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Die neuere Geschichte der Schweiz als Bundesstaat beginnt mit der Annahme der Bundesverfassung von 1848 Vorlaufer der modernen Schweiz waren die seit dem Ende des 13 Jahrhunderts als lockerer Bund organisierte Alte Eidgenossenschaft die von 1798 bis 1803 bestehende zentralistisch aufgebaute Helvetische Republik sowie die 1803 gegrundete und 1815 neu organisierte Schweizerische Eidgenossenschaft Stammbaum der schweizerischen Eidgenossenschaft Das Schmuckblatt des 19 Jahrhunderts illustriert die Entstehung des 1848 gegrundeten modernen Schweizer Bundesstaates Zu beachten ist die Verwechslung der Wappen von Unterwalden ob dem Wald und von Unterwalden nid dem Wald Die eidgenossischen Kantone gewannen 1648 im Westfalischen Frieden die Souveranitat vom Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation Diese Souveranitat wurde 1815 vom Wiener Kongress bestatigt und die vor der Franzosenzeit bestehenden bis heute gultigen Grenzen der Schweiz bis auf kleinere Abweichungen anerkannt Wichtige Grundlinien in der Schweizer Geschichte sind der ausgepragte Foderalismus und seit dem Zweiten Pariser Frieden von 1815 die internationale Neutralitat beruhend auf den Entscheidungen des Wiener Kongresses Inhaltsverzeichnis 1 Vorlaufer 2 Uberblick uber die Geschichte auf dem heutigen Staatsgebiet der Schweiz vor 1291 2 1 Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas 2 2 Schweiz in romischer Zeit 2 3 Schweiz im Mittelalter 3 Entstehung und Wachstum der Alten Eidgenossenschaft 1291 1515 4 Reformation und Gegenreformation 1519 1712 5 Ancien Regime 1712 1798 6 Die Franzosenzeit Helvetik und Mediation 1798 1814 7 Die Schweiz als Staatenbund 1814 1847 8 Sonderbundskrieg 9 Grundung und Konsolidierung des neuen Schweizer Bundesstaates 10 Erster Weltkrieg 11 Zwischenkriegszeit 12 Zweiter Weltkrieg 13 Die Schweiz in der Nachkriegszeit und im Kalten Krieg 14 Die Schweiz in den 1990er Jahren 15 21 Jahrhundert 15 1 Politische Situation 15 2 Ubrige Ereignisse 16 Zeitleiste der wichtigsten Ereignisse 17 Jubilaumsfeiern und nationale Anlasse 18 Reihenfolge des Eintritts der Kantone in den Bund 19 Dokumentationen 20 Siehe auch 21 Literatur 22 Weblinks 23 EinzelnachweiseVorlaufer Bearbeiten nbsp Flagge der Helvetischen Republik 1798 1803 nbsp Eidgenossisches WappenDie moderne Schweiz geht auf drei Vorlaufer zuruck Die Alte Eidgenossenschaft ein lockeres Gefuge verschiedener Lander und Stadtstaaten Staatenbund teilweise auf dem Gebiet der heutigen Schweiz Als Grundungsjahr wird traditionell die 1291 erfolgte Erneuerung eines alteren Bundnisses durch die Drei Waldstatte Uri Schwyz und Unterwalden angesprochen Die sogenannten 13 Orte Kantone erkampften sich eine weitgehende Autonomie vom Heiligen Romischen Reich zuletzt im Schwabenkrieg 1499 Durch den Westfalischen Frieden wurden die eidgenossischen Stande ihre Untertanengebiete und Verbundeten Zugewandte volkerrechtlich souveran d h unabhangig vom Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation Der franzosische Einmarsch in die Schweiz und die Helvetische Revolution 1798 bedeuteten das Ende des innerlich seit der Reformation zerstrittenen Gebildes Unter dem Druck der Franzosischen Republik d h vor allem Napoleon Bonapartes wurde 1798 das Gebiet der ehemaligen Alten Eidgenossenschaft grosstenteils zur zentralistisch strukturierten Helvetischen Republik zusammengefasst Die bisherigen unabhangigen Teilstaaten der Eidgenossenschaft wurden zu Verwaltungseinheiten degradiert teilweise aufgeteilt oder zu grosseren Einheiten zusammengefasst Nach dem Abzug der franzosischen Truppen 1802 ging die Helvetische Republik im Burgerkrieg zwischen den Verfechtern des Einheitsstaates und den Foderalisten unter Aufgrund der foderalen Tradition der alten Eidgenossenschaft und deren Verwurzelung in der Bevolkerung behielten die Foderalisten dabei klar die Oberhand der Einheitsstaat war nie breit akzeptiert 1803 einigten sich die Vertreter der Kantone unter der Vermittlung franz mediation von Napoleon Bonaparte Durch die Mediationsakte als konfoderale Verfassung wurde die Schweizerische Eidgenossenschaft als Staatenbund wiedergegrundet Nach dem Sturz Napoleons loste sich dieser Bund 1813 wieder auf Die 13 alten und die neun seit 1798 neu gegrundeten Kantone schlossen sich darauf im Bundesvertrag vom 7 August 1815 zu einem neuen Staatenbund zusammen Vom Wiener Kongress 1814 15 wurde die Struktur der Schweizerischen Eidgenossenschaft ihre territoriale Integritat sowie die immerwahrende Neutralitat anerkannt In den 1830er Jahren wurden die seit 1815 bzw 1803 wiedererstarkten aristokratischen Geschlechter in den einzelnen Kantonen endgultig politisch entmachtet die liberal demokratisch gepragte Staatsform hielt Einzug Die Schweizerische Eidgenossenschaft wurde nach dem Sonderbundskrieg am 12 September 1848 durch die Annahme einer Bundesverfassung in den bis heute existierenden Bundesstaat mit der Bundesstadt Bern umgewandelt Als offizielle Bezeichnung dient weiterhin Schweizerische Eidgenossenschaft bzw Confoederatio Helvetica Uberblick uber die Geschichte auf dem heutigen Staatsgebiet der Schweiz vor 1291 BearbeitenUr und Fruhgeschichte Mitteleuropas Bearbeiten Hauptartikel Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Das Gebiet der heutigen Schweiz ist seit der Altsteinzeit besiedelt Erst nach der letzten Eiszeit wurde das schweizerische Mittelland dichter besiedelt besonders die Gebiete um die Seen Pfahlbauten Mit dem Beginn der Eisenzeit setzte die keltische Besiedlung des Mittellands ein Keltische Funde bei La Tene im Kanton Neuenburg gaben der gesamten Periode der jungeren Eisenzeit ihren Namen Latenekultur Die Kelten pflegten Handelsbeziehungen bis in den griechischen Kulturraum Wahrscheinlich sind auch auf Schweizer Gebiet in dieser Phase die ersten Ansatze von Schrift entstanden Schweiz in romischer Zeit Bearbeiten Hauptartikel Die Schweiz in romischer Zeit nbsp Die Schweiz in romischer ZeitVor der Eroberung durch die Romer lebten laut Aufzeichnungen des romischen Feldherrn und Politikers Julius Caesar in seiner Rechtfertigungsschrift fur den Gallischen Krieg De bello Gallico auf dem Gebiet der heutigen Schweiz verschiedene keltische Stamme und Volker die Helvetier Mittelland die Lepontier Tessin die Seduner Wallis Genfersee und die Raetier Ostschweiz Im Zuge der Ausdehnung des Romischen Reiches uber die Alpen wurde das Gebiet der heutigen Schweiz bis ins 1 Jahrhundert n Chr unterworfen um die strategisch wichtigen Alpenpasse nach Germanien zu sichern Der grosste Teil der Schweiz war wahrend der Kaiserzeit der romischen Provinz Germania superior zugeteilt Die Ostschweiz Wallis und Graubunden gehorten zur Provinz Raetia Teile des Tessins schliesslich zur Provinz Gallia Transpadana Zentren der romischen Schweiz waren die alte helvetische Hauptstadt Aventicum Avenches sowie die romischen Kolonien Julia Equestris Nyon Augusta Raurica Augst und Forum Claudii Vallensium Martigny Bis in die Spatantike ubernahm die keltische Bevolkerung der Schweiz romische Sitten Kultur und Sprache zuletzt auch das Christentum Bei der Reorganisation der romischen Provinzen im 3 Jahrhundert durch Kaiser Diokletian wurde die Nordschweiz der Provinz Maxima Sequanorum zugeteilt und entlang des Rheins eine dichte Kette von befestigten Stadten Kastellen und Wachturmen angelegt Donau Iller Rhein Limes Nach dem Einfall der Goten ins Westromische Reich wurden im Jahr 401 alle romischen Truppen zum Schutz Italiens aus den Gebieten nordlich der Alpen zuruckgezogen Die Herrschaft uber die Westschweiz ging an das Reich der Burgunder uber die Zentral und Ostschweiz wurde von den Alamannen kontrolliert und besiedelt wahrend die Alpengebiete noch weiter in der Hand kelto romanischer Lokalherrscher verblieben Einige romische Strukturen pragten die Schweiz uber das Ende der romischen Herrschaft hinaus Das Strassennetz die romischen Siedlungen und die alte romische Raumeinteilung insbesondere die kirchliche Organisation mit den Bistumsgrenzen Schweiz im Mittelalter Bearbeiten Hauptartikel Die Schweiz im Mittelalter nbsp Karte Alamanniens und Hochburgunds um das Jahr 1000 nbsp Die Feudalherrschaften der Zahringer Habsburger Kyburger und Savoyer in der Schweiz um 1200 nbsp Das Reich der Ottonen und Salier im 10 JahrhundertDurch die zunehmende Einwanderung der westgermanischen Alamannen Alemannen ab dem Jahr 259 ubernahm die romanische Bevolkerung der Ost und der Zentralschweiz im Fruhmittelalter die alamannische Sprache wahrend sich in der Westschweiz die burgundische Sprache nicht durchsetzen konnte sondern sich lateinische Dialekte hielten Spater entstand daraus die frankoprovenzalische Sprache In Graubunden und dem Tessin konnten sich ebenfalls lateinische Dialekte halten aus denen sich die italienische und ratoromanische Sprache entwickelten Nach kurzer Unabhangigkeit wurden die Reiche der Burgunden und der Alamannen im 6 Jahrhundert n Chr in das Frankische Reich eingegliedert Unter frankischer Herrschaft wurde das ganze Gebiet der heutigen Schweiz christianisiert durch das Wirken von Missionaren und die Grundung zahlreicher Kloster etwa St Gallen Reichenau Moutier Grandval und Romainmotier Im Fruhmittelalter fand auch die Feudalisierung statt Bauern begaben sich in ein Erbhorigkeits Verhaltnis zu geistlichen oder adeligen Grundherren Mit der Teilung des Frankenreichs Karls des Grossen durch seine Enkel im Vertrag von Verdun 843 kam die Westschweiz zuerst zu Lotharingien dann zu einem neuen Konigreich Burgund wahrend die Ostschweiz als Teil des Stammesherzogtums Schwaben zum Ostfrankenreich dem spateren Heiligen Romischen Reich deutscher Nation kam Nach der Erwerbung Burgunds durch die Kaiserdynastie der Ottonen 1033 gehorte das gesamte Gebiet der heutigen Schweiz zum Heiligen Romischen Reich Fur die romisch deutschen Kaiser waren die Alpenpasse von entscheidender Bedeutung fur die Kontrolle Italiens speziell fur die Romzuge anlasslich der Kaiserkronungen Aus diesem Grund besassen die Kaiser seit dem Fruhmittelalter im Alpenraum umfangreiche Gebiete die sie als Reichsgut direkt verwalteten und nicht als Lehen vergaben Daneben rivalisierten verschiedene Adelsgeschlechter im Alpenraum die Zahringer Kyburger Lenzburger Habsburger und Savoyer Weite Gebiete der Schweiz gehorten verschiedenen kirchlichen Institutionen zum Beispiel Klostern Stiftungen oder sogar direkt den Bischofen Einigen davon gelang im Hochmittelalter der Aufstieg in den Furstenstand wie den Furstabten von St Gallen oder den Furstbischofen von Basel Chur Sitten und Konstanz Entstehung und Wachstum der Alten Eidgenossenschaft 1291 1515 Bearbeiten Hauptartikel Entstehung und Wachstum der Alten Eidgenossenschaft Das Aussterben machtiger Adelsgeschlechter sowie die Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst begunstigten im 13 Jahrhundert die Verselbstandigung der wichtigeren Stadte und Talschaften der Schweiz 1218 wurden Zurich Bern Freiburg und Schaffhausen nach dem Aussterben der Zahringer zu Reichsstadten Uri 1231 und Schwyz 1240 erhielten ebenfalls das Privileg der Reichsunmittelbarkeit Das heisst diese Stadte und Landschaften standen unmittelbar unter dem Kaiser bzw dem Konig und waren von der Herrschaftsgewalt der lokalen Grafen ausgenommen Damit sicherte Kaiser Friedrich II den Weg von Norden uber den Gotthardpass nach Italien wahrend er im Krieg mit den lombardischen Stadten war und sicherte sich die Loyalitat der Stadte im Kampf mit Papst Innozenz IV Nachdem Friedrich II 1245 vom Papst gebannt und fur abgesetzt erklart worden war hielten denn auch Bern Basel und Zurich zum Kaiser Das Ende der Dynastie der Staufer und der Beginn des Interregnums im Reich markiert auch fur das Gebiet der heutigen Schweiz den Ubergang zum Spatmittelalter Zur selben Zeit um 1230 wurde der Gotthardpass durch den Bau der Teufelsbrucke zu einer Handelsstrasse Die Bundner Passe waren allerdings weiterhin wichtiger nbsp Der Bundesbrief von 1291 nbsp Die Eidgenossenschaft und der Machtbereich der Grafen von Habsburg um 1315Die drei Waldstatte Uri Schwyz und Unterwalden bilden den Kern der Alten Eidgenossenschaft Nach dem Tod des romisch deutschen Konigs Rudolf I von Habsburg im Juli 1291 erneuerten sie ein alteres Bundnis was seit 1891 mythologisch verklart als Grundung der Alten Eidgenossenschaft gilt Bundesbrief von 1291 Rutlischwur 1309 bestatigte Konig Heinrich VII die Reichsunmittelbarkeit von Uri und Schwyz und bezog nun auch Unterwalden darin ein die drei Waldstatten wurden einem koniglichen Landvogt unterstellt In der neueren Forschung wird die Privilegierung von 1309 als bedeutender Schritt hin zur spateren Bundnisbildung betrachtet 1 die Bedeutung des Bundesbriefes hingegen wird als uberschatzt angesehen 2 Das Kernbundnis der drei Waldstatte in der heutigen Innerschweiz erweiterte sich schrittweise um weitere Partner vor allem Reichsstadte im Schweizerischen Mittelland zwischen Rhein und Aare Insbesondere die Bundnisse mit den Reichsstadten Zurich von 1351 und Bern von 1353 nachdem Bern den Laupenkrieg 1339 gewonnen hatte trugen wesentlich zur machtpolitischen Festigung und territorialen Erweiterung bei da die Stadte uber weite Untertanengebiete verfugten Erst durch die drei Stadte erlangte die Eidgenossenschaft eine stabile politische Bedeutung diese wurde von europaischen hofischen Zentren Wien Paris und Mailand geduldet 3 Seit der ersten Konfrontation 1315 Schlacht am Morgarten uber die aber kaum etwas bekannt ist und die erst in spaterer Zeit ruckblickend verklart wurde 4 kam es immer wieder zu Konflikten zwischen dem Adelsgeschlecht der Habsburger und der Alten Eidgenossenschaft Schlacht bei Sempach 1386 die zur Annexion der habsburgischen Landereien links des Rheins bis 1460 fuhrten Gleichzeitig hatte es aber auch immer wieder wechselnde Bundnisse gegeben bei denen Teile der sogenannten Eidgenossenschaft um eigene Expansionsinteressen durchzusetzen sich mit den Habsburgern verstandigten Dies war ein Grund fur den alten Zurichkrieg In der neueren Forschung wird kritisiert dass man Quellenberichte oft aus dem Kontext gerissen und einseitig im Sinne nationaler Heldenerzahlungen gedeutet hat was zu einem verzerrten offentlichen Geschichtsbild gefuhrt hat das sich politisch noch heute auswirkt 5 Vielmehr sei die fruhe Eidgenossenschaft locker aufgebaut und nicht ohne Vorbilder gewesen erst die Eroberung des Aargaus 1415 habe etwa dazu gefuhrt dass man starker zur Kooperation gezwungen war um die sogenannten gemeinen Herrschaften verwalten zu konnen In den Appenzellerkriegen von 1401 bis 1429 kampften Gemeinden des Appenzellerlandes gegen den Furstabt von St Gallen Die Appenzellerkriege brachten die entscheidenden Impulse in der Loslosung des Landes Appenzell von der Herrschaft der Furstabtei St Gallen und der Annaherung an die Eidgenossenschaft Die expansionistische Politik der Stadt Bern die in der heutigen Westschweiz selbst Zentrum einer burgundischen Eidgenossenschaft war fuhrte die nur lose zusammengefugte Eidgenossenschaft in eine erste Konfrontation auf europaischer Ebene mit dem burgundischen Herzog Karl dem Kuhnen Die Burgunderkriege endeten mit einem aufsehenerregenden Sieg der Eidgenossenschaft uber Burgund und begrundeten den guten Ruf der Schweizer Soldner Das Reislaufen der Kriegsdienst in fremdem Sold bildete seitdem einen wichtigen Bestandteil der Wirtschaft der Alten Eidgenossenschaft besonders in der Innerschweiz Innere Streitigkeiten zwischen Landern und Stadteorten wurden 1481 im Anschluss an die Burgunderkriege durch das Stanser Verkommnis geregelt nbsp Die Wappen der eidgenossischen Orte und der wichtigsten Zugewandten gruppiert um den Reichsadler in einer Darstellung 1507Nach dem Sieg uber Burgund war die Eidgenossenschaft zur vorherrschenden Macht im suddeutschen Raum geworden Der schwabische Adel allen voran Habsburg traten dem wachsenden Einfluss der Eidgenossen in Mitteleuropa im Waldshuterkrieg 1468 und im Schwabenkrieg 1499 vergeblich entgegen Im Schwabenkrieg ging es zwar vordergrundig um eine Durchsetzung der Reichsreform von 1495 aber eigentlich war dies der letzte Versuch des Hauses Habsburg sich gegenuber den Eidgenossen durchzusetzen Im Frieden zu Basel musste der deutsche Konig Maximilian I die faktische Selbstandigkeit der Eidgenossenschaft innerhalb des Heiligen Romischen Reiches anerkennen Die Zugehorigkeit der Eidgenossen zum Reich blieb aber bis 1648 bestehen Der Schwabenkrieg markiert das Ende der Expansion der Eidgenossenschaft in Richtung Norden 1513 trat Appenzell als letzter und 13 Kanton der Alten Eidgenossenschaft bei die miteinander durch ein kompliziertes Bundnisgeflecht verbunden waren Sie beherrschten gemeinsame Untertanengebiete Gemeine Herrschaft und fast jeder Kanton besass dazu individuelle einzelortische Untertanengebiete insbesondere die Stadtkantone in denen eigentlich nur die Stadtburger gleichrangige Eidgenossen waren Um die XIII ortige Eidgenossenschaft gruppierten sich die Zugewandten Orte die zwar mit der Eidgenossenschaft verbunden waren aber keine Mitsprache im einzigen gemeinsamen Organ der Tagsatzung besassen So gehorten seinerzeit etwa Gebiete wie das Veltlin oder die Stadt Mulhausen noch zur Eidgenossenschaft Anhand der damaligen Entwicklung lassen sich auch die Wurzeln der heutigen multikulturellen Schweiz rekonstruieren Entweder aufgrund seinerzeitiger Eroberungszuge oder auf freiwilliger Basis aufgrund eines militarischen Schutzbedurfnisses oder wirtschaftlichen Interesses wurden die romanischsprachigen Gebiete in den Staatenbund integriert nbsp Territoriale Entwicklung der Eidgenossenschaft 1291 1797Der habsburgisch franzosische Gegensatz der sich nach 1477 um Burgund und das Herzogtum Mailand ergab zog die Eidgenossenschaft als Hauptlieferantin von Soldnern an beide Kriegsparteien sowie als eigenstandige Macht in einen Konflikt auf europaischer Ebene In den Ennetbirgischen Feldzugen im Rahmen der Mailanderkriege zwischen 1499 und 1525 fand die militarische Bedeutung der Eidgenossenschaft sowohl ihren Hohe als auch ihren Endpunkt Die Feldzuge nach Italien blieben vorerst siegreich und brachten der Eidgenossenschaft die Herrschaft uber das Tessin und das Veltlin sowie das Protektorat uber das Herzogtum Mailand Der Beginn der Reformation in der Schweiz entzweite Orte der Eidgenossenschaft noch starker und schwachte ihre Position in den italienischen Streitigkeiten zwischen Habsburg dem Papst und Frankreich 1515 bezwang der franzosische Konig