Doms durchgefuhrt 6 Ausstattung BearbeitenStifter und Patronatsfiguren Bearbeiten Hauptartikel Skulpturen im Chor und der Johanneskapelle des Meissner DomsZur wertvollen Innenausstattung des Doms gehoren die um 1260 geschaffenen uberlebensgrossen Stifter und Patronatsfiguren Steinskulpturen aus der Naumburger Dombauwerkstatt an der Chor Nordwand beispielsweise die Bildnisse von Kaiser Otto I Regierung 936 973 und seiner Gemahlin Adelheid von Burgund die gemeinsam das Bistum Meissen grundeten Bedeutend sind auch die Bildnisse des Evangelisten Johannes und des heiligen Donatus von Arezzo an den Chor Innenwanden sowie von Johannes dem Taufer von Maria mit dem Kind und des Diakons Stephanus in der Johanneskapelle Besonders hervorzuheben ist hier wie beim Hauptportal die in grossen Teilen erhaltene mittelalterliche Polychromie der Stifterfiguren Lettner und Inventar Bearbeiten nbsp Lettner mit Kreuzaltar Werkstatt von Lucas Cranach d A nbsp Cranach Altartriptychon in der GeorgskapelleDer Lettner entstand um 1260 und wurde 1357 mit der Brustung und Blendmasswerk versehen die ausdrucksvolle mittelalterliche Bauplastik aufweisen Um 1504 wurde das dreiteilig vergitterte Sakramentshaus mit einer virtuosen Turmarchitektur und Kielbogenbekronung an der Nordseite des Chorpolygons eingebaut Der spatgotische farbenprachtige Hochaltar wurde wahrscheinlich von einem niederlandisch beeinflussten Maler um 1490 geschaffen das Chorgestuhl im Jahr 1529 und die Sandsteinkanzel im Jahr 1591 Der Laienaltar vor dem Lettner ist als Wandelaltar mit einem Doppelflugelpaar gestaltet Seine Altarbilder wurden 1526 in der Werkstatt von Lucas Cranach d A geschaffen Zentrales Thema ist der Gekreuzigte Der geoffnete Altar zeigt im oberen Teil der Mitteltafel die Kreuzigung Christi in einer vielfigurigen Szene darunter zwei alttestamentarische Szenen die Opferung Isaaks durch Abraham und die Anbetung der Ehernen Schlange die in der Auslegungstradition der Bibel als Vorbilder der Kreuzigung Christi und des Heils das von Christi Kreuz ausgeht gelten Auf den Seitenflugeln kommen ausserbiblische Themen zur Darstellung links die Legende der Kreuzauffindung durch Helena die Mutter Konstantins des Grossen rechts die Legende der Ruckfuhrung des Kreuzes durch Kaiser Herakleios das im Jahre 614 von den Persern unter Grosskonig Chosrau II aus Jerusalem geraubt worden war Die geschlossene Schauseite des Altars zeigt im Mittelteil Jesus als Schmerzensmann mit Leidensinstrumenten und seine schmerzerfullte Mutter flankiert von den Evangelistensymbolen Adler Engel Lowe und Stier Auf der Predella ist im Kontext von Seelen im Fegefeuer auf beiden Seiten die Darstellung einer Seelenmessfeier zu erkennen Das Triptychon in der Georgskapelle ist ein Auftragswerk Herzog Georgs von Sachsen nach dem Tod seiner Gemahlin Barbara 1534 Es tragt die Signatur von Lucas d A Die Flugel zeigen die beiden betend in Begleitung von je zwei Aposteln von denen Petrus und Paulus auf Textpassagen aus ihren Briefen 1 Petr 2 13 15 und Eph 5 22 28 33 1 Tim 2 9 die in den oberen Ecken eingefugt sind aufmerksam machen Im Mittelbild erscheint gestutzt von Maria seiner Mutter und Johannes Christus als der aus dem Grab Auferstandene Er blickt den Betrachter an als Mann der Schmerzen Jes 53 3 mit sichtbaren Wundmalen als Zeichen des uberwundenen Tods am Kreuz uber