www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel befasst sich mit der Region Toggenburg Weitere Bedeutungen siehe Toggenburg Begriffsklarung Das Toggenburg ˈtɔkenˌbʊrɡ ist eine Talschaft am Oberlauf des Flusses Thur und ein Wahlkreis im Schweizer Kanton St Gallen Der Name Toggenburg leitet sich vom Adelsgeschlecht der Toggenburger ab deren Name wiederum auf die Burg Alt Toggenburg zuruckgeht Toggenburg mit Nesslau im Hintergrund WattwilToggenburg bei StarkenbachOstliches Ende des Toggenburgs vor dem Gefalle ins RheintalUrsprunglich bestand das Toggenburg aus der lange Zeit von der Furstabtei St Gallen verwalteten Grafschaft Toggenburg Dieses Gebiet bildete im Kanton St Gallen bis 2002 die Bezirke Obertoggenburg Neutoggenburg Alttoggenburg und Untertoggenburg Heute verstehen einige Organisationen und Firmen unter Toggenburg das etwas kleinere Gebiet des Wahlkreises Toggenburg 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Subregionen 3 Geschichte 4 Wirtschaft 5 Verkehr 5 1 Offentlicher Verkehr 5 2 Individualverkehr 6 Medien 7 Politik 8 Kultur 9 Religion 10 Sport 11 Personlichkeiten 12 Literatur 13 Weblinks 14 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Toggenburg wird im Wesentlichen durch zwei Taler gebildet das Thurtal und das Neckertal benannt nach den Flussen Thur und Necker Hochster Berg ist der 2502 Meter hohe Santis im Alpstein Massiv Das charakteristische Wahrzeichen des Toggenburgs ist aber die Gebirgskette der Churfirsten Beide Gebirge sind Teil der Appenzeller Alpen Die Churfirsten 2306 m u M bilden die sudlichste Grenze des Toggenburgs sie fallen gegen Suden fast senkrecht zum Walensee 419 m u M ab Im Wildenmannlisloch an der Ostflanke des Selun einer der Churfirsten wurden prahistorische Funde gemacht Die Westgrenze des Unter Toggenburgs verlauft uber die Toggenburger Nagelfluhkette vom Tweralpspitz bis uber das Hornli hinaus Die Thur zwischen Schwarzenbach und Uzwil bildet im Norden die Grenze zum Furstenland mit der Stadt Wil Westlich grenzt die Region an den Hinterthurgau das Zurcher Oberland und das Linthgebiet sudlich an die Walenseeregion ostlich an die Region Werdenberg im Rheintal und nordostlich an die Kantone Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden Vom Toggenburg fuhren verschiedene Passe in die angrenzenden Regionen Von Wattwil nach Uznach im Linthgebiet fuhrt der Rickenpass Der Wildhauspass fuhrt vom Obertoggenburg ins Rheintal Von Nesslau ist das Appenzellerland uber den Schwagalppass nach Urnasch erreichbar Ins Zurcher Oberland fuhrt die Passstrasse uber die Hulftegg zwischen Mosnang und Fischenthal Beim Grappelensee befindet sich der kalteste Ort der Ostschweiz Der Rekord liegt bei 38 2 Grad 2 Subregionen Bearbeiten nbsp Gliederung des Toggenburgs in rot unteres Toggenburggelb Neckertalgrun mittleres Toggenburgorange oberes ToggenburgDas Obere Toggenburg oder Obertoggenburg 3 mit den Gemeinden Wildhaus Alt St Johann und Nesslau 4 ist vor allem dank der Wintersportorte Wildhaus Unterwasser und Alt St Johann mit dem Skigebiet Toggenburg uber die Grenzen hinaus bekannt Wichtigstes Sommerangebot ist der Klangweg ein Themenwanderweg mit sogenannten Klangstationen Im Mittleren Toggenburg 5 bilden Ebnat Kappel und Lichtensteig zusammen mit Wattwil dem eigentlichen Hauptort des Toggenburgs das Zentrum