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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Der Artikel folgt zumindest teilweise der uberholte Befreiungstradition Fur Details siehe Diskussionsseite Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Schweizer Habsburgerkriege 1291 1474 1511 umfassen eine Reihe von bewaffneten Konflikten zwischen der entstehenden Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Furstengeschlecht der Habsburger die mit der faktischen Unabhangigkeit der Eidgenossenschaft endeten Inhaltsverzeichnis 1 Erste Phase Der Konflikt mit Albrecht I 2 Zweite Phase Der Morgartenkrieg 3 Dritte Phase Konflikte um Luzern und Zurich 4 Vierte Phase Der Sempacherkrieg 5 Funfte Phase Endgultige Verdrangung Habsburgs aus der Schweiz 6 Abschluss Schwabenkrieg und Erbeinung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 EinzelnachweiseErste Phase Der Konflikt mit Albrecht I Bearbeiten nbsp Die politische Situation in der Innerschweiz 1315 nbsp Albrecht I von Habsburg als MunzportratNach dem Tod des deutschen Konigs Rudolf von Habsburg am 15 Juli 1291 erhoben sich gegen seinen Sohn Herzog Albrecht von Osterreich eine Reihe von Reichsfursten in den Vorlanden unter anderem Rudolf von Habsburg Laufenburg Bischof von Konstanz Wilhelm von Montfort Abt von St Gallen Elisabeth von Homberg Rapperswil sowie die Grafen von Nellenburg und Savoyen Dazu kamen die Reichsstadte Bern und Zurich Angesichts der drohenden Auseinandersetzungen erneuerten die Landleute der reichsunmittelbaren Lander Uri Schwyz und Unterwalden spater wurde der zu Nidwalden und Obwalden im August des Jahres ein alteres Landfriedensbundnis das als konservativer Schwurbund sich nicht von anderen zeitgenossischen Landfriedensbundnissen abhob Bundesbrief von 1291 Einzig der Richterartikel zeigt den gemeinsamen Willen der Landleute sich einen gewissen Grad der Selbstverwaltung zu sichern Aus der damaligen Situation heraus gesehen war der Bund aber zweifellos auch ein Schutzbundnis gegen allfallige Anspruche der Erben des ehemaligen Konigs da die Habsburger seit langerer Zeit in der heutigen Schweiz einen starken Ausbau ihrer Hausmacht betrieben und die Kontrolle uber den Gotthard anstrebten Am 16 Oktober verbundeten sich die Lander Uri und Schwyz fur drei Jahre mit der ebenfalls mit Habsburg in Konflikt stehenden Reichsstadt Zurich im Dezember fiel zudem auch die Stadt Luzern von Habsburg ab Im folgenden Jahr zerbrach aber die antihabsburgische Koalition nach der Niederlage Zurichs in der Schlacht bei St Georgen im April 1292 Herzog Albrecht schloss mit seinen Gegnern Frieden Luzern musste sich ebenfalls wieder den Habsburgern unterwerfen nbsp Die Stammburg der Habsburger im heutigen Kanton AargauDer Konflikt mit Schwyz und Uri blieb auch nach 1292 ungelost Die Habsburger blockierten dabei zwar den Verkehr mit der Innerschweiz gingen jedoch nicht zu einem militarischen Angriff uber da Herzog Albrecht durch die Streitigkeiten um den deutschen Konigsthron sowie um die Herzogtumer Osterreich und Steiermark gebunden war 1297 erneuerte der romisch deutsche Konig Adolf von Nassau die Freiheitsbriefe von Uri und Schwyz kurz bevor er durch die deutschen Fursten abgesetzt wurde Albrecht wurde danach zum neuen Konig gewahlt musste sich die Krone aber von Adolf erst auf dem Schlachtfeld erobern Nach dessen Tod 1298 begann er sich wieder seinen Stammlanden in der heutigen Schweiz zuzuwenden Um seine Rechtsanspruche festzuhalten liess Albrecht im sogenannten Habsburger Urbar alle Hoheitsrechte und Einkunfte der Habsburger in den von den Eidgenossen beanspruchten Gebieten systematisch aufzeichnen und er erneuerte als Konig die Freiheitsbriefe von Uri und Schwyz nicht De facto anderte sich dadurch aber nichts weil er durch andere Projekte im Reich gebunden war verzichtete Albrecht darauf seine Rechte aktiv durchzusetzen Im Habsburger Urbar fehlen ubrigens die Besitzungen in der Innerschweiz wobei unklar ist ob diese nie aufgezeichnet wurden oder ob sie nach der Eroberung Badens durch die Eidgenossen 1415 bewusst zerstort wurden Auch die Wirtschaftsblockade hob Albrecht wieder auf da die von ihm beherrschten Gebiete besonders Luzern ebenfalls Interesse am Handel uber den Gotthard hatten Nach der Ermordung Albrechts bei Konigsfelden 1308 erneuerte der neue romisch deutsche Konig Heinrich VII von Luxemburg nicht nur die alten Freiheitsbriefe sondern fasste Uri Schwyz und Unterwalden in einer Reichslandvogtei zusammen und erkannte damit indirekt deren Bund an Unterwalden erhielt dadurch ebenfalls den Status eines reichsunmittelbaren Landes Heinrich gestand den drei Waldstatten auch das Privileg zu vor keinem auswartigen Richter erscheinen zu mussen mit Ausnahme des koniglichen Hofgerichts 1 Zweite Phase Der Morgartenkrieg Bearbeiten nbsp Die Hausmachtgebiete der Adelsgeschlechter der Habsburger Wittelsbacher und Luxemburger im Heiligen Romischen Reich wahrend des 14 Jahrhunderts nbsp Herzog Leopold I von HabsburgDie zweite Phase des habsburgisch eidgenossischen