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Ferdinand III 13 Juli 1608 in Graz 2 April 1657 in Wien geboren als Ferdinand Ernst Erzherzog von Osterreich aus dem Hause Habsburg war vom 15 Februar 1637 bis zu seinem Tode 1657 romisch deutscher Kaiser zudem bereits seit 1625 bzw 1627 Konig von Ungarn Kroatien und Bohmen 1 Ferdinand III Olgemalde von Jan van den Hoecke 1643 Ferdinands Unterschrift Das Wappen des Kaisers Ferdinand III im Kolorierten Wappenbuch der Bibliotheca Windhagiana um 1650 Ferdinand III auf einem Augsburger Taler von 1643Ferdinand III trat wahrend des Dreissigjahrigen Krieges die Herrschaft als Kaiser an und war bereits seit dem 2 Mai 1634 Oberbefehlshaber des Heeres In seine Regierungszeit fallt der Niedergang des unter seinem Vater gesteigerten kaiserlichen Machtanspruchs Er wollte den Krieg fruh beenden sah sich aber nach militarischen Niederlagen und vor dem Hintergrund nachlassender Macht gezwungen in vielen Punkten auf bisherige Positionen der Habsburger zu verzichten Er gab damit den lang verzogerten Weg zum Westfalischen Frieden frei obwohl die kaiserliche Macht nach dem Friedensschluss schwacher war als vor dem Krieg In Bohmen Ungarn und den osterreichischen Erblanden war die Stellung von Ferdinand als Landesherr allerdings starker als zuvor Ferdinand war der erste Herrscher aus dem Hause Habsburg der auch als Komponist hervortrat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Oberbefehlshaber 1 2 1 Der Frankreichfeldzug scheitert 1 3 Zeit als Herrscher 1 3 1 Beginn der Herrschaft im Zeichen des Krieges 1 3 2 Der Krieg bedroht die Erblande 1 3 3 Friedensverhandlungen und Niederlagen 1 3 4 Ergebnisse des Krieges 1 3 5 Nach dem Krieg 1 4 Forderer von Kunst und Kultur 1 5 Tod und Grabstatte 2 Titel 3 Nachkommen 4 Vorfahren 5 Rezeption 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Ferdinand III war der Sohn Ferdinands II und Maria Annas von Bayern Er wuchs unter liebevoller Zuwendung der Eltern in Karnten auf Er selbst entwickelte grosse Zuwendung fur seine Geschwister und seinen Vater mit dem er bei spateren Meinungsverschiedenheiten immer zu einem Ausgleich kam 2 Am Hof seines Vaters erhielt er durch Jesuiten seine religiose und wissenschaftliche Ausbildung Viel Einfluss auf die Erziehung des Erzherzogs ubten auch die Malteserritter Johann Jacob von Dhaun und Christoph Simon von Thun aus Letzterer unterwies ihn in militarischen Dingen Ferdinand soll sieben Sprachen neben Deutsch und Latein auch Italienisch Spanisch Franzosisch Tschechisch und Ungarisch gesprochen haben 3 Neuere Autoren sind da etwas vorsichtiger gesichert ist jedoch dass er ausgezeichnet Italienisch sprach dasselbe gilt vermutlich fur Latein und Spanisch Wie gross seine ungarischen und tschechischen Kenntnisse waren ist unklar 4 Nach dem Tod seiner Bruder Karl 1603 und Johann Karl 1619 wurde er zum Nachfolger seines Vaters bestimmt und systematisch auf die Ubernahme der Herrschaft vorbereitet Er war wie sein Vater ein frommer Katholik Eine gewisse Abneigung hegte er gegenuber dem Einfluss der Jesuiten die den Hof seines Vaters beherrscht hatten 3 Am 8 Dezember 1625 wurde er zum Konig von Ungarn am 27 November 1627 zum Konig von Bohmen gekront 1 Die Wahl zum romischen Konig konnte sein Vater auf dem Regensburger Kurfurstentag von 1630 nicht durchzusetzen Nachdem er sich vergeblich um den Oberbefehl des kaiserlichen Heeres und die Teilnahme an Feldzugen bei Wallenstein beworben hatte schloss er sich am kaiserlichen Hof in Wien den Gegnern Wallensteins an und wirkte seitdem an den Absprachen zu dessen zweiter Absetzung am Jahresanfang 1634 mit 5 Im Jahr 1631 heiratete er nach jahrelangen Verhandlungen mit den spanischen Verwandten die spanische Infantin seine Cousine Maria Anna von Spanien Obwohl mitten im Krieg wurde diese aufwandige Hochzeit uber einen Zeitraum von vierzehn Monaten gefeiert Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor darunter der ursprunglich als Nachfolger vorgesehene Ferdinand IV und der spatere Kaiser Leopold I 6 Seine um zwei Jahre altere liebevolle und intelligente Frau und auch deren Bruder der spanische Kardinalinfant Ferdinand von Spanien hatten grossen Einfluss auf Ferdinand III und bildeten in der fur Habsburg schwierigen Zeit des Dreissigjahrigen Krieges nach dem Tod von Wallenstein das wichtigste Bindeglied zwischen den Hofen der Habsburger in Madrid Brussel und Wien Oberbefehlshaber Bearbeiten nbsp Kurfurstenteller auf die Kaiserwahl Ferdinands III 1637 HGM nbsp Zusammentreffen von Ferdinand noch als Konig von Ungarn mit dem Kardinalinfanten Ferdinand von Spanien in der Schlacht von Nordlingen Gemalde von Peter Paul Rubens 1634 35 Nach dem Tod Wallensteins wurde Ferdinand III am 2 Mai 1634 Oberbefehlshaber unterstutzt von den Generalen Gallas und Piccolomini dem militarischen Ratgeber Johann Kaspar von Stadion und dem politischen Berater Obersthofmeister Graf Maximilian von und zu Trauttmansdorff 7 Seine ersten grossen militarischen Erfolge erreichte Ferdinand im Juli 1634 durch die Ruckeroberung der seit November 1633 von den Schweden besetzten Stadt Regensburg gefolgt im August 1634 durch die Eroberung Donauworths Die Erfolge wurden im September 1634 gekront durch den gemeinsam mit dem spanischen Heer des Kardinalinfanten Ferdinand von Spanien errungenen Sieg in der Schlacht bei Nordlingen Mit diesem Sieg wurden zwei schwedische Heere vernichtet und die Schweden aus Suddeutschland vertrieben Ferdinand gewann an