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Schwabisch Osterreich war der grosstenteils oberschwabische Teil von Vorderosterreich Von 1490 an umfasste es die Besitzungen des Hauses Habsburg im Herzogtum Schwaben bis zum Frieden von Pressburg 1805 Schwabisch Osterreich war rechtlich und territorial ein Teil des Schwabischen Bundes Schwabischen Reichskreises und teilweise des Osterreichischen Reichskreises innerhalb des Heiligen Romischen Reiches In der rund 500 jahrigen Geschichte von Vorderosterreich und seinem Teilgebiet Schwabisch Osterreich gelang es den Habsburgern nur teilweise das Gebiet zu einem Kronland zu proklamieren Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Lage 1 1 Vertrag von Neuberg 1379 1 2 Frieden von Pressburg 1805 1 3 Verwaltungsgliederung 1790 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Lage Bearbeiten nbsp Vorderosterreich um 1780Als Vorderosterreich oder kurz Vorlande wurden die Habsburgischen Besitzungen westlich des Lechs in den heutigen Gebieten Bayerisch Schwaben Oberschwaben Sudbaden Ostschweiz Oberelsass Vorarlberg und im Territoire de Belfort bezeichnet In diesen Vorlanden befindet sich die Stammburg der Habsburger die Habsburg Der schwabisch osterreichische Teil der Vorlande war die Markgrafschaft Burgau die Landgrafschaft Nellenburg Teile des spateren Furstentums Furstenberg die Reichslandvogtei Schwaben die Grafschaft Hohenberg Tettnang Ehingen und weitere funf Donaustadte Mengen Munderkingen Riedlingen Saulgau und Waldsee Dazu kamen teilweise die geistlichen Territorien der oberschwabischen Pralatenbank der Benediktiner Pramonstratenser und Zisterzienser die sich dem Kaiser in Wien hinsichtlich des Schutzrechtes unterstellt hatten 1 Die Schweizer Stammbesitzungen der Habsburger gingen sehr fruh verloren Die Niederlagen der habsburgischen Herzoge bei den Schlachten am Morgarten Leopold I 1315 bei Sempach Leopold III 1386 und bei Nafels Albrecht III 1388 waren dafur entscheidend Im Jahre 1415 verloren sie infolge der Achtung Herzog Friedrichs IV den Aargau 1458 Rapperswil 1460 den Thurgau 1467 Winterthur Mit dem Erwerb von Tirol und schliesslich ganz Vorarlberg konnten die Habsburger die Territorialverbindung Osterreichs mit Vorderosterreich herstellen und den Machtverlust kompensieren Vertrag von Neuberg 1379 Bearbeiten Der eigentliche Begrunder Vorderosterreichs war Leopold III von Habsburg Osterreich der in der Schlacht bei Sempach fiel Im Vertrag von Neuberg vom 25 September 1379 wurde das Gebiet festgelegt Albrecht III erhielt Osterreich unter und ob der Enns ohne Wiener Neustadt und die Grafschaft Pitten aber mit Steyr und dem Salzkammergut Leopold III die Steiermark mit dem Gebiet von Wiener Neustadt Karnten Krain die Windische Mark Istrien Tirol und die Vorlande Mit dem Neuburger Teilungsvertrag wurden zwei habsburgische Linien Albertinische Linie Leopoldinische Linie begrundet Die verlorene Schlacht bei Sempach hatte aber verheerende Auswirkungen auf die Politik der Habsburger in ihren Stammlanden Daher erfolgte die Vereinigung aller Besitzungen erst wieder 1493 durch Maximilian I Im Jahre 1490 wurde die vorlandische Regierung mit Sitz in Ensisheim im Elsass der von Maximilian I geschaffenen Zentralverwaltung fur Tirol und die Vorlande mit Sitz in Innsbruck unterstellt Im Jahre 1651 wurde Freiburg im Breisgau Regierungssitz von Vorderosterreich Schwabisch Osterreich blieb aber weiterhin der Zentralverwaltung in Innsbruck unterstellt Es gelang den Habsburgern wahrend der ganzen Zeit nicht das Gebiet in ein geschlossenes Kronland wie zum Beispiel die Gefurstete Grafschaft Tirol zu verwandeln In den vier grossen Verwaltungseinheiten Schwabisch Osterreichs der Markgrafschaft Burgau Landvogtei Schwaben Landgrafschaft Nellenburg und der Grafschaft Hohenberg kam es an den weltlichen Gerichtsorten die unmittelbar