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Carl Thomas Maissen 23 Oktober 1962 in Zurich heimatberechtigt in Sumvitg ist ein Schweizer Historiker Thomas Maissen 2020 Maissen lehrte von 2004 bis 2013 als ordentlicher Professor fur Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Fruhe Neuzeit an der Universitat Heidelberg Seit September 2013 ist er Direktor am Deutschen Historischen Institut Paris Neben der Fruhen Neuzeit hat er sich auch oft mit der jungeren Geschichte der Schweiz auseinandergesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsschwerpunkte 3 Schriften Auswahl 4 Weblinks 5 Literatur 6 AnmerkungenLeben BearbeitenThomas Maissen wurde als Sohn eines Schweizers und einer Finnin in Zurich geboren Sein Vater ist der aus Hinwil bei Zurich stammende Mathematiker Bernhard Maissen seine Mutter Leena Maissen geborene Visapaa ist Philologin und Stieftochter des finnischen Mathematikers Rolf Nevanlinna 1 Maissen besuchte von 1968 bis 1973 Primarschulen in Toronto Zurich und Basel Von 1973 bis 1981 war er Schuler am Humanistischen Gymnasium in Basel dort erlangte er im April 1981 die Matura Von 1981 bis 1989 studierte er Geschichte Latein und Philosophie an den Universitaten Basel Rom und Genf Fur ihn wichtige akademische Lehrer waren Alfred Burgin und Frantisek Graus Von 1989 bis 1993 erhielt Maissen mehrere Stipendien die Forschungsaufenthalte in Neapel Paris Venedig und Florenz ermoglichten Bei Hans Rudolf Guggisberg wurde er 1993 in Basel mit der Arbeit Die franzosische Vergangenheit bei italienischen Autoren des 15 und 16 Jahrhunderts promoviert 2 Von 1993 bis 1995 war er Wissenschaftlicher Assistent bei Luise Schorn Schutte an der Universitat Potsdam Von 1996 bis 2004 war er Mitarbeiter der Neuen Zurcher Zeitung fur Historische Analysen Im Jahr 2002 erfolgte seine Habilitation bei Bernd Roeck an der Universitat Zurich mit der Arbeit Die Geburt der Republic Staatsverstandnis und Reprasentation in der fruhneuzeitlichen Eidgenossenschaft Von 2002 bis 2004 hatte Maissen eine SNF Forderprofessur an der Universitat Luzern inne Vom Wintersemester 2004 05 bis 2013 lehrte er als ordentlicher Professor fur Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Fruhe Neuzeit an der Universitat Heidelberg Seit dem 1 September 2013 leitet er als erster Nicht Deutscher das Deutsche Historische Institut Paris DHIP und ist dazu fur zehn Jahre von der Universitat Heidelberg beurlaubt Unter seiner Leitung erweiterte sich ab 2013 der geographische Fokus des DHIP Im Jahr 2015 nahm es eine Kooperation mit der Universitat Dakar auf und grundete die Forschungsgruppe zum subsaharischen Afrika Die Burokratisierung afrikanischer Gesellschaften Maissen ist seit 2006 Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Im Jahre 2007 rief er die Heidelberger Graduiertenschule fur Geistes und Sozialwissenschaften HGGS ins Leben die er bis 2012 als Sprecher leitete Von 2008 bis 2013 war er ausserdem als Grunder und Koordinator des integrierten internationalen Masterstudiengangs in Geschichtswissenschaften mit der Ecole des hautes etudes en sciences sociales Paris tatig Seit 2008 wirkte er in verschiedenen leitenden Funktionen im DFG Exzellenzcluster EHESS Asia and Europe in a Global Context Shifting Asymmetries in Cultural Flows zuletzt 2013 bis August als Co Direktor 2009 war er Gastprofessor an der EHESS in Paris 2010 