des Tals Wattwil ist Einkaufs und Schulstandort mit der Kantonsschule Wattwil der Schweizerischen Textilfachschule und dem Berufs und Weiterbildungszentrum Toggenburg Die Berit Klinik betreibt ein Spital und eine Genossenschaft das Kino Passerelle In Wattwil kreuzen sich die Bahn und Strassenverbindungen St Gallen Rapperswil und Wil Nesslau Im mittelalterlichen Stadtchen Lichtensteig findet mit den Jazztagen das grosste Jazzfestival der Ostschweiz statt Das dortige Chossi Theater zeigt Kultur aus der Kleinkunst Szene das Toggenburger Museum bewahrt Zeugnisse des kulturellen Erbes der Talschaft Das Necker tal besteht aus den Gemeinden Neckertal und Hemberg sowie dem ostlichen Teil der Gemeinde Oberhelfenschwil Das Untere Toggenburg 6 wird gebildet aus dem westlichen Teil der Gemeinde Oberhelfenschwil den Gemeinden Butschwil Ganterschwil Lutisburg und Mosnang mit den Dorfern Mosnang Muhlruti und Libingen Die ebenfalls zum Unteren Toggenburg gehorende Gemeinde Kirchberg mit den Dorfern Kirchberg Bazenheid und Gahwil ist wegen ihrer Nahe stark nach Wil orientiert Degersheim Flawil Oberuzwil und Uzwil gehoren historisch ebenfalls zum Untertoggenburg wurden aber 2003 dem Wahlkreis Wil zugeteilt Geschichte Bearbeiten nbsp Das jungere Wappen der Grafen von Toggenburg und bis 1798 das Wappen der Grafschaft ToggenburgDas Toggenburg erhielt seinen Namen vom Adelsgeschlecht der Toggenburger das den grossten Teil des heutigen Toggenburgs im Mittelalter beherrschte Daneben waren die Kloster St Gallen und St Johann im Thurtal sowie die Herren von Sax die wichtigsten Grundbesitzer Eine der wichtigsten Personen in der Geschichte des Toggenburgs war Graf Friedrich VII Er besass neben der Grafschaft Toggenburg die ungefahr die Landschaft umfasste die heute als Toggenburg bezeichnet wird umfangreiche Besitzungen im Linthgebiet Rheintal und Prattigau Da er der letzte seines Geschlechts war kam es nach seinem Tod 1436 zu einem langeren Konflikt zwischen der Stadt Zurich und den Landern Glarus und Schwyz dem Alten Zurichkrieg Wegen der unsicheren Lage nach dem Tod des letzten Grafen versammelten sich die Landleute des Toggenburgs 1436 zur ersten Landsgemeinde und gingen ein Landrecht mit den eidgenossischen Kantonen Glarus und Schwyz ein Als die Stammguter der Toggenburger und damit auch das Toggenburg an die Herren von Raron gingen mussten diese bereits ein Landrecht fur das Toggenburg bestatigen Der Toggenburger Landmann hatte ab 1439 40 das Privileg sich ungehindert in jeder Kirchhori des Tals niederzulassen ohne durch ein Ortsburgerrecht eingeschrankt zu sein 7 1468 verkaufte Petermann von Raron das Toggenburg fur 14 500 Gulden an die Furstabtei St Gallen So kamen erstmals alle Rechte und Guter im Toggenburg unter eine Herrschaft Der Furstabt von St Gallen herrschte nun als Monarch uber die Grafschaft und liess sich durch einen Landvogt in Lichtensteig vertreten Trotzdem blieb das Land Toggenburg mit Glarus und Schwyz verbundet und nahm an deren Seite am Burgunderkrieg am Schwabenkrieg und an der Eroberung des Herzogtums Mailand teil nbsp Die Grafschaft Toggenburg als Teil der Furstabtei St Gallen auf einer Karte aus dem 18 Jahrhundert nbsp Die historischen Teile des Kantons St Gallen Rosarot die Grafschaft ToggenburgUnter abtischer Herrschaft war die Grafschaft Toggenburg