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Die Thur ist ein linker Zufluss des Rheins Sie hat von der Quelle der Santisthur bis zur Einmundung in den Rhein eine Gesamtlange von 134 6 km und ist damit nach dem Rhein der zweitlangste Fluss der Ostschweiz Davon liegen 72 km im Kanton St Gallen 45 km im Kanton Thurgau 8 und 22 km im Kanton Zurich Ihr Einzugsgebiet hat eine Flache von rund 1760 km Thur Oberlaufname SantisthurVerlauf der Thur siehe Verlauf hier Verlauf der Thur siehe Verlauf hier DatenGewasserkennzahl CH 285Lage Appenzeller Alpen Schweizer Mittelland Schweiz Kanton St Gallen Kanton Thurgau Kanton ZurichFlusssystem RheinAbfluss uber Rhein NordseeQuelle am Chalbersantis47 14 28 N 9 20 46 O 47 24121 9 34623 2035Quellhohe ca 2035 m u M 1 Mundung bei Flaach in den Rhein47 59421 8 58979 345 Koordinaten 47 35 39 N 8 35 23 O CH1903 686581 272137 47 35 39 N 8 35 23 O 47 59421 8 58979 345Mundungshohe 345 m u M 2 Hohenunterschied ca 1690 mSohlgefalle ca 13 Lange 135 km 3 Einzugsgebiet 1 759 58 km 4 Abfluss am Pegel Jonschwil Muhlau 5 AEo 493 km NNQ 1991 MNQ 1966 2016MQ 1966 2016Mq 1966 2016MHQ 1966 2016HHQ 2006 1 03 m s13 2 m s20 7 m s42 l s km 29 5 m s583 m sAbfluss am Pegel Halden 6 AEo 1085 km NNQ 2003 MNQ 1978 2016MQ 1978 2016Mq 1978 2016MHQ 1978 2016HHQ 1978 3 02 m s25 m s38 3 m s35 3 l s km 52 3 m s1174 m sAbfluss am Pegel Andelfingen 7 AEo 1702 km NNQ 1947 MNQ 1904 2016MQ 1904 2016Mq 1904 2016MHQ 1904 2016HHQ 1999 2 24 m s23 3 m s46 9 m s27 6 l s km 76 4 m s1129 m sLinke Nebenflusse MurgRechte Nebenflusse Necker Uze Glatt SitterKleinstadte Lichtensteig Uzwil Bischofszell Weinfelden FrauenfeldGemeinden Kanton St Gallen Wildhaus Alt St Johann Nesslau Ebnat Kappel Wattwil Lichtensteig Butschwil Ganterschwil Lutisburg Kirchberg SG Jonschwil Uzwil Zuzwil SG Oberburen NiederburenKanton Thurgau Bischofszell Hohentannen Kradolf Schonenberg Burglen TG Weinfelden Bussnang Amlikon Bissegg Wigoltingen Mullheim TG Huttlingen TG Pfyn Felben Wellhausen Warth Weiningen Frauenfeld Uesslingen Buch NeunfornKanton Zurich Altikon Ossingen Thalheim an der Thur Adlikon bei Andelfingen Kleinandelfingen Andelfingen ZH FlaachDie Thur bei Stein SGDie Thur bei Stein SGThur Rhein Schweiz Quelle MundungQuelle und Mundung der Thur siehe Verlauf hier Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 2 1 Verlauf 2 1 1 Uberblick 2 1 2 Flussabschnitte 2 2 Einzugsgebiet 2 3 Zuflusse 3 Hochwasser 3 1 Messstelle Andelfingen 3 2 Weitere Messstellen 4 Natur und Umwelt 4 1 Von der Begradigung zur Renaturierung 4 2 Fischsterben 5 Wirtschaft und Verkehr 5 1 Kraftwerke 5 2 Brucken 6 Thurweg 7 Bilder 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name ist erstmals belegt im Jahr 886 als Dura Im 13 Jahrhundert erscheint die Schreibung Turia im 14 Jahrhundert Thur Tur Der Name wurde als alteuropaisches Hydronym gedeutet von einem dura oder duria Flusslauf von der indogermanischen Wurzel dhu laufen eilen Die Lange des Vokals u ist sekundar und stammt aus dem Mittelhochdeutschen 9 Nach dem Gewasser war das Turgowe benannt ein pagus im Herzogtum Alemannien Die erste Nennung des pagus ist noch etwas alter als die fruheste direkte Nennung des Gewassers erwahnt als in pago Durgaugense um das Jahr 745 Davon leitet sich auch der Name der spateren Grafschaft Thurgau ab und daraus des Kantons Thurgau Geographie BearbeitenVerlauf Bearbeiten Uberblick Bearbeiten Die Quelle der Santisthur liegt am Chalbersantis oberhalb von Unterwasser im Toggenburg Nach zwei Wasserfallen den Thurfallen im bewaldeten Chammerlitobel vereinigt sich die Santisthur