ihm haben Putten Dornenkrone und die ubrigen Leidensinstrumente ubernommen Die Bedeutung der Dargestellten des Triptychons ist durch das jeweilige Grossenverhaltnis hervorgehoben Von den einst 30 Altaren des Doms fielen die meisten der Reformation zum Opfer Das Kruzifix und die Kandelaber Altarleuchter schuf der beruhmte Porzellan Dekorgestalter Johann Joachim Kandler im Jahr 1760 aus Meissner Porzellan Zwei holzerne Stander aus dem 12 oder dem fruhen 13 Jahrhundert mit je vier naturahnlich geschnitzten Beinen stammen noch aus dem romanischen Vorgangerbau und werden heute als Taufstein und Lesepult verwendet Glocken Bearbeiten Die Johannesglocke wurde 1929 von Otto Schilling in Apolda anlasslich der 1000 Jahr Feier Meissens gegossen und nach einem Entwurf von Emil Paul Borner dem damaligen Leiter der Porzellan Manufaktur gestaltet Die Glocke wiegt 7 820 kg 7 bei einem Durchmesser von 220 Zentimetern 8 und ist eine der figurenreichsten der Welt Dargestellt sind Szenen aus der Offenbarung Christus als Weltenrichter und das Jungste Gericht Die vierhenkelige Krone war mit den vier Evangelistenfiguren besetzt 1941 kam die Glocke nach Hamburg um fur die Rustungsproduktion eingeschmolzen zu werden Dazu kam es jedoch nicht sie konnte nach dem Krieg wieder im Meissner Dom aufgehangt werden Im Jahr 1977 brach ein Bugel der Krone die Glocke sturzte ab und verkantete sich im Glockenstuhl Ursache waren Schaden an der Aufhangung durch sauren Regen sowie Risse in der Krone die bei einem Bombenangriff im Hamburger Freihafen entstanden waren Nach dem Sturz wurde die Glocke nur behelfsmassig ohne Krone aufgehangt 2010 wurde die Glocke mit einem neuartigen thermischen Verfahren vor Ort repariert Dafur musste sie nur etwa 20 Meter abgehangt und nicht wie sonst beim Schweissen ublich als Ganzes auf uber 500 Grad erhitzt werden so dass die Kosten nur etwa 150 000 Euro betrugen Das erste offizielle Gelaut nach der Reparatur war am 24 Dezember 2010 nbsp Die grosse Johannesglocke im NordturmDer Schlagton der Johannesglocke ist das g0 7 Aus dem Jahre 1929 stammt noch die kleinste Glocke des Gelauts f1 1959 erganzte Franz Peter Schilling drei Glocken in den Tonen b0 c1 und es1 7 Die vier kleineren Glocken befinden sich im Sudturm die grosse Johannesglocke ist im Nordturm untergebracht Alle Glocken hangen an stark verkropften Stahljochen die den Klang deutlich beeintrachtigen 9 Name der Glocke Giesser Gussort Jahr Ton Gewicht O mm Johannesglocke Otto Schilling Apolda 1929 g0 7 820 kg 2 200Christusglocke Franz Peter Schilling Apolda 1959 b0 3 691 kg 1 750Mittlere Glocke c1 2 578 kg 1 500Vaterunserglocke es1 1 512 kg 1 300Taufglocke Otto Schilling Apolda 1929 f1 1 224 kg 1 100Die wertvolle Glocke der Turmuhr die 1556 von Wolfgang Hilliger in Freiberg gegossen wurde befand sich bis 1998 im Kreuzgang und wurde danach wieder als Stundenglocke der Turmuhr im dritten Geschoss des Sudwestturms verwendet 6 Orgeln BearbeitenEule Orgel Bearbeiten Die Eule Orgel ist die Hauptorgel des Doms Sie wurde 1972 durch die Firma Hermann Eule Bautzen erbaut und zuletzt im Jahre 2008 generaluberholt 10 Pedal C f10 1 Prinzipal 16 0 2 Subbass 16 0 3 Oktavbass 0 8 0 4 Barem 0 8 0 5 Gemshorn 0 4 0 6 Dolkan 0 2 0 7 Basszink III 5 1 3 0 8 Mixtur V 0 4 0 9 Posaune 16 10 Feldtrompete0 0 4 I Hauptwerk C g314 Rohrpommer0 16 15 Prinzipal 