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Grillenburg ist als staatlich anerkannter Erholungsort ein Ortsteil der Ortschaft Kurort Hartha in der sachsischen Stadt Tharandt im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge und bildet eine eigene Gemarkung die bis auf das ehemalige Lehrforstrevier Tharandt auch den Tharandter Wald umfasst Tharandt Grillenburger Wald Auf der Gemarkung Grillenburg befinden sich die vermutete Wustung Alt Naundorf sowie der Hetzdorfer Glasschmelzplatz GrillenburgStadt TharandtKoordinaten 50 57 N 13 30 O 50 952777777778 13 507222222222 375 Koordinaten 50 57 10 N 13 30 26 OHohe 375 mFlache 43 12 km Einwohner 110Bevolkerungsdichte 3 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1973Eingemeindet nach Kurort HarthaPostleitzahl 01737Vorwahl 035202Karte Lage von Grillenburg in TharandtOrtsansicht Grillenburg 1923Ortsansicht Ausschnitt mit Gasthof 1829 Schmiede 1785 und Chausseehaus 1826 im Vordergrund Schnitter aus Sachsens Kirchen Galerie von Hermann Schmidt 1838 Bd 2 Ehem Schmiede 1980Pferdekutsche an der alten Schmiede und dem ehem Chausseehaus 2008JagdschlossHistorisches Spritzenhaus von 1852Postkutsche im SchlosshofOrtstafel zur Staatsforstgrenze am Grunder WegDenkmale von 1928 und 2015 fur die Gefallenen des Ersten bzw Zweiten Weltkrieges sowie ehem kleine Glocke der Tharandter Bergkirche von 1920 am Gasthaus Zur Alten SchuleTharandter Postmeistersaule an der PromenadeKoniglich sachsischer Ganzmeilenstein am Zentralparkplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Geologie 2 Geschichte 2 1 Namensgeschichte 2 2 Entwicklung der Einwohnerzahl 2 3 Feuerloschwesen 3 Veranstaltungen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Verkehr 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Grillenburg liegt im Zentrum des Tharandter Waldes Die am nachsten gelegenen Gemeinden sind Klingenberg und Colmnitz im Suden und Kurort Hartha im Nordosten Geologie Bearbeiten Bei Grillenburg kommt der Grillenburger Sandstein vor der zu den Niederschonaer Schichten der Elbsandsteine zahlt Geschichte BearbeitenAuf der Grillenburger Lichtung wurde von 1554 bis 1558 auf alteren Grundmauern des 13 Jahrhunderts eine Jagdhausanlage als Sitz des Amtes Tharandt Grillenburg erbaut Der Ort entstand erst durch Ansiedlung 1780 auf Betreiben des ortlichen Oberforst und Wildmeisters als Landgemeinde 1837 war Grillenburg nach Dorfhain eingepfarrt heute gehort es zur Pfarre Tharandt Auch die Schule befand sich bis zum Bau eines eigenen Gebaudes 1877 in Dorfhain Bis 1827 gehorte Grillenburg zum Amt Grillenburg und ab 1856 zum Gerichtsamt Tharandt 1 Seit 1875 gehorte Grillenburg zur Amtshauptmannschaft Dresden und ging wahrend der Kreisreform 1952 in den Kreis Freital spater Landkreis uber Am 1 Januar 1973 wurde Grillenburg per Gesetz nach Kurort Hartha eingemeindet 2 und als Erholungsort staatlich anerkannt 1994 wurde Grillenburg Teil des aus Landkreis Freital und Landkreis Dippoldiswalde gebildeten Weisseritzkreises 1999 wurde Grillenburg per Gesetz Teil der Ortschaft Kurort Hartha und Ortsteil der Stadt Tharandt 2008 ging Grillenburg in den Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge uber und im Dezember 2010 erfolgte die erneute staatliche Anerkennung als Erholungsort 2014 nahm Grillenburg erfolgreich am Kreiswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft teil Namensgeschichte Bearbeiten 1557 war Grillenburg als Gryllenburg bekannt bzw 1560 als Grullenburg 1564 als Grillenberg Ab 1592 wurde der Ort als Grillenburgk oder Nawbaw erwahnt und 1660 wieder als Grullenburg 1791 hiess es Grillenberg und wurde schliesslich 1875 wieder als Grullenburg bezeichnet Der Ortsname leitet sich nach einem Gedicht von 1558 davon her dass sich dort der Kurfurst August I von Sachsen als Bauherr der Jagdhausanlage Grillenburg auf der Jagd seine Grillen im Sinne von Sorgen nach dem Tod seines Bruders Moritz vertreiben wollte Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl1816 6 