Franz I ein durch den Abzug zahlreicher Kantone dezimiertes eidgenossisches Heer bei Marignano Die Dreizehn Orte schlossen 1516 den Ewigen Frieden und 1521 ein Soldbundnis mit dem Konigreich Frankreich und erhielten dafur Pensionen Zoll und Handelsvergunstigungen und politischen Beistand bei inneren und ausseren Konflikten Ausserdem wurde ein Grossteil der Ennetbergischen Gebiete endgultig den Eidgenossen zugesprochen In der traditionellen Schweizergeschichte endet damit die expansionistische Phase der Eidgenossenschaft und macht einer Neutralitat aus innerer Schwache Platz Ob angesichts der Soldbundnisse mit Frankreich von Neutralitat gesprochen werden kann ist umstritten zumal noch 1536 die Waadt erobert wurde Der Export von Schweizer Soldnern durch verschiedene eidgenossische Orte hielt auch nach 1515 bis zum endgultigen Verbot 1859 an Einzige Ausnahme bildet seither die papstliche Schweizergarde Siehe auch Liste von Schweizer SchlachtenReformation und Gegenreformation 1519 1712 Bearbeiten nbsp Der Zurcher Reformator Ulrich Zwingli nbsp Die Eidgenossenschaft 1536 zur Zeit der Reformation nbsp Die konfessionelle Spaltung der Eidgenossenschaft durch die Reformation um 1536 nbsp Der Genfer Reformator Jean Calvin nbsp Die Wappen der XIII ortigen Eidgenossenschaft und ihrer Verbundeten auf der Titelseite der Topographia Helvetiae von Matthaus Merian 1652 nbsp Die Eidgenossenschaft 1648 nbsp Die Konfessionen in der Eidgenossenschaft nach Abschluss der Gegenreformation Hauptartikel Reformation und Gegenreformation in der Schweiz In Zurich begann Ulrich Zwingli nachdem er die Katastrophe von Marignano und eine Pesterkrankung uberlebt hatte und die Bibel nun als wichtigstes Mass der Entscheidung rund um die Religion ansah ab 1519 eine Reform der Kirche durchzufuhren die zur Grundung der Reformierten Kirche fuhrte Zwingli predigte gegen Verehrung von Bildern Reliquien und Heiligen ausserdem engagierte er sich gegen Zolibat und Eucharistie Er versuchte seine Reformation in der ganzen Schweiz zu verbreiten als Politiker traumte er von einer erstarkten Eidgenossenschaft reformierten Glaubens Ein wichtiger Erfolg fur Zwingli war 1528 die Einfuhrung des neuen Glaubens in seiner Heimatstadt Zurich Zurich stand damals auf der Seite der franzosisch deutschen Koalition gegen Habsburg und den Papst die Einfuhrung der Reformation ist auch unter diesem politischen Gesichtspunkt zu sehen Spater folgten die Stadte Basel Schaffhausen und St Gallen dem Zurcher Beispiel ebenso wie Bern In den Landstanden Appenzell Glarus und in den Drei Bunden sowie im Thurgau im Rheintal und in der Furstabtei St Gallen konnte sich die Reformation ebenfalls grosstenteils durchsetzen Die Landstande in der Innerschweiz die mit dem Papst verbundet sowie gegen die Stadtkantone eingestellt waren wehrten sich erbittert gegen die Reformation Die Politik Zwinglis trug ebenfalls dazu bei die Innerschweizer zu entfremden da er eine starke Fuhrungsrolle der Stadte Bern und Zurich in einer politisch reformierten Eidgenossenschaft und die Abschaffung des Soldnerwesens propagierte Im Unterschied zu den Handelsstadten im Mittelland war die lokale Elite in der Innerschweiz aber auf das lukrative Soldnerwesen angewiesen Die Streitigkeiten zwischen den katholischen und den reformierten Standen uber die Verbreitung der Reformation in den Gemeinen Herrschaften fuhrten zu den zwei Kappelerkriegen zwischen Zurich und den Innerschweizer Kantonen 1529 31 Im Zweiten Kappeler Landfrieden wurde ein Kompromiss gefunden Die Religionshoheit wurde den Kantonen zugesprochen die sich entscheiden konnten was fur ein Glaube in ihrem Herrschaftsgebiet gelten sollte So fuhrte Bern etwa 1536 mit Zwang in den neu eroberten Gebieten im Waadtland den neuen Glauben ein Weiter wurde die Ausbreitung der Reformation in den Gemeinen Herrschaften gestoppt Als religios gemischte Gebiete wurde unter anderen das Toggenburg anerkannt In den Drei Bunden blieb die Wahl der Religion den Gerichtsgemeinden uberlassen weshalb sich ein religioser Flickenteppich entwickelte Die Auseinandersetzung zwischen den Religionen dauerte dort noch bis ins 17 Jahrhundert Bundner Wirren Zahlreiche Kloster in den reformierten Gebieten wurden in den 1520er und 1530er Jahren aufgehoben Liste von Klostern in der Schweiz Als letzte Stadt fuhrte durch den Einfluss Berns 1541 Genf seit 1526 Zugewandter Ort die Reformation ein Der dortige Reformator Jean Calvin begrundete mit seiner besonders strengen Auslegung der Bibel den Calvinismus Calvin grundete 1559 die Genfer Akademie als Hochschule des reformierten Glaubens die europaweite Ausstrahlung entwickelte und Genf zu einem protestantischen Rom machte Der Calvinismus verbreitete sich in Frankreich Hugenotten ist eine franzosische Umformung von Eidgenossen England Puritaner Schottland und den Niederlanden und von dort aus bis nach Amerika Erst mit ihrer aussersten Zuspitzung durch Calvin erlangte die Reformation weltweite Bedeutung Wahrend in der Eidgenossenschaft durch die Zusammenarbeit des Zurchers Heinrich Bullinger mit Calvin im Consensus Tigurinus von 1549 eine Einigung in der Abendmahlfrage zwischen Reformierten und Calvinisten erfolgte blieben die Fronten zwischen Reformierten und Lutheranern bis in die neuere Zeit verhartet Der Calvinismus verbreitete sich bis ins 17 Jahrhundert weiter vor allem in den aktiven fuhrenden Schichten und in den Stadten Deutschlands und Osteuropas Die besondere Arbeitsethik des Calvinismus soll nach Max Webers umstrittener These von der Protestantischen Ethik fur den spateren wirtschaftlichen Erfolg der reformierten Lander wesentlich verantwortlich gewesen sein Auf katholischer Seite zu erwahnen ware der Walliser Kardinal Matthaus Schiner als einflussreicher Berater des jungen Kaisers Karl V der auch mit seiner Papst Kandidatur nur knapp scheiterte Die katholischen Orte der Innerschweiz wurden im 16 und 17 Jahrhundert zum Ausgangspunkt der Gegenreformation in der Eidgenossenschaft Als Initialzundung der Gegenreformation gilt die Visitationsreise des italienischen Kardinals Karl Borromaus in der Eidgenossenschaft von 1570 1574 wurde in Luzern die erste Jesuitenschule eroffnet und 1579 in Mailand das Collegium Helveticum gegrundet eine Universitat fur katholische Schweizer Priester im Sinne des Konzils von Trient Wahrend in Basel im Jahr 1460 die erste offizielle Universitat des Landes durch eine papstliche Bulle gegrundet worden war aufgrund ihrer spateren protestantischen Affiliation jedoch als katholische Lehrstatte wegfiel 1586 liess sich der papstliche Nuntius fur die Eidgenossenschaft Giovanni Francesco Bonomi in Luzern nieder und die Kapuziner wurden in die Schweiz gerufen Durch die Gegenreformation kam es zu standigen Konflikten in den gemischten Kantonen Aus diesem Grund trennte sich etwa der Kanton Appenzell 1597 in zwei Halbkantone Bis ins 17 Jahrhundert konnten durch die Gegenreformation grosse Gebiete der Eidgenossenschaft wieder fur den katholischen Glauben gewonnen werden besonders in der Nordwestschweiz Bistum Basel und in der Ostschweiz Furstenland Uznach Gaster Sargans Durch die Reformation wurde die Eidgenossenschaft langfristig stark geschwacht da gemeinsame Beschlusse der reformierten und katholischen Orte in der Tagsatzung praktisch unmoglich wurden Die Tagsatzung war ein Gesandtenkongress der verschiedenen eidgenossischen Orte und besass als einzige gemeinschaftliche Institution nur sehr beschrankte legislative und exekutive Befugnisse Die katholischen Orte trugen stellenweise sogar dazu bei dass reformierte Orte Gebiete verloren So zwang etwa eine Allianz der katholischen Orte mit Savoyen Bern und Wallis 1567 69 das Chablais und das Pays de Gex das sie 1536 erobert hatten wieder an Savoyen abzutreten Die vollstandige Aufnahme der verbundeten reformierten Stadte Mulhausen Genf Strassburg und Konstanz in die Eidgenossenschaft wurde ebenfalls durch die katholischen Orte verhindert Trotzdem konnte sich das reformierte Genf gegen die savoyardischen Ubergriffe Escalade 1602 behaupten Die konfessionelle und politische Spaltung der Eidgenossenschaft wurde 1586 durch den Goldenen Bund der sieben katholischen Kantone besiegelt In den Hugenottenkriegen in Frankreich kampften die Eidgenossen je nach Konfession in unterschiedlichen Lagern Die Katholiken unterstutzten Heinrich III spater die Liga die Reformierten Heinrich von Navarra Die Zweiteilung der Eidgenossenschaft entlang der Konfessionsgrenzen wurde 1602 durch ein Soldbundnis der XIII Orte ohne Zurich mit Frankreich wieder etwas gemildert Der Schwerpunkt der europaischen Politik in Hinblick auf die Eidgenossenschaft verschob sich auf die Drei Bunde wo seit dem Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges 1618 Spanien und Frankreich um die Kontrolle der Alpenpasse kampften Dadurch wurde Graubunden wahrend der Bundner Wirren 1618 1641 als einziges Land der Eidgenossenschaft durch den Dreissigjahrigen Krieg verheert Die XIII Orte verweigerten den Drei Bunden jedoch den Beistand und wurden so nicht in diesen Krieg hineingezogen nur Bern und Zurich intervenierten 1620 kurzzeitig und erfolglos direkt in Graubunden Die Eidgenossenschaft als ganzes blieb wahrend des Dreissigjahrigen Krieges zwar neutral siehe Seekrieg auf dem Bodensee 1632 1648 stellte jedoch Frankreich die katholischen Orte auch Spanien vertragsgemass Soldner Hauptgrunde fur die Neutralitat waren die veralteten militarischen Einrichtungen und die konfessionelle Spaltung Jede Parteinahme hatte den Burgerkrieg und damit das Ende der Eidgenossenschaft bedeutet 1634 stand ein Bundnis Zurichs und Berns mit Schweden kurz vor dem Abschluss und die katholischen Orte verhandelten mit Spanien allein die schwedische Niederlage bei Nordlingen verhinderte den Burgerkrieg Im Defensionale von Wil der ersten eidgenossischen Wehrverfassung beschlossen die XIII Orte 1647 die bewaffnete Neutralitat Wahrend des ganzen Krieges bildete die Schweiz aus deutscher Sicht eine ruhige vom Sturm umbrandete Insel des Wohlstands und des relativen Friedens In wirtschaftlicher Hinsicht profitierten viele Gegenden der Schweiz sogar vom Krieg da die Preise fur Nahrungsmittel wegen der weitreichenden Verwustungen in Deutschland und Italien stark stiegen nbsp Das Heilige Romische Reich nach dem Westfalischen Frieden 1648 in lila geistliche Territorien in rot die Reichsstadte Im Westfalischen Frieden vom 24 Oktober 1648 erreichten die Schweizer Kantone durch den Vertreter Johann Rudolf Wettstein in Art VI IPO 6 bzw 61 IPM 7 ihre Exemtion ein reichsrechtliches Privileg mit dem ein Reichsstand seine unmittelbare Unterstellung unter Kaiser und Reich verlor und damit seinen Gerichten nicht mehr unterstellt war Der Eidgenossenschaft wurde im Friedensvertrag nicht die das Reichsrecht sprengende volkerrechtliche Souveranitat gewahrt wie den Niederlanden im Spanisch Niederlandischen Friedensvertrag sondern die volle Freiheit und Exemtion vom Reich mit der Zusatzerklarung dass die eidgenossischen Orte nicht mehr der Reichsgerichtsbarkeit unterstunden Die Interpretation und die Folgen dieser Massnahme war bereits bei den Zeitgenossen umstritten wurde aber im 18 Jahrhundert nach der sich verbreitenden franzosischen Souveranitatslehre allgemein als Ausgliederung aus dem Heiligen Romischen Reich verstanden und uberwiegend als Anerkennung der volkerrechtlichen Souveranitat interpretiert Seither betrachteten sich alle eidgenossischen Orte als souverane Staaten und verkehrten mit anderen europaischen Staaten diplomatisch auf gleicher Augenhohe Die staats und volkerrechtliche Stellung der Eidgenossenschaft wurde folglich als souverane neutrale Republik beschrieben 8 Einige Reichsjuristen z B Ludwig Friedrich von Jan noch 1803 hielten allerdings bis zum Ende des Reichs an der Fiktion einer Zugehorigkeit der Eidgenossenschaft als hochstgefreiten Standes zum Reich fest 9 Die starke Aristokratisierung der Stadtorte im Zuge der Zentralisierung der Landesherrschaften die absolutistische Tendenz der Herrschaftsausubung und die Wirtschaftskrise die in der Schweiz auf den Boom des Dreissigjahrigen Krieges folgte bewirkten grosse Unzufriedenheit in den Untertanengebieten der Stadte im Mittelland besonders unter den Bauern 1653 kam es deshalb im Herrschaftsgebiet der Stadte Bern Luzern Solothurn und Basel zum Schweizer Bauernkrieg der grausam niedergeschlagen wurde Der Krieg bewirkte deshalb sogar noch eine Verstarkung der aristokratischen Tendenzen und eine Vergrosserung der Kluft zwischen Stadt und Land Zahlreiche Bauern wanderten nach dem Bauernkrieg in das entvolkerte Deutschland aus wo verschiedene Staaten Einwanderer durch Privilegien und finanzielle Anreize anzogen Bereits wenige Jahre nach dem Bauernkrieg bewirkte das Projekt einer Bundesreform 1655 das Wiederaufbrechen der religiosen Zwiste Im Ersten Villmergerkrieg 1656 versuchten Bern und Zurich vergeblich den Zweiten Kappeler Landfrieden gewaltsam zu ihren Gunsten zu verandern Der Sieg der katholischen Orte in der Ersten Schlacht von Villmergen am 24 Januar 1656 bestatigte erneut die Schlechterstellung der Reformierten in den Gemeinen Herrschaften Die innere Schwache und Zerstrittenheit der Eidgenossenschaft stellte das Soldbundnis mit Frankreich aber nicht in Frage das auch mit Ludwig XIV durch alle Orte und Zugewandte erneuert wurde Die Eidgenossen erlaubten fortan die Anwerbung von bis zu 16 000 Soldnern wogegen sie Handelsvergunstigungen und regelmassige hohe Geldzahlungen sogenannte Pensionen erhielten Spater wurde Frankreich auch zum Schiedsrichter fur innere Konflikte der Eidgenossenschaft erklart und erhielt freies Durchmarschrecht durch die Schweiz Die Eidgenossenschaft sank durch die engen Verbindungen mit Frankreich im 18 Jahrhundert faktisch zu einem franzosischen Protektorat ab Trotzdem fanden nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 etwa 20 000 Hugenotten in der reformierten Schweiz Aufnahme Sie brachten in den Stadten und im Jura eine starke Belebung der Textil und Uhrenindustrie 10 Am 5 September 1687 verungluckten zwei mit hugenottischen Fluchtlingen besetzte Schiffe auf der Aare zwischen Aarberg und Lyss 111 Menschen ertranken 11 Seit dem 13 Jahrhundert suchten junge Schweizer ihr Gluck als Soldner auch Reislaufer genannt kommt vom Wort Reise Das Soldnerwesen war fur Jahrhunderte der zweitwichtigste Wirtschaftszweig der Schweiz nach der Landwirtschaft Zeitweise kampfte jeder zehnte Eidgenosse in einer fremden Armee Der Anfang vom Ende des Soldnertums kam mit der wahrend des spanischen Erbfolgekriegs 1709 ausgetragenen Schlacht von Malplaquet Damals leisteten Schweizer Soldner aufseiten beider Kriegspartien Dienst und bekampften und toteten sich deshalb gegenseitig Rund 8000 Eidgenossen starben bei diesem Bruderkrieg was in der Schweiz zu heftigen Diskussionen fuhrte Auch dank besseren Erwerbsmoglichkeiten innerhalb der Schweiz gingen immer weniger Schweizer in die Fremden Dienste Im Jahr 1859 elf Jahre nach Grundung des modernen Bundesstaates wurde der Waffendienst fur eine fremde Macht schliesslich definitiv verboten 12 13 Der wirtschaftliche Aufschwung in den Stadten liess den militarischen Vorteil der Landerorte schwinden weshalb 1712 im Zweiten Villmergerkrieg der durch religiose Spannungen in der Furstabtei St Gallen ausgelost wurde die reformierten Stadte die Oberhand behielten In dem nach der Zweiten Schlacht von Villmergen geschlossenen Frieden von Aarau verloren die katholischen Orte ihren Einfluss in den Gemeinen Herrschaften Baden Freie Amter Rapperswil und mussten Bern in die Verwaltung der Herrschaften Thurgau Rheintal und Sargans aufnehmen Das Prinzip der Paritat also der Gleichberechtigung beider Konfessionen in den Gemeinen Herrschaften beendete die katholische Vormachtstellung in der Eidgenossenschaft Mit dem 68 Meter langen Urnerloch wurde 1708 in der Schollenenschlucht auf dem Weg zum Gotthardpass der erste Verkehrstunnel der Schweiz eroffnet Ancien Regime 1712 1798 Bearbeiten nbsp Die Struktur der Alten Eidgenossenschaft im 18 Jahrhundert nbsp Schema der Struktur der Alten Eidgenossenschaft im 18 Jahrhundert nbsp Die Alte Eidgenossenschaft 1789Im 18 Jahrhundert glich die Alte Eidgenossenschaft angesichts der in Europa vorherrschenden zentral regierten Monarchien einem Uberbleibsel aus dem Spatmittelalter war sie doch keineswegs ein Staat im modernen Sinne Vielmehr bestand sie aus einem Geflecht souveraner Kleinstaaten die sich in einem losen Staatenbund zusammengeschlossen hatten Dabei waren aber nicht alle Gebiete der Schweiz gleichermassen in diesen Bund eingeschlossen Den Kern bildeten die Dreizehn Alten Orte welche entweder Stadt oder Landorte waren Als Stadtorte oder Stadtrepubliken galten Zurich Bern Luzern Freiburg Solothurn Schaffhausen und Basel wahrend Uri Schwyz Glarus Zug Ob und Nidwalden sowie Appenzell Inner und Ausserrhoden zu den Landern gezahlt wurden Hinzu kamen die Untertanengebiete die den vollberechtigten Orten unterstanden und in denen ein betrachtlicher Teil der Bevolkerung lebte Sie unterstanden entweder direkt einem der 13 Orte oder wurden als gemeine Herrschaften durch mehrere Orte verwaltet Bis auf die Appenzeller Orte verfugten alle vollberechtigten Orte uber solche Untertanengebiete wobei die wichtigsten mehrheitlich den Stadtorten angehorten So geboten allein Bern und Zurich uber etwa zwei Funftel der Schweizer Bevolkerung Neben den dreizehn Orten und ihren Untertanengebieten gab es auch noch die zugewandten Orte St Gallen Graubunden und Wallis die in einem lockeren Verhaltnis zum Kern standen Als einzige gemeinsame Institution des Bundnisgeflechts fungierte die Tagsatzung in der die vollberechtigten Orte mit je zwei und die zugewandten Orte mit je einem Gesandten vertreten waren Ihre wichtigsten Aufgaben waren die Verwaltung der gemeinsamen Herrschaften die Aussenpolitik und die Verteidigung Ihre Macht war jedoch sehr beschrankt und die Entscheidungsfindung bei Abstimmungen welche Einstimmigkeit erforderte war angesichts der durch die Orte instruierten Gesandten eher selten So erwies sie sich wie sich spater zeigen sollte auch beim Einmarsch der Franzosen nicht im Stande ernsthaften militarischen Widerstand zu leisten nbsp Der Berner Patrizier Franz Rudolf Frisching in der Uniform eines Obersten des Jagerkorps der Stadt und Republik Bern mit seinem Berner Laufhund gemalt von Jean Preudhomme 1785 Die Starkung der Staatsgewalt nach dem franzosischen Vorbild des Absolutismus brachte in den verschiedenen Orten der Schweiz drei