in zwei Amter eingeteilt das Ober und das Unteramt Im Jahre 1512 erhielt die Herrschaft von Papst Julius II eigens ein wertvolles Juliusbanner fur die 1508 1510 im Grossen Pavierzug geleisteten Dienste zur Vertreibung der Franzosen 8 Als die Furstabte von St Gallen versuchten die Herrschaft in ihrem Land zu zentralisieren und die Gerichtsbarkeiten zu vereinheitlichen kam es zu ersten Konflikten mit den Untertanen im Toggenburg Diese verstarkten sich nach 1523 weil ein grosser Teil der Toggenburger Bevolkerung zur Reformation ubertrat 1530 erklarte sich das Toggenburg fur unabhangig musste aber im Toggenburgischen Landfrieden von 1538 wieder unter die Herrschaft der Abtei zuruckkehren Immerhin musste der Abt auf Druck der eidgenossischen Schirmorte Zurich Glarus Schwyz und Luzern den reformierten Glauben im Toggenburg dulden Damit wurde das Toggenburg zu einer der wenigen Landschaften in der Alten Eidgenossenschaft in der beide Konfessionen nebeneinander zugelassen waren Bis heute zeugen in den meisten Gemeinden des Toggenburgs die Kirchen der zwei Konfessionen von diesem Zustand Die Abte von St Gallen liessen namlich im Zuge der Gegenreformation wo immer moglich neben dem reformiert gewordenen alteren Gotteshaus ein neues katholisches Gotteshaus erbauen Glaubensstreitigkeiten haben das Toggenburg bis in die jungste Gegenwart gepragt nbsp Die Wahlkreise des Kantons St GallenDas Verhaltnis der Toggenburger zur Furstabtei blieb gespannt Dies fuhrte 1707 zu einer erneuten Unabhangigkeitserklarung als die Abtei eine neue Strasse uber den Ricken bauen lassen wollte Die Toggenburger vermuteten damit wolle der Abt sich militarische Hilfe von den katholischen Innerschweizern sichern Die ganze Eidgenossenschaft wurde wegen des Konfliktes zwischen dem Abt und dem Toggenburg in den Toggenburgerkrieg gesturzt auch Zweiter Villmerger oder Zwolferkrieg genannt Nach dem Sieg der reformierten Orte musste zwar das Toggenburg im Badener Vertrag 1718 erneut die Hoheit des Abtes anerkennen erhielt aber grossere Autonomie so dass von einer konstitutionellen Monarchie des Abtes im Toggenburg gesprochen werden kann Organ der Selbstverwaltung war der Landrat Nach der franzosischen Revolution kam es auch im Toggenburg wieder zu Unruhen Am 1 Januar 1798 entliess der letzte furstabtische Landvogt Karl von Muller Friedberg das Toggenburg eigenmachtig in die Unabhangigkeit und beendete damit endgultig die Herrschaft der Furstabtei St Gallen Die Unabhangigkeit wahrte aber nur kurz denn durch die Helvetische Verfassung wurde das Toggenburg gegen seinen Willen zweigeteilt Das Untertoggenburg bis Wattwil gehorte in der Helvetischen Republik zum Kanton Santis das Obertoggenburg zum Kanton Linth 1803 kamen beide Teile zum Kanton St Gallen Im Kanton St Gallen zerfiel das alte Toggenburg zuerst in die zwei Bezirke Unter und Obertoggenburg nach 1831 in die Bezirke Ober Neu Alt und Untertoggenburg Von 1907 bis 1914 wurde in Wattwil der Lauf der Thur korrigiert 9 1926 kamen beim Eisenbahnunfall im Rickentunnel neun Menschen ums Leben 1947 fiel das Dorf Stein einem Dorfbrand zum Opfer 2003 wurden die vier Toggenburger Bezirke wiederum zum Wahlkreis Toggenburg zusammengefasst wobei Teile des Bezirks Untertoggenburg an den Wahlkreis Wil fielen Wirtschaft Bearbeiten nbsp Historisches Luftbild der Heberlein