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Die Dippoldiswalder Heide ist ein 12 km grosses Waldgebiet nordlich der namensgebenden Stadt Dippoldiswalde Talsperre Malter mit der Dippoldiswalder Heide im HintergrundKopf der WolfssauleHerbst in der Dippoldiswalder Heide Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Geologie 1 1 Erreichbarkeit 2 Verwaltung 3 Geschichte 3 1 Tongewinnung 3 2 Bombenfunde 4 Sehenswertes 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie und Geologie BearbeitenDie Dippoldiswalder Heide liegt auf dem Territorium der Stadt Rabenau Im Sudwesten grenzt das hugelige Waldgebiet an die Talsperre Malter Angrenzende Ortschaften sind Malter im Sudwesten Oberhaslich im Sudosten Karsdorf im Nordosten Oelsa im Norden Seifersdorf im Nordwesten und ganz im Suden die Stadt Dippoldiswalde Sie liegt zwischen 310 m u NHN und 411 m u NHN Geomorphologisch betrachtet befindet sich die Heide sudlich der Karsdorfer Verwerfung gelegen im Osterzgebirge In Bezug auf die Entstehung ihres Untergrundes dem Sandstein gehort sie zu den Relikten im sudlichen Bereich der Elbtalkreidezone Erreichbarkeit Bearbeiten Die Dippoldiswalder Heide verkurzt auch Dippser Heide genannt wird ostlich von der Bundesstrasse 170 und nordlich von der Staatsstrasse 193 beruhrt Durch den Wald fuhren ferner die Kreisstrasse K 9011 ausgebaute Waldwege und historische Wege wie der Marktsteig Die westlich tangierende Weisseritztalbahn kommt dem Wald zwischen den Haltepunkten Seifersdorf und Malter am nachsten von denen aus man die Heide erreichen kann Verwaltung BearbeitenSeit 2005 gehort das fur die Dippoldiswalder Heide zustandige ehemalige Forstamt Karsdorf zum Forstbezirk Barenfels Geschichte BearbeitenDer Sage nach war das Waldgebiet fruher der nordlichste Teil des Dippoldicz Waldes benannt nach den Besitzern der bei Ossegg in Nordbohmen gelegenen Riesenburg Der Erzahlung nach hat sich ein Abkomme des sagenhaften Geschlechts der Dippoldicz der Bischof Adalbert von Prag als Einsiedler in der Dippoldiswalder Heide aufgehalten Dieser wurde nach seinem Tod vom Papst heiliggesprochen Er wurde in das Stadtwappen von Dippoldiswalde aufgenommen Tongewinnung Bearbeiten Tongruben in der Dippoldiswalder Heide dienten ab dem 17 Jahrhundert der Gewinnung von Rohmaterial zur Herstellung von hochwertiger Keramik der in Dippoldiswalde ansassigen Topfer was durch einen wissenschaftlichen Vergleich von Tonproben und der Dippoldiswalder Keramik bestatigt werden konnte 1 Bombenfunde Bearbeiten Hauptartikel Flugzeugkollision uber der Dippoldiswalder Heide Seit 2013 wurden erhebliche Mengen Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg aus der Dippoldiswalder Heide beseitigt Am 12 November 2013 kam es zu einer der grossten Bombenentscharfungsaktionen in Sachsen Insgesamt elf Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg mit jeweils 250 kg Gewicht wurden durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst innerhalb von wenigen Stunden unschadlich gemacht Im Jahr 2014 wurden elf weitere Bomben gefunden von denen acht im Wald entscharft werden konnten drei jedoch vor Ort gesprengt werden mussten Die Bomben stammten aus zwei amerikanischen Bombern die bei der Bombardierung Dresdens im April 1945 uber dem Waldgebiet aufgrund schlechter Sicht zusammenstiessen und absturzten 2 Ausserdem wurden wahrend und nach dem Zweiten Weltkrieg verschiedene Kampfmittel in der Dippoldiswalder Heide gesprengt oder vergraben Die Reste davon wurden ab 2013 systematisch gesucht entscharft und entsorgt 3 Man geht davon aus dass noch weitere Munition in diesem Waldgebiet verborgen ist so dass die Suche fortgesetzt wird Sehenswertes Bearbeiten nbsp Wegweiser bei der Heidemuhle am Malterweg nbsp Der Hafterteich zwischen Dippoldiswalder Heide und dem Zscheckwitzer Holz nbsp Am EinsiedlersteinAm sudlichen Rand der Heide befindet sich der Konig Johann Turm Der im Jahr 1885 errichtete und am 18 Juni 1886 geweihte Aussichtsturm wurde uber Sandsteinbruchen auf einer kleinen Anhohe in der Heide erbaut und zu Ehren des sachsischen Konigs Johann benannt Der Turm ist zirka 20 Meter hoch und ruht auf einem oktogonalen Sockel 102 Stufen fuhren zur Aussichtsplattform Das in der Nahe des Turmes 2002 abgerissene Windischhaus wurde im Jahr 1899 von der Erzgebirgischen Predigerkonferenz unter