0 8 16 Gedacktflote 0 8 17 Oktave 0 4 18 Rohrflote 0 4 19 Gemsquinte 2 2 3 20 Oktave 0 2 21 Cornett III 2 2 3 22 Mixtur V VII 1 1 3 23 Fagott 16 24 Trompete 0 8 II Schwellwerk C g327 Musiziergedackt 0 8 28 Weidenflote 0 8 29 Quintade 0 8 30 Prinzipal 0 4 31 Sextade 0 4 32 Oktave 0 2 33 Sifflet 0 1 34 Rohrgemsquinte0 1 1 3 35 Sesquialtera II 2 2 3 36 Scharfzimbel V 0 1 37 Rohrkrummhorn 16 38 Schalmey 0 8 Tremulant III Brustwerk schwellbar C g340 Rohrgedackt 0 8 41 Pommernachthorn0 0 4 42 Dulzian 0 2 43 Terzflote 1 3 5 44 Oktavlein 0 1 45 Zimbel III 0 1 3 46 Gemshornregal 0 8 TremulantKoppeln II I III I I P II P III P Nr 11 13 25 26 Spielhilfen Tutti Zungenabsteller elektronische SetzeranlageTruhenorgel Bearbeiten Seit 2 Mai 2015 verfugt der Dom uber eine transportable Truhenorgel mit vier klingenden Stimmen die von der Orgelbau Musikwerkstatt Andreas J Schiegnitz in Albsheim eigens fur diesen Raum konzipiert wurde 11 1 Copel 8 2 Principal0 8 3 Flote 4 4 Octav 2 Tonumfang C fBesonderheiten Klaviatur verschiebbar auf a 415 440 465 HzMasse BearbeitenLange Hauptschiff 97 30 m Hohe Hauptschiff 17 80 m Turmhohe etwa 81 mDom als Turmfalkenbrutplatz BearbeitenIn den Sandsteinverzierungen der Aussenfassade bruten bis zu funf Turmfalkenpaare 1983 wurden z B 23 Jungfalken dokumentiert 12 Domherren Bearbeiten nbsp Altestes bischofliches SiegelKonrad Preuss 1366 Nikolaus Munzmeister 1388 Burchard Tuntzmann 1 Halfte des 15 Jahrhunderts Nikolaus Rotenfels 1404 1475 Otto von Harras 2 Halfte des 15 Jahrhunderts Johann Adam Schertzer 1668 1683 Johann Georg Rosenmuller 1736 1815 Domherr seit 1793 Melchior von Meckau 1440 Dompropst Julius von Pflug 1499 1564 Hans Schulz Blochwitz Domherr 1945 Heinz Wagner 1912 1994 Domherr 1981 Dompropst 1983 Andreas Stempel Domherr und Propst seit 2004 Uwe Schirmer Domherr und Dechant seit 2003 Rudiger Lux Domherr seit 2008 Hans Peter Hasse Domherr seit 2009 Peter Zimmerling Domherr seit 2009 Hartmut Ritschel Domherr seit 2012 Georg Prinz zur Lippe Domherr seit 2013 Otto Guse Domherr 2018 2022 Karlheinz Blaschke 1927 2020 Domherr 1972 2003 Christoph Wetzel Domherr 1987 2004 Dieter Auerbach Domherr 1983 2009 Heinrich Magirius Domherr 1994 2012 Rainer Gaebler Domherr 1999 2013 Peter Zweynert Domherr 1999 2017 Christoph Michael Haufe 1932 2011 Domherr 1974Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 558 572 Gunter Donath Matthias Donath Hrsg Himmelszeichen 100 Jahre Meissner Domturme Begleitbuch zur Ausstellung im Stadtmuseum Meissen 12 Juli 2008 9 November 2008 edition Sachsische Zeitung Meissen 2008 Gunther Donath Rekonstruktion des Bauablaufs der ersten Bauphase des gotischen Meissner Doms In INSITU Zeitschrift fur Architekturgeschichte 3 1 2011 S 35 54 Gunther Donath Zeugnisse mittelalterlicher Bau und Planungsprozesse an den Chorbauten der Domkirche in Naumburg und Meissen sowie der Klosterkirche Schulpforta In INSITU Zeitschrift fur Architekturgeschichte 4 1 2012 S 5 20 Matthias Donath Text Steffen Wirtgen Fotografie Der Meissner Dom Monument sachsischer Geschichte Sax Verlag Beucha 2002 ISBN 3 934544 33 9 Cornelius Gurlitt Meissen Dom In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 40 Heft Meissen Burgberg C C Meinhold Dresden 1920 S 1 ff Cornelius Gurlitt Die Westturme des Meissner Domes Wasmuth Berlin 1902 Digitalisat Digitalisat Emil Korner