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Maria Josepha Benedikta Antonia Theresia Xaveria Philippine von Osterreich 8 Dezember 1699 in Wien 17 November 1757 in Dresden war Erzherzogin von Osterreich aus dem Hause Habsburg Durch ihre Heirat mit Friedrich August II bzw August III war sie seit 1733 Kurfurstin von Sachsen sowie Konigin von Polen Erzherzogin Maria Josepha von Osterreich spatere Kurfurstin von SachsenErzherzogin Maria Josepha von Osterreich als KindErzherzogin Maria Josepha von Osterreich spatere Kurfurstin von Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung und fruhes Leben 2 Heirat 3 Kurfurstin von Sachsen und Konigin von Polen 4 Nachkommen 5 Vorfahren 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAbstammung und fruhes Leben BearbeitenMaria Josepha war die alteste Tochter Kaiser Josephs I und dessen Gemahlin Wilhelmine Amalie von Braunschweig Luneburg Sie hatte zwei jungere Geschwister von denen Leopold Joseph 1701 noch im Kleinkindalter verstarb und Maria Amalia Gattin des bayerischen Kurfursten und spateren Kaisers Karl VII wurde Die Erzherzogin wurde standesgemass herangebildet und von ihrer Grossmutter vaterlicherseits Eleonore Magdalene Therese von der Pfalz streng katholisch erzogen Entsprechend dieser Erziehung trat sie spater nachdrucklich fur die Belange der katholischen Kirche ein Heirat BearbeitenSiehe auch August der Starke Hochzeit des Sohnes Augusts des Starken und Saturnusfest August der Starke der in Personalunion sachsischer Kurfurst und polnischer Konig war suchte Maria Josepha als sie noch ein kleines Madchen war als kunftige Ehefrau fur seinen Sohn Friedrich August zu gewinnen Sein Motiv fur dieses Heiratsprojekt war neben der Aussicht dadurch Sachsen gegen das immer starker werdende Preussen besser behaupten zu konnen auch die Hoffnung im Fall eines Aussterbens der mannlichen Linie des Hauses Habsburg seinem Sohn gute Chancen zur Erlangung der Kaiserwurde zu verschaffen Im habsburgischen Hausgesetz vom 12 September 1703 war namlich vorgesehen dass zwar eventuelle Sohne von Maria Josephas Onkel Karl VI in der Thronfolge Vorrang vor Tochtern ihres Vaters Joseph I haben sollten dafur aber Josephs Tochter Vorrang vor jenen Karls Die letztgenannte Vorrangstellung hob Karl VI aber nachdem er 1711 Kaiser geworden war durch die Pragmatische Sanktion vom 19 April 1713 wieder auf wodurch seiner Tochter Maria Theresia der Weg zur Thronfolge geebnet wurde Entscheidend fur die Einwilligung in die Verheiratung Maria Josephas mit dem sachsischen Kurprinzen Friedrich August war neben den guten Beziehungen zwischen Joseph I und August dem Starken das Faktum dass der Kurprinz nach dem Vorbild seines Vaters im November 1712 in Bologna zum katholischen Glauben konvertiert war Diesen zunachst geheim gehaltenen Konfessionswechsel machte Friedrich August erst am 10 Oktober 1717 in Wien publik Nach der Verlautbarung seiner Verlobung mit Maria Josepha am 26 Februar 1718 und der Anerkennung der Pragmatischen Sanktion durch die Erzherzogin womit sie allen Anspruchen auf die Erbfolge in den osterreichischen Staaten entsagte wurde die Hochzeit des Paares am 20 August 1719 in Wien gefeiert Fast den gesamten folgenden September hindurch gingen die anschliessenden glanzenden Hochzeitsfeierlichkeiten zu denen u a Festmahler und Opernveranstaltungen gehorten in Dresden uber die Buhne 1 Kurfurstin von Sachsen und Konigin von Polen Bearbeiten nbsp Maria Josepha als Konigin von Polen nbsp Maria Josephas Katafalk in der katholischen Hofkirche zu DresdenNach dem Tod Augusts des Starken 1 Februar 1733 wurde sein Sohn als Friedrich August II neuer Kurfurst von Sachsen Damit fuhrte Friedrich Augusts Gemahlin Maria Josepha nun den Titel einer Kurfurstin von Sachsen Mit Unterstutzung Osterreichs und Russlands konnte sich der Kurfurst dann auch gegen Stanislaw Leszczynski im Kampf um den polnischen Thron durchsetzen Als August III wurde er am 17 Januar 1734 in Krakau zum Konig von Polen gekront und Maria Josepha dementsprechend zur polnischen Konigin Das Eheleben Maria Josephas verlief vorbildlich zumal ihr Gatte anders als August der Starke keine Beziehungen zu