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Die Wassermuhle Grillenburg befand sich einst im gleichnamigen Ortsteil Grillenburg der Stadt Tharandt am Tharandter Wald im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge Von der Muhle an der Triebisch sind hinter dem heutigen Gasthof noch das Wohn Gast und Backhaus Wiesenhaus und die Remise erhalten Ortsansicht Ausschnitt mit Schlossbrucke Spritzenhaus Muhle und Gasthof aus Sachsens Kirchen Galerie von Hermann Schmidt 1838 Bd 2 Muhle und Gasthof unten bzw Muhlenruine mit Gasthof oben um 1900Wohn Gast und Backhaus der Muhle sogen Wiesenhaus im noch bewohnten Zustand 1980 Kellergewolbe der Backstube aus dem 16 Jh im WiesenhausTurstock von 1783 am WiesenhausGasthof von 1829 heute als Waldhof zu Grillenburg mit PostkutscheInhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Geschichte 3 Heutiger Zustand 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseUrsprung BearbeitenReste der alten Schenke werden 1730 in alten Forstakten als Schankhubel genannt Ausserhalb der 1554 58 errichteten kurfurstlichen Jagdhausanlage wurde 1557 auch eine Schanke mit Stallungen fur 82 Pferde errichtet Sie ist auf der altesten Darstellung des Jagdhauses Grillenburg um 1580 eingezeichnet 1 und ging schon Ende des 17 Jahrhunderts wieder ein 2 Das Wasserrecht fur die Schankquelle welche den seit dem 13 Jh belegbaren Grillenburger Sandsteinbruch entwassert und den Gasthof mit Trinkwasser versorgte liegt auch noch im heutigen Gasthofsgelande Geschichte Bearbeiten1704 erging die Baugenehmigung fur eine Amtsmuhle an der Triebisch ostlich der Stelle der alten Schanke die verpachtet wurde wobei die Pachter den 1713 aufgestockten Muhlenbau zunehmend verfallen liessen 3 Nach langen Verhandlungen erfolgte 1736 der erbliche Verkauf fur 500 Gulden an Georg Naumann aus Colmnitz Damit verbunden waren die Erlaubnis der Waldhutung Waldweide fur 6 Kuhe die Genehmigung den Schneidegang Sagemuhle durch einen Olgang Olmuhle zu ersetzen das Recht der Ausspannung Pferdewechsel die freie Schank Mahl und Back Gerechtigkeit und das Recht des freien Holzsammelns im Wald Da die Amtsmuhle nun nicht mehr dem kurfurstlichen Amt unterstand wurde das nun private Muhlengrundstuck mit Grenzsteinen markiert Diese Grenzsteine trugen zur Muhle hin die Jahreszahl 1736 und nach aussen die Kurschwerter ahnlich den Forstgrenzsteinen die 1735 40 um den Tharandter Wald gesetzt wurden Einer dieser Rainsteine aus Sandstein vom Muhlengrundstuck war in der Ausstellung zur Jagdhausgeschichte im Jagdschloss Grillenburg ausgestellt und wurde nach der Auslagerung gestohlen Bereits 1737 verkaufte Georg Naumann die vererbte HochHerrschaftliche Muhle an seinen Schwiegersohn den Hufschmied Christian Kernd t aus Pretzschendorf Dieser bekam 1737 die Konzession fur den Bau einer Schmiede im Muhlengrundstuck Einem spateren Besitzer dem Erbmuller Johann Gottlob Ficke sen gelang es 1780 auch noch die Konzession zur Beherbergung das Schlachten und den Fleischverkauf zu erlangen In diesem Jahr entstand auch der Ort Grillenburg Der Erbmuller liess 1783 das bis heute erhaltene alte Wohn Back und Gasthofsgebaude Wiesenhaus erneuern bzw neu errichten und die alte Schmiede 1784 abreissen ohne die Schmiedekonzession aufzugeben Die Muhle ubernahm spater sein Sohn Johann Gottlob Ficke jun 1818 war Christian Friedrich Heinsch Besitzer der Amtsmuhle Die Gebaude des Furstenhauses und der Fronfeste im Jagdhausgelande wurden 1828 abgerissen und das Material diente 1829 dem Muhlen und Schenkbesitzer Traugott Lindner zum Neubau des heutigen Gasthofes Der Kamin aus dem Kurfurstenzimmer im Eingangsbereich die Fenstergewande und die alten Turgewande im Keller des Gasthauses aus Grillenburger Sandstein erinnern bis heute daran Inzwischen fuhrte die 1826 angelegte Dresden Freiberger Chaussee durch Grillenburg heute Ferienstrasse Silberstrasse und loste den alten Fursten oder Herrenweg ab der uber Fordergersdorf und Spechtshausen fuhrend