Was soll aus dem Meissner Dome werden nach dessen Geschichte und gegenwartigem Zustande beantwortet Leipzig 1896 Edgar Lehmann Ernst Schubert Der Dom zu Meissen 2 Aufl Union Verlag Berlin 1974 Heinrich Magirius Der Dom zu Meissen Grosse Kunstfuhrer Bd 182 2 neubearb Auflage Schnell amp Steiner Munchen 2001 ISBN 3 7954 1341 9 Hans Joachim Mrusek G Beyer Drei sachsische Kathedralen Merseburg Naumburg Meissen 2 Auflage Verlag der Kunst Dresden 1981 in der Bundesrepublik Deutschland zeitgleich erschienen unter dem Titel Drei deutsche Kathedralen Merseburg Naumburg Meissen Wiesbaden 1981 ISBN 3 921452 16 3 Helga Wass Form und Wahrnehmung mitteldeutscher Gedachtnisskulptur im 14 Jahrhundert Bd 2 Katalog ausgewahlter Objekte vom hohen Mittelalter bis zum Anfang des 15 Jahrhunderts Dissertation Universitat Gottingen 2001 Berlin 2006 ISBN 3 86504 159 0 S 403 428 Kat Nr 568 637 mit zahlr Abb Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Meissner Dom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Meissner Dom Homepage Evangelisch Lutherische Landeskirche Sachsens Die funf Domglocken in Meissen Einzeln und im Vollgelaute glockenzeit auf YouTube abgerufen am 26 November 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Caspar Ehlers Die Integration Sachsens in das frankische Reich 751 1024 Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Bd 231 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2005 ISBN 3 525 35887 3 S 95 zugl Wurzburg Univ Habil Schr 2005 Carl Schafer Denkschrift uber die Wiederherstellung des Meissner Domes In Centralblatt der Bauverwaltung Nachrichten der Reichs und Staatsbehorden Jg 22 1902 Nr 91 S 553 557 Heinrich Magirius Geschichte der Denkmalpflege Sachsen 1 Auflage Verlag fur Bauwesen Berlin 1989 ISBN 3 345 00292 2 S 299 Heinrich Magirius Das Baldachingrab des Bischofs Benno im Meissner Dom In Claudia Kund Andre Thieme Hrsg Ein Schatz nicht von Gold Benno von Meissen Sachsens erster Heiliger Katalog zur Sonderausstellung Michael Imhof Verlag Petersberg 2017 ISBN 978 3 7319 0451 9 S 143 Matthias Donath Ein heilbringender Schatz Heiligenverehrung und Reliquienkult am Meissner Dom In Claudia Kund Andre Thieme Hrsg Ein Schatz nicht von Gold Benno von Meissen Sachsens erster Heiliger Katalog zur Sonderausstellung Michael Imhof Verlag Petersberg 2017 ISBN 978 3 7319 0451 9 S 102 a b Die Restaurierung des Doms zu Meissen 1990 2002 Hrsg von Gunther Donath Fraunhofer IRB Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 8167 6214 X a b c Margarete Schilling Kunst Erz und Klang Die Werke der Glockengiesserfamilie Ulrich Schilling vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart Henschel Berlin 1992 ISBN 3 362 00617 5 S 224 Margarete Schilling Glocken Gestalt Klang und Zier VEB Dresden 1988 ISBN 3 364 00041 7 S 327 Meissen MEI Glocken der evang luth Domkirche St Johannes und Donatus Turmaufnahme Zur Dom Orgel Projektseite Freundeskreis Dom Musik Meissen e V abgerufen am 31 Oktober 2018 Bernd Hartung Beobachtungen zum Brutverlauf von Turmfalken Falco tinnunculus Ornithologische Mitteilungen 67 2005 S 269 272 51 166188888889 13 471488888889 Koordinaten 51 9 58 3 N 13 28 17 4 O Normdaten Geografikum GND 4289347 1 lobid OGND AKS LCCN n2001032565 VIAF 261017227 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meissner Dom amp oldid 238090215