Verfassungstypen hervor die aristokratische Formen und Gottesgnadentum mit den republikanischen Traditionen vereinten In den Stadteorten Bern Solothurn Freiburg und Luzern das Patriziat das Regiment weniger alteingesessener Geschlechter die Zunftaristokratie in Zurich Basel und Schaffhausen sie begrenzte die Oligarchie der alteingesessenen Geschlechter durch den Einfluss der Zunfte in den Landsgemeindeorten schliesslich entwickelte sich ebenfalls eine gemeinsame Aristokratie des alten Landadels und der durch den Solddienst zu Reichtum und Adelspradikaten gekommenen Familien Die absolutistischen Tendenzen in der Herrschaftsausubung bewirkten im 18 Jahrhundert eine ganze Reihe von Aufstanden in den betroffenen Untertanengebieten die jedoch bis 1798 allesamt mit ausserster Harte niedergeschlagen wurden Trotz europaweiter Emporung wurde am 13 Juni 1782 in Glarus die Dienstmagd Anna Goldi nach dem letzten Hexenprozess Europas hingerichtet Die fruhesten bekannten Hexenprozesse in der Schweiz waren die Schaffhauser Hexenprozesse von 1402 Gemass einer groben Schatzung fanden im Raum der heutigen Schweiz etwa 10 000 Hexenprozesse statt 14 15 Die Aufklarung konnte in der Eidgenossenschaft aber trotz der aristokratischen Tendenzen Fuss fassen Albrecht von Haller und Jean Jacques Rousseau losten durch ihre Verherrlichung der Naturlichkeit Einfachheit und Unverdorbenheit der Eidgenossenschaft eine regelrechte Schweizbegeisterung in Europa und eine erste Welle des Tourismus aus Die scharfe Kritik der Englanderin Helen Williams an den Zustanden des Ancien Regime fand dagegen kein Gehor 16 Mit seiner Staatstheorie hat Rousseau zudem einen wichtigen Beitrag zur spateren Entstehung der direkten Demokratie geleistet Zurich wurde gleichzeitig durch eine Ansammlung europaweit bekannter Gelehrter etwa Johann Jakob Bodmer Salomon Gessner Johann Heinrich Pestalozzi und Johann Caspar Lavater zum Athen an der Limmat Der Einzug von Vernunft und Planung brachte neben der Verbesserung von Infrastruktur und Wirtschaft auch eine Lockerung der strengen religiosen Zucht in den reformierten Orten und eine Wiederannaherung der Konfessionen im Zeichen gegenseitiger Toleranz Die zeitgenossischen Dichter und Gelehrten liessen durch ihre Verteidigung der bestehenden oder eingebildeten schweizerischen Eigenarten zum ersten Mal ein Schweizer Nationalbewusstsein entstehen 1761 62 manifestierten sich diese patriotischen und aufklarerischen Stromungen in der Grundung der Helvetischen Gesellschaft die sich fur Freiheit Toleranz die Uberwindung der Standesunterschiede und die patriotische Verbundenheit der Eidgenossen einsetzte In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts entdeckte die Literatur auch das Motiv der gemeinsamen heldenhaften Vergangenheit vor Marignano die seither als Schlachtengeschichte bis ins spate 20 Jahrhundert das Geschichtsbild der Schweiz bestimmte Durch den Ruckbezug auf die gemeinsame idealisierte Vergangenheit konnte so die Auseinandersetzung mit der schwierigen Zeit der konfessionellen Spannungen vermieden werden Nach fast 300 Jahren verloren die Drei Bunde 1797 die Herrschaft uber ihre sudlichen Untertanengebiete Bormio Chiavenna und das Veltlin Napoleon schlug die Gebiete der neugegrundeten Cisalpinischen Republik zu Der spatere Kanton Graubunden wurde auf seine heutige Flache verkleinert 17 Die Franzosenzeit Helvetik und Mediation 1798 1814 Bearbeiten Hauptartikel Helvetische Republik und Mediation Geschichte nbsp Helvetische Revolution und Franzoseneinfall 1797 98 nbsp Die politische Schaukel Napoleon Bonaparte spielt mit den in Parteienhadern gespaltenen Schweizern 1802 nbsp Die Helvetische Republik 1799 nbsp Die Schweizerische Eidgenossenschaft wahrend der Mediationszeit 1803 18141798 wurde die Alte Eidgenossenschaft wahrend des Franzoseneinfalls von Frankreich resp Truppen Napoleon Bonapartes besetzt und nach franzosischem Vorbild der zentralistische Einheitsstaat Helvetische Republik gegrundet Die Kantone bisher selbstandige Staaten wurden zu Verwaltungseinheiten degradiert und nach dem Vorbild der franzosischen Departements neu eingeteilt Wahrend der Helvetik wurden die Kantone Leman Oberland Aargau Waldstatte Santis Linth Thurgau Bellinzona Lugano Rhatien Baden und Fricktal neu geschaffen Genf Mulhausen und der Jura mit Biel kamen zu Frankreich Neuenburg blieb preussisch stand aber in keiner Verbindung mehr mit der Schweiz Hauptstadt des Einheitsstaates war vorerst Aarau Zwischen 1799 und 1803 kam es in der Helvetischen Republik zu vier Staatsstreichen unter anderem wollte dabei der Waadtlander F Laharpe nach Napoleons Vorbild in Frankreich eine Alleinherrschaft errichten 18 die Einteilung der Kantone wie auch die Verfassung wurden mehrfach verandert 1802 kam es nach dem Abzug der franz Truppen zu einem kurzen Burgerkrieg Stecklikrieg zwischen den Unitariern die fur einen Zentralstaat nach franz Vorbild eintraten und den Foderalisten die eine Wiederherstellung der alten Kantone wunschten Allerdings besassen die Unitarier aufgrund der stark verwurzelten foderalen Traditionen wenig Ruckhalt in der Bevolkerung Erst durch das Eingreifen Napoleon Bonapartes 1803 kam die Schweiz wieder zur Ruhe Napoleon versammelte die politische Elite der Schweiz in Paris an der Helvetischen Consulta und erarbeitete mit ihr die Mediationsakte Vermittlungsakte eine neue foderalistische Verfassung die Napoleon garantierte Die Selbstandigkeit der Kantone wurde wieder gestarkt der Einheitsstaat wurde zum Staatenbund Die Schweizerische Eidgenossenschaft so der nun offizielle Staatsname zahlte gemass der Mediationsakte 19 Kantone deren Verfassungen ebenfalls in der Mediationsakte enthalten waren Die 13 alten Kantone wurden wiederhergestellt Neu hinzu kamen die Kantone St Gallen Graubunden Aargau Thurgau Tessin und Waadt Das Wallis wurde wegen der strategischen Bedeutung des Simplonpasses fur Frankreich zuerst eine unabhangige Republik und kam 1810 zu Frankreich Bis zur Niederlage Napoleons in den Befreiungskriegen im Herbst 1813 war die Schweiz ein Vasallenstaat Frankreichs Schweizerische Truppenverbande und Soldner nahmen deshalb sowohl am Krieg in Spanien als auch am Russlandfeldzug teil Im Dezember 1813 loste sich das von Napoleon geschaffene schweizerische Staatswesen unter dem Druck der innenpolitischen Gegenrevolution und der anruckenden Truppen der sechsten Koalition wieder auf Zwischen den alten und den neuen Kantonen bestanden kurzzeitig betrachtliche Spannungen die Schweiz stand vor einem Burgerkrieg Erst unter ausserem Druck durch die siegreiche Koalition der Grossmachte ruckten die nur noch lose im Bundesverein von 1813 organisierten souveranen Kantone im Sommer 1814 enger zusammen so dass am 7 August 1815 mit den neu dazu stossenden Kantonen Genf Wallis und Neuenburg nunmehr 22 Kantone mit dem sogenannten Bundesvertrag die Schweiz wieder als Staatenbund konstituierten nbsp Karte zur Regenerationsbewegung in der Schweiz 1830 33Beim Bergsturz von Goldau kamen am 2 September 1806 457 Menschen ums Leben 323 Stuck Vieh wurden getotet 111 Wohnhauser 220 Stalle und Scheunen sowie zwei Kirchen und zwei Kapellen wurden zerstort Ein Jahr spater wurde die Linthkorrektion als gemeinnutziges eidgenossisches Werk begonnen um die Linthebene von Malaria und Uberschwemmungen zu befreien Die Schweiz als Staatenbund 1814 1847 Bearbeiten Hauptartikel Restauration Schweiz und Regeneration Schweizergeschichte nbsp Der Bundesvertrag von 1815 nbsp Die Schweiz am Wiener Kongress 1814 nbsp Die Schweiz wahrend der Restauration 1814 18471815 wurden am Wiener Kongress die inneren und ausseren Grenzen der Eidgenossenschaft neu bestimmt und erstmals international anerkannt Im Zusammenhang mit der Bereinigung von Grenzkonflikten mit dem Strassenbau mit Gewasserkorrektionen der Nutzung der Wasserkrafte oder zur Vereinfachung des komplizierten Grenzverlaufs wurden im 19 und 20 Jahrhundert nur noch wenige Grenzkorrekturen mit den Nachbarstaaten vereinbart Die Starkung der Eidgenossenschaft durch die Abtretung von Genf Neuenburg Wallis und des ehemaligen Furstbistum Basel sollte dem Ziel dienen zwischen Frankreich und Osterreich einen stabilen Puffer zu errichten Bern erhielt als Entschadigung fur die Verluste der Waadt und des Aargaus die Gebiete des ehemaligen Furstbistums Basel inklusive der Stadt Biel Der nordliche katholische Teil dieses Gebietes bildet heute den Kanton Jura Die Erwerbung weiterer Gebiete fur die Schweiz etwa des Umlands von Genf der Stadt Konstanz oder des Veltlins scheiterte jedoch Um das strategisch wichtige Alpengebiet aus dem Einflussbereich Frankreichs zu losen verordneten die Grossmachte im Zweiten Pariser Frieden vom 20 November 1815 der Schweiz die immerwahrende bewaffnete Neutralitat 19 Im Innern wurde die Eidgenossenschaft wahrend der Restaurationszeit durch den Bundesvertrag von 1815 zusammengehalten der die Mediationsakte ersetzte und eine sehr weitgehende Selbstandigkeit der Kantone zuliess Die Wehr Munz und Zollhoheit wurde wieder den Kantonen ubertragen Als Zentralinstanz fungierte wie in alter Zeit die eidgenossische Tagsatzung die sich in jahrlichem Turnus in den drei Vororten Zurich Bern oder Luzern versammelte Als einzige standige Institution existierte eine eidgenossische Kanzlei die mit der Tagsatzung jahrlich in die Vororte umzog In den Kantonen des Mittellands mundete die Phase der konservativen Restauration dann in die liberale Regeneration von 1830 31 Die aristokratischen Vorherrschaften wurden endgultig gebrochen und durch liberal demokratische Systeme ersetzt Allerdings ergaben sich wahrend einer Ubergangsphase erneut innerkantonale Spannungen unter etwas anderen Vorzeichen Entweder kampften Liberale gegen Katholisch Konservative oder dann Altliberale Anhanger der reprasentativen Demokratie mit Zensuswahlrecht gegen Demokraten Anhanger der direkten Demokratie mit allgemeinem gleichem Wahlrecht Im April 1815 brach der Vulkan Tambora auf der Insel Sumbawa im heutigen Indonesien mit einer Starke von 7 auf dem Vulkanexplosivitatsindex aus Riesige Mengen von Asche und Schwefelgas wurden durch Luftstromungen um die ganze Erde verteilt Der daraus entstandene Vulkanische Winter verursachte noch in Europa Missernten und Hungersnote Der Sommer des Folgejahres 1816 im Volksmund Jahr ohne Sommer genannt war der kalteste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen Zahlreiche europaische Staaten darunter auch die Schweiz erlebten Ernteausfalle Hungersnote und Wirtschaftskrisen die viele Menschen zur Emigration veranlassten 20 21 22 23 24 Mit dem Konkordat uber eine gemeinsame schweizerische Mass und Gewichtsordnung vom 17 August 1835 wurde in der Schweiz das metrische System als Referenz nicht Mass system eingefuhrt Im Zuge des sogenannten Napoleonhandels spitzte sich die Situation zwischen der Schweiz und Frankreich 1838 zu Prinz Charles Louis Napoleon Bonaparte Napoleon III der auf Schloss Arenenberg im Kanton Thurgau aufgewachsen war und das Thurgauer Burgerrecht besass befand sich seit 1837 wieder in der Schweiz nachdem er 1836 von Frankreich in die USA ins Exil gegangen war Er besuchte seine Mutter auf dem Totenbett Als Frankreich am 1 August 1838 seine Ausweisung verlangte stellten sich die Thurgauer Radikalen hinter den im Kanton popularen Prinzen Als Frankreich erneut Truppen gegen die Schweiz mobilisierte solidarisierten sich die Liberalen im ganzen Land mit dem Thurgau die eidgenossischen Truppen wurden ebenfalls mobilisiert und sogar Charles Jules Guiguer de Prangins zum General ernannt Eine Eskalation wurde schliesslich nur durch die freiwillige Ausreise Napoleons vermieden 25 Der Grosse Rat des Kantons Aargau beschloss im Januar 1841 die sofortige Aufhebung aller Kloster auf Kantonsgebiet u a auch der Benediktinerabtei Muri das Hauskloster der Habsburger Der Kanton hatte damit gegen den Bundesvertrag von 1815 verstossen und sorgte auch im benachbarten katholischen Ausland insbesondere in Wien fur grossen Unmut Der Aargauer Klosterstreit sowie die beiden Freischarenzuge von 1844 und 1845 verstarkten die grossen Spannungen zwischen Katholiken und Reformierten in der ganzen Schweiz weiter Diese entluden sich schliesslich 1847 im Sonderbundskrieg nbsp Wikisource Der Bundesvertrag von 1815 grundlegend fur den alten Staatenbund Quellen und VolltexteSonderbundskrieg Bearbeiten Hauptartikel Sonderbundskrieg nbsp Karte des Sonderbundes 1845 47 nbsp General Henri Dufour Daguerreotypie 1850Auf Grund einer fortwahrenden Polarisierung zwischen den liberalen mehrheitlich stadtisch reformierten und konservativen mehrheitlich landlich katholischen Kantonen nach den Freischarenzugen schlossen sich die katholischen Kantone Luzern Uri Schwyz Unterwalden Zug Freiburg und Wallis 1845 zu einem Sonderbund zusammen um ihre Interessen zu wahren Als Folge entschied sich die liberale Mehrheit der Tagsatzung trotz einer angedrohten militarischen Intervention der Wiener Garantiemachte fur eine gewaltsame Auflosung des Sonderbundes was noch im November 1847 unter General Henri Dufour geschah 26 Der nur vom 3 bis zum 28 November 1847 dauernde Sonderbundskrieg war der letzte bewaffnete Konflikt auf dem Gebiet der Schweiz Nach offiziellen Angaben kostete der Sonderbundskrieg 130 Menschen das Leben und forderte rund 450 Verwundete Durch den Sieg der liberalen Kantone wurde der Weg frei fur eine Zentralisierung und Liberalisierung des bisherigen lockeren Staatenbundes mehr oder minder demokratischer Einzelkantone zu einem einheitlicheren und strafferen parlamentarischen Bundesstaat mit foderalistischer Grundstruktur 27 Grundung und Konsolidierung des neuen Schweizer Bundesstaates Bearbeiten nbsp Erinnerungsblatt an das Inkrafttreten der ersten Bundesverfassung am 12 September 1848 nbsp Der erste Bundesrat der Schweiz Landesregierung gewahlt am 16 November 1848 nbsp Die ersten Munzen der neu eingefuhrten Wahrung Schweizer Franken 1850 nbsp Das Bundes Rathshaus in Bern 1857 heute Bundeshaus West nbsp Der Genfer Henry Dunant Grunder des Roten Kreuzes um 1860 nbsp Portrat Alfred Eschers um 1875 nbsp Originaldokument der ersten Genfer Konvention 1864 nbsp Die vier neuen Kanale der Juragewasserkorrektionen in rot Die neue schweizerische Bundesverfassung trat am 12 September 1848 in Kraft Mit der neuen Verfassung wurde die Schweiz vom Staatenbund zum Bundesstaat geeint 28 Sie wurde im Juli und August 1848 vom Schweizer Volk nur Manner in kantonalen Abstimmungen 29 mit 145 584 Jastimmen 72 8 gegen 54 320 Neinstimmen 27 2 angenommen Ja stimmten ZH BE LU GL FR SO BS BL SH AR SG GR AG TG VD NE GE Nein stimmten UR SZ OW NW ZG AI TI VS 30 Die Bundesverfassung wurde bisher nur zweimal 1874 und 1999 gesamthaft uberarbeitet Totalrevision Der Sonderbundskrieg 1847 brachte den Sieg der Liberalen auf nationaler Ebene Dadurch war die schweizerische Bundesverfassung von 1848 liberal gepragt Der neu entstandene schweizerische Bundesstaat war in seinen Anfangen politisch von der freisinnigen Bewegung dominiert Sie stellte die Mehrheit in der Bundesversammlung und den gesamten Bundesrat 31 Ein weiteres Wesensmerkmal der neuen Bundesverfassung war die Vereinheitlichung von Mass und Munzwesen sowie die Abschaffung der vielen Binnenzolle was in der Schweiz einen einheitlichen Wirtschaftsraum schuf Mit dem Bundesgesetz uber das eidgenossische Munzwesen vom 7 Mai 1850 wurde der Schweizer Franken als Wahrung der Schweiz eingefuhrt Ab 1850 wurden neue Munzen gepragt und im Jahr darauf herausgegeben Banknoten wurden zuerst von Geschafts und Kantonalbanken herausgegeben 1907 erhielt die neu gegrundete Schweizerische Nationalbank SNB als Zentralbank das alleinige Recht zur Banknotenausgabe Notenmonopol Nachdem die ersten kantonalen Briefmarken die Zurich 4 und Zurich 6 1843 herausgegeben worden waren wurde bereits 1848 die Schweizerische Post gegrundet Postgeschichte und Briefmarken der Schweiz Deutsch Franzosisch und Italienisch wurden zu gleichberechtigten Landessprachen erklart das Ratoromanische kam erst 1938 als vierte Landessprache dazu 32 Bereits 1849 musste der junge Bundesstaat unter General Dufour die erste kriegerische Auseinandersetzung bestehen Beim sogenannten Businger Handel verletzten hessische Truppen wahrend der Badischen Revolution beim Eindringen in die deutsche Exklave Busingen die Schweizer Grenze Die Absetzbewegungen in Neuenburg vom Konigreich Preussen bedeuteten bereits 1857 eine weitere grossere aussenpolitische Herausforderung Wahrend wieder unter General Dufour die Mobilmachung anlief gelang es im letzten Moment den sogenannten Neuenburgerhandel diplomatisch zu regeln Weitere Grenzbesetzungen erfolgten wahrend der osterreichisch italienischen Kriege 1859 und 1866 Die Kontroverse um die Rolle der Schweizer Soldner in Italien fuhrte schliesslich 1859 zum Verbot des traditionsreichen Reislaufens 1860 verursachte die Abtretung Savoyens durch Sardinien Piemont an Frankreich eine weitere aussenpolitische Krise da nationalistisch gesinnte Kreise unter Fuhrung von Bundesrat Jakob Stampfli das Recht der Schweiz ausuben wollten Chablais Faucigny und Teile des Genevois zu besetzen Ein Plebiszit in Savoyen ergab jedoch eine eindeutige Mehrheit fur den Anschluss an Frankreich Der sogenannte Savoyerhandel wurde durch die Einrichtung einer Freizone um Genf beigelegt 1870 71 machte der Deutsch Franzosische Krieg eine Grenzbesetzung unter General Hans Herzog erforderlich Im Februar 1871 uberquerten unter den Augen der Schweizer Armee etwa 87 000 Mann der geschlagenen franzosischen Bourbaki Armee in den Kantonen Neuenburg und Waadt die Grenze und wurden interniert Die Aufnahme und Pflege der entkrafteten Soldaten ist die grosste humanitare Aktion welche die Schweiz je durchgefuhrt hat 33 34 35 36 Schweiz im Deutsch Franzosischen Krieg Die Auseinandersetzungen zwischen Radikalen und Konservativen dauerten nach 1848 auf Kantonsebene weiter an Ab 1863 kampfte dann zusatzlich eine neue sogenannte Demokratische Bewegung fur den Ubergang von der reprasentativen zur direkten Demokratie und fur wirtschaftlich soziale Reformen Die Anhanger der Demokratischen Bewegung erhielten Auftrieb durch die als Folge der Industrialisierung immer dringender werdende soziale Frage weshalb der 1838 gegrundete Arbeiterbildungsverein Grutli sowie linke Idealisten die radikal demokratischen Forderungen stutzten Obwohl einzelne Kantone Schutzbestimmungen fur Fabrikarbeiter und Kinder erliessen Fabrikgesetz von 1864 blieben die Probleme der Arbeiterschaft dringend 1851 grundeten acht Grutlianer