Konflikts begann nach der Versohnung Konig Heinrichs VII mit den Habsburgern 1311 Der Konig sagte danach den Habsburgern eine Untersuchung ihrer Rechtsanspruche in der Innerschweiz zu weshalb sich Schwyz und Unterwalden genotigt sahen ihre Grenzen zu sichern Schwyz besetzte das strategisch wichtige Arth und verwickelte sich mit dem Kloster Einsiedeln das unter habsburgischer Vogtei stand in einen Grenzstreit Marchenstreit in dessen Verlauf die Schwyzer mit Bann und Interdikt belegt wurden Dadurch wurde der Uberfall der Schwyzer vom 6 Januar 1314 auf Einsiedeln provoziert der eine habsburgische Intervention fast unausweichlich machte Erschwerend kam im Oktober 1314 der neuerliche Konflikt um den deutschen Konigsthron hinzu Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schone sahen sich beide als rechtmassig gewahlten deutschen Konig und sammelten ihre Anhanger zum Entscheidungskampf Da die drei Waldstatte die Partei Ludwigs ergriffen verhangte Friedrich die Reichsacht uber die Innerschweiz und setzte erneut eine Wirtschaftsblockade in Kraft nbsp Schlachtendenkmal in MorgartenIm Herbst 1315 zog der Bruder Friedrichs Herzog Leopold von Osterreich dem die Verwaltung der habsburgischen Landereien in den Vorlanden oblag ein Heer in Zug zusammen um die Schwyzer zu bestrafen In einem konzentrischen Angriff wollte Leopold zusammen mit Otto von Strassberg und dem Adel von Luzern die drei Waldstatte uber den Brunig uber den Vierwaldstattersee sowie von Norden her angreifen Am 15 November 1315 fand mit der Schlacht am Morgarten die erste bewaffnete Kampfhandlung zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern statt Der Eidgenossenschaft gelang es ein zahlenmassig und technisch uberlegenes Heer zu schlagen Nach dieser Niederlage verzichteten die Habsburger vorlaufig auf weitere militarische Angriffe Noch im Dezember 1315 erneuerten und erweiterten Uri Schwyz und Unterwalden den Bund von 1291 im Sinn eines engeren politischen Zusammenruckens gegen die habsburgische Bedrohung So sollten samtliche Feudalabgaben aus dem Gebiet der Waldstatte fur die Dauer des Krieges ausgesetzt werden und die drei Lander verpflichteten sich auf eine gemeinsame Aussenpolitik Die Feindschaft zwischen den Habsburgern und dem romisch deutschen Konig Ludwig dem Bayer liess letzteren im Marz 1316 durch ein Lehensgericht samtliche Rechte der Habsburger in den Waldstatten aufheben Ausserdem erneuerte er die alten Freiheitsbriefe und stellte den Gotthard vollig unter die Kontrolle Uris indem er 1317 den Urner Landammann als Reichsvogt uber das Tal Urseren einsetzte Durch die weiteren Entwicklungen in der Reichspolitik sahen sich die Habsburger 1318 gezwungen den Waldstatten einen Waffenstillstand zu gewahren der vorerst nur zehn Monate gelten sollte jedoch mehrfach verlangert wurde Die Waldstatter ermoglichten im Austausch die Wiederaufnahme des Handels und liessen auch die Feudalabgaben an Habsburg wieder zu Die Habsburger akzeptierten den Verlust der Innerschweiz formell jedoch nicht sondern bemuhten sich weiter um die Wiedererrichtung ihrer Machtposition von vor 1291 2 Zwar ist der Morgartenkrieg im Zusammenhang mit der langwierigen Auseinandersetzung um die Krone zwischen Friedrich dem Schonen und Ludwig dem Bayern zu sehen dennoch ist die Bedeutung der Schlacht am Morgarten fur das Heilige Romische Reich umstritten Das Engagement der Habsburger in der Reichspolitik fuhrte ohnedies zu einem vorlaufigen Unterbruch des inneren Herrschaftsausbaus in den habsburgischen Territorien Fur die junge Eidgenossenschaft war die Bestatigung der Reichsunmittelbarkeit der Waldstatte durch Ludwig den Bayern die auch eine Schwachung der habsburgischen Rechtsanspruche in der Innerschweiz bedeutete ein grosser politischer Erfolg 3 Dritte Phase Konflikte um Luzern und Zurich Bearbeiten nbsp Die heutigen Kantonswappen von Luzern und ZurichDie dritte Phase der Habsburgerkriege wurde durch die weiteren Entwicklungen im Reich einerseits sowie durch die Politik der Stadt Luzern ausgelost Die standigen Auseinandersetzungen zwischen den Waldstatten und den Habsburgern brachten die Stadt Luzern die erst seit 1291 Habsburg unterstand in eine schwierige Situation da ihre Handelsbeziehungen auf ein gutes Einvernehmen mit beiden Widersachern angewiesen waren Im Weiteren bedeutete die habsburgische Herrschaft eine Bedrohung fur die Autonomie Luzerns weshalb die habsburgfeindliche Partei in der Stadt immer starker wurde Am 7 November 1332 schloss Luzern zusammen mit den Orten Gersau und Weggis deshalb ein ewiges Bundnis mit Uri Schwyz und Unterwalden in dem sich die Parteien unter anderem auf einen Defensivpakt sowie auf die Einberufung eines Schiedsgerichts verstandigten Die Rechte Habsburgs wurden in diesem Abkommen zwar vorbehalten die antihabsburgische Stossrichtung des Bundes war dennoch offensichtlich Im Reich veranderte sich die Lage nach 1322 zu Ungunsten der Eidgenossenschaft Konig Ludwig IV setzte sich in der Schlacht bei Muhldorf gegen Friedrich den Schonen durch und