AG in Wattwil von Walter Mittelholzer zwischen 1918 und 1937Bereits im 18 Jahrhundert wurde das Toggenburg durch den Einfluss der Textilhandelsstadt St Gallen von der Fruhindustrialisierung erfasst Zahlreiche Verleger liessen in Heimarbeit auf den Bauernhofen Textilien und Stickereien anfertigen Im 19 Jahrhundert entstand die moderne Textilindustrie Dank der vorhandenen Wasserkraft liessen sich in fast allen Dorfern zwischen Wil und Nesslau verschiedene Textilbetriebe nieder Der grosste Betrieb war die 1835 in Wattwil gegrundete Firma Heberlein amp Co spater Gurit Herberlein AG und nach der Aufspaltung Gurit Holding AG und COLTENE Holding AG die auch eine lokale Maschinenindustrie hervorbrachte und weltweit fur die Kunstfaser Helanca bekannt war Die Industrie sorgte auch fur den Bau einer Bahnlinie zwischen Wil und Nesslau sowie zwischen St Gallen Wattwil und durch den Rickentunnel nach Rapperswil Die Textilkrise nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges beendete die wirtschaftliche Blutezeit des Toggenburgs Internationalen Ruf geniesst der Sportgeratehersteller Alder Eisenhut der in Ebnat Kappel seinen Sitz hat Seit den 1990er Jahren wurde das Toggenburg von einer starken Deindustrialisierung erfasst durch die auch die letzten Textilbetriebe verschwanden Die in den 1960er Jahren entstandene Tourismusbranche konnte nur bedingt Ersatz bieten Im unteren Toggenburg ist vor allem durch die Nahrungsmittelindustrie z B die Micarna in Bazenheid von Bedeutung Auch die Kagi fret in Lichtensteig die Morga in Ebnat Kappel und die im ganzen Tal zahlreichen Kasereien sind in der Herstellung von Lebensmitteln tatig Das Neckertal und das Obertoggenburg sind eher von der Landwirtschaft von lokaler Industrie und Gewerbe sowie vom Tourismus gepragt Im 19 Jahrhundert war die Textilindustrie vor allem im Raume Wattwil der Hauptwirtschaftszweig Nach verschiedenen Textilkrisen in der gesamten Ostschweiz spielt sie heute keine so zentrale Rolle mehr nbsp Regionalzug Wattwil Wil auf der Gonzenbachbrucke bei Lutisburg Im Obertoggenburg insbesondere in Wildhaus begann sich zu Beginn des 20 Jahrhunderts der Sommer und Wintertourismus zu entwickeln der ab den 1930er Jahren v a mit dem Bau von Bergbahnen Iltiosbahn Santisbahn Funi in Wildhaus u a einen Aufschwung erlebte und noch heute eine zentrale Rolle in der Wirtschaft des Obertoggenburgs spielt Skigebiet Toggenburg Verkehr BearbeitenOffentlicher Verkehr Bearbeiten Durch das Thurtal verlauft die Bahnstrecke Wil Wattwil Nesslau Neu St Johann und ab Nesslau eine Postautostrecke in Richtung Wildhaus nach Buchs SG Von St Gallen uber Herisau Wattwil nach Rapperswil Luzern fahrt der Voralpen Express der Sudostbahn der zwischen St Gallen und Wattwil wesentlich schneller ist als der Individualverkehr Weitere Postautolinien fuhren unter anderem von Nesslau uber die Schwagalp nach Urnasch und durch das Neckertal nach Herisau WilMobil verbindet Gahwil und Kirchberg mit Wil Schneider Busbetriebe fahrt von Wattwil uber den Rickenpass und der Busbetrieb Lichtensteig Wattwil Ebnat Kappel BLWE betreibt den Ortsbus im mittleren Toggenburg Zahlreiche Bergbahnen sind vor allem touristisch von Bedeutung so etwa von Wildhaus auf die Gamsalp Unterwasser Iltios Chaserrugg Alt St Johann Alp Sellamatt und Schwagalp Santis Individualverkehr