bei Unterwasser mit der Wildhauser Thur und fliesst als Thur durch das Toggenburg siehe Karte Map Bei Lutisburg mundet der Necker in die Thur Ab Wil SG fliesst die Thur nach Osten Bei Oberburen wo die Glatt in die Thur mundet verlasst sie die Region Toggenburg und fliesst in nordostlicher Richtung weiter in den Kanton Thurgau In Bischofszell mundet die Sitter in die Thur die fortan nordwestlich weiter fliesst Bei Frauenfeld mundet die Murg in die Thur In der Nahe von Flaach und Ellikon am Rhein erreicht die Thur den Rhein Vor Kradolf verlauft die Thur in einem Felsbett danach besteht das Flussbett aus Geschiebe des Flusses und glazialen Ablagerungen des Santisgletschers Flussabschnitte Bearbeiten Thurquelle WattwilDie Quelle der Thur ist in Trosen Dann fliesst sie durch Unterwasser wo die Wildhauser Thur einmundet nach Alt St Johann und von dort nach Starkenbach wo der Neuenalpbach und der Leistbach einmundet In Muli bei Stein mundet die Wissthur ein nachdem der Chlusbach in Fahnrichs zugeflossen ist Im Zentrum von Nesslau fliesst die Luteren in die Thur bevor ein Dorf weiter in Krummenau der Lutisbach zufliesst In Ebnat Kappel munden Steintaler Bach Stelzbach und kurz danach der Mettlenbach ein und vom Rickenpass her kommt kurz vor Wattwil der Rickenbach hinzu danach der Feldbach Wattwil SchwarzenbachVon Krinau her kommt nach Lichtensteig dann der Krinaubach hinzu Etwas spater im Zentrum von Dietfurt Gemeinde Butschwil Ganterschwil fliesst der Taabach ein Kurz danach mundet der Tobelackerbach in die Thur Ohne grosse weitere Mundungen geht es bis nach Lutisburg wo der Necker zufliesst Schwarzenbach WeinfeldenOhne grosse Zuflusse dafur mit einer grossen Kurve geht es uber Schwarzenbach bei Wil nach Niederuzwil wo die Uze einmundet Gleich darauf in Oberburen mundet die Glatt In Bischofszell macht das Flussbett fast eine Kehrtwendung wahrenddem die Sitter zufliesst In der Nahe von Burglen mundet der Rutibach ein Weinfelden RheinmundungKurz vor Amlikon Bissegg fliesst linksseitig der Furtbach und bei Amlikon Bissegg rechtsseitig der Giessen ein Danach geht es nach Pfyn wo der Binnenkanal mit dem Wasser des Chemebachs Aspibach Beerebach und dem Dorfbach zufliesst Kurz vor Frauenfeld wird das Seebachtal durch den Seebach in die Thur entwassert Wenn man dann schliesslich in Frauenfeld ankommt fliesst die Murg in die Thur Bei Thalheim fliesst der linke Thur Binnenkanal mit dem Tagelbach und dem Ellikerbach zu Danach fliesst sie durch Andelfingen Der Mederbach fliesst rechtsseitig zu kurz nachdem die Thur an Alten vorbeigeflossen ist und wenig spater in den Hochrhein mundet Auf den letzten Kilometern vor der Einmundung in den Rhein liegt das Naturschutzgebiet der Thurauen Einzugsgebiet Bearbeiten Das Einzugsgebiet der Thur ist 1759 58 km gross und besteht zu 29 1 aus bestockter Flache zu 58 6 aus Landwirtschaftsflache und zu 9 4 aus Siedlungsflache Die Mittlere Hohe des Einzugsgebietes betragt 755 m u M die Minimale Hohe liegt bei 343 m u M und die Maximale Hohe bei 2501 m u M 10 Zuflusse Bearbeiten Wildhauser Thur bei Unterwasser Wissthur bei Stein Luteren bei Neu St Johann Dietfurterbach bei Dietfurt Necker bei Lutisburg Gonzenbach bei Lutisburg Uze bei Niederuzwil Nebenflusse siehe Uze Glatt bei Oberburen Nebenflusse siehe Glatt Sitter bei Bischofszell Schwendibach Weissbach Rotbach Wattbach Gstaldenbach Buebenrutibach Urnasch Wissebach Furtbach Giessen bei Amlikon Bissegg Wisebach Tobelbach Mattlibach Kemme bei Pfyn Tosbach Furtibach Seebach bei Weiningen Murg Lutzelmurg Lauche Tagelbach Ellikerbach Mederbach Bruggbach