politischem Einfluss auch wenn seine personlichen Beitrage zu den militarischen Erfolgen in Regensburg und Nordlingen begrenzt waren und eher seinem im Hintergrund wirkenden Generalleutnant Gallas zukamen Sein Einfluss am Hof in Wien verstarkte sich noch nach dem Sturz des bis dahin sehr einflussreichen Ministers Hans Ulrich von Eggenberg 3 Zunachst behielt er den Oberbefehl uber die Kriegsfuhrung ubergab ihn aber spater zweimal September 1639 bis Februar 1643 und Mai 1645 bis Dezember 1646 an seinen vielseitig begabten Bruder Erzherzog Leopold Wilhelm 8 Dieser war allerdings aufgrund mangelnder militarischer Ausbildung auf die Beratung durch erfahrene Offiziere wie Piccolomini angewiesen und gab sein Amt jeweils trotz anfanglicher Erfolge nach unglucklichen Niederlagen wieder auf 9 Ferdinand beschaftigte sich auch nach der Abgabe des Oberbefehls weiterhin theoretisch mit Militarfragen spater widmete ihm Raimondo Montecuccoli eines seiner Werke 3 1635 wirkte Ferdinand als kaiserlicher Kommissar an den Schlussverhandlungen zum Prager Frieden mit und versuchte dabei die Kurfursten fur die Zeit nach dem Friedensschluss zu einer gemeinsamen Kriegsfuhrung zu bewegen Auch bemuhte er sich die noch widerstrebenden protestantischen Stande zu uberzeugen dem geplanten Friedensvertrag beizutreten 10 Anfangs knupfte seine Friedensstrategie noch an die Politik des Vaters an Zunachst galt es im Abschluss des Prager Friedens den Ausgleich mit dem bisherigen Gegner dem protestantischen Kurfurstentum Sachsen zu suchen und die Einigkeit zwischen allen Teilen des Reiches und dem Kaiser wiederherzustellen Ausserdem sollte durch Kooperationen mit einem spanischen Heer unter Befehl seines Cousins dem Kardinalinfanten Ferdinand von Spanien und mit dem bayerischen Liga Heer unter Befehl seines Onkels Kurfurst Maximilian die militarische Uberlegenheit hergestellt werden Durch die Kriegserklarung Frankreichs an Spanien im Mai 1635 trat der Krieg in eine neue Phase in dem die Habsburger unmittelbar gegen Frankreich Krieg fuhren mussten das bisher ihre Gegner nur finanziell unterstutzt hatte Die schwierige Koordination mit Sachsen Bayern und Spanien fuhrte jedoch nicht dazu Frankreich und Schweden vom Reichsgebiet zu vertreiben sondern eher zum Niedergang der Habsburger Der Frankreichfeldzug scheitert Bearbeiten Der militarische Niedergang begann mit dem Scheitern des Angriffs auf Paris 1636 den Ferdinand mit seinem Cousin dem spanischen Kardinalinfanten Ferdinand vorgeplant hatte Von Norden her sollte Paris aus den spanischen Niederlanden mit einem spanischen Heer angegriffen werden unterstutzt von kaiserlichen und bayerischen Truppen unter Piccolomini und Johann von Werth Von Suden her sollte der zum Vorhaben skeptisch eingestellte Generalleutnant Matthias Gallas der bereits 1635 mit einem kaiserlichen Heer in Lothringen Fuss gefasst hatte von Burgund aus nach Norden vordringen Der Angriff von Suden scheiterte schon bevor er begann am im Weg stehenden Heer Bernhard von Sachsen Weimars dem sich Gallas nicht uberlegen fuhlte und einen Angriff ablehnte spater scheiterte auch der Versuch zu einem Feldzug zur linken Hand in eine alternative Richtung am Widerstand der franzosisch verteidigten Stadt Saint Jean de Losne Anfang November 1636 Im Norden hatten die mit der Eroberung der franzosischen Grenzfestung Corbie erzielten Anfangserfolge keinen Bestand Die von der bayerischen Kavallerie unter Johann von Werth gefuhrten spektakularen Vorstosse auf Paris verschafftem dem Reitergeneral Werth zwar Ruhm waren aber politisch eher kontraproduktiv Die Vorstosse verbreiteten zwar Schrecken fuhrten aber zur Solidarisierung und Versohnung der Bevolkerung mit Konig Ludwig XIII und mit Richelieu Am Ende kam es zur Bildung eines franzosischen Volksheeres das die an die Spanier verlorene Grenzfestung Corbie Mitte November 1636 wieder zuruckeroberte Damit war das Vorhaben eines Angriffs auf Paris insgesamt gescheitert nicht zuletzt an Mangeln der Kommunikation Die spanischen Habsburger als Finanziers des gescheiterten Feldzugs hatten Ferdinand ihr Misstrauen gegenuber den Wunschen der kaiserlichen Militars immer wieder spuren lassen Beiden Seiten fehlten aber auch die Einsichten und militarischen Erfahrungen die z B Generalleutnant Gallas hatte Zwar hatte Gallas den Ruf eines immer skeptischen Zogerers bei Feldzugen ausserhalb des Reiches Ihm war aber bewusst ein Feldzug gegen Frankreich trifft bei den Franzosen auf die durchgehende constantia der Franzosen wo es ihr Vaterland trifft Auch die Erfahrungen die Gallas mit der Versorgung seines Heers 1635 in Lothringen gemacht hatte hatten ihm alle Schwierigkeiten zur Versorgung des Heeres in Frankreich mit Nahrung und Munition gezeigt Er wusste dass der Rhein ein nur schwer zu uberwindendes Hindernis war 11 Die Folgen des Feldzugs nach Frankreich zeigten sich auch im Reichsgebiet wo in Brandenburg die Schweden unter Johan Baner die Abwesenheit von Truppen genutzt und eine neue Offensive begonnen hatten In der Schlacht bei Wittstock war im September 1636 ein kaiserlich sachsisches Heer so schwer geschlagen worden dass auch diese Niederlage ein Grund dafur war keinen neuen Feldzug in Frankreich zu unternehmen und die Truppen in das Reichsgebiet zuruckzuziehen Zeit als Herrscher Bearbeiten Beginn der Herrschaft im Zeichen des Krieges Bearbeiten Am 22 Dezember 1636 war Ferdinand auf dem Regensburger Kurfurstentag zum romisch deutschen Konig gewahlt worden 12 Nach dem Tod