wurde nun allgemein als romisch deutscher Konig anerkannt Er geriet aber kurze Zeit spater in einen Konflikt mit dem Papst weshalb er sich mit den Habsburgern aussohnte und deren Besitz formal anerkannte 1325 wurde Friedrich von Ludwig sogar als Mitkonig bezeichnet Nach dem Tod Friedrichs verschwand der Gegensatz zwischen Ludwig der zwischenzeitlich in Rom zum Kaiser gekront wurde und Habsburg das Interesse Ludwigs an der Eidgenossenschaft liess nach 1331 bestatigte er zwar noch einmal die Privilegien von Uri Schwyz und Unterwalden 1334 sprach er jedoch Schwyz und Unterwalden Habsburg zu Sofort begann wieder ein fehdeartiger Kleinkrieg zwischen den habsburgischen Gebieten und den Eidgenossen der 1336 durch ein Schiedsgericht beigelegt wurde Luzern verblieb zwar im Bund mit den Waldstatten musste aber auch die habsburgischen Hoheitsrechte anerkennen Ein Umsturz der Machtverhaltnisse in der Stadt in der Luzerner Mordnacht von 1343 durch habsburgische Parteiganger scheiterte jedoch nbsp Darstellung Herzog Albrechts II nbsp Stadt Luzern im 15 Jahrhundert Darstellung in der Chronik von Diebold Schilling 1513 nbsp Die Burger der Stadt Zurich leisten am 1 Mai 1351 den Bundesschwur vor Vertretern der vier Waldstatte Darstellung in der Chronik von Diebold Schilling 1513 Habsburg gelang nach der Versohnung mit dem Kaiser 1330 unter Herzog Albrecht II und seiner Schwester der ungarischen Konigswitwe Agnes die Festigung ihrer Besitztumer in den Vorlanden Ludwig IV verpfandete die oberdeutschen Reichsstadte 1330 an Albrecht Zurich und St Gallen losten sich jedoch sofort aus Zwar gelang es auch Albrechts Nachfolger Erz Herzog Rudolf IV nicht die habsburgische Hoheit uber Zurich Bern St Gallen und Solothurn durchzusetzen er erreichte jedoch dass sich die Stadte dem habsburgischen Landfriedensbundnis anschlossen 1356 verbundete sich Zurich mit Rudolf 1357 mit dem Bischof von Konstanz 1358 mit dem Bischof von Chur und 1363 erwarb Habsburg die Grafschaft Tirol Die Machtstellung Habsburgs im suddeutschen Raum war klar am Erstarken Im Gebiet der Aare waren die Habsburger Herr uber Freiburg im Uechtland sie waren mit Solothurn verbundet und Bern obwohl an die Eidgenossenschaft gebunden war wegen der westlichen Bedrohung aus Savoyen nicht an einer Feindschaft gegenuber Habsburg interessiert Im Ubrigen war die Position Habsburgs im Sundgau im Breisgau im Schwarzwald im Berner Oberland in Aaretal von Biel flussabwarts im St Galler Rheintal in der Linthebene zwischen Weesen und Rapperswil im Zurcher Umland sowie im Aargau und im Thurgau entweder durch Besitz oder durch starken Einfluss gesichert Als langfristiger Vorteil der Eidgenossen wirkte allerdings die Verlagerung des Schwergewichts der habsburgischen Besitzungen nach Osten was sich durch den Erwerb der Herzogtumer Osterreich Steiermark und Karnten manifestierte Die Herzoge weilten meistens in den genannten Landereien und ohne ihre Anwesenheit vor Ort waren grossere militarische Unternehmungen damals nicht denkbar 4 Wie die Luxemburger verschoben also die Habsburger ihren Schwerpunkt nach Osten ohne allerdings das Interesse an den Stammlanden zu verlieren vielmehr lagen Versuche nahe die verschiedenen Besitzungen zu einem zusammenhangenden Furstenterritorium zu verbinden 5 Der Konflikt zwischen den Eidgenossen und Habsburg fuhrte in den Jahren 1351 53 zum Beitritt weiterer Vogteien und Stadte zur Eidgenossenschaft die damit zum Bund der Acht Alten Orte heranwuchs Dem stand allerdings ein starkeres Engagement des Habsburgers Herzog Albrecht II gegenuber der in seinen Stammlanden die Territorialherrschaft ausbauen konnte In der dritten Phase der Habsburgerkriege fand deshalb eine geografische und strategische Verlagerung statt namlich weg von den Waldstatten in Richtung der Stadte Zurich und Luzern da es nun diese beiden Orte waren die mit dem Aufbau ihrer Territorialherrschaften in den Macht und Einflussbereich Habsburgs ausgriffen Die Reichsstadt Zurich stand nach der Zurcher Mordnacht von 1350 im Krieg gegen den Grafen von Habsburg Laufenburg und nach gescheiterten Vermittlungsversuchen im Zusammenhang mit der Zerstorung von Rapperswil auch gegen Herzog Albrecht II So in Bedrangnis geraten sicherte sich die Stadt 1351 durch ein Defensivbundnis mit den Eidgenossen ab wobei ihr die Erhaltung der Brunschen Zunftverfassung garantiert wurde Als Albrecht 1351 gegen Zurich zog besetzten die Innerschweizer im Gegenzug das zu Habsburg gehorende Tal Glarus das seit 1323 in Kontakt mit Schwyz stand und seine ehemalige Autonomie zuruckgewinnen wollte Im Februar 1352 wehrten die Glarner einen habsburgischen Angriff bei Nafels ab und traten im Juni in ein Minderes Bundnis mit den Orten Zurich Luzern und den drei Waldstatten Im selben Jahr trat nach einer kurzen Belagerung durch die Eidgenossen auch die habsburgische Landstadt Zug der Eidgenossenschaft bei wodurch eine territoriale Verbindung zwischen Zurich und der Innerschweiz zustande kam Nach einer zweiten Belagerung Zurichs durch Albrecht II handelten