der Leitung des Diakons Buchting erbaut Sudlich des Turms befindet sich auch der Gasthof Heidehof In der Dippoldiswalder Heide befindet sich auch der zirka zehn Meter hohe Sandsteinfelsen Einsiedlerstein an dem auch geklettert werden kann Vereinzelt sind alte rechteckige Vertiefungen zu erkennen die als Aufnahmelager fruherer Balkenlagen dienten und so auf eine alte Behausung hinweisen Unweit des Felsens befinden sich die Grundmauern der ehemaligen Klause Eine regionale Sage berichtet dass hier der Einsiedlermonch Dippold gelebt haben soll Heute wird angenommen dass diese Behausung mit der etwas nordwestlich gelegenen Katharinenkapelle 4 im Zusammenhang steht die eine katholische Kapelle war und 1530 Zerstort wurde 5 Ihre Grundmauern sind noch vorhanden Neben der Katharinkapelle befinden sich die Reste vom zweiten Steinernen Tisch Der oberkreidezeitliche Sandstein des Felsens weist eine ausgepragte Schichtung auf Bei abgekippten Felsbruchstucken verlauft die Schichtung meist senkrecht An einigen Stellen ist deutliche Schragschichtung zu erkennen Der Sandstein ist hier sehr eisenschussig und zeigt deshalb auf frischen Flachen eine deutlich rotbraune Struktur Typische Verwitterungserscheinungen treten in Form des Absandens und als alveolische Bildungen Wabenstrukturen auf Das Findlingkreuz befindet sich im Hochwald nahe dem Steinernen Messer Hier verstarb im 19 Jahrhundert im Winter ein Wandersmann Das Steinerne Messer ist ein Steinkreuz das als Suhnekreuz genutzt wurde Die beiden Arme wurden abgeschlagen Auf der Vorderseite ist oben links ein H und auf der Ruckseite oben rechts ein N eingemeisselt worden Erwahnt wurde das heutige Bodendenkmal als Steinern Kreuz im Kurfurstlichen Waldzeichenbuch bereits im Jahr 1572 Die Wolfssaule erinnert an den letzten im Jahr 1802 im Goldgrubengrund erlegten Wolf Die Barbarakapelle ist eine um 1500 erbaute Kapelle die den Namen der Schutzheiligen der Bergleute tragt Im Jahr 1539 kurz vor der Reformation 1541 liess der Meissener Bischof Johann VIII von Maltitz die Kapelle zerstoren Das Altarwerk sollen die Maltitzer mit nach Bohmen genommen haben Teile der Aussenmauern sind als Ruinen erhalten Die Salzlecken dienten der Futterung mit Salzbroten von Rehwild und Hirschen Vier solcher Salzlecken gibt es in der Heide am Rabenauer Weg in der Antonswiese in der Zipfelheide und im Zscheckwitzer Holz Sie wurden im Jahr 1736 errichtet Auf dem mit Sandsteinfelsen umgebenen Hochplateau beginnend am Waldrand zu Neuoelsa oberhalb der Barbarakapelle das in fruheren Zeiten als auf der Lichten Heide heute auch als Seifersdorfer Hohe benannt wird und an seinem hochsten Punkt 388 11 Meter hoch ist Entstand ab 1968 eine Zweiraumbunkeranlage in T Form als Funkstation der 249 Garde Motorisierten Schutzenregiments Dresden Nickern Der Stutzpunkt wurde 1972 bezogen und 1990 verlassen Der Bunker ist heute zugeschoben An einer Felswand lasse sich noch die Namen der Besatzungen erlesen Sudlich wir der plotzliche Anstieg des Hochplateau als der Rabenauer Knochen benannt wo auch die alte Rabenauer Strasse hinauffuhrt Am Ortsrand von Karsdorf befindet sich die Aussenstelle der sachsischen Forstschule Reinhardtsgrimma Die benachbarte Heidemuhle ist heute ein Ausflugslokal im Sudwesten von Karsdorf fruher Wendisch Carsdorf am Oelsabach Dieser ist zum Heidemuhlenteich aufgestaut Flussaufwarts liegt der ebenfalls kunstliche Hafterteich mit der fruheren Teichmuhle Am nordlichen Rand befindet sich das Waldstadion Oelsa Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dippoldiswalder Heide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Uber die Heide und Uber das Steinerne Messer und die Wolfssaule bei dippoldiswalde deEinzelnachweise Bearbeiten Luxuswaren von Dippser Topfern Sachsische Zeitung 5 Juli 2018 Elf Bomben im Wald von Rabenau entscharft Memento vom 16 Oktober 2015 im Internet Archive MDR Sachsen 13 November 2013 60 Granaten gesprengt Sachsische Zeitung 29 September 2014 Prof Dr Meiche Die Zwei Heidekirchen bei Dippoldiswalde In Weisseritz Zeitung SLUB 7 Mai 1935 abgerufen im Jahr 2023 deutsch Chronik In Weisseritz Zeitung SLUB 5 Mai 1922 abgerufen am 1 Oktober 2023 50 929166666667 13 676666666667 Koordinaten 50 55 45 N 13 40 36 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dippoldiswalder Heide amp oldid 238323776