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Die Schlacht bei Nafels im Kanton Glarus in der Schweiz fand am Donnerstag 9 April 1388 statt Sie war die letzte Schlacht des Konfliktes zwischen den Habsburgern und den Eidgenossen Schlacht bei NafelsTeil von Schweizer HabsburgerkriegeDas Schlachtdenkmal in NafelsDatum 9 April 1388Ort Nafels im Kanton Glarus SchweizAusgang Sieg der EidgenossenschaftKonfliktparteienHabsburg Albrecht III Herzog von Osterreich Schweizerische Eidgenossenschaft Glarus Schwyz UriBefehlshaberDonat von ToggenburgHans von Werdenberg Matthias Ambuhl von NetstalTruppenstarkeca 6000 ca 650Verlusteca 1700 ca 55Schlacht am Morgarten Schlacht bei Sempach Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Nafelser Fahrt 4 Nach der Schlacht 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach dem Bundnis des Landes Glarus mit der Eidgenossenschaft 1352 gewann die alte Stadt Weesen fur die Habsburger strategische Bedeutung da es nun den Ausgang aus dem Glarnerland sperrte und gleichzeitig den Ost West Verkehr von Walenstadt nach Rapperswil und Zurich uber den Wasserweg Walensee Maag Linth kontrollierte Nach der Schlacht bei Sempach am 9 Juli 1386 zogen die Eidgenossen vor das habsburgische Stadtchen Weesen am Walensee und besetzten es und zwangen die Einwohner zur Huldigung Auch die Glarner erhoben sich gegen die Habsburger denn diese besassen im Glarnerland noch Rechte Die Glarner zerstorten die Burg Windegg und beschlossen in einer Landsgemeinde am 11 Marz 1387 ihr erstes eigenes Landgesetz Dieser Beschluss bedeutete die Loslosung von der habsburgischen Herrschaft Die Habsburger liessen sich dies nicht gefallen 1388 offneten die Einwohner der Uberlieferung zufolge den Truppen des osterreichischen Herzogs Albrecht III von Habsburg heimlich die Stadttore so dass es in der Nacht vom 21 zum 22 Februar zur Mordnacht von Weesen kam in der ein grosser Teil der eidgenossischen Besatzung die meisten davon Glarner im Schlaf uberrascht und getotet wurde Die Schlacht Bearbeiten nbsp Darstellung der Schlacht in der Spiezer ChronikZwei Monate spater brach das in Weesen zusammengezogene habsburgische Heer von 600 Mann zu Pferd und gegen 6000 Mann Fussvolk ins Linthtal ein und uberrannte am 9 April 1388 die von nur 300 Glarnern verteidigte Linie Letzimauer Die Habsburger drangen darauf plundernd das Tal hinauf und uberfielen Nafels Mollis Netstal und Glarus Die herbeigeeilten Glarner verstarkt durch einige Urner Schwyzer und Manner aus Unterwalden die trotz Schnee und Regen uber den Pragelpass herbeigeeilt waren sammelten sich hinter Nafels am Rautiberg Als die habsburgischen Hauptleute diese kleine Streitmacht erblickten zogen sie ihre Truppen die bereits mit Plundern beschaftigt waren zusammen und griffen die etwa 600 Eidgenossen an Steine und Felsblocke wurden darauf in die Reitertruppe der Habsburger geworfen Die Glarner benutzten die Verwirrung bei den Feinden und trieben sie in die Flucht viele von ihnen starben im Sumpf bei Weesen Nach der Schlacht suchten beide Parteien den Frieden der zunachst einmal auf sieben Jahre festgesetzt wurde Bevor er ablief wurde er 1394 um weitere zwanzig Jahre verlangert Habsburg verzichtete auf alle Rechte in den acht alten Orten und verlor damit den Zugang zu den Alpenpassen Nafelser Fahrt BearbeitenSeither ist im Kanton Glarus jeder erste Donnerstag im April ein kantonaler Feiertag Dann findet die Nafelser Fahrt statt bei der zahlreiche Einwohner zu Fuss nach Nafels ziehen und dort mit einer Feier der Schlacht gedenken In der Tradition der eidgenossischen Schlachtjahrzeiten spielte die Fahrt eine wichtige Rolle bei der Ausbildung des Glarner Gemeinwesens