und ungeteilt von Habsburg verwaltet wurden zwischen 1493 und 1711 zu 528 Hexenprozessen davon rund 90 gegen Frauen Wobei 80 der Verfahren an der Grafschaft Hohenberg stattfanden 2 Frieden von Pressburg 1805 Bearbeiten Nach der zunachst fur das Kaiserreich Russland und Osterreich vernichtenden Niederlage in der Schlacht bei Austerlitz 1805 auch Dreikaiserschlacht genannt wurde im selben Jahr der Friedensvertrag von Pressburg geschlossen Dort und endgultig 1815 kamen alle Gebiete von Vorderosterreich an das Grossherzogtum Baden das Konigreich Wurttemberg und das Konigreich Bayern Mit der Aufteilung Schwabisch Osterreichs und dem territorialen Ruckzug Habsburgs in seine ihm verbleibenden osterreichischen Kernlande konnten die kurbayerischen Wittelsbacher Landgewinne jenseits der Lechgrenze verbuchen und wurden zu Konigen von Bayern erhoben Die Wurttemberger ursprunglich nur um die heutige Landeshauptstadt Stuttgart prasent erweiterten ihr Gebiet bis zum Bodensee und wurden ebenfalls zu Konigen erhoben Siehe auch Sequestration sakularisierter Stifter in Schwabisch Osterreich 1803 bis 1805 Verwaltungsgliederung 1790 Bearbeiten Oberamt Hohenberg ehem Grafschaft Hohenberg Gebiete am oberen Neckar um den Verwaltungssitz Rottenburg am Neckar Horb am Neckar Oberndorf am Neckar und am Westrand der Schwabischen Alb Schomberg Spaichingen Oberamt Nellenburg ehem Landgrafschaft Nellenburg Gebiete vom Nordwesten des Bodensees Stockach der Verwaltungssitz Radolfzell uber das Hegau Aach bis zur Donau Mengen Herrschaft Gutenstein Saulgau Gebiete in der Umgebung von Riedlingen im heutigen Landkreis Biberach wobei Stockach und der Hegau zu Baden gehoren Oberamt Altdorf ehem Landvogtei Schwaben Verwaltungssitz Weingarten Gebiete vom ostlichen Nordufer des Bodensees uber das Schussental Waldsee bis zur Ostalb Schelklingen die Stadt Riedlingen ausserdem im Westallgau das Umland der Reichsstadt Leutkirch im Allgau Gebrazhofen im heutigen Landkreis Ravensburg Oberamt Tettnang ehem Reichsgrafschaft Tettnang ein geschlossenes Gebiet am mittleren Nordufer des Bodensees um Tettnang und Wasserburg am Bodensee das einen Teil des vormaligen Herrschaftsgebietes der Grafen von Montfort umfasste Oberamt Gunzburg ehem Markgrafschaft Burgau neben dem Verwaltungssitz Gunzburg weitere Gebiete im heutigen bayrischen Regierungsbezirk Schwaben Krumbach Schwaben Weissenhorn Burgau Ziemetshausen im heutigen Landkreis Gunzburg und im heute baden wurttembergischen Alb Donau Kreis Ehingen Literatur Bearbeiten nbsp Amtsgebaude der Landvogtei Schwaben in Weingarten unterhalb der Basilika St MartinFranz Quarthal Landstande und landstandisches Steuerwesen in Schwabisch Osterreich Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde Bd 16 Stuttgart Muller amp Graff 1980 XXXVIII 514 S Franz Quarthal Die besten getreuesten und anhanglichsten Untertanen Zur Geschichte der schwabisch osterreichischen Landstande In Beitrage zur Landeskunde 1979 Heft 1 S 1 33 Paul Rothmund Die funf Donaustadte in Schwabisch Osterreich Dissertation Tubingen 1955 Johannes Dillinger Bose Leute Hexenverfolgungen in Schwabisch Osterreich und Kurtrier im Vergleich Trier 1999Weblinks BearbeitenSchwabisch Osterreich in aeiou Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18 Jahrhunderts 41 Die Habsburgischen Besitzungen Schwabisch Osterreich und die VorlandeEinzelnachweise Bearbeiten Franz Quarthal Als Schwaben von Osterreich aus regiert wurde Zur Geschichte der habsburgischen Besitzungen in Sudwestdeutschland In Schones Schwaben 10 11 1996 Heft 6 S 34 39 Johannes Dillinger Hexenverfolgungen Schwabisch Osterreich Memento des Originals vom 7 Juli 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www historicum net vom 13 Dezember 1999 abgerufen am 10 Juli 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwabisch Osterreich amp oldid 236009287