die Parteien im September 1352 den sogenannten Brandenburger Frieden aus mit dem Ergebnis dass sowohl die Habsburger wie auch die Eidgenossen samtliche ihre unlangst gemachten Eroberungen zuruckgeben mussten wodurch mindestens Zug und Glarus wieder an Habsburg gefallen waren Da Herzog Albrecht jedoch mit diesem Ausgang unzufrieden war unterbreitete er den Streitfall dem romisch deutschen Konig Karl IV aus dem Geschlecht Luxemburg Der konigliche Schiedsspruch fiel in der Tendenz zugunsten Habsburgs aus weshalb sich die Eidgenossen nicht genotigt sahen den Brandenburger Frieden umzusetzen Darauf nahm Albrecht 1354 den Krieg um Zurich erneut auf und belagerte die Stadt zum dritten Mal diesmal verstarkt durch Truppen des Konigs Trotz Unterstutzung aus dem Reich war die habsburgische Position geschwacht weil sich im Jahre 1353 die zuvor mit Albrecht verbundete Reichsstadt Bern der Eidgenossenschaft zugewandt hatte die dortigen Stadtherren befurchteten namlich einen Abfall ihrer Untertanen im Berner Oberland Wahrend es Albrecht nicht gelang Zurich einzunehmen trat Konig Karl IV erneut als Vermittler auf Im Regensburger Frieden wurde der fruhere Brandenburger Friede bestatigt und Zurich welches sich aus wirtschaftlichen Uberlegungen Habsburg kurzzeitig wieder genahert hatte ubernahm dabei die Verpflichtung den Vertrag durchzusetzen notfalls gegen den Willen der Eidgenossen Obwohl sich in der dritten Phase der Habsburgerkriege Herzog Albrecht II nicht vollig durchsetzen konnte bedeutete der Regensburger Friede eine Bestatigung der Hegemonialstellung Habsburgs in den Gebieten der osterreichischen Vorlande da Habsburg sich gegen die Anspruche Zurichs behaupten konnte und auch seine Stellung in Zug und Luzern rechtlich vorlaufig unbestritten blieb Noch Anfang der 1360er Jahre liess sich Luzern von Erzherzog Rudolf IV seine Privilegien bestatigen und kampfte im Guglerkrieg an der Seite der Habsburger 6 Der oberdeutsche Raum war im hohen Mittelalter kaisernah gewesen Die Salier und Staufer hatten ihre Stammlande in Schwaben Franken und am Rhein gehabt Auch der Wittelsbacher Ludwig der Bayer seit 1328 Kaiser stammte aus dem Suden und residierte in Munchen Sein Nachfolger hingegen Karl der IV aus dem Hause Luxemburg hielt in seiner Geburtsstadt Prag Hof Im Unterschied zu seinen Vorgangern verzichtete er auch auf eine aktive Italienpolitik und zog nur zweimal fur kurze Zeit uber die Alpen Damit ruckte das kunftige Schweizer Mittelland an den Rand des Reiches Es bildete zu diesem Zeitpunkt in keiner Hinsicht eine Einheit sondern hatte zwei Pole den Genfersee und den Bodensee mit den dazugehorigen Siedlungs und Kulturraumen 7 Vierte Phase Der Sempacherkrieg Bearbeiten nbsp Die Schweiz im Jahre 1385 nbsp Die Landstadt Sempach Kupferstich von Matthaus Merian 1654Zwischen der dritten und der vierten Phase der Habsburgerkriege liegt eine Zeit des bruchigen Friedens Wiederholt kam es zu Provokationen beider Seiten Sowohl Bern wie auch Zurich und Luzern betrieben zeitweise energisch die Ausweitung ihres Einflusses auf die umliegenden Adelsherrschaften und versuchten den Aufbau eigener Landesherrschaften Dabei konkurrierten sie mit Habsburg das uber die meisten Teile des heutigen schweizerischen Mittellandes direkt oder indirekt herrschte oder Herrschaftsanspruche geltend machte Wahrend Konig Karl IV gegen die Habsburger einen Konflikt um die Herrschaft uber die Grafschaft Tirol austrug bemachtigte sich Schwyz 1364 65 der Stadt Zug Im Thorberger Frieden von 1368 anerkannten die Habsburger Herzoge Albrecht III und Leopold III die nach dem Tod Rudolfs IV im Jahre 1365 gemeinsam herrschten die Zugehorigkeit Zugs zur Eidgenossenschaft Zug lieferte jedoch weiter Abgaben an die Habsburger 1370 festigte der sogenannte Pfaffenbrief der einen ersten Schritt in Richtung einheitlicher Gesetzgebung darstellte den inneren Zusammenhalt der Eidgenossenschaft Darin war auch festgehalten dass alle habsburgischen Dienstleute im eidgenossischen Herrschaftsbereich den Orten den Treueid zu leisten hatten Wahrend des Guglerkriegs im Jahre 1375 einigten sich Habsburger und Eidgenossenschaft auf eine zeitweilige Waffenbruderschaft so dass die franzosischen und englischen Soldnertruppen des Grafen Enguerrand VII de Coucy erfolgreich abgewehrt werden konnten Hernach brach der Konflikt jedoch neu auf und zwar anlasslich des missgluckten Handstreichs des Grafen Rudolf II von Habsburg Neukyburg auf die mit Bern verbundete Stadt Solothurn Im daraus resultierenden Burgdorferkrieg gingen 1382 die Berner Solothurner und die Waldstatter gemeinsam gegen Rudolf vor und erzwangen dabei den Verkauf der Landstadte Burgdorf und Thun an Bern Damit expandierte Bern in ein Gebiet das die Habsburger Herzoge als ihr Stammland betrachteten Der Konflikt zwischen den aufstrebenden Landesherren und den Reichsstadten im Zuge der Entstehung der Territorialstaaten garte auch auf Reichsebene So entstand 1331 der Schwabische Stadtebund und 1381 der Rheinische Stadtebund zum Schutz der stadtischen Freiheiten