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Die Abtei Saint Pierre de Remiremont dt Abtei Reimersberg war ein Kloster der Benediktinerinnen spater ein weltliches Damenstift in Remiremont in den Vogesen Es wurde im 7 Jahrhundert gegrundet und im Zuge der Franzosischen Revolution aufgelost Die Abtissinnen von Remiremont waren Furstinnen des Heiligen Romischen Reichs Mittelalterliche deutsche Bezeichnungen fur das Kloster sind Rumberc 13 Jahrhundert Rombech 1410 und Reimersberg Die Abteikirche hat seit dem 29 Dezember 1983 den Status eines Monument historique 1 Ehemalige Stiftskirche Saint Pierre Inneres der ehemaligen Stiftskirche Saint Pierre Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation 3 Sehenswurdigkeiten 4 Abtissinnen 5 Weitere Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Abtei wurde um 620 von Romarich Remire um 570 in Frankreich 8 Dezember um 653 in Remiremont einem Adligen zur Zeit der merowingischen Konige Theudebert II und Chlothar II von Austrien gegrundet Romarich trat im Jahr 600 in das Benediktiner Kloster Luxeuil ein wo er auch die Ordensgelubde ablegte Von Chlothar II erhielt er 620 die ursprunglich gallo romische und jetzt frankische Villa Habendum im heutigen Remiremont am Oberlauf der Mosel Er grundete ein Petrus geweihtes Doppelkloster erst das Frauenkloster auf einem Hugel dann das Mannerkloster im Tal das er zusammen mit Amatus Ame um 560 in Grenoble um 628 in Remiremont und nach dessen Tod alleine leitete 2 Romarichs Nachfolger wiederum wurde Adelphius nach 669 in Luxeuil Wenige Jahre nach der Grundung als der erwachsen werdende austrische Konig Dagobert I 629 nach Neustrien zog um die Herrschaft im gesamten Frankenreich anzutreten zog sich sein bisheriger Erzieher Bischof Arnulf von Metz der Stammvater der Arnulfinger und Karolinger nach Remiremont zuruck wo er vermutlich 640 oder 641 gestorben ist Er fand im Kloster seine erste Ruhestatte bis sein Nachfolger im Bischofsamt Goericus die Gebeine aus dem Kloster nach Metz uberfuhren liess 3 Um 818 wurde das Kloster durch einen befestigten Konvent am Zusammenfluss von Mosel und Moselotte erganzt Nach dem Tod des Konigs Lothar II 869 zog sich seine Geliebte Waldrada nach Remiremont zuruck sie starb hier am 9 April eines nicht bekannten Jahres 4 Im Jahr 910 in der Zeit der Ungarneinfalle fanden die Nonnen Zuflucht im Tal im 11 Jahrhundert liessen sie sich hier endgultig nieder Vogt des Klosters war in dieser Zeit der Graf von Metz aus der Familie der Matfriede Gerhard 925 935 963 Graf von Metz Richard um 950 986 965 986 Graf von Metz und Gerhard 1044 45 Graf von Metz Im Jahr 1091 ubertrug Remiremont einen Teil der Vogtei den Schutz der Abtei custodia dem Herzog von Lothringen in Person von Dietrich II einem Enkel der jungeren Grafen Gerhard ausdrucklich aber nicht die juristische Seite advocatio des Amtes 5 Bereits wenige Jahre spater am 25 Januar 1114 neuer Stil nahm Kaiser Heinrich V den Schutz des Klosters an sich 6 Am 28 September 1070 erhielt die Abtei von Konig Heinrich IV die Reichsunmittelbarkeit so dass die Herzoge von Lothringen dem spateren Kaiser auch als Grafen von Remiremont huldigen mussten Auf dieser Basis pragte Remiremont bis ins 13 Jahrhundert hinein eigene Munzen Am 24 April 1088 unterstellte Papst Urban II die Abtei unmittelbar dem Heiligen Stuhl so dass die vom Kapitel gewahlte Abtissin immer von Rom bestatigt werden musste Etwa zur gleichen Zeit also Ende des 11 Jahrhunderts begann die Umwandlung des Klosters in ein sakulares Damenstift die Reorganisation war im 12 Jahrhundert bereits abgeschlossen Im 12 und 13 Jahrhundert hatte das Kloster gegen die Anspruche