AbistbachHochwasser BearbeitenDer Lauf der Thur wird durch keinen See ausgeglichen Von der Quelle bis zur Mundung in den Rhein bleibt sie deshalb ein Wildbach der dazu neigt bei entsprechender Witterung sehr schnell Hochwasser zu fuhren Schwere Hochwasser sind fur die Jahre 1664 11 und 1693 11 dokumentiert Am 24 April 1693 sei so Jakob Vogel von Alten unversehens ein Stuck Erdreich von unglaubiger Grosse allernachst an seinem Hause von dem anderen gerissen und mit erschrecklichem Knall in die Thur gesunken 11 Als schwerste Uberschwemmung galt die Flut des 29 und 30 Juli 1789 11 Messstelle Andelfingen Bearbeiten Das mittlere Jahreshochwasser der Thur betragt 588 52 m s Die hochste Jahresspitze wurde 1999 gemessen und erreichte 1130 m s 11 12 Die Tabelle der Hochwasser Wahrscheinlichkeiten fur die Thur an der letzten Messstelle vor dem Zusammenfluss mit dem Rhein Eintrittswahrscheinlichkeit von Jahreshochwasserwerten HQn Messperiode 1904 2012 13 Messstelle Thur Andelfingen 2044 Jahrlichkeit Jahre 2 5 20 30 50 100Abfluss m s 572 727 819 943 996 1065Anmerkung zu HQn die Zahl entspricht dem Hochwasserdurchfluss HQ Hochwasserquantitat in m s der sich im Mittel mit der angegebenen Jahrlichkeit n Anzahl der Jahre wiederholt Weitere Messstellen Bearbeiten Das BAFU Messstellennetz erfasst fur die Thur folgende zusatzliche Messstellen Thur Halden 14 Thur Jonschwil Muhlau 15 Natur und Umwelt BearbeitenVon der Begradigung zur Renaturierung Bearbeiten In den Jahren 1874 1893 wurde der Fluss im zurcherisch thurgauischen Grenzgebiet begradigt 11 Diese starre Uferverbauung wurde entfernt 16 Dank einer Renaturierung mit im Jahresverlauf wechselnden Kiesbanken und hochwasserfesten auch den Fischen Schutz bietenden Buhnen aus grossen Natursteinen entstand ein Habitat fur Bachforellen 16 Elritzen 16 Barben 16 Schneider 16 Alburnoides bipunctatus oder Alet 16 Leuciscus cephalus Durch Ausbaggerungen haben sich langsam fliessende Flussabschnitte gebildet die ihnen Ruckzug bieten 16 Fischsterben Bearbeiten Die starken Hochwasser von 1999 fuhrten in jenem Jahr zu einem Totalverlust der Naturverlaichung 16 Seit 2015 kam es unterhalb von Butschwil jeden Sommer zu einem Fischsterben bei dem jeweils 80 bis 90 Prozent der Jungfisch Population der Bachforellen starben 17 2019 wiesen samtliche toten Tiere Entzundungen an Leber und Herz auf und starben letztlich an Herzversagen Die Ursache dafur konnte bis heute nicht gefunden werden 18 Wirtschaft und Verkehr BearbeitenKraftwerke Bearbeiten Giessen Herrentobeli SchonenbergBrucken Bearbeiten nbsp Breitenau Brucke uber die Thur Stein SG Hauptartikel Liste der Brucken uber die Thur Auf ihrem Weg wird die Thur von uber 100 Brucken uberspannt die bedeutendsten sind dabei die gedeckten Holzbrucken bei Lutisburg Eschikofen 19 und Andelfingen die spatmittelalterliche Steinbrucke Bischofszell die Eisenbahnbrucken in Ossingen und Andelfingen sowie die beiden Weinlandbrucken bei Andelfingen Thurweg BearbeitenDer Thurweg regionale Wanderroute Nr 24 von Wanderland Schweiz ist ein 160 Kilometer langer Wanderweg und fuhrt entlang der Ufer der Thur von Wildhaus nach Rudlingen 20 Bilder BearbeitenDie Thur nbsp Die Santisthur bei Laui vor den Thurfallen nbsp bei Buchel oberhalb Unterwasser nbsp Die Thurfalle bei Unterwasser SG nbsp bei Alt St Johann nbsp bei Starkenbach SG nbsp Kleinwasserkraftwerk Muhlau kurz vor der Fertigstellung nbsp Die Mundung von Glatt und Uze bei Oberburen nbsp Die achtjochige Thurbrucke von 1487 in Bischofszell nbsp Ossinger Viadukt von 1877 an der Bahnstrecke Winterthur Etzwilen