gegenuber den grossen Territorialstaaten des Adels Die stadtefeindliche Politik der deutschen Konige Karl IV und Wenzel beide aus dem Geschlecht der Luxemburger fuhrte letztlich zum Zusammenrucken fast aller bedeutenden Reichsstadte im suddeutschen Raum mit dem Ergebnis dass der Rheinische und der Schwabische Stadtebund untereinander eine militarische Allianz bildeten und zum Suddeutschen Stadtebund fusionierten Da aber die Goldene Bulle von Karl IV Stadtebunde untersagt hatte fuhrte der Zusammenschluss der Stadte zum Deutschen Stadtekrieg in dem der Sempacherkrieg ein Teilgeschehen darstellte Der Regent in den habsburgischen Vorlanden Herzog Leopold III war in Schwaben einer der hartesten Widersacher der Reichsstadte da er die beiden Landvogteien namentlich Ober und Niederschwaben als Pfand vom Konig Wenzel erhalten hatte Allerdings war Leopold aber auch um einen Ausgleich zwischen den Stadten und den verarmten Adligen des Lowenbundes bemuht So vermittelte er zum Beispiel 1382 die Ehinger Einung zwischen Stadt und Adel 1385 schlossen die Stadte Bern Zurich Zug und Solothurn im Zuge ihrer antihabsburgischen Politik mit dem Suddeutschen Stadtebund den Konstanzer Bund um sich gegen Leopold abzusichern Neben Bern fuhrten auch andere eidgenossische und verbundete Stadte im schweizerischen Mittelland eine aggressive Expansionspolitik gegen die Besitzungen des Adels Ganze Herrschaften wurden von den in finanzielle Not geratenen Adligen aufgekauft oder als Pfand erworben Weitere beliebte Strategien der Einflussnahme waren das Abschliessen von Erbvertragen Fehden oder die Ubernahme von Adligen oder deren Untertanen als Pfahlburger in die Stadtgemeinde Die Goldene Bulle verbot zwar die Aufnahme von Pfahlburgern die eidgenossischen Orte kummerte dies jedoch wenig Direkter Ausloser der militarischen Eskalation in der vierten Phase der Habsburgerkriege war die aggressive Politik Luzerns ab dem Fruhjahr 1385 Im Wissen sowohl mit der Eidgenossenschaft wie auch mit dem Suddeutschen Stadtebund liiert zu sein wagte die Stadt eine bewaffnete Auseinandersetzung um ihre vollige Unabhangigkeit von Habsburg und eine eigene Territorialherrschaft zu gewinnen Zuvor hatte sich Luzern durch eine intensivierte Aufnahme von Pfahlburgern aus dem habsburgischen Gebiet und den Abschluss eines Burgrechts mit dem Entlebuch und den Stadten Sempach und Richensee weiter gestarkt dies alles gegen das explizite Verbot des habsburgischen Vogts von Rothenburg Mit der Zerstorung der habsburgischen Festungen Rothenburg und Wolhusen und der Besetzung des Seetals eroffnete Luzern im Januar 1386 den Krieg gegen Leopold III Im Schlepptau dieser Ereignisse griffen die Zurcher Rapperswil erneut an und besetzten das linke Ufer des Zurichsees Schwyz seinerseits besetzte Einsiedeln und die untere March die Glarner schliesslich erhoben sich abermals gegen die habsburgische Herrschaft Leopold III reagierte zuerst mit diplomatischen Vorstossen und konnte so im Februar den Suddeutschen Stadtebund neutralisieren der am 15 Mai in einen Vergleich mit den Habsburgern einwilligte und den Konstanzer Bund platzen liess Da die eidgenossischen Parteien nicht auf die Vermittlungsbemuhungen der schwabischen Stadte eingingen sammelte Leopold im Juni 1386 an seinem Stammsitz in Brugg ein Ritterheer aus dem Adel des Aargaus des Sundgaus aus Schwaben aus der Grafschaft Tirol und aus Mailand das er mit einem Aufgebot der aargauischen Landstadte sowie Soldnern aus Lothringen und dem Burgund aufstockte Insgesamt kamen so zwischen 8 000 und 10 000 Mann zusammen Leopold verteilte sein Heer auf drei Gruppen wobei eine Armee uber Baden gegen Zurich eine zweite uber Willisau gegen Bern das Gros jedoch uber Sempach gegen Luzern ziehen sollte Diese Hauptmacht stiess am 9 Juli in Sempach auf ein Aufgebot der Eidgenossen und wurde in der Schlacht bei Sempach vernichtend geschlagen Mit rund 700 adligen Rittern im Aufgebot des Herzogs fiel auch ihr Anfuhrer Leopold III nbsp Schlachtengedenktafel in NafelsNach dem Tod des Herzogs setzte sein Bruder Albrecht als Vormund fur die Sohne Leopolds den Krieg gegen die Eidgenossenschaft fort Die Eidgenossen reagierten im August mit der Besetzung der Stadt Weesen am Walensee um sich gegen Osten abzusichern Nach einem kurzen Waffenstillstand gelang es Albrecht in der Mordnacht von Weesen handstreichartig die strategisch wichtige Position am Walensee wieder einzunehmen Von hier aus zog im April 1388 ein habsburgisches Heer aus dem Ostschweizer Vorarlberger und Tiroler Adel gegen Glarus wo ihm in der Schlacht bei Nafels eine schwere Niederlage widerfuhr Im Westen eroberten derweil Bern und Solothurn gemeinsam die Herrschaften Buren und Nidau Im romisch deutschen Reich erlitten unterdessen die Stadte in den Schlachten bei Doffingen und bei Worms eine Niederlage so dass sich die Stadtebunde auflosen mussten und im Landfrieden von Eger das Verbot zur Bildung von Stadtebunden bestatigt wurde Herzog Albrecht III liess sich nach den klaren Niederlagen von Sempach und Nafels 