der Herzoge von Lothringen zu kampfen obwohl viele Abtissinnen der herzoglichen Familie entstammten Der Streit gipfelte in der Exkommunikation des Herzogs Friedrich I von Lothringen im Jahr 1267 durch Papst Klemens IV Am Beginn des 14 Jahrhunderts endete schliesslich im Kloster die Dominanz der lothringischen Abtissinnen ihre Nachfolgerinnen kamen nun aus der Freigrafschaft Burgund schliesslich dann fast durchweg aus Frankreich Die erste von ihnen Clemence d Oyselet wurde 1307 von Konig Albrecht I zur Reichsfurstin ernannt 7 Im Jahr 1415 erhielt die Abtissin Henriette d Amoncourt den Furstentitel von Konig Sigismund ihre Nachfolgerinnen trugen ihn dann ebenfalls nun jedoch ohne Verleihung durch den Herrscher Erst 1566 gelang es Herzog Karl III von Lothringen die Reichsunmittelbarkeit der Abtei im Handstreich zu beenden indem er einen Feldzug Kaiser Maximilians II in Ungarn ausnutzte Ab 1751 wurde ein neues Palais fur die Abtissin im Stil eines Bischofspalastes gebaut mit der Folge dass uber die Bauten aus der Zeit vor 1751 keine Informationen mehr vorliegen Den Beginn der Franzosischen Revolution uberstand die Abtei nicht lange Am 7 Dezember 1790 wurde die Klosterkirche geschlossen Organisation BearbeitenDie Angehorigen der Abtei wurden unter denjenigen Interessentinnen ausgewahlt deren 64 Vorfahren samtlich adlig waren eine Probe die eine Tochter des Konigs Heinrich IV nicht bestand da ihre Mutter die aus nichtadliger Familie stammende Maria de Medici war nbsp Ehemaliges Stiftsgebaude im Quartier Abbatial von RemiremontLediglich die Abtissin legte im Stift noch die Gelubde ab fur die Kanonikerinnen galten sie lediglich zeitweise auch trugen sie weltliche Kleidung in Form einer prunkvollen perlgrauen Tracht die mit weissem Pelz besetzt war dazu eine zierliche Haube 8 Sie konnten sich immer gegen das Leben im Stift entscheiden es zum Beispiel aufgeben um zu heiraten zudem lebten sie nicht mehr im Kloster sondern in Privathausern mit einer umfangreichen Dienerschaft Die Stiftsdamen wahlten zudem eine Nichte genannte Person aus die ihr zur gegebenen Zeit im Stift nachfolgen sollte Die Zahl der Stiftsdamen uberstieg niemals 72 bei der Auflosung waren es 32 Damen und 21 Nichten die der Abtei angehorten Sehenswurdigkeiten BearbeitenEhemalige Stiftskirche Saint Pierre 1049 geweiht mehrfach umgebaut Hallenkrypta 11 Jahrhundert flankiert von zwei einschiffigen Seitenkrypten Palais der Abtissinnen 1752 heute Rathaus Gericht und Bibliothek Hauser hochadeliger Stiftsdamen 17 und 18 Jahrhundert in der Nahe der Stiftskirche Musee Charles Friry Gemalde religiose Kleinkunst in einem Haus der Kanonissen einige Raume mit originaler Ausstattung des 18 Jh Musee Fondation Charles de Bruyere Vor und Fruhgeschichte Gemalde Skulpturen in einem weiteren Haus der KanonissenAbtissinnen BearbeitenMactefleda um 622 Klara um 652 Gebetrude Gertrud um 673 vermutlich eine Schwester von Abt Adelphius und Nicht der Abtissin Klara Waldrada I 17 Abtissin Teuthildis 26 Oktober 862 65 18 Abtissin 819 20 26 10 862 65 eine Verwandte des Seneschalls Adalhard Graf von Metz aus der Familie der Matfriede Berscinda um 1030 40 Abtissin wohl Tochter von Graf Gerhard von Metz 1021 23 Matfriede Oda 1048 70 Abtissin Tochter des Grafen Adalbert II von Metz Matfriede Gisela II 21 Februar 1114 um 1070 Abtissin von Remiremont und Saint Pierre aux Nonnains in Metz Grossnichte Odas Tochter von Herzog Gerhard von Lothringen Judith von Vaudemont 23 Marz 1161 64 Fruhjahr 1114 Abtissin von Remiremont 1139 Abtissin von Saint Pierre aux Nonnains in Metz Tochter von Gerhard I von Vaudemont Nichte Giselas und Grossnichte des Papstes Leo