seines Vaters am 15 Februar 1637 trat er die Nachfolge als Kaiser an 1 Eine fuhrende Rolle an seinem Hof spielte Maximilian von und zu Trauttmansdorff Nach dessen Tod gewann der Obersthofmeister Johann Weikhard von Auersperg an Einfluss Im Gegensatz zu seinem Vater hatte er keine geistlichen Ratgeber Als Ferdinand die Herrschaft ubernahm waren bereits grosse Teile Mitteleuropas durch den Dreissigjahrigen Krieg verheert und die Bevolkerung war kriegsmude Ferdinand war nicht bestrebt die Auseinandersetzungen fortzusetzen Aber die Eigendynamik des Krieges die politischen Umstande und sein zogerndes Handeln verhinderten ein rasches Kriegsende 8 13 Ziel des Prager Friedens war es gewesen Frankreich und Schweden vom Boden des Reiches zu vertreiben 7 Anfangs liess die militarische Lage diese Strategie realistisch erscheinen und so war Ferdinands Bereitschaft Kompromisse etwa in der Religionsfrage einzugehen gering 14 Die ins Reich zuruckgekehrten Truppen unter Gallas konnten dem sachsischen Verbundeten aushelfen und Baner mit einer Ubermacht angreifen Diesem gelang es aber in einer dramatischen Jagd zur Ostsee sein Heer in die vom Land aus fast unangreifbaren schwedischen Stutzpunkte in Pommern zu retten obwohl Gallas vor Baner die Festung Landsberg an der pommerschen Grenze erreicht hatte und ihm dort den Weg versperrte Mit einer List tauschte Baner jedoch das politisch hochst riskante Ausweichen seines Heeres uber polnisches Gebiet vor schickte letztlich aber nur seinen Train uber diesen Weg und zog mit dem Heer nach Westen wo er einen Ubergang uber die Oder fand und das sichere Stettin vor Gallas erreichte Zwar gelang es Gallas die schwedischen Truppen hinter der Peene einzuschliessen fur einen Angriff auf deren Ostseestutzpunkte wie Stralsund oder Greifswald brauchte es allerdings eine Flotte Deshalb setzte man politisch auf eine Unterstutzung durch die mittlerweile kaiserfreundlich eingestellten Danen 15 Das kaiserliche Heer war in Pommern und Mecklenburg aber nur schwer dauerhaft zu versorgen Uber den Winter mussten grosse Truppenteile entweder in die Erblande zuruckgezogen werden oder in Niedersachsen Quartiere finden da Brandenburg und Sachsen ihr Gebiet nach den Regelungen des Prager Friedens fur ihre eigenen Truppen beanspruchten Anfang 1638 gelang es die Kavallerie des Reichsheeres grosstenteils in Niedersachsen unterzubringen wo diese jedoch nur sehr unwillig beherbergt wurde Der danische Konig Christian IV hatte gegen eine finanzielle Entschadigung die Befreiung Holsteins von Quartieren erreicht die man ihm als potentiellem Verbundeten kaum abschlagen konnte 16 Der Krieg bedroht die Erblande Bearbeiten Im Laufe des Jahres 1638 scheiterte die Einschliessung der schwedischen Truppen in Pommern an der weiterhin katastrophalen Versorgungslage des kaiserlichen Heeres und einer unzureichenden Unterstutzung durch die Verbundeten Brandenburg und Sachsen von denen ersteres militarisch zu schwach und letzteres strategisch mehr an einer monatelangen Blockade Erfurts interessiert war Die Schweden wurden dagegen durch 14000 Mann frische Soldaten verstarkt mit denen sie nach und nach feste Platze in Vorpommern und Mecklenburg zuruckgewannen Als sich abzeichnete dass der niedersachsische Reichskreis nicht noch einmal Winterquartiere zur Verfugung stellen wollte und Ferdinand seinem Befehlshaber Gallas ausdrucklich verbot eigenmachtig in den Kreis einzurucken musste der Ruckzug der Truppen in die Erblande ins Auge gefasst werden Im Dezember wurde Gallas schliesslich die Erlaubnis zum Ruckzug gegeben der das Heer uber den Winter grosstenteils in Schlesien und Bohmen unterbringen sollte Der schwedische General Baner hielt sich jedoch nicht damit auf die von den Kaiserlichen geraumten Gebiete in Mecklenburg und der Altmark zu besetzen in denen auch fur seine Soldaten keine Nahrung zu finden war sondern er suchte die Flucht nach vorn und zog durch die Luneburger Heide geradewegs nach Sachsen wahrend Gallas ausgehungertes Heer ungeordnet nach Schlesien zuruckging 17 Baner besiegte sachsische und kaiserliche Truppen bei Chemnitz und zog weiter nach Bohmen womit er den Krieg unmittelbar in die habsburgischen Erblande brachte 18 Der Mainzer Erzbischof Anselm Casimir hatte 1639 einen Kurfurstentag in Frankfurt angesetzt um uber die Hindernisse auf dem Weg zum Frieden zu diskutieren Kaiser Ferdinand unterstutzte den Vorstoss trotz Bedenken dass die Kurfursten unabhangig von ihm das Reich nach aussen vertreten konnten Deshalb wollte er selbst Gesandte auf den Kurfurstentag schicken Es entstand auch bereits die Idee einen Reichstag einzuberufen bei dem der Kaiser die Agenda kontrollieren konnte Der Kurfurstentag der anstelle von Frankfurt letztendlich in Nurnberg stattfand begann schliesslich im Februar 1640 Auf Vorschlag Kurbayerns wurden alle Reichsstande dazu eingeladen was Ferdinand in Alarmstimmung versetzte da damit im Grunde eine Ausweitung zu einem Reichstag verbunden war ohne dass er als Kaiser die Leitung innehatte Deshalb lud Ferdinand im Mai endgultig zu einem Reichstag nach Regensburg ein der nach dem Umzug der Gesandten von Nurnberg aus im Juli 1640 eroffnet wurde 19 Hier diskutierten die Stande uber mogliche Friedensregelungen Dabei erwies es sich als problematisch dass der Kaiser einige Fursten die fruher auf der gegnerischen Seite gestanden hatten sowie die protestantischen Administratoren verschiedener Hochstifte vom Reichstag ausgeschlossen hatte Immerhin gelang es