1389 auf einen siebenjahrigen Waffenstillstand ein der 1394 um weitere zwanzig Jahre verlangert wurde Glarus wurde damit endgultig eidgenossisch die habsburgischen Rechte in Zug sowie auch in Luzern wurden von Albrecht nicht mehr geltend gemacht und die Eroberungen sollten ebenfalls den Eidgenossen verbleiben Der Herzog und seine Nachfolger fanden sich damit mit der Existenz der Eidgenossenschaft ab ohne formal auf ihre Rechte zu verzichten Mit der erlittenen Niederlage im Sempacherkrieg verlagerte sich das Machtgefuge in der Schweiz weg vom Hochadel aus den Hausern Habsburg und Neu Kyburg hin zu kommunalen Herrschaften Nun wurde die Bildung der grossen stadtischen Territorialherrschaften die fur die Alte Eidgenossenschaft charakteristisch sind moglich In der Nachbarschaft gefestigter und teilweise noch im Aufstieg begriffen waren jedoch die feudalen Herrschaften der Hauser Savoyen im Westen und Visconti im sudlich gelegenen Herzogtum Mailand 8 Funfte Phase Endgultige Verdrangung Habsburgs aus der Schweiz Bearbeiten nbsp Die politische Struktur der Eidgenossenschaft 1416 nach der Eroberung des Aargaus nbsp Herzog Friedrich IV von Tirol Anonymus 16 Jahrhundert nbsp Der romisch deutsche Konig Friedrich III von Habsburg ab 1452 Kaiser Hans Burgkmair der Altere 1531 nach einem verlorenen Original von 1468 Obwohl Friedrich IV Sohn von Leopold III und Regent der habsburgischen Vorlande und der Grafschaft Tirol 1412 einen funfzigjahrigen Frieden mit der Eidgenossenschaft geschlossen hatte kam es bereits 1415 erneut zum Ausbruch von Feindseligkeiten Der direkte Anlass dieses Konflikts der die funfte Phase der Habsburgerkriege einleitete war das Bundnis zwischen Friedrich IV und Papst Johannes XXIII Als der Papst durch das Konzil von Konstanz fur abgesetzt erklart wurde setzte Konig Sigismund aus dem Geschlecht Luxemburg Friedrich in die Reichsacht Der Konig entband die Eidgenossen von ihrem Friedensvertrag und drangte sie zum Krieg gegen die habsburgischen Stammlande im Aargau Im April und Mai 1415 besetzten die Eidgenossen dann tatsachlich den Aargau der ihnen vom Konig und von Habsburg nachdem sich die beiden Parteien ausgesohnt hatten gegen eine finanzielle Abgeltung von 9500 Gulden ubertragen wurde Damit war der territoriale Zusammenhang der achtortigen Eidgenossenschaft erstmals gegeben nbsp Ein Zurcher Kriegsschiff mit habsburgischen Pikenieren und Getreidelieferungen im Alten Zurichkrieg Amtliche Berner Chronik 1478 nbsp Ingeram Codex 1459dise land alle gelich horent zum hus vo n osterich die schwizer sind der untr e w knecht si hand die land in n wid er got e h r und recht got der wirt es bald machen schlecht amen schwiz zug glaris vry Uri lucern solotern underwalde n appenzell grund und boden hort zu dem hus von osterich Anlasslich des Alten Zurichkriegs kam es 1442 zu einem Bundnis zwischen Zurich und Habsburg gegen die Eidgenossenschaft Habsburg hatte sich in der ersten Phase dieses innereidgenossischen Konflikts weitgehend neutral verhalten wenn auch die Verpfandung der Herrschaft Windegg 1438 an Schwyz und Glarus klar gegen die Interessen Zurichs verstiess Nach der vorlaufigen Niederlage Zurichs im Jahre 1440 gelangte der Zurcher Burgermeister Rudolf Stussi an den neu gewahlten romisch deutschen Konig Friedrich III aus dem Haus Habsburg 1442 einigten sich Zurich und der Konig auf ein Ewiges Bundnis wobei Zurich als Vorleistung die Grafschaft Kyburg an die Habsburger zuruckgab und Habsburg freie Hand zur Ruckeroberung des Aargaus liess Zurich sollte dafur spater von Habsburg die Grafschaften Uznach und Toggenburg erhalten Friedrich entsandte Truppen und Heerfuhrer zur Unterstutzung Zurichs und erschien am 19 September 1440 personlich in Zurich um den Reichseid und die Beschworung des ewigen Bundes entgegenzunehmen Die ubrigen Orte der Eidgenossenschaft verlangten vergeblich die Auflosung des Bundnisses so dass es 1443 zur Wiederaufnahme der Kriegshandlungen durch die Eidgenossen kam Da die Unterstutzung Zurichs durch Friedrich nur ungenugend ausfiel sah sich Zurich nach einer Reihe von militarischen Niederlagen 1444 zu Friedensverhandlungen gezwungen Jetzt erst weitete sich der Alte Zurichkrieg zu einem Konflikt auf europaischer Ebene aus Friedrich sah sich veranlasst Unterstutzung vom franzosischen Konig Karl VII zu erbitten Dieser sandte einen grossen Restbestand seines Soldnerheers die Armagnaken gegen die Eidgenossen Zwar gelang es den Armagnaken in der Schlacht bei St Jakob an der Birs unweit von Basel eine kleine Vorhut der Eidgenossen vernichtend zu schlagen doch beeindruckt durch ihre eigenen hohen Verluste wandte sich das als undiszipliniert geltende Soldnerheer das nur unregelmassig besoldet wurde von seiner eigentlichen Mission ab um stattdessen das benachbarte Sundgau das unter habsburgischer Regentschaft stand zu marodieren Der Friedensvertrag von Ensisheim im Oktober 1444 setzte den Kampfhandlungen zwischen Frankreich und der Eidgenossenschaft auch formell ein Ende Friedrich III verhangte wahrenddessen die