IX Euphronia Fronica von Lothringen Tochter von Herzog Dietrich II von Lothringen Abtissin um 1150 Haus Chatenois Mathilde 1178 von Kaiser Friedrich Barbarossa als abbatissa Rumaricensis beurkundet 9 Klementia Abtissin 1189 1211 NN Tochter von Herzog Friedrich I von Lothringen 1209 1233 Abtissin Haus Chatenois Agathe von Lothringen 15 Juli 1242 deren Schwester 1232 Abtissin von Remiremont vor 1236 Abtissin von Bouxieres Haus Chatenois Agnes von Salm 15 Januar 1280 1242 zur Abtissin gewahlt Nichte von Agathe Tochter von Graf Heinrich III und Judith von Lothringen Lore Felicite de Dombasle 1290 Abtissin Clemence d Oyselet Juli 1307 zur Abtissin gewahlt 1307 Reichsfurstin Eleonore 8 August 1374 1350 Abtissin Tochter von Graf Johann II von Auxerre Haus Chalon Jeanne d Aigremont 1404 1396 gewahlt Catherine de Blamont Nachfolgerin Jeanne d Aigremonts 18 Juni 1412 von Papst Gregor XII abgesetzt Henriette d Amoncourt Nachfolgerin Catherine de Blamonts 1415 Reichsfurstin Marguerite de Salvaine Isabelle de Demengeville Henriette de Vienne Jeanne de Chauvire Alix de Parroye 14 Marz 1473 18 Marz 1453 Abtissin Catherine de Neuchatel gewahlt 28 Januar 1474 vom Papst nicht bestatigt da sie noch nicht 18 Jahre alt war Jeanne d Anglure anstelle Catherine de Neuchatels Abtissin Agnes de Dommartin 1508 Alix de Choiseul Tochter von Guillaume de Choiseul Abtissin 1509 1521 bestimmte ihre Nichte Madeleine de Choiseul zur Nachfolgerin Madeleine de Choiseul 30 Dezember 1549 nach dem Tod Alix de Choiseuls Abtissin fur einige Monate wurde von der Mehrheit des Kapitels nicht akzeptiert Nicole de Dommartin Schwester von Agnes de Dommartin Abtissin anstelle Madeleine de Choiseuls ihre Wahl wurde erst 1524 von Rom bestatigt sie bestimmte Marguerite de Haraucourt als Nachfolgerin Marguerite d Haraucourt Marguerite de Neuchatel verdankt ihre Wahl der Tatsache dass Alix de Choiseul sie als zweite Kandidatin genannt hatte Renee de Dinteville 1580 Barbara Maria von Salm 31 Mai 1602 1580 Abtissin Tochter von Graf Johann VIII Katharina von Lothringen 3 November 1573 1 Marz 1648 Paris 1609 Koadjutrix und 1611 Abtissin Tochter von Herzog Karl III von Lothringen Margarete von Lothringen 22 Juli 1615 13 April 1672 1625 Koadjutrix Tochter von Herzog Franz II von Lothringen Nichte Katharina von Lothringens heiratete 1632 Gaston de Bourbon duc d Orleans Elisabeth Marguerite d Orleans 26 Dezember 1646 17 Marz 1696 1648 1657 Abtissin Tochter von Gaston d Orleans und Margarete von Lothringen Grossnichte von Katharina von Lothringen heiratete 1667 Louis Joseph de Lorraine duc de Guise Maria Anna Theresia von Lothringen 30 Juli 1648 17 Juni 1661 Paris 1657 Abtissin Tochter von Herzog Nikolaus II Nichte von Margarete von Lothringen Charlotte Elisabeth Gabrielle von Lothringen 21 Oktober 1700 3 Mai 1711 Luneville 1703 Abtissin von Remiremont Tochter von Herzog Leopold von Lothringen Grossnichte von Maria Anna Theresia von Lothringen Beatrice Hieronyme de Lorraine 1 Juli 1662 9 Februar 1738 Paris 4 August 1711 zur Abtissin gewahlt Tochter von Francois Marie de Lorraine Prince de Lillebonne Haus Guise Anna Charlotte von Lothringen 17 Mai 1714 7 November 1773 10 Mai 1738 zur Abtissin gewahlt 1754 Abtissin von Sainte Waudru in Mons 1756 Koadjutrix von Thron 1757 Koadjutrix von Essen Tochter von Herzog Leopold von Lothringen Maria Christina von Sachsen 12 Februar 1735 19 November 1782 Brumath Koadjutrix dann November 1773 zur Abtissin gewahlt Tochter des Konigs August III von Polen Tante Ludwigs XVI Wettiner Anne Charlotte de Lorraine 11 November 1755 22 Mai 1786 1784 Abtissin Tochter von Louis Charles de Lorraine Prince de Lambesc