darunter der Fruhsozialist Karl Burkli den Konsumverein Zurich Das Unternehmen gilt als die alteste wirklich erfolgreiche Konsumgenossenschaft in der Schweiz und auf dem europaischen Kontinent 1995 ubernahm Coop die Genossenschaft In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts lebten im Gebiet der heutigen Schweiz tausende von Heimatlosen Personen die in keiner Gemeinde oder Korporation ein Burgerrecht besassen Bei den Meisten wurde das Burgerrecht bereits ihren Vorfahren aberkannt Grunde dafur waren Mittellosigkeit liederlicher Lebenswandel aussereheliche Geburten ungesetzliche Eheschliessungen oder konfessionelle Konversionen Die kleinere Gruppe betraf die Fahrenden Heimatlose durften sich nirgends niederlassen und zogen deshalb von Ort zu Ort Sie durften nicht legal heiraten und waren von der kommunalen Armenfursorge ausgeschlossen Sie lebten in bitterer Armut Das Heimatlosengesetz 37 von 1850 legte die Grundlage fur die formalrechtliche Integration der Heimatlosen in die Gesellschaft Bis 1878 wurden rund 30 000 Personen teilweise gegen den Widerstand der betroffenen Gemeinden zwangsweise eingeburgert Das Gesetz hatte jedoch auch zum Ziel die fahrende Lebensweise zum Verschwinden zu bringen Ein Grossteil der Neuburger bzw ihrer Nachkommen konnte sich aus seiner misslichen Lebenslage befreien und gliederte sich in die burgerliche Gesellschaft ein Ein Teil der Fahrenden entzog sich der Assimilation und setzte das Leben auf der Landstrasse fort 38 39 Wahrend der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde die Schweiz von einer starken Welle der Industrialisierung 40 Industrialisierung der Schweiz und des Eisenbahnbaus 41 Geschichte der Schweizer Eisenbahn erfasst Am 9 August 1847 wurde zwischen Zurich und Baden die erste gesamthaft in der Schweiz liegende Eisenbahnlinie eroffnet die im Volksmund den Namen Spanisch Brotli Bahn erhielt Einige Jahre zuvor hatten Franzosen die Bahnstrecke Strasbourg Basel gebaut Wie keine andere Personlichkeit dieser Zeit nahm der Politiker Wirtschaftsfuhrer und Eisenbahnunternehmer Alfred Escher Einfluss auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz Nebst seinen politischen Amtern war er massgeblich beteiligt bei den Grundungen des Eidgenossischen Polytechnikums heute ETH Zurich der Schweizerischen Kreditanstalt heute Credit Suisse der Schweizerischen Lebensversicherungs und Rentenanstalt heute Swiss Life der Schweizerischen Ruckversicherungs Gesellschaft heute Swiss Re der Schweizerischen Nordostbahn sowie der Gotthardbahn Unter dem Einfluss von Alfred Escher erfolgte der Ausbau des schweizerischen Bahnnetzes vorerst durch private Bahngesellschaften Nach schweren politischen und wirtschaftlichen Auseinandersetzungen um den Bahnbau gerieten viele Eisenbahngesellschaften in den 1870er Jahren in eine Krise Trotzdem gelang 1882 die Eroffnung der Gotthardbahn mit finanzieller Hilfe Deutschlands und Italiens Nach 1898 wurden die Bahnen schrittweise bis 1909 verstaatlicht und in die Schweizerischen Bundesbahnen SBB uberfuhrt Am 14 Juni 1891 ereignete sich der bis heute Stand 2020 schwerste Eisenbahnunfall der Schweiz Unter einem aus Basel kommenden Zug der Jura Simplon Bahn JS brach die von Gustave Eiffel erbaute Eisenbahnbrucke uber die Birs unterhalb des Dorfes Munchenstein zusammen 73 Passagiere starben 171 wurden verletzt 42 Wahrend der Belle Epoque der Zeit zwischen 1884 und 1914 wurde der Tourismus ein immer wichtigerer Wirtschaftszweig Tourismus in der Schweiz Die Zahl der Hotels insbesondere auch der Grandhotels stieg stark an Besonders in den Voralpen und Alpen wurden zahlreiche Schmalspurbahnen und Bergbahnen gebaut so z B Strecken der heutigen Rhatischen Bahn und der Matterhorn Gotthard Bahn die Pilatusbahn die Gornergratbahn und die Jungfraubahn Liste von Bergbahnen in der Schweiz Liste der Schmalspurbahnen in der Schweiz Durch die Industrialisierung des Schweizer Mittellandes wandelte sich die Schweiz vom Agrarstaat zum Industriestaat und die Bevolkerung wuchs zwischen 1850 und 1900 von 2 4 Millionen Einwohnern auf 3 3 Millionen Fuhrend war bis zum Ersten Weltkrieg die Textilindustrie in der Ostschweiz In ihrem Gefolge entwickelten sich die Maschinenindustrie und vor allem in Basel die chemische Industrie Nach dem Aufkommen der Elektroindustrie entstand zwischen Rheinfelden AG und Rheinfelden Baden das erste grosse europaische Flusskraftwerk Altes Wasserkraftwerk Rheinfelden bald gefolgt von zahlreichen Wasserkraftwerken zur Erzeugung von Strom fur die Wirtschaft der Schweiz z B Textilindustrie und Aluminiumindustrie spater auch fur die Privathaushalte und die Eisenbahnen In der Landwirtschaft Geschichte der Landwirtschaft in der Schweiz wurde der Getreideanbau wegen der billigeren Importe immer mehr zugunsten der Milch und Viehwirtschaft aufgegeben Kase Kaseherstellung in der Schweiz Schokolade Schweizer Schokolade und Kondensmilch wurden zu wichtigen Exportgutern Trotz des industriellen Aufschwungs waren zahlreiche Schweizer durch die schlechten wirtschaftlichen Verhaltnisse zur Auswanderung nach Nord und Sudamerika 43 sowie nach Russland gezwungen siehe auch Auswanderung 44 Landflucht und Bevolkerungswachstum bewirkten ein starkes Wachstum der Stadte der prozentuale Anteil der Stadtbevolkerung an der Gesamtbevolkerung wuchs zwischen 1850 und 1920 von 6 4 auf 27 6 Prozent siehe auch Demografie der Schweiz 45 Auf Initiative des Genfers Henry Dunant 1828 1910 wurde 1863 in Genf das spatere Internationale Komitee vom Roten Kreuz gegrundet Durch die Genfer Konvention der bis 1868 alle europaischen Staaten beitraten wurde das Rote Kreuz als Hilfsdienst des Heeres anerkannt und der Sanitatsdienst neutralisiert Als Sitz des Roten Kreuzes wurde Genf zur Metropole mit internationaler Ausstrahlung und zog bis ins 20 Jahrhundert weitere wichtige internationale Organisationen an Liste der internationalen Organisationen in Genf 1873 brach auch in der Schweiz in Folge des Unfehlbarkeitsdogmas des Ersten Vatikanischen Konzils der Kulturkampf zwischen dem Staat und der katholischen Kirche aus Es ging primar um den Einfluss der Kirche im neuen liberal sakularen Staatswesen Starke Spannungen zwischen der rom katholischen Kirche und den liberalen Kantonen gab es im Bereich des Bistums Basel besonders im vom reformierten Bern beherrschten katholischen Nord Jura Die Konflikte verscharften sich bis der Bundesrat im Dezember 1873 die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan abbrach Der seit 1586 in Luzern domizilierte apostolische Nuntius verliess die Schweiz 46 Ein kleinerer Teil der romisch katholischen Glaubigen spaltete sich zur neuen Christkatholischen Kirche ab 1920 wurde die Wiedereinrichtung einer Nuntiatur erlaubt diesmal mit Sitz in Bern Erst die Streichung der Ausnahmeartikel in der Bundesverfassung das Jesuitenverbot und das Verbot von neuen Klostern machte den Weg frei fur eine Vertretung der Schweiz beim Heiligen Stuhl 1991 ernannte der Bundesrat einen Botschafter in Sondermission beim Heiligen Stuhl ab 2004 war der Schweizer Botschafter in Slowenien uber eine Seitenakkreditierung auch fur den Vatikan zustandig 47 Schrittweise erkampften die Demokraten Verfassungsrevisionen in den Kantonen die z B in Zurich 1869 die Einfuhrung der Volksinitiative des obligatorischen Gesetzesreferendums sowie die Volkswahl der Regierung beinhalteten Nach einem ersten gescheiterten Versuch 1872 wurde 1874 im Sinne der Demokraten auch die Bundesverfassung revidiert Nebst dem Ausbau der direkten Demokratie mit der Einfuhrung des fakultativen Referendums der Zentralisation des Wehrwesens sowie einer allgemeinen Vereinheitlichung des Rechts fand auch der Kulturkampf seinen Niederschlag in der revidierten Bundesverfassung so zum Beispiel im Verbot des Jesuitenordens in der Einfuhrung der Zivilehe der Gewahrung der vollen Glaubens und Kultusfreiheit sowie des fur alle Kinder obligatorischen unentgeltlichen und bekenntnisunabhangigen Unterrichts an der Primarschule Bildungssystem in der Schweiz Den Schweizer Juden wurde auch die vollstandige Glaubensfreiheit gewahrt nachdem sie bereits 1866 die vollen Burgerrechte sowie die Niederlassungsfreiheit in der ganzen Schweiz erhalten hatten 48 Judentum in der Schweiz Im Rahmen der Totalrevision wurde das Bundesgericht zu einem standigen Gerichtshof aufgewertet der von nun an auch auf einer wirklichen Gewaltenteilung aufbaute Im noch jungen Bundesstaat losten zwei Katastrophen im Kanton Glarus grosse Betroffenheit und Hilfsbereitschaft aus Der Brand von Glarus in der Nacht vom 10 auf den 11 Mai 1861 zerstorte zwei Drittel des Kantonshauptortes Glarus die Halfte 47 der Einwohner wurde obdachlos Beim Bergsturz von Elm vom 11 September 1881 kamen 114 Menschen ums Leben 83 Gebaude wurden vernichtet nbsp In Basel fand im Jahr 1897 unter der Leitung von Theodor Herzl der erste Zionistenkongress statt der die Rolle der Schweiz als internationaler Dialog Plattform starkteDurch ein Bundesgesetz wurde 1882 die Geschlechtsvormundschaft aufgehoben Die nichtverheirateten Frauen erhielten dadurch die volle Rechts und Handlungsfahigkeit Die vollstandige rechtliche Gleichstellung erlangten die verheirateten Frauen erst mit dem neuen Eherecht von 1988 49 50 Gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurden die traditionellen Konfliktlinien zwischen Liberalen und Konservativen durch das Erstarken der Arbeiterbewegung aufgeweicht 1888 schlossen sich kantonale Arbeiterparteien zur Sozialistischen Partei SP zusammen der heutigen Sozialdemokratischen Partei Nur wenige Jahre spater vereinigten sich auch die konservativen und liberal demokratischen Bewegungen auf nationaler Ebene in Parteien 1894 wurden die Freisinnig Demokratische Partei FdP die Katholisch Konservative Partei KK und die Christlichdemokratische Volkspartei CVP heute Die Mitte gegrundet Dominiert wurde die Bundespolitik damals mit deutlichen Mehrheiten von den Freisinnigen den Grundern des liberaldemokratischen Staatswesens 1891 wahlte die Bundesversammlung den Luzerner Joseph Zemp als ersten Katholiken und Vertreter des gemassigten Flugels der katholisch konservativen Bewegung in den Bundesrat Damit begann die Integration der 1848 und 1874 unterlegenen konservativ katholischen Krafte in den Bundesstaat Am 1 August 1891 wurde erstmals der Schweizer Bundesfeiertag begangen Das Datum 1 August wurde gewahlt in Bezug zum Bundesbrief von Anfang August 1291 1891 wurde das direktdemokratische Instrument der Volksinitiative zur Anpassung der Bundesverfassung eingefuhrt 1892 trat das Bundesgesetz uber Schuldbetreibung und Konkurs SchKG in Kraft Es ist der alteste Teil des auf schweizerischer Bundes Ebene kodifizierten Zivilrechts und alter als das 1912 in Kraft gesetzte Schweizerische Zivilgesetzbuch ZGB und das als 5 Teil des ZGB geltende Obligationenrecht OR 1894 fuhrte der Bundesrat in der Schweiz eine einheitliche Zeit ein Die Mitteleuropaische Zeit MEZ loste die verschiedenen regionalen Zeitzonen ab 51 52 Dank der Mannheimer Akte vom 17 Oktober 1868 besitzt die Schweiz uber den Rhein einen volkerrechtlich garantierten Zugang zum Meer Die erste Hafenanlage der Rheinschifffahrt wurde zwischen 1906 und 1911 in Basel St Johann gebaut In den folgenden Jahrzehnten wurden um Basel drei weitere Rheinhafen erstellt Diese Binnenhafen stellen die wichtigste Drehscheibe des Im und Exports der Schweiz dar 1907 unterzeichnete die Schweiz das Haager Abkommen uber Rechte und Pflichten von neutralen Staaten im Krieg Das Abkommen verbietet den neutralen Landern u a kriegsfuhrende Staaten mit Truppen Waffen oder Munition zu versorgen Darauf basiert auch das Schweizer Kriegsmaterialgesetz Das bedeutendstes Recht aus dem Abkommen ist das Recht auf Unverletzlichkeit des eigenen Territoriums Neutralitat der Schweiz Seit Grundung des Bundesstaats fanden zehn Bundesinterventionen mit und ohne Einsatz von Truppen in Kantonen statt darunter anlasslich des Tonhallekrawalls 1871 in Zurich anlasslich der Unruhen in Goschenen 1875 dem Tessiner Putsch von 1890 und zuletzt anlasslich der Unruhen von Genf 1932 53 Siehe auch Liste der Schweizer Bundesprasidenten und Liste der Mitglieder des Schweizerischen BundesratesErster Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Schweiz im Ersten Weltkrieg nbsp General Ulrich Wille Gemalde von Ferdinand Hodler 1916 nbsp Flugblatt des Oltener Aktionskomitees von 1918 mit dem Aufruf zum LandesstreikWahrend des Ersten Weltkriegs bewahrte die Schweiz die bewaffnete Neutralitat Unter General Ulrich Wille erfolgte die Grenzbesetzung Der Schlieffen Plan der Deutschen sah schon vor dem Krieg vor Frankreich uber Belgien und nicht etwa uber die Schweiz hinweg anzugreifen Obwohl franzosische und italienische Plane bestanden die Mittelmachte mittels Durchmarsch durch die Schweiz zu attackieren blieb sie von militarischen Ubergriffen auf ihr Territorium verschont Fast gefahrlicher fur das Fortbestehen der Schweiz war die politische und kulturelle Spaltung des Landes entlang der Konfliktlinien Deutsch Welsch Rostigraben bzw burgerlich sozialistisch Teile der Deutschschweizer Bevolkerung sympathisierten mit den Mittelmachten vorab Deutschland wahrend in der Westschweiz Frankreich unterstutzt wurde Besonders die deutschschweizerische Militarelite um General Wille und Generalstabschef Theophil Sprecher von Bernegg stand nach der Obersten Affare in der Westschweiz unter Verdacht mit Deutschland bzw Osterreich Ungarn zu paktieren Das Vertrauen der Bevolkerung in das Schweizer Militar und die Politik wurde wiederholt von Affaren und Skandalen erschuttert So unternahm etwa 1917 Bundesrat Arthur Hoffmann den Versuch einer Friedensvermittlung zwischen Russland und Deutschland Hoffmann musste schliesslich auf Druck der Entente zurucktreten weil ihm vorgeworfen wurde Deutschland zu einer Entlastung an der Ostfront verhelfen zu wollen Grimm Hoffmann Affare Wahrend des ganzen Krieges bot die Schweiz humanitare Dienste an so bei der Heimschaffung Zivilinternierter beider Seiten der Organisation des Verwundeten Austausches sowie dem Angebot von Erholungs Aufenthalten fur Verwundete in Kurorten Wirtschaftlich bedeutete der Weltkrieg fur die Schweiz und ihre Bevolkerung eine starke Belastung Die stark steigenden Ausgaben des Bundes liessen die Schulden anwachsen so dass 1915 eine einmalige Kriegssteuer und 1916 eine Kriegsgewinnsteuer eingefuhrt wurden 1918 wurde als zweite Bundessteuer die Stempelsteuer eingefuhrt Um die Versorgung des Landes mit Kohle Lebensmitteln und Stahl sicherzustellen willigte der Bundesrat in eine Uberwachung des Aussenhandels durch die Kriegsparteien ein und gewahrte ihnen grossere Kredite Erst sehr spat im Oktober 1917 wurde eine Rationierung vorerst fur Brot im Marz 1918 fur Fett eingefuhrt Wegen der erst spat eingefuhrten Rationierung und der fehlenden Lohnersatzordnung fur die Wehrmanner sowie der steigenden Arbeitslosigkeit als Folge des Mangels an Rohstoffen bzw auslandischer Nachfrage stieg die Armut in der Schweiz Die politischen Parteien willigten im August 1914 in einen Burgfrieden ein so dass zu Beginn des Krieges die Parteistreitigkeiten ruhten Nach den internationalen sozialistischen Konferenzen von Zimmerwald 1915 Zimmerwalder Manifest und Kiental 1916 im Kanton Bern wuchs jedoch innerhalb der SP der Einfluss der antimilitaristischen und revolutionar gesinnten Krafte stark an 1917 beschloss die SP ein neues antimilitaristisches und revolutionares Parteiprogramm das einen klaren Bruch mit der restlichen Parteienlandschaft signalisierte Die sich verscharfenden sozialen Probleme starkten die Sozialisten besonders in den Stadten Seit November 1917 entluden sich die Spannungen in Form von gewaltsamen Unruhen Streiks und Demonstrationen Der Landesstreik vom November 1918 gilt als Hohepunkt der politischen Konfrontation zwischen dem Burgerblock den traditionellen liberalen und konservativen Kraften und der Arbeiterbewegung Der Landesstreik wurde als nicht rechtmassiger Akt von der Armee niedergeschlagen Zwischen 1914 und 1917 lebte der nachmalige russische Revolutionsfuhrer Lenin als Fluchtling in der Schweiz 54 Der Schweizer Sozialist Fritz Platten war im April 1917 massgeblich an der Organisation von Lenins Reise im plombierten Wagen nach Sankt Petersburg beteiligt Nachdem die Februarrevolution 1917 die russische Zarenherrschaft beendet und die Bolschewisten die Macht gewaltsam an sich gerissen hatten fluchteten viele Russland Schweizer zuruck in die alte Heimat und mussten ihr ganzes Hab und Gut zurucklassen In Russland waren sie zu einem gewissen Wohlstand gekommen Viele von ihnen wurden in der Folge in der Schweiz von der Fursorge abhangig 55 1915 verlegte das Internationale Olympische Komitee IOC seinen Hauptsitz von Paris nach Lausanne Ihm folgten in den kommenden Jahrzehnten zahlreiche Welt und Europasportverbande Sportverbande mit Sitz in der Schweiz In den Jahren 1918 und 1919 grassierte in der Schweiz wie in Grossteilen der Welt auch die Spanische Grippe Zwischen Juli 1918 und Ende Juni 1919 starben in der Schweiz gemass offizieller Statistik 24 449 Menschen an der Grippe Das entspricht 0 62 Prozent der gesamten Bevolkerung im Jahre 1918 Mangels arztlicher Meldepflicht geht man von einer grossen Dunkelziffer aus 56 Zwischenkriegszeit Bearbeiten1919 setzte der burgerliche Bundesrat Reformen um die weitgehend die Forderungen der Arbeiterbewegung erfullten zum Beispiel die Einfuhrung der 48 Stunden Woche Im Oktober 1919 wurde der Nationalrat erstmals im Proporzwahlrecht bestimmt was ein Ende der Dominanz des Freisinns und einen starken Aufschwung fur die Sozialisten bedeutete Dessen ungeachtet beschloss die SP Ende des Jahres ein Parteiprogramm das die SP in eine klare Opposition zur burgerlich demokratischen Staatsordnung setzte Trotzdem kam es zur Abspaltung radikaler Sozialisten in der Kommunistischen Partei der Schweiz Die grossen burgerlichen Parteien bildeten als Reaktion den Burgerblock der wahrend der Zwischenkriegszeit die schweizerische Regierung stellte und die SP auf Bundesebene politisch isolierte Die schweizerische Innenpolitik der Zwischenkriegszeit wurde durch die wachsenden Gegensatze zwischen Bauern und Gewerbetreibenden einerseits und den Angestellten bzw den diese vertretenden Parteien und Organisationen andererseits gepragt Als neue burgerliche Kraft wurde 1918 im Kanton Bern von dem Bauernfuhrer Rudolf Minger die Bauern Gewerbe und Burgerpartei BGB gegrundet Sie stand ursprunglich als zentristische Bauernpartei in Opposition zu den