schliesslich alle Reichsstande mit Ausnahme der Kurpfalz Braunschweig Luneburgs und Hessen Kassels auf die Beschlusse des Reichstages zu verpflichten 13 Ende 1641 wurde ein Praliminarfrieden in Hamburg zwischen Ferdinand Frankreich und Schweden unterzeichnet Beschlossen wurde die Einberufung eines allgemeinen Friedenskongresses in Osnabruck und Munster 19 Seit 1642 gelangen Schweden und Frankreich gleichermassen Erfolge gegen die Habsburger Der Misserfolg der Kaiserlichen begann mit kleineren Niederlagen wie der Schlacht bei Kempen am Niederrhein und einem Blitzfeldzug der Schweden nach Schlesien und Mahren in der diese Glogau und Olmutz erobern konnten Gelang es anfangs noch halbwegs die Auswirkungen dieser Niederlagen durch das Entsenden von General Hatzfeldt an den Rhein und dem Heraustreiben und Verfolgen der Schweden aus den Erblanden nach Sachsen einzugrenzen gipfelte die Negativserie mit dem schwedischen Sieg in der Schlacht bei Breitenfeld 1642 gegen das kaiserliche Hauptheer der dieses entscheidend schwachte 1643 besiegte Frankreich die Spanier in der Schlacht bei Rocroi und konnte bald zusatzliche Truppen auf den deutschen Kriegsschauplatz schicken Eine vorubergehende Entlastung brachten Ende 1643 der uberraschend deutliche Sieg einer vereinten Armee unter bayerischer Fuhrung gegen das franzosisch weimarische Heer bei Tuttlingen sowie der Abzug der Schweden um im Torstenssonkrieg Danemark anzugreifen Die kaiserlichen und bayerischen Gegenoffensiven an Rhein und Elbe im nachsten Jahr scheiterten aber an unzureichenden Ressourcen Den Bayern unter Franz von Mercy gelang zwar die Ruckeroberung des wichtigen Freiburgs in Vorderosterreich in der Schlacht bei Freiburg die Franzosen eroberten im Gegenzug aber das linke Rheinufer sudlich von Koblenz und den Bruckenkopf Philippsburg nach kurzer Belagerung Der kaiserliche Feldzug zur Unterstutzung Danemarks endete Ende 1644 in einem Desaster als das Heer unter Gallas zum Ruckzug gezwungen und anschliessend eingeschlossen und vom Nachschub abgeschnitten wurde Ohne grossere Kampfe zerfiel das Heer und Gallas konnte in mehreren Ausbruchen nur wenige tausend Mann auf den Weg zuruck in die Erblande bringen die damit endgultig einem schwedischen Angriff offenstanden Friedensverhandlungen und Niederlagen Bearbeiten nbsp Maximilian von und zu Trauttmansdorff war einer der wichtigsten Berater des Kaisers und sein Hauptabgesandter bei den Friedensverhandlungen in Munster und OsnabruckAb 1644 wurde in Munster und Osnabruck uber einen Friedensschluss verhandelt Wahrend der Verhandlungen ging der Krieg jedoch weiter Nach der Auflosung von Gallas Heer begab sich der Kaiser personlich nach Prag wo aus den Resten des Heeres und den Truppen aus Ungarn eine neue Armee gebildet wurde Seine Berater um Trauttmansdorff rieten ihm dazu sie einzusetzen und der bayrische Kurfurst Maximilian drangte auf eine Entscheidungsschlacht gegen die Schweden Dafur hatte er bayrische Truppen solange als Verstarkung zur Verfugung gestellt bis sie wieder gegen die Franzosen gebraucht wurden Unter diesen Umstanden befahl der Kaiser seinem neuen Oberbefehlshaber Hatzfeldt gegen dessen Einwande eine Schlacht die am 6 Marz 1645 bei Jankau eindeutig verloren ging 20 Als daraufhin die schwedische Armee die bohmischen Lander unter ihre Kontrolle bringen konnte und bis zur Donau vorstiess schien der Tiefpunkt erreicht 21 Der schwedische Oberbefehlshaber Torstensson zog bis vor Wien wohin Ferdinand selbst gefluchtet war Um die Moral in der Stadt zu heben zog der Kaiser mit dem Bild der Jungfrau Maria in einer grossen Prozession um die Stadt Erst als die Schweden am gegenuberliegenden Donauufer standen verliess Ferdinand die Stadt Erzherzog Leopold Wilhelm gelang es die Gegner zu vertreiben Zum Dank fur die Errettung Wiens wurde eine Mariensaule am Platz Am Hof errichtet die unter Leopold I nach Wernstein am Inn verbracht wurde 22 Unruhen der Bauern drohten auch die in den Untergrund gedrangten Protestanten begannen unter schwedischem Schutz zu rebellieren und es zeigte sich wie oberflachlich die erzwungene Rekatholisierung weiter Teile der Bevolkerung war Das war das Ende der kaiserlichen Allmachtsfantasien der irrealen Vorstellungen einer Hegemonie des Kaisers in Reich und Europa Es galt nun zumindest die Herrschaft in den Erblanden erhalten zu konnen 21 Ferdinand gelang es durch Zugestandnisse an Furst Georg I Rakoczi von Siebenburgen einen Verbundeten Frankreichs und Schwedens einen gleichzeitigen Angriff von Norden und Osten auf Wien zu verhindern Im Linzer Frieden vom 16 Dezember 1645 musste der Kaiser dazu den Ungarn die Mitwirkungsrechte der Stande und die Religionsfreiheit fur die Protestanten zusichern Gegenreformation und absolutistische Herrschaft konnten daher in Ungarn zukunftig nicht durchgesetzt werden 23 Spatestens nach der Niederlage bei Jankau wurde offensichtlich dass der Kaiser die Schweden militarisch nicht besiegen konnte und dass statt der Etablierung einer habsburgischen Universalmonarchie im Reich nur noch die Behauptung der Erblande und die dortige Durchsetzung einer einheitlichen Konfession das Ziel sein konnte Dafur war die nachlassende Kraft der spanischen Bundnispartner ein Hauptgrund Wegen innenpolitischer Schwierigkeiten wurde die finanzielle und militarische spanische Unterstutzung fur Ferdinand ab 1645 ganz eingestellt Ohne ausreichende Geldmittel konnten die kaiserlichen Truppen kaum offensiv agieren was die Position Ferdinands bei