Hausler1834 791871 1411890 1681910 1901925 1611939 1751946 2651950 3111964 3102013 1112017 120Feuerloschwesen Bearbeiten Das historische Spritzenhaus am Schlossteich in Grillenburg beherbergte einst eine der drei Grillenburger Feuerwehren Im Jahr 1803 schaffte die Gemeinde ihre erste Feuerspritze an die im Jagdhaus untergestellt wurde und dort 1806 ihr erstes Spritzenhaus erhielt Ab dem Jahr 1837 standen auch der Revierforsterei Grillenburg Seerenteichstrasse 13 und ab 1843 der Chausseegeld Einnahme Hauptstrasse 14 aufgrund der unterschiedlichen Zustandigkeiten je eine eigene Handdruckspritze zur Verfugung Grillenburg durfte damit eine feuerwehrgeschichtliche Einmaligkeit darstellen denn der Ort hatte damals nur 79 Einwohner und drei Feuerwehren Das restaurierte Spritzenhaus der Feuerwehr entstand 1852 und dient heute als Lager fur den Pachter des Gondelbetriebes auf dem Schlossteich Die historische Inschrift Feuerwehr zu Grullenburgk 1852 erinnert daran dass der Ort erst seit 1895 amtlich Grillenburg heisst Eine Handdruckspritze aus der Zeit um 1900 als Dauerleihgabe des Staatsforstbetriebes erinnert bis heute im Ort an die Anfange des Feuerloschwesens 1942 wird erstmals die Pflichtfeuerwehr erwahnt die man 1948 mit einem Tragkraftspritzenanhanger TSA ausrustete und 1949 in eine Freiwillige Feuerwehr umwandelte Die Technik der auch nach der Gemeindegebietsreform weiter bestehenden Kommandostelle der Feuerwehr Grillenburg bestand bis 2014 aus einem neueren TSA von 1972 mit einer Tragkraftspritze TS 8 8 von 1969 Der TSA wurde bis 1990 von einem Staatsforstfahrzeug und danach von einem Fahrzeug der ortlichen GKNZ Waldpflege GmbH zum Einsatzort gezogen und war seit 1988 in einem Anbau des ehemaligen Schulhauses von 1877 Gasthaus Zur Alten Schule untergebracht Ausreichend Loschwasser ist durch die Teiche um das Jagdschloss Grillenburg und einen als Loschwasserzisterne gefluteten Luftschutzbunker von 1956 im Ort vorhanden Im Sommer 2014 erhielt die Freiwillige Feuerwehr ein Tragkraftspritzenfahrzeug TSF und zog zur ehemaligen Forstausbildungsstatte um Die dortigen Garagen dienen seither als Feuerwehrhaus Veranstaltungen BearbeitenWeihnachtsbaumverbrennen Ende Januar Anfang Februar Osterbaumsetzen am Grundonnerstag am Dorfgemeinschaftshaus Walpurgisfeier im Jugendfreizeithof Chance 93 und Maibaumsetzen Hexenfeuer am Dorfgemeinschaftshaus am 30 April Aktionstag Mal wieder Wald und Holz sehen im Versuchs und Lehrobjekt VLO Hetzdorf Gemarkung Grillenburg Sommersonnenwendfeuer im Juni Oldtimermotorradtreffen Grillenburger Dreieck 1 Sachsenring im Juli Chorsingen am Mittelpunkt Sachsens im September Fischfest zum Abfischen des Schlossteiches im November Weihnachtsbaumsetzen am Dorfgemeinschaftshaus am 1 Advent Wintersonnenwendfeuer im DezemberSehenswurdigkeiten BearbeitenJagdschloss und Neues Jagerhaus Grillenburger Teiche mit Gondelerlebnis und Naturwaldbad Walderlebnis mit Abenteuer Holz Sinnes und Forstlehrpfad sowie Wildgatter Ruine des Wohnhauses der ehemaligen Muhle mit Remise am Gasthaus Waldhof Musterhafte ehem Forstliche Ausbildungsstatte mit Internat und Waldarbeitersiedlung am Buchackerweg aus den 1950er Jahren Kriegerdenkmale Erster Weltkrieg von 1928 und Zweiter Weltkrieg von 2015 sowie ehem kleine Glocke der Tharandter Kirche von 1920 am Dorfgemeinschaftshaus ehem Schule von 1877 Nachbildung der Tharandter Postmeilensaule von 1964 als Postmeistersaule des 19 Jh an der Promenade Nachbildung eines Koniglich sachsischen Ganzmeilensteines aus der Zeit um 1860 am Zentralparkplatz Nachbildung einer Armsaule aus dem 18 Jh am Dorfgemeinschaftshaus im Wechsel mit Oster Mai und Weihnachtsbaum Geografischer Mittelpunkt Sachsens auf der Gemarkung Grillenburg im Tharandter Wald Tannichtgrund Diebskammer Geotop Am Flugel Jagerhorn zugleich Flachennaturdenkmal ca 1000 m westlich der Ortslage ehemaliger Sandsteinbruch Abbau des Grillenburger Sandsteins verwendet z B fur die Goldene Pforte des Freiberger Domes und die Naumburger