bestehenden burgerlichen wie auch sozialistischen Parteien wurde aber dennoch relativ rasch in den Burgerblock integriert und erhielt mit der Wahl Mingers in den Bundesrat 1929 einen Regierungssitz 57 nbsp Karte der Schweiz nach einem angedachten Anschluss VorarlbergsNach dem Ende des Krieges versuchte das osterreichische Vorarlberg einen Anschluss an die Schweiz zu erreichen In den Pariser Vorortvertragen wurde die Neutralitat der Schweiz erneut bestatigt Vorarlberg jedoch definitiv Osterreich zugeteilt sowie die Neutralisierung Hochsavoyens aufgehoben 1920 trat die Schweiz nach einer Volksabstimmung dem Volkerbund bei der seinen Sitz in Genf hatte Damit begann eine Phase der differenzierten Neutralitat der Schweiz das heisst dass sie zwar an wirtschaftlichen nicht aber an militarischen Sanktionen des Volkerbundes teilnahm Nach dem Kriegsende kam es in der Schweiz zu einer ersten Wirtschaftskrise die besonders die Ostschweiz traf wo die Textilindustrie wegen der fehlenden auslandischen Nachfrage nach Luxusprodukten praktisch zusammenbrach Nach der Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland 1924 nach einer Hyperinflation 1923 und Wahrungsreform erholte sich die Wirtschaft zwar wieder geriet aber im Laufe der Jahre 1930 31 ebenfalls in den Sog der Weltwirtschaftskrise in und um Deutschland und Osterreich verscharfte die Deutsche Bankenkrise ab Juni 1931 die Wirtschaftslage Der Zusammenbruch des Exports auf fast ein Drittel fuhrte zu einem starken Preisverfall und Anstieg der Arbeitslosigkeit Die offentliche Hand versuchte auf Bundes Kantons und Gemeindeebene durch Notarbeiten Grossprojekte und verschiedene andere wirtschaftspolitische Eingriffe ein Ende der Krise herbeizufuhren Die staatliche Preis und Lohnsenkungspolitik verstarkte durch ihre deflationare Wirkung die Krise sogar In der Arbeiterschaft kam es angesichts der Krise zu einer starken Radikalisierung Ende 1932 kamen bei der gewaltsamen militarischen Niederschlagung von Arbeiterprotesten in Genf 13 Arbeiter ums Leben Unruhen von Genf 1932 Das Verhaltnis zwischen der Schweiz und dem Furstentum Liechtenstein wird seit 1923 durch einen Zollvertrag amtlich Vertrag zwischen der Schweiz und Liechtenstein uber den Anschluss des Furstentums Liechtenstein an das schweizerische Zollgebiet geregelt 58 59 60 Liechtensteinisch schweizerische Beziehungen Im Rahmen des Kampfes gegen das Landstreichertum wurde 1926 das Hilfswerk Kinder der Landstrasse der Pro Juventute gegrundet um jenische Kinder ihren Eltern zu entreissen Ziel war die erzwungene Integration der Jenischen Ab 1972 wurde die Praxis auf Druck der Medien vom Bund aufgearbeitet 61 Ein weiteres dusteres Kapitel in der Geschichte der Schweiz des fruhen 20 Jahrhunderts war der Umgang mit sogenannten Verdingkindern Kinder aus armen oder sozial schwierigen Verhaltnissen wurden durch die Vormundschaftsbehorden meist an Bauern vermittelt welche die Kinder haufig als gunstige Arbeitskrafte ausbeuteten und oder misshandelten Die zustandigen Behorden schauten weg Die Praxis wurde erst in den 1970er Jahren aufgegeben Anfang des 21 Jahrhunderts griffen die Medien dieses Thema intensiver auf nachdem es lange Zeit von der Gesellschaft verdrangt bzw tabuisiert worden war Dabei wurde auch das Thema der Administrativen Versorgung thematisiert und aufgearbeitet Leute die nicht ganz der gesellschaftlichen Norm entsprachen wurden ohne richterlichen Beschluss weggesperrt Auch diese Praxis wurde erst nach der Ratifizierung der Europaischen Menschenrechtskonvention im Jahre 1974 aufgegeben Heimerziehung in der Schweiz In der Zwischenkriegszeit entstanden Firmen und Institutionen die bis in die Gegenwart die Schweiz mitpragen Im August 1925 grundete Gottlieb Duttweiler die Migros Zuerst in Verkaufswagen spater auch in Ladengeschaften verkaufte er ein Grundangebot an gunstigen Lebensmittel und Produkten fur den Haushalt Angestammte Lebensmittelhandler fuhlten sich attackiert Sie versuchten zusammen mit Parteien Politikern und Gewerkschaften die Migros zu ruinieren so z B mit dem zwischen 1933 und 1945 bestehenden verfassungswidrigen Filialverbot Besonders die Konusumentinnen erkannten den Wert der Migros Diese wurde immer erfolgreicher und stieg zum grossten Detailhandler des Landes auf Seiner sozialen Einstellung entsprechend vermachten Gottlieb Duttweiler und seine Frau Adele 1941 die Migros ihrer Kundschaft indem das Unternehmen zur Genossenschaft wurde Im Februar 1931 wurde die als Verein organisierte Schweizerische Radio und Fernsehgesellschaft SRG gegrundet Die SRG betreibt ihre Radio und ab 1953 auch Fernsehprogramme unter einer Konzession des Bundes und zum Grossteil durch Rundfunkgebuhren finanziert Wahrend des Zweiten Weltkriegs unterstutzte die SRG mit ihren drei Landessendern Radio Beromunster Deutsch Radio Sottens franzosisch und Radio Monte Ceneri italienisch die Geistige Landesverteidigung und ubernahm damit eine wichtige politische Funktion Einen Monat spater wurde die privatrechtliche Swissair Schweizerische Luftverkehr AG gegrundet Bis zur Eroffnung des Flughafens Zurich Kloten 1948 war der Flugplatz Dubendorf die Heimbasis der Swissair Die anhaltende Krise fuhrte auch in der Schweiz zur Entstehung einer rechtsburgerlichen antimarxistischen nationalen Erneuerungsbewegung der Frontenbewegung Nach der Machtubernahme des NS Regimes in Deutschland und parallel zur Etablierung des austrofaschistischen Standestaats in Osterreich spurten die schweizerischen Erneuerungsbewegungen im Frontenfruhling Fruhjahr 1933 zwar Aufwind konnten aber keine nennenswerten politischen Erfolge verbuchen Trotz starker politischer Spannungen einer Vertrauenskrise der Landesregierung scheiterte am 8 September 1935 die von der Nationalen Front lancierte Volksinitiative zur Totalrevision der Bundesverfassung mit der eine faschistische Umgestaltung der Schweiz hatte herbeigefuhrt werden sollen Die faschistisch nationalsozialistische Bedrohung fuhrte die SP und die Gewerkschaftsbewegung mit den burgerlichen Parteien enger zusammen Die SP gab ihre Oppositionsrolle auf und anerkannte die Landesverteidigung und die Demokratie in einem neuen Parteiprogramm 62 Der Bundesrat wertete mit Beschluss vom 27 September 1936 den Schweizer Franken um 30 Prozent ab dies trug zu einer Erholung der Exportwirtschaft und einem Ende der Wirtschaftskrise bei Mit dem Friedensabkommen in der Metall und Uhrenindustrie im Juli 1937 63 zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmerorganisationen begann die Zeit der Sozialpartnerschaft und der Gesamtarbeitsvertrage In den 1930er Jahren losten weitere Bundesgesetze kantonale Losungen ab 1932 wurde der Strassenverkehr Bundessache und das Bundesgesetz uber den Motorfahrzeug und Fahrradverkehr eingefuhrt 1938 wurden in zwei Volksabstimmungen das Ratoromanische als vierte Landessprache anerkannt und das Schweizerische Strafgesetzbuch StGB befurwortet es trat am 1 Januar 1942 in Kraft Mit ihm wurde die Todesstrafe abgeschafft Als Letzter nach einem zivilen Strafprozess wurde am 18 Oktober 1940 der 32 jahrige dreifache Morder Hans Vollenweider hingerichtet Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden nach Militarstrafrecht 17 Landesverrater erschossen Seit 1999 ist die Todesstrafe auch auf Verfassungsebene verboten 64 Auch homosexuelle Handlungen wurden 1942 legalisiert Geschichte der Homosexualitat in der Schweiz Nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich Marz 1938 kehrte die Schweiz zuruck zur integralen Neutralitat 65 66 was vom Volkerbund anerkannt wurde Unter dem Eindruck der deutschen Expansion Aufrustung der Wehrmacht bekraftigten Schweizer Politiker Gelehrte und Militars den geistigen und militarischen Widerstands und Selbstbehauptungswillen der Schweiz Bundesrat Hermann Obrecht verkundete Wer unsere Unabhangigkeit angreifen sollte dem wartet der Krieg Wir Schweizer werden nicht zuerst ins Ausland wallfahrten gehen Die Geistige Landesverteidigung wurde zu einem pragenden Element fur das Schweizer Kultur und Geistesleben bis weit in die Nachkriegszeit In den spaten 1930er Jahren kampften 800 Schweizer in den Internationalen Brigaden im Spanischen Burgerkrieg 67 Nach der Einfuhrung der Nurnberger Rassengesetze in Deutschland verstarkte sich die Auswanderung und Flucht deutscher Juden in die Schweiz Judentum in der Schweiz Deutschland begann 1938 Passe von Juden mit einem J Stempel zu kennzeichnen Verordnung uber Reisepasse von Juden Die Schweiz gewahrte nur politischen Fluchtlingen Asyl und nicht Verfolgten aus Rassengrunden Auch an der Konferenz von Evian im Juli 1938 verweigerte die Schweiz die dauerhafte Aufnahme eines bestimmten Kontingents von Fluchtlingen und bestand darauf einzig ein Transitland zu bleiben weshalb nur Emigranten in die Schweiz einreisen durften die glaubhaft machen konnten baldmoglichst weiterreisen zu konnen Als Reaktion trat 1938 der judische Nationalrat David Farbstein zuruck 68 Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs fand im Sommerhalbjahr 1939 die Schweizerische Landesausstellung Landi in Zurich im Sinne der geistigen Landesverteidigung statt Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Lebensmittelrationierung in der Schweiz vom 9 Oktober 1940 bis 24 Juni 1948 nbsp Buste von General Henri Guisan Hauptartikel Schweiz im Zweiten Weltkrieg Siehe auch Zeittafel Schweiz im Zweiten Weltkrieg Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs berief sich die Schweiz erneut auf die bewaffnete Neutralitat und ordnete die allgemeine Mobilmachung der Armee unter dem Oberbefehlshaber General Henri Guisan 69 an Das Parlament gewahrte dem Bundesrat unter Berufung auf einen Staatsnotstand und in Anwendung von extrakonstitutionellem Notrecht eigentlich verfassungswidrige vgl Ausnahmezustand umfassende Vollmachten direkt Massnahmen zur Verteidigung der Schweiz und ihrer wirtschaftlichen Interessen zu ergreifen die erst nachtraglich von der Legislative bewilligt werden mussten Vollmachtenregime Wahrend des deutschen Einmarsches in Frankreich fielen der deutschen Wehrmacht in La Charite sur Loire geheime Plane in die Hande die schweizerische und franzosische Absprachen im Falle eines Deutschen Angriffes auf die Schweiz enthullten Am 10 Mai 1940 loste die Armee die Zweite Generalmobilmachung aus Wahrend des Frankreichfeldzuges flohen Anfang Juni 1940 ca 42 000 franzosische und polnische Soldaten in die Schweiz und wurden bis 1941 interniert und dann zum Teil nach Frankreich zuruckgefuhrt Nach der franzosischen Niederlage setzte General Guisan den Reduitplan zur weiteren Verteidigung der nun vollig von den Achsenmachten eingeschlossenen Schweiz um Im Fall eines deutschen Einmarsches ware danach das Mittelland mit seiner Zivilbevolkerung preisgegeben und der Widerstand auf das Alpenmassiv konzentriert worden Zeitweise planten die Achsenmachte in Generalstabs Planspielen mit dem Operationsentwurf gegen die Schweiz die Invasion der Schweiz In diesem Zusammenhang wurde auch von Rorschach aus mit dem spater ermordeten Wilhelm Gustloff die Grundlage fur eine nationalsozialistische Politik in der Schweiz gelegt Von kriegerischen Aktivitaten blieb die Schweiz wahrend des Zweiten Weltkriegs zwar weitgehend verschont aber nicht ganzlich unberuhrt Neben deutschen Luftraumverletzungen in der ersten Kriegsphase fuhrte der Bombenkrieg der Alliierten bis Kriegsende zu standigen Uberflugen und versehentlichen Bombardierungen von Schweizer Stadten und Dorfern auch weil die Schweiz auf Druck der Achsenmachte die Verdunkelung einfuhrte Schweizer Territorium wurde insgesamt 77 mal bombardiert 84 Menschen kamen dabei ums Leben Der schwerwiegendste Zwischenfall mit 40 Toten uber 100 Verletzten sowie Verlust von Kulturgutern war die Bombardierung von Schaffhausen am 1 April 1944 70 Wahrend des Zweiten Weltkrieges beherbergte die Schweiz bei einer Gesamtbevolkerung von unter vier Millionen wahrend kurzerer oder langerer Zeit insgesamt knapp 300 000 Schutzsuchende Darunter fielen so unterschiedliche Kategorien wie internierte Militarpersonen 103 000 temporar aufgenommene Grenzfluchtlinge 67 000 Kinder auf Erholungsurlaub 60 000 Zivilfluchtlinge ca 51 000 von denen ca 21 000 judischer Abstammung waren Emigranten 10 000 und politische Fluchtlinge 250 Angesichts der prekaren Versorgungslage war die Aufnahme von Fluchtlingen in Politik und Bevolkerung umstritten Bundesrat Eduard von Steiger pragte in diesem Zusammenhang das politische Schlagwort das Boot ist voll Ab 1942 ordnete der Bundesrat verscharfte Massnahmen gegen den illegalen Grenzubertritt an 71 72 Da das schweizerische Asylrecht nur Fluchtlinge aus politischen Grunden anerkannte wurde judischen Fluchtlingen die aus Rassengrunden Deutschland oder seinen Machtbereich zu verlassen versuchten die Einreise in die Schweiz verweigert Erst im Juli 1944 wurden Juden als politische Fluchtlinge anerkannt Nach neueren Untersuchungen wurden ca 24 398 Fluchtlinge an der Grenze zuruckgewiesen Eine Untersuchung in Genf hat jedoch gezeigt dass trotz der theoretisch geschlossenen Grenze 86 Prozent der illegalen Fluchtlinge aufgenommen wurden 68 Im Unterschied zum Ersten Weltkrieg wurde ab 1939 die soziale Belastung durch den aktiven Dienst der Wehrmanner durch die Einfuhrung der Lohn und Verdienstersatzordnung gedampft so dass soziale Unruhen ausblieben Trotzdem wurde die SP in den Parlamentswahlen 1943 mit 56 Sitzen zur starksten Fraktion im Nationalrat Die Wahl des Sozialdemokraten Ernst Nobs in den Bundesrat besiegelt die Integration der SP in das schweizerische Parteiensystem und das Ende der Parteienkampfe zwischen Burgerblock und Sozialisten 73 Die offentliche Meinung wurde durch die Zensur Abteilung Presse und Funkspruch kontrolliert extremistische und staatsgefahrdende Propaganda wurde verboten 1940 wurden die Kommunistische Partei der Schweiz und die Nationale Bewegung der Schweiz verboten Zahlreiche Schweizer und Auslander wurden wahrend des Krieges wegen Spionage fur Deutschland verhaftet Gesamthaft wurden 33 Manner wahrend des Aktivdienstes wegen Landesverrat zum Tode verurteilt wobei nur 17 Urteile vollstreckt wurden Zahlreiche weitere Personen wurden zu Haftstrafen verurteilt oder ausgeburgert bzw ausgewiesen Der Truppeneinsatz gegen den Steiner Aufstand von 1942 gilt als der grosste militarische Ordnungsdienst im Zweiten Weltkrieg 74 75 In den Konzentrationslagern der Nazis litten zwischen 1933 und 1945 auch rund 1000 Schweizer Burger mindestens 200 davon starben Keine gewalttatige Auseinandersetzung hat in den letzten 200 Jahren mehr Schweizer Todesopfer gefordert Liste der Stolpersteine in der Schweiz Vielen Opfern hatte geholfen werden konnen wenn sich die offizielle Schweiz mehr fur sie eingesetzt hatte In den letzten Kriegsjahren zeigte Deutschland starkes Interesse eine grosse Zahl Schweizer Gefangener gegen in der Schweiz inhaftierte Deutsche auszutauschen Doch die offizielle Schweiz ergriff die Chance nicht Die Schweizer Behorden wollten sich nicht bei Kriminellen und solchen die eine Tatigkeit ausgeubt hatten die auch in der Schweiz unter Strafe gestellt ist oder aber im mindesten den schweizerischen Interessen abtraglich scheint wie beispielsweise Spionage gegen Deutschland zugunsten dritter Staaten Beteiligung an der Widerstandsbewegung in Frankreich kommunistische Umtriebe fur einen Austausch einsetzen Schweizer welche sich aktiv gegen die NS Diktatur engagiert hatten konnten keine Hilfe erwarten Schweizer in Nazi Konzentrationslagern 76 77 78 79 Durch die fruhzeitige wirtschaftliche Vorbereitung und die schnelle Einfuhrung der Rationierung wie auch die Anbauschlacht konnte der Bundesrat die Versorgung der Schweiz mit Lebensmitteln sicherstellen Plan Wahlen Die hohen finanziellen Belastungen fur den Bundeshaushalt machten wie schon 1915 die Kriegssteuer die Erhebung von einmaligen Zusatzsteuern und schliesslich 1941 die Einfuhrung einer Wehrsteuer auf Einkommen und Vermogen notig die bis heute als direkte Bundessteuer uberdauert hat Um weitere Steuereinnahmen zu erschliessen wurde Mitte 1941 auch die Warenumsatzsteuer WUSt eingefuhrt Diese wurde 1995 durch die Mehrwertsteuer ersetzt Um die Steuerhinterziehung zu bekampfen wurde 1944 schliesslich die vierte Steuer auf Bundesebene die noch heute gultige Verrechnungssteuer eingefuhrt Nach der volligen Einkreisung der Schweiz durch die Achsenmachte schloss der Bundesrat notgedrungen mit Deutschland ein Wirtschaftsabkommen um den Austausch von Kohle Stahl und anderen kriegswichtigen Gutern zu regeln Die Schweiz musste Deutschland Kredite im Umfang von uber einer Milliarde Franken gewahren Trotz der Blockade konnte die Schweiz aber weiter kriegswichtige Prazisionsinstrumente an die Alliierten liefern Die Alliierten fuhrten seit 1939 Schwarze Listen um die schweizerische Maschinenindustrie zur Einstellung der Exporte nach Deutschland zu zwingen Im Marz 1945 einigten sich die Schweiz und die Alliierten im Currie Abkommen 80 auf ein Ende der schweizerischen Ausfuhren nach Deutschland und eine teilweise Auslieferung deutscher Vermogenswerte Im Washingtoner Abkommen von 1946 gestand die Schweiz den Alliierten schliesslich die Konfiskation des gesamten deutschen Besitzes in der Schweiz zu 81 Der Streit um das sogenannte Raubgold das uber die deutsche Reichsbank in die Schweiz gekommen war wurde mit der Zahlung von 250 Millionen Franken beendet Danach hoben die Alliierten alle wirtschaftlichen und finanziellen Massnahmen gegen die Schweiz auf Im gleichen Jahr nahmen die Schweiz und die Sowjetunion diplomatische Beziehungen auf nachdem das Verhaltnis wegen der Conradi Affare wahrend 23 Jahren stark belastet war Zwischen 1952 und 1971 zahlte die Bundesrepublik Deutschland 650 Millionen Franken der Kriegsschulden an die Schweiz zuruck 82 Die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg wurde letztmals in den 1990er Jahren durch den Bergier Bericht revidiert Uber 2000 83 Schweizer Nationalsozialisten kampften im Verlauf des Krieges in der deutschen Waffen SS Zwischen Oktober 1944 und Februar 1945 war der Schweizer Johannes Pauli 1900 1969 stellvertretender Lagerfuhrer im KZ Bisingen Bei Kriegsende fluchtete Pauli in die Schweiz wo er in Basel verhaftet und zu 12 Jahren Gefangnis verurteilt wurde 84 85 Die Tatsache dass Schweizer Burger Kriegsverbrechen im Dienste der Nazis verubten wurde von der deutschen Historiografie bislang nahezu ganzlich und von der schweizerischen Historiografie nur unzureichend aufgearbeitet Johannes Pauli wurde als nur einer von vier