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Johann von Sachsen vollstandiger Name Johann Nepomuk Maria Joseph Anton Xaver Vincenz Aloys Luis de Gonzaga Franz de Paula Stanislaus Bernhard Paul Felix Damasus 12 Dezember 1801 in Dresden 29 Oktober 1873 in Pillnitz regierte nach dem Tod seines Bruders Friedrich August II ab 1854 als Konig Johann das Konigreich Sachsen Er betatigte sich auch als Ubersetzer unter dem Pseudonym Philalethes Konig Johann I von SachsenBildnis von 1831Konig Johann I auf einer sachsischen Briefmarke 1855 Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Ausbildung 2 Regierung 3 Ubersetzer 4 Familie 5 Vorfahren 6 Ehrungen 7 Literatur 8 Fussnoten 9 WeblinksFamilie und Ausbildung BearbeitenJohann wurde als sechstes von sieben Kindern des Prinzen Maximilian von Sachsen und dessen erster Frau Caroline von Bourbon Parma 1770 1804 geboren Sein Vater war der jungste Sohn des 1763 verstorbenen sachsischen Kurfursten Friedrich Christian Seine Mutter Caroline geborene Prinzessin von Parma war eine Enkelin der Kaiserin Maria Theresia Schon bald durchlief Johann eine Ausbildung in der Verwaltung des Konigreichs und ubernahm wichtige Aufgaben u a im Finanzkollegium 1829 wurde ihm seitens Frankreich die Konigskrone von Griechenland angeboten woraufhin er ablehnte 1 Nach Verabschiedung der Verfassung von 1831 war Prinz Johann geborenes Mitglied der I Kammer des sachsischen Landtags und beteiligte sich aktiv an dessen Verhandlungen Wahrend seines Besuches in Leipzig im August 1845 kam es zu Unruhen da die Bevolkerung gegen ihn demonstrierte und das Militar das Feuer auf die Demonstranten eroffnete Leipziger Gemetzel Regierung BearbeitenNachdem Johann durch den Unfalltod seines alteren kinderlosen Bruders 1854 uberraschend auf den Thron gekommen war ubernahm er den ihm verfassungsgemass zustehenden Vorsitz im Gesamtministerium Er uberblickte dank seiner langjahrigen Erfahrung alle Bereiche der Verwaltung und bildete sich stets ein eigenes Urteil Faktisch war er somit sein eigener Ministerprasident Ihm gegenuber gewannen allenfalls die Minister Friedrich Ferdinand von Beust und Johann Paul von Falkenstein ein eigenes Gewicht Die Justizreform von 1855 die Erweiterung des Eisenbahnnetzes die Einfuhrung der Gewerbefreiheit sind hauptsachlich seiner Anregung und Forderung zu verdanken Unter ihm wandelte sich Sachsen zu einem der modernsten deutschen Teilstaaten Uberdies kam es zum Abschluss eines Handelsvertrags mit Frankreich 1862 und zur Anerkennung des neu entstandenen Konigreichs Italien Unter dem Einfluss seines Ministers Friedrich Ferdinand von Beust setzte er sich fur die Grossdeutsche Losung der Reichseinigung unter Einschluss Osterreichs ein Das Konigreich Sachsen kampfte deshalb 1866 im Deutschen Krieg an der Seite Osterreichs Wahrend des Krieges zog sich die Konigliche Familie fur einige Wochen in die Konigliche Villa in Regensburg zuruck Als nach der Niederlage von Koniggratz der preussische Ministerprasident Otto von Bismarck bei Konig Wilhelm I den Erhalt Sachsens als eigenstandigem Staat durchsetzte trat Sachsen schliesslich dem Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Kaiserreich unter der Hegemonie des Konigreichs Preussen bei Bei der Kaiserproklamation in Versailles am 18 Januar 1871 liess er sich dann aber von seinem Sohn Prinz Georg vertreten nbsp Sarkophag fur Johann in der Konigsgruft der Wettiner GruftBesondere Forderung liess er dem Schul und Hochschulwesen angedeihen Die Sachsische Akademie der Wissenschaften wurde von ihm gefordert der Koniglich Sachsische Verein zur Erforschung und Erhaltung vaterlandischer Altertumer 1824 und die Zeitschrift Neues Archiv fur Sachsische Geschichte 1863 gegrundet Johann starb im Jahr 1873 und wurde in der Wettiner Gruft der Katholischen Hofkirche in Dresden beigesetzt Ubersetzer Bearbeiten nbsp Dante Gottliche Komodie 1839 Neben seiner politischen Arbeit beschaftigte Johann sich mit Literatur Unter dem Pseudonym Philalethes Freund der Wahrheit daher auch sein Beiname Der Wahrhaftige ubersetzte er Dantes Gottliche Komodie als eine noch heute anerkannte Ubersetzung ins Deutsche wesentliche Teile davon auf Schloss Weesenstein und Schloss Jahnishausen Familie BearbeitenAm 21 November 1822 heiratete er in Dresden Prinzessin Amalie Auguste von Bayern Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor Maria Augusta 1827 1857 Albert 1828 1902 Konig von Sachsen 1853 Prinzessin Carola von Wasa Elisabeth 1830 1912 1850 Prinz Ferdinand von Savoyen Herzog von Genua 1822 1855 1856 Marchese Niccolo Rapallo 1825 1882 Ernst 1831 1847 Georg 1832 1904 Konig von Sachsen 1859 Infantin Maria Anna von