Stifterfiguren eindrucksvoller geologischer Aufschluss mit verschiedenen Schichten des Elbsandsteins Oberkreide Cenoman und Erlauterungstafel Landschaftsschutzgebiet Tharandter Wald schonster Wald Sachsens seit 2015 Kerngebiet des Geoparks Sachsens MittePersonlichkeiten BearbeitenWilhelm Friedrich Lingke 29 Mai 1784 in Grillenburg 10 Juni 1867 in Freiberg Koniglich Sachsischer Bergmechanikus und Freimaurer in Freiberg Inhaber des Ehrenkreuzes des Koniglich Sachsischen Albrechts Ordens Bernhard Hantzsch 12 Januar 1875 in Dresden wahrscheinlich Ende Mai Anfang Juni 1911 in Kanada auf der Baffininsel Lehrer in Grillenburg und Dresden sowie Ornithologe und Arktisforscher Namenspatron der Grundschule Kurort Hartha Hugo Gopfert Architekt Stifter des Erholungsheimes der Hugo Gopfert Stiftung in Grillenburg heute Wohnhaus und des Hugo Gopfert Preises der Akademie der Kunste in DresdenVerkehr BearbeitenGrillenburg wurde zunachst durch die Hohe Strasse Freiberg Dohna die alte Meissner Strasse zwischen Meissen und Bohmen sowie den Furstenweg im Zuge der Frankenstrasse heute Sachsischer Jakobsweg uberregional erschlossen 1828 erfolgte der Bau der Dresden Freiberger Chaussee durch den Tharandter Wald und 1832 62 die Fuhrung des Postkurses Dresden Freiberg Nurnberg uber diese Trasse Heute liegt der Ort an der Staatsstrasse 194 Teil der Ferienstrasse Sachsisch Bohmische Silberstrasse wo die Staatsstrasse 189 von Klingenberg Colmnitz kommend in die Staatsstrasse 194 mundet Beide Strassen waren Teil des Grillenburger Dreiecks auf dem 1927 1933 zuletzt als 1 Sachsenring Motorradrennen ausgetragen wurden Grillenburg ist durch die Buslinien des Regionalverkehrs Sachsische Schweiz Osterzgebirge an den offentlichen Personennahverkehr des Verkehrsverbundes Oberelbe angebunden Dazu gehorte 1935 58 2012 auch die Linie Dresden Annaberg Die nachsten Bahnhofe sind Klingenberg Colmnitz und Tharandt Der nachste Flughafen ist der Flughafen Dresden Einzelnachweise Bearbeiten Sachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden Bestand 10052 Amt Grillenburg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Verlag Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Herausgeber Statistisches BundesamtLiteratur BearbeitenCornelius Gurlitt Grillenburg In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 24 Heft Amtshauptmannschaft Dresden Altstadt Land C C Meinhold Dresden 1904 S 43 Kurt Osk Lehm Aus Vergangenheit und Gegenwart der bei Tharandt gelegenen Orte Hartha Grillenburg Fordergersdorf Hintergersdorf Spechtshausen und Porsdorf Selbstverlag des Verfassers 1904 Walter Bachmann Grillenburg Mitteilungen des Landesvereines Sachsischer Heimatschutz Heft 5 8 Band XXV Dresden 1936 Zwischen Tharandter Wald Freital und dem Lockwitztal Werte unserer Heimat Band 21 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1973 S 16 ff Helmut Petzold 200 Jahre Grillenburg Gemeindeverwaltung Dorfhain 1980 Verkehrs und Verschonerungsverein Tharandter Wald Hrsg Kurort Hartha und Umgebung Geiger Verlag Horb 2012 ISBN 978 3 86595 493 0 Susan Durichen Erlauterungsbericht zur Anmeldung zum 9 Sachsischen Landeswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft Grillenburg Stadtverwaltung Tharandt 2014 Harald Weber Vom Biertrinken im Tharandter Wald Kurort Hartha und seine Ortsteile SEW Verlag Dresden 2022 ISBN 978 3 936203 45 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grillenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grillenburg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Grillenburg auf tharandt deOrtschaften Ortsteile und Gemarkungen der Stadt Tharandt OrtschaftenGrossopitz Kurort Hartha Pohrsdorf TharandtOrtsteileFordergersdorf Grillenburg Grossopitz Kurort Hartha Pohrsdorf Spechtshausen TharandtGemarkungenFordergersdorf Grillenburg Grossopitz Hartha mit Spechtshausen Hintergersdorf Pohrsdorf Tharandt Normdaten Geografikum GND 4821059 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grillenburg Tharandt amp oldid 230898147