Kriegsverbrechern in der Schweizer Geschichte fur schuldig erklart und verurteilt 86 Die Schweiz in der Nachkriegszeit und im Kalten Krieg Bearbeiten nbsp Aktuelle Mitglieder der EFTAEhemalige Mitglieder der EFTADie Schweiz sah sich im Kalten Krieg in ihrer langen Tradition als politisch und militarisch neutral gehorte aber ideologisch klar zum liberal westlichen Lager Die Schweiz trat aus Neutralitatsgrunden Neutralitat der Schweiz weder den Vereinten Nationen UNO noch der NATO bei Der europaische Sitz der UNO blieb nach der Auflosung des Volkerbunds trotzdem in Genf auch eroffneten zahlreiche UNO Unterorganisationen ihren Hauptsitz in Genf Internationale Organisationen Die Supermachte USA und Sowjetunion bewerteten 1945 die Haltung der Schweiz negativ trotzdem war die Sowjetunion bestrebt formell die diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen Mit den USA Frankreich und dem Vereinigten Konigreich andererseits schloss die Schweiz 1946 zur Regelung der deutsche Vermogenswerte in der Schweiz das Washingtoner Abkommen ab 87 Mit der Resolution 11 legte der Sicherheitsrat am 15 November 1946 die Bedingungen fur den Betritt der Schweiz zum Internationalen Gerichtshof fest dem sie schliesslich am 28 Juli 1948 beitrat 88 Im Rahmen des Marshallplans grundeten 1948 16 europaische Staaten in Paris die Organisation fur europaische wirtschaftliche Zusammenarbeit OEEC die Vorgangerorganisation der Organisation fur wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD Die Schweiz beteiligte sich daran 89 Vor allem in der unmittelbaren Nachkriegszeit war die unzerstorte Schweiz sowohl wirtschaftlich als auch militarisch ein wichtiger Faktor in Mitteleuropa Der beginnende Kalte Krieg fuhrte besonders seit 1951 zu einer unter grossen Kosten vorangetriebenen Aufrustung und Modernisierung der Schweizer Armee Die Wehrpflicht in der Milizarmee dauerte fur alle diensttauglichen Schweizer vom 20 bis zum 50 Altersjahr Armeereform 60 Bis 1967 wurden auch erste Schritte zu einer atomaren Aufrustung unternommen die Schweiz galt als atomares Schwellenland Mit der Unterzeichnung des Atomsperrvertrags 1969 gab die Schweiz die atomare Option freiwillig auf 90 Die Geistige Landesverteidigung richtete sich in der Nachkriegszeit gegen die Gefahr einer Besetzung des Landes durch die Truppen des Warschauer Pakts bzw gegen die kommunistische Unterwanderung der Schweiz Aus diesem Grund wurden 1956 beim Ungarnaufstand 91 rund 13 000 Ungarn und 1968 beim Prager Fruhling rund 12 000 Tschechoslowaken aufgenommen 92 die vor der sowjetischen Intervention in ihren Landern flohen Die Neutralitat der Schweiz begunstigte die sogenannten Guten Dienste der Schweiz so dass wiederholt internationale Friedenskonferenzen in der Schweiz meistens in Genf abgehalten wurden zum Beispiel 1954 die Indochinakonferenz oder die regelmassigen Gipfeltreffen der Supermachte Liste der in der Schweiz ausgehandelten oder unterzeichneten internationalen Vertrage und Vereinbarungen Die Eidgenossische Volksinitiative Ruckkehr zur direkten Demokratie wurde 1946 lanciert nachdem sich abgezeichnet hatte dass der Bundesrat vom Vollmachtenregime zu weiten Teilen nicht mehr abrucken wollte Sie wurde in der Volksabstimmung am 11 September 1949 knapp gutgeheissen Diese Volksinitiative sorgte indirekt dafur dass die Bundesversammlung bis Ende 1952 die letzten Vollmachtenerlasse aufhob 93 1952 wurde das Burgerrechtsgesetz BuG so angepasst dass Schweizerinnen welche einen Auslander heirateten nicht automatisch das Schweizer Burgerrecht verloren Es gab immer wieder Falle in denen ausgeburgerte Schweizerinnen wegen Armut oder Krankheit in das haufig fremde Land ihrer Ehemanner ausgeschafft wurden In einigen dokumentierten Fallen wurden die Frauen sogar in Nazi Konzentrationslagern ermordet 94 95 Weil die Schweiz der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG aus politischen Grunden nicht beitreten wollte grundete sie 1960 zusammen mit Danemark Norwegen Osterreich Portugal Schweden und dem Vereinigten Konigreich die Europaische Freihandelsassoziation EFTA Die Schweiz gehorte 1961 zu den Grundungsmitgliedern der Organisation fur wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD Am 6 Mai 1963 trat die Schweiz auch dem Europarat bei 1970 unternahm der Bundesrat erste Schritte in Hinblick auf eine europaische Integration der Schweiz die 1972 in einem Freihandelsabkommen mit der EWG mundeten Im gleichen Jahr unterzeichnete die Schweiz auch die Europaische Menschenrechtskonvention 1973 folgte der Beitritt zur Organisation fur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE Die Schweiz war 1975 Grundungsmitglied der Europaischen Weltraumorganisation ESA 1992 flog Claude Nicollier an Bord des Space Shuttles Atlantis als erster Schweizer Astronaut ins Weltall nbsp Das Schnellstrassennetz der SchweizWirtschaftlich erlebte die Schweiz nach 1945 eine noch nie gesehene Hochkonjunktur die bis in die 1970er Jahre anhielt In dieser Zeit wurden die Exporte nahezu verzehnfacht Bei stetig steigender Bevolkerung veranderte sich das Gesicht der Schweiz durch starke Bautatigkeit und Mobilitatssteigerung der Bevolkerung Demografie der Schweiz Besonders das Mittelland zwischen Genf und Lausanne und zwischen Bern und Zurich sowie St Gallen verlor durch die Zersiedelung der Landschaft ihren landlichen Charakter Das bestehende Strassennetz genugte dem gestiegenen Verkehrsaufkommen nicht mehr Das 1960 vom Parlament verabschiedete Gesetz uber ein Nationalstrassennetz ubertrug dem Bund die Kompetenzen im Nationalstrassenbau Der wachsende Energiebedarf wurde durch den Bau von funf Atomkraftwerken Kernenergie nach Landern Abschnitt Schweiz und den Ausbau der Wasserkraftgewinnung u a durch den Bau zahlreicher Speicherseen Liste der Speicherseen in der Schweiz befriedigt Das Grossprojekt Urserenkraftwerk scheiterte am Widerstand der Bevolkerung Die wirtschaftliche Entwicklung besonders im Dienstleistungssektor fuhrte zu einer starken Steigerung der privaten Einkommen und des allgemeinen Wohlstands Der Ausbau des Wohlfahrtsstaates 1947 Einfuhrung der Alters und Hinterlassenenversicherung AHV 1959 Invalidenversicherung IV und die Reduktion der Arbeitszeiten bei gleichzeitigem starken wirtschaftlichen Wachstum beschied der Schweiz bis in die 1990er Jahre sozialen Frieden Die 1964 in Lausanne durchgefuhrte Landesausstellung Expo 64 fand im Geiste der Hochkonjunktur und des Aufschwungs statt Das Wirtschaftswachstum machte seit den 1960er Jahren den Import von billigen Arbeitskraften aus dem Ausland fur die Bau und Tourismusindustrie notig Der Anteil der auslandischen Wohnbevolkerung stieg zwischen 1960 und 1970 von 10 Prozent auf 17 5 Prozent an wobei die Italiener die grosste Einwanderergruppe stellten da Italien 1948 mit der Schweiz einen Vertrag zur Vermittlung von italienischen Arbeitskraften geschlossen hatte Seit dem Ende der Hochkonjunktur in den 1970er Jahren machten sich Uberfremdungsangste bei Teilen der Bevolkerung bemerkbar Mehrere Versuche die Zahl der Auslander in der Schweiz durch sogenannte Uberfremdungsinitiativen James Schwarzenbach zu beschranken scheiterten in der Volksabstimmung Der Bundesrat versuchte zwar mit der Durchsetzung des 1934 errichteten Saisonnierstatuts die dauerhafte Niederlassung der sogenannten Gastarbeiter zu verhindern schuf damit jedoch nur soziale Hartefalle und behinderte die rasche Integration der Migranten 96 97 1969 besuchte Papst Paul VI die Schweiz Es war der erste Papstbesuch seit 1418 Damals reiste der am Konzil von Konstanz frisch gewahlte Papst Martin V durch die Eidgenossenschaft nach Rom 98 1969 und 1970 gelangte die Schweiz unvermittelt ins Visier von palastinensischen Terroristen 99 Am 18 Februar 1969 eroffneten vier Fatah Attentatern auf dem 1948 eroffneten Flughafen Zurich das Feuer auf ein Flugzeug der israelischen Fluggesellschaft El Al Der Copilot und ein Attentater starben beim Anschlag Attentat in Kloten Am 21 Februar 1970 sturzte der Swissair Flug 330 nach der Explosion einer Paketbombe bei Wurenlingen ab Alle 47 Menschen an Bord starben Das Attentat der Volksfront zur Befreiung Palastinas PFLP galt eigentlich der israelischen Fluggesellschaft El Al Die Anschlagserie gipfelte im September 1970 in der Entfuhrung von drei Passagierflugzeugen aus der Schweiz den USA und Grossbritannien mit mehr als 300 Geiseln nach Jordanien Die 143 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder von Swissair Flugs SR100 wurden wie alle anderen Geiseln auch freigelassen Danach sprengten die Terroristen die Flugzeuge 2016 veroffentlichte ein Journalist der Neuen Zurcher Zeitung die These dass der damalige Aussenminister Bundesrat Pierre Graber unter Vermittlung von Jean Ziegler mit der damals offen terroristisch agierenden Palastinensischen Befreiungsorganisation PLO ein geheimes Stillhalteabkommen abgeschlossen haben soll Die Schweiz sollte fortan von weiteren terroristischen Anschlagen verschont bleiben Im Gegenzug setzte sich die Schweiz fur die diplomatische Anerkennung der PLO am Uno Sitz in Genf ein Die Anklageerhebung gegen einen palastinensischen Verdachtigen des Anschlages auf den Swissair Flug 330 mit 47 Toten wurde von der Justiz aus noch unbekannten Grunden eingestellt 100 101 1995 rollte die damalige Bundesanwaltin Carla Del Ponte den Fall trotz Verjahrung nochmals auf stellte jedoch 2000 das Verfahren wieder ein Palastinensische Terroranschlage von 1969 und 1970 gegen die Schweiz 102 In der Nachkriegszeit und insbesondere wahrend des Kalten Kriegs rustete die Schweizer Armee massiv auf Zum Schutz der Bevolkerung bei einem atomaren Krieg wurde ausserdem ab den 1970er Jahren ein weltweit einzigartiges Netz von Schutzraumen gebaut Im Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung uber die Konzeption 1971 des Zivilschutze vom 11 August 1971 steht u a Wegen der allgemeinen ortlich nicht begrenzbaren Bedrohung muss jedem Einwohner der Schweiz ein Schutzplatz zur Verfugung stehen 103 104 105 1973 wurde im Tagungshaus Leuenberg in Holstein bei Liestal die Konkordie reformatorischer Kirchen in Europa kurz Leuenberger Konkordie verabschiedet Ihr Ziel war die Kirchenspaltung zwischen den reformierten und den lutherischen Kirchen zu beenden und Kirchengemeinschaft unter den lutherischen reformierten und unierten Kirchen in Europa herzustellen nbsp Vereidigung von Elisabeth Kopp der ersten Frau im Bundesrat 1984Die Einfuhrung des Frauenstimm und Wahlrechts Frauenstimmrecht in der Schweiz auf Bundesebene scheiterte 1959 erstmals in einer Volksabstimmung Waadt und Neuenburg fuhrten es jedoch im gleichen Jahr auf kantonaler Ebene ein wahrend es in der Deutschschweiz Basel Stadt als erster Kanton einfuhrte Mit Trudy Spath wurde 1958 die erste Frau in eine politische Behorde gewahlt 1971 wurde in einer Volksabstimmung der Schweizer Manner das Frauenstimmrecht nach jahrzehntelangem Kampf angenommen 106 Auf kantonaler Ebene liess zuletzt der Kanton Appenzell Innerrhoden 1991 auf Druck des Bundesgerichts Frauen an die Landsgemeinde zu Die Frauen erhielten nach der politischen Gleichberechtigung mit Anpassung der Bundesverfassung von 1981 auch auf Verfassungsstufe die gleichen Rechte wie die Manner Art 8 BV 1988 trat das neue Eherecht und 1996 das Gleichstellungsgesetz in Kraft Mit Elisabeth Kopp FDP wurde 1984 die erste Frau in den Bundesrat gewahlt Am 6 Marz 1971 starben bei einer Brandkatastrophe in der Psychiatrischen Klinik Burgholzli Zurich 28 Menschen Die Feuerwehr konnte wegen verschlossener Turen und vergitterten Fenstern die eingesperrten Menschen nicht rechtzeitig erreichen Der Brand gehort zu den opferreichsten Brandkatastrophen der jungeren Schweizer Geschichte 107 1971 grundete Klaus Schwab die Stiftung Weltwirtschaftsforum WEF die in erster Linie fur das von ihr veranstaltete Jahrestreffen gleichen Namens bekannt ist In Davos kommen international fuhrende Wirtschaftsexperten Politiker Wissenschaftler gesellschaftliche Akteure und Journalisten zusammen um uber aktuelle globale Fragen zu diskutieren Im Herbst 1973 ging das seit 1950 fast ununterbrochene Wirtschaftswachstum durch die Olpreiskrise abrupt zu Ende und wich wie in den meisten Industrielander uberraschend einer Wirtschaftskrise Grosse Teile der Weltwirtschaft wurden von ihr erfasst Die Krise fiel in der Schweiz aber deutlicher aus als in den anderen OECD Staaten Das Bruttoinlandprodukt ging 1975 real um fast 7 Prozent zuruck Besonders stark betroffen war die uberdimensionierte Bauwirtschaft und die Textilbranche aber auch der Maschinen und Apparatebau Die fur den Export so wichtige Uhrenindustrie die lange die Bedeutung der Quarzuhr verkannte geriet in existenzielle Note Quarzkrise Die Exportwirtschaft litt neben der sinkenden Nachfrage zudem unter dem starken Franken Der Olpreisschock trieb die bereits hohe Jahresteuerung in der Schweiz im Dezember 1973 auf fast 12 Prozent 108 Erst 1975 fuhrten die Stimmburger mit grossem Mehr die uneingeschrankte Niederlassungsfreiheit fur Schweizer Burger im ganzen Land ein Bis dahin konnten Kantone Sozialhilfebezuger in deren Heimatort zuruckschaffen 109 Innenpolitisch wurde die Schweiz durch die seit 1959 erreichten Konkordanz unter den fuhrenden Parteien gepragt die sich in der sogenannten Zauberformel bei der Verteilung der Bundesratssitze manifestierte Die Konkordanz geriet erst nach dem Ende des Kalten Krieges 1989 und dem Aufstieg der rechtskonservativen Schweizerischen Volkspartei SVP in eine Krise die 2003 zur Sprengung der Zauberformel fuhrte In der Nachkriegszeit wurde das Vertrauen der Bevolkerung in die Behorden wiederholt durch politische Affaren und Skandale auf die Probe gestellt so 1964 durch die Mirage Affare und 1989 durch den Fichenskandal oder 1990 durch die Aufdeckung der Geheimorganisation P 26 Die Krise um die separatistische Bewegung im Berner Jura wurde 1979 auf demokratischem Weg gelost Durch die Abspaltung der franzosischsprachigen Amtsbezirke Delsberg Ajoie und Freiberge vom Kanton Bern wurde der neue Kanton Jura gegrundet Jurafrage Durch die Kantonsgrundung wurde das Laufental zu einer bernischen Exclave Nach einer Abstimmungskaskade erfolgte der Kantonswechsel des Laufentals zum Kanton Basel Land am 1 Januar 1994 Die internationale Jugendbewegung fuhrte 1968 68er Bewegung und 1980 Jugendunruhen in der Schweiz vor allem in Zurich zu Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und den Behorden und teils blutigen Krawallen Politisch und gesellschaftlich kam es zu einer Ablosung der alten Eliten und zum Aufbrechen der Geistigen Landesverteidigung gleichzeitig entstand aber auch eine konservative Gegenbewegung in den burgerlichen Parteien Eine markante gesellschaftspolitische Auseinandersetzung ergab sich in diesem Zusammenhang 1989 anlasslich der von der Gruppe fur eine Schweiz ohne Armee GSoA herbeigefuhrten Abstimmung uber eine Abschaffung der Schweizer Armee Armeeabschaffungsinitiative Trotz starkem Engagement von Politik Behorden und Armee fur die Beibehaltung der Armee stimmten 35 6 Prozent der Stimmberechtigten der Initiative zu Zusammen mit den Erschutterungen der Fichenaffare bewirkte die Kontroverse um die Armee das endgultige Ende der Geistigen Landesverteidigung Bei der Genfer Gipfelkonferenz 1985 trafen sich der Prasident der Vereinigten Staaten Ronald Reagan und der Generalsekretar des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion Michail Gorbatschow in der Schweiz 110 Ab den 1980er Jahren wurde der Sozialstaat weiter ausgebaut Sozialpolitik Schweiz BG uber die Unfallversicherung UVG 1981 BG uber die berufliche Alters Hinterlassenen und Invalidenvorsorge BVG 1982 BG uber die obligatorische Arbeitslosenversicherung und die Insolvenzentschadigung AVIG 1982 BG uber die Krankenversicherung KVG 1994 Seit den 1970er Jahren hat die Anzahl eingereichter Volksinitiativen stark zugenommen Die Parteien haben die Volksinitiative als Instrument des Polit Marketings im Hinblick auf die nachsten Parlamentswahlen entdeckt 111 Dadurch stieg auch die Anzahl der angenommenen Initiativen 1987 wurde das Doppelte Ja mit Stichfrage bei Volksinitiativen mit Gegenentwurf auf Bundesebene eingefuhrt Zwischen 1980 und 1989 verschwanden in der Schweiz 21 Kinder 14 davon wurden missbraucht und ermordet aufgefunden Von 7 Kindern darunter auch Sarah Oberson fehlt trotz intensiver Suchaktionen bis heute Stand 2020 jede Spur Im August 1989 wurde Werner Ferrari verhaftet und 1995 vom Bezirksgericht Baden AG wegen funffachen Mordes zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe verurteilt 2007 wurde er in einem der Falle wieder freigesprochen Mit der Verhaftung horte die Serie von verschwundenen Kindern auf Die Gesichter der verschwundenen Kinder auf den Polizeifotos brannten sich in das kollektive Gedachtnis zweier Generationen ein jener der Eltern und jener der Kinder dieser Zeit Serie von Kindsentfuhrungen und totungen in der Schweiz 112 Ab 1986 wurde die Parkanlage Platzspitz in Zurich zum behordlich tolerierten Treffpunkt von Drogensuchtigen aus ganz Mitteleuropa Die Anlage erregte bis zur Schliessung 1992 als Needle Park internationales Aufsehen Die Vertreibung der Drogensuchtigen vom Platzspitz verlagerte die offene Szene in angrenzende Quartiere ehe sie sich auf dem stillgelegten Bahnhof Letten wieder ansiedelte 1995 wurde die offene Drogenszene in Zurich endgultig geschlossen Es zeigte sich dass polizeiliche Repression allein das Drogenproblem nicht aus der Welt schaffen konnte Die Einrichtung von Fixerraumen sowie die flachendeckende Versorgung mit Methadon ermoglichte fast allen Suchtigen die Wiedereingliederung in die Gesellschaft und den Weg aus der Drogenkriminalitat Im Sommer 1987 wurde die Schweiz von mehreren Naturkatastrophen heimgesucht Es waren die folgenschwersten Uberschwemmungen des Jahrhunderts In der Nacht vom 24 auf den 25 August gingen sintflutartige Regenfalle uber die Kantone Wallis Tessin und Uri nieder Im Urner Talgrund brachen die Damme und die Reuss trat uber die Ufer Hauser Strassen und die Bahn Trassee der Gotthardbahn wurden weggerissen eine Autobahnbrucke der A2 bei Wassen sank ein weil die Reuss einen Pfeiler unterspult hatte Die Unwetter im Sommer 1987 kosteten insgesamt acht Personen das Leben Der Bund bezifferte die finanziellen Schaden insgesamt auf 1 2 bis 1 3 Milliarden Franken alleine im Kanton Uri eine halbe Milliarde Franken 113 114 115 Die Schweiz in den 1990er Jahren BearbeitenDer Bundesrat scheiterte wiederholt als er versuchte die politische Selbstisolation