Verhandlungen schwachte 24 Der Kaiser reagierte auf die veranderte Situation mit neuen Anweisungen fur Trauttmansdorff der als Chefunterhandler nach Westfalen abreiste Diese Anweisungen wurden strikt geheim gehalten und erst 1962 veroffentlicht Darin gab Ferdinand zahlreiche fruhere Positionen auf und war zu grosseren Konzessionen bereit als sie schliesslich notig waren 25 Ausserdem gab er im August 1645 schliesslich dem Druck Frankreichs und Schwedens nach und liess alle Reichsstande zum Kongress zu Damit wurde implizit anerkannt dass allen Reichsstanden das ius belli ac pacis zukam Neben dem Frieden zwischen den beteiligten Parteien wurde auch die innere Verfassung des Reiches neu geregelt 26 Der Kaiserhof erhielt wochentlich Berichte uber die Verhandlungen Auch wenn die Berichte von Beamten und dem geheimen Rat aufbereitet worden waren war die Zeit der Verhandlungen auch fur den Kaiser ausserordentlich arbeitsreich Trotz aller Berater hatte er schliesslich zu entscheiden Ferdinand zeigt sich in den Akten als ein Monarch mit Sachverstand Verantwortungsgefuhl und der Bereitschaft auch schwere Entscheidungen zu treffen 27 Ergebnisse des Krieges Bearbeiten Die auslandischen Machte setzten eine finanzielle und territoriale Entschadigung fur ihr Eingreifen auf Seiten der protestantischen Reichsstande durch Schweden erhielt neben einer Ablosungssumme fur die Auflosung seines Heeres Vorpommern sowie die Stifte Bremen Verden und die Stadt Wismar als Reichslehen verliehen Frankreich wurden die drei lothringischen Hochstifte Metz und Toul und Verdun Trois Eveches endgultig abgetreten die de facto seit 1552 franzosisch waren Ausserdem erhielt es den Sundgau das elsassische Territorium der Habsburger das zuvor von der Tiroler Seitenlinie der Habsburger beherrscht wurde sowie die Oberherrschaft uber die Landgrafschaften Unter und Oberelsass Da Ferdinand auf keinen Fall den franzosischen Konig zu einem Reichsfurst mit Stimmrecht auf dem Reichstag machen wollte wurden diese Gebiete aus dem Reichsverband entlassen Frankreich erlangte damit die Herrschaft uber den grossten Teil des Elsass ohne Bistum und Stadt Strassburg musste aber die unterhalb der Landesherrschaft liegenden bisherigen Rechte der Stadte und Lehensinhaber anerkennen Auch Breisach und Philippsburg behielt Frankreich als Bruckenkopfe rechts des Rheines forderte aber kein Geld fur die Ablosung seiner Truppen die weiter gegen Spanien kampfen wurden sondern zahlte dem Tiroler Landesfurst Ferdinand Karl eine grosse Entschadigung die teilweise mit dessen Schulden verrechnet wurde Die Schweiz und die Niederlande wurden faktisch als unabhangig vom Reich anerkannt Daneben gab es weitere Besitzverschiebungen in anderen Teilen des Reiches Bayern behielt die zu Beginn des Krieges gewonnene pfalzische Kurwurde und die Oberpfalz die Kurpfalz wurde durch die Ruckgabe der rechts und linksrheinischen Rheinpfalz teilweise restituiert und eine weitere achte Kurwurde fur sie geschaffen Religionspolitisch wurde das Jahr 1624 als Normaljahr festgelegt Ausnahmen waren die nun bayerische Oberpfalz und die osterreichischen Erblande Die Durchsetzung der Gegenreformation in den Kernlandern Ferdinands wurde damit sanktioniert Lediglich in einigen Teilen Schlesiens wurden den Protestanten bestimmte Zugestandnisse gemacht Die Institutionen des Reiches sollten von nun ab paritatisch mit Katholiken und Protestanten besetzt werden Die Reichsstande konnten erhebliche Rechte durchsetzen Darunter war auch das Recht Bundnisse mit auswartigen Machten abzuschliessen auch wenn diese nicht gegen Kaiser und Reich gerichtet sein durften Die grossen Territorien profitierten am meisten von den Bestimmungen Endgultig gescheitert war damit der Versuch Ferdinands III auch im Reich nach Art des Absolutismus zu regieren Aber das Reich und der Kaiser blieben durchaus von Bedeutung In tagespolitischer Hinsicht besonders schwer fiel dem Kaiser der Verzicht der Unterstutzung der spanischen Habsburger im Krieg gegen Frankreich Es gelang dem Kaiser und seinen Verhandlungsfuhrern aber zu verhindern dass einige besonders schwierige Verfassungsfragen an den nachsten regularen Reichstag verwiesen wurden Auch wurden die kaiserlichen Rechte zwar faktisch aber nicht ausdrucklich eingeschrankt Der Kaiser sah in dem Friedensschluss keine katastrophale Niederlage vielmehr konnte auch Dank des Verhandlungsgeschicks von Trautmannsdorffs das Schlimmste verhindert werden 25 Zu dieser recht positiven Einschatzung trug auch bei dass die Folgen fur die osterreichischen Erblande vergleichsweise gunstig ausfielen So wurde an den Enteignungen in Bohmen und der verneuerten Landesordnung nicht geruttelt Fur das wahrend des Krieges zeitweise an Bayern verpfandete Oberosterreich wurde dem Kaiser die ausstehende Pfandsumme erlassen 28 Die verfassungsmassige Stellung des Kaisers im Reich nach dem Westfalischen Frieden liess trotz aller Einbussen die Moglichkeit einer aktiven kaiserlichen Reichspolitik im Zusammenwirken mit einem Teil der Stande bestehen und in der Habsburgermonarchie blieben die Voraussetzungen fur die Entwicklung eines einheitlichen absolutistischen Gesamtstaates erhalten Insofern kann man trotz des Verfehlens so mancher ursprunglichen Verhandlungsziele von einem Erfolg der kaiserlichen Politik bei den Westfalischen Friedensverhandlungen sprechen 29 Nach dem Krieg Bearbeiten nbsp Kaiser und Reich in einer Darstellung aus dem 17 Jahrhundert Im Zentrum ist Kaiser Ferdinand III als