bis dahin die Hauptverbindung von Dresden nach Grillenburg war Es entstand neben der 1785 1869 neu errichteten Schmiede das noch heute vorhandene Gebaude der Chausseegeldeinnahme 1826 76 und spateren Revierforsterei Grillenburg was 1827 37 zudem als erste Sammelschule im Ort diente 1855 65 und 1869 77 diente das Wiesenhaus der alte Gasthof u a der Sammelschule Grillenburg als Unterrichtsraum Um 1900 soll die Muhle aufgrund eines Kurzschlusses im Gleichstromgenerator abgebrannt sein Ihr Standort war zwischen dem noch erhaltenen Wiesenhaus bzw dem gegenuberliegenden Wirtschaftsgebaude hinter dem Gasthof Grillenburg und dem Grunder Weg heute Standort neues Einfamilienhaus an der heutigen Triebisch Der damalige Besitzer war Paul Glanzberg 4 Heutiger Zustand BearbeitenDie letzten Erhaltungsmassnahmen am Wiesenhaus in dem sich bis heute noch die historische Backstube befindet nahm 1969 Gasthofsbesitzer Heinz Stephan vor Die Chemnitzer Verkehrsbetriebe liessen als Ferienheimbetreiber 1978 92 das noch bewohnte Wiesenhaus verfallen Nach dem Ausbau des Gasthofes zum Waldhotel Zur Grille durch die Familie Dietmar Kumpfe wurde das alte Wirtschaftsgebaude Remise hinter dem Gasthof instand gesetzt und fur Veranstaltungen der Erlebnisgastronomie genutzt wahrend das nicht mehr zum Objekt gehorende Wirtschaftsgebaude vor dem Gasthof fur ein neues Reihenhaus 1996 verschwand Heute besteht das Ensemble mit Wiesenhaus Wirtschaftsgebaude und Gasthof als Gasthaus amp Pension Waldhof zu Grillenburg und wird seit Juli 2007 von Familie Philipp betrieben Es diente von 2004 bis 2017 ausserdem als Ausspanne fur die historische Grillenburger Postkutsche und Sachsens einzigen Postschlitten die heute in Bad Einsiedel stationiert sind Mit Tagesfahrten erinnerten sie ihre Fahrgaste daran dass 1829 33 1862 der Postkurs Dresden Nurnberg mit Postkutschen und Postreitern auf der Dresden Freiberger Chaussee durch den Tharandter Wald fuhrte Literatur BearbeitenHermann Schmidt Hrsg Sachsens Kirchen Galerie Bd 2 Inspektion Freiberg Dresden 1838 Kurt Osk Lehm Aus Vergangenheit und Gegenwart der bei Tharandt gelegenen Orte Hartha Grillenburg Fordergersdorf Hintergersdorf Spechtshausen und Porsdorf Selbstverlag des Verfassers 1904 Walter Bachmann Grillenburg Mitteilungen des Landesvereines Sachsischer Heimatschutz Heft 5 8 Band XXV Dresden 1936 Helmut Petzold 200 Jahre Grillenburg Gemeindeverwaltung Dorfhain 1980 Andre Kaiser Die Amtsmuhle zu Grillenburg Rund um den Tharandter Wald Mitteilungsblatt des FVV Sachsischer Forst Tharandter Wald e V Dezember 1999 Heinrich Magirius Norbert Oelsner Reinhard Spehr Grillenburg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Arbeitsheft 10 Dresden 2006 ISBN 978 3 937602 85 1 Verkehrs und Verschonerungsverein Tharandter Wald Hrsg Kurort Hartha und Umgebung Geiger Verlag Horb 2012 ISBN 978 3 86595 493 0Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in GrillenburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wassermuhle Tharandt Grillenburg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Georg Oder Das Schloss Grillenburg Skizze in Vermessung der im Amt Grillenburg und Tharandt gelegenen Teiche Sachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden Bestand 12884 Karten und Risse Nr Schr 003 F 043 Nr 004e 16 Jh Berichte uber den Zustand der kursachsischen Amter Vorwerke und Schlosser u a in Grillenburg Sachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden Bestand 10036 Finanzarchiv Loc 35401 35403 Rep 02 Lit Z Nr 0015a 0021 1587 1703 Sachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden Bestand 10052 Amt Grillenburg 1573 1856 Sachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden Bestand 10747 Kreishauptmannschaft Dresden 1787 90 Gasthof und Schankkonzessionssachen im Amtsbezirk Grillenburg spater Tharandt 1835 7450 952783514674 13 505448102951 Koordinaten 50 57 10 N 13 30 19 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muhle Grillenburg amp oldid 236576488