der Schweiz zu beenden 1986 lehnte das Stimmvolk den Beitritt der Schweiz zur UNO und 1992 auch denjenigen zum Europaischen Wirtschaftsraum EWR ab Abstimmung uber den EWR Der Bundesrat hielt trotz wachsender Opposition rechts burgerlicher Kreise an seinem europaischen Integrationskurs fest und reichte im gleichen Jahr in Brussel ein Gesuch zu einem Beitritt der Schweiz zur EU ein Der Aufstieg der Schweizerischen Volkspartei SVP die sich als einzige Bundesratspartei klar gegen die europaische Integration stellte und die negative Stimmung im Volk drangte den Bundesrat auf den bilateralen Weg Ohne formellen Beitritt vollzog die Schweiz autonom EU Recht nach und einigte sich zweimal mit der EU in Bilateralen Vertragen auf eine Teilintegration der Schweiz in den EU Binnenmarkt sowie die Liberalisierung des Personen und Guterverkehrs Die Schweiz trat 1992 der Weltbank und dem Internationalem Wahrungsfonds bei Zusammen mit zentralasiatischen Staaten und Polen grundete sie eine Stimmrechtsgruppe die spottisch als Helvetistan bezeichnet wurde Die Schweiz kooperiert seit 1994 im Rahmen der Partnerschaft fur den Frieden der NATO und seit 1997 des Euro Atlantischen Partnerschaftsrats Sie kann so ihre aussen und sicherheitspolitischen Anliegen einbringen 116 Die 1990er Jahre waren daneben durch eine langjahrige Wirtschaftskrise bzw geringes Wirtschaftswachstum gepragt die einen starken Anstieg der offentlichen Verschuldung zur Folge hatte Gleichzeitig fanden sich die Kantone und Gemeinden einem intensiven Steuerwettbewerb ausgesetzt der Steuererhohungen weitgehend ausschloss Der Niedergang der schweizerischen Maschinen und Textilindustrie fuhrte besonders in der Ostschweiz zu einer teilweise bis in die Gegenwart anhaltenden Deindustrialisierung zum Beispiel im Kanton Glarus und im Kanton St Gallen Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg stieg auch die Arbeitslosigkeit wieder fur langere Zeit auf uber vier Prozent Hart getroffen wurde besonders die Industriearbeiterschaft Ein Ende der Krise brachte erst der internationale Wirtschaftsaufschwung um die Jahrtausendwende Ob der Nichtbeitritt der Schweiz zum EWR bzw zur EU die verfehlte Konjunkturpolitik des Bundes oder die Geldpolitik der Nationalbank ausschlaggebend fur die lange Krise waren ist bis heute politisch umstritten Wahrend der 1990er Jahre nahm die Schweiz zahlreiche Fluchtlinge aus verschiedenen internationalen Konfliktregionen auf insbesondere aus Sri Lanka der Turkei und dem ehemaligen Jugoslawien Wahrend des Krieges in Bosnien und Herzegowina 1992 1995 nahm die Schweiz fast 30 000 Schutzsuchende auf wahrend des Kosovo Konfliktes 1998 99 waren es ca 53 000 117 Der markante Zustrom von Menschen aus landlichen Gebieten Sudosteuropas fuhrte zu gesellschaftspolitischen Spannungen besonders wegen der schwierigen kulturellen Integration der Fluchtlinge Liste von Migrationsgruppen in der Schweiz Die wehrpolitische Debatte um die Zukunft der Schweizer Armee wurde auch in den 1990er Jahren weitergefuhrt 1993 scheiterte die GSoA knapp in einer Volksabstimmung mit ihrem Antrag auf die kostenintensive Beschaffung neuer Kampfflugzeuge vom Typ F A 18 zu verzichten Die Armee gewann zwar durch eine erste Armeereform 1995 wieder Vertrauen zuruck konnte aber die strukturelle Krise die durch das Ende des Kalten Krieges und den Wegfall der realen Bedrohungsszenarien ausgebrochen war erst durch die Armeereform XXI ansatzweise uberwinden Seit Ende der 1990er Jahre stand die Weiterfuhrung der Miliz bzw eine Professionalisierung der Armee zur Debatte Beim Anschlag von Luxor starben am 17 November 1997 in Deir el Bahari einer archaologischen Ausgrabungsstatte in Agypten im Kugelhagel von islamischen Terroristen der Gruppe Gamaa Islamija 62 Personen darunter 36 Touristen aus der Schweiz Am 2 September 1998 sturzte eine McDonnell Douglas MD 11 auf dem Swissair Flug 111 vom New Yorker John F Kennedy International Airport nach Genf vor Peggy s Cove Kanada in den Atlantik nachdem es zu einem Kabelbrand in der Bordelektronik gekommen war Beim schwersten Ungluck der Swissair kamen alle 215 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder ums Leben darunter 49 Schweizer In den 1990er Jahren und anfangs des neuen Jahrtausends trafen mehrere Naturkatastrophen die Schweiz Am 24 September 1993 ereignete sich in Brig im Kanton Wallis eine Hochwasserkatastrophe Heftige Niederschlagen liessen den Pegel des Bergbachs Saltina stark ansteigen Geroll und Baumstamme verstopften den Durchfluss bei einer Stadtbrucke Die Wasser und Schuttmassen suchte sich einen neuen Weg In der Folge wurde die Altstadt von Brig meterhoch mit Schlamm und Geroll uberschwemmt Zwei Personen kamen dabei ums Leben Der Lawinenwinter 1999 forderte in der Schweiz 17 Todesopfer bei nicht touristischen Lawinenunglucken 12 davon alleine beim Lawinenungluck von Evolene am 21 Februar 1999 Am 27 Juli 1999 fanden 21 junge Menschen einer Canyoning Gruppe im Saxetbach im Berner Oberland den Tod Sie wurden von einer durch ein Gewitter ausgeloste Wasserwalze mitgerissen und getotet Am 26 Dezember 1999 zog der Orkan Lothar uber Mitteleuropa und der Schweiz hinweg Auf dem Zurcher Hausberg Uetliberg wurden Sturmspitzen von 241 km h gemessen im Flachland betrugen die Boenspitzen verbreitet 140 km h In der Schweiz wurden 10 Millionen Baume rund 13 Millionen Kubikmeter Holz umgeworfen 14 Menschen kamen durch den Sturm ums Leben Im Oktober 2000 wurde der Alpenraum von starken Hochwassern heimgesucht Am 14 Oktober 2000 zerstorten grosse Massen von Gestein Erde und Wasser 10 Hauser in der kleinen Gemeinde Gondo am Simplonpass im Kanton Wallis Dabei starben 13 Personen 21 Jahrhundert BearbeitenPolitische Situation Bearbeiten Die Schweiz startete ins neue Jahrtausend mit der Inkraftsetzung der im Vorjahr vom Volk angenommenen totalrevidierten Bundesverfassung Der Bundesrat bezeichnete die Revision als Nachfuhrung in deren Rahmen nicht geschriebenes Verfassungsrecht kodifiziert wurde So wurden unter anderem neun verschiedene bis dahin lediglich in Entscheiden des Bundesgerichts und Rechtskommentaren festgehaltene Grundrechte erfasst Ausserdem wurde die Stellung der Bundesversammlung gegenuber dem Bundesrat wesentlich gestarkt 118 Im Zuge der vom Schweizervolk im Jahr 2000 angenommenen Justizreform wurden in den Folgejahren drei neue erstinstanzliche eidgenossische Gerichte geschaffen namlich das Bundesstrafgericht das Bundespatentgericht sowie das Bundesverwaltungsgericht Dieses ubernahm mit seiner Grundung die Aufgaben von 36 eidgenossischen Rekurskommissionen und Beschwerdediensten der Departemente 119 nbsp Offizielles Foto des Bundesrates 2011 mit Bundesprasidentin Micheline Calmy Rey Mitte nbsp Wahleranteile der Parteien im Nationalrat seit 1919Als einer der letzten international anerkannten Staaten trat die Schweiz nach einer Volksabstimmung am 10 September 2002 den Vereinten Nationen UNO bei Die Schweiz in den Vereinten Nationen Der UNO Beitritt war zuletzt nur noch von rechtskonservativen Kraften um die SVP bekampft worden Zur Regelung des Schwangerschaftsabbruchs gilt seit Oktober 2002 die Fristenregelung von 12 Wochen Am 10 Dezember 2003 wurde Christoph Blocher die fuhrende Figur der SVP an Stelle von Ruth Metzler CVP in den Bundesrat gewahlt Dass eine regierende Amtsperson nicht wiedergewahlt wurde kam letztmals 1872 vor 120 Damit endete die seit 1959 andauernde Phase der politischen Konkordanz im Bundesrat und machte einer verstarkten Polarisierung zwischen den Parteien Platz Formal blieb die Konkordanz jedoch auch bei der neuen Zusammensetzung der Landesregierung gewahrt Die Abwahl Christoph Blochers als Bundesrat am 12 Dezember 2007 durch eine vorher erfolgte Absprache der Mittelinksfraktionen CVP SP und der Grunen brachte die Uneinigkeit unter den Bundesratsparteien deutlich zum Vorschein Die SVP sah sich nicht mehr durch die neu an Blochers Stelle gewahlte gemassigte SVP Politikerin Eveline Widmer Schlumpf vertreten und kundigte an verstarkt Opposition gegen die Landesregierung zu betreiben Die Auswirkungen dieser Umsetzung der Opposition bei gleichzeitiger Beibehaltung der Vertretung in der Regierung auf die nationale Politik blieben jedoch bescheiden fuhrten aber zu starken parteiinternen Spannungen und letztlich zur Abspaltung der Burgerlich Demokratischen Partei BDP von der SVP Da die beiden SVP Bundesrate Eveline Widmer Schlumpf und Samuel Schmid sich der BDP anschlossen war die SVP bis zum Rucktritt von Samuel Schmid Ende 2008 nicht mehr im Bundesrat vertreten Seither gelang es ihr zwar mit dem ehemaligen Parteiprasidenten Ueli Maurer wieder einen Bundesratsposten zuruckzugewinnen der Angriff auf den von der BDP gehaltenen Sitz von Bundesratin Widmer Schlumpf anlasslich der Gesamterneuerungswahl 2011 scheiterte hingegen Da Eveline Widmer Schlumpf auf Ende 2015 ihren Rucktritt bekanntgab konnte die SVP mit einem Anspruch auf einen zweiten Sitz in die Gesamterneuerungswahl vom 9 Dezember 2015 einsteigen Der Waadtlander Guy Parmelin setzte sich im dritten Wahlgang durch und somit hat die SVP wieder zwei Sitze im Bundesrat 2005 trat die Schweiz den Schengen und Dublin Abkommen bei und ist somit Teil des Schengen Raums Im Zuge der Finanzkrise 2007 2008 Subprime Krise geriet die Schweizer Grossbank UBS wie andere Banken weltweit auch in existenzielle Note Um gravierende lang andauernde volkswirtschaftliche Konsequenzen eines drohenden Konkurses abzuwenden griff die Schweizerische Eidgenossenschaft und die Schweizerische Nationalbank SNB der UBS mit zwei Finanzspritzen unter die Arme Am 16 Oktober 2008 teilte der Bundesrat mit dass der Schweizer Staat eine Pflichtwandelanleihe der UBS in Hohe von 6 Milliarden Franken gezeichnet hat und die Schweizerische Nationalbank eine Zweckgesellschaft errichtet hat in die die UBS nicht handelbare Wertpapiere bis zum Wert von 60 Milliarden US Dollar auslagern konnte Durch die Auslagerung der illiquiden Wertpapiere aus ihrer Bilanz wurde die drohende Uberschuldung der UBS abgewendet 121 122 Die Parlamentswahlen 2011 bestatigten mehrheitlich die Erwartungen Die relativ neuen Parteien der Grunliberalen und der BDP konnten sich definitiv auf nationaler Ebene etablieren und legten an Wahleranteilen wie an Sitzen am deutlichsten zu Alle anderen Parteien verloren Wahleranteile am meisten die FDP und die SVP Die uberproportionalen Sitzverluste der SVP bzw die Sitzgewinne der SP erklaren sich aus dem Proporzwahlsystem und den fur die SVP sehr schlecht verlaufenen Standeratswahlen In der Vereinigten Bundesversammlung ergeben sich damit folgende Verschiebungen SVP 10 Sitze neu 59 Sitze SP 5 57 FDP 6 51 CVP 5 41 Grune 5 17 GLP 10 14 BDP 10 10 Im Bundesrat stellt ein Bundnis der Mitte links Parteien SP CVP und BDP mit vier Sitzen die Mehrheit nachdem die SVP mit ihrem Angriff auf Bundesratin Widmer Schlumpf in den Gesamterneuerungswahlen gescheitert ist Die SVP betrieb auch nach den Wahlen weiterhin Opposition in der Europapolitik in der Auslanderpolitik und in Migrationsfragen So konnte sie etwa gegen die Empfehlung von Regierung und Parlament das Stimmvolk fur die Annahme von Volksinitiativen gewinnen die das Ziel haben kriminelle Auslander automatisch auszuschaffen Ausschaffungsinitiative und die Zuwanderung durch Kontingente zu beschranken Unter grossem internationalem Druck trat die Schweiz am 6 Mai 2014 der Erklarung der OECD uber den kunftigen automatischen Informationsaustausch in Steuerangelegenheiten bei womit das strikte Schweizer Bankgeheimnis gegenuber den Steuerbehorden von Drittstaaten weitgehend aufgehoben wurde 123 124 125 Am 21 Mai 2017 stimmte die Schweizer Bevolkerung der Energiestrategie 2050 mit 58 2 Ja Stimmen zu 126 Dies hat zur Folge dass der Bau neuer Atomkraftwerke verboten ist Des Weiteren sollen Erneuerbare Energien und die effizientere Nutzung von Energie gefordert werden siehe Massnahmen der Energiestrategie 2050 Auf die knappe Annahme der Masseneinwanderungsinitiative am 9 Februar 2014 folgte eine langere innen und aussenpolitische Krise Die Initiative verlangte die Zuwanderung in die Schweiz durch Kontingente zu regeln womit das Weiterbestehen der bilateralen Abkommen mit der EU infrage gestellt wurde Die Schweiz weigerte sich darauf mit Verweis auf die Abstimmung die Personenfreizugigkeit auf das neue EU Mitglied Kroatien auszuweiten worauf die EU die Verhandlungen mit der Schweiz uber die Teilnahme am Forschungsprogramm Horizon 2020 und den Studentenaustausch Erasmus sistierte Die Schweiz wurde damit in diesen Programmen als Drittstaat behandelt 127 Erst Ende 2016 einigten sich die Parteien gegen den heftigen Widerstand der SVP auf eine Umsetzung der Initiative die mit dem Freizugigkeitsabkommen kompatibel war Diese Umsetzung im Sinne einer Stellenmeldepflicht wurde von der EU akzeptiert und die Schweiz dehnte per 1 Januar 2017 die Personenfreizugigkeit auf Kroatien aus 128 Mit der im August 2018 eingereichten Begrenzungsinitiative griff die SVP die bilateralen Abkommen mit der EU erstmals direkt an 129 Im September 2020 lehnte das Volk die Initiative klar mit 61 7 Nein Stimmen ab Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU sind seit 2017 durch die Verhandlungen zum Abschluss eines Rahmenabkommens fur die bilateralen Abkommen gepragt Dieses soll ein institutionelles Dach fur die bestehenden und mogliche neue Marktzugangsvertrage bilden sowie die fortlaufende Anpassung und einheitliche Auslegung der Abkommen sowie die juristische Streitbeilegung regeln Die EU beschloss schon 2012 ohne eine Losung dieser Fragen mit der Schweiz keine neuen Marktzugangsabkommen mehr abzuschliessen 130 Das entsprechende Verhandlungsmandat wurde zwar durch den Bundesrat bereits am 18 Dezember 2013 verabschiedet die Verhandlungen zogen sich jedoch nach ihrem offiziellen Beginn am 6 Mai 2014 bis in den Dezember 2018 Das fertig verhandelte Abkommen wurde vom Bundesrat jedoch nicht unterzeichnet sondern ist Gegenstand einer breiten Vernehmlassung unter Parteien Verbanden und Kantonen Im Zentrum der Diskussion standen die Bereiche Lohnschutz Ubernahme von EU Recht sowie die Frage der Schiedsgerichtsbarkeit bei Streitigkeiten mit der EU 131 Am 26 Mai 2021 kam es zum Abbruch der Verhandlungen Am 16 Juni 2021 fand die Genfer Gipfelkonferenz zwischen dem Prasidenten der Vereinigten Staaten Joe Biden und dem russischen Prasidenten Wladimir Putin statt Mit 61 1 Ja Stimmen hiess am 26 September 2021 das Schweizer Stimmvolk die Einfuhrung der Ehe fur alle gut alle Kantone nahmen das Gesetz an 132 Die UNO Generalversammlung hat am 9 Juni 2022 die Schweiz mit 187 von 190 gultigen Stimmen als eines von zehnt nichtstandigen Mitgliedern in den UNO Sicherheitsrat gewahlt Das zweijahrige Mandat dauert vom 1 Januar 2023 bis zum 31 Dezember 2024 Alle grossen Parteien befurworteten die Kandidatur mit Ausnahme der SVP Sie ausserte Bedenken wegen der Neutralitat 133 134 Ubrige Ereignisse Bearbeiten nbsp Expo Arteplage NeuenburgIm September des Jahres 2001 wurde im Parlament des Kantons Zug von einem Amokschutzen ein Attentat verubt das 15 Todesopfer forderte Einen Monat darauf geschah einer der grossten Wirtschaftskollapse der Schweizer Geschichte Die Flugzeugflotte der Swissair musste wegen Insolvenz ab dem 2 Oktober am Boden bleiben wird in der Schweiz gemeinhin als Grounding bezeichnet ein Jahr spater musste die Firma schliesslich den Betrieb einstellen Reste der Fluggesellschaft gingen in der neuen Gesellschaft Swiss auf Am 24 Oktober 2001 folgte ein weiterer herber Schlag Im Gotthard Strassentunnel starben am 24 Oktober bei einem Zusammenstoss zweier Lastwagen und der daraus entstandenen Brandkatastrophe 11 Menschen Der Tunnel war danach zwei Monate lang wegen Sanierungsarbeiten geschlossen Im Sommer und Herbst 2002 fand in der Drei Seen Landschaft um den Bieler den Neuenburger und den Murtensee die Landesausstellung Expo 02 statt Austragungsorte der Arteplages franzosisch Kunst Strande waren Biel Bienne Yverdon les Bains Neuenburg Murten sowie eine fahrbare Plattform auf den drei Seen selbst die Arteplage mobile du Jura Jeder der Austragungsorte widmete sich einem Uberthema so Yverdon der emotionalen Ebene Biel der Wissenschaft Murten der Kunst und Kultur usw Die Expo schlug wegen einer verkorksten Finanzplanung bereits im Vorfeld hohe Wellen konnte aber in den letzten Wochen noch Besucherrekorde verzeichnen Erstmals seit 1954 fand im Sommer 2008 in der Schweiz in Zusammenarbeit mit Osterreich wieder ein sportliches Grossereignis statt die Fussball Europameisterschaft In der Schweiz waren Austragungsorte in Klammern Stadien Basel St Jakobspark Bern Stade de Suisse Zurich Letzigrund und Genf Stade de Geneve Der St Jakobspark in Basel konnte mit 42 500 Sitzplatzen aufwarten und somit schweizweit die meisten Zuschauer aufnehmen Mit dem Tennisspieler Roger Federer brachte die Schweiz einen der weltweit bekanntesten und erfolgreichsten Sportler hervor Sport in der Schweiz Wahrend der Wirtschaftsaufschwung um die Jahrtausendwende von kurzer Dauer war konnte die schweizerische Volkswirtschaft 2004 bis 2008 wieder ein starkes Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 3 Prozent erreichen Das hochste Wachstum wurde 2007 registriert mit 3 8 Prozent Als Folge der Subprime Krise kam es auch in der Schweiz zu einer allerdings nur kurzen Rezession 2009 1 9 Prozent die bereits 2010 von einer erneuten Wachstumsphase abgelost wurde 3 Prozent 135 Gesamthaft gesehen hat die Schweiz die Auswirkungen der Finanzkrise und des Frankenschocks 2015 erstaunlich gut uberstanden und seit 2008 ein durchschnittliches BIP Wachstum von 1 4 Prozent erreicht Dies war jedoch hauptsachlich der Zuwanderung geschuldet weshalb das BIP Wachstum pro Kopf nur 0 3 Prozent erreichte 136 Als eines der ersten Lander uberhaupt schloss die Schweiz 2014 mit der Volksrepublik China ein Freihandelsabkommen ab 137 138 Okonomen und Politiker sehen die Erholung der Schweizer Wirtschaft auch in einem Zusammenhang zu der seit 2002 eingefuhrten Personenfreizugigkeit mit der EU dank der zahlreiche gut ausgebildete Fachkrafte aus der EU besonders aus Deutschland in die Schweiz zuwandern konnten Als eines der wenigen Lander Europas weist die Schweiz aufgrund eines positiven Wanderungssaldos ein Bevolkerungswachstum 2012 84 398 Personen beziehungsweise 1 1 Prozent auf 139 Der Anteil der standigen auslandischen Wohnbevolkerung an der Gesamtbevolkerung stieg dadurch von etwa 15 Prozent 1980 0 9 Millionen Personen bis uber 25 Prozent Ende 2017 2 1 Millionen