Bearbeiten nbsp Hauptstrasse 16 bei Stein SG Richtung Suden Im Hintergrund die Churfirsten Die Hauptstrasse 16 ist die Hauptverkehrsachse und fuhrt von Wil durch das Thurtal nach Wattwil und uber den 1090 m u M hohen Wildhauserpass in das Rheintal hinunter nach Gams und Buchs In Bazenheid Butschwil Lichtensteig und Ebnat Kappel existieren Umfahrungsstrassen Sie entlasten die Hauptstrasse die durch diese Orte fuhrt In Wattwil ist die Umfahrungsstrasse im Bau Seit 2022 werden alle Ortskerne zwischen Wil und Nesslau umfahren Die Ortsumfahrungen im Toggenburg sind zweispurige Autostrassen mit Hochstgeschwindigkeiten zwischen 60 und 80 km h An einigen Orten benutzt man zwischen den Umfahrungen die Uberlandstrasse 10 11 Die Hauptstrasse 8 fuhrt von Herisau ins Neckertal dann uber die Wasserfluh 843 m u M nach Lichtensteig dort zusammen mit der Hauptstrasse 16 nach Wattwil und danach uber den 805 Meter hohen Rickenpass nach Rapperswil Mit der Eroffnung des Autobahn abschnitts Wil St Gallen hat die Bedeutung der Hauptstrasse 8 als Direktverbindung in die Kantonshauptstadt abgenommen Der nordliche Abschnitt der Umfahrungsstrasse Wattwil entlastet das Dorf vom Verkehr uber den Rickenpass Medien BearbeitenSechsmal pro Woche erscheint in Wattwil das Toggenburger Tagblatt eine Regionalausgabe des St Galler Tagblatts Aus dem Obertoggenburg berichtet zudem der Werdenberger amp Obertoggenburger Fruher war die Zeitungslandschaft vielfaltiger aber 2016 wurden der Alttoggenburger und die Toggenburger Nachrichten in das Toggenburger Tagblatt integriert 12 Seit 2000 erscheint das Toggenburger Jahrbuch Politik Bearbeiten nbsp Die Gemeinden des Wahlkreises Toggenburg 2017 nbsp Die Bezirkseinteilung des Kantons St Gallen bis 2002 siehe auch Abschnitt Politik im Artikel Wahlkreis ToggenburgPolitisch bildet das Toggenburg seit der Verfassungsrevision des Kantons St Gallen vom 1 Januar 2003 den Wahlkreis Toggenburg mit gut 45 000 Einwohnern Er umfasst im Jahr 2017 die politischen Gemeinden Wildhaus Alt St Johann 2010 entstanden aus Wildhaus und Alt St Johann Nesslau 2013 entstanden aus Nesslau Krummenau 2005 wiederum entstanden aus Nesslau und Krummenau und Stein SG Ebnat Kappel 1965 entstanden aus Ebnat und Kappel SG Wattwil 2013 fusioniert mit Krinau Lichtensteig Oberhelfenschwil Hemberg Neckertal 2009 entstanden aus Brunnadern St Peterzell und Mogelsberg Butschwil Ganterschwil 2013 entstanden aus Butschwil und Ganterschwil Lutisburg Mosnang KirchbergDiese Gemeinden sind in der Regionalplanungsorganisation toggenburg ch zusammengeschlossen welche am 1 Januar 2007 die Regionalplanungsgruppe Toggenburg abloste 13 Historisch gehoren auch die Gemeinden Degersheim Flawil Jonschwil Oberuzwil und Uzwil zum Toggenburg Sie sind Teil des Wahlkreises Wil Zwischen 1831 und 2002 war das Toggenburg in vier Bezirke aufgeteilt von Suden nach Norden mit den damaligen Gemeinden Obertoggenburg Gemeinden Alt St Johann Ebnat Kappel Nesslau Krummenau Stein SG Wildhaus Neutoggenburg Gemeinden Brunnadern Hemberg Krinau Lichtensteig Oberhelfenschwil St Peterzell Wattwil Alttoggenburg Gemeinden Butschwil Kirchberg Lutisburg Mosnang Untertoggenburg Gemeinden Degersheim Flawil Ganterschwil Jonschwil Mogelsberg Oberuzwil UzwilKultur Bearbeiten nbsp Toggenburger Haus im Weiler Furt Gemeinde Neckertal nbsp