Gastwissenschaftler Visiting Fellow am Institute for Advanced Study in Princeton New Jersey Von 2012 bis 2013 war er Fellow am Marsilius Kolleg der Universitat Heidelberg Er war 2019 Honorary Visiting Fellow an der Queen Mary University of London Maissen ist schweizerisch finnischer Doppelburger Er ist verheiratet hat vier Kinder und lebt in Paris 3 Forschungsschwerpunkte Bearbeiten nbsp Thomas Maissen 2019 Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Historiographie die Geschichte des staats politischen Denkens Mentalitatsgeschichte Geschichtsbilder die Geschichte der Schweiz sowie Bildungs und Schulgeschichte Im Gefolge seiner Tatigkeit bei der Neuen Zurcher Zeitung entstanden ein Bildband zur Schweiz im Zweiten Weltkrieg zwei Bucher uber Zeitungsgeschichte und die 2005 veroffentlichte Darstellung Verweigerte Erinnerung Nachrichtenlose Vermogen und die Schweizer Weltkriegsdebatte 1989 2004 In seiner 1994 erschienenen Dissertation uber das Interesse an Frankreichs Vergangenheit wahrend der italienischen Renaissance konnte er unter anderem herausarbeiten dass die franzosischen Konige um 1500 mit Hilfe italienischer Hofhistoriker ihre eigene Geschichte nach humanistischen Standards aufzuwerten suchten 4 Gemeinsam mit Michael Kempe veroffentlichte er eine Darstellung uber die ersten deutschsprachigen Aufklarungsgesellschaften in Zurich in den Jahrzehnten um 1700 5 In seiner 2006 veroffentlichten Habilitation ging es um die Frage wann und weshalb in der Schweiz ein republikanisches Selbstverstandnis entstand das diesen Namen verdient 6 Seine erstmals 2010 veroffentlichte Geschichte der Schweiz erschien 2019 in sechster Auflage In dieser Uberblicksdarstellung behandelt er auf 330 Seiten die Geschichte der Schweiz vom 13 Jahrhundert bis zur aktuellen Finanz und Bankenkrise 7 Maissen veroffentlichte 2013 eine knappe Einfuhrung in die Geschichte der Fruhen Neuzeit 8 In seinen Schweizer Heldengeschichten 2015 konfrontierte er Ausschnitte aus Reden der prominenten SVP Politiker Christoph Blocher und Ueli Maurer mit dem aktuellen Forschungsstand womit er in den Schweizer Medien eine Debatte ausloste die auch als Schweizer Historikerstreit bezeichnet wurde Schriften Auswahl BearbeitenMonografien 25 Jahre Roche AG Sisseln Editiones Roche Basel 1990 ISBN 3 907946 31 6 Von der Legende zum Modell Das Interesse an Frankreichs Vergangenheit wahrend der italienischen Renaissance Basler Beitrage zur Geschichtswissenschaft Bd 166 Helbing und Lichtenhahn Basel u a 1994 ISBN 3 7190 1369 3 zugleich Basel Universitat Dissertation 1993 online mit Katri Burri Bilder aus der Schweiz 1939 1945 Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 1997 ISBN 3 85823 680 2 2 Auflage ebenda 1998 ISBN 3 85823 730 2 Vom Sonderbund zum Bundesstaat Krise und Erneuerung 1798 1848 im Spiegel der NZZ Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 1998 ISBN 3 85823 742 6 mit Michael Kempe Die Collegia der Insulaner Vertraulichen und Wohlgesinnten in Zurich 1679 1709 Die ersten deutschsprachigen Aufklarungsgesellschaften zwischen Naturwissenschaften Bibelkritik Geschichte und Politik Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2002 ISBN 3 85823 954 2 Die Geschichte der NZZ 1780 2005 Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2005 ISBN 3 03823 134 7 Verweigerte Erinnerung Nachrichtenlose Vermogen und die Schweizer