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Zwinglis Geburtshaus steht im Dorfteil Lisighaus der Ortschaft Wildhaus im Toggenburg im schweizerischen Kanton St Gallen Es stammt aus dem 15 Jahrhundert und ist damit eines der altesten erhaltenen Bauernhauser der Schweiz In ihm wurde am 1 Januar 1484 der Reformator Huldrych Zwingli geboren Zwinglihaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 BelegeGeschichte Bearbeiten nbsp Das Zwinglihaus 1819 Kupferstich von Johann Balthasar Bullinger und Franz Hegi nbsp Lisighaus 1825 in der Mitte das Zwinglihaus Stich von J B IsenringWann und von wem das Haus gebaut wurde ist nicht uberliefert Bis zur zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts ist uber die Besitzer des Hauses nichts bekannt nach 1762 ist eine Familie Johann Feiss Feurer nachgewiesen 1787 bis 1802 gehorte es der Familie Andreas Kuhn Feiss spater Klaus Ammann und ab 1834 Abraham Forrer Ein Jahr spater kam es in den Besitz der evangelischen Primarschulgemeinde Wildhaus Von 1824 bis 1842 diente es als Schulhaus dann wurde im Osten des Zwinglihauses ein Primarschulhaus errichtet 1820 kam von Zurich her der Wunsch Zwingli sei an seinem Geburtsort ein Denkmal zu errichten Die 1823 gegrundete Zwinglianische Lesegesellschaft Wildhaus Alt St Johann wollte jedoch kein Monument sondern ein lebendiges Denkmal etwa in Form einer Schule oder eines Waisenheims Nachdem der Zurcher Zwingliverein diesem Vorschlag zugestimmt hatte wurde ab 1825 Geld fur den Zwingli Denkmalfonds gesammelt Die Hauptsammlung fand am 11 Oktober 1831 auf dem Schlachtfeld von Kappel statt anlasslich einer Gedenkfeier zum 300 Todestag des Reformators Grossere Spenden kamen vom britischen Konig Wilhelm IV und vom preussischen Konig Friedrich Wilhelm III 1848 erwarb der Zurcher Zwingliverein das Haus von der Primarschulgemeinde Lisighaus Wildhaus und schenkte es der Zwinglianischen Lesegesellschaft Wildhaus Alt St Johann mit der Auflage im Haus eine Realschule fur Wildhaus und Alt St Johann einzurichten die am 1 Mai 1876 eroffnet wurde Als 1898 gegenuber dem heutigen Restaurant Alpenblick ein grosseres Realschulhaus gebaut wurde verkaufte die Schulgemeinde das Zwinglihaus an die evangelischen Kantonalkirchen von Zurich Thurgau Appenzell Ausserrhoden und Graubunden 1897 wurde das Gebaude unter der Leitung des Zurcher Kantonsbaumeisters Hermann Fietz umfassend renoviert Johann Rudolf Rahn besuchte die Arbeiten und erstattete dem Zurcher Komitee und den Vertretern der Ostschweizer Kantonalkirchen einen ausfuhrlichen Bericht 1900 wurde das Haus der evangelisch reformierten Landeskirche des Kantons St Gallen verschenkt die es seither betreut und als Museum betreibt Beschreibung Bearbeiten nbsp Kammer im ObergeschossDas Zwinglihaus ist ein Tatschhaus mit Schwaardach Das flache Dach ist mit Brettschindeln gedeckt die Querlattungen sind mit Steinen beschwert dadurch waren Eisennagel unnotig Das Holzhaus ist in Blockbauweise errichtet die an der Fassade sichtbar ist die anderen Aussenwande sind verschindelt Der Giebelpfosten der das Firstholz tragt ist in Dreiecksform abgestrebt Firststander und Streben bilden in der Ansicht ein sogenanntes Heidenkreuz 1 Das Dreiraumhaus hat einen fast quadratischen Grundriss Es hatte eine Stube und eine Wohnkuche mit Nebenraum sowie einen Flur an dessen Stelle spater eine Nebenstube eingebaut wurde Im oberen Geschoss liegen zwei Schlafkammern die durch eine aus der Barockzeit stammende Treppe erreicht werden Der kleine Keller wurde vermutlich spater eingebaut Das Gebaude entspricht nur noch teilweise dem ursprunglichen Bau aus dem 15 Jahrhundert Vor 1810 wurden starke bauliche Eingriffe vorgenommen die das aussere und innere Aussehen stark veranderten Den Ausschlag dafur gaben vermutlich der Wunsch nach einer besseren Nutzung des zur Verfugung stehenden Raumes und einer besseren Heizung Altester Teil ist die Stube im Erdgeschoss mit ihrer gotischen Balkendecke die Mittelrosetten zeigt Diese Decke und die Raumhohe sind ein Zeichen fur die bessere Stellung des Bauherrens Mit dem Raum verwachsen ist die Fassade auch wenn die Fensteroffnungen vergrossert und ihre Zahl von drei auf funf erhoht wurde 1 Die Fenster links der Ture wurden in der Zeit des Schulbetriebs anstelle zweier kleiner Luken ausgeschnitten Der heutige Fronteingang wurde spater eingefugt vermutlich lag der ursprungliche Eingang an der Westseite hinter einem schopfartigen Windfang der spater abgebrochen wurde Auch die Giebelpartie entspricht dem Originalbestand Der grosse Lehmofen in der Stube ist ein typisches Toggenburger Element Die Kuche pragt der gemauerte Herd mit einem grossen Rauchfang Ihr Fenster ist eine kleine Luke und der Boden besteht aus einem Mortelbett mit Steinen 1 Das Mobiliar besteht zum grossten Teil aus Leihgaben des Schweizerischen Landesmuseums und Kopien die spatgotische Truhe in der Stube stammt aus dem bundnerischen Trin Die alten Hausgerate aus Kupfer Steingut und Holz stammen teilweise aus der Gegend Aus der Schulhauszeit hat sich eine Schulbank mit Schreibpult erhalten Die beiden Himmelbetten sind Kopien nach gotischem Vorbild Literatur BearbeitenBernhard Anderes Das Zwingli Geburtshaus herausgegeben vom Kirchenrat der evangelisch reformierten Kirche des Kantons St Gallen Buchs 1984 DNB 1124747788 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zwinglis Geburtshaus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienBelege Bearbeiten a b c tagblatt ch Historisch wertvolles Gebaude 31 Juli 2013 abgerufen am 15 Januar 2022 47 20098 9 340023 Koordinaten 47 12 3 5 N 9 20 24 1 O CH1903 744058 229527 Museen im Toggenburg Museen im Wahlkreis Toggenburg Ackerhaus Ebnat Kappel Klangschmiede Alt St Johann Toggenburger Museum Lichtensteig Toggenburger Schmiede und Werkzeugmuseum Bazenheid Zwinglis Geburtshaus Wildhaus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwinglis Geburtshaus amp oldid 219193216