Toggenburger Bauern in Trachten an einer Viehschau nbsp Bauerliches Leben dargestellt von der Toggenburger Bauernmalerin Babeli Giezendanner Das Toggenburg ist kulturell stark von seinem bauerlichen Brauchtum gepragt So gehoren noch heute traditionelle Alpfahrten Viehschauen und das Tragen der einheimischen Trachten zum Leben im Tal Die sogenannte Bauernmalerei ist in dieser ruralen Kultur angesiedelt und zeigt v a das bauerliche Leben Im 18 und 19 Jahrhundert waren Toggenburger Hausorgeln und die Toggenburger Mobelmalerei verbreitet Wie im benachbarten Appenzellerland ist im Toggenburg die original Streichmusik bestehend aus Hackbrett zwei Violinen Cello und Bassgeige verbreitet Auch die Jodeltradition Naturjodel wird noch heute im Tal und auf den Alpen gelebt ahnliche Stile finden sich auch hier im ganzen Alpsteingebiet Um diese Kultur erhalten zu konnen wurde 2009 die Stiftung Klangwelt Toggenburg gegrundet 14 Die Umsetzung ihres Projektes Toggenburger Klanghaus gestaltete sich schwierig und wurde erst nach einer kantonalen Volksabstimmung moglich Das Toggenburg hat namhafte Landlerkapellen und musikanten hervorgebracht Darunter sind die Landlerkapelle Toggenburger Buebe und der Akkordeonist und Musiklehrer Willi Valotti aus Nesslau Die Tagebuchaufzeichnungen Der arme Mann im Tockenburg des Wattwiler Bauernsohns Ulrich Braker gelten als das bedeutendste autobiographische Werk des 18 Jahrhunderts aus der sozialen Unterschicht In der Ballade Ritter Toggenburg schuf der Dichter Friedrich Schiller denen von Toggenburg ein literarisches Denkmal Der ostschweizerische Dialekt des Toggenburgs wurde im fruhen 20 Jahrhundert von Wilhelm Wiget sprachwissenschaftlich dokumentiert Kulinarische Spezialitaten des Toggenburgs sind Schlorzifladen Bloderkase Mandelfische die industriell hergestellten Kagi fret die international vertrieben werden sowie seit 2019 der Krauterlikor Bermontis Siehe auch Toggenburger Museum und Museum AckerhusReligion Bearbeiten nbsp Zwinglis Geburtshaus in Wildhaus stammt aus dem 15 Jahrhundert und ist das alteste Bauernhaus im Toggenburg Bis zur St Galler Kantonsgrundung 1803 gehorte das Toggenburg zur Furstabtei St Gallen Wahrend der Reformation nahmen aber zahlreiche Gemeinden die reformierte Konfession an Seither ist die Landschaft konfessionell zu etwa gleichen Teilen protestantisch und katholisch gepragt Das untere Toggenburg ist katholisch das mittlere Toggenburg und das Neckertal ganz uberwiegend reformiert und das obere Toggenburg ist konfessionell gemischt Die Kirche Oberhelfenschwil wird noch heute paritatisch von Reformierten und Katholiken genutzt Der Reformator Huldrych Zwingli stammt zwar aus Wildhaus wirkte aber vor allem in Zurich Kloster existierten in Alt St Johann Neu St Johann und Wattwil eine Probstei in St Peterzell 1781 wurde das Kloster Libingen nach Glattburg verlegt Auf der St Iddaburg befindet sich eine Wallfahrtskapelle Konflikte des teilweise reformierten Toggenburgs mit der katholischen Furstabtei St Gallen fuhrten zum Toggenburgerkrieg Sport BearbeitenAus dem Toggenburg stammen Sportler wie Karl Alpiger Simon Ammann Willy Forrer Maria Walliser Walter Steiner die Leichtathletin Selina Buchel sowie die Schwinger Jorg Abderhalden und Arnold Forrer Personlichkeiten BearbeitenHuldrych Zwingli 1484 1531 Reformator der Stadt