Weltkriegsdebatte 1989 2004 Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2005 ISBN 3 03823 046 4 2 Auflage ebenda 2005 ISBN 3 03823 204 1 Die Geburt der Republic Staatsverstandnis und Reprasentation in der fruhneuzeitlichen Eidgenossenschaft Historische Semantik Bd 4 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 ISBN 3 525 36706 6 2 veranderte Auflage ebenda 2008 ISBN 978 3 525 36706 3 zugleich Zurich Universitat Habilitations Schrift 2001 ausgezeichnet mit dem Buchpreis Das Historische Buch 2007 fur das beste historische Buch des Jahres 2006 Kategorie Fruhe Neuzeit HSozuKult Geschichte der Schweiz hier jetzt Verlag fur Kultur und Geschichte Baden 2010 ISBN 978 3 03919 174 1 Rezension 6 uberarbeitete Auflage 2019 Lizenzausgabe Reclam Stuttgart 2017 ISBN 978 3 15 011013 3 dazu Ubersetzungen ins Franzosische Italienische Serbokroatische und Bulgarische Schweizer Geschichte im Bild hier jetzt Verlag fur Kultur und Geschichte Baden 2012 ISBN 978 3 03919 244 1 Geschichte der Fruhen Neuzeit C H Beck Wissen Bd 2760 Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 65472 5 2 Auflage 2017 ISBN 978 3 406 72092 5 Schweizer Heldengeschichten und was dahintersteckt hier jetzt Verlag fur Kultur und Geschichte Baden 2015 ISBN 978 3 03919 340 0 5 Aufl 2016 mit Barbara Mittler Why China did not have a renaissance and why that matters An interdisciplinary dialogue De Gruyter Oldenbourg Berlin u a 2018 ISBN 978 3 11 057396 1 Herausgeberschaften mit Gerrit Walther Funktionen des Humanismus Studien zum Nutzen des Neuen in der humanistischen Kultur Wallstein Verlag Gottingen 2006 ISBN 3 8353 0025 3 mit Andre Holenstein Maarten Prak The Republican Alternative The Netherlands and Switzerland compared Amsterdam University Press Amsterdam 2008 ISBN 978 908 964 005 5 mit Fania Oz Salzberger The Liberal Republican Quandary in Israel Europe and the United States Early Modern Thought Meets Current Affairs Academic Studies Press Boston MA 2012 ISBN 978 1 936235 55 1 mit Annette Kammerer Michael Wink Thomas Kuner Gewalt und Altruismus Interdisziplinare Annaherungen an ein grundlegendes Thema des Humanen Schriften des Marsilius Kollegs Bd 14 Winter Heidelberg 2015 ISBN 978 3 8253 6441 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thomas Maissen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Thomas Maissen im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Thomas Maissen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Seite von Thomas Maissen an der Universitat Heidelberg Seite von Maissen am Deutschen Historischen Institut Paris Thomas Maissen auf Academia edu Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Thomas Maissen bei PerlentaucherLiteratur BearbeitenAntrittsrede von Herrn Thomas Maissen an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 21 Juli 2007 In Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften fur 2007 Heidelberg 2008 S 148 150 Anmerkungen Bearbeiten Vgl Olli Lehto Erhabene Welten Das Leben des Rolf Nevanlinna Basel 2008 S vi Vgl dazu die Besprechungen von Bodo Guthmuller in Wolfenbutteler Renaissance Mitteilungen 19 1995 S 138 140 Heribert Muller in Historische Zeitschrift 262 1996 S 233 236 Lorenz Boninger in Archivio Storico Italiano 154 1996 S 406 f Frank Collard in Bibliotheque d Humanisme et Renaissance 58 1996 S 236 240 Daniela Neri in Francia 23 2 1996 S 255 257 online Marc