anderen Frauen unterhielt Viel Aufmerksamkeit schenkte sie der Erziehung ihres zahlreichen Nachwuchses welche Aufgabe sie im Gegensatz zum damals ublichen Brauch personlich durchfuhrte wobei sie recht strenge Regeln fur ihre Kinder aufstellte Da ihre beiden altesten Sohne fruh starben erhielt der dritte Sohn Friedrich Christian den Status des Thronfolgers Dieser war jedoch mit einer Behinderung geboren worden und Maria Josepha machte sich Vorwurfe weil sie wahrend der Schwangerschaft an einem Jagdausflug teilgenommen und dabei einen Sturz vom Pferd erlitten hatte Trotz seiner Behinderung blieb Friedrich Christian indessen Kurprinz Maria Josepha erlernte Polnisch war politisch aktiv und besuchte haufiger Beratungen des polnischen Reichstages Allerdings sah sie bald ihren politischen Einfluss auf ihren Gemahl schwinden da dieser zunehmend nur noch auf den Rat ihres Kontrahenten des Grafen Heinrich von Bruhl horte und ihm immer mehr Macht einraumte Sie erreichte aber dass ihr Gatte nach dem Tod Karls VI 1740 freilich vergeblich Anspruche auf die Kaiserkrone geltend machte obwohl Graf Bruhl die gegenteilige Meinung vertreten hatte Auf kulturellem Gebiet richtete sich Sachsen verstarkt nach dem Barock osterreichisch suddeutschen Musters aus Maria Josepha und Friedrich August II hatten beide eine grosse Leidenschaft fur Kunst und Musik Anlasslich ihres Geburtstages 1733 widmete Johann Sebastian Bach der Konigin die Gluckwunschkantate Tonet ihr Pauken Erschallet Trompeten deren Musik er spater zu grossen Teilen in sein Weihnachtsoratorium ubernahm Auf dem Gebiet der Religionspolitik setzte sich die katholisch gesinnte Kurfurst Konigin fur eine Forderung ihrer Glaubensrichtung im lutherisch gepragten Sachsen ein wobei sie sich der Hilfe der Jesuiten bediente Ebenso unterstutzte sie die Anliegen der katholischen Kirche in Polen in welchem Punkt sie sich mit der Stimmung der dortigen Oberschicht traf Der 1732 erfolgte Bau der Franz Xaver geweihten Kaiserkapelle in Dresden geht auf Maria Josephas Initiative zuruck In derselben Stadt sorgte sie 1746 fur die Erbauung des katholischen Josephinen Stifts das armen Madchen eine Wohnmoglichkeit und Handarbeitsunterricht bot sowie 1747 48 fur die Grundung eines katholischen Krankenstiftes Maria Josepha und Friedrich August II veranlassten auch die von 1739 bis 1755 in Dresden erfolgte Errichtung der katholischen Hofkirche Als Konig Friedrich II von Preussen zu Beginn des Siebenjahrigen Kriegs im September Oktober 1756 Sachsen besetzen liess begaben sich Kurfurst Friedrich August II und der Graf Bruhl nach Polen wohingegen Maria Josepha mit ihrem altesten noch lebenden Sohn Friedrich Christian und dessen Familie in Dresden ausharrte und soweit es ihr moglich war Widerstand leistete In Dresden fand insbesondere die Abwicklung des Austausches geheimer Kriegskorrespondenz statt und Maria Josepha versuchte dem preussischen General Wylich den Zugang zum in drei ihrer Zimmer des koniglichen Schlosses befindlichen Geheimarchiv zu verwehren Erst als Wylich ihr eroffnete dass er auf Anordnung seines Herrn notfalls auch gewaltsam vorzugehen hatte war sie genotigt die Schlussel zu den Gemachern in denen die gefragten Papiere aufbewahrt wurden herauszurucken Durch ihr mutiges Auftreten gegenuber dem preussischen Konig erwarb sie sich immerhin gegen Ende ihres Lebens den Respekt und die Zuneigung der Sachsen die sie als Katholikin lange nicht sonderlich geschatzt hatten Friedrich der Grosse liess Maria Josepha genau uberwachen Gut ein Jahr nach dem preussischen Einmarsch in Sachsen und von ihrem Gatten getrennt starb sie am 17 November 1757 knapp 58 jahrig an Schlagfluss in Dresden und wurde dort in der Wettiner Gruft der katholischen Hofkirche beigesetzt 2 Nachkommen BearbeitenMaria Josepha die sich ebenso gern wie ihr Gatte auf Jagdausfluge begab gebar ihm folgende 15 Kinder die alle von ihrer Mutter als Bewunderin des Heiligen Franz Xaver die Vor oder Beinamen Franz Xaver bzw Francisca Xaveria erhielten in der folgenden Auflistung sind allerdings nur die gebrauchlichsten Vornamen von Maria Josephas elf das Kindesalter uberlebenden Kindern angefuhrt Friedrich August