Reichsacht gegen die Eidgenossenschaft und ubergab die Kriegsfuhrung an seinen Bruder Herzog Albrecht VI der zum alleinigen Regenten von Vorderosterreich aufstieg Albrecht und zahlreiche schwabische Grafen Ritter und Gutsherren begannen darauf in kleineren und grosseren Raub und Verwustungszugen die eidgenossischen und appenzellischen Gebiete am Rhein zwischen Sargans und dem Aargau heimzusuchen Die Appenzeller konnten den einzigen ernsthaften Vorstoss in ihr Kernland am 11 Juni 1445 in der Schlacht bei Wolfhalden zuruckweisen die Eidgenossen taten Gleiches in der Schlacht bei Ragaz am 6 Marz 1446 In langwierigen Friedensverhandlungen einigten sich die verschiedenen Parteien 1450 schliesslich auf die Auflosung des Bundes zwischen Zurich und Habsburg und auf die Erneuerung des Funfzigjahrigen Friedens zwischen Habsburg und der Eidgenossenschaft Mit dem Frieden von 1450 trat die Eidgenossenschaft in einen neuen Aggregatzustand aus einem lockeren Bundnisgeflecht wurde ein geschlossener Bundnisverbund 9 In den folgenden Jahren zogen sich die Habsburger weiter aus den ihnen noch verbliebenen Gebieten in der heutigen Schweiz zuruck 1452 verausserte Albrecht VI die Grafschaft Kyburg endgultig an Zurich und verlor durch die Bundnispolitik der Eidgenossen mit Appenzell der Stadt St Gallen und der Abtei St Gallen sowie Schaffhausen deutlich an Einfluss in der Ostschweiz Nur die Stadte Winterthur und Rapperswil sowie die Landgrafschaft Thurgau und das untere Rheintal verblieben beim Herzogtum Nach dem Ausbruch des Plappartkrieges 1458 kam es zu einem proeidgenossischen Umsturz in Rapperswil als eidgenossische Truppen durch die Stadt ziehen wollten Papst Pius II drohte darauf den Eidgenossen den Kirchenbann an falls sie den Funfzigjahrigen Frieden mit den Habsburgern nicht einhalten wurden Da Pius jedoch wenige Monate spater den Herzog Sigismund von Tirol der erst kurz zuvor Regent von Vorderosterreich geworden war 1460 in den Kirchenbann setzte und die Eidgenossen aufrief dessen Gebiete zu besetzen war diese Drohung bald obsolet Am 14 September 1460 begannen die Eidgenossen ohne die Beteiligung Berns den Thurgau zu erobern Zudem wurden auch Walenstadt und das Sarganserland besetzt Sigismund musste im Frieden von Konstanz am 1 Juni 1461 den erweiterten Besitzstand der Eidgenossen fur funfzehn Jahre anerkennen Da Appenzell 1460 durch Pfand die Vogtei Rheintal erwarb und Zurich 1467 die vollig isolierte habsburgische Stadt Winterthur kaufte verblieb Habsburg links des Rheins nur das Fricktal mit den als Bruckenkopf dienenden Stadten Laufenburg und Rheinfelden nbsp Herzog Sigmund von Osterreich verpfandet am 9 Mai 1469 den Breisgau und den Sundgau an Karl den Kuhnen 1513 Diebold Schilling Schweizer Bilderchronik nbsp Die politische Struktur der Eidgenossenschaft beim Abschluss der Ewigen Richtung 1474Dennoch verwickelten die Eidgenossen Herzog Sigismund bereits im Sommer 1468 erneut in einen verlustreichen Konflikt als sie im Waldshuterkrieg gegen die Ritterschaft des Sundgaus und den habsburgischen Landvogt Thuring III von Hallwil in den Krieg zogen Im Frieden von Waldshut gaben die Eidgenossen zwar die eroberten Gebiete wieder auf verpflichteten Sigismund jedoch auf die Entrichtung von 10 000 Gulden wobei als Pfand fur die Zahlung der sudliche Schwarzwald diente Dadurch sah sich Sigismund aus Geldnot gezwungen den Sundgau und den Breisgau an Herzog Karl den Kuhnen von Burgund zu verpfanden Allerdings erklarte Kaiser Friedrich III 1469 den Frieden von Waldshut fur nichtig befahl Sigismund gegen die Eidgenossen vorzugehen und versetzte letztere wegen Landfriedensbruchs in die Reichsacht Die Herzoge von Burgund waren eine Seitenlinie der in Frankreich herrschenden Valois hatten aber ein eigenes Herrschaftsgebiet zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich aufgebaut Vor allem dank den wohlhabenden Stadten in Flandern konnte Karl der Kuhne eine eigenstandige Grossmachtpolitik verfolgen und gar an ein eigenes Konigreich in der Tradition des einstigen lotharingischen Mittelreichs denken In diese territoriale Politik passten der Sundgau im Elsass und weitere vorderosterreichische Besitzungen die Karl der Kuhne nun als Pfand hielt Damit ruckte aber das Herzogtum Burgund in die Nahe der Eidgenossenschaft Die Stadt Bern sah ihre Einflusssphare bedroht anderte ihre ursprunglich proburgundische Politik und tat sich mit den Reichsstadten am Oberrhein Basel Strassburg Mulhausen zusammen Dessen ungeachtet griff Karl der Kuhne in Neuss gebunden nicht personlich ein Diese fortgesetzte Zuruckhaltung gegenuber den Eidgenossen enttauschte Sigismund der sich deshalb am 30 Marz 1474 zu einem Vertrag mit den Eidgenossen bereitfand den Karls Gegenspieler der franzosische Konig Ludwig XI vermittelte Diese nachtraglich so benannte Ewige Richtung beendete die lange Feindschaft zwischen Vorderosterreich Tirol und der Eidgenossenschaft 10 Beide Parteien anerkannten gegenseitig den momentanen Besitzstand weiter verpflichteten sich die Eidgenossen Sigismund