Zurich aus Wildhaus Jost Burgi 1552 1632 Mathematiker aus Lichtensteig Alexander Bosch 1618 1693 Pfarrer und Schriftsteller Ulrich Braker 1735 1798 Schriftsteller aus Wattwil Der arme Mann im Tockenburg Jost Winteler 1846 1929 Sprachwissenschafter verbrachte seinen Lebensabend in Wattwil Wilhelm Wiget 1885 1934 Germanist von Kirchberg geboren in Degersheim Thomas Holenstein 1896 1962 Bundesrat der CVP 1954 1959 Walter Grob 1928 2014 Akkordeonist und Komponist Walter Steiner 1951 Skispringer aus Wildhaus Karl Alpiger 1961 Ski Alpin Weltcupsieger und WM Medaillengewinner aus Wildhaus Maria Walliser 1963 Ski Alpin Weltcupsiegerin und Weltmeisterin aus Mosnang Peter Weber 1968 Schriftsteller aus Wattwil Bernadette Meier Brandle 1972 Langstreckenlauferin Heilpraktikerin und Sachbuchautorin in Dreien Toni Brunner 1974 Nationalrat SVP aus Ebnat Kappel Arnold Forrer 1978 Stein Schwingerkonig 2001 Jorg Abderhalden 1979 Nesslau Schwingerkonig 1998 2004 und 2007 Simone Kuhn 1980 Beachvolleyballspielerin aus Nesslau Simon Ammann 1981 Skispringer aus Unterwasser Georg Philipp Heberlein Grunder der Firma Heberlein amp Co in Wattwil Fabian Meyer 1993 Schweizermeister 2015 Freeski HalfpipeLiteratur BearbeitenHans Buchler Toggenburg In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Toggenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portal Toggenburg ToggenburgAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Wahrend das Historische Lexikon der Schweiz unter Toggenburg nach wie vor die ursprungliche Landschaft versteht oder lokale Zeitungen oder Parteien das Untertoggenburg als solches bezeichnen vgl St Galler Tagblatt FDP SP definieren einige Organisationen und Firmen Toggenburg als Gebiet des Wahlkreises Toggenburg Arbeitgebervereinigung Region Toggenburg ART Berufs und Laufbahnberatung Toggenburg allerdings ohne Kirchberg Berufs und Weiterbildungszentrum Toggenburg Die Berufsschulen Flawil und Uzwil gehoren zum Berufs und Weiterbildungszentrum Wil Uzwil Energietal Toggenburg ein Verein zur Forderung des effizienten Einsatzes von Energie Kindes und Erwachsenenschutzbehorde KESB Toggenburg Kreisgericht Toggenburg Kultur Toggenburg Musikschule Toggenburg Offiziersgesellschaft Toggenburg ProToggenburg Zweitwohnungsbesitzerverein fur das Toggenburg Spitalregion Furstenland Toggenburg Das Spital Flawil gehort zum Kantonsspital St Gallen Regionalplanungsorganisation toggenburg ch Toggenburger Tagblatt Der fruhere Bezirk Untertoggenburg wird von der Wiler Zeitung abgedeckt Vermittleramt Toggenburg kantonale Waldregion Toggenburg Stephanie Martina In dieser Senke hockt die Kalte In Toggenburger Tagblatt vom 14 August 2019 S 27 Die Bezeichnungen Oberes Toggenburg und Obertoggenburg werden benutzt von bis 2002 vom Bezirk Obertoggenburg Seelsorgeeinheit Oberes Toggenburg mit den rom katholischen Pfarreien Wildhaus Alt St Johann Stein Neu St Johann und Ebnat Raiffeisenbank Obertoggenburg mit Geschaftsstellen in Neu St Johann Alt St Johann und Wildhaus Spitex Oberes Toggenburg in den Gemeinden Nesslau und Wildhaus Alt St Johann Energiestadt Region Obertoggenburg mit den Gemeinden Wildhaus Alt St Johann Nesslau und Ebnat Kappel Vermittleramt Oberes Toggenburg fur die Gemeinden Nesslau und Wildhaus Alt St Johann bis 2014 Auf der Homepage der Mutter und Vaterberatung