Smith in Bibliotheque de l Ecole des Chartes 154 1996 S 682 685 Thomas F Mayer in Sixteenth Century Journal 28 1997 S 580 582 Jacques Bousquet in Revue Historique 297 1997 S 623 f Wolfgang Reinhard in Societa e Storia 75 1997 S 185 f Helmut Zedelmaier in Historisches Jahrbuch 119 1999 S 433 f Lebenslauf von Thomas Maissen beim Deutschen Historischen Institut Paris Abgerufen am 10 September 2020 PDF Thomas Maissen Von der Legende zum Modell Das Interesse an Frankreichs Vergangenheit wahrend der italienischen Renaissance Basel 1994 Vgl dazu die Besprechungen von Ursula Pia Jauch in Neue Zurcher Zeitung 132 11 Juni 2002 S 59 Roman Luckscheiter in Frankfurter Rundschau 27 August 2002 Detlef Doring in sehepunkte 2 2002 Nr 11 15 November 2002 Monika Gisler in Bulletin Schweizerische Gesellschaft fur die Erforschung des 18 Jahrhunderts Nr 21 Dezember 2002 S 34 36 Joachim Whaley in The British journal for eighteenthcentury studies 26 2003 Holger Boning in Jahrbuch fur Kommunikationsgeschichte 5 2003 S 229 Karl Hildebrandt in Francia 30 2 2003 S 293 295 online Karlheinz Gerlach in Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 52 2004 S 185 f Thomas Maissen Die Geburt der Republic Staatsverstandnis und Reprasentation in der fruhneuzeitlichen Eidgenossenschaft Gottingen 2006 S 14 Vgl dazu die Besprechungen von Clausdieter Schott in Neue Zurcher Zeitung 17 Januar 2007 S 46 Sebastian Bott in Pro Saeculo XVIIIo Societas helvetica 30 2007 S 45 49 Inken Schmidt Voges in sehepunkte 7 2007 Nr 6 15 Juni 2007 online Thomas Lau in H Soz u Kult 16 Oktober 2007 online Caspar Hirschi in Frankfurter Allgemeine Zeitung 6 Februar 2008 Christian Windler in Rechtsgeschichte 12 2008 S 191 193 Peter Blickle in Historische Zeitschrift 286 2008 S 187 190 Andre Krischer in Zeitschrift fur Historische Forschung 1 2008 S 127 131 Louis Carlen in Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte 125 2008 Nicolette Mout in Francia Recensio 2008 3 online Bettina Braun in Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte 58 2008 S 468 471 online Randolph Head in H Net Reviews Juni 2009 online Sammelrezension von Marc H Lerner The Search for the Origins of Modern Democratic Republican Political Thought in Early Modern Switzerland In Modern Intellectual History 8 2011 S 647 658 Vgl dazu die Besprechungen Urs Hafner in Neue Zurcher Zeitung 15 September 2010 S 22 Rudolf Walther in Tages Anzeiger 17 September 2010 Jurg Schoch in Journal 21 17 September 2010 Christof Wamister in Basler Zeitung 18 September 2010 Beatrix Mesmer in NZZ am Sonntag Bucherbeilage 26 September 2010 S 24 Christoph Bopp in Aargauer Zeitung 20 Oktober 2010 Urs Bitterli in Schweizer Monatshefte Januar Februar 2011 S 52 Hansmartin Schmid in Bundner Tagblatt 6 Januar 2011 Verena Mayer in Suddeutsche Zeitung 2 Februar 2011 S 16 Tobias Engelsing in Sudkurier 15 Februar 2011 Hans Ulrich Jost in H Soz u Kult 1 Marz 2011 online Irene Herrmann in Schweizerische Zeitschrift fur Religions und Kirchengeschichte 107 2013 S 469 471 Thomas Maissen Geschichte der Fruhen Neuzeit Munchen 2013 Normdaten Person GND 120612216 lobid OGND AKS LCCN n95063424 VIAF 116611202 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maissen ThomasKURZBESCHREIBUNG Schweizer HistorikerGEBURTSDATUM 23 Oktober 1962GEBURTSORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Maissen amp oldid 235610618