Personen an 140 Im gleichen Zeitraum wuchs die standige Wohnbevolkerung von rund 6 3 Millionen auf zuletzt 8 48 Millionen 2017 an 141 Das Bundesamt fur Statistik rechnet damit dass die Bevolkerung 2019 die Grenze von 8 5 Millionen Einwohnern erreichen wird 142 Zwischen 2007 und 2020 wurden im Rahmen der Neuen Eisenbahn Alpentransversale NEAT die drei Basistunnel am Lotschberg Gotthard und Ceneri dem Verkehr ubergeben Am 23 August 2017 ereignete sich der Bergsturz von Bondo im bundnerischen Bergell 3 Millionen Kubikmeter Gestein losten sich an der Nordflanke des Piz Cengalo 3369 m u M verwusteten das Val Bondasca und Teile des etwa vier Kilometer entfernten Ortes Bondo Der Bergsturz forderte acht Menschenleben Ein weiteres dusteres Kapital der Schweizer Geschichte des 20 Jahrhunderts nebst den Affaren um die Kinder der Landstrasse den Verdingkindern und den administrativ Versorgten wurde erst 2019 mit einem Expertenbericht teilweise aufgearbeitet In vielen Psychiatrischen Kliniken des Landes besonders jedoch in der Psychiatrischen Klinik Munsterlingen wurden zwischen 1940 und 1980 illegale Medikamentenversuche an mehr als 3000 Personen unternommen Uber 30 Personen verstarben unter nie geklarten Grunden Leiter der Versuche war der Psychiatrieprofessor Roland Kuhn Lieferant der Medikamente und Nutzniesser der Versuche waren die Basler Pharmafirmen Geigy Ciba Ciba Geigy nach dem Zusammenschluss Sandoz alle heute Novartis Hoffmann La Roche Wander und in einem Fall die US Firma Wyeth 143 144 145 146 Gemass einer Studie von 2020 der Zurcher Hochschule fur Angewandte Wissenschaften haben in den achtziger und neunziger Jahren um die 700 Schweizer Ehepaare ein Baby aus Sri Lanka adoptiert Viele der Kinder wurden mit gefalschten Identitaten zur Adoption freigegeben Auch wurden einige der Kinder den leiblichen Eltern gestohlen oder auf einer Baby Farm extra fur die Eltern aus Europa gezeugt Das Bundesamt fur Justiz hat auf Druck der betroffenen Kinder die heute erwachsen sind die Umstande der Adoptionen aufarbeiten lassen Gemass der Studie wussten die Schweizer Behorden seit 1981 vom Kinderhandel und schauten kollektiv weg 147 Wegen der COVID 19 Pandemie verbot der Bundesrat Ende Februar 2020 Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern Deshalb mussten unter anderem der Engadin Skimarathon der Genfer Auto Salon sowie die Basler Fasnacht abgesagt werden 148 Am 16 Marz 2020 wurde vom Bundesrat die ausserordentliche Lage gemass Epidemiengesetz erklart So mussten unter anderem alle Laden ausser Lebensmittelladen Restaurants Bars sowie Unterhaltungs und Freizeitbetriebe geschlossen werden Offentliche und private Veranstaltungen wurden verboten Schulen und Universitaten mussten auf Fernunterricht umstellen Gemass Beschluss des Bundesrats konnen bis zu 8000 Angehorige der Schweizer Armee in den Assistenzdienst aufgeboten werden um die zivilen Behorden zu unterstutzen Dies ist das grosste Truppenaufgebot der Schweizer Armee seit dem Zweiten Weltkrieg 149 150 Es ist das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg dass der Bundesrat langere Zeit mit Notrecht regiert Zeitleiste der wichtigsten Ereignisse BearbeitenJubilaumsfeiern und nationale Anlasse Bearbeiten1891 600 Jahr Jubilaum 1991 700 Jahre EidgenossenschaftNeben den Jubilaumsfeiern sind bzw waren auch die schweizerischen Landesausstellungen und Eidgenossische Feste wie die Eidgenossischen Schwing und Alplerfeste und das Unspunnenfest von nationaler identitatsstiftender Bedeutung Reihenfolge des Eintritts der Kantone in den Bund Bearbeiten1291 1332 1351 1352 1353 1481 1501 1513 1803 1815 1979Kanton Uri nbsp UriKanton Schwyz nbsp Schwyz nbsp Unterwalden Kanton Luzern nbsp Luzern Kanton Zurich nbsp Zurich Kanton Glarus nbsp GlarusKanton Zug nbsp Zug Kanton Bern nbsp Bern Kanton Freiburg nbsp FreiburgKanton Solothurn nbsp Solothurn nbsp BaselKanton Schaffhausen nbsp Schaffhausen nbsp Appenzell Kanton St Gallen nbsp St GallenKanton Graubunden nbsp GraubundenKanton Aargau nbsp AargauKanton Thurgau nbsp ThurgauKanton Tessin nbsp TessinKanton Waadt nbsp Waadt Kanton Wallis nbsp WallisKanton Neuenburg nbsp NeuenburgKanton Genf nbsp Genf Kanton Jura nbsp JuraDokumentationen BearbeitenDie Schweizer vierteiliges Doku Drama von Schweizer Radio und Fernsehen 2013 Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der Schweiz Schweizer Munzgeschichte Liste bekannter Schweizer Personen Schweizer KolonialismusLiteratur BearbeitenAllgemeine neuere Literatur Georg Kreis Schweiz In Historisches Lexikon der Schweiz Marco Marcacci Schweizerische Eidgenossenschaft In Historisches Lexikon der Schweiz Chronik der Schweiz Red Christian Schutt Bernhard Pollmann Chronik Dortmund Ex Libris Zurich 1987 ISBN 3 7178 0026 4 Geschichte der Schweiz und der Schweizer 4 Auflage Schwabe Basel 2006 ISBN 3 7965 2067 7 Handbuch der Schweizer Geschichte Mitarb Hanno Helbling u a 2 Bande Zurich 1972 1977 ISBN 3 85572 021 5 Historisches Lexikon der Schweiz Schwabe Basel 2002 2014 Ulrich Im Hof Mythos Schweiz Identitat Nation Geschichte 1291 1991 NZZ Zurich 1991 ISBN 3 85823 270 X Ulrich Im Hof Geschichte der Schweiz Mit einem Nachwort von Kaspar von Greyerz Kohlhammer Stuttgart 2007 ISBN 978 3 17 019912 5 Georg Kreis Hrsg Die Geschichte der Schweiz Schwabe Basel 2014 ISBN 978 3 7965 2772 2 Thomas Maissen Geschichte der Schweiz Hier jetzt Baden 2010 ISBN 978 3 03919 174 1 Thomas Maissen Schweizer Heldengeschichten und was dahintersteckt 151 Hier Jetzt Baden 2015 ISBN 978 3 03919 340 0 Otto Marchi Schweizer Geschichte fur Ketzer oder die wunderbare Entstehung der Eidgenossenschaft Praeger Zurich 1971 Zytglogge Bern 1981 Rotpunktverlag Zurich 1985 ISBN 3 85869 035 X Bruno Meier Von Morgarten bis Marignano Was wir uber die Entstehung der Eidgenossenschaft wissen 151 Hier Jetzt Baden 2015 ISBN 978 3 03919 233 5 Helmut Meyer u a Die Schweiz und ihre Geschichte Lehrmittelverlag des Kantons Zurich Zurich 1998 ISBN 3 906719 96 0 Hans Conrad Peyer Verfassungsgeschichte der alten Schweiz Schulthess Zurich 1978 Volker Reinhardt Geschichte der Schweiz Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 53601 8 Peter Stadler Epochen der Schweizergeschichte Orell Fussli Zurich 2003 ISBN 3 280 06014 1 Jakob Tanner Geschichte der Schweiz im 20 Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 68365 7 Atlanten und Kartenwerk Hektor Ammann Karl Schib Hrsg Historischer Atlas der Schweiz Sauerlander Aarau 1958 Jorg Rentsch Dominik Sauerlander Hrsg Putzger Historischer Weltatlas Schweizer Ausgabe Cornelsen Berlin 2004 ISBN 3 464 64404 9 Marco Zanoli Francois Walter Historischer Atlas der Schweiz Hier und Jetzt Zurich 2021 ISBN 978 3 03919 542 8 Lexika Historisch biographisches Lexikon der Schweiz Administration des Historisch biographischen Lexikons der Schweiz Neuenburg 1921 1934 Anton von Sprecher Markus Lutz Vollstaendiges geographisch statistisches Hand Lexikon der schweizerischen Eidgenossenschaft H R Sauerlaender 1856 Google eBook Johannes Stumpf Gemeiner loblicher Eydgnoſchafft Stetten Landen vnd Volckeren Chronik wirdiger thaaten beſchreybung 2 Bde Zurich Christoph Froschauer 1547 48 Digitalisat Buch 4 13 Die zweibandige Chronik ist in dreizehn Bucher unterteilt 1 Buch Europa 2 Buch Deutschland Heiliges Romisches Reich Deutscher Nation 3 Buch Frankreich 4 Buch Geschichte der Schweiz von Julius Caesar bis zur Grundung der Eidgenossenschaft gemass Stumpf 1314 mit einer geografischen Ubersicht 5 12 Buch Beschreibung der Schweizer Gaue und Orte 13 Buch Geschichte der Schweiz von der Grundung der Eidgenossenschaft 1314 bis zur damaligen Gegenwart Faksimile Ausgabe Winterthur Schellenberg 1975 Edition Hrsg Gagliardi Muller Busser Basel Birkhauser 1952 1955 Quellen zur Schweizer Geschichte Abt 1 Chroniken N F 5 6 nbsp Das Wallis in den Landtaflen nbsp Wohnhaus an der Trittligasse nbsp GedenktafelSachthemenHistorischer Verein der Funf Orte Hrsg Innerschweiz und fruhe Eidgenossenschaft Jubilaumsschrift 700 Jahre Eidgenossenschaft 2 Bande Olten 1990 Im Auge des Hurrikans Eidgenossische Machteliten und der Dreissigjahrige Krieg Hrsg von Andre Holenstein Georg von Erlach und Sarah Rindlisbacher Hier Jetzt Baden 2015 ISBN 978 3 03919 366 0 Roger Sablonier Grundungszeit ohne Eidgenossen Politik und Gesellschaft in der Innerschweiz um 1300 Hier Jetzt Baden 2008 ISBN 3 03919 085 7 Andres Furger Die Schweiz zwischen Antike und Mittelalter NZZ Verlag Zurich 1996 ISBN 3 85823 560 1 Alfred Kolz Hrsg Quellenbuch zur neueren schweizerischen Verfassungsgeschichte 2 Bde Stampfli Bern 1992 1996 ISBN 3 7272 9381 0 Band 1 Vom Ende der Alten Eidgenossenschaft bis 1848 ISBN 3 7272 9383 7 Band 2 Von 1848 bis in die Gegenwart Alfred Kolz Neuere schweizerische Verfassungsgeschichte 2 Bde Stampfli Bern 1992 2004 ISBN 3 7272 9380 2 Band 1 Ihre Grundlinien vom Ende der Alten Eidgenossenschaft bis 1848 ISBN 3 7272 9455 8 Band 2 Ihre Grundlinien in Bund und Kantonen seit 1848 Hans Rudolf Kurz Schweizerschlachten 2 bearbeitete und erweiterte Auflage Francke Bern 1977 S 165 171 ISBN 3 7720 1369 4 Bibliographie Bibliographie der Schweizergeschichte BSG 152 ab Berichtsjahr 1913 jahrlich erscheinend und ab Berichtsjahr 1975 in einer DatenbankWeblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Schweiz Quellen und Volltexte nbsp Commons Geschichte der Schweiz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schweizerische Eidgenossenschaft Geschichte der Schweiz infoclio ch das Fachportal fur die Geschichtswissenschaften der Schweiz Diplomatische Dokumente der Schweiz DDS Interaktiver Wahlatlas zu den Schweizer Nationalratswahlen seit 1919 Swissworld Kapitel Geschichte Politischer Atlas der Schweiz Christof Dipper Schweiz Die Geburt der Zeitgeschichte aus dem Geist der Krise Version 1 0 in Docupedia Zeitgeschichte 22 Marz 2011 Schweizer GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Roger Sablonier Grundungszeit ohne Eidgenossen Politik und Gesellschaft in der Innerschweiz um 1300 Baden 2008 S 116 ff Roger Sablonier Grundungszeit ohne Eidgenossen Politik und Gesellschaft in der Innerschweiz um 1300 Baden 2008 S 163 ff Marc Tribelhorn Simon Teuscher Kein Volk von freien edlen Bauern In Neue Zurcher Zeitung 13 Januar 2018 Roger Sablonier Grundungszeit ohne Eidgenossen Politik und Gesellschaft in der Innerschweiz um 1300 Baden 2008 S 141 ff Vgl Thomas Maissen Schweizer Heldengeschichten und was dahintersteckt Baden 2015 Artikel VI Exemtion von Basel und der Schweiz Portal Westfalische Frieden des LWL Munsterscher Friedensvertrag Instrumentum Pacis Monasteriensis IPM Volltext Portal Westfalische Frieden des LWL Maissen Geschichte der Schweiz 2010 S 123 125 Marco Jorio Westfalischer Frieden In Historisches Lexikon der Schweiz Daniele Tosato Rigo Protestantische Glaubensfluchtlinge In Historisches Lexikon der Schweiz Schiffskatastrophe auf der Aare vom 5 September 1687 Abgerufen am 27 September 2019 Geschichte des Soldnerwesens Schweizer Soldner Barbarisch geldgierig und gefurchtet In SRF News 5 April 2021 Alain Jacques Czouz Tornare Reislaufer In Historisches Lexikon der Schweiz Ulrich Pfister Hexenwesen In Historisches Lexikon der Schweiz Die Hexenjagd am Genfersee In SRF Zeitblende 7 April 2012 Audio Urs Hafner Wie eine furchtlose englische Lady mit spitzer Feder das heile Bild der Schweiz seziert In nzz ch 31 Juli 2021 abgerufen am 31 Juli 2021 Der verlorene Kanton Warum das Veltlin heute nicht zur Schweiz gehort In Neue Zurcher Zeitung 6 Januar 2023 Andreas Fankhauser Helvetische Republik In Historisches Lexikon der Schweiz Declaration des Puissances portant reconnaissance et garantie de la neutralite perpetuelle de la Suisse et de l inviolabilite de son territoire Paris 20 November 1815 1816 Das Jahr ohne Sommer SRF 24 Juli 2016 Katastrophe vor blutrotem Abendhimmel In Tages Anzeiger 6 April 2015 1816 das Jahr ohne Sommer Die Entdeckung der letzten Hungersnot In Neue Zurcher Zeitung 4 Januar 2016 1816 das Jahr ohne Sommer Wenn die Natur das Leben der Menschen durcheinanderbringt In Neue Zurcher Zeitung 1 Juni 2016 Frankenstein und Vampir Wie die Explosion des Tambora die Weltliteratur beflugelt In Neue Zurcher Zeitung 7 Juni 2016 Dominic Pedrazzini Napoleon III In Historisches Lexikon der Schweiz Andreas Kley Geschichte des schweizerischen Verfassungsrechts von 1798 bis in die Gegenwart In Verfassungsrecht der Schweiz Band 1 Schulthess Zurich Basel Genf 2020 ISBN 978 3 7255 7995 2 S 67 f Andreas Kley Geschichte des schweizerischen Verfassungsrechts von 1798 bis in die Gegenwart In Verfassungsrecht der Schweiz Band 1 Schulthess Zurich Basel Genf 2020 ISBN 978 3 7255 7995 2 S 68 Die Neuerfindung der Schweiz in 51 Tagen Die Verfassung die keiner wollte In Neue Zurcher Zeitung vom 10 April 2023 Andreas Kley Bundesverfassung BV In Historisches Lexikon der Schweiz Wolf Linder Christian Bolliger Yvan Riedle Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 bis 2007 Haupt Verlag Bern 1 Auflage 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 S 19 Daniel V Moser Lechot Freisinnig Demokratische Partei FDP In Historisches Lexikon der Schweiz Am Anfang war Napoleon Bonaparte was die mehrsprachige Schweiz dem franzosischen Herrscher verdankt In Neue Zurcher Zeitung 11 Mai 2021 Bourbakipanorama Die Internierung der Bourbaki Armee 1871 Robin Schwarzenbach Bundesrat gegen General Mitten im Deutsch Franzosischen Krieg kommt es in der Schweiz zu einem gefahrlichen Machtkampf In Neue Zurcher Zeitung 27 Januar 2020 Robin Schwarzenbach Der Deutsch Franzosische Krieg und seine Folgen und wie das Bourbaki Panorama nach Luzern kam In Neue Zurcher Zeitung 30 Januar 2021 Robin Schwarzenbach Die Bourbakis kommen In Neue Zurcher Zeitung 30 Januar 2021 Bundesgesetz die Heimathlosigkeit betreffend vom 3 Dezember 1850 In admin ch Rolf Wolfensberger Heimatlos In Historisches Lexikon der Schweiz Marco Jorio Die Sans Papiers von 1850 In NZZ Geschichte Nr 27 Marz 2020 S 110 Beatrice Veyrassat GL Industrialisierung In Historisches Lexikon der Schweiz Hans Peter Bartschi Anne Marie Dubler Eisenbahnen In Historisches Lexikon der Schweiz Grauenhaft klang das Schreien Achzen und Stohnen der Verwundeten In Neue Zurcher Zeitung 8 Juni 2020 Die Schweizer Massenauswanderung nach Nordamerika In SRF Zeitblende 17 November 2018 Audio Damals wurde zugleich in Norddeutschland die Bezeichnung Schweizer fur die auf grossen Bauernhofen eingesetzten Melker generell ublich Auszug aus der Schweizergeschichte Nach Karl Dandliker vollig neu bearbeitet und weitergefuhrt von Max Bandle 5 uberarbeitete Auflage Zurich 1977 S 179 Die wechselhaften Beziehungen der Schweiz zum Vatikan In SWI swissinfo ch 25 November 2021 Auch Umwege fuhren nach Rom Die Eidgenossenschaft kommt endlich im Vatikan an In Neue Zurcher Zeitung 6 Mai 2022 Der lange Weg der Schweizer Juden zur Gleichstellung In Berner Zeitung 13 Januar 2016 Eidg Kommission fur Frauenfragen Frauen im Zivilrecht Mundigkeit Ehe Scheidung Martin Gabathuler Lynn Blattmann Geschlechterrollen In Historisches Lexikon der Schweiz Jakob Messerli Zeitsysteme In Historisches Lexikon der Schweiz 25 Januar 2015 abgerufen am 5 Juni 2019 Marc Tribelhorn Der Anbruch einer neuen Zeit wie die Schweiz vor 125 Jahren ihre Uhren mit der Welt synchronisiert In Neue Zurcher Zeitung 27 Mai 2019 Hans Urs Wili Bundesinterventionen In Historisches Lexikon der Schweiz Urs P Engeler Grosser Bruder Schweiz 1990 Nicoletta Cimmino Die Russlandschweizer und die russische Revolution 1917 In SRF Zeitblende 25 Februar 2017 Audio Patrick Imhasly Die Spanische Grippe eine vergessene Katastrophe In NZZ am Sonntag 6 Januar 2018 Pietro Morandi Konkordanzdemokratie In HLS Abgerufen am 23 September 2023 Ulrike Mayr Liechtenstein Furstentum In Historisches Lexikon der Schweiz 100 Jahre Zollvertrag mit Liechtenstein Dodis Abgerufen am 24 September 2023 Festakt zu 100 Jahren Zollvertrag mit Liechtenstein In Amtliches 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Katastrophensommer In Neue Zurcher Zeitung 28 August 2017 Lehren aus den Hochwassern 1987 war das Jahr das den Hochwasserschutz pragte In Schweizer Radio und Fernsehen vom 14 Oktober 2020 BAFU Ursachenanalyse der Hochwasser 1987 von 1991 NATO Partnerschaft fur den Frieden Eidgenossisches Departement fur auswartige Angelegenheiten EDA Fluchtlinge in der Schweiz Ein Blick zuruck Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive In admin ch Dossier zur Bundesverfassung auf parlament ch Geschichte In bvger ch Bundesverwaltungsgericht abgerufen am 12 August 2019 Rechtspopulist Blocher nicht wiedergewahlt In tagesschau de Archiv Die Krise der UBS und ihre Rettung eine Chronologie in Bildern In Neue Zurcher Zeitung 13 Oktober 2018 Eidgenossisches Finanzdepartement 16 Oktober 2008 Medienmitteilung Warum die Schweiz das Ringen um das Bankgeheimnis verlor In Neue Zurcher Zeitung 25 April 2019 Zehn Jahre danach Der Anfang vom Ende des Schweizer Bankgeheimnisses In SRF News 12 April 2019 Declaration Tax 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Long Leg seine Patienten als Versuchskaninchen benutzte In Neue Zurcher Zeitung 23 September 2019 Psychiatrische Klinik Munsterlingen Medikamentenversuche an bis zu 3000 Patienten In St Galler Tagblatt 23 September 2019 Medikamententests an Patienten Viel mehr Betroffene als angenommen In SRF News 23 September 2019 Schweizer Behorden tolerierten Kinderhandel in Sri Lanka In Neue Zurcher Zeitung 27 Februar 2020 Der Bundesrat verbietet wegen Coronavirus Grossveranstaltungen Kantone gehen teilweise noch weiter In Neue Zurcher Zeitung 28 Februar 2020 Der Bundesrat Coronavirus Bundesrat erklart die ausserordentliche Lage und verscharft die Massnahmen vom 17 Marz 2020 In admin ch Grosstes Truppenaufgebot fur einen Ernstfall seit dem Zweiten Weltkrieg In Neue Zurcher Zeitung 17 Marz 2020 a b Andreas Tobler Die Krux mit der historischen Objektivitat In Tages Anzeiger 8 Juli 2015 Bibliographie der Schweizergeschichte BSG Memento vom 2 Mai 2014 im Internet Archive Geschichte neuzeitlicher Staaten in Europa Geschichte Europas45 europaische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vereinigtes KonigreichEuropaisches Nichtmitglied der Vereinten Nationen VatikanstadtAbhangige Gebiete Alandinseln Faroer Gibraltar Guernsey Isle of Man JerseyUmstrittene Gebiete Kosovo TransnistrienGeschichte der Staaten von Afrika Asien Nordamerika Ozeanien Sudamerika nbsp Dieser Artikel wurde am 9 September 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Schweiz amp oldid 237671737