und Nationalbewusstseins 1 Beginnend gegen 7 00 morgens am Zeughaus in Glarus wandern die Burger Musikkapellen und eine Abordnung der Armee entlang der traditionellen Strecke zum Schlachtdenkmal an der Letzi in Nafels Unterwegs erinnert man an die Opfer der Schlacht die namentlich mit Herkunftsort verlesen werden und passiert kleinere Einzeldenkmaler Unterwegs spricht ein Mitglied der Regierung im Schneisigen und jahrlich predigt abwechselnd ein reformierter oder katholischer Priester am Fahrtsplatz in Nafels Nach der Schlacht BearbeitenIm Jahre 1388 wurde ein Grossteil der 54 eidgenossischen Opfer der Schlacht in der damaligen Pfarrkirche Mollis beigesetzt Heute erinnert eine 1839 angebrachte Tafel an die in der Schlacht gefallenen Glarner Die Opfer auf Seiten der Habsburger wurden zunachst an der Letzi verscharrt Erstmals erwahnt in der sog Klingenberger Chronik 2 3 die dem Rapperswiler Stadtschreiber Eberhard Wuest 4 um 1450 zugeschrieben wird ersuchte Abt Bilgeri von Wagenberg nach der Schlacht bei Nafels die Glarner um die Erlaubnis die habsburgischen Gefallenen in einem eigenen Friedhof zu bestatten und eine Gedachtniskirche errichten Als ihm die Glarner dies verweigerten bat er die Toten angemessen bestatten zu durfen Am 29 oder 30 November 1389 grub Abt Bilgeri 579 Gefallene 5 aus der ungeweihten Erde aus und uberfuhrte die Opfer ins Kloster Ruti darunter seinen Bruder Ritter Johann von Klingenberg der mit Heinrich von Randegg einer der Anfuhrer der habsburgischen Truppen gewesen und in der Schlacht gefallen war 1982 bestatigten archaologische Grabungen in Ruti die Schilderungen in der Klingenberger Chronik Spatestens seit dem 16 Jahrhundert wurde die Schlacht bei Nafels in der eidgenossischen Chronistik als Parallele zu den Kampfen der Innerschweizer Befreiungstradition behandelt insbesondere durch Aegidius Tschudi Dieser Tendenz folgen die fruhneuzeitlichen Lieder welche die Schlacht zum Thema haben Aus dem 16 und 17 Jahrhundert sind in handschriftlicher und gedruckter Form vier teils voneinander abhangige Nafelser Schlachtlieder uberliefert nbsp Denkmal fur die Die Schlacht bei Nafels 6 April 1933Nach der Niederlage des Herzogs bei Nafels am 9 April 1388 zerstorten die Glarner und Eidgenossen als Racheakt die habsburgische Stadt Weesen und setzten im Friedensschluss 1394 durch dass die Stadt nicht wieder aufgebaut werden durfte Auf dem Areal der alten Stadt wurde erst 1838 mit dem Bau des Schulhauses erstmals wieder gebaut Literatur BearbeitenRainer Hugener Das alteste gedruckte Lied zur Schlacht bei Nafels Kommentar und Edition In Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte Jg 59 2009 S 261 278 doi 10 5169 seals 99172 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlachtdenkmal bei Nafels Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ernst Tremp Nafels Schlacht bei In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Tremp Schlacht bei Nafels In Historisches Lexikon der Schweiz 25 November 2016 abgerufen am 12 Juni 2019 St Gallen Stiftsbibliothek Cod Sang 645 Sebastian Brant Lob Trajans Ostschweizer Chronik sog Klingenberger Chronik Schlacht und Schmahlieder doi 10 5076 e codices csg 0645 unifr ch Anton Henne von Sargans Hrsg Die Klingenberger Chronik Wie sie Schodoler Tschudi Stumpf Guilliman und andere benutzten Gotha 1861 S 136 digitale sammlungen de Sieber Christian Wuest Eberhard In Historisches Lexikon der Schweiz HLS 26 November 2013 abgerufen am 21 Juni 2021 Aegidius Tschudi Chronicon Helveticum erster Theil Hrsg Johann Rudolf Iselin Basel 1734 S 562 digitale sammlungen de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Nafels 1388 amp oldid 234539672