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Als Doppelkloster bezeichnete man einen Klosterbezirk in dem Monche und Nonnen unter der Leitung eines gemeinsamen Ordensoberen leben wobei die mannlichen und weiblichen Kommunitaten voneinander getrennt sind Das einzige heute noch erhaltene Doppelkloster besteht aus den klosterlichen Gemeinschaften von Einsiedeln und Fahr Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung und Entwicklung 2 Geschichte 3 Mitteleuropaische Beispiele in Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksUrsprung und Entwicklung BearbeitenDie Form der Doppelkloster geht auf die Kloster der Basilianer und Basilianerinnen zuruck die in Osteuropa und im Nahen Osten in ortlichen Klosterbezirken lebten Sie lebten nach den Ordensregeln des heiligen Basilius 330 379 dieser hatte die mannlichen Ordensgemeinschaften gegrundet wahrend die Grundung der weiblichen Ordensgemeinschaften auf dessen Schwester Makrina die Jungere 330 379 zuruckgefuhrt wird Trotz des Verbotes durch Kaiser Iustinian I 482 565 des weiteren Verbots durch die Synode von Agde im Jahr 506 und schliesslich der Untersagung durch das Zweite Konzil von Nicaea 787 setzte sich die Lebensweise der monasteria duplicia bis in das 14 Jahrhundert durch nbsp Basilius der Grosse nbsp Makrina die Jungere nbsp Kaiser Justinian I Geschichte BearbeitenIm angelsachsischen Raum des 5 bis 9 Jahrhunderts wurden Doppelkloster fast immer von den Abtissinnen geleitet Die Abte vertraten die Ordensgemeinschaften nach aussen und waren das Bindeglied zwischen weltlicher und kirchlicher Macht In Frankreich Italien und dem spateren Deutschland erlebten die Doppelkloster ihre Blutezeit im 11 und 12 Jahrhundert Im 13 Jahrhundert wurden die Doppelkloster fast uberall aufgegeben eine der beiden Gemeinschaften ging ein oder wurde verlegt Grund dafur war vor allem die kritische Haltung zeitgenossischer Kirchenfuhrer Ordensobere zogerten immer mehr Frauenkloster aufzunehmen oder zu betreuen Sogar der im 14 Jahrhundert von Birgitta von Schweden gegrundete Erloserorden dessen ursprungliches Konzept Doppelkloster vorsah gab diese Lebensform nach der Reformation auf Gerade die disziplinaren Schwierigkeiten des 15 und 16 Jahrhunderts gaben Doppelklostern einen schlechten Ruf Stifte in denen Kanoniker und Kanonissen unter der Leitung einer Abtissin oder eines Propstes wohnen werden auch als Doppelkloster benannt Auch ein Domkapitel kann mit einer weiblichen Klostergemeinschaft verbunden sein Mitteleuropaische Beispiele in Auswahl BearbeitenStift Admont und das Frauenkloster Admont Abtei Engelberg und das Frauenkloster Mustair Stift Klosterneuburg und das Chorfrauenkloster St Magdalena Stift St Peter und die Petersfrauen in SalzburgLiteratur BearbeitenKarl Suso Frank Doppelkloster In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 3 Herder Freiburg im Breisgau 1995 Sp 338 f Thomas Frank Doppelkloster In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 944 945 Elsanne Gilomen Schenkel Das Doppelkloster Eine verschwiegene Institution Engelberg und andere Beispiele aus dem Umkreis der Helvetia Sacra in SMBO 101 1990 S 197 211 Stephanie Haarlander Doppelkloster und ihre Forschungsgeschichte in Fromme Frauen unbequeme Frauen Weibliches Religiosentum im Mittelalter ed Edeltraud Klueting Hildesheim 2006 S 27 44 Weblinks BearbeitenStephanie Haarlander Schlangen unter den Fischen Mannliche und weibliche Religiosen in Doppelklostern des hohen Mittelalters Aufsatz auf regionalgeschichte net abgerufen am 18 Nov 2020 Normdaten Sachbegriff GND 4294608 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Doppelkloster amp oldid 234521580