Franz Xaver 18 November 1720 in Dresden 22 Januar 1721 ebenda Koniglicher Prinz von Polen und Kurprinz von Sachsen Joseph August Wilhelm Friedrich Franz Xaver Johann Nepomuk 24 Oktober 1721 in Pillnitz 14 Marz 1728 in Dresden Koniglicher Prinz von Polen und Kurprinz von Sachsen Friedrich Christian 1722 1763 Koniglicher Prinz von Polen und Kurfurst von Sachsen Totgeborene Tochter 23 Juni 1723 in Dresden Maria Amalia 1724 1760 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Karl Herzog von Parma und Piacenza Konig von Spanien Neapel und Sizilien Maria Margareta Francisca Xaveria 13 September 1727 in Dresden 1 Februar 1734 ebenda Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Maria Anna 1728 1797 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Maximilian III Joseph Kurfurst von Bayern Franz Xaver 1730 1806 Koniglicher Prinz von Polen und Prinz von Sachsen Graf von der Lausitz Administrator von Sachsen Maria Josepha Karolina 1731 1767 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Ludwig Ferdinand Dauphin von Frankreich Karl Christian 1733 1796 Koniglicher Prinz von Polen und Prinz von Sachsen Herzog von Kurland und Semgallen Maria Christina 1735 1782 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Sternkreuzordensdame und Furstabtissin von Remiremont Maria Elisabeth 1736 1818 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Sternkreuzordensdame Albert Kasimir 1738 1822 Koniglicher Prinz von Polen Prinz von Sachsen Herzog von Teschen und Generalstatthalter der Osterreichischen Niederlande Clemens Wenceslaus 1739 1812 Koniglicher Prinz von Polen und Prinz von Sachsen Domherr zu Koln Propst von St Johann und Ellwangen Furstbischof von Freising Regensburg und Augsburg Kurfurst und Erzbischof von Trier Maria Kunigunde 1740 1826 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Sternkreuzordensdame Kanonisse zu Munsterbilsen Furstabtissin von Thorn und EssenVorfahren Bearbeiten Kaiser Ferdinand III 1608 1657 Kaiser Leopold I 1640 1705 Maria Anna von Spanien 1606 1646 Kaiser Joseph I 1678 1711 Philipp Wilhelm von der Pfalz 1615 1690 Eleonore Magdalene von Pfalz Neuburg 1655 1720 Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt 1635 1709 Maria Josepha von Osterreich 1699 1757 Georg von Braunschweig Calenberg 1582 1641 Johann Friedrich von Braunschweig Calenberg 1625 1679 Anna Eleonore von Hessen Darmstadt 1601 1659 Wilhelmine Amalie von Braunschweig Luneburg 1673 1742 Eduard von der Pfalz 1625 1663 Benedicta Henriette von der Pfalz 1652 1730 Anna Gonzaga 1616 1684 Literatur BearbeitenAlbert Herzog zu Sachsen Maria Josepha Erzherzogin von Osterreich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 197 f Digitalisat Regina Bianca Kubitscheck Maria Josepha von Osterreich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 31 Bautz Nordhausen 2010 ISBN 978 3 88309 544 8 Sp 838 843 Constantin von Wurzbach Habsburg Maria Josepha Konigin von Polen In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 7 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1861 S 49 51 Digitalisat Gunther Ernst Maria Josepha Augusts des Starken Schwiegertochter Tauchaer Verlag 2009 ISBN 978 3 89772 160 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Josepha von Osterreich 1699 1757 Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Regina Bianca Kubitscheck BBKL Bd 31 Sp 839f Regina Bianca Kubitscheck BBKL Bd 31 Sp 841f Albert Herzog zu Sachsen NDB Bd 16 S 198 VorgangerinAmtNachfolgerinChristiane Eberhardine von Brandenburg BayreuthKurfurstin von Sachsen 1733 1757Maria Antonia von BayernNormdaten Person GND 11917426X lobid OGND AKS LCCN no2014069719 VIAF 74657259 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maria Josepha von OsterreichALTERNATIVNAMEN Maria Josefa Benedikta Antonia Theresia Xaveria Philippine von Habsburg vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Erzherzogin von Osterreich Ehefrau des Kurfursten von Sachsen und Konigs von PolenGEBURTSDATUM 8 Dezember 1699GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 17 November 1757STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Josepha von Osterreich 1699 1757 amp oldid 238342512