bei der Ruckgewinnung der an Burgund verpfandeten Lander behilflich zu sein und ihm gegen Angriffe beizustehen Die Ewige Richtung bildete den Auftakt zu den Burgunderkriegen mit denen Habsburg der Aufstieg zur europaischen Grossmacht gelang auch dank eidgenossischer Unterstutzung Abschluss Schwabenkrieg und Erbeinung Bearbeiten nbsp Kaiser Maximilian I von Albrecht Durer 1519Kaiser Friedrich III weigerte sich den Text der Ewigen Richtung als fur das gesamte habsburgische Herrscherhaus bindend anzuerkennen Der Vertrag zeigte auch deshalb kaum Wirkung da Sigismund von Tirol 1490 seine Landereien Maximilian I dem Sohn Friedrichs III ubergab Maximilian I wiederum war noch zu Lebzeiten seines Vaters zum romisch deutschen Konig gekront worden und vereinigte durch die Heirat mit Maria den Besitz von Burgund und Habsburg Auch konnte Maximilian im suddeutschen Raum eine wesentlich starkere Stellung als sein Vorganger Sigismund einnehmen da er 1488 den Schwabischen Bund zwischen allen bedeutenden suddeutschen Reichsstadten Fursten und den habsburgischen Vorlanden zustande gebracht hatte Nachdem Maximilian 1493 auch noch die Freigrafschaft Burgund erobert hatte drohte der Eidgenossenschaft eine habsburgische Umklammerung Eigentlicher Ausloser des letzten Konflikts war jedoch der Versuch Maximilians die konigliche Gewalt im Reich wiederherzustellen was die Eidgenossen als Affront verstanden Auch die Weigerung der Eidgenossen der Reichsreform von Worms 1495 beizutreten und der eidgenossische Pakt mit dem entstandenen Gotteshausbund der Bundner machten die zaghaften Annaherungsschritte welche zwischen Habsburg und der Eidgenossenschaft stattgefunden hatten zunichte 1498 loste Habsburg den Krieg durch einen Uberfall auf das zum Gotteshausbund gehorende Kloster Mustair aus Die Eidgenossen besiegten in der Folge wahrend des Schwaben oder Schweizerkriegs in mehreren grossen Schlachten die Heere des Schwabischen Bundes und des Konigs Im Frieden zu Basel am 22 September 1499 wurde die faktische Unabhangigkeit der Eidgenossen vom Reich anerkannt und auch der Thurgau endgultig an die Eidgenossen abgetreten nbsp Karte der osterreichischen Vorlande im 18 Jahrhundert1500 kam es zu Verhandlungen zwischen Maximilian und der Eidgenossenschaft die eine Erneuerung der Ewigen Richtung zum Ziel hatten Die endgultige Aussohnung kam jedoch erst am 7 Februar 1511 in der sogenannten Erbeinung zustande Dieser Vertrag schloss nicht nur Maximilian der inzwischen zum Kaiser gekront worden war sondern auch seinen Enkel Karl als Erben der Grafschaft Burgund mit ein Auf Schweizer Seite waren auch Appenzell sowie Stadt und Abtei St Gallen miteingeschlossen 1513 war die Dreizehnortige Eidgenossenschaft Tatsache Die Vertrage enthielten eine Nichtangriffsklausel sahen aber im Gegensatz zur Ewigen Richtung keine Hilfsverpflichtung mehr vor Die Habsburger bemuhten sich zwar eine solche Bestimmung in das Vertragswerk aufzunehmen um die Eidgenossen fur einen Krieg gegen Frankreich in Italien zu gewinnen scheiterten jedoch in diesem Punkt Die habsburgischen Herrschaftsrechte in verschiedenen Talern der Drei Bunde wurden erst nach dem Dreissigjahrigen Krieg losgekauft Das Fricktal in der heutigen Nordschweiz verblieb bis zur Besetzung durch Napoleon im Jahre 1799 unter habsburgischer Herrschaft Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der Schweiz Alte Eidgenossenschaft Entstehung und Wachstum der Alten EidgenossenschaftLiteratur BearbeitenStefan Jaggi Sempacherkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz Erich Trosch Plappartkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz Hans Conrad Peyer Die Entstehung der Eidgenossenschaft In Handbuch der Schweizer Geschichte Bd 1 Verlag Berichthaus Zurich 1972 ISBN 3 85572 002 9 S 161 238 Walter Schaufelberger Spatmittelalter In Handbuch der Schweizer Geschichte Bd 1 Verlag Berichthaus Zurich 1972 ISBN 3 85572 002 9 S 239 388 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Conrad Peyer Die Entstehung der Eidgenossenschaft S 184 187 Hans Conrad Peyer Die Entstehung der Eidgenossenschaft S 188 191 Franziska Halg Steffen Peter Hersche von Habsburg In Historisches Lexikon der Schweiz Hans Conrad Peyer Die Entstehung der Eidgenossenschaft S 198 200 Thomas Maissen Geschichte der Schweiz S 18 hier jetzt Verlag Baden AG 2010 Ebbe Nielsen Hermann Fetz August Bickel Konrad Wanner Stefan Jaggi Franz Kiener Anton Gossi Gregor Egloff Peter Kamber Heidi Bossard Borner Max Huber Peter Schnider Marlis Betschart Luzern Kanton In Historisches Lexikon der Schweiz Thomas Maissen Geschichte der Schweiz S 17 hier jetzt Verlag Baden AG 2010 Walter Schaufelberger Spatmittelalter In Handbuch der Schweizer Geschichte Bd 1 S 241 Berichthaus Zurich 1972 Bernhard Stettler Die Eidgenossenschaft im 15 Jahrhundert Die Suche nach einem gemeinsamen Nenner Ex Libirs Verlag Zurich 2004 Thomas Maissen Geschichte der Schweiz S 59 hier jetzt Verlag Baden AG 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Habsburgerkriege amp oldid 234399414