Haubt des Reiches im Kreise der Kurfursten abgebildet Kupferstich von Abraham Aubry Nurnberg 1663 64 Auf dem Nurnberger Exekutionstag von 1649 1650 wurde der endgultige Abzug der fremden Truppen und die politische Regelung des Verhaltnisses mit Schweden und Frankreich geklart Zeitweise drohten sogar die Kampfe wieder auszubrechen 30 Nach dem Tod seiner zweiten Frau Erzherzogin Maria Leopoldine mit der er nur wenige Monate verheiratet war heiratete Ferdinand 1651 Eleonora Magdalena Gonzaga von Mantua Nevers Sie war fromm und stiftete unter anderem das Ursulinenkloster in Wien und den Sternkreuzorden fur adelige Damen Zudem war sie sehr gebildet und kunstinteressiert Sie komponierte und dichtete und stand zusammen mit Ferdinand im Mittelpunkt der italienischen Akademie 8 Die Macht Ferdinands als Landesherr der osterreichischen Erblande sowie als Konig in Ungarn und Bohmen war deutlich grosser als die Macht seiner Vorganger vor 1618 Seine Macht als Furst war gestarkt der Einfluss der Landstande massiv abgebaut worden Wahrend seiner Regierungszeit erfolgten allerdings kaum weitreichende innere Reformen in den Erblanden sondern hauptsachlich diskrete personalpolitische Entscheidungen fur die Zukunft Ausserdem ging die Reform der Kirche im Sinn der Gegenreformation weiter Es gelang Ferdinand auch aus den Resten des kaiserlichen Heeres ein neues stehendes Heer aufzubauen das schon unter Leopold I seine Schlagkraft zeigen konnte 31 Des Weiteren wurden unter Ferdinand III die Fortifikationsanlagen der Festung Wien massiv ausgebaut Dafur investierte der Kaiser insgesamt die stattliche Summe von uber 80 000 fl 32 Trotz eines erheblichen Autoritatsverlustes im Reich blieb Ferdinand reichspolitisch aktiv und konnte die kaiserliche Position schnell wieder festigen Bereits im Westfalischen Frieden war der mit dem Reichskammergericht konkurrierende Reichshofrat anerkannt worden Ferdinand gab dem Reichshofrat eine neue Ordnung die bis 1806 in Geltung blieb und ein bis zum Ende des Reiches gut funktionierendes Obergericht zur Folge hatte 31 Fur Ende 1652 berief er einen Reichstag nach Regensburg ein der bis 1654 tagte Dieser Reichstag war die letzte Versammlung alten Stils ehe nach 1663 der Immerwahrende Reichstag zu einem dauerhaften Kongress von Gesandten wurde Beim Reichstag 1652 blieb Ferdinand bis zum Ende anwesend wenngleich die meisten Reichsstande nur Gesandte geschickt hatten Seine Rate waren der Meinung dass bei den zu erwartenden kontroversen Meinungen nur der Kaiser selbst genug Autoritat hatte um Ergebnisse zu erzielen 33 Der Reichstag beschloss dass der reichsrechtliche Inhalt der Friedensvertrage von Munster und Osnabruck zu einem Bestandteil der Reichsverfassung werden sollte Weiterhin versuchte Ferdinand die Schaffung eines schlagfahigen Reichsheeres durchzusetzen jedoch scheiterte dieser Versuch Immerhin gelang es eine Reform des Reichskammergerichts durchzusetzen und einige der fur die Macht des Kaisers potentiell besonders gefahrliche Verfassungsfragen vertagen zu lassen Geschlossen wurde auch ein Bundnis mit Polen das gegen Schweden gerichtet war Dadurch kam es zur Unterstutzung Polens durch das Reich im Zweiten Nordischen Krieg Die Beschlusse des Reichstages wurden im sogenannten jungsten Reichsabschied niedergelegt 34 Fur die wieder gewonnene Starke des Kaisers spricht auch dass es ihm gelang einigen von seinem Vater in den Furstenstand erhobenen Adeligen Sitz und Stimme im Reichstag zu verschaffen und auf dem Reichstag in Regensburg 1653 die Wahl seines Sohnes Ferdinand IV zum Romischen Konig zu erreichen der jedoch bereits 1654 verstarb Der jungere Sohn Leopold war aufgrund seiner Minderjahrigkeit noch nicht als Nachfolger wahlbar was oppositionellen Reichsstanden die Gelegenheit gab Mehrheiten fur einen anderen Kandidaten zu sammeln Der Kaiser verzogerte deshalb die Eroffnung des nach dem Regensburger Reichstag anstehenden Deputationstages bis zum September 1655 und bremste im nachsten Jahr wiederum dessen Abschluss um bis zu einem neuen Konigswahltag Zeit zu gewinnen 35 In der Zwischenzeit wurde die Nachfolge in den Erblanden geregelt wo die Kronung Leopolds zum Konig von Ungarn und Bohmen gelang Forderer von Kunst und Kultur Bearbeiten Ferdinand war ein Forderer der Kunste und Wissenschaften sehr musikalisch und selbst Komponist Er war der erste der Habsburger Herrscher von dem eigene Stucke uberliefert sind 6 Von seinen Tonsatzen liess Wolfgang Ebner eine Arie mit 36 Variationen in Prag 1648 drucken einen vierstimmigen Gesang mit beziffertem Bass Melothesia Caesarea gab der Jesuit und Universalgelehrte Athanasius Kircher im ersten Teil seiner Musurgie heraus und einen einfachen vierstimmigen Chorgesang uber den Psalm Miserere findet man im 28 Jahrgang der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung 1826 Auch schuf er eine Vertonung der im 17 Jahrhundert uberaus popularen Lauretanischen Litanei Ein Athanasius Kircher gewidmetes Drama musicum wurde 1649 am Hof aufgefuhrt Diese Nachahmung einer italienischen Oper war eines der ersten Beispiele im deutschsprachigen Raum Insgesamt hinterliess er zahlreiche und abwechslungsreiche geistliche und weltliche Musikstucke Der Kaiser hat ausserdem zahlreiche Gedichte in italienischer Sprache verfasst Sie wurden von den Zeitgenossen wegen ihrer graziosen lebhaften und leicht singbaren Art geschatzt Gefordert wurden seine Bemuhungen von Giuseppe Valentini und von seiner dritten Frau Eleonore Gonzaga Interesse