nbsp bei Flaach nbsp bei Warth nbsp Thurmundung in den RheinLiteratur BearbeitenMeinrad Suter Die Thur und das untere Thurtal in den Kantonen Zurich und Thurgau Die Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Zurich 2022 ISBN 978 3 033 08967 9 Markus Hostmann Befreite Wasser Entdeckungsreisen in revitalisierte Flusslandschaften der Schweiz Rotpunktverlag Zurich 2009 Heinrich Jung Wie die Thur gezahmt wurde In Thurgauer Jahrbuch Bd 49 1974 S 7 24 e periodica ch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kanton Thurgau Thur Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewasser Thur Hans Buchler Thur Rhein In Historisches Lexikon der Schweiz Flussbeschreibung fur Wasserfahrten Pegel AndelfingenEinzelnachweise Bearbeiten Geoinformationssystem des Kantons St Gallen Gewassernetz 1 10 000 Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung Hinweise Auswertungen zum Gewassernetz XLSX BAFU Dezember 2013 abgerufen am 9 August 2017 Auflistung Fliessgewasser der Schweiz gt 30km Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewasser Teileinzugsgebiete 2 km Abgerufen am 22 Juli 2018 Thur Jonschwil Muhlau PDF In Bundesamt fur Umwelt Abgerufen am 22 Juli 2018 Thur Halden PDF In Bundesamt fur Umwelt Abgerufen am 22 Juli 2018 Thur Andelfingen PDF In Bundesamt fur Umwelt Abgerufen am 22 Juli 2018 Die Thur Einzugsgebiet Portal Kanton Thurgau Thur abgerufen am 10 Juli 2021 ortsnamen ch Schmid Gabrielle 2015 St Galler Namenbuch Die Orts und Flurnamen des Obertoggenburgs Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewasser Thur a b c d e f Alfred Spaltenstein Zwischen Freiheit und Zwang Jahrhundert Bauwerke an der zurcherischen Thur Baudirektion des Kantons Zurich Zurich 2004 ISBN 3 03300174 2 S 59 80 107 Hochwasserwahrscheinlichkeiten Jahreshochwasser Thur Andelfingen PDF Bundesamt fur Umwelt BAFU Abteilung Hydrologie abgerufen am 29 Januar 2014 Messstelle Thur Andelfingen 2044 auf BAFU Hydrodaten Messstelle Thur Halden 2181 auf BAFU Hydrodaten Messstelle Thur Jonschwil Muhlau 2303 auf BAFU Hydrodaten a b c d e f g h Heiner Niederer Jorg Kohler et al Neuer Fischatlas des Kantons Zurich Hrsg Max Straub Werd Verlag Fischerei und Jagdverwaltung des Kantons Zurich Zurich 2001 ISBN 3 85932 372 5 S 10 ff Fischsterben in der Thur Ratsel bleibt ungelost In srf ch 18 Mai 2019 abgerufen am 20 Mai 2019 Lara Wuest Fischsterben in der Thur bei Butschwil bleibt womoglich ungelost Fischer sind ernuchtert In tagblatt ch 20 September 2019 abgerufen am 21 September 2019 Kantonales Tiefbauamt Thurgau Hrsg Wiederauferstehung in Rot Intrigen Hochwasser und der Zahn der Zeit Geschichte und Erneuerung der Thurvorlandbrucke bei Eschikofen Saatgut Verlag 2021 abgerufen am 1 Mai 2023 Flyer Thurweg Wil Wattwil Wildhaus Kantonal st gallische Wanderwege Abtwil Toggenburger Verkehrsverband und Tourismusverband St Gallerland St GallenFlusse der Schweiz Flusse mit einer Gesamtlange uber 30 km Aare Albula Allaine Alter Rhein Arbogne Areuse Arve Birs Brenno Broye Calancasca Doubs Drance de Bagnes Dunnern Emme Engelberger Aa Ergolz Glane Glatt Glenner Glogn Hinterrhein Inn En Julia Gelgia Kander Kleine Emme Landquart Landwasser Langete Limmat Linth Lorze Maggia Mentue Moesa Muota Murg Necker Orbe Petite Glane Plessur Rabiusa Reuss Rhein Rhone Saane Schuss Suze Seez Sense Sihl Simme Sitter Sorne Suhre Talent Tamina Tessin Ticino Thur Toss Venoge Verzasca Vispa Vorderrhein Wigger Wyna Normdaten Geografikum GND 4299568 1 lobid OGND AKS VIAF 244219532 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thur Rhein amp oldid 238002699