Portugal Sidonie 1834 1862 Anna 1836 1859 1856 Grossherzog Ferdinand IV von Toskana Margarete 1840 1858 1856 Erzherzog Karl Ludwig von Osterreich Sophie 1845 1867 1865 Herzog Carl Theodor in Bayern nbsp Maria Augusta nbsp Albert nbsp Elisabeth nbsp Ernst nbsp Georg nbsp Maria Sidonia nbsp Anna nbsp Margarete nbsp SophieVorfahren BearbeitenAhnentafel Johann von SachsenUrurgrosseltern KonigAugust II 1670 1733 1693Christiane Eberhardine von Brandenburg Bayreuth 1671 1727 KaiserJoseph I 1678 1711 1699Wilhelmine Amalie von Braunschweig Luneburg 1673 1742 KurfurstMaximilian II Emanuel 1662 1726 1695Therese Kunigunde von Polen 1676 1730 KaiserJoseph I 1678 1711 1699Wilhelmine Amalie von Braunschweig Luneburg 1673 1742 KonigPhilipp V 1683 1746 1714Elisabetta Farnese 1692 1766 KonigLudwig XV 1710 1774 1725Maria Leszczynska 1703 1768 HerzogLeopold Joseph von Lothringen 1679 1729 1698Elisabeth Charlotte de Bourbon Orleans 1676 1744 KaiserKarl VI 1685 1740 1708Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbuttel 1691 1750 Urgrosseltern Konig August III 1696 1763 1719Maria Josepha von Osterreich 1699 1757 Kaiser Karl VII 1697 1745 1722Maria Amalia von Osterreich 1701 1756 Herzog Philipp von Parma 1720 1765 1738Marie Louise Elisabeth de Bourbon 1727 1759 Kaiser Franz I Stephan 1708 1765 1736Maria Theresia 1717 1780 Grosseltern Kurfurst Friedrich Christian von Sachsen 1722 1763 1747Maria Antonia von Bayern 1724 1780 Herzog Ferdinand von Bourbon Parma 1751 1802 1769Maria Amalia von Osterreich 1746 1804 Eltern Maximilian von Sachsen 1759 1838 1792Caroline von Bourbon Parma 1770 1804 Johann von SachsenEhrungen Bearbeiten nbsp Reiterstandbild des Konigs geschaffen von Johannes Schilling Theaterplatz Dresden Juni 1977 Der Dresdner Stadtteil Johannstadt ist nach ihm benannt Denkmal auf dem Dresdner Theaterplatz von Johannes Schilling Denkmal auf der Festung Konigstein in der Sachsischen Schweiz Konig Johann Turm Aussichtsturm in der Dippoldiswalder Heide bei Dippoldiswalde Konig Johann Turm Aussichtsturm auf dem Valtenberg Oberlausitz Orden Pour le merite fur Wissenschaft und Kunste im Jahre 1869 Gedenkstein neben der Trinitatiskirche in CarlsfeldLiteratur BearbeitenKarlheinz Blaschke Johann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 528 f Digitalisat Johann Paul von Falkenstein Zur Charakteristik Konig Johann s von Sachsen in seinem Verhaltniss zu Wissenschaft und Kunst Verlag Hirzel Leipzig 1879 Digitalisat Johann Paul von Falkenstein Johann Konig von Sachsen Ein Charakterbild Wilhelm Baensch Verlagsbuchhandlung Dresden 1878 Julius Petzholdt Zur Geschichte der Danteausgaben von Philalethes Dresden 1884 Digitalisat Internet Archive Johann Paul von Falkenstein Johann I In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 387 399 Wilhelm Haan Johann Konig von Sachsen In Sachsisches Schriftsteller Lexicon Robert Schaefer s Verlag Leipzig 1875 S IX X Silke Marburg Der Entehrte Eine Novelle von Philalethes Konig Johann von Sachsen Verlag W Kohlhammer Stuttgart 2012 ISBN 978 3 17 022428 5 Silke Marburg Europaischer Hochadel Konig Johann von Sachsen 1801 1873 und die Binnenkommunikation einer Sozialformation Berlin 2008 ISBN 978 3 05 004344 9 Winfried Muller Hrsg Zwischen Tradition und Modernitat Konig Johann von Sachsen 1801 1873 Schriften zur sachsischen Geschichte und Volkskunde 8 Universitatsverlag Leipzig 2004 ISBN 3 936522 86 3 Albert Herzog zu Sachsen Die Wettiner in Lebensbildern Styria Verlag Graz u a 1995 ISBN 3 222 12301 2 Fussnoten Bearbeiten Paul Arras Quellenbuch zur Sachsischen Geschichte 1912 S 125 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann von Sachsen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Johann Konig von Sachsen Philalethes im Projekt Gutenberg DE Johann von Sachsen alias Philalethes im Internet Archive Literatur von und uber Johann in der Sachsischen Bibliografie Konig Johann von Sachsen Institut fur Klassische Philologie der TU Dresden Erinnerungen von Johannes Dittrich als Konig Johann der Universitat Leipzig im WS 1870 71 einen Besuch abstatteteVorgangerAmtNachfolgerFriedrich August II Konig von Sachsen 1854 1873Albert I Normdaten Person GND 118712322 lobid OGND AKS LCCN nr00031973 VIAF 78619265 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME JohannALTERNATIVNAMEN Johann Nepomuk Maria Joseph Anton Xaver Vincenz Aloys Franz de Paula Stanislaus Bernhard Paul Felix Damasus Philalethes Pseudonym KURZBESCHREIBUNG Konig von SachsenGEBURTSDATUM 12 Dezember 1801GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 29 Oktober 1873STERBEORT Pillnitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Sachsen amp oldid 233428671