hatte Ferdinand auch an Naturwissenschaften So liess er sich 1654 wahrend des Reichstages in Regensburg von dem Physiker Otto von Guericke dessen Experiment mit den Magdeburger Halbkugeln vorfuhren 6 Tod und Grabstatte Bearbeiten nbsp Der Sarkophag Kaiser Ferdinands III in der Wiener KapuzinergruftFerdinand starb am 2 April 1657 und wurde in der Wiener Kapuzinergruft beigesetzt Seine Eingeweide wurden getrennt bestattet und befinden sich in der Herzogsgruft Titel BearbeitenDer vollstandige Titel Ferdinands III lautete Wir Ferdinand der Dritte von Gottes Gnaden erwahlter Romischer Kayser zu allen Zeiten Mehrer des Reichs in Germanien zu Hungarn Boheim Dalmatien Croatien und Sclavonien 36 etc Konig Ertzhertzog zu Oesterreich Hertzog zu Burgund zu Brabandt zu Steyer zu Karndten zu Krayn zu Lutzenburg zu Wurttemberg Ober und Nieder Schlesien Furst zu Schwaben Marggraff des H Romischen Reichs zu Burgau zu Mahren Ober und Nieder Laussnitz Gefursteter Graf zu Habspurg zu Tyrol zu Pfierd zu Kyburg und zu Gortz etc Landgraff im Elsass Herr auf der Windischen Marck zu Portenau und zu Salins etc 37 38 Sein Wahlspruch lautete Pietate et iustitia Mit Frommigkeit und Gerechtigkeit Nachkommen BearbeitenIn erster Ehe heiratete Ferdinand 1631 in Wien Maria Anna von Spanien Tochter des Konigs Philipp III von Spanien Sie hatten folgende Kinder Ferdinand IV Franz 1633 1654 romisch deutscher Konig Konig von Bohmen und Ungarn Maria Anna 1649 Philipp IV 1605 1665 Konig von Spanien Philipp August 1637 1639 Maximilian Thomas 1638 1639 Leopold I Ignatius Joseph Balthasar Felician 1640 1705 Kaiser des Heiligen Romischen Reiches 1666 Margarita Theresa von Spanien 1651 1673 1673 Claudia Felizitas von Osterreich Tirol 1653 1676 1676 Eleonore Magdalene von der Pfalz 1655 1720 Maria 1646 In zweiter Ehe heiratete Ferdinand 1648 in Linz Maria Leopoldine von Osterreich Tirol 1632 1649 Mit dieser hatte er einen Sohn Karl Joseph 1649 1664 Hochmeister des Deutschen Ordens und Bischof von Olmutz Passau und BreslauIn dritter Ehe heiratete Ferdinand 1651 in Wien Eleonora Magdalena Gonzaga von Mantua Nevers 1630 1686 Mit dieser hatte er vier Kinder Therese Maria Josepha 1652 1653 Eleonore Maria Josepha 1653 1697 1670 Michael I Wisniowiecki 1640 1673 Konig von Polen 1678 Karl V 1643 1690 Herzog von LothringenMaria Anna Josepha 1654 1689 1678 Johann Wilhelm 1658 1716 Kurfurst von der Pfalz Herzog von Pfalz Neuburg Ferdinand Joseph Alois 1657 1658 Vorfahren Bearbeiten Ferdinand I HRR 1503 1564 Karl II Innerosterreich 1540 1590 Anna von Bohmen und Ungarn 1503 1547 Ferdinand II HRR 1578 1637 Albrecht V Bayern 1528 1579 Maria Anna von Bayern 1551 1608 Anna von Osterreich 1528 1590 Ferdinand III HRR Albrecht V Bayern 1528 1579 Wilhelm V Bayern 1548 1626 Anna von Osterreich 1528 1590 Maria Anna von Bayern 1574 1616 Franz I Lothringen 1517 1545 Renata von Lothringen 1544 1602 Christina von Danemark 1521 1590 Rezeption BearbeitenDurch die kaiserliche Entschliessung von Franz Joseph I vom 28 Februar 1863 wurde Ferdinand III in die Liste der beruhmtesten zur immerwahrenden Nacheiferung wurdiger Kriegsfursten und Feldherren Osterreichs aufgenommen zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgrosse Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k k Hofwaffenmuseums heute Heeresgeschichtliches Museum Wien errichtet wurde Die Statue wurde 1867 vom bohmischen Bildhauer Emanuel Max Ritter von Wachstein 1810 1901 aus Carrara Marmor geschaffen gewidmet wurde sie von Kaiser Ferdinand I 39 Literatur BearbeitenKarl Eder Ferdinand III In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 85 f Digitalisat Konrad Repgen Ferdinand III In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Beck Munchen 1990 S 142 168 Richard Reifenscheid Kaiser Ferdinand III In Gerhard Hartmann Karl Schnith Hrsg Die deutschen Kaiser 1200 Jahre europaische Geschichte Verlag Styria Graz 1996 ISBN 3 222 12421 3 S 551 557 Mark Hengerer Kaiser Ferdinand III 1608 1657 Eine Biographie Bohlau Wien u a 2012 ISBN 978 3 205 77765 6 Digitalisat auf den Seiten der OAPEN Library Alternativprasentation bei Open Access LMU Mark Hengerer Ferdinand II 1619 37 und Ferdinand III 1637 57 In Werner Paravicini Hrsg Hofe und Residenzen im spatmittelalterlichen Reich Ein dynastisch topographisches Handbuch Residenzenforschung Band 15 Thorbecke Ostfildern 2003 ISBN 3 7995 4515 8 S 404 417 online Lothar Hobelt Ferdinand III Friedenskaiser wider Willen Ares Verlag Graz 2008 ISBN 978 3 902475 56 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Ferdinand III Quellen und Volltexte nbsp Commons Ferdinand III Romischer Kaiser Sammlung von Bildern Literatur von und uber Ferdinand III im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Ferdinand III in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Ferdinand III im VD 17 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hermann Grotefend Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 14 Auflage Hannover 2007 S 115 C V Wedgwood Der 30jahrige Krieg Paul List Verlag Munchen 1967 S 317 319 ISBN 3 517 09017 4 a b c d Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 221 Konrad Repgen Ferdinand III In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Munchen 1990 S 144 Felix Stieve Ferdinand III In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 665 a b c Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 222 a b Lothar Hobelt Von Nordlingen bis Jankau Kaiserliche Strategie und Kriegfuhrung 