Toggenburg werden die Toggenburger Gemeinden auf die Regionen Neckertal Unteres Toggenburg Mittleres Toggenburg und Oberes Toggenburg aufgeteilt Zum Teil wird auch die Gemeinde Ebnat Kappel dem Oberen Toggenburg zugeordnet Die Bezeichnung Mittleres Toggenburg wird benutzt von Evangelisch reformierte Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg entstanden aus den Kirchgemeinden Wattwil Lichtensteig und Krinau Ebnat Kappel hat eine eigene evangelisch reformierte Kirchgemeinde Raiffeisenbank Mittleres Toggenburg mit Geschaftsstellen in Ebnat Kappel und Wattwil Spitex Mittleres Toggenburg mit dem Einzugsgebiet Wattwil Lichtensteig Krinau Ricken und Ebnat Kappel Vermittleramt Mittleres Toggenburg fur die Gemeinden Wattwil Lichtensteig Oberhelfenschwil Hemberg und Neckertal bis 2014 Die Bezeichnung Unteres Toggenburg wird benutzt von Seelsorgeeinheit Unteres Toggenburg mit den rom katholischen Pfarreien Butschwil Ganterschwil Libingen Lutisburg Mosnang und Muhlruti Seelsorgeeinheit Bazenheid Gahwil Kirchberg in der Gemeinde Kirchberg Evangelisch reformierte Kirchgemeinde Unteres Toggenburg umfasst die politischen Gemeinden Butschwil Ganterschwil Lutisburg und Mosnang Kirchberg hat eine eigenstandige evangelische Kirchgemeinde Raiffeisenbank Unteres Toggenburg mit Geschaftsstellen in Butschwil Mosnang und Lutisburg In der Gemeinde Kirchberg hat es keine Filiale einer Raiffeisenbank Logopadischer Dienst Unteres Toggenburg umfasst die Gemeinden Butschwil Ganterschwil Jonschwil Kirchberg Lutisburg und Mosnang Postautobetriebe AG Unteres Toggenburg ein Zusammenschluss dreier Postautohalter aus Muhlruti Jonschwil und Ganterschwil Soziale Fachstelle Unteres Toggenburg der Gemeinden Butschwil Ganterschwil Kirchberg Lutisburg und Mosnang und der Kirchgemeinden in deren Einzugsgebiet Zivilschutzorganisationen Unteres Toggenburg der Gemeinden Butschwil Ganterschwil Kirchberg Lutisburg und Mosnang 2018 in ZSO Toggenburg aufgegangen Vermittleramt Unteres Toggenburg fur die Gemeinden Butschwil Ganterschwil Kirchberg Lutisburg und Mosnang bis 2014 Armin Eberle Meinrad Gschwend Irene Hochreutener Naef Robert Kruker Die Bauernhauser des Kantons St Gallen Hrsg Schweizerische Gesellschaft fur Volkskunde Band 35 1 Basel und Herisau 2018 ISBN 978 3 908122 98 2 S 210 Winfried Hecht Das Juliusbanner des zugewandten Ortes Rottweil In Der Geschichtsfreund Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz 126 7 1973 4 doi 10 5169 seals 118647 Thursanierung Wattwil Tiefbauamt des Kantons St Gallen 2016 abgerufen am 1 April 2017 Strassenbau Die Geschichte der Toggenburger Umfahrungen ist lang und beschwerlich In St Galler Tagblatt vom 2 September 2018 Wird auch Nesslau bald umfahren In St Galler Tagblatt vom 29 September 2018 Toggenburger Tagblatt neu als Gesamt oder Regionalausgabe Auf der Webseite der NZZ Mediengruppe 21 Oktober 2015 Toni Hassig toggenburg ch kommt in Fahrt Nicht mehr online verfugbar In St Galler Tagblatt Online 8 Februar 2007 archiviert vom Original am 6 April 2017 abgerufen am 1 April 2017 Website der KlangWelt ToggenburgNormdaten Geografikum GND 4060340 4 lobid OGND AKS LCCN no97064388 VIAF 126978927 47 294666666667 9 1728333333333 Koordinaten 47 18 N 9 10 O CH1903 731163 239647 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Toggenburg amp oldid 231045808