Haus Guise Louise Adelaide de Bourbon Conde 5 Oktober 1757 Chantilly 10 Marz 1824 Paris letzte Abtissin von Remiremont 1786 1790 Tochter von Louis V Joseph de Bourbon prince de Conde Grundete nach der Restauration die Ordensgemeinschaft der Benedictines de la rue Monsieur Weitere Personlichkeiten BearbeitenGermanus von Granfelden um 612 675 verbrachte seine ersten Jahre als Monch in Remiremont Modesta von Oeren vor 697 698 erste bekannte Abtissin von Oeren trat vermutlich als junge Frau in Remiremont ein Gerhard 1070 Herzog von Lothringen starb in Remiremont und wurde in der Abtei bestattet Hugo Candidus um 1020 nach 1098 Priester im Frauenkloster Remiremont Kardinalpriester von San Clemente 10 Bischof von PalestrinaLiteratur BearbeitenEduard Hlawitschka Studien zur Abtissinnenreihe von Remiremont 7 13 Jh Veroffentlichungen des Instituts fur Landeskunde Band 9 Saarbrucken 1963 ISBN 3 923877 09 9 Eduard Hlawitschka Karl Schmid Gerd Tellenbach Liber memorialis von Remiremont MGH Antiquitates Librimemoriales I 1970 J J Bammert Les Nobles Dames de Remiremont 620 1791 L histoire du Chapitre des Nobles Dames de Remiremont Remiremont 1971 Remiremont l abbaye et la ville actes des journees d etudes vosgiennes Nancy 1980 Abel Mathieu Hrsg Histoire de Remiremont 1984 Remiremont histoire de la Ville et de son abbaye Gesamtwerk der Gesellschaft fur Geschichte von Remiremont und Umgebung Societe d histoire locale de Remiremont et de sa region Vagnes 1985 Michel Parisse Remiremont In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 7 LexMA Verlag Munchen 1995 ISBN 3 7608 8907 7 Sp 708 f Chartes de l abbaye de Remiremont des origines a 1231 von Jean Bridot uberarbeitete und erweiterte Ausgabe Turnhout 1997 Francoise Boquillon Les chanoinesses de Remiremont 1566 1790 contribution a l histoire de la noblesse dans l Eglise Geschichte von Remiremont und Umgebung Societe d histoire locale de Remiremont et de sa region 2000 Michel Parisse Remiremont In Hofe und Residenzen im spatmittelalterlichen Reich Ein dynastisch topographisches Handbuch Residenzenforschung Band 15 1 2003 ISBN 3 7995 4515 8 S 722 723 Eva Maria Butz Liturgische Memoria und Schriftlichkeit im Nonnenkloster Remiremont In Ruth Albrecht Annette Buhler Dietrich Florentine Strelczyk Hrsg Glaube und Geschlecht fromme Frauen spirituelle Erfahrungen religiose Traditionen 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abbatiale Saint Pierre Remiremont Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Ministere de la Culture base Merimee Notice Nr PA00107253 Ekkart Sauser Romarich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 1225 vgl Eugen Ewig Arnulf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 607 f Digitalisat und Ludwig Oelsner Arnulf Bischof von Metz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 607 f Bernd Schneidmuller Waldrada In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 8 LexMA Verlag Munchen 1997 ISBN 3 89659 908 9 Sp 1958 f Gerhard Muller Theologische Realenzyklopadie Band 35 S 185 MGH Die Urkunden Heinrichs V und der Konigin Mathilde 119 Eine entsprechende Urkunde von Konig Rudolf I aus dem Jahr 1290 fur die Abtissin Lore Felicite de Dombasle ist eine Falschung Petite histoire religieuse de nos Vosges L Leveque Mirecourt 1949 Monumenta Germaniae Historica Die Urkunden der deutschen Konige und Kaiser Bd 10 Die Urkunden Friedrichs I Teil III 1168 1180 Nr 762 S 314 315 Rudolf Schieffer Papst Gregor VII Kirchenreform und Investiturstreit S 15 48 015555555556 6 5913888888889 Koordinaten 48 0 56 N 6 35 29 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Remiremont amp oldid 237949464