1634 1645 In Republik Osterreich Bundesminister fur Landesverteidigung Hrsg Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien Band 22 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2016 ISBN 978 3 902551 73 3 S 18 f a b c Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 223f Ludwig Huttl Leopold Wilhelm Erzherzog von Osterreich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 296 298 Digitalisat Karl Eder Ferdinand III In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 85 f Digitalisat Lothar Hobelt Von Nordlingen bis Jankau Kaiserliche Strategie und Kriegfuhrung 1634 1645 In Republik Osterreich Bundesminister fur Landesverteidigung Hrsg Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien Band 22 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2016 ISBN 978 3 902551 73 3 S 162 f Heiner Haan Der Regensburger Kurfurstentag von 1636 1637 Aschendorff Munster 1967 a b Volker Press Kriege und Krisen Deutschland 1600 1715 Munchen 1991 S 237 Konrad Repgen Ferdinand III In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Munchen 1990 S 157 Lothar Hobelt Von Nordlingen bis Jankau Kaiserliche Strategie und Kriegfuhrung 1634 1645 In Republik Osterreich Bundesminister fur Landesverteidigung Hrsg Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien Band 22 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2016 ISBN 978 3 902551 73 3 S 164 166 Lothar Hobelt Von Nordlingen bis Jankau Kaiserliche Strategie und Kriegfuhrung 1634 1645 In Republik Osterreich Bundesminister fur Landesverteidigung Hrsg Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien Band 22 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2016 ISBN 978 3 902551 73 3 S 177 181 Lothar Hobelt Von Nordlingen bis Jankau Kaiserliche Strategie und Kriegfuhrung 1634 1645 In Republik Osterreich Bundesminister fur Landesverteidigung Hrsg Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien Band 22 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2016 ISBN 978 3 902551 73 3 S 198 215 Lothar Hobelt Von Nordlingen bis Jankau Kaiserliche Strategie und Kriegfuhrung 1634 1645 In Republik Osterreich Bundesminister fur Landesverteidigung Hrsg Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien Band 22 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2016 ISBN 978 3 902551 73 3 S 218 220 a b Georg Schmidt Die Reiter der Apokalypse Geschichte des Dreissigjahrigen Krieges C H Beck Munchen 2018 S 524 527 Mark Hengerer Kaiser Ferdinand III 1608 1657 Eine Biographie Bohlau Wien 2012 S 229 230 a b Martin Mutschlechner Ferdinand III als Regent Ein schwieriger Start Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 224 Volker Press Kriege und Krisen Deutschland 1600 1715 Munchen 1991 S 241 Konrad Repgen Ferdinand III In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Munchen 1990 S 154 a b Konrad Repgen Ferdinand III In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Munchen 1990 S 158f Konrad Repgen Ferdinand III In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Munchen 1990 S 155 Konrad Repgen Ferdinand III In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Munchen 1990 S 156 Konrad Repgen Ferdinand III In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Munchen 1990 S 160 Leopold Auer Die Ziele der kaiserlichen Politik bei den Westfalischen Friedensverhandlungen und ihre Umsetzung In Heinz Duchhardt Hrsg Der Westfalische Friede Diplomatie politische Zasur kulturelles Umfeld Rezeptionsgeschichte In Historische Zeitschrift Beiheft 26 Munchen 1998 S 172 f Konrad Repgen Ferdinand III In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Munchen 1990 S 161 a b Konrad Repgen Ferdinand III In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Munchen 1990 S 163 Walter F Kalina Der Wiener Festungsbau zur Zeit der Kaiser Ferdinand III und Leopold I 1637 1672 In Osterreichische Zeitschrift fur Kunst und Denkmalpflege Jg 60 Nr 3 4 Wien 2006 S 380 384 Konrad Repgen Ferdinand III In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Munchen 1990 S 165 Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 227 Mark Hengerer Kaiser Ferdinand III 1608 1657 Eine Biographie Bohlau Wien 2012 S 322 bei Buschmann Slcavonien im Text bei Winckler Sclavonien siehe hierzu Sclavonien In Brockhaus Conversations Lexikon Bd 5 Amsterdam 1809 S 198 199 Abschied des Reichstags zu Regensburg vom 17 Mai 1654 Jungster Reichsabschied Recessus Imperii Novissimus RIN In Arno Buschmann Kaiser und Reich 2 Auflage Nomos Baaden Baaden 1994 ISBN 3 7890 3205 0 lwl org S 180 siehe auch Regenspurgischer Jungster Reichs Abschied vom Jahr 1654 S 1 gedruckt bei Georg Ernst Winckler Wetzlar 1717 Johann Christoph Allmayer Beck Das Heeresgeschichtliche Museum Wien Das Museum und seine Reprasentationsraume Kiesel Verlag Salzburg 1981 ISBN 3 7023 0113 5 S 32VorgangerAmtNachfolgerFerdinand II Romisch deutscher Konigab 1637 Kaiser 1636 1657Leopold I Ferdinand II Erzherzog von Osterreich 1637 1657Leopold I Ferdinand II Konig von Kroatien und Slawonien 1637 1657Leopold I Ferdinand II Konig von Ungarn 1626 1657Leopold I Ferdinand II Konig von Bohmen 1627 1657Leopold I Normdaten Person GND 118532529 lobid OGND AKS LCCN n82136813 VIAF 267762391 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ferdinand III KURZBESCHREIBUNG Kaiser des Heiligen Romischen ReichesGEBURTSDATUM 13 